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Dresdner neueste Nachrichten : 14.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190311142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19031114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19031114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1903
- Monat1903-11
- Tag1903-11-14
- Monat1903-11
- Jahr1903
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 14.11.1903
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stät-G stuman Prozeß gegen die Gkäfm Kuileckm s. so- jmierZ fSee-i Berlin. 12. November zt Dis-ausschw- . Nachdem Landgerichtsdirektor Leukhner die Sidung um 9 Uhr eröffnet, nimmt er Erste Staatsanwalt, Steinbrecht. das Wort zu fol ender Bemerkung: »Gefteru hat die Kommis klon zur Prüfung der Aehnlichteitsiraqe ihre nteriuchung vorgenommen. Vedauerlichers weile haben bereits mehrere Blätter. obpleich die Untersuchung unter Ausschluß der Oe fenti lichleit stattfand, über das angebliche Resultat berichtet, aber in einer Weise, daß nur das jenige mitgeteilt wurde. was zu unften der angellagten Gråfin spricht, während alles übrige, was zu ihrem Nachteile ausgelegt werden kann, fortzelassen ift. Ich wiederhole es ift diese einfeitze Wiedergabe bedauerlich denn die Herren eschworenen ldnnten lich dadurch beeinflussen lassen. Selbstverständlich wird das Ergebnis der Untersuchung den her ren Geschworenen unterbrettet werden und sie werden auch aus eigener Anschauung ein Ur teil zu fällen haben, ich bitte aber die Herren Gelchworenen, sich nicht vorher durch derartige Zeitungsnachrichten beeinflussen zu lassen.« Der Präsident ermahnt die Gelchworenen ebenfalls, sich durch nicht-, wag von außen an sie herantritt, beeinflussen zu lassen, sondern sich nur ein Urteil auf Grund des in der Ber handlung Geschenen und Gehörten zu bilden- Beruehmuug der Schreibfachverftiindigem . Hierauf wird Rechnungsrat Junäe als i Schreibfachverständiger vernommen. r hat z einen von der verstorbenen alten Andrus- I zewsta herrührenden Brief mit dem mehrfach erwähnten Meldezetiel der Buncztoivska in Krakan verglichen. Er koniiiit nach langem Vortrage zn dem Schluß: Daß mit einer an Uebri«.3eiigiiiig greiizenden hohen Wahrschein lichkeit die Schriften identifch find. Der Vor sitzende iiberreicht dem Sachverständigen noch mehrere Briefe, die von der Hedwig Andrus zewsia als von ihrer Wetter geschrieben an erkannt werden. Ein G schivorener hält es nicht fiir ausreichend, dafz die Hedwig diese Briese anerkennt und erachtet es fiir not wendig, dasz doch auch andre Personen darüber befragt werden, ob die Vriefe wirklich von der .Mutter herrühren. Die darüber befragtezi » Personen, einschließlich der angetlagten Gra-· ! fin, haben keinen Zweifel daran. ; Justizrat W r o n k e r beantragt, dem Sach s verständigen drei Zettel vorzulegen, die den » Inhalt des Meidczettels in Krakau wieder geben und fein Gutachten darüber abzugeben, ob die Handschrift aus den Zetteln mit der Handschrift der Andruszewska Aehnlichkeit bat. Der Gerichtshof lehnt diesen Antrag als nnmotiviert ab. Der zweite Sachverständige für Hand schrifteiiveraleichniig, Dr. med.(i)eorg Meyer, kommt zu dem Schluß, daß nach feiner Ueber zengung Meldezettel und Brief von derselben Person herrühren. Mit mathematischer Ge wißheit löune man darüber nichts angeben, denn solches sachverständiåe Gutachten beruhe ausrk Erfahrung und iede rfahrung sei Stück we . . Hieraus wird Professor Dr. Brückner, Professor der slaivischen Sprachen an der Universität Berlin über die Frage vekiiommein ob dem Namen »v. Thomaszewski« das Wappen ~Boncza« zu gehöri. Er bejaht dies. Bekanntlich trug die alte Andrnszewsta den Geburtsnainen »von Thomaszeiogili« und die Anklage behauptete, daß der Angeklagte Graf siwilecti es gewesen sei, der die alte Andrnszewska daraus hinge wiesen habe, daß sie das Wappen ~Boncza" führe und sich doch iiiKratau Bo n c z t« o w s k a nennen solle. Der Sachverständige setzt ans einander, daß dies ziemlich unwabrscheinlich sei. Prof. Dr· B r üct ne r macht u. a- darauf aufmerksam, daß der auf dem Meldezettel ent haltene Name ~Emila Bunezkowska« nach » zwei Richtungen hin anfechtbar erscheine. Der Vornaine ~Emila« sei fehlerhast. Das würde etwa so sein, als wenn im Deutschen eine Frau, die ~Emilie« heißt, sich als ~Emile"-eintragen würde. Ebenso seblerhaft sei der Name Birne-;- koivska. Einen solchen Namen gebe es liber hauvt nicht. Man habe niin gesagt, daß hier wohl nur ein orthographischer Fehler unter gelansen sei und der Name in Wahrheit ~Vonezlowska« heißen solle. Dies sei aber ebenso ein Märchen, wie die behauptete Be teiligung des angeklagten Grafen an dieser Namensgebung ans Grund des Wappens »Boneza«. " Er folgen dann Hin-ins sengen,»wetchel sich über den Lenmund des Zeugen Hechelsti äußern sollen. Darunter befindet sich auch der Privat-Baumeifter Mankiewiez aus-Warschau, der feiner wenig günstigen Kennzeichnung des Hechelski hinzufügt, daß dieser auf dem Kote-i -dor des Gerichtsgebäudes an ihn herangetreten sei und zu ihm gesagt habe: »Wenn Sie etwas Ungünftigeö über mich ausiagem packe ich auch über Sie etwas ansi« Der Zeuge Heehelski muß zugeben, diese Acußernng getan zu haben. Verteidiger Justizrat Wron k e r : Dann will ich nur darauf hinweisen, daß Hechelski gegen das ausdrückliche Verbot des-Präsidenten g andelt hat. Es ist den Zeugen dringend ans Herz gelegt worden, nicht ptiteinander zu sprechen. Mach kurzer Pause wird über die Geschässss Tase verhandelt Gericht-Durst Dr. Stö r m x er lärt ans Betragen, daß die Sachverständigeii mit ihrem Gatachten über dic Aehnlichkeitss frage noch nicht fertig seien und erst Sonnabend in— der Lage wären, Bericht zu erstatten. Der Borsitzende schlägt vor, am nächsten Sonnabeind wenigstens ein paar-Stunden zu verhande n. Nunmehr wird allseitig aus eine ganze Reihe von Zeugen verzichtet. « « Der alsdann als Zeuge ausgerusene Prvpst Zaäkulski in Wronke erklärt, daß er über inge, die in das Gebiet des Beichtbseheimnisseö inten, sowie über Sachen, die er. ei Gelegen äeicder Ausübung der Seelsvrge erfahren, die ussage verweigerr. Rechtsanwalt Dr. v o n Ut) and Fzjkt : astksieer Bei-lat, PSieZ kennen wo erau r n onange eng- Heft «1886" alså Setz-Ihrem · LB e r t e ids p let- cabeu , »die ecanntftbaft bis in die lehtr seit inetu set-sie t, hid zur Verhastung deer ariifity oder sahen Sie die Bekanncs seh adgehrvihenk Zeuge: Neini Ber teidisgen ahen Sie einmal gest-rachs wetse in Oesels astlgeituxoerh daß Sie die Frau Grösin Er un chu ig ltenP Die Staats anwalts st erheht Einspruch gegen diese Frage da sie aus ein Urteil hinauslause. B e r tei i er: Nein, ich wüns e Auskunst über die Tit-suche, oh der Herr ronst nicht deine Ueberzeugung dahin ausgedrückt hat, da die Gräsin unschuldig tei? Zeug e: Jawohi, Ich habe diese Ansicht gehabt. Nachdem noch mehrere Zeugen bekundet, daß die Insekt-sie Qssowdka seinerzeit davon Gesprochen, aß e ausd Schloß gehe, um die räsin Yu urassieren idie Oisowdta betreitet hiesi, tu rd die Verhandlung um i U r aus Freitag Cis Uhr vertagt Dteddner sime Nachrichten. Vermischtes. 's thust-Der iu Berlin. Man schreibt der » rtf· Zig.« aus Berlin: Das arme phslistr se Berlinl Wie ein gutmütiger, be iahrter, aber durchfallsreicher Kandidat wird ed immer wieder du einer Prüfung geschleppt; immer wieder w man seståellem o es denn endlich das Talent hat, eine roßstadt im mon dcinen Sinne zu werden. Es ist, als fäße un ermüdlich eine Kommission am grünen Tisch- Wollen mal seker mein Lieber, was du eigent lich kannst« annst du Bois de Bonlogne ktspieren mit eleganten Wagenfahrten an jedem Nachmittag? Das gute philiströse Berlin seufzte auf und sagte, das käme aus den Versuch an. Eine Woche lang, im lesten Frühjahr, fanden ! die Proben statt, dann h eß es: Das kannst du « also nicht.. Auf diese Frage wird verzichtet. Nun etwas andres. Kannst du vielleicht five o«cloclc teas kultivieren? Das ist doch einfach genug: eleganter Hotelsaal mit roten Lichtern auf densTischem mit Musikeete und plaudernden Damen. Berlin erbat sich Bedenkzeit. Es annoneierie die Sage in der Zeitung, es tat einen wohltätigen weck dazu, und als nach diesen und andern Vorbereitungen am Sonn abend die erste Vorstellung kam, da sah man, daß es ging. Wahrhaftig, es ging. So viele Neugierige waren gekommen, um sich zu über zeugen, wie es denn eigentlich werden würde, daß es schon deshalb ZU werden mußte; die Masse machte es. er Lichthof und lsein japanifch dekorierter Vorraum im ~Kaiser of« waren überfällt. Anfatågs merkte man noch etwas von der Berliner engftliigäeii wie vor einer Prüfungskommission. , ollen mal sehen —« Man blickte einander beobachtend an. Die Komiteedamen spähten aus« Eine liebens würdige Kollegin slüsterte mir zu, ich möchte ~gut schreiben«, weil der Ertrag armen Säng linacn zugute käme. All das war noch nicht ganz im Stil einer richtigen Fünf-Uhr-Tee- Gesellschaft; dann kam, noch zur r chtigen Stunde, die heisz ersehnte, schwatzhafte, lachende Stimmung. Damit aber scheint uns der Er folg des neuen und kritisch erwarteten Berliner Versuchs gegeben, denn eine Sache der S t i m - n: u n g und nicht mondäner Gefelligkeit ist der Fünf-Uhr-Tee. Eine Stimmung muß da sein« die zu ihm hinführt. Man will der Dämme rung einen indifferenten Inhalt geben« und während auf den hohen Hünferreihen der Straßen, die wir durchauerem das Abendrot rserlifcht, taucht man in ein kleines Meer von Lichtern undMusik unter. Man kommt heraus und alle Straßenlaternen brennen schon. Ein neuer Abschnitt im Tagesprogramm beginnt. «- Eine sichere Methode. Milliardiir zu i werden. Wenn man jeden Sonnabend eine; Kleinigkeit in die Sparkasse gibt und die Ein- z lage jeden Sonnabend verdoppelt, also am ersten Sonnabend vier Pfennige, am zweiten acht Pfennige, am dritten sechzehn Pfennige usw» so wird man damit in einem Jahre be quem über 180 Villionen Mark zurückgelegt haben, von den kleineren Münzsorten we Groschen und Pfennige nicht zu reden. Die Zinsen davon machen etwa 1800000 Mark in der Minute aus. Das ist ein Einkommen, mit dem man falls man Junggeselle ist - ganz gut auskommen wird. " « Auch eine Konzertkritih Eine Heil bronnerin erzählt der Redaktion der ~Neckar Zig." von- den Eindrückem die ihr Dienst mädchen vom Volkskonzert mitgenommen hat« Jn dem Brief beißt es: . . . Abends fragte ich, wie es ihr gefallen. Sie gab nachfolgende Kritik ab: »Gefallen äars mir großartig, es vwar arg schön. Die ängerin hat sehr schön «g’snngen; nur am ersten Lied tSchattentanzi das bat se scheitit’s no net recht kennt, da bat se hinten nauö als so Schnerkel tKoloraturenl ·D. Red.), das hat mer net gifallem aber die Lieb’ in Frend’ und Schlaflied, des bat se wunderschön g’sungen. Aber no viel besser hat mir die Geigenspielcrin g’sallen, die hat g’spielt, des kann i gar net sage; selset Se, Frau, die Musiker han als vor Verminderung nimme weiter spiele könne, hennt als aufg’hört und sie nur anguckt, so dqu der Lehrer (Kaoellmeisteri hat klopfen müsse, daß se nnmme weiter g’spielt beni, so schön hat des» Fraulein g’fpielt. Und wissen Sie, was mir an ,g’fallen bat; die ;.Mnsiker, wie die mit einander g’sviclt beni; bei knns daheim spielen als nur 2 oder Z und immer Tänze-, die hennt aber so viele alle mit einander auf einmal gsspielt nnd so schöne Stück, ich hab' innr gucke müsse, daß das au fei kann, aber ein «ttichtiger Lehrer hen se, den hen se immer an guelt und der bat mit dem Steckele g’winkt, dann hen se’ö kennt. So was ban ino net g’bört, des vergeß i nimmer.« « Eine Studiensabrt nach Port Sunliqbt. ZDer ~Mannheimer General-Anz.« schreibt- Wie unsern Lesern erinnerlich sein wird, wurde im Anschluß an den hier vom 21. bis 28. September im Rosengarten stattgehabten Kon gresz eine Stuhienreise nach England unter ommen, um von den dort bestehenden Wohl- Fabrtseinrichmnaen Einsicht zu nehmen. Teil lnehtner an diesen Veranstaltungen warenvers .·schied"ene Industrielle, sowie an Vertreter von Lstaatlichen Behörden, u. a. beteiligte sich Herr )'Oberregierunåörat Dr. Bittmann aus Karls- Jxruhe an der eise. Die Herren besuchten die von der Stadtvertoaltung London errichteten Wohnt-Hufen sowie die Unternehmungen, die von ber Heil-Baume organisiert sind; ferner verschiedene Wohlfahrtseinrichtungen von in- Mellenunternebmungem so z, B. die der -·. olsbensabrik causan und ber Seiteniabi rit Lever Brothers in Port Sunlight Lebte rer Besuch durfte unsre Leser um so mehr inter essieren , als die SunlightsSeife auch in Deutschland nach demselben berühmten Re peoi hergestellt wird, wie in England· Wir olgen uun im weiteren einem Berichte der Liverpool-Posi« die folgendes schreibt: Gegen wartiå befindet sich in iveroool mit nur kur fem usentbalt eine aus 87 Mitgliedern be tebende deutsche Kommission, die eine Reise durch unser Land-zu dem Zwecke unternommen hat, um dieArten kennen zu lernen, nach denen wir die Wohnungsfrage der arbeitenden Klas sen geliift haben. Am Donnerstag morgen verließ die Kommission London, um sich nach Liverpool zu begeben. Gefiern morgen wurde die im Programm vorgesehene Besichtiaung der Leoerschen Werte in Port Sunligbt aus geführt. Die Delegierten kamen um 10 Übr n Port Sunligbt an und wurden auf Veran lassung der Herren Leoer Brothers von den Herren J. Grau, sc. B. Salaman und Alexan der Whyte begrüßt. Die Heut-unten ferren waren von verschiedenen eamten, de der deutfchen Ssrache mächtig sind, begleitet und führten die efucher durch d e Werke und durch das ~Musterdorf«. Die Ausdehnung und der ganz der Neuzeit entsprechende Charakter der ersteren und die vielen anziehenden und fanis tären Einrichtungen iii dem letzteren waren Gegenstand der Beobachtung und günstiger Beurteilung. Nach der Besichtigung wurde die Kommission zu einem Gabelfrühstück im Hotel »Bridge Jun« eingeladen. Herr Lever führte das Präsidium, und sich in einer Rede an die Bersammelten wendend, wünschte er vor allen Dingen den ArbeitersWohlfahrtsinftituten besten Erfolg. Ferner hob er hervor, daß die Deutschen sehr wohl daran täten, wenn sie sich um die Interessen des arbeitenden Mannes kümmerten. Seiner Meinung nach sei der Mann hinter der Maschine mehr, als die Ma schine selbst. Viel hätte man ietzt in England über Deutschlands Mitbewerb zu hören be kommen, es gereiche ihm aber dabei zur Be friedigung, zu konstatieren, daß, wenn Eng land irgend einen Grund hätte, Deutschlands Mitbewerb zu fürchten, dies das Ergebnis der Anftrengungen sei, welche die deutsche Regiesz rung gemacht hätte, um die Lage der arbeiten- « den Klassen zu bessern. Herr Dr. Carlin dankte hierauf für die freundliche Aufnahme, die Bewirtung und die Aufmerksamkeit, die den Delegierten von den Herren Leoer Brothers und den Beamten erzeigt worden wäre. Weiter führte er aus, daß es in Deutsch land bis ietzt noch nichts gebe, was mit dem zu vergleichen wäre, was er in Port Sunlight gesehen hätte. Der Name, den man dem Dorfe gegeben habe, wäre der denkbar geeig netste, denn die Herren Lever hätten alles, was in ihrer Macht stand, getan, um in das Leben ihrer Arbeiter ~Sonnenfchein« sSunlight) zu bringen· Er hoffe, daß Deutschland mit dem hier geaebenen Beispiele wetteifern werde. » Die Mörder oou Oneglia. Die kleine Hafenstadt Oneälia an der ligurischen Küste war in diesen agen der Schauplatz bluti er Szenen. Mehrere Hafenarbeiter, die im Jagre 1898 wegen irgendwelcherßergehen zu längerer Gefängnisstrafe oerurteilt worden waren und sich nun wieder auf freiem Fuße befanden, hatten allen Zeugen des damaligen Prozesses den Tod gefchworen. In der ersten Nacht nach Freilassiing der Leute wurde vor einein Cast iu Oneglia der Gemeindediener Aeauarone er . mordet, und drei andre Personen wurden durch IDolcl)stiche·srhwer verletzt. In der nächsten Nacht erschien die Bande, von der man glaubte, sie sei längst über die Grenze gefltichtet, in der Osteria des Emanuele Ramella und tötete in Gegenwart der Gäste die schöne Wirtin Maria Teresa. Von allen Seiten eilten nun Kara binieri und Soldaten herbei, und es entspann sich ein furchthps mit den Verbrechem welche noch -- Personen verwundeteu. Schließlich ergriffen drei der Mord esellen die Flucht, einer blieb tot auf dem Platze, ein fünfter geriet, von einer Kugel in den Unter leib getroffen, in die Gewalt der Polizei. «- Vom Trinken in der guten alten Zeit läßt sich aus der Stuttgarter Stadtord nung vom Jahre 1492 allerlei Erbauliches eur nehuien. Diese Stadtordnung machte es jedem neueintreteuden Richter zur Pflicht, einen sil bernen Becher mit seinem War-even auf die Ratsstube mitzubringen. Zu dem elben Zwecke mußte in Halt jeder »Herr«, der in den Rat gewählt wurde, das erste Pierielsjahrsgehalt feiner Natsdefoldnng zurücklassen. Ju den Kanzleien, waren Suppen-,»Schlaf- und Unter triinke üblich, «damit die Rate und Schreibers knechte« nachher wieder fleißig arbeiteten. llebermäßig getrunken wurde zu·lener Zeit be sonders in der alten Universitätsftadt Tü bingen, und wenn man Maßregeln dagegen ek reiäen wollte, so gingen die Studenten nach Ziot cnbnrg unter dem Verwande, dort Panier und andres zu holen und lauften sich einen guten Weinransch. Ein Bericht vom Jahre 1591 rügt sogar, daß die Frauen der Profes soren öfters ein Gläschen über den Durst träu ken, daß z. B. Frau Professor Crusius uud Frau Homberger sich gar ungebührlich halten daß sie gar übel fluchen nnd schwören, dein Trunk sich ergeben, sonderlich des Crnsii Weil-, gehn selten zur Kirche, ziehen oftmals tin-h Lustnau und Derentingeu und erzeigen sich dort ziemlich verdächtig. Ein Kostgeben dein nachgewiesen war, daß er einem errn von Lanfchad für 2 Gulden zuviel Wein gegeben, berief sich auf die ausdrückliche Erlaubnis des Vaters, daß fein Sohn zuweilen ein Maß über Ordnung nehmen dürfe, da seine Natur etwas weiteres erfordern tue. Und ein Professor Ziegler erklärte, er habe immer dafür gehalten. einem Studenten 80 bis 90 Maß Wein des Viertelsahrs zu bewillian. Als die Weinlese von 1536 sehr ergiebig und ebenso auch im nächsten Jahre besonders reich aussiel und der art vor üglich wirkte, daß davon schon ein kleiner Becher voll trunken machte, so geschah es, daß vom Herbst 1540 bis zum ersten Fasten sonntag 1541 inWürttembera über 400Personcn ums Leben kamen. Im Heilbronner Gebiet hatten damals sogar viele Pfarrer einen Wein fchank errichtet. Auch das weibliche Geschlecht iiberfchritt oft die Reneln der Mäßiakeit, und ein Heilbronner Natsderret sagt darüber des halb: »Deni Truuke ergebene Weiber sollen vom Stadtknecht herumaedräiigclt und ahnen « an den Kon ein Zettel aebostcn werden mit den Worten; verfoffene Kruasurschelff Jn« Hall gingen 1582 drei Schwestern zusammen nach . t4. November lcos. m. us. unkheim in das W Bindi-auch wo sie 82 Fall-e Maß des Teiko Weines tranken, dann de Z e bezahlten und abends ebenso ruhig vers Heu e kamen, wie sic fort eaangen waren. ach Ausgang des 18. Jahrhunderts waren an vielen Orten« wie z. V. in Ofenbach, Gügllngen, Mithiij M Salz Weil eim usw. iosenannte Weihnaccheu til-lies, wo die Schulthei en und Burgemeister den zechenden Weibern aMwarten mußten« Selbst der mäßige Herzog Tlhkjstogh bekam m feinen Brieer daß er »Nicht wnk »Um getan-C und nie zog er auf einen Mikng ohne einige Fässer Neckarwein mitzune men. Zu jener Zelt wurden fast jeden Morgen Be trunkene in den Straßen gesundem tm Nürn« berg wurde vom Magiftrat ein besonderer Karten gehalten, mn sie nach Hause zu schrm Sprechiaal Dr di Nnirit iibetnimstt die It s M presgefeylnse Vermme mu· Gehaltsauigekstke betreffend« Ein großer Ue lstand herrscht he Stellenanqebotem heißt es doch qkkersszs ~Lfierten mit Gehallsanfprilchen ei Muhm- Watum das? Weiß nicht jeder Pan-spat spwa wag er bezahlen kann? Wenn er nicht piex He; zahlen kann oder will das letztere ist ja meistens der Fall - sp kamt et la die Lohn. hohe im Jnferat angeben. Es würde dadurch manche Briefmarke und viel Zeit erspart« denn es sind doch sehr viele Berheiratete oder auch bessere Arbeiter in dem betreffenden Fqu wr« banden, welche sich ebenfalls um die Stelle be werben. Dies gt oft nicht der Fall, wenn km Jnferat ersichtli ist« was die Stelle einbringt« denn es ist doch selbstverständlich. daß ein Fami. lienoater oder ein tüchtige Arbeiter sich dqzm nicht erst um derartige tellen bewerben. Es würden dann nicht mehr so viele Briefe und Marien unnötig in den Papiertorb wundes-» Anderieitd könnte mancher arbeitsloie Fami lienvater die Grojsem welche die Post ver schlingt, zur Ernst rung feiner Familie ver wenden. Auch würden dann diese Lohndrücke. reim, welche ein ganz ungefunded Verhältnis schaffen, benannt-gern ZEIT-IS geeniiqexädiek - e u us Mem get-Fig ein gebeugten-I O O - W der projektiert-c W R Gasen der Atlas-er Linie wird neuerdings eine direkte Verbindet prannftadt mit der Zeitde als drinnendeng Zuk dägniz hingestellt Unrecht. Denn eine f e Verbindung kdnnte mir anf Kosten der innerenslltftadt geschehen, die damit diefer direk. ten Linie verlustig ginge. Die Durchführung der Viihlauer Wagen nur naigzdem Gliedle ist kein glücklicher Gedanke. er Durchgangsvexs kehr von und nach dem Weißen Hirsch fqu zu vier Fünfteln nach dem Stadtzentrum und für diefe vier Fünftel bliebe bei dem lauten Projekt das Umfieigen am Waldschan da man doch eben vermeiden wollte. A e Vorm balmen müssen praktischer im Stadt zentrum enden oder dieer schneiden. Um hier etwas Ganzes zu schaffen, müßten-die Wagen unbedingt weitergeführt werden über das Ter rassennfer oder durch die Marftballftrafze, Uma lietxfkttraßh am beften btisvzminhsllti leid-et Nen ma ,wennman meeno W Ziel über die Caroericke zu erreichen. M schenken sio seiden- stpssezum IF Vochwillkommen für Musen - oder leid. under-volle Neuheiten. Vorw- T und zollfreier Verse-nd an Jedermann l Muster bei Angabe des Gewünf ten franko. ji«-If Briefpotto nach ver Schweiz 20 Pf.[5597c s·:" k;-.;. Sofelftsatolkis Isvbkilp 111-los- jF »Is- M brteijor ci- W Ztlnoh 6 sjixss XEL Eosiiokomntom ssobwoizL Hc I I Ihm-geschuer Knospe-h seldeh v Palaste-. aus stejnseag mir a. ohne Gläser-. und Kristsll lslsöl Kgl. Host. Gar-l sah-users· König-Johauo-str. JW vielseitige Nachfrage haben wir uns entschlossen, bei cjncr her vokxagcnpen Fartographijchen Anstalt eme in jeder Hinsicht vorzügkcche, ganz neue Spezies-Worte von Europa zu bestellen. Sie ist in 5 Farben quä- Sfühm akkurat gearbeitet und über emcn · uadkatmeter groß. Sie wird fuk und vertig. mit Stäbcn und Oeien unser-en. Zum Aushänqcn eingerichtet geliefert- UIW ostet ausnahmsweise für nun-e Leser nu F « r 701 Pfo Ouxckx die» Trägerin ins Haus gebmcht :), « --« »Bei-- s« S
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