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Dresdner neueste Nachrichten : 29.12.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-190912294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19091229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19091229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-29
- Monat1909-12
- Jahr1909
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 29.12.1909
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yxzsner NeuesfFNakijfkjchåt Ess« »zu xvu Its-fuss- 100 000 t· Vm ,e. Ing! Unabhängige Tageszeitung. stimmte-t- soc-seh schönen Ihmes s I et . M- I I ssllsn · Its-, . CI . in pamqe Koloueldeile Esset ist Dresden tosen-te gis-»Hm auswärt- IO If- ill- das Anstand « If. Nella-»F tust Die saeclum-eßeLllUßelleönrDtesdeu umge uns l III» W 111-I tts hu l. ei siedet- Flmmen und sagtest-missen Rat-act sich tats. Epime üwn 20 If· userm von suswstis werden Im sesea Imushkzqotuus entom-merk For m erscheinen su Wmmteu Tagen und slspes with utct summiert set-. »auch-Aufgabe vonsufmuru nunmle Unsre Drei-met M auswärnsteuzznsskksteslleki its-vie II wuchs-Einwan tivueu m - II u an Ue sen trat Mai Original-reifen und Capetten su. I · a Für die am Freitag abend erscheint-use , Neujahrsnummer »Was wir uns grössere Jus-rate rechtzeitig, spätestens Donnerstag früh. I Dresdnpr Neueste Nachrichten. Inbrunst-Abteilun. Das Problem. Will der frühere Präsident Lonhet ein zweiter Fürst Hohenlohe werden und durch Judiskretionen aus seiner amtlichen Vergangenheit die französier Nevuhlik bloßftellenP In Paris fcheint inan der gleichen zu wittern und in den «Erinnerungen des Herrn Emil Louhct«, die Adolvhe Briffon in der Welhimchtsnummer der Wiener «Neuen Freien Wisc« mitteilt, den Anfad zu derartigen Louhetsehen «Denkwiirdigkeiten« zu erblicken. In der Lichtftadt an der Seine herrfcht darob große Erregung und es leblt nicht an scharfen Prefzangrisfen gegen den jkiihcren Staatschef. Indessen was er über den klaren und den Kdnig Eduard gesagt hat, ist im Grunde fo harmlos und so wenig anfreaend, daß man den darüber entstandenen Preßlärin nicht verfieht.? Ek hat wohl aueh eine ganz andre Urfprunasasuellel Den Zorn der französischen Patrioten hat wohl nur «xegt, was Brisson den Exvräsidenten üher das ,Prob!em« fagen läßt, «an deffen Lösung die Ruhe let Welt hängt«, nämlich: die deutsch-franzö siiche A nnähe rung, der auch Herr LouhetM ort redet. Trotzdem er dem Vorurteil fe Landslente eine tiefe Verbeugung macht und von einer Ordnung , des Schicksals ElfnßsLothringens lmst neineinfamen lnitmlieh deutsch- französischen) Willens und in freundschaftlicher Weise« spricht, er hebt doch die Preßnieute gegen ihn ein ohrenhetäu set-des Geschrei und möchte ihn am liebsten kreuzigew ailse macht die von Louhet nn die Wand gemalte Aus ichi Pein. dan Wilhelm 11. mit federhusehumwallter ickelliaube durch die Straßen von Paris ziehen und von schönen Pariser-innen mit Blumen begrüßt wer den könnte. Daher der Zorn des größten Teils der Pariser Presse. Indem Loudet diese-s thknnstsbild entwirft, ver läßt er sich auf die »Werft der Verhältnisse«, die über den Menschenwillen den Sieg davonträgt, auf eine akheimnisvolle Logik-C von der wir geführt werden. Es ist fa ein offenes Geheimnis, dafz die Zahl der verständigen Franzosen, die von der Notwendigkeit elner ehrlichen deutsch- französischen Annäherung durchdrungen sind, beständig wächst und daß diese von allen Deutschen längst herbeigesehnte Anniibernng schon zur Tatsache geworden wäre, wenn ja wenn eben die sranztisische Volksnsnche eine andre wäre, als sie in Wirklichkeit ist. So gewiß eine ehrltche, tiickhaltlose AnnäbernngUohne Hintergedanken und nach Ueberwindung törichter Vorurteile Czu denen in erster Linie gehört, daß es überhaupt eine elsaßs Zothrinaische Frage gäbe, die außer Deutschland noch itegendeinen Staat sonst angehe) - so gewiß eine Griißte Auflage in Sachsen. Mattion m smtsesthöftsstelle Fadkuanditrade 4. Fernfptecherg Redattton Nr. FAM. Expedition Nr. 4571, Verlag Mi. solche Anniiberung zwischen Deutschland und Frank reich im Interesse beider Reiche und des Weltiriedens fein wurde, so gewiß gibt es zwei Mächte, die in ihrem eigensten Lebensinteresse alles daran sehen müssen und sehen, nxn dieie Verständigung unmöglich zu machen. Keime sie in absehbarer Zeit zustande, dann wurde Russland seinen besten Geldgeber ein büßen und würde die ganze auswartige Politik Eng lands seit Eduards Thronbesteiaung wie ein Karten haus einstiirzem Darum arbeiten der Rubel und das Pfund Sterling mit lrampibaitem Eiser daran, die «Krast der Verhältnisse« und die Webeimnisvolle Logik- in Franlreich nicht znm Siege gelangen zu lassen und den größten Teil der Pariser Presse da-» aegen mobil zu machen, sobald nur non weitem das Gespenst einer deutsch-französischen Verständigung ans der politischen Bildsliiche austaucht und Frank reichs ~nneigennützige Freunde« beunruhigi. Die große Mehrzahl der Franzosen aber besteht aus politischen Kindern, die alles glauben, was in ibrem Leibblatt gedruckt zu lesen ist. und die under dessen Anleitung beute willig verbrennen, was sie gest-ern noch gläubig verehrt haben. Mag die aroße Mehrzahl der Franzosen auch allmählich vernünftig genug geworden sein« um einzusehen, daß es ein heller Unsinn ist, noch immer wie bnvnotisiert aus das be wußte Vogesenloch zu starren und sich darüber die settesten Vorteile vier Jahrzehnt-e nach dem Frank surier Frieden zum osienbaren Gewinn stir England und Rußland entschlüosen gu lassen, diese gar nicht geheimnisvolle sondern sonnenklave Logil geht sosort zum Teufel, sobald die Boulevardpresse das bekannte .chauvinistische Saitenspiel ertönen läßt und von den hunveriäbrbaren Rechten Frankreichs auf die schnöde geraubten Provinzen« einen Kriegsgesang angusiims »men beginnt. Das wissen die andern genau, und deshalb sorgen lie dafür. daß dieie Melodie nie ganz verstummt und gerade dann besonders laut erschallt sobald sich irgendwo und irgendwie iestere Ansatze im der von ibnen so iebr gesiirchteten Annaberung neigen. Das wissen auch die sranzdsischen Machtbaber sehr gut, nnd deshalb bat beispielsweise derr Anbet so lange er als Herr im Elyiåe hauste, seine lebe ver nünstigen Gedanken über »das Problem« in feines Busens Tiefenerstecktgebalien und bat iich damals-it ießi an die Oeffentlichleit gewagt, um leinetresie en Worte, nachdem er das mißtdnende Echo aus der Pariser Presse vernommen hat« alsogleich ängstlich zu verleugnen. ! Darum glauben wir trotz aller löblithen Ver jiuehtz diese notwendige und eigentlich durch die »Kraft »der» Verhältnisse« vorgezeichnete Annäherung herbei zuführen, an deren Verwirklichung in absehbarer Zeit nicht. Solange große Mächte, die das lebhafteste Interesse daran haben- diese Annäberung zu hinter treiben, und die das Instrument der Pariser Boules vardpresse virtuos zu spielen verstehen, auf derWacht sind, und solange die Franzosen ihrer besseren Ein sicht zum Trotz sich immer wieder durch angeblich patriotisrhe Redensarten bluffen nnd ins Bockshorn jagen lassen, solange müssen wir allen Bemühungen, eine wirkliche Annähernng der beiden Nachbariänder herbeizuführen, nach wie vor leider mit den größten und berechtigtsten Zweifeln gegenüberstehen Die Franzosen werden sieh natürlich jedes deutsche Zuge ständnis gern gefallen lassen, wie das samose Marokkosslbkommen vom Februar d. J» das ihnen die ietie nordafrikanische Beute in ihren Stall trei ben hals. Sie werden jede deutsche Freundlichkeit herablassend annehmen und auch hin und wieder durch unverbindliche angenehme Worte erwidern, wie es dies iiingst Minister Pichon in der französischen Kammer getan bat. Aber im entscheidenden Augen blick wird unter dem Einfluß einer gewissenloien lPreßhetze alles vergessen sein und der Traum einer echten deutsch-skanzbiiscben Verständigung nnd An niiberung wieder in nichts zersließen Das ichließt ia nicht aus, daß man solche aus bestimmt umgrenz ten Gebieten nach wie vor erstrebt und erreicht. Des halb begrüßen wir anch ein soeben in Berlin be gründetes großes Blatt, das von dem Thesredakteur R. daleine geleitet ist- Avurnal d’Allemagne« heißt und kein politisches Blatt sein soll. sondern sich« wie es in dem Programm-Artikel heißt, nur da betätigen will, ,wo sich Deutschland nnd Frankreich aus dem weiten Felde der Arbeit susamtnentindem denn nur durch die Gemeinschasilichteit der Interessen. ebenso wie durch den Gedankenausiausch tdnnen die Gegensätze im leterleben ausgeglichen werden«-. Das ist ein Programm, das man sich wohl gefallen lassen kann. Dies bescheidene Ziel ist vielleicht miti der Zeit zu erreichen, wie es sa sum kleinen Teil bereits erreicht ist. Der Utome eines deutsch-franzö sischen Vündnisseö mögen inzwischen naine Schwär mer weiter nachjagen. se . s Pichon über die Lage. Jn der französifchen Deputiertenkammer standen gestern Fragen der auswärtigen Politik auf der ageöordnung. Pichon benutzte die Gelegenheit, wahrscheinlich mit Beziehung auf die Aeußerungen Loubets, die ruisiiche Freundschaft ebenso wie das Verhältnis zuEngland mit ganz besonderer Emphase zu preifen. Ein Telegramm berichtet darüber: Paris, N. Dezember. iDeputiertenkammerJ Auf verschiedene Jutervellationen bezüglich der auswärtigen Politik erwidernd, legte Minister Picho n dar, Frankreich leifte, indem es seine Ver teidigungsmitiel vermehre, der Erhaltung des Friedens einen dauernden und nützlichen Dienst. Nachdem der Minister dann dem Werke der Haager Friedenskonferenz Anerkennung gezollt hatte, er klärte er, die französischen Beziehungen-seien er-» füllt von Freundschaft zu allen Regierungen. Paris und Petersburg seien niemals enger miteinander verbunden gewesen. Der Minister er-» innerte an die zwifchen dem Kaifer von Rußland und dem Präsidenten der französischen Republtt » sowie zwischen den französischen und ruisischenx Ministern ausgetaufchten Besuche. Die eng-i lifchsrussifche Annäberung iei ein Faktor von größter Wirkfamkeit. Die äußerst herzliche Entente Frankreichs mit England und das Einverständnis zwischen Rußland und Ita lien babe sich ebenfalls durch die Begegnung der Staatsoberbäupter kundgegeben Der Minister stellte sodann seit, daß die Schwierigkeiten mit D e utsch l an d bezüglich Marokkoä beseitigt seien. Die Marokkofrage fei fiir Europa keineUrsache der Beunruhigung mehr, was allerdings nicht beißen solle, daß es in Marokko keineSchwierigkeiten mebr geben werde. Mittlerweilt feien die kürzlich auf getauchten Schwierigkeiten befeitigt. und er babe sich mit den marokkanifchenGefandten auseinander- In Dresden nnd Vorm-ten monasttch II M» pep Quart-l VII Ul. leet caus, durch unsre Provinz-Finden manatllch II Ok- pro Qual-tat US Uc. frei caus. Mit der Beilage »Is- leeie please-« oder um der Beilage »Die-Quer Fliegenie Bitten-« Ie ls Pf. pro Monat mehr. Gotthezaq in Deutschland und den deutschen statement Nutz A am AllustrßeuefM mnati. Sc M« pro Quart Abs Mk. , B ohne Jung-. Beilage · 69 · · · Los . n Oesereeithsllsosaene sug. A mit-Jllum. Neuein- Inonati. l. Kr- veocuaet ON De susg.B ohnesllustn Beilage . 1.42 . . . tsö . Nach dem Auslande ver Kreuz .pk. Wochel Mk. Eins. Numm. 10 If. gesetzt und geeinigt. Das deutsch-franzö sisch e A b ko m m en, das für beide Teile loyal und zweckentsprechend sei, habe ein sofortiges Nach lassen der Spannung und eine Besserung dcr diplo matischen Lage zur Folge gehabt. Der Minister besprach sodann die Annexion Boönienö sowie die türkische und die Kretasrage Schließlich wurde eine Tagesordnung, die die Haltung der Regierung billigt. naher einstimmig angenommen Wirtschaftlicher Rückblick. Bon der bandelstqmmer zu Berlin wird soeben ein Rückblick auf das verflossene Wirtschcitdiuhr ver dfsentlichi Wenn das Rht 1908, so beginnt der Be richt, mit Ausnahme weniger Geschästözweige ein ungünstiged war und erst am Schlusse sich einige Zeichen der Besserung bemerkbar machten, so bietet das Jahr two siir einen Teil der gewerblichen Tätig beit ein sreundlicheres Bild. Was die einzelnen Zweige von Industrie und Dandel betrifft. so ist aus dem Rückblick etwa folgendes kurz zu erwähnen: Die Bautiitigteit und das Baugeschiift lagen in diesem Jahre insbesondere in Groß-Berlin immer noch ungünstig. jedoch weniger schlecht als im Vorsabre Von grosser Bedeutung fiir unsre qeiamie Industrie ist die Entwicklung der Kohl envreisr. Die Bemühungen der Korporation in Berlin. eine Metallbtirse einzurichten, haben bisher zu einem Resultat nicht geführt, da die großen Vorteile, die ein börienmäßiger Terminhandel mit sich bringt« noch nicht allgemein gewürdigt werden. Die Elektrizitätöo industrie hat im ganzen ein gutes Jahr gehabt. Die Fabriten für Maschinen und Turbinen waren 001l beschäftigt· In der Textilindustrie erfuhren die Preise siir Wolle fast andauernd Steigerungeru Der handel mit Konfettionsstosfen zeigt eine wesent liche Besserung, ebenso hat die Dnmenkonsettion be sonders am Schlusse des Jahr-es ein recht zufrieden stellendeö Geschäft gehabt· Ein der Wäschebranche trat zu Beginn des Jahres eine Wendung zum Besseren ein. Der Papierhandel ließ dagegen in bezug auf Preise und Beschäftigung viel zu wünschen übrig. Im Berliner Buchdrucigewerbe war der geschäftliche spiiickschlam der am Ende deei Jahres 1907 einsetzte, Hauch noch im Jahre 1909 zu fühlen. Die chemische Großindustrie zeigte im allgemeinen eine bessere Be schäftigung, und auch die Auf-fuhr hat der Quantität nach zugenommen In photographischen Artikeln zeigte sich ein erhöhter Absatz, dagegen litt die Schub warenindustrie unter dem Mißverhältnis zwischen hohen Lederpreisen und niedrigen Verkausspreisen. Ungiinstig lag-en der Natur der Sache nach die jenigen Industrien und Handelszweige, auf welche die Steuern der Reichsfinanzresorm von unmittel lsarem Einfluß sind, namentlich das B rau gewerbe sowie die Tabatindustrie und»der Tabak handel. Die Erhöhung der Brausteuer ist io erheb lich, daß sie bei einer Reihe von Brauereien den fett her erzielten labresreingewinn iibersteigt. . Der Umfang der Streitbewegung in Deutschland und besonders in Groß-Berlin war in diefem Jahre ebenso wie im Vorsahre nicht bedeutend. Jedoch läßt sich entsprechend der Entwicklung der Kon junktur eine allmählichesluswärtsbewcgung erkennen. Streits von hervorragend prinzipieller Bedeutung sind nicht zu verzeichnen Die erhofste Erleichterung der wirtschaftlichen Lage unsrer Bevvllerung durch niedrigere Getreidepreise hat sich im ersten Teil des Berichte-sahns nicht erfüllt. Die Qualitat der Ernte Ums-w war iiberwiegend sehr schon, und dadurch wurde die Auösuht, die nur beste Ware beansprucht, Coot Seit Wochen ist der Name nicht mehr aus den Spalten der Presse versehn-undeu- Bor wenig Mo naten erst tauchte der Mann aus, mit der schlichten Mitteilung, er habe den Nordpol entdeckt. Ganz Tulsig und bescheiden, ohne viel Lärm zu schlagen ttschien et und ließ satt abwehrend, mit sympathi- Icher Zurttcihalth denßegrüßungöjubeh Festmahle, bit Doktorxttrde tonoris cause über sich ergeben. Nicht als roberer erschien er, sondern eher als Mann der Technik. der ein Problem, das andern lchwietiq erschien, indem et mit andern Mitteln lttavgtntn mit Leichtigkeit gelöst gßatte und nun die Zimman und den Jubel der . cnschheit fast als lbettrieben ansah Dieser Jubel hielt an, bis der Zweite kamt Penrz r trat ganz anders auf - laut, derb, amerikanii . rhielt nicht bescheiden still, iondern verlangte aes Adern den Rubin, den got entdeckt fim haben üt sich, und nannte den r. Toot ein aeb einen «Öwindler. Die Folge war eine große Entriiiiuna, te um io großer wurde, ie anständiger und beschei-» euer sich Dr. Eook den Sei-mitbringen feines Rioalens sgeniiber verhielt Er lehnte iede Diskussion iiber le Wahrheit feinerslnöiaaen ab, ließ Bearo schimper nd erklärte: Die Wissenschaft soll entscheiden - ich erdc mein Material der Universität Kopenbaaen Uterbrciten iie maa dann urteilen, ob ich aiu Pol ar oder nicht. . Rot hat die Universität gesprochen und ihre Utfcheidnna ist aanz, ganz anders ausaeiallew als Übl die meisten Mitglieder der Kopenbaaener hoben chule selbst aealaubt hatten. Das Material wertlos die Aufzeichnungen lindiiche Notizen iiber Wind Id Weiter, non iraendeinern Beweis keine Rede. ui den Inbel folgte die Erniichteruna, aui den Mich der Jammer - vor allem til-er den oeririibten tFrendoitor. Eine offene Versöhnung des Sachver indnisses der Dänen in Binsen er arttiichen »Hime nennt ein Mitglied as noraeleate Be cMinisterial Cootsx dieier selbst —— veriäwindct im spricht von einem Nervensuiaimuenbru andre ebauoien immer noch, ser wo e, umssearns Nach elxunaen zu entgehen, periiinlich fein wirklicdes Be eismaterini naed Europa bringen; niemand weis WH- wo ernst-lieben ists Er ilt wurlsssveeichollen,z lachdcm er zuvor von amerikanischen Berleaern und Vertragsaaenturen eine runde Summe Vorschuß-« mitgenommen bat. Und immer mehr gewinnt die Meinung Boden, dass das Gange ein ungeheure-, grandioser Schwindel gewesen ist« Die definitive Entscheidung des Falles wird wohl noch einige Zeit aus sich warten lassen. Die Kom mission hat ossiziell noch nichts publiziern die «echten« Tngeblicher Cooks und seine sonstigen wissenschaft lichen Materialien sollen immer noch irgendwo im hoben Norden in einer versteckten Kiste lagern - so daß eine nochmalige Wendung der Sache zugunsten Cooks nicht absolut ausgeschlossen ist« Sie ist indessen höchst unwahrscheinlich und das Endresultat wird wohl sein, daß der Name Cook nicht in die Annalen der Forschung ausqenominen wird, sondern in die lange Reihe iener Abenteurer der Seele, die die Ge schichte der Menschheit seltsam und grotedt begleiten tn denen-irgendein Zug der menschlichen Seele ins Riesenbaste gesteigert, trotz aller Verbogenbeit und Fälschuna eine sast monnmentale Ausprägung be kommen hat. » « « « , Man veraeaenwärtiqe sich einmal den Fall. Ein Mann, der als Forscher eine «reiche nnd verdienst volle Lansbahn« hinter sich bat, der von Bearv und andern vielfach delobt worden war und manchen Er sola zu verzeichnen hatte, schlägt aus einmal eine Bahn ein, deren Ende er aenan vor sich sehen mußte- Ein durchaus symäaihischensinteliiaenter Mensch setzt mit einein Mal a ed bisher Etteichte auis Spiel —- odivobl er von vornherein die Itissichislosigteit sehen mußte. Or verstriett sich in ein Gewebe, das ihn su letzt erdrücken muss, nachdem er bisher in ange ftrenqter wissenschastlicher Arbeit Karriere gemacht -liatie. Ein Arzt, ein Mann der Forschung wird plötz-! lich nun Phantasiemenschem zum Dichter, dem Wirt lichteit und Märchen durcheinander-geben - bis er selbst nicht mehr weiß, wo die eine aufhört und das andre anfängt M ersten Teil des »arünen Heinrich-· erzählt Gottitied Keller eine sehr nachdenkliche Geschichte and feiner Jugend. Wie er einmal, ald Achtiiidrigey ohne sieh etwas dabei su denken, ein paar häßliche, nn anitiindiae Worte ausstiißt, nnd über deren verkauft Heimat eine lange Geschichte erzählt, wie ihn ein paar iiiiere Knaben der Schule mitgenommen biitten ins Gehölz und ihn qezwunqen hätten, dort dieie »Warte beryuiaaem Un der ganzen Geschichte ist teinl wahres Wort - - et - aber- schildert anid ledendiaste den Weg und das ganze Ge- ichehnts. angeseuert durch den Widerspruch der ganz- unschuldigen Knaben und das Lengnen eines Märchens, an welches er nun selbst glaubt, da er sich sonst ans keine Weise »den wirklichen Be stand der gegenwärtigen Szene«, nämlich der hoch notpeinlichen Untersuchung erklären konnte. Das Unheil, das er anrichtete. war ihm vdllig gleichgültig, eher fühlte er noch eine Besriedignng, daß etwas Aus sallendes geschob, gehandelt nnd gelitten wurde, in solge seines schdoierischen Wortes. . An diese Geschichte denkt man immer wieder« , sobald man einmal den Versuch macht. sich das Bor geben Cooks mit dem Bilde, das non seinem sriiheren Leben nnd Wirken und seiner ganzen Persdnlichkeit vorliegt, susammenznbringew Von dem-Punkt der Seele, aus dem die Tat des Knaben quillt, wird am ersten anch die Tat des Mannes verständlig Irgend etwas, ein Zusalllnielleichn ein ans u ewnsttem, dunklem Trieb geborenes Sinnlossisinnovlles gibt den ersten Anstoß und wird zum Ausgang einer Kausalreihe, die, einmal begonnen, jedem Willen ent rückt ihren Ablauf nimmt. Jhr Ausgangspunkt wird rasch verwischt; an die Stelle des in die innere, man ktinnte sagen künstlerische Logik des ganzen Ge schehens nicht Passenden tritt, aus der selbsttiitig schdpserischen Phantasie geboren, das Bild dessen, was hätte geschehen müssen, gich mit der Wirklichkeit zu unausldslifeem Jneinan er nerwebend. Die Reihe wird gewi ermaßen nach rückwärts in die Ber gangenbeit hinein, ergänzt. Ein Wunschtraum ge winnt gleiche Realität wie die Erinnerung an wirk lich Geschehenes und wird schließlich stärker, ordnet Erinnerungsbilder nnd Wunschvorstellnngen non sich aus zu nnentwirrbarem Durcheinander. ( Das so durch Wirklichkeit und Phantasie determinierte Ge schehen rollt mit der gleichen Gesetzmäszigkeit ab wie das rein durch Wirklichkeit bestimmte, mit der gleichen Logik und Notwendigkeit, bis eines Tages irgendwo der Widerspruch zwischen seinen beiden Faktoren aknt nnd damit sichtbar wird. - Der hier skizzierte Fall ist nicht gar so selten. Bei Kindern trisst man diese Verauicknna zweier Welten von verschiedenen Wirklichkeitsgraden des dstern an, desgleichen bei Künstlern Der Fall des »griinen Deinrichs« ist in vieler Hinsicht hiersitr geradezu typisch. Die Ethik der «realen« Welt galt siir sie noch kene Gültigkeit, sie leben in ihrer sonderem die. ihre eigenen. Gesetze bat. . Und dem . gleichen Prozesse begegnet man ans klinstlerischem Gebiete. Jmpotenz, die fremde Arbeit für eigene ausgibt, Phantasie, die alle Grenzen überflutet, sede Ethik des Menschlichen wie des Künstlerischen ver nichtend die Fälle sind nicht eben selten. Ihr Aus gang ist ein Zusammenerch äußerer oder mehr noch innerer Art; die Konsistenz der Seele geht in dem Durcheinander zugrunde. Und der äußere Zusam menbruch wie im Falle Cook ist hier sogar noch das bessere Teil: denn aus der andern Seite stehen als Zielpunkte lediglich Wahnsinn oder Selbstvernichtung, wofern nicht die Flucht in das Hialmar Ekdaltum noch eine Zeitlang neue Lebensmöglichkeiten eröffnet Welchen Ausgang der Fall Cook nehmen wird bleibt abzuwarten, wie man denn überhaupt ein defi nitives Urteil heute noch nicht abzugeben vermag.. vWie aber auch die Sache endigen mag, ob Took rehabilitiert wird oder als toter Mann auf der Strecke bleibt, eines hat die ganze Assäre wieder einmal klar bewiesen: daß es nämlich auch heute noch, im Zeit alter der »realen Jnteressenpolitik« miiglich ist, mit rein ideellen Dingen ein sehr gutes Geschäft zu machen. Die Entdeckung des Nordpols ist im Grunde genommen praktisch wie theoretisch irrelevantz weder die Wissenschaft, noch der Verkehr, noch der Handel, noch sonst etwas haben von ihr aus sonderliche Be reicherungen zn erwarten. Der Mann aber, der den Reportern verkündigtt »Ich war dort« wird, ohne daß man Beweise verlangt, mit Jubel und Ehren überhäuft und macht daneben ein glattes Millionen geschäst. Der Wert der Entdeckung ist theoretisckk wie praktisch im ganzen illusorisch, ein rein gedantl eher; Dr. Cook hat ihn in Million-en umzusetzen gewußt. In einer Zeit, die fast etwas wie Stolz auf ihre ge schäftliche Nüchternheit und ihren Wirklichkeit-stritt besitzt. Und her liegt das versöhnende Moment des Falles Cook. Selbst wenn er nie am Pol gewesen ist, wenn seine Tagebiicher und Notizen ihre Tran slecken im sicheren Port und nicht auf der gefahr vollen Jakrt nach dem geheimnisvollen Nordpunhte der Erde ekommen haben: er hat wollend oder nicht arg das amiisanteste seine Zeit mit ihren Mschen Z ttendenzen aci obern-dran geführt hat wi ein mal gezeigt, das trotz aller sch nen Horte von Kultur nnd Entwicklung und Fortschritt die Werg im Grunde immer ein hause kleiner Kinder l der Zaern Märchen erzählen hdrt - nnd allein M rmn verdient derMann, das man ihm troch mit Sympathie begegnet. . Dr. llin W Abs mu staut-us NIMOI Alter« kIZZZD kslqs Intsl
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