52 einen Ausschutz von 21 Mitgliedern ein, der sich mit der Aenderung des Organisationsstatuts befassen sollte. In dem neuen vom Parteitag zu Leipzig 1909 be schlossenen Statut wurde das System der Vcrtrauenspersoncn vollends beseitigt. Einzig der Sozialdemokratische Verein des Reichstagswahlkreises bildete die Grundlage der Or ganisation. Da nunmehr auch der Beteiligung der Frauen an der politischen Arbeit keine Hindernisse mehr im Wege standen, wurde bestimmt, datz Organisationen, denen weib liche Mitglieder angehörten, diesen eine Vertretung im Vor stande zu gewähren hätten, so datz fortan mindestens eine Parteigenossin im Vorstande vertreten war. Zur Festsetzung einheitlicher Mitgliederbeiträge kam es diesmal noch nicht, doch wurde beschlossen, daß der monatliche Mindestbeitrag für männliche Mitglieder 30 Pfennig und für weibliche Mit glieder 15 Pfennig betragen solle. Die in Jena 1905 fest gelegten Bestimmungen über die Abführung eines Teils der Beiträge an die Zentralkasse wurden beibehalten. Eins wichtige Aenderung erfuhr der Wahlmodus für die Ver tretung auf dem Parteitag. Als Mahstab für die Zahl der Delegierten galt nunmehr die Mitglied erzähl des Sozialdemokratischen Vereins. Auf Wahlkreise bis zu 1500 Mitgliedern kam ein Delegierter; die Zahl der Dele gierten stieg auf zwei bei der tzöchstzahl von 3000 Mitgliedern, auf drei bei der Höchstzahl von 6000, auf vier bei der Höchst zahl von 12000, auf fünf bei der Höchstzahl von 18000 und auf sechs, wenn mehr als 18000 Parteigenossen und Ge nossinnen im Verein vorhanden waren. Es war weiter fest gesetzt, daß außer den Mitgliedern der Reichstagsfraktion, des Parteivorstandes und der Kontrollkommission auch etwa vom Parteivorstand berufene Referenten zur Teilnahme am Parteitag berechtigt waren. Die Zahl der Beisitzer im Parteivorstand wurde um eine Vertreterin derPartei- genossinnen vermehrt. Die Zahl der Mitglieder der Kontrollkommission wurde, wie schon auf dem Parteitag zu Zena 1905, auf neun be messen. Von neuem wurden die Bestimmungen über das Aus schlußverfahren geändert, weil sich ergeben hatte, datz das bisherige Verfahren, bei dem der Parteivorstand stets in