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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185604031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18560403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18560403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1856
- Monat1856-04
- Tag1856-04-03
- Monat1856-04
- Jahr1856
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.04.1856
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1306 H o l z-A u c t i o «. »M Motttag dett I. April werden von S Uhr früh an auf dem dieDhrlgen Schlage Störmthale hinter dem Naundörfchen, mehrere Hundert Nbraumhaufen verstäqert werden. »MW «onkttvitzk» Holje-, im Des Raths zu Leipzig Forst- u«d OeVonomie-Deputation. Concert von Albrrt Eiters im Saale des Gewandhauses. Am Abend de« I. April nahm der geschätzte Sänger Herr A. Eiters, der während der letzten Saison bei unserem Abonne ment-Concert engagirt war, mit einer musikalischen Aufführung Abschied vom Publicum. Der Concertgeber ward von einigen der bedeutendsten und tüchtigsten hiesigen Künstler dabei unterstützt. Im ersten Theile des Concerts sang Herr Eiters die große Arie „An jemm Tag" aus „Hans Heiling" von Marschner und mit dm Herren Schneider, Langer und Clauß das Ständ chen aus dem „Sängertag" von Fr. Abt, im zweiten Theile mit Herrn Schneider das Duett „Li Marini" aus den Loiröos musieLles von Rossini, mehrere Lieder und mit den Herren Schneider, Langer und Hüttig das Männerquartett „Abend feier" von Kreutzer. Den Vorträgen der Marschner schm Arie und des Rossini'scheu Duetts möchten wir vor allen an deren diesmaligen Leistungen des Concertgebers den Vorzug geben. Es zeigte sich bei Wiedergabe des ersteren Musikstückes neben der bei einem so tüchtig gebildeten Sänger selbstverständlichen musi kalischen Correctheit der Ausdruck jener tiefgehenden, fast etwas wilden und dämonischen Leidenschaft, die der Componist in allen seinen dramatischen Hauptwerken so schön zu schildern versteht. In dem reizenden, sehr charakteristischen Duett von Rossini, bei dessen Vortrag ihm Herr Schneider trefflich zur Seite stand, bewährte Herr Eilers abermals seine besondere schon öfters an erkannte Tüchtigkeit in der Wiedergabe des italienischen Gesanges. Das Ständchen von Abt, eine sehr melodiöse und geschickt ge faßte Compvsition, sprach bei der vorzüglichen Ausführung sehr an. Au dm Liedvorträgen hatte Herr EilerS außer dem Fr. Schubertschen „Lindenbaum" zwei eigene Compositionen: „Natur und Leben" und „Liebe" gewählt. Es sind das geschickt gefaßte, ansprechende Lieder, welche für das Talent des Concert gebers auch nach dieser Seite hin sprechen und die Mezzosopran oder Baritonsänger auch der guten Behandlung der Singstimme wegm gern singen werden. — Fräulein MarieBre ts ch neider sang im ersten Theile die Arie der Gabriele aus der Oper ,)das Nachtlager in Granada" von C. Kreutzer und errang damit einen reichen und wohlverdienten Beifall. — Die übrigen Ge sangsleistungen des Abends waren die von Mitgliedern des Pau- liner Sängervereins in gewohnter Tüchtigkeit vorgetragenen Män- nerquartettm: „Hoffnung" von Gade, „Jägers Luft" von Reißtger, „Vöglein im Walde" von DÜrner (das Tenorsolo gesungen von Herrn Schneider) und „Comitat" von Men delssohn. Die beiden Theile des Concerts wurden durch das Capriccio für Streichquartett von Mendelssohn und durch die Variationen aus dem ^ äur-Quartett von Beethoven einge leitet, welche Musikstücke die Herren Röntgen, Haubotd, Herrmann und Grützmacher vortrefflich ausführten. Weitere Instrumental-Leistungen waren die von Herrn Concermeister Dreyschock und Capellmeifter Rietz vorgetragenen drei Stücke für Violine und Pianoforte von F. David (4.Usxro nxitato, Sekerro und kresio) und die Variationen für zwei Pianoforte von R. Schumann, gespielt von Fräulein LouiseHaufe und Herrn A. Krause. Auch von diesen Vorträgen läßt sich nur das Beste sagen, wie Referent auch seinen Bericht nicht schließen darf, ohne abermals der trefflichen Begleitung der Gesangsvorträge am Pianoforte durch Herrn Capellmeifter Rietz zu gedenken. ' . Ferdinand Gleich. Jubiläum. Bei dem hiesigen Oberpostamte fand am 31. März die Feier eines Jubiläums statt. Herr OberpostamtS-Secretair C. G. Schmidt hatte an Ostern 1806 seine postalische Laufbahn in Leipzig als Caffenschreiber begonnen und fünfzig Jahre nachein ander an ein und derselben Anstalt gewirkt. Der Jubilar, wel cher seinen einzigen Sohn bereits unter den Beamten des Ober postamtes sieht, ist noch in rüstiger Thätigkeit und von Vorgesetzten, College» und Untergebenen gleich geachtet und geliebt. Daß dag Fest nur innerhalb deS Kreises der Dienstgenossen des Jubilars celebrirt wurde, kommt daher, daß ihm erst im Jahre 1817 die StaatShiener-Eigenschast zu Lheil wurde. Mtischconsunttion in Leipzig. Vom 1. April 1855 bis 31. März 1856 ist zur Consum- tion der Stadt Leipzig geschlachtet worden: a) Von 53 Stadtfleischermeistern: 2,925 Rinder, 48 Stück weniger) 6,655 Schweine, 141 „ mehr s 14,655 Kälber, 343 „ weniger- als voriges Jahr. 8,077 Schöpse, 493 „ „ t 131 Lämmer, 14 „ mehr 1 32,443 Stück, 729 Stück weniger als voriges Jahr. .1» b) Von 80 Landfleischermeistern: 4,754 Rinder, 149 Stück weniger) . 4,870 Schweine, 74: „ mehr f 16,865 Kälber, 1,145 „ „ > als voriges Jahr. 4,843 Schöpse, 275 „ weniger^ 298 Lämmer, 94 .„ mehr ) 31,625 Stück, 889 Stück mehr als voriges Jahr. Summa 64,068 Stück, als: * 7,679 Rinder, 11,525 Schweine, 31,520 Kälber, 12,920 Schöpse, 424 Lämmer. Es sind in diesem Jahre überhaupt 160 Stück mehr als im vorigen Jahre geschlachtet worden. Hört! Hört! Das nur vor wenigm Tagen die Stadt Eiben stock betroffene Brandunglück stellt die große Wohlthat der Mobiliar-Brand- Versicherungs-Anstalten um so Heller ins Licht, weil, wenn die Bettoffenen die kleine Ausgabe für Versicherung nicht gescheut hätten, sie nicht hilflos jetzt dastehen würden. — Nach Angabe der öffentlichen Blätter zählte die Stadt 445 bewohnte Gebäude und 6421 Bewohner in 1019 Haushaltungen, davon wurdm 119 Häuser, enthaltend 400 Haushaltungen, ein Raub der Flammm. Nehmen wir nun das Mobiliar-Vermögen einer jeden dieser Haushaltungen durchschnittlich 150 Thlr. an, so durfte eine jede nur daS geringe Opfer von höchstens ir/, K 2^/2 Thlr. jährlich*), folglich kaum 1 K 11/2 Ngr. wöchentlich bringen, um sich bei irgend einer Anstalt zu versichern, und wäre hierdurch dem großen Elende jetzt entgangen. Nach meinem Dafürhalten sollten die städtischen Behörden es sich zur Aufgabe machen, die einzelnen Bewohner anzuhalten, dies zu thun; es müßte jedoch unter ihrer Controle geschehen und zwar unter Einsetzung einer beson deren Commission, welche das Abschätzungsgeschäft des Mobiliars nach dem ungefähren Werrhe übernähme, und hätten auch dafür zu sorgen, daß die Prämien gehörig gezahlt werden. ES ist leicht möglich, ja eS ist sogar wahrscheinlich, daß die 400 Haushaltungen einen effektiven Verlust von 50 bis 80 Tau send Thaler erleiden und dürfte es schwer fallen, eine so bedeu tende Summe durch milde Beisteuern zu beschaffen. Diesem Allen wäre man entgangen, hätte man den Mobiliar-Brand- VersicherungS-Anstalten den geringen Tribut nicht vorent- halten! * Der Einwand, daß durch dergleichen Mobiliar-Versicherungen der Demoralisation Vorschub geleistet werde, ist nicht stichhaltig, denn die Welt liegt nicht so im Argen, um von seinem Nächsten nur stets Böses denken zu müssen. — Diese meine Ansicht soll keineswegs den Gefühlen der Nächstenliebe bei dem die Stadt Eibenstock jetzt bettoffenen Unglücksfall Eintrag zu thun, nur möge sie dazu dienm, die Folgen ähnlicher Ereignisse, welche daS Schicksal, ach, so leicht herbekführen kann, weniger empfindlich zu machen. *) Wegen der Schindeldächer n.f. w. ist der höchste Satz angenommen.
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