Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186204212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-04
- Tag1862-04-21
- Monat1862-04
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1862
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1866 überflüssige oder beiläufige^ sondern eine wesentliche Aufgabe, und daß sie dabei überall im Einklang mit dem Begriff von Reformen an (wenn auch nicht gerade immer in Leipzig) vorhandene Bestre bungen anknüpfeu wird, kann schon der unter der Presse befindliche und von dem königl. Ministerium genehmigte Lehrplan für das erste Schuljahr beweisen. Wie viel wir aber mit Gottes Hälft durch treues Festhalten an unserem Zweck erreichen werden, bängt von einer Menge äußerer Bedingungen ab, deren Gesammtresultat sich im Voraus nicht berechnen läßt, und durch die Befürchtungen des Herrn Beeger können wir uns um so weniger beirren lassen, da schon mehrere Prophezeiungen in Betreff der uebungsschule nicht eingetroffen und. Jedenfalls sollte unsers Bedenkens das Streben der Uebungsschule nach Reformen des Schulwesens von allen Seiten freudig begrüßt und unterstützt werden, wie es im Fall de- Ge lingens allen Schulen zu Gute kommen wird. Wenn ferner Herr Beeger nur Herrn Barth und mich als Un ternehmer der Uebungsschule bezeichnet, so entspricht das der Wahr heit durchaus nicht. Wir beide würden nimmermehr das Unter nehmen zu Stande gebracht haben. Im Uebriaen kann ich mich natürlich nicht auf das einlassen, was Herr Beeger mit Herrn Barth mag auszumachen haben. Da aber Herr Barth vor Kur zem zum Oberlehrer der Uebungsschule bestimmt worden ist, so muß ich, um Mißdeutungen zu verhüten, die Versicherung geben, daß er nach Stoy's und meiner eigenen Ueberzeugung ein m theo retischer und praktischer Hinsicht m hohem Grade durchgebildeter und von echtem Erziedungsgeiste erfüllter Lehrer ist, der die Semi nareinrichtungen in Jena gründlich kennt, und daß sich deshalb der Veremsvorstand, dem keine andere Rücksicht als wirkliche Be fähigung bei der Wahl maßgebend sein konnte, glücklich schätzt, ihn für die Uebungsschule gewonnen zu haben. Der Pädagogik des Philosophen Herbart glaubt Herr Beeger, der überhaupt mit manchen Personen etwa- unglimpflich verfährt, »Absurditäten" vorwerfen zu dürfen. Ich werde darüber nicht mit ihm streiten. Nur darauf will ich aufmerksam machen, daß wenig sten- die Beispiele, die er vorbringt, mir nicht gut aus der Schmid'schen Encyklopädie ausgewählt zu sein scheinen, die selbst über Herbart nicht recht unterrichtet ist. Wenn Herbart die Schu len „Nothhülfen" der Familie nennt, so heißt das: die Erziehung gehört dem Hause an, dieses muß aber von der Schule in seiner Thätigkeit unterstützt werden. Liegt darin eine Benennung der Schule und eine Absurdität? Und wenn Herbart einmal gebildete Erzieher wünscht, die wo möglich in ein noch engeres Verhältniß zur Familie treten« als öffentliche Lehrer, ist etwa das geradezu absurd? Was Herr Beeger außerdem anführt, daß nämlich näch Herbart die Odyssee bei achtjährigen Knaben an die Stelle der biblischen Geschichte treten solle, und daß der Mensch ohne indi viduelle Anlagen geboren werde, ist von Herbart überhaupt nie mals gelehrt worden — Ich selbst soll Herrn Beeger auf seinen Wunsch bezeugen, daß Herbarts Pädagogik „wenig Freunde unter Männern von Geist und Beruf habe", ia daß sich die Lehrerwell fast ohne Ausnahme gegen sie verschließe. Ich kann das jedoch nicht bezeugen. Nur das ist wahr: sehr Viele erkennen nicht, daß die Herbart'sche Pädagogik ihre Wurzeln in den früheren pädago gischen Lehren hat, und daß ihre Verzweigungen und Ueberarbei- tungen nachmals den mannigfachsten Zugang zur Praxis und zu anscheinend selbstständigen Lehrsystemen gefunden haben. Eben so gewiß ist, daß die reinen Principien von Herbaris Pädagogik und seine Philosophie überhaupt nicht für Jedermann sind. Ob ich aber wirklich die Herbart'sche Pädagogik, wie sie in den „ 1806 und 1835 erschienenen Hauptwerken und zahlreichen kleinen Schriften von Herbart" vorliegt, nach der Versicherung des Herrn Beeger für das Ganze der pädagogischen Wissenschaft ansehe, darüber kann vielleicht auch schon der demnächst erscheinende Lehrplan für das erste Schuljahr emige Auskunft geben. Zum Schluß bemerke ich, daß die Uebungsschule (die übrigen- schon unter eine zwiefache Inspection gestellt ist) ihrer Natur ge mäß eine allseitige Kritik ihrer Bestrebungen und Leistungen nicht fürchtet, sondern wünscht, daß sie aber ihrerseits da- Concurrenz- unternehmeu de- Herrn Beeger in keiner Weise bekämpfen wird. Warum müssen denn auch die beiden Unternehmen einander be fehden? Dasjenige, da- auf falsche Principien gebaut ist, wird sicherlich von selbst zu Grunde gehen, und können beide auf die Dauer neben einander bestehen, so entsprechen sie gewiß zwei ver schiedenartigen Bedürfnissen, die durch eine einzige Anstalt ihre Befriedigung nicht finden können. Leipzig, den 7. April 1862. vr. T. Ziller. Verschiedenes. Ueber die diesjährigen Confirmanden unserer Stadt werden uns folgende Zahlen mitgetheilt: In der Iohanniskirche wurden 66 Mädikn und 61 Knaben, in der Nicolaikirche 319 Mädchen und 349 Knaben, in der PeterSkirche 21 Mädchen und 15 Knaben, in der reformirlen Kirche 21 Mädchen und 28 Knaben, in der Thomas- Arche 193 Mädchen und 218 Knaben, zusammen 620 Mädchen und 671 Knaben, überhaupt 1291 confirmirt. Durch bezirk-ärztliche- Gutachten war festgestellt worden, daß einige auf der Ulrichsgasse gelegene LocalitLteu zu Beuutzuua als Wohnungen ungeeignet seien und ohne Nachtheil für die Gesund heit nicht einmal als Schlafstelle benutzt werden können. Die darin wohnhaften Personen wurden deshalb von der Behörde veranlaßt, dieselben zu verlassen und die Besitzer bedemet, sie niemals wieder ass Wohnungen oder Schlafstellen zu vermiethen. Wenn nun trotz dem der Besitzer der nämlichen Lokalitäten später wieder an ver schiedene Personen vermiethet hatte, so kann es der Behörde nicht genug gedankt werden, daß sie hiergegen sofort eingeschritten ist und den Besitzer dafür, daß er der ihm früher gewordenen Bedeu tung nicht nachgekommen, m Strafe genommen hat. (L. Nachr.) Neteoroloxikwüv üvvbuebtunKkn aak ckor IIniversitäts-Ltern^arte 211 von» 13. bis 19. ^pril 1862. 2 Z- r> 8 V . S-Z 5- 8 Z V«,ok»kk«akv>t ä«s HillllQ«!». ir. 14. is. 16. 17. 18. 19. 6 27. 9.4 - 1.8 0.3 8 >votüig. 2 8.9 ft -5.2 2.2 W beurölkt. 10 8.7 1.0 0.7 XV klar. 6 27. 8.5 ft s- 1,8 0.5 8W trübe. 2 8.5 - ft 6.7 1.0 W benrötlct. 10 8.8 -! ft 2.4 0.5 W ds^voUrt 9- 6 27. 8.6 ft ft 1.0 0.1 NNW bewölkt *). 2 8.8 - ft 4.2 0.6 NW Kegen. 10 9.9 ft ft 0.7 0.7 NNW bevölkt. 6 27.10.6 - 0.7 0.0 NNW käst trübe. 2 10.3 -ft 4.9 1.3 NW bewölkt. 10 9.7 -0,2 0.3 88W molkig. 6 27. 8.4 ft 2.5 0.7 8W trübe 3). 2 7.3 - 4.2 0.0 8W Kegen. 10 . ft 5.3 0.3 W8W Kegen. 6 27. 8.3 -ft 1.8 0.2 8W dsvoiüt. 2 8.2 -ft 9.7 1.4 W8W bewölkt. 10 . S.2 -ft b.0 0.2 W8W bewölkt*). 6 27, 9.4 -I- s.s 0.3 8 devoiict. 2 9.0 -ftl2.6 1.6 8W trübe. ,0 9.3 -ft 7.6 0.4 88W trübe. 1) Oekter Kegen8ebauer. *) Naekt8 keil. 2) Vormittags Hexen. *) Naekmittags mekrmals Kegen. Naeb äem pariser Wetterbuiletin betrug clie Temperatur um 7 Ubr morgens in Vrü88e1 Lreenwieb Paris msrseiiie vlackriä Alicante fixier Rom Turin Wien moskau Petersburg Stoekdolm Kopenhagen Leiprig »m ll.äprll K» 6.8 4.6 7.6 12S 6.9 -j-11.ö --12.6 -11.4 --10.4 --10.0 v.b 1.6 6.8 3.1 S.7 -ft r »m 12. XprN K° -- 3.Ü -- 2.6 -- 3.S -ft 12.1 -ft 7.6 --12.2 --13.« --10.S --11.6 -- 8.8 -ft 1.3 0.2 V.3 1.7 2.1 »w 13. Xprll K° -ft 3.2 -ft 2.5 - 0.7 -- 12.5 -- 7.4 rftt4.4 -12,6 -- 9.8 -- 10.0 -i- 3.0 -- 0.8 — 0.8 -ft V.3 -0.2 »m 14.XprlI K° -ft 2.6 4.2 2.5 5.8 2.2 --10,4 --13.9 12.0 -- 8.0 -ft 1,2 - 1.4 - 1.K -ft 1.8 -ft 2.2 15. äprll K° 2.4 3.2 2.8 5.0 0.6-- --10,9 9.8 9.0 2.4 4.2 1.4 0.2 0.5 0.6 2.0 -ft -ft »IN ie. Xprll K« 2.2 6.6 2.2 8,2 3.4 -ft 11.2 -13,0 6.4 4.0 0.8 0.9 0.6 -ft 1,8 - 0.1 »m 17.^prN. K<> 5.4 7.8 5.8 8.2 4.1 11.8 12.0 6.4 5.6 2.2 1.6 3.8 -ft 3,0 Tagcskalenver. ^ Dampfwagen-Abfahrten von Leipzig nach Berlin: *3.50. — 8^45. — »5.50. — (Leipzig. Dresdner Bahn: 5.45. — 2.30.) veruburg: *7. — 12.15. — s. Chemnitz: 5.15. — 7.40. — 12.10. — 3.15. (bi- Glauchau). — 6.20. — (Leipzig.Dre»dner Bahn: 5.45. — *«. — 2.30. — 6.30.) Coburg re.: *11.5. — 1.40. (bis Meiningen). Dessau: 3.50. - 8.45. früh. — 8.80. «bds. vre-deu: 5.45. — *«. — 12. — 2.30. — 6. so. — *io. Eisenach re.: 5.-8.15.—*11.5. —i.40.-7.5.(bi-«rsurt).—»II.S. Frankfurt a.M.: 5. — * 11.5. — * 11.8. Acht». - (Westl. Staats- bahn: *5.15. Mrg<. — 6.20. «bds.) Hof: *5.15.-7.40.- 12.10.—3.15.-6.20.- 6.30. (bi-«ltenburg). Magdeburg: *7. —7.30. —12.15.—6. —6.30. (bis Süthen) -10. Meißen: 5.45. — »s. — 12. — 2.30. — 6. so. Gchmauenberg: 5.15. — 7.40. — 12.10. — « 20. Sech und Gern: 5. — 1.40. — 7.5. <vße «tt * He-etchuete» Hob «pSier.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder