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Sächsische Volkszeitung : 08.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191407089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19140708
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19140708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1914
- Monat1914-07
- Tag1914-07-08
- Monat1914-07
- Jahr1914
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.07.1914
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Mittwoch den 8. Juli 1914 Sächsische BoNSzeltung Nr. 153 — Seite L haben sich auch trefflich organisiert, aber sie wohnen im ganzen Lande sehr zerstreut. In Massen treten sie in keinem Wahlkreise auf, aber sie sind doch in einigen Wahl kreisen so zahlreich, daß sie nicht übersehen werden können. Ausschlaggebend auf das Geschick mancher Wahlkreise kann das Zentrum jedoch sein. Und da sei jetzt schon in aller Form erklärt, einen Sozialdemokraten wird das Zentrum in Sachsen unter keiner Bedingung unterstützen und im Kampfe zwischen den Konservativen und den Liberalen wird es die Haltung einnehmen, die den Konservativen am nützlichsten ist. Festlcgen kann man sich heute auf eine bestimmte Parole noch nicht, aber man kann doch die allgemeinen Grundsätze aufstcllen. Jedenfalls wäre es sehr zu bedauern, wenn die Liberalen in der Zwei ten Kammer Oberwasser bekämen. Ihre Anschauungen über die Schulfrage, über andere Fragen von kultureller Wichtigkeit, über die Reform der Ersten Kammer sind so, das; sie von uns im Interesse des Staatswohlcs nicht gut geheißen werden können. Daher unserer Haltung ihnen gegenüber und daher unsere Mahnung an die Konservativen zu steter Wachsamkeit. Deutsches Reich Dresden, den 8. Juli 1S14 -s-' Tie neuen Stcuerordnungcn und ihre Nachträge, einschließlich der Genehmigungsvermerke sind nach 8 19 der .Ausführungsverordnung zum Sächsischen Gemeindesteuerge setz durch den Druck zu vervielfältigen. Dabei soll aus prak tischen Gründen ein tunlichst einheitliches Größenniaß ^(26 : 17 Zentimeter) eingehalten werden, um bei den Mini sterien, dem Obervcrwaltungsgerichte usw. die übersichtliche Ordnung und Aufbewahrung der einzelnen Steuerordnun- tzen zu erleichtern. Auf die gewissenhafte Einhaltung dieses Größenniaßes möchten die Gemeinden auf Wunsch des Mi nisteriums des Innern besonders achten. Gerade bei dem heutigen, allseitig als Bedürfnis erkannten Streben nach tunlichster Vereinfachung der Geschäfte ist die Beobachtung dieses scheinbar nebensächlichen Punktes von besonderem Werte. — Namenszug und NcgimcntSnnmmer. Mit der Ver leihung des 2. Königlich Sächsischen Fcldartillcris-Negiments Nr. 28 an den Zaren und der soeben vom Kaiser befohlenen Verleihung des Namenszuges seines Chefs an das Dra goner-Regiment König Karl I. von Rumänien (1. Hannover schen) Nr. 9 in Metz steigt die Zahl der deutschen Truppen teile, die Namenszüge auf den Epanletten, Achselstücken und Schulterklappen tragen, auf 80. Hierzu kommen fünf Re gimenter niit einer königlichen oder fürstlichen Krone als Abzeichen. Namenszugtruppcnteile (und solche mit Kronen) gibt es in Preußen jetzt 41, in Sachsen und Württemberg je 10, in Baden und Hessen je 6, in Mecklenburg 4, in Olden burg und bei den Thüringischen Staaten je 3, in Vraun- schweig und Anhalt je 1. Da neuerdings die Helmüberzüge sämtlicher Truppenteile mit Nummern versehen werden, so bleibt, wie man uns von militärischer Seite schreibt, einzel nen abweichenden Stimmen entgegen, im Felde trotz der vielen Namenszüge eine genügende Kennzeichnung, insbe sondere der vielen Jnfanterie-Negimenter, durchaus gewähr leistet. Die Namenszüge etwa nur für die blaue Uniform bestehen zu lassen, auf der Felduniform dagegen nur Num mern anzubringen, ist nicht durchführbar, da es nicht an gängig ist, den Mann im Frieden bald mit Namenszug, bald mit Negimentsnummern auf den Schulterklappen er scheinen zu lassen. Außerdem sprechen wirtschaftliche Gründe für Einführung einer einheitlichen Schulterklappe, so das Herunterrangieren und Umsehen der Schulterklappen vom Feldrock auf den Friedensrock und Mantel. — Tic Denkschrift über den Schutz der Arbeitswilligen, die der Reichskanzler dem Reichstage zugedacht hatte, wird zurzeit von der Reichsregierung vorbereitet. Innerhalb der Meisten Bundesregierungen ist man bestrebt, auf dem Ver- ordnungswege den Schuh der Arbeitswilligen nach Möglich keit zu verstärken. So beabsichtigt die preußische Staats- der altersschweren Linde im Vorhof. Häufig siehst du dann Moslems unter einen; grünen Tuch (grün ist die heilige Farbe des Islams) ausgestellt. Je höher du die Berge hinansteigst, desto türkischer wir^ das Viertel. Eine neue Scheriatschule im orientali schen Stil sorgt für die juristische Ausbildung der Scheriats- richter, der Kadi. Unweit davon tanzen jeden Donnerstag abend heulende Derwische ihren Ziko, jenen wüsten Tanzrausch, der nach stundenlangem heftigen Bewegen des Oberkörpers und Ab leiern des islamitischen Glaubensbekenntnisses schließlich in dem einen Wort „hui" „er", „Gott!" seinen Höhepunkt erreicht. In der Bergstadt haben die Feuersbrünste keine Eesent- liche Veränderung hervorgerufen, selbst dann nicht, als Prinz Eugen 1697 seine Strafexpedition bis Serajewo aus dehnte und die Stadt in Asche legte. 1878 war der letzte Brand. Damals nahmen die Oester reicher das Land in Besitz und mußten in Serajewo Fuß für Fuß des Bodens sich erkämpfen. Der Ort, wo das Attentat auf das österreichische Thronfolgerpaar erfolgte, ist der breite Kai an der Mil- jacka. Diese wird von neun Brücken überquert und bricht kurz vor dem Durchfluß durch Serajewo in einer tiefen Klamm durch die Berge. Von; rotgelb leuchtenden Rathaus ün zieht sich der Kai, der nach dem ehemaligen Ober- kommandierenden des Landes, Baron Appel, Appelkai heißt. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt der Konak, das Re gierungsgebäude, wohin die Leichen gebracht wurden. „Anmutiges Serajewo I Wie ein Diamant aus der Umfassung von Smaragden hebst du dich aus dem Grün der Ebene zu dem deiner Berge emporl" so las ich einmal. ^Serajewo, Bosniens Hauptstadt, hast du durch das Todes- ppfer im Sommer 1914, nach 36 Jahren Zugehörigkeit zu dem Völker- und länderumfassenden Oesterreich dich nun fester gekittet an diesen Staat, der dich mit seiner Kultur durchdringen soll? Wer weiß es? regierung. Sie jetzt offiziös gemeldet wird, sämtliche Poli zeivorschriften über Streikpostenstehen einer Rebifion zu un terziehen. Bekanntlich Wurden kürzlich einige dieser Vor schriften vom Kammergericht für ungültig erklärt. Sie sollen nun derart gestaltet werden, daß daS Kammergericht nichts gegen sie einwenden kann/Weiter sollen in den Jndu- strierevieren die Polizeikräfte nach Bedarf verstärkt werden, um in Gegenden, wo Streikausbrüche zu vermuten sind, rechtzeitig die nötigen Organe zur Hand zu haben. — Die Bevölkerungsziffer des Deutschen Reiches. DaS Kaiserlich Statistische Amt berechnet in seinem neuesten Jahrbuche die Bevölkerung des Deutschen Reiches für die Mitte des Jahres 1914 auf 67 812 000 Köpfe. Diese Zahl beruht allerdings nur auf einer Schätzung, die der bisherigen Bevölkerungszunahme zugrunde gelegt ist. Für die Mitte des Jahres 1913 wird die Bevölkerung auf 66 981000 Köpfe angenommen, so daß seit vorigem Jahre eine Zunahme um 831 000 Personen stattgefunden haben dürfte. Die Beobach tungen des letzten Jahres haben gezeigt, daß von 1912 zu 1913 die Volksvermehrung wesentlich größer gewesen ist, als man vor einem Jahre angenommen hatte. Im Jahre 1904 betrug die Bevölkcrungszahl Deutschlands 69 475 000 Per- sonen, so daß in den letzten zehn Jahren eine Zunahme von 8 337 000 oder 14 v. H. stattgefunden hat. — Zur Hebung der Fleischcrzcugung hat der Reichs kanzler den Bundesregierungen eine Maßnahme der preu ßischen Negierung zur Kenntnisnahme und mit der Anheim gabe einer entsprechenden Verwertung zugehen lassen, bei der es sich um ein Verbot gegen den frühzeitigen Verkauf von Kälbern handelt. In Preußen hat man mit der Maß nahme, daß Kälber unter 14 Tagen überhaupt nicht auf den Markt gebracht und abgeschlachtet werden dürfen, sehr gün stige Erfolge erzielt. — Die bayrische Heeresverwaltung übertrug der Zep- pelinwerft in Friedrichshafen den Bau eines Kriegsluftschiffes für die bayrische Armee. Das neue Kriegslustschiff wird in Germershelm stationiert. — Die bayerische« Städte wollten dem König Ludwig zu seinem 60. Geburtstage einen kostbaren Tafelaufsatz im Werte von 120000 Mk. schenken, obwohl der König bereits vor einiger Zeit ausdrücklich den Wunsch geäußert hatte, von namhaften Geschenken abzusehen. Eine Reihe von Städten hatte deshalb auch bereits die Beteiligung an der Schenkung abgelehnt. Nunmehr hat. der „Tägl. Rundschau" zufolge, der Minister des Innern ein Rundschreiben an sämtliche Regierungspräsidenten gerichtet, worin mitgeteilt wird, daß der König überhaupt Geschenke ablehnt. — Sozialdemokratischer Parteitag. Der „Vorwärts" (Nr. 182) veröffentlicht die Tagesordnung für den am 13. September in Würzburg beginnenden sozialdemokratischen Parteitag. Hervorzuheben ist daraus ein Vortrag des Abg. Dr. Lensch über Militärstaat und Demokratie" und ein Referat des Abg. Molkenbnhr über „Wirtschaftspolitik und KoalitionSrechtshetze". — Der beleidigte Makembc. Aus Hamburg wird ge meldet, daß das Schöffengericht sich mit einer Privatbclei- dignngsklage deS Dualanegers Makembe gegen den Leiter der Passageabteilung der Woermann-Linie zu befassen hatte. Der Leiter der Passageabteilung hatte den Makembe mit Du angeredet. Das Gericht stellte sich auf den Standpunkt, daß ein gebildeter Neger — Makembe ist im Hamburgischcn Kolonialinstitut als Sprachgehilfe beschäftigt — mit Sie angercdet werden müsse; da aber der Leiter der Passage abteilung den Beweis dafür erbrachte, daß in den Büros der Woermann-Linie die Neger hier, wie in Afrika, in der Regel mit Du angercdet werden, so nahm das Gericht an, daß ihn; eine beleidigende Absicht ferngelegen habe, und ge langte zu einem Freispruche. Mit Recht bemerkt dazu die „Deutsche Tageszeitung", ob es nicht besser wäre, die Spezies der „gebildeten" Neger überhaupt nicht erst heranznznchten. Aus dem Auslande Oesterreich - Ungarn — Erzherzog Friedrich Grurralinspckteur. Wie die Wiener „Neue Freie Presse" meldet, ist Erzherzog Friedrich am Montag vom Kaiser in einstündiger Audienz empfangen worden. Am 16. Juli wird die offizielle Verlautbarung der Ernennung des Erzherzogs zum Generalinspekteur der Armee erfolgen. Das Generaltnspektorat der Marine übernimmt der Marinekommandant Hauß. Erzherzog Friedrich wird bereits die Oberleitung über die diesjährigen großen Ma növer führen. — Erzherzog Friedrich, der damit daS durch den Tod des Thronfolgers verwaiste höchste Amt in der österreichisch-ungarischen Armee übernimmt, ist am 4. Juni 1866 in Groß - Scelowitz geboren. Er ist ein Sohn des Erzherzogs Karl Ferdinand (f 1874) und seiner Gemahlin Elisabeth, einer geborenen österreichischen Erzherzogin. Seiner 1871 mit Jsabella Prinzessin von Lroy geschloffenen Ehe entstammen ein Sohn und sechs Töchter. — Urber da» Ergebnis de» MinisterratS am Dienstag verlautet noch nichts in der Oeffentlichkeit. Viel bemerkt wurde, daß vor dem Ministerrat eine Besprechung der Mi nister mit dem Chef des Generalstabes Freiherrn Tonrad von Höhendorf und dem Marinekommandanten Admiral Hauß stattfand. Die beiden militärischen Würdenträger ver ließen dann vor Beginn des Ministerrat» das Ministerium des Acußern. Der Minister des Aeuheren Graf Berchtold begab sich noch in der Nacht nach Ischl, wo er vom Kaiser in Audienz empfangen wird. Der Waisen Heimkehr. Nach den Beisetzungsfeier lichkeiten in Artstetten, wo die Waisen fürstlichen Geschlechts ihr Teuerstes zurücklassen mußten, haben Sonntag Prin zessin Sophie, sowie die Prinzen Max und Ernst die Fahrt nach Wien angetreten. Um 2,30 Uhr nachmittags langte der aus drei Waggons bestehende Hofsonderzug im Penziger Bahnhofe an. Man sah den Kindern an, daß sie kummer volle Nächte durchweint hatten. Ihre sonst rosigen Antlitze waren bleich und die sonst fröhlichen Kinderaugen vom Tränenschmerz gerötet. Die Prinzen trugen englische Ko stüme mit Kniehosen und einen schwarzen Ueberrock, und batten die schwarzen Strohhllte in der Hand. Die Prin zessin trug ein einfaches, schwarzes Kleidchen. Vor der An kunft des SonderzugeS hatten sich bereits Hofautomobile vor dem Bahnhof eingefunden, um die Waisen zu ihrem kai- serlichen Groboheim zu führen. Auf der Fahrt zum kaiser lichen Schlöffe Schönbrunn gab sich so recht die überaus warme Teilnahme der Bevölkerung für die Waisen kund. Vor dem Bahnhofe hatten sich die Zöglinge verschiedener Waisenhäuser aufgestellt und entboten den nun auch verwaisten Lhronsolgerkindern bei gesenkter Fahne einen stillen Gruß. Die weitere Fahrt gestaltete sich zu einer ergreifenden Huldigung. Nicht brausende Hochrufe begrüßten die Verwaisten. Im stummen Schmerze stand in den nach Schönbrunn führenden Straßen eine viel tausendköpfige Menge. Die Männer entblößten das Haupt in tiefer Ergriffenheit, aus den Reihen der Frauen ertönte Schluchzen und die allenthalben angesammelte Kinderschar wurde nicht müde, mit ihren Taschentüchern ihren aus fürst lichem Geblüte entstammenden, durch ruchlose Verbrecher hand ihrer fürsorglichen Eltern beraubten Alters- und Ge- schlechtsgenossen in rührender Weise zuzuwinken. Um 3 Uhr wurden die Kinder des gemeuchelten Thronfolgerpaares vom Kaiser empfangen, bei dem sie etwa 20 Minuten verweilten. Nach der Audienz fuhren die fürstlichen Waisenkinder in das Belvedere. Herzbewegend Kar der Anblick, wie Männer und Frauen, selbst tief ergriffen, ihre Kinder auf die Arme hoben, um ihnen Gelegenheit zu geben, über die Köpfe der Menge hinweg ihrem Gruße in wahrhaft kind licher Weise Ausdruck zu geben. Prinzessin Sophie stand im Wagen auf und rief der Menge zu: „Danke, danke!", wäh rend die Prinzen Max und Ernst, die entblößten Hauptes im Automobil saßen, still nach allen Seiten grüßten. Viele innige Wünsche zogen mit ihnen. Italien — Der neue Bürgermeister von Rom. Wie aus Rom gemeldet wird, ist am Montag Fürst Prospero di Colonna zum Bürgermeister von Rom gewählt worden. Frankreich — Die Drputierteukammer nahm den Kredit von 400 000 Franken für die Reise des Präsidenten Poincarä nach Rußland, Schweden, Dänemark und Norwegen mit 428 gegen 106 Stimmen an. England — 200 000 Patrone« für Ulster gelandet. Wie der „B. Z." aus London gemeldet wird, sollen am Montag vormittag 200 000 Patronen an der Küste der Grafschaft Down für die Ulster-Freiwilligen von einem kleinen Kohlen dampfer gelandet worden sein. Albanien — Die Feindseligkeiten der Nationalisten gegen den Fürsten sind im Wachsen begriffen. Sie nennen ihn ganz offen den lebenden Leichnam und sagen, er müsse sich ent weder einschiffen oder den Hügel von Rastbul erobern. Zwischen deutschen und österreichischen Freiwilligen sind Streitigkeiten auSgebrochen, die zu Tätlichkeiten führten. Prenk Vibdoda weilt noch immer in Dnrazzo, da ihm die Regierung die für die Landung seiner Mannschaften ver langten 100 000 Franken nicht bezahlt. — In Agyrokastro EpiruS soll eine große Versammlung stattfinden, um das Abkommen von Korfu für ungültig zu erklären und die Unabhängigkeit von EpiruS zu verkünden. Die epirotischen Truppen marschieren nach Koritza, das zweifellos in ihre Hände fallen wird. — Abdi Bei hat Kroja geräumt und sich in das Ge biet der Matt zurückgezogen. Der Abordnung 'aus Aghro- kastro wurde erklärt, daß man der Stadt nicht helfen könne. Hier sind 37 Freiwillige aus Skutari angekommen. Serbien — Ministerpräsident Pasitsch erklärt, daß Serbien in keinem Zusammenhangs mit dem Verbrechen in Serajewo stehe. Bisher habe Oesterreich keinen Schritt in Belgrad unternommen; wenn er erfolgen werde, so würde Serbien alles tun, was ein Kulturstaat unter diesen Umständen zu tun habe. — Die serbische Kaufmannschaft und das hiesige ser bische Publikum haben wegen der angeblichen Drangsalie rung der serbischen Brüder in Serajewo den Boykott gegen österreichische Waren beschlossen. Das Blatt „Balkan" fordert zu einem Boykott der gesamten österreichisch-unga rischen Industrie aus. Mexiko — Huerta wird trotz feiner Wiederwahl als Präsident Mexiko in Kürze verlassen. Bei einer Bank in Paris hat er drei Millionen Dollar deponiert. Sein Nachfolger dürste der Vizepräsident General Banquet werden. Carranza ver langte von der Union die Verhaftung des Agenten VillaS; dieser war aber bereits über die Grenze nach Mexiko ent kommen^ Aus Stadt und Land Dresden, den 8. Juli 1Sl4 * Ihre Königliche Hoheit die Prinzes sin Mathilde besuchte vor einigen Tagen das Stadt krankenhaus Johannstadt und besuchte hier namentlich die chirurgische, sowie die Frauen- und Kinderabteilung und das neueröffnete Krankengebäude Nr. 8. Ihre Königliche Hoheit unterhielt sich vielfach mit den Kranken und sprach sich lobend über ihre zweckmäßige Unterbringung aus. Auch ließ sie Apfelsinen unter sie verteilen. —* Das Zeppelinluftschiff „Hansa" trifft am 13. Juli in Dresden ein und wird auf einige Wochen in der Luftschiffhalle Kaditz stationiert. Es wird hier Passa gierfahrten ausführen, wobei für Vereine, Klubs, Kongresse usw. besonders billige Fahrpreise festgesetzt worden sind. Die Preise schwanken zwischen 70 und 60 Mark für eine Fahrt von anderthalbstündiger Dauer. —* 160 Chirurgen der Vereinigten Staaten von Amerika, die auf einer Studienreise durch Europa begriffen find, besichtigten gestern vormittag das Stadtkrankenhaus Johannstadt und wohnten einigen Operationen bei. —* Die diesjährige Vogelwiese, daS große Festschicßen der Privilegierten Bogenschiitzengesellschaft zu Dresden, findet vom 2. bis mit 9. August in üblicher Weise
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