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Dresdner neueste Nachrichten : 04.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-192412048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19241204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19241204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-12
- Tag1924-12-04
- Monat1924-12
- Jahr1924
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- Dresdner neueste Nachrichten : 04.12.1924
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poc: th der Wirtschaft und dem Staate verdundän fühlt. Nichts wäre deswegen törichter, als wenn im . nnern Deutsch lauds eine Epoche der sozialen Reaktion einsehen wittdr. Der Gedanke des Klassenkampfes ist ebenso addulednen wie der Gedanke der Wirtschaftsautokratie und es tft Aufgabe des Staates, mit allen Mitteln eine Irdettsaemeinschaft zwischen Unternehmertum und zwischen Arbeiterschaft zu erzielen. die aus der Ek kenntnis beruht, daß beide Teile aleicknoettiae Faktoren des Wiktfcbaftslebens find. Der Staat ist nicht die Suitzeuorqanifation der Gewerkschaften, er ist auch nicht der Gefchättsfübrer des Großkauitals oder des Großaarariettums, sondern er ist der Förderer und Schutzes der Gesamtinteressen des deutschen Volkes. Es ist deswegen auch durchaus fehlerhast, wetw einzelne Wirtschaftstreife es unternehmen, duer Aufstellung von Soudetkaudidaturen den Versuch zu machen, eine einseitige Berücksichtigung ihrer speziellen Interessen zu betreiben. In Wirklich keit erreichen solche Sondekkandidaturen das reine Gegenteil Die i«oaenannte Wirtschastspartei gab hier ftir im«letzien Reichstag den sprechendsten Beweis. Sie zog mit iechs Mitgliedern in den Reichstag ein Und war damit zur völligen Bedeiitsiinaslosigkeit verurteilt, weil ii·e nicht einen ein«-eigen Ausschuß beschicken konnte. Zini nicht dem Fluche der Lächerlichkcit zu verfallen suchte die Wirtschasstspariei einen Ziiiainmenschluß mit andern Gruppen und vereiiiigte sich mit vier baiiriicheii Bauernbiindlern und mit iiiiif Weisen. Es wird wohl kaum einen Anaehörigen des gewerblichen Mittel standes« geben. der behaupten wollte. daß eine iolche Vereinigung der Vreiinpunlt ftir besondere Wahr nehmung der Interessen des Handwerks oder des Ge werbes sein könnte. Das Ziel des gewerblichen Mittel standes wie aller Berufsschichten muß bei den Wahlen dahin gehen. innerhalb aller politische-n Parteien Ber ständnis und Vertretung ihrer Jntereiien aciiiscihrlcifiet zu sehen, denn auch der Reiche-taki iii nicht eine Körper fchaft zur Wahrnehmung von Einzelinteressen. sondern er ist die Stelle, wo bei aller Wahrnehmung der Einzelinteressen diese einzualicdern sind in den Kreis des allgemeinen Wohles. Dies sollten sich auch alle die gesagt fein lassen, welche die Frage der Anfwertunq glauben zum Anlaß einer besonderen Parteibilduna nehmen zu sollen. Die Aufmertuna ist ein Problem, mit dem sich alle politischen Parteien auf das ernst hastefte befassen. es kann nicht losgelöst behandelt und entschieden werden von den übrigen Problemen der Staats-wirtschaft und der Privatwirtschast. Zur Zeit des Erlafies der Dritten·Steuernvtverordnunsa waren die Möglichkeiten zu einer befriedigen-den Leistung dieses Problem-z noch aeriwa. Durch die Entspannung, die inzwischen durch die Politik der Regierung auch wirtschaftlich erzielt worden ist, ist schneller als man es hosien konnte, die Mösiliclikeit geschaffen morden, an eine uinfanareichere Auswertuna heranzuqelien Vor allem wird es notia sein, die bevorrechtigten Gläubiger der öffentlichen Anlei«l)en, dass sind die kleinen Selbst zeichner. die durch die Entwertuna der Anleiben in Not geratenen und die Zeichner von Mündelgeldern, schon ietzt in den Genuß einer inäßinen Golsdverzinsutm zu setzen. Eine Fortführung der Politik der Entsinn nuna und Entlastung ist für eine zufriedenstellewde Weiterbebandlunn auch dieses Problems eine unerläß liche Voraussetzung. Die Gefundung der Gesamtwirtfchaft erfordert ge bieterifch eme Reform des Stenerwesens Die ietziaen Steuern sind oft im Moment der bittersten Selbstcrhaltimasnot des Staates ohne Rücksicht auf ihre wirtschaftliche und soziale Erträglichkeit geschaffen worden. Die uns ietzt gewordene Atempansc muß be schleunigt dazu benutzt werden, um das nnoraanische Steuersystem durch eine Nenordnunn zu ersetzen. welche die Wirtschaft und den einzelnen von den tin-wirtschaft lichen Folnen befreit, die dem gegenwärtian Zustand anhaften. Hand in Hand damit müssen weitere Maß nahmen zur Verbilligung der gesamten Lebenshaltnna geben« wie sie in der Herabsegnna der Firmbtsäize und in Verbilligung der öffentlichen Produktionsmittel CElektrizitiit nsmä zu erkennen sind. Nicht Herauf setznna der Ldlme und Gehälter brinat allein das Heil, sondern eine Verbilligung der Produktion nnd des Lebensbedariä Alle ansiem nnd inneiwolitischen. alle wirtschaft lichen und sozialen Probleme können nur durch eine stetige Politik anf lanae Sicht gelöst werden. Eine solche Politik aber ist nur möglich, wenn eine Regie runa der starken Mitte ibr dauernder Träger sein kann. In der politischen Arbeitsaenieiiifcllaft der Mittel parteien liegen allein die Zukunftsmönlichskcitein Die Demokraiische Partei lsat sich von ieber als Kerntrnpve einer solchen Politik der mittleren Linie bewährt, daher kommt es auch. daß sie von allen Par teien den stärksten Angriffen aus-tiefem gewesenlist Das wird sie aber nicht hindern. ihren geraden Weg weiterzugeben Der 7. Dezember verlangt vom deut schen Volk eine klare Entscheidung. Jeder Demokrat soll sub bemühen, als aanzer Mann in der Stunde der Entscheidung sich zu betätigen und sich stolz und stark zu seinem Volke und zu seinem Staate bekennen: und bßegterten Ausäübrungen für die Vodenrefornter ein-. s e tsanwalt ohltnann schließlich ging auf die einzelnen Punkte der Rede des Referenten ein. Er gestand ihm»unumwunden, auch als Yolitischer Gegner, eine überragende Lenntn z des deut schen Wirtschaftslebens zu, glaubte aber in politischer Beziehung eine scharfe Trennungglinte Zwischen dem nationalen Gedanken feiner Partei und; er Partei des Redners ziehen zu müssen. Die Ver-; sammlunbendete nach einem Schlußwort des Bürger meisters r. Küls ebenso ruhig wie sie verlaufen war» Ein großer Schritt vorwärts f Der Handelsbertrag mir England unter-zeichnet - Tleber die 26prozentige Abgabe soll dar Tranefersskomitee entscheiden « Telearamm unsre-S Korrespondenten w. London, s. Dezember Jn hiesigen diplomatischen Kreisen herrscht lebhafte Belustigung über den erfolgreichen Abschluß des deutsch-englischen Handelsvertrgges und Schiffahrte vertrages. Man erklärt, daß damit ein weiterer wich tiger Schritt auf der Bahn des wirtschaftlichen Wieder aufbaus zurückgelegt sei, und zollt der deutschen Regie rnng hohe Anerkennung fiir ihre aufrichtigen nnd von Erfolg gekrönten Bemühungen, für Deutschland einen hervorragenden Platz im Weltwirtschaftsverkehr zu ge winnen. «Der Vertrag wurde gestern nachrnittag 4 Uhr im Foreign Ossiee vorn dentfchen Botschaster in Lon don, Stimmen nnd Legatiensrat v. Schnbart einer seits nnd Austen Czamberlain nnd Lord d’Abernon anderseits nnterzei net. Ein sehr freundschaftlicher Ton zwischen den beiderseitigen Delegierten kennzeich nete den Fortschritt, der in den diplomatischen Be ziehungen beider Länder stattgefunden hat. Die deut schen Delegierten sind von der Aufnahme, die sie in hiesigen politischen nnd geschäftlichen Kreisen gefunden haben. sehr befriedigt. Der Text des Vertrages soll am Freitag ver öffentlicht werden. Er tritt am 10. Januar in Kraft. Die Schwierigkeit betreffs der 26vroze n t i g e n Abgabe hofft man durch eine von Lord d’Abernon gefundene Formel überwunden zu haben, gemäß welcher die Zöllc nicht mehr von den einzelnen Erpors teuren, sondern in Pauschalsnmmen erhoben werden. Beide Regierungen sind übereingekommen, dass non der deutschen Regierung hierüber mit dem Generalagenten nnd dem liebertraann-stomitee ver handelt werde und daß die britische Regierung dann die von ihr geschaffene« Formel an die Voraussetzung knüpft, daß dadurch die Zablnnnen nicht vermindert werden. Eine yorherige Verständigung mit dieser Behörde ist nach englischer Ansicht nötig. weil dieselbe die periodi schen Zahlungen von Pauschalsummen auf Grund der offiziellen Vereinbarungen für Varzahlunglen ansehen könnte, die sie für angebliche Valutageschafte zurück zuhalten berechtiat wäre. oder die von den Amt-ri kanern für das Okkupationskonto oder von den Bel giern für das Reparationskonto in Anspruch genom men werden könnten bereit finden lassen, die Diskreditierung der deutschen Waren aus dem englischen Markt durch spätere Ab niachungen zu beseitigen. Es ist also be ündete Aus sicht vorhanden, daß eine technisFe Modifi kation der 26prozentigen Reparations abgabe vereinbart wird, so daß die Schere reien, unter denen der einzelne deutsche Ex orteur dis lier zu leiden hatte, in nicht allzu ferner Zukunft anf l)öre.n dürften. Der Haudelövertrag unterliegt nur noch der Ratifikntion durch die Parlamente. Bei der gegenwartigen parlamentarischen Lage in beiden Län dern ist schwerlich damit zu rechnen, daß vor dem 10. Januar 1925, an dem bekanntlich die Verein barungen aus dem Versaillers Vertrag ablaufen, die Ratifikation vollzogen werden kann. Für den als dann eintretenden vertragslosen Zustand, der hoffent lich nur von kurzer Dauer sein wird, ist, entgegen anders lantenden Meldungen, wie wir hören, ein modus vivendi nicht getroffen worden. Es braucht laumdnrauf hingewiesen zu werden, daß der Abschluß des Vertrags mit England, zumal wenn man mit in Be tracht zieht. daß wir auch mit Amerika bereits ins reine gekommen sind, für uns von be sonderer Bedeutung ist, in einem Augenblick, da wir uns noch mit einer Anzahl andrer Mächte in zum Teil recht schwierigen Vertragsverbandlungen be finden. Die englische Zusaae in der Liiyrozentigen Abgabenfrage wieat um so schwerer. als wir bekannt lich England, im Gegensatz zu Frankreich, niemals den rechtlichen Anspruch bestritten haben, eine solche Ab gabe zu erheben. Auch die Nepakätsouskommifsion verschiebt ihre Entscheidungen X Paris. I. Dezember. Die Ag e n e e H avas berichtet: Die Reparationskommission, die sich im Laufe der heutigen Sitzung mit der Ernennung des Schiedsrirbters für die Industriebank beschäftigte, konnte sich auf keine Persönlichkeit einigen. Es wurde keine Entscheidung getroffen, sondern beschlossen, wegendiefeszrage nochmals mit der deutschen Regierung in Verbindung zu treten. Ueber die Forderung der deutschen Regierung, den Ertrag der auf Grund des Art. 216 abgelieferten Wert papiere, soweit sie noch nicht veräußert sind, an die Annuitäten nach dem Damms-Plan anzugliedern, wurde keine Entscheidung getroffen. Die Reparations kommission bat nach der Agenee Havas zwei Lösungety eine juristischer und eine mehr praktischer Art, erwogen, ihre Entscheidung aber sürkspätcr vorbehalten Ebenso wie das Transferkomitee, das am 28. No vember die Entscheidung über die 26prozentige Abgabe für später verschoben hat, bat nun auch die Reva rationskommission sich vertagt. Man hat offenbar das Bestreben, den augenblicklich laufenden Verhandlungen von Regierung zu Regierung nicht vorzugreifen und erst abzuwarten, wao an direkter Einigung erreicht wird. Auch hier eine Wendung zum Vesseren info sern, als man uns nicht mehr ohne weiteres diktiert. Nach dem Vertraa erhält Grobheitannieu das Meistbegiinstiaungsrecht. Die britische Textilindustrie wird ausdrücklich gegen Bevorzugung von Produkten andrer Länder geschützt. Sodann wird das Geschaft mit dem Auswanderunasverkehr ausdrücklich gegen diskriminierende Behandlung durch Deutsche geschützt- Die englische Regierung verspricht dafür, sofort gesetz geberische Maßregeln zur Annahme zu bringen, durch welche die Beschränkungen der Deutschen als frühere Feinde aufhören und deutsche Untertanen alle Rechte der übrian Auslander genießen. Die deutschen See leute und Siewards dürfen wieder auf britischen Schiiien einaestellt werden« Den Deutschen wird auch die Befugnis eingeräumt, direkte Bankoerttetuugen m England einzurichten. Die wichtigsten Punkte des Vertrages Von unserm Bis-Mitarbeiter Berlin, Z. Dezember. (Eig. Drahtbericht) Die deutsch-englischen Handelsvertagsverbandluw gen, die in Berlin begonnen und in London fortgesetzt wurden, find gestern glücklich abgeschlossen worden. Auf den materiellen analt wird näber einzugehen fein, wenn der Text vorliegt, der am Freitag in Berlin und London gleichzeitig veröffentlicht werden foll. Der Vertrag basiert auf der allgemeinen gegen feitigen uneingeschränkten Meistbegiim ftig un g und umfaßt alle Gebiete, die bei einem solchen Pakt in Frage kommen. Von wesentlicher Be deutung ift, daß eine fchiedsgerichtliche Rege lung der etwa aus dem Vertrag entftehenden Streitig keiten vorgesehen wird. Die Frage der 26p roz en - tig en Ab g ab e ist nur fo weit erörtert worden, als handelspolitifche Gesichtspunkte in Betracht kamen. Die reparationspolitische Lösung des Problems bleibt den letzten Entscheidungen des General agenten und des Transfereomites über lassen. Immerhin darf man es unter den obwalten den Umständen als einen gevisfen Erfolg buchen, daß die englische Regierung sich zu dem Zugeständnis bat Die deutsche Sprache für die Elsas-- Ldthringer Forderungen der elsiifsifchen Abgeordneten in der französischen Kammer X Paris, 2. Dezember. Jn der heutigen Vor mittagssitzung der Kammer trat der sozialdemokratische Abgeordnete und Bürgermeister von Straßburg Peirotes fjir den Unterricht in deutscher Sprache und die Zulassung der dentschen Sprache beim Gericht ein. Abgeordneter Aban Müller setzte sich ebenfalls energisch für ein weitgehender-, Entgegenkommen in dieser An gelegenheit ein und richtete an den Ministerpräsidenten die Frage, ob er, der eine Politik der Einiaung der Völker betreibe, den Unterricht in beiden Sprachen untersagen wolle. Ministerpräsident Herriot antwortete auf die For derungen, Frankreich fahre fort, in den Schulen wöchentlich drei oder vier Stunden deutschen Unterricht erteilen zu lassen; dazu kämen drei oder vier Stunden Religionsunterricht, der ebensalls deutsch gegeben werd-. Aber es ei nicht die AUN Frankreich-, diesentsche Sprachejxssdls saßznfördertk Die Aufgabe dersrqusspschen W gierungseies,eineße-rbteitungdet rann« fischen Sprache zu erleichtern. Dkk ~Mculllellullkh« M Kuklllmlls Kardinat Imähabår Hengst Kapktäulemum Ein größerer Beleidiguvgsptväeß mit ooliii Hintergrunde kam vor dem Amtsgericht Dingng zur Versandlunz Kardinal Dr. v. thther (Miin en) hatte gegen M Spitzenkandidatcn du Nationalsozialistiichen Freibeitdbetpchng im Reichs« ingemahlkreise Ostiachicn, K a p i i å n l e u t n a nt a. D H e 1 1 m u t v. M u ck e, ipegcn Beleidigung Privattrsgs erhoben. Nach dem Eroifnungbbeschlub soll v. Müc· auf einem Vortragsabend in der T e ch n i I ch e U H o ch schute zu Dresden, der Erde vergangcnm Jahres vom »Hochschultka deu»kichet Ari« veranstaltet war, als er die Münchner Vorgange im November 1923 besprach, dem Kardinal vorgcworfen haben, die s» hätte einen Menchelmord begangen· Der Verteidiger des Bei-klagten führte hierzu aug, eg liege ein großes Mißverständnis vor, v. Mückehabe sich nicht in der ihm zur Last gelegten kam geäußert, ck ek· fläre vielmehr, , cr habe Kärdinal Dr. v. e’i--cmllmber uiem , Meuchclmprlfes 4hezkckmm als eines er halte ibn auch nicht sür säbia, einen Meuchei zu begehen. Nach Beendigung des Vortrages 111 eine allgemeine Aussprache stattaesunden, die sich be« iondcrs mit den Vorgängen in Bayern besaßte. Jn dieser Aussprache sei gesagt worden, aus den Straßen Münchens spreche man davon, der Kardinal habe einen Mcuchelmord auf dem Gewissen. Als danequ kin aewendet worden. der Kardinal habe seine angebliche Einwirkung ans Dr. v. Kahr energisch demen tiert, sei erklärt worden, daß Dementis nicht han«-sie is lorbeit schafer Und nicht stets die objektive Wahrheit enthalten, zas M im pp-I..tlscstcu Getriebe und aanz allgemein einmal sp« Jtn Verlaufe der Diskussion wurde dann der ultkm montane Einfluß cm bistorischen Begebenheiten er örtert und zum Ausdruck aebracht, zur Erreichmm ge» stimmter und gewisser Ziele sei oltmald jedes Mittel recht. Auf Antrag des Vertreters des Privatkliiaerd wurde eine schriftliche Eingka de s V e rklaate n «verlesen. die dieser hierzu ein gereicht hatte. Darin führte v. Mücke aus« di e Mira montanen Einiltisse hatten bei Dzi, v. Kabr unaüuftia einaewirkt. er stehe dem Dementi skeptisch gegenüber, subjektiv sei ck zek Meint-um in der fraglichen Nacht iei Kardinal Dr. v. Faulhaber bei Dr. v. Kiste gewesen. Rechtsnanit Dr. Simon forderte, daß die Stellen teuer Eingabe und die im Termin abaeaebenen Erklarunaen mit unter die erhobene Klage fallen, wahrend der Ver teidiger des Verklaaten betonte, hier komme der Schutz des S 198 iWahruna berechtiaier Jnxsressclti in Frage Als erster Zeuge wurde der Student Joseph Vensch ansaeruseu, der einer katholischen Ver bindung anaehört. Er hatte dein Vortragsabend bei aewobnt nnd aegen die Bemerkungen des Verklaqten protestiert Der Zeuge kann sich nicht mehr ans den Wortlaut genau besinnen er ist aber der Meinung. daß die Sienizerunaen I se gesalleu sind. wie sie FeMiicke zur Lait gelegt ; wer n Auf seinen Protest in der Versammlung habe der Vor tragende erklärt, er rede, wie ihm der Schnabel gewachsen fei, man dürfe nicht jedes Wort auf die Goldwage legen. Tck nächste Zeuge, eancL rot-. pol. Dietrich, der den Vorsiiz in der Versammlung geführt hatte, betonte, der Redner liabe historische Angaben iiber den Unm montanismus gemacht nnd auf die Mitnchner Vor gänge gewisse Rückschliisse gezogen. Jn der unter An klage stehenden Form seien die Worte bestimmt nicht gefalle n. Eine Beleidigungsabsicht lag keinesfalls- vor. Prof. Dr. med. Kubn wohnte der Veranstaltung bei. Er betundete als Zeuge. dass die Worte des Vortragenden nicht so gefallen seien, jeden falls keine Beleidigungsabficht hätten erkennen lassen. Nach weiteren Zengenvernehmnngen zogen sich Amts gerichtsrat Dr. Burkbardt und die beiden bestellten Rechtsanwiilte zu einer langen vertraulichen Ve ratung zwecks Beilegnng durch einen Vergleich zurück, der auch schliesslich zustande kam. Konstan leutnant v. Mücke erklärt u. a. er habe den Vorwurf eines Menchelmordeg nicht erhoben. er kdune dies auch nicht behaupten Das Dementi des Kardinal-'s Dr. v. Faulhaber erkenne er an, nnd nach den Darlegungen von dessen Vertreter erkläre er, daß der Privatlläger in der Novembernacht einen nnheiloollen Einfluß nicht ausgeübt habe. Soweit feine Worte tnifzverständlich aufgefaßt worden feien, bedauere er dies. Der Verklagte übernimmt die gerichtlichen Koste aufzergerichtliche Kosten werden nicht erstattet. Don Pasqnfäljö Neu einstudiert ivapcruhaus Der Grund siir dsie Neueinstudieruna von Gaetano Donizettis beliebtester Oper lag für das Opernhaus in dem zwiefachen Bestreben, neben der·lei3iaen Betonung des modernen Schaf fens auch einmal wieder ein Werk älteren Jahrganges herauszubringen, und für unsern Mächtigen Baßbnffo Ermold eine Glanzrolle zu finden· Und Ermold war ausgezeichnet, wenn auch diese Rolle im Grunde nicht alles das bietet, was dieser unveraleisehlikhe Künstler gestalten kann. »Don Pasauale« hat iiber zwanzig Jahre unserm Spielplan gefehlt. Vielleicht fehlen uns noch wichtigere Opern . . . Das Werk selbst ist immer noch imm. Die Noblesse seiner melodischen Einfälle, das Mcisterhaste seiner heiteren Structur mit den knappen Rhythmen, den seinaeschlissenen Koloraturen, all das ist reizvoll und erquickend. Und dennoch berührt es einen nicht mehr. Es existiert eine Lithogvaphie Donizettis von siriehuber, die den Maestro um 1848, das Erscheinungs jahr des »Don Pasauale«, darstellt. Ein überaus ele gantes Bildnis, ein Künstlerkops mit verboten leicht sinniigen Augen, unbelastet, sorgenlos, oberflächlich, nicht gerade genial. nicht gerade bedeutend, aber doch geistvoll und sehr liebenswiirdig. So ist auch seine Musik. Jn ihr liegt Lebenslunst, Süden, Uebermut und Unterhaltuna. Etwas mehr als zehn Jahre vor her waren die letzten Opern Rossinis entstanden, kaum so lange nachher ging der Stern Verdis aus. Zwischen diesen zwei Genies steht das Talent Donizctti. Nicht mehr und nicht weniger. Aber, wie gesagt, das Alter ist es nicht, das diesem »Don Pasauale" schadet, eher die Tatsache, daß vor nnd nach ihm Besseres in Italien komponiert wurde. Die Bearbeitung von Bierbaum und Kleeseld, in der »Don Pasquale« nach langer Pause wieder aus-—- ersdand, ist äußerst geschickt gemacht. Die spaszige Jntrige vom gesoppten alten Liebhaber, tausendmal til-gewandelt und immer wieder erheiternd, eine Komödie mit vier dankbaren Rollen, hinterläszt mit ihrer knappen dramatischen Pointieruna, der Diskre tion ihrer Wide, dem guten Deutsch des Textes und der lebendigen frischen Musik einen heiter-en Eins-nur Was der Neninhenietima fehlt, ist die neue Entnduna Die fünf Bilder hätten vvt fünfzig Jahren sicher ebenso aus-gesehen; vielleicht wären sie intimer und wiiziaex sen-elen. san bat die Gelegenheit isoisiilsrij.;i-!,·-:n lassen, den Humor, der im Wert steckt, auf das Bild zu übertragen, so nahe dies auch lag. Die Betonung der Parodie fehlte, sowie dem Orchester, das in ganz großer Streicherbesetzung mit sechs Kontrabiisien eine allzu wuchtiige Begleitung schuf, der Reiz der kammermusika lischen Beweglichkeit mangelte. Erm old ist ein Don Paaauale, wie man sich ihn besser nicht zu wünschen braucht. Diese ganz aus der Natur heraus quellende vis oomiciu die mit wenig Mitteln nnd gar keinen Mittelchen die größten Wir kungen erzielt, zwingt immer neue Bewunderung ab. Dabei gelingt Ermold stets die Zeichnung ein-es neuen Charakter-Lf wie keine seiner Masken der andern gleicht. Jede Bewegung, jede Geste lebt bei ihm, leere Stellen gibt es nicht, die Figur ist vom ersten Augenblick an sest umrisien und bleibt interessant bis zum Schluß. Gesanglich steht die Partie fast hinter den andern zurück, nnd das ist schade, denn Ermole Stimme, dieser saftige, gesunde, trefflich geschulte Basz ist eine der schönsten. So hat man seine Freude an den wenigen Stellen, wo das Organ hervortritt, wo es Töne von hohem Reiz zeigen kann oder in rapidem Parlando nngemein komisch wirkt. Liesel v. Schuch als Noran entzückt durch ihr graziöses Wesen, ihr Spiel voll Laune und durch sehr schön gesungene Koloraturem Sie besitzt das Wich tigste: Stilgesiihl nnd Geschmack. Menero l b e r s - leben bleibt als Ernesto etwas blaß. Dieser junge Tenor zeigt bisher wenig Entwicklung Die Stimme besitzt lnrischen Reiz, interessiert aber aus die Dauer zuwenig Er hat Geschmack und singt jede seiner Rollen mit wirklichetn Können. Aber eine gleicht der andern. Als Ernesto sehlt ihm das Draufgängerische, Südliche. Den Malatesta übernahm Sta e gemann, der auch für die Spielleitnng zeichnet. Ein eleganier nnd sehr gntinütiger Jntrigant, den Siaegsemann, wie stets, mit überaus gewinnenden Zügen ausstattet. Durch ihn erhalten die Eicsenibleo, die di utzsch b achd sorgliche Dirigentenshand sein profitiert gestaltet, dra matisches Leben, erhält das Komiidienhastc des Werk-es die Betonung. Das nicht sonderlich aut besuchte Haus unterhielt sich ausgezeichnet und spendete reichen Bei fall. . C. J. P. = Programm für Donnerstag. Opernhaus-. »Eu·acn Onegi:-.«, 7. - Schauspiclhaus: »Der Galgen stri—««, Ess. -, Neustädter Schauspiclhaus: Der Mein eiilLiaum 3-d’. ·- Ncch Theater: »Sam FOR 1-ås«. —- ;1c...·.«.;t.-·.«.;tc:: »Die schöne Rkvalitz«, Fäs« Arnolt Brunnens »Kata!auniikhe Schlacht« · Uraufführuug im Schåxtfptejhaus Frantfurt a. M. Frankfurt a. M., I. Dezember »Nichts mehr vom Kriegt« hat Paul Kornscld, einer der Wortsüyrer unsrer Modernsten, schon vor langen Monaten feierlich proklamiert. Ar n olt Bron n e n ist andrer Ansicht: Den Schwachnervigen zum Trotz hat er seine ~.sl-atalauniskl)e Schlacht« geschrieben, die Tragödie von sechs- Menschen, die im Betonnnterk stand von Coateau-Tt)ierry beginnt und als ein Kampf mit Gespenstern endet. Es ist notwendig, den »Tai bestand« rurz zu skizzieretn Im Unterstand liegt Hauptmann Kenned »mit viel Gas im Magen« aus dem Bett, umgeben von Toten, halt-wahnsinnig vor Angst nnd Gift. Draußen rast das Trommelseuer. Ein Artilleriebeobachter, der Leutnant Karl, hat sich mit einem Begleiter aus der Hölle hereingerettet; dieter Leutnant ist Kenneds Bruder, der Begleiter aber ist —- Hiddie, seine junge Frau. Ertennuugssgene zwischen den beiden Brüdern; alles wäre in Or uung, wenn eben nicht diese Frau wäre. Jhretwegen zwingt der Hauptmann - in Gegenwart des Oberleutnants Mellermann, des Soldaten Wung und des gefangen-en Franzosen Margin - seinen Bruder, wieder hinaus zugehen in den sicheren Tod. Ein Mörder - nein: ein Henker-, der seine Kainstat mit klebrigen, patrtoti schen Phrasen zuzudecken sucht. Und Hiddie sinkt diesem Henker nali wenigen Minuten mit dem Ausruf: »Ver achten Sie mich nicht!« in die verlangenden Arme. Die beiden entfliehen; der Oberleutnani, der Soldat nnd der Gesange-ne sind versteckt Zeugen des Vorgaitgs, wollen den beiden nach, Kenned die Frau absagen. Leutnant Karl kommt tödlich verwundet herein, wird von Wung und Margin bei lebendigen-( Leibe ausge pliindert und stirbt, nachdem er vorher das Gramma phvn angedreht hat, in Verlassenheit und Verzweiflung nach einem großen Monoiog. Margin und Wug ent fliehen mit dem Grammophon, die siegreichen Frau-. zosen dringen ein« ; Zweite-i- Akt: Zwei Jahre späte-: im Jmperialkinc in Paris-. sicuued und Hiddie, Umlauert von Meile-:- mann, Wung und Margin, alle gepeiticht von der Er innerung an C·l)ateau-Thietry, von der Angst vor dem Toten. Vor allem Dis-die Die drei Jäger verstärken die Folier noch, indem sie Hiddie die Ringe des Toten zusicckcuz Ihr gemeinsames Ziel ist diese Fran. Das Paar isstwirtschastlich ruiniert nnd vor allem seelisch bankero . Sie sprechen von Selbstmord, aber sie fürchten den Toten, der auf sie wartet. Von Mellcxi mann, Wung und Mark-in gestellt, will Mnired Egid-die erschießen, aber sie kommt ihm zuvor. E Dritter Att: An Bord eines Südamerikadampsets bei heftigem Sturm. Hiddie ist von den drei Männern umstellt; sie kann nicht leben und will nicht sterben, denn jenseits warten die beiden Schatten auf fie. So fällt sie erst Mellermann, dann Wung zum Opfcks Den»eigenen und den Rausch der Männer zu erhöhen foll lie tanzen. Nach den Klängen des Grammophpns aus dem Unterstand, das Margin mitgeschicth usi- Aber nach ein paar Tanzakten schreit aus dem Apparat lässest sterbende Karl seinen Monolog. Okddie nimmt i . Das ift die Fabel, die Bronnen sich zurechtlegtm das sind die Menschen, die er gestaltet hat. Und der Leitgedanke, der ihn führte, war offenbar der: die Toten sind gar nicht tot; sie greifen mit gefpenstifchen Armen nach den Lebenden. Um es glatt heraus-zulach- Die ~Katalaunisthe Schlacht« ist als Schauspiel, als Kunstwerk überhaupt verunglückt und mußte verun glücken, weil das eigentliche Motiv, das dem Stück den Namen gab, allzusehr zurückgedrängt ist hinter die Bronnensche Auffassung des Verhältnisses zwischen Mann und Weib. Bronnen verficht leidenschaftlich M Theorie-, daß die Bestie Mensch fast ausschließlich von der Gefchlechtsgier beherrfcht wird. So kommt dqu auch diefe Theorie im Duktus der Handlung viel be tonter heraus als das eigentliche Motiv. Es ist icdsch durchaus anzuerkennen, dasz ein eine Szenen des Stockes fehr wirksam find und dasz Bronnen den griff iicheren Theaterinstinkt besikt Die »Katalaumi«ri)c Schlacht-« bedeutet zwar sprach ich, aber nicht dramatisch einen Fortschritt Die Ausführung war nicht einwandfrei. Das Stück ift wesentlich, aber nicht genug gekürzt, nnd es war ein Fehler, gerade das Sexnelle noch greller herauszu arbeiten, als es fich imßnche bereits t)a«cftellt.»«T)ie Regie des Jntendanten W e i eh e r t war auf allerftarkitc Effekte gestellt, nnd dabei kam stellenweise ein Geschtet zustande, as einem wehe tat. Das Hans war aeftillt von Theaterdircktorew Krittketm Leuten vom Bau. Im ersten Akt kam»es SU einein kleinen Ska nd al: Als der deutsche Soldat Wnng zusammen mit dem französischen Gefangenen Pcn Lentnant Karl bei lebend gem wide dtntal heraustr wntde nicht nnerbeblieb qepfiffen nnd guts-11l- Seit-Z Ists-GEW- Gewiss, 4. Dezember 1924 Br. 284 » Jus kenne m ein Vaterland nasses-seist Deutwt WHi d In der « OTTO-· , 'D- Man kamen Vertreter der verschiedensten Parteien zu Worte. In Erstaunen versetzte die grenzenlose unken pplittiche Untenntnis und Naivitä , die aus den an sich Lyther wohlgemeinten Reden der eest e n betd en ertreter der Rechtdparteien spra chekwgijgeyeeerpledner trat in texgergntentvollen
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