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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186202184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620218
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- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620218
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- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-02
- Tag1862-02-18
- Monat1862-02
- Jahr1862
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- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.02.1862
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778 Wricht MeAn MHschu^ ließ mag es bei der Antwort des HtlhS auf die hmher bGüglsch der! WeseiUlichqn erledigte)! AntrMe beenden. (Schluß folgt ) gestchtep, im M ldku Wrtev Kßtzls Pes Krohen einMißOrauch. »eMie des EvapgeliumS, kam Zeit -er Einführung vieler sehr fl^kgmiter Manzen'). Alljährlich werden wir mit Büchern über den Gartenbau über schwemmt, unter welchen man mit Bedauern eine für alle verständ liche Geschichte der Gärtnerei vermißt. Wer würde nicht gern den Zeitpunct der Einführung unserer Pflanzen erfahren? Der Mehr zahl nach sind sie weit jüngere Acclimatisationen, als man ver- muthet. Bor Allem war es die Rose, die zu allen Zeiten und bei (De)! PiMern Bewunderung und Aufnahme fand. Schon Herodot erzählt von ihr in seiner Beschreibung der Gärten des phrvaischen Midas. Die bengalische Rose, welche jetzt jede Hütte schmückt, datirt erst aus dem vorigen Jahrhundert, wo jsie aus Indien ?(am und 1798 zuerst in England cultivirt wurde; die Damascener Rose kam um das Jahr L10V nach Frankreich ; die Theerose wurde 1825 aus China nach England gebracht; die Monatsrose stammt von der bengalischen Rose ab; die Moosrose datirt von 1727; die Dijonrose wurde erst 1735, wie ich glaube, auf einem Berge in der Umgegend von Dijon entdeckt; die Veilchen, tie nicht mal wissen, daß sie schön. Und die wir d'rum am liebsten sehn, wurden in Athen von Blumenmädchen feilgeboten und die alten Dichter nennen Alben die veilcheubekränzte Stadt; die Ranunkel und Damascener-Rose brachte der heilige Ludwig nach Europa; der Flieder wurde vor dreihundert Jahren aus Persien gebracht; die Akacie ist nur hundert Jahre jünger. Die weiße Lilie, das Sinnbild der Seelenreinheit und Unschuld, kam Ms Palästina und Kleinasien, wo sie wild Wächst, schon in früher Zeit zu nvs; die gelb und weiß blühenden Narcisien, Tacetten und Jonquillen, die Feuerlilie und der Türkenbund wurden schon Ho.r langer Zeit aus dem Morgenlayde in das südliche Europa eingeführt; der Jasmin kam 1689 durch die Portugiesen auS Andren, die Nelke um 1600 aus Italien, der wrlde Kastanienhamn, der schattigste unserer Bäume, ist erst seit zweihundert Jahren bei uns heimisch. Die Platane wurde uns vor weniger als 250 Jahren aus Italien gebracht; die Rüster hat sich erst seit dem 16. Jahrhundert bei uns sehr vermehrt- — Ans welchem Holz machten damals die Stell macher ihre Naben? Aber wie wenig Wagen gab es damals! Alles wurde auf Lastthieren fortgeschafft. Muß man bei dieser Einführung der Rüster nicht bewundern, wie Alles zur rechten Zeit kommt? „Unter den seit dieser Epoche eingeführten Blumen zählt die schöne Aster kaum 60 Jahr, die Georginen sind erst von heute. Die Tulpe ist erst seit dem Anfänge des 17. Jahrhunderts bekannt, wo sie aus China nach der Türkei und von da nach dem übrigen Europa kam, und die Reseda, dieses andere Veilchen, wurde im Jahre 1752 aus Aegypten und der Berberei gebracht. Wie! unsere Väter kannten diese duftige, so reizende und in ihrer Einfachheit so schmucke Blume nicht, welche unsere Fenster mit ihrem himmlischen Geruch und ihrem lieblichen Grün ziert? Eine andere zierliche und einschmeichelnde Blüthe, eine Art zu traulicher Pflanze, die nur längs der Häuser gut wächst, deren Ausgänge sie in einen Rahmen saßt, die indianische Kresse, stammt aus Peru und lebt bei uns erst ein und ein halbes Jahrhundert. Die rothen Mimulus sind erst 1834 zu uns gebracht worden Die Goldblumen aus Indien, die unsere Gärten bis zum Ein- tritt des Winters schmücken, rühren aus dem Jahre 1789 her; ein wichtiges Jahr für die Botanik, denn in diesem Jahre gab Linne sein „System der Natur" heraus. Die Verbenen waren schon lange bekannt in Europa, neuere Arten kamen 1822, die Verdeva pulebella aber erst 1829 nach Deutschland. Den Hahnenkamm kannte man schon im Alter thum, denn Plinius spricht schon, von ihm; eben so den Goldlack, den Hippokrates schon -.er-xolop nennt und der bereits 1595 in Würtemberg bekannt war, aber erst im 17. Jahrhundert Mode pflanze wurde. Um dasselbe Jahr 1595 war auch schon die Schlüsselblume (namentlich die kriwula elattor üoro plovo) in Würtemberg bekannt. Die florentinische Schwertlilie kam im Mittelalter aus Florenz nach Deutschland. Die «Pfund- oder Gichtrose gehört in Südfrankreich zu Hause und kam im Mittel- alter zu uns ; der Rosmarin wurde schon in den Gärten Karls des Großen cultivirt; die Nachtviole kannte man bereits im Mittelalter in Deutschland. Die herrlichen Hyacinthen kamen um die Mitte des 16. Jahrhunderts aus der Gegend von Bagdad nach Europa; noch im Jahre 1730 zahlte man für eine Hyacmthe kL8S6 non plus ultra nicht weniger als 1200 Thlr. Die Rosen- *) Leben der Blumen und Früchte von vr. C. Löffler, (Berlin, Kästner) malve 4mr Hs. Die KaiserksoM, Mie'Kilie 'des EvqpgeliumS, kam pi^M'Mitte des 16. JaWunMvtB «zs PerstG! pach KoManßinovA. Die Syringe chrachtt der Gisychche GefmHte BusbeF tt5W'«cks Kon- stantinopel nach Deutschland. Die Tuberosen wurden 1524 aus Ostindien nach Europa ein geführt; eben so der schöne kbaisolu» earaoaUa, dieser aber erst um die Mstte des 17. Jahrhunderts. Ferner brachten uns die "'«VtimUen -LU6 aus Ostindien die Balsaminen; 1788 kam aus ^«»ie^rpe Hortensie nach Europa; eben daher kam 1632 die erriseylilie und 1739 die Camellie. Die Camellia Lissi kam 1823 aus Nepaul nach England, und die (ramelsia vooklaöri erst 1833 aus Japan nach Europa. Den chinesischen Hagedorn führten die Engländer ap Anfang dchses Jahrhunderts aus China nach Europa ein. Ebenso brachten sie die Cardinalspflanze 1629 auS Virginien. Die aus Peru und Mexico stammende Sonnenblume kennen wir schon seit 200 Jahren. Die Sammetzpse soll unter Karl V. aus Tunis eingeführt worden sein. DU -roßbliMüge Sinnpflanre führte der Engländer Normann 1769 aus Jamaica in die Garten ein. Die ersten Georginen aus Mexico sandte 1789 der Spanier Vincente Cervantes nach Madrid. Alexander von Humboldt und Bonpland sandten 1803 Sämereien von neun Arten (der rothen und orangefarbenen). Vornehmlich wurden sie in Frankreich veredelt^ ZpP Ldch im Jahre 1838 ein Liebha^x für ein künstlich geordnetes ,unv gut untechaltenes Geoaiuenbeet die Summe von 14,000 Dhlr. zahlte. Die schöne Varietät „das Mädchen von Batb" kostete noch 1839 in England 700 Thlr. Die erste gefüllte Georgine zoa der Gartenmspector Hartmann in Karlsruhe im Jahre 1808. Die schönen Noisette- und Monte- zumarosen kennen wir gleichfalls erst seit der Entdeckung Amerika's. Die ersten Calceolarien wurden 17^7 von den FalklandSinseln nach England gebracht. Fuchsie» 1788 aus Chili, Azalien 1774. Magnolien schon um 1688, Volkamerien 1796, die ersten Rhodo dendren im Jahre 1736 aus Amerika nach Frankreich, Eriken um 1600 vom Cap. 1820 kam 6aooa eioelsa aus Brasilien nach England, 1822 ^uxa puleüorrima, 1823 ?6lnnia aus Südamerika, 1825 Oesveria rutila aus Brasilien, und 1826 ^.sler kormo8issilou8 aus Caro lina, 1828 kklox rsüoxa aus Nordamerika, 1828 Lilrireus splenäeo» aus Neuholland, 1829 Lib63 8peei08um aus Cali- fornien, 1830 Lerberi» äu1oi8 von der magellanischen Meerenge, 1831 k6otL8tow0Q Riebarck80vii aus Nordamerika, 1831 Lalvia braeteat» aus Rußland, LackiwolciL dsteropb^üa a«S*Neuholland, Spiraea vouHlrni aus Nordamerika, 1843 ^Vropaevlur» l^obbi- »vrmi aus Columbien. — 1832 entdeckte Pöppig auf dem Ama zonenstrom die kolossale Prachtblume Vietovja roxi»; doch kam dieselbe erst im Jahre 1887 durch Robert Schomburgk nach Europa. Musikalisch - deciamatorische Soiree zum Besten deb Asyl» bei ViucentiuL-Vereins. Die interessante — diesnral im Covcertsaale deö Conservatvriums gegebene — Abendunterhaltung ward mit dem ersten Quartett von Mozart eröffnet, das die Herren Dreh schock, Haub old, Hermann und David off in gewohnter Trefflichkeit vortrugen. Außer den Genannten becherligten sich von einheimischen Künstlern: Fräulein Remosani (Declamation einer ziemlich umfangreichen Ballade von Fr. Halm „die Glocke von Jnnisfare"), Fräulein Brenkeu (Arie auS „Figaros Hochzeit"), Fräulein Jenny Hering (Variation» sörisu8vs von Mendelssohn) und Herr Brunner (drei Lieder von Fr. Schubert: „Der Neugierige", „Forelle" und „Ungeduld"). — Eine interessante Künstlerperson- lichkeit lernten wir bei dieser Gelegenheit in der Violinistin Fräulein Amalie Bidö aus Wien kennen. Es erschien uns dieselbe als ein ursprüngliches Talent, dessen Leistungen den Vorzug haben, daß man ihnen die Mühseligkeit der voraufaegangenen Studien nicht anmerkt. In ihren beiden Vorträgen (Romanze von Beet hoven und Andante und Rondo aus dem ersten Concert von VieuxtempS) bewährte Fräulein Bidö'eine sehr respectabele technische Fertigkeit (namentlich tadellose Reinheit und geschickte und energische Bogenführung) zugleich mit einem nicht geringen Grade von Verstäuvnißfähigkeit und überhaupt eine bestimmt aus- aevrägte geistige Eigenthümluhkeit. Die schon durch ihr seines und oescheldenes Auftreten für sich einnehmende junge Künstlerin wird ohne Zweifel ihren Weg machen und sich bald einen ehrenvollen Ruf in der musikalischen Welt gesichert haben. . F. Gleich. Leihhaus-Äuctton. In dir. 46 d. Bl. wird bezüglich der Leihhaus-Auktionen „eine Bitte für Bedrängte" ausgesprochen, die, so wohl gemeint sie ist, doch einer Berichtigung bedaff, da sie ohne nähere i Kenntniß der einschlagende« Verhältnisse zu irrthümlichen Ansichten über das Gebühren am Leihhause Veranlass««» geben kann. In Folge der seit zehn Jahren um das Doppelte gestiegenen
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