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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186905034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-05
- Tag1869-05-03
- Monat1869-05
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.05.1869
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4114 »-kV aber abgelehm, da die tnfichtt» zu «eit an-eiuandergingen und den Tinen die Befreiung zu weit, den Andern nicht weit genug ging. Die Plenarberathuua wird nicht vor 8 Tagen statifinden. Der wohlbekannte Berliner Eorrespondent der „Kölnischen Zeitung" schreibt: Die Aussichten, welch« eine gemeinsame deutsche Militair-Commission gewonnen haben soll, be sinnen die Particularisten und Sonderbündler jenseit de- Main- schön wieder zu beunruhigen. Mau fürchtet eine preußische Falle ; mau besorgt, daß die Krieg-Herrlichkeit, diese- kostbarste Gut der Fürsten, auch wenn e- nur für etwa zwei ArmeeeorpS Geltnng hat, durch eine derartige Lommisfion wesentlich bttinträchtigt werden könnte. Denn diese werde da- Militairwesen am Ende dirigireu wollen. Mit der Verschiedenheit der Bewaffnung, de- Kaliber- u. s. w, ohne welche die süddeutsche Selbständigkeit nicht bestehen kann, werde eS dann bald zu Ende sein. In diesem Sinne ungefähr läßt sich ein Nothsch^ei in einem süddeutschen Blatte vernehmen. Die Schlußfolgerung Liegt nahe. Der ängstliche Par- ticularist erblickt da- Hril nur in dem Südbunde, der die Länder jenseit de- Main- vor aller Trübsal in der Gegenwart und Zukunft, besonder- aber vor den preußischen Gefahren schützen soll. Die AuS- dauer, mit welcher da- schattenhafte Projett de- SüdbnndeS gepriesen wird, verdient gewiß die Bewunderung der Mitwelt. Man könnte übrigen- seinen Anhängeru keinen schlimmeren Gefallen thuu, al- weun man ihnen zu dem süddeutschen Sonderbunde verhelfe» wollte. Keine acht Tage würden e- die hohen Theiluehmer bei einander auShalteu. Auch find die nachdrücklichsten Verwahrungen gegen da- Projett selten von norddeutscher Seite erfolgt, diese waren vielmehr, wie erinnerlich, am deutlichsten im Württem- bergischeu Staat--Anzeiger zu lesen, wo man von der in dem Südbuude unvermeidlichen Hegemonie Bayern- sehr wenig erbaut schien. Die Veriheidiger jener so schwer greifbaren Idee lassen denn auch noch immer die Erklärung vermissen, wie sie sich einen Bund vorstellen, von welchem Baden absolut nicht- wisse« will und in welchem Heflen-Darmstadt ein zerrissene- und unglückliche- Lebeu führen würde. Man sollte solche luftige Combinationen doch endlich den süddeutschen Radikalen überlassen, die ihre langen müßigen Stunden damit au-zufüllen lieben. Die „Kölnische Zeitung" schreibt: Wir wissen nicht, ob e- Herrn Schulze-Delitzsch bekannt ist, daß seine verdienstvolle Wirksamkeit für da- Wohl der arbeitenden Clafsen sich auch nach Spanien hin verbreitet hat. E- ist jedoch eine Thatsache, daß sich in Catalonien einflußreiche Leute die Verbreitung seiner An sichten angelegen sein lassen, um nur einen zu nennen, tu Barcelona der republikanische Abgeordnete Tutau. Gerade unter einer vor wiegend republikanischen Bevölkerung find Schulze'- Iden ein guter Same, der, wenn er ähnliche Früchte hervorbriugt wie in Deutschland, da- beste Gegengift gegen die socialiiiischen Be strebungen sein wird, welche sich, bn mangelnder politischer und volk-wnthschaftlicher Bildung, gar zu leicht in die Vorliebe zur republikanischen Staat-form etnmischen. Auch in den Corte- haben Schulze'lche Gedanken ueuerdivg- ihre» Ausdruck gesunden durch Rodriguez Seoane, einen der Abgeordneten für die galizifche Pro vinz Povtevedra, seiner P^rteistellung nach ein Progressist mit republikanischen Anwandlungen. Bet den Verhandlungen über die auf da- verein-recht bezüglichen VerfaffuugSartikel sagte er u. A.: „Die sociale Frage, diese furchteiuflößeude Frage, welche im Grunde keine größere Wesenheit hat als der angebliche Widerstreit zwischen Capital und Arbeit, läßt sich durch freie Vereinigung völlig lösen. So ist e- in Deutschland geschehen ; dort, wo sie nicht durch Wohlthätigkeii-'Bestrebungen gelöst werden konnte, wie da her Bischof von Mainz thun wollte, dort, wo sie auch nicht durch de» Schutz uud die Unterstützung von Seite» de- Staate- gelöst werden konnte, dort hat die Thalkraft der Bürger sie zu lösen ge wußt, und eS find Vereine geschaffen worden, welche jene bängliche Frage ganz beseitigt haben. Diese deutsche» Genossenschaften be ruhe» auf den Grundlagen eine- Eintritt-gelde- uud der unter Bürgschaft der Gesamwlbeit gewährten Darlehen ; zwei Grund lagen, auf welchen sich die Cooperariv-Genossenschaften auferbaut " rben und sich über die Welt hin erstrecken ; ja. ich glaube, sie »ben auch Wurzel gefaßt in unseren catalonifcheu Provinzen, »ßt un- sie hieherüehen, damit sie in unserem Lande eine Zeit de- Frieden-, der Ruh« und der Wohlfahrt in- Dasein rufen." E- wäre zu wünschen, daß die spanische Volksvertretung eine recht große Anzahl solcher Männer wie Seoane in sich begriffe, damit der spanische Stolz sich endlich bequeme, auch vom Ausland« zu lernen. Die Darstellung der belgisch-französischen Angelegenheit ofsinöseu Blätter» ist ei» Meisterst! in den neueste» Pariser ofsinöseu Blättern ist ei» Meisterstück im Genre der Vertuschung und Schönfärberei. Besonder- glücklich ist die Wendung, daß die beiderseitigen Minister überetngekomme» sind, die wichtige» einschlageuden Fragen zu „studiren", wa- al- ei» glävzender Erfolg der französischen Unterhändler gepriesen wird. Znr Sache unterliegt e- so gut wie keinem Zweifel mehr, daß die mit so großer Zurüstung in Scene gesetzte diplomatisch« Campagne auf eine in- Auge gefaßte Vereinbarung wegen der internationale» Eisenbahn-Züge zusammengeschrumpft ist, welche Herr Frke von vor» herein vorgeschlage» hatte, mit anderen Worte», daß Frankreich nachgegebeu hat ttnd der belgische Grande puntt durchgedrunge» ist. Wie man u»S au- Petersburg mittheilt, zeigt sich bei der päpstlichen Curie mehr und mehr Neigung zu einer Aus gleichung mit Rußland. Bereit- seien auch tharsächliche Avnähe- ruugeu erfolgt. E- sei nicht unwahrscheinlich, daß zwischen dem> Petersburger und dem Römischen Cabinet bald wieder Unterhand lungen in Gang kommen würden. Rach Berichten au- der Havanna vom 10. April ist die! Sachlage »och immer so verworren, daß ein untrügliche- Unheil nicht -Heben werden kan». Doch scheint e- nicht, daß der Auf stand ohne Hülfe von au-wärtS auf erhebliche Fortschritte rechne» kann, wenn e- auch ebenso wahrscheinlich ist, daß von einer völlige» Unterdrückung der Empörung nicht so bald die Rede sein könne, zumal in Bezug auf den östlichen Theil der Insel. Eine große Beruhigung für die spanische Regierung wird die Nachricht sei», daß die Regierung der Bereinigten Staaten sich nicht weiter in die cubanischen Angelegenheiten mischen wolle, als der den amerika nischen Bürgern oder Handel-- Interessen zu gewährende Schutz erfordere. Der »och kürzlich vorherrschende Glaube, daß irgend ei» Schritt zur Anerkennung der Aufständischen al- kriegführender Macht bevorstehe, ist in Washington gewichen, nachdem die dortige Regierung Kenmuiß erhalten halte, daß die Schilderhebuvg ohne fremde Hülfe in Nicht- zusammufalleu werde, vielleicht sieht ma» auch in Washington ein, wie wenig sich eine Anerkennung de- cubanischen Aufstande- mit den Vorwürfen verträgt, welche »och immer gegen England wegen dessen frühzeitiger Anerkennung der! SÜdstaateu al- kriegführender Macht erhoben werden. * Leipzig, 2. Mai. In einer am gestrige» Abende stattge- fundene» Versammlung de- hiesige» Lasalle'scheu Allge meinen Deutschen Arbeiter-Verein- ist der Beschluß gefaßt worden, au einem durch Placate noch näher zu bestimmende» Lage dieser Woche (Donner-tag oder Freitag) eine allgemeine Ardeiterversammlung einzuberufen, in welcher eine richtige und ausführliche Darlegung der Vorfälle in München-Gladbach erfolgen, dabei dem Reichstage die Anerkennung der Versammlung für daß kräftige Eintreten im Interesse Fritz Mende'S, nicht mmder aber auch dem Grafen BiSmarck die Meinung der Versammlung Wege» der von ihm in Bezug auf Mende gefallenen Aeußeruuge» za erkennen gegeben werden soll. * Leipzig, 2. Mai. Morgen, al- am Montage, finden di« vielbesuchten Meß-Vorstellungen de- Schützenhauses ehr letztes und heilere- Ende, indem die GesangS-Komiker, welch« dort bisher vier Wochen hindurch allabendlich ei» dankbare- und treues Publicum au sich zu fesseln wußten, ein Abschied--Concert veranstalten, dessen Ertrag ihr Benefiz bildet. E- wäre voll ständig überflüssig, wollte ma» auf die allezeit durch reichste» Beifall ausgezeichnete» Leistungen jener Sänger-Gesellschaft nochmal- aus drücklich aufmerksam machen; ihr Ruf ist ja ein so wohlbegründeter, daß in allen Ländern, wo man deutsches Lied kennt und ehrt, die Namen der Künstler mit aufrichtiger Achtung genannt werde». Nur auf Ein- möchten wir noch aufmerksam machen, nämlich auf eiue Neuheit, welche bei dem morgenden Coucerte zum ersten Male zur Aufführung kommen wird. Dieselbe nennt sich „Die siame sischen Zwillinge" und ist ei» Schwank mit Gesang, der dem gewiß zahlreich herbeiströmevdeu Auditorium ohne allen Zweifel eiue große Freude bereiten wird. * Leipzig, 2. Mai. In neuerer Zeit ist uuS wiederholt vou Bewohnern de- Thonberg- geklagt worden, welche Unannehm lichkeiten für sie dadnrch entstehen, daß viele Briefe au- Leipzig um mangelhaft fraukirt werden. Biele Geschäftsleute LeipzigS klebeu nämlich nur eiue Füufpfeunig - Marke auf ihre Briefe »ach dem Thonberge. Da »un aber die Briefgebühr dahin 1 Rgr. beträgt, so kommt der Empfänger derartiger Briefe in die uuau- genehme Lage, entweder den Brief nicht anzunehme» oder für den selben »och 1»/, Ngr. »achzuzahlen. Wir finden daher die Klage derlThonbergSbewohuer für völlig begründet und de» Wunsch «ur billig, daß künftig die hiesige» Absender von Briefen nach dem Thouberae stet-keine Groschenmarke auf jede» derselben klebeumöchte». — Au-Leipzig, 30. April, berichtet da-Dresdner Journal: Im Hinblick auf die von einigen Zeitungen (nach dem „SLchf. Wochenbl.") gebrachte Meldung, daß bi- zum 22. d. auf hiesiger Universität L8S Studirend« neu inscribirt waren, isi zu be merken, daß in diesem Semester bi- heme bereit- 350 Gtudtreude inscribirt worden sind, darunter 212 Ausländer. Seit de« 1. Vecember 1868 bi- heute sind inscribirt 365, darunter 224 Aus länder. Also ist die Zahl Derer, die vom 1. Juni bi- 1. Deeember vor. I. inscribirt worden find, bereit- überschritte». Unter de» Neuinscribirte» diese- Semester- find 68 Theologe», 70 Jurist», 5S Philologe», 33 Mediciner, 14, die Theologie und Philologie, und 12, die Iura und Camrralia studiren; ferner 14Oekonome», 1» Pharmaceuien, 7 Chemiker re. — An- Dresden schreiben die „Dresdner Nachrichten": Gehr gefährliche GA» habe» sich bei un- eingesunde», deren Reisezweck kn Dunkel» liegt. Auf de« Dache eine- Hanse- in der Lande han-straße waren am Freitag einige Ziegeldecker beschäftigt, ans deren R niederlie dieser s« Dächern E- find schon T, u» gehen furchtba die für sie in Lust ve TacituS Da- u Zoll la dem st< zwei sä ist helll die zar stamme nuug, dadurü kranker sollen p 1 — Tunn« der v> der ii perso« Beschi wagen glei- zuW stattsi gelav rühm dem denei zähle vori best« Nm ein« Tri uvs 4e
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