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Sächsische Volkszeitung : 21.10.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190510216
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19051021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19051021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1905
- Monat1905-10
- Tag1905-10-21
- Monat1905-10
- Jahr1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.10.1905
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rmd Konservativen mehr und mehr wird, beleuchtet ein Vor- fall bei dem badischen Wahlkampf. Im Bezirk Mosbach gibt sich das Zentrum die denkbar größte Mühe, die Wiederwahl des nationalliberalen Führers Obkircher zu verhindern. Da er zweifellos siegt, falls der konservative Kandidat zu wenig Stimmen erhält, um in die Stichwahl zu kommen, hat das Zentrum in letzter Stunde seine eigene Kandidatur zurück- gezogen und seine Anhänger aufgefordcrt, gleich im ersten Wahlgang für den Konservativen, der ein streng kirchlicher Protestant ist, zu stimmen." Wenn er ein liberaler Prote stant gewesen wäre, so würde die Zentrumspartei die Kan didatur wohl kaum zurückgezogen haben. Positiv-christlich«' Männer haben viel Gemeinsames und finden dort Zen- trums-Unterstützung, wo sie den Liberalen gegenüberstehen. — Zur Frage der Betriebsmittelgemeinschaft bemerkt die „Kreuzzeitung" lakonisch: „Preußen hat an der ganzen Angelegenheit kein allzu großes Interesse: für die süd doulsck^en Staaten aber, deren Eisenbahnen keine genügende Rente abwerfen, wäre eine Verständigung sehr zu wünschen, die ihnen namhafte Ersparnisse einbringen müßte." In diesem Satze liegt sehr viel Wahrheit, er bekundet aber auch daß der Partikularismus der preußischen Konservativen dock) noch der größte ist. — Die am 19. d. M. direkt stattgefundenen Land tagswahlen in Baden brachten in den großen Städten den liberalen Blockparteien große Ziffern. Das Zentrum hat, soweit Resultate vorliegcu, seinen Besitzstand getvahrt und kommt in verschiedenen Bezirken in die Stichwahl. — Unser Artikel zur Reichsfinnnzreform hat au vielen Stellen nicht gefallen-, von offiziöser Seite sucht man die Sache so darzustellen, als sei das Zentrum schuld, daß das Bier und der Wein nicht höher belastet seien. Gewiß hat das Zentrum beide Steuern abgclehnt und das erscheint uns sein Verdienst zu sein: die Schaumweinstcuer aber mußte den verbündeten Negierungen vom Zentrum ja förm lich aufgedrängt werden. Die Auszüge aus den beiden Haushaltungsbüchern haben nämlich der konservativen ! Presse nicht gefallendiese meint: „In einem Haushalte, iu dem 120 000 Mark zur Verfügung stehen, wird, um nur eins zu erwähnen, sicherlich auch steuerpflichtiger Rotwein, auch wohl Champagner getrunken werden, und es wird der Verbrauch an mit Eingangszoll belegten Stoffen, z. V. Seide, ein bedeutender sein, so daß er eine weit höhere Summe an Zoll und Steuer zu zahlen hat, als hier be rechnet ist. Vielleicht ist die reiche Familie auch nur einen Teil des Jahres zu Hause gewesen, und sind in dem Haus haltungbuche nur die Ausgaben für einen Teil des Jahres verzeichnet." Diese Vermutungen sind falsch: die reiche Familie ist für das ganze Jahr berechnet worden. Der Wein zahlt an das Reich gar keine Steuer, nur Zoll und was die Seidenstoffe betrifft, so gehören diese nicht zu den unentbehrlichen Nahrungs- und Genußmitteln, die wir auf zählen. Freilich, wenn man alle Perser Teppiche, Damast- Vorhänge, Pariser Kleider usw. heranzieht, zahlt der Reiche mehr indirekte Steuer: aber daß diese Gegenstände für das Leben nb'olut notwendig sind, wird niemand behaupten wollen. — Recht vernünftige Worte über die Schulfrage finden sich in der „Kreuzztg.", sie schreibt gegenüber den Versuchen der liberalen Presse, gegen das preußische Schulnnterhal- tungsgcsetz einen Sturmlauf zu inszenieren, folgendes: „Der Vorschlag, den Vollsschuluntcrhaltungsentwurf in sei nem jetzigen Stadium der Oesfentlichkcit vorzulegen, damit die Lehrervereine und die Gemeinden sich über ihn äußern könnten, würde zu einer ganz neuen Praris führen, die schließlich sich als das größte Hemmnis unserer Gesetzgebung erweisen und zuguterletzt auf ein allgemeines Plebiszit hin auslaufen würde. Die ...Köln. Ztg." fragt, ob die Gemein den und Lehrervereine kein Recht hätten, gehört zu werden. Gewiß haben sie das Recht: sie haben davon auch bereits so reichlich Gebrancb gemacht, daß über ihre Wünsche kein Zwei fel mehr obwalten dürfte. Aber hätten, so fragen wir, nicht auch die Eltern ein Recht, über die Schulverhältnisse befragt zu werden? Diese Frage wird das rheinische Blatt nicht verneinen können, aber über dieses Recht geht der Liberalis mus schnöde hinweg. Welch eine Mißachtung des Parla mentarismus liegt auch in dein Verlangen der „Köln. Ztg.". Sie will die Außenstehenden zur Ent'cheidung über einen Elesetzentwurf aufrufen, sie will von außen einen Druck ans die Volksvertreter ausüben, um sic in ihrer gewissenhaften Ueberzeugung zu beeinflussen." Die „Elternrechte" werden in der Tat in der Sckmlsrage viel zu wenig beachtet; alle möglichen Faktoren wollen hier gehört werden, aber der Liberalismus sucht jene auszuschaltcn, denen die Kinder ge- still Ver onnene, ans die feine Ausmalung kleinster Details iu allen seinen Schilderungen, die er »ns gegeben. Adal bert Stifters Kleinmalerei prägt sich am charakteristischsten in der Novelle „Bergkristnll" aus, von der wir hier eine kleine Stilprobe geben wollen: „Wenn man auf die Inhres- gescknchte des Berges siebt, so sind im Winter die zwei Zacken seines Gipfels, die sie Hörner heißen, schneeweiß und stehen, wenn sie an Hellen Tagen sichtbar sind, blendend in der finsteren Bläue der Luft: alle Bergfelder, die um diese Gipfel berumlagern, sind dann weiß: alle Abhänge sind so; selbst die steilrechten Wände, die die Bewohner Mauern heißen, sind mit einem nngeflogenen weißen Reife bedeckt und mit zartem Eise wie mit einem Firnisse belegt, so daß die ganze Masse wie ein Zauberpalnst aus dem bereiften Grau der Wälderlast emporragt, welche schwer um ihre Füße herum ausgebreitet ist. Im Sommer, wo Sonne und Normer Wind den Schnee von den Steilseiten wegnimmt, ragen die Hörner nach dem Ausdrucke der Bewohner schwarz in den Himmel und haben nur sckwne, weiße Acderchen und Sprenkeln auf ihrem Rücken, in der Tat aber sind sie zart fernblau, und was sie Acderchen und Sprenkeln heißen, das ist nicht weiß, sondern bat das schöne Milchblau des fernen Schnees gegen das dunklere der Felsen . . In die'er Art Pinselt Stifter seine Bergstimmung fort, stattet sie in allen Einzelteilen mit jener reichen Fülle in timer Reize aus. die er so meisterhaft zu geben versteht, bringt den toten Berg mit den Mensckien, die seine Wälder bewohnen, in einen traulichen und anlieimelnden Einklang und entläßt den Leser mit verträumten Augen und einen: wunderbar weich gestimmten Herzen. hören und die einsten» dem Schöpfer Rechenschaft ablegen müssen, wie sie die ihnen geschenkten Kinder erzogen haben. Es freut uns sehr, daß ein konservatives Blatt diese so heili gen Elternrechte so scharf in den Vordergrund stellt. — Die ,ff«z»S,c N-r»». L»g. Zc«. >a,rrw.: Wir ent- nehmi-n einer Metsung der F-anls Ztg aus Rom. daß im Neapeler Muttern» ein Herr Jan Cur,i twhouput. eine angebliche Aeß-rung des tra»zösiiweu Müiisie,Präsident,n Räumers zu seinem Ebberen Änusgenosfei. Deicahö: „Vous Lvv2 ckäbauolis l'Italio" sei »u, das Z.iut eures Wortes Sc. Majestät oes Kars rs. Se. M'oj.-sröl soll im vorigen Jrhre in Llldüalien .in.'ii französiswen Freund emp'onpen und freundlich scherzend zu mm 21's.rgt haben: „Ihr Franzosen flirtet mit E 'gl.ind r u,»t mit Spaniiu und nun „Vou8 avor: mo ckölrrtuolrv l'Italio". Wir sind zu der F''t't-üuiig ermächtig', daß diese Geschichte. wie alle Erzählungen, die a rs Wort vom Döbauchiereu Italiens Sr. Majenät zusckrcibeu wollen, vorn ersten bis zum letzten Worte frei eifunden O't — Ein neues apostolisches Vikariat in der Südsee. Durch ein Dekret der Propaganda in Rom, das den, Herz- Iesu-Missionshause zu Hiltrup bei Münster i. W. zuging, wurden die Marschalliuselu und die politisch damit ver bundene Insel Nauru oder Pleasant-Jsland, welche bislang einen Teil des früheren apostolischen Vikariats von Mikro nesien bildeten und dem apostolischen Vikariat von Neu- Pommern (Deutsche Südsee) unterstellt waren, zu einem neuen Vikariat unter dem Namen apostolisches Vikariat der Marschalliuselu erhoben und, wie bisher, auch fernerhin den Missionären vom heiligsten Herzen Jesu (Hiltrup bei Münster i. W.) zur Missionierung auvertraut. Einstweilen hat die Propaganda von der Erueunuug seines apostolischen Vikars oder Missionsbischofs auf Wunsch noch abgesehen und den I'. August Erdlaud aus Oelde i. W., der bis dahin der Stellvertreter des apostolischen Vikars von Neupommern war, zum kirchlichen Müsiousoberu ernannt. Da diese junge Mission vor kurzem durch eine furchtbare Sturmflut heim- gesucht wurde, kam Kardinal Gotti, der Präfekt der Propa ganda, durch eine Spende dem neuen apostolischen Vikariat zu Hilfe. Das apostolische Vikariat der Marschalliuselu zählt augenblicklich 27 Missionäre: 7 Priester, 7 Brüder und 13 Missionsschwcsteru, die auf vier Stationen: eine auf Jaluit, eine auf Ligiob und zwei aus Nauru, tätig sind. —Die Neuordnung der Kolonialabteilung soll, wie jetzt auch liberale Blätter zugebeu, im nächsten Etat ausgeführt werden. Es sei nicht beabsichtigt, die Kolonialabteilung vom Auswärtigen Amt loszulöseu, sie werde aber iu ein Kolonialamt mit einem ,U n t e r st a a t s s e k r e t ä r um- gewändelt nnd mit größerer Selbständigkeit ansgestattet. Im Zusammenhang hiermit dementieren diese Blätter die Angabe, wonach die Ernennung des Grafen Götzen zum Leiter der Koloiiialabteiluug wieder fraglich geworden und eine Kandidatur Paasche oder Dr. Inner iu Aussicht ge nommen sei. Maßgebenden Orts, i'o versichern die „Münch. Neuest. Nachr.", wird au Graf Götzen festgehalteu; andere Persönlichkeiten stehen nicht zur Wahl. So lange der jetzige Gouverneur von Ostafrika durch den Aufstand in dem Schutzgebiet gehalten ist, bleibt Direktor Stübel an der Spitze der Kolonialabteilung. Diese Nachrichten bestätigen in ihrem ersten Teile mir, was wir schon im August gemeldet haben; damals teilten wir mit, daß kein selbständiges Kolonialamt gebildet werde, sondern ein Unterstaatssekretariat im Aus wärtigen Amte. Die liberale Presse hat damals diese Mel- düng bestritten, heute gibt sie die Nichtigkeit zu. Was den Widerspruch gegen unsere Meldung bezüglich des Zurück- tretens der Kandidatur Götzen betrifft, so halten wir diese aufrecht. Graf Götzen kommt tatsächlich als neuer Kolonial- direktor nicht mehr in Betracht; in erster Linie ist es der Aufstand, der ihn in Ostafrika zuriickhält, es haben aber auch andere Gründe hierzu geführt. Vor wie nach besteht die Kandidatur Dr. Paasche und Dr. Inner; wir können es ruhig abwarten, bis die Neubesetzung uns recht geben wird. — Tic ungarische Krise. Der Kaiser hat den Ackerbau- minister György seines Postens enthoben und Baron Fei- litzsch zum Nachfolger ernannt. Das Portefeuille des Fiuanzmiuiste'iums behält vorläufig Baron Fejervary selbst. Das Kabinett besteht somit aus folgenden Personen: Iustizmiinster Lauch, Haudelsminister Pörös, Minister des Innern Kristofsy, Honvedminister Feldmarschall-Leutnant Biliar, Kultus- und Unterrichtsmiuister Lukacs, kroatisch- slnvouisch-dalmatinischer Minister ohne Portefeuille Kovac- sevich. — Bei der Neichsratswahl iu der V. Kurie hat iu Nicht immer gelingt es ihm, den Leser gefangen zu nehmen. Dort wo Stifter, wie im „Witiko" einen histori schen Roman zu schaffen versuchte, versagte ihm die Kraft. Hölzern und hohl muten diese Gestalten an. Wo er hingegen mit stimmungsvoller Schilderung, mit der Ausbreitung eines idyllischen Glückes beginnt, da ist er ganz ans der Höhe seiner Kunst. Die Treue in der Wiedergabe des ein zelnen versagt ihm nie. Seine Landschaftsmalerei entbehrt nie einer lieblichen Größe: oft erscheinen seine Mensckien freilich nur als Staffage dieser Landschaft. In diesen) Sinne sind zu lesen und zu verstehen die Erzählungen „Der Kondor", „Ter Hochwald", „Die Narrenbnrg", „Ter Hage- > stolz", „Der Waldsteig", „Der beschriebene Tännling", „Aus der Mappe meines Urgroßvaters", „Studien", „Bunte Steine" usw. Wir haben ein künstlerisches Bild von dem Wirken und Wollen des Mannes, dessen hundertsten Geburtstag wir beute in dankbarer Erinnerung begehen, vor dem geistigen Auge unserer Leser zu entrollen versucht. Fassen wir uns am Schlüsse noch einmal kurz zusammen, so müssen wir be tonen. doß das Idyll in Adalbert Stifter einen seiner größ ten Meister gehabt bat. Viel über das Idyll, dessen künst- lerischer Wirklingsfähigkeit mir ganz enge Kreise gezogen sind, ist der Böhmcrwalddichter nicht hinausgekommen. Wagte er sich ans dem ihm vertranten Milieu heraus, so erlahmte seine Kraft. In seiner Art aber tvar er vorbild lich und wird cs auch in Zukunft bleiben. Deshalb kann das deutsche Volk auch stolz auf ihn sein. Reichenberg der Sozialdemokrat Dr. Adler gesiegt; -er deutschnationale Arbeiterführer Prediger unterlag. —"In dem Karlsbader Landgemeindewahlbezirke wurde der Agrarier Theodor Zuleger, Landwirt in Liebotschan. gewählt. Der alldeutsche Josef Heinzel erhielt 1V86 Stimmen. Frankreich. — Präsident Loubet empfing am 19. d. M. vormittags die ausländischen Delegierten des Internationalen Müllerei- Kongresses. Der Präsident erklärte, daß er mit lebhaftem Interesse den Arbeiten des Kongresses gefolgt sei. Er habe sich dabei überzeugen können, daß diese nicht nur den Schutz wirtschaftlick>er Interessen bezweckten, sondern auch eine An näherung der Völker beförderten. Dänemark. — Der König gab dem Prinzen Karl die ErlaubntS zur Annahme der norwegischen Königskrone, wenn sie ihm angetragen werde. Norwegen. — Nach zuverlässigen Mitteilungen ist die Regierung gegenwärtig nnt der Regulierung der noch zwischen Nor wegen nnd Schweden schwebenden Fragen beschäftigt. Ehr diese nicht geordnet sind, wird die Frage der Staatsreform nicht entschieden werden. Rußland. — In dem kaiserlichen Manifest, welches den Frieden Mischen Rußland und Japan verkündet, heißt es: Gott ließ unser Vaterland die schivereu Prüfungen und Schicksals schläge eines blutigen Krieges erleiden, der vielfache Be weise der Tapferkeit und des Mutes unserer ruhmreichen Truppen in ihrem hartnäckigen Kampfe gegen einen tapferen und mächtigen Feind lieferte. Dieser für alle so schmerzliche Kampf ist beendet. Ter Osten unseres Landes wird sich im Frieden und in guter Nachbarschaft mit dem nunmehr zu unserem Freunde gewordenen japanischen Reiche von neuem entwickeln. Indem wir unseren Untertanen von der Wieder herstellung des Friedens Mitteilung machen, sind wir sicher, daß sie ihre Gebete mit den unserigen vereinen lverden, daß Gott seinen Segen geben möge zu unseren großen Ar- beiten mit den vom Volke erwählten Männern zur Vervoll kommnung des inneren Gedeihens Rußlands. Nikolaus. — Ein in Moskau veranstalteter Advokatenkongreß, der Mittwoch abend Polizeilich geschlossen worden ist, verwarf einen Antrag, die Neichsduma zu boykottieren und beschloß die Beteiligung an den Wahlen. Nach dem Zusammentritt der Neichsduma sollen dann freiheitliche Forderungen ge stellt werden nnd darauf erst eventuell der Boykott be gonnen werden. Darüber, ob letzteres vor oder nach der Eidesleistung geschehen soll, ist kein Beschluß gefaßt worden. Türkei. — General Feizi Pascha teilt amtlich folgendes mit: Nach einer drei Tage und drei Nächte dauernden Belage rung wurde am 17. Oktober um Mitternacht die für unein nehmbar gehaltene Festung Zaffer gestürmt. Ein Drittel der 700 Mann starken aufständischen Garnison wurde ge tötet oder verwundet, der Nest flüchtete. Der Führer Nassir Meimun-el-Ahmer und zwei andere Führer wurden ver wundet. Da das ganze Wilajet von Truppen besetzt ist, kehrte Feizi Pascha nach Sanaa zurück, um den Marsch gegen Djebeli, Schehbare und Saadeh vorznbereiten. Nu^ Sradt mrb Dresden, den 20 Oktober 1908 Tngeskalcndor für den 21 Oktober. 1902 j- Juli«» Geertz in Brau-ckch-oeig. Bekannter Genremoler. — 1901 k Prof. Fr. Preller, bekannter 2and>chasts»inler. — 1^79. Crivüblimp de» Prinzen cklörecht von P eichen »ini Nezeinen von Brmiustdü epz.— 1870. Auswll vom Mvnt-PaMricn jlc's.en M^immson und Buzmwcck. — 1870. Besetzung von Chartres dnrck, die Divisivn Ditnck. — 1808 Seeschlacht bei Trafalgar. Nelsons Sieg über die f anz. Flotte. — >790 * A'vhonle de Lomcntiiie zu A.llcoi'. Franz. Staatsmann und Dickncr. — >70^. SOstui g der Univeisilät Breslau durch Kaiser Leopold I. aus Betrieb d.r Jesuiten. —* Wetterprognose des König!. Sachs, »i.-t'öro- logischen Instituts zu Dresden s>!r den 2i. Oktober. Witterung: trocken, wenn auch mehr oder weniger stark bewölkt Temperatur: nnterna-mal Mindarsv n-m' Nardost. Lnitv nck hoch. —* Die erste Präliminarsitzung des Landtages findet Dienstag, den 24. Oktober, abends 6 Uhr, statt. In ihr wird die Teilung der Kammer in fünf Abteilungen, so wie die Konstituierung der Abteilungen vorgenommen. So dann erfolgt die Wahl des Präsidenten, des Vizepräsidenten und der Sekretäre. Große gesetzgeberische Aufgaben wer den voraussichtlich den Landtag dieses Mal nicht beschäftigen. —* Oe. Kgl. Hob. Prinz Iobaun Georg wird sich zwar au den Arbeiten der ersten Krimmer während der bevorstehen den Landtagstaguug beteiligen und mich in die Finrmzdepu- tatiou, der schon sein Vater und sein Bruder auaehörte, eintreten. Dagegen wird er mit Rücksicht auf seine mili tärischen Pflichten aller Wahrscheinlichkeit nach nicht den Vorsitz in der F-nanzdeviitaOon übernehmen können. —* In der gestrigen Sitzung der Stadtver- ordneten log der Entwurf einer Gewerbesteuer- vrdnung zur Schlnßberatung vor. In einer Druckschrift, welche diese Steuer bespricht, sagt der Stadtrat Herr Dr. Lehmann u. a.: „Der Zweck der von den Stadtverordneten geplanten Besteuerung der Großbetriebe im Kleinhandel, Zweiggeschäfte nnd Warenhäuser ist, den Kleinbetrieben iin Konkurrenzkämpfe mit den Großbetrieben zu Hilfe zu kommen, ihnen zum mindesten eine moralische Hilfe zu bringen, indem man ihnen zeigt, daß die Gemeindevertreter sich bemühen, sie kräftig zu stützen. Es soll die Umsatzsteuer alle diejenigen ernstlich treffen, die bemüht sind, durch Schleuderpreise einen hohen Umsatz zu erzielen und anderen die Kundschaft und Arbeit zu entziehen. Der Zweck -er Vorlage ist mithin ein sozialpolitschcr." Ferner heißt e» weiter in dem genannten Druckvortrag: „Daß die Auf legung von Stenern aus anderen als aus finanziellen Gründen oder wenigstens die Berücksichtigung von anderen als finanziellen Gründen bei der Steuergesetzgebung bisher nicht als unzulässig angesehen worden ist, das beweisen die seit Jahrhunderten von den meisten Staaten erhobenen Schutzzölle, ferner die Besteuerung des Gewerbebetriebes im Umherziehen, der Wanderlager und Warenauktionen, end lich die Besteuerung der Warenhäuser in Preußen, Bayern, Württemberg, Baden und Braunschweig. Eine steuerliche
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