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Sächsische Volkszeitung : 21.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192802219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1928
- Monat1928-02
- Tag1928-02-21
- Monat1928-02
- Jahr1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.02.1928
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Das Urteil im FalschmUnzerprozey »röhier Dresden, 20. Februar. Vor dem gemein>amen Schöffengericht Dresden fand Frei tag und Sonnabend der Prozeß gegen den langgcsuchten »Bande- colcnjülscher und Falschmünzer Köhler und Komplizen, Fähr mann, Schnier, Hartmann, Dubsky statt. Sie find , angeltl-uzt wegen Münzverbrechens, Beihilfe hierzu, wegen des I Iuwenehrbringens von FaisäUzeld, wegen Betrugs und schwerer grittnidensälschung. Wegen der Banderolenfülschung wird ein besonderes Strafverfahren ünrchgeführt. Der Hauptangeklagte ist der',2jährige Photograph und Steindrucker Karl Joses Küh ler, der in Bautzen seinen Wohnsitz hatte und schon wieder holt wegen Vanlinotenfälschungen bestraft worden ist. Köhler hatte in Bautzen ein Versteck, ivo er die Falschgeldsadrikation im Grasten betrieb. Nach dem Ervssnungsbeschluh sind Köhler, Fährmann und S'chnier beschuldigt, gemeinschaftlich ausländisches Papiergeld nachgemacht und dann in Verkehr gebracht zu haben, tt'iMciw Dubsky bei Begehung der Verbrechen wissentlich »Bei- hilse geleistet hat. Har t in a n n wird zur Last gelegt, als an geblicher »Viehhändler in Vpeslau und Dresden große Dank- betingercien und Urkundenfälschungen begangen zu haben. Föhrinattn und Schnie.r sind »och angeklagt im Frühjahr El von Köhler und Genossen seinerzeit in Weinböhla angeser- ligtes Falschgeld sich angecignet und in Verkehr gebracht zu Wen. Nach Vernehmung der Angeklagten zur Person wurde wegen Gefährdung der Staalssicherheit die Ocfsentlichkeit der Lstn'hondlung ausgeschlossen. Folgendes Urteil wurde am Sonnabend verkündet: Köhler drei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrenrechtsverlust, Fuhrmann und Schnier je zwei Fahre sechs Monate Gefängnis, Hartman» zwei Fahre Zuchthaus und Dubsky ein Fahr Gefäng nis. Den letzte,, vier Angeklagten sind die Ehrenrechte aus drei Fuhre aberkannt worden. Fm Falle Köhler wurde aus Zulässig keit van Polizeiaufsicht erkannt. Die zur Herstellung der Fäl schungen dienenden Platten wurden beschlagnahmt. : Fnuner wieder Sarrasani. Die Behandlung der Sarra- sunis'üge im Stadl Parlament ve ran laßt Direktor Stosch-Sarra- suni erneut, im Inseratenteile der heutigen Nummer zu den Streitpunkten Stellung zu nehmen. Zugleich gibt uns Direktor StusctpSarrasani Kenntnis von dem Schreiben einer bekannten Dresdner Firma, aus dem hervorgeht, welche Föi-dernng Gewerbe und Handel linserer Stadt von dem Zirlrusuntcr- uehmcii durch Vergebung von Arbeiten »nd vielfach auch durch die ivaiidcrndc Reklame dieses Zirkusnnternehmens erfakreu. Das Schreiben bildet ein sehr gutes Beweismittel in der Aus einandersetzung, die Sarrasani mit dem Rate zu Dresden führt. l-eiprig und Umgebung Die erste Fahrt ver SchneMriebwagtir Leipzig, 20. Februar. Am 20. Februar nimmt die Reichsbahn, wie bereits kurz mit- gktestt, einige sogenannte S ch » e l l t r i c b wa g e n erstmalig in Be trieb. Die Ltzagcn sollen ans der acsamicn elektrifizierten mittcl- öeMien Linie eingesetzt werden. So werden ans der Strecke .Hall e- 1 Kcih-ig sowie aus der Strecke Leipzig-Dessau insgesamt 1-1 Schnellsahrten täglich »eben dein bisherigen Pcrsonenzug- und Fern verkehr durchgcfiihrt. Me Triebwagen sind vicrachstge Wagen,, die in ihrer äußeren Erscheinung den D-Zug Wagen sehr ähnlich sind. Sie such mit zwei Fahrmotoren von je 190 PS. Danerlcistungen au?- gcmstet Die Wagen werden nicht nur elektrisch beleuchtet, sondern auch elektrisch geheizt. Die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 100 Kilometer beträchtlich über der der alten Akkumulatoren- triebnwoen. Die große Länge des Wagens (fast 20 Meter) gewähr leistet dabei einen ruhigen Lau». Einen günstigen Eindruck machte bei der Probefahrt der gleichmäßige Lauf der Wagen und die unge wöhnlich hohe Anfangsgeschwindigkeit. Nach wenigen Sekunden schon ist säst SchncllzugSgeschwindigkeit erreicht. Im 8 5-Kilo- mcte > Icmpo geht der Wagen in die Kurve. Die neue Besoidurigsor-nung Leipzig, 20. Februar. Der Gesamtrat hat in seiner Sondersitzung am 10. Febniar de» vom Personalami in Gemeinschaft mit dem Gemischten Ausschuß für die Vorberatung von Dienst- und Ge- ixthsangelegenheiten der Beamten und Angestellten unter Zuziehung von Vertretern dA Beamte» und Angestellten in .zahlreichen Sitzungen vorberatenen Entwurf der Besol dung s v o r sch r i f t e n für Ratsmitglieöer, städtische Beamte und Angestellte nebst den dazugehörigen Bcsoldiingsplünen ge nehmigt. Gleichzeitig wurde beschlossen, den Ruheständlern nach den staatlichen Bestimmungen Erhöhung ihrer Bezüge zu gewähren. Weiter wurde nachträglich zugestimm! der Gewäh rung einer im November v. I. ausgezahlten Wirtschaftsbeihilfe Sinsoniekonzerk Fritz Busch brachte am Freitag zwei Neuheiten für Lttsoen. Man hörte zunächst das ..Dritte Konzert für Klavier und Orchester in C-Dur. Werk 26" von Serge Prokosicss. Der Ttzmsetzer drückt sich sehr genau aus; denn das Klavier ist letzten Endes, wie das bei den Kompositionen der modernen Richtungen zumeist der Fall ist, nur Orchesterinstru- nicnt. Prokofteff ist zu den gemäßigten Naturen der jüngsten Kompositionstechnik zu rechnen: denn für ihn ist die Melodie immerhin noch wesentlicher Faktor. Er ist in seiner Schreib weise knapp und zwingend. Eine schillernde Instrumentations- kinist ist ihm zu Händen. Temperament und leuchtende Farbig keit sind feste Stützen dieses Klavierkonzertes. Die Themen sinn markant und charaktersel-ars, und das Gesamtgefüge ist von großer Klarheit. Die drei Sätze sind insofern nur ziemlich gicickartig. als sie von Grotesk«, Caprice und bizarren Eigen lasten leben. Es steckt jedoch ein unheimliches Temperament in ihren. Der Klavierpart ist von eminenter Schwierigkeit. Tos Werk fand tn Ed. Steuermann einen ganz hervor ragenden Interpreten, der ihm nicht nur technisch, sondern auch in der Eharaktersarbc einen vollen Erfolg sicherte. Wesensähn- lich ist dieser musikalisch)-!» Schöpfung die „Zweite Sin» sonie ! ii C s-Du r für großes Orchester von dem Wiener Franz Schmidt. Ein rauschendes Werk, in allen Farben göhend und sprühend. Ein Lied der Lebensfreude, in schier verschimuderischer Fülle. Schmidt Ist doch aber in der Haupt sache Eklektiker. Es ist eigenartig, daß sich viele Komponisten nein..Nvsenkavalier" nicht loslöscn können. Und so meint man, streekcnlang in dieser Richard Straußschcn Oper zu sitzen. Namentlich der erst« und ziveite Satz bringt frappierende Aehn- lichkeiten. Im Gegensatz zur Groteske Prokosieffs hält es Schmidt mit dionysischer Lebcnskunst und bacchantischer Aus gelassenheit. Und dock) bringt sich einige Male der Nernichter alles Irdischen in Erinnerung. Namentlich im letzten Satze veisclwlst sich ein Choral lm Charakter eines Grabgesanges Gel tung. 2lber das Leben siegt und schlägt dem Knochenmann ew Schnippchen. Schmidt ist mit ollen Künsten einer schillern, den und leuchtenden Instrumentatioiistechnik gewappnet. Nur stl dos Werk zu breit gedehnt. Es verträgt Kürzunaen. Die an die städtisch)«,» Arbeiter. Me beschlossen« Neuregelung und di« Erhöhung der Bezüge der Ruheständler sowie die Gewäh rung von Wirtschastsbeihilfen an die städtischen Arbeiter erfor dern für die Zeit vom 1. Oktober 1027 bis 31. März 1923 einen »Viehraufwand von insgesamt 3 661 800 R M., der zu Lasten der einzelnen in Frage kommenden Konten nach bewilligt wurde. Zustimmung der Stadtverordneten ist einzu» holen Den Lehrkräften der städtischen höheren Lehr anstalten und der höheren Berufsschulen sollen vorbehaltlich späterer ortsgesetzlicher Regelung bis aus weiteres die Gehalts sätze gezahlt werde», die sie erhalten würden, wenn die neue vom Staate vor kurzem getroffene Regelung sür sie bereits gelten würde. »Auch hierzu ist die Zustimmung der Städlver- ordneten erforderlich. ) Bier Warenhausdiebinnen verhaftet. Der hiesigen Kri minalpolizei ist es gelungen, vier »Warenhausdiebinnen auf die Spur zu kommen, die bereits seit mehr als zwei Jahren ihrem „einträglichen" Berufe oblagen. Alle vier konnten sestgenom- men werden. Bei Haussuchungen in den Wohnungen der Ver hafteten wnrde Diebesgut im »Werte von fast 4000 RM. zutage gefördert. Jedoch dürfte es sich hierbei nur um einen kleineren Teil der gestohlenen Gegenstände handeln, da sesisteht, daß ein großer Teil der erbeuteten »Waren jeweils auf dem Lcihamt ver pfändet wurde, resp. durch »Angehörige verkauft worden ist. ) Von der Landesuniversität. Der nichtplanmäßige außer ordentliche »Professor an der Universität Heidelberg Prosvssor Tr. Schmitthenner ist vom 1. April 1028 ab znm plan mäßigen außerordentlichen Professor der Kolonialgeographie und Koionialnolilik in der Philosophischen Fakultät der Uni versität Leipzig ernannt worden. 5>U5 der l.3u§itr Skratzenbahnprojekl in Löbau Löbau, 20. Februar. ^,n oer Stadtverordnetenversammlung am Freitag wurde ^st einstimmig und ohne große Aussprache ein großes Stra- ßenbauprojekt genehmigt, dessen Gcsamtkosten ungefähr 507 000 »Mark betragen werden. Es handelt sich dabei nicht um eine städtische, sondern um eine Staatsstraße, welche dazu dienen soll, den immer mehr vergrößernden Autoverkehr aus der Staats straße Dresden—Görlitz um Löbau herumzuleiten. I. Zahlungsschwierigkeiten eines KeglcrheimS. Das Nauhner Kegleri)ein, G. in. l>. H. ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Das Heim, das mit einem Kostcnaiiftvand von 500 000 Mark errichtet und erst am 3. Oktober eröffnet worden war. hat seine Gläubiger um ein Moratorium gebeten, da die Bau- und Einrichtungskosten sich als we sentlich böhcr als vorgesehen herouSstelllen. Es wurde ein Gkäu- bigerausschuß gewählt. Der Betrieb wird unverändert aufrecht er halten. l. Schadenfeuer in Bautzen. In der Nacht zum Samstag brach in der Leunerschen Gerberci auf der Spreegasse in dem bewohnten Seitengebäude Feuer aus. Obwohl di« Feuerwehr sofort cingriff, brannte nicht nur das Seitengebäude fast aus, sondern cs wurde auch das anstoßende Hauptgebäude durch das Feuer im Dach- und Obergeschoß stark in Mitleiden, schaft gezogen. Die Freiwillige Feuerwehr sowie die Wei- gangsche »Wehr nmrcn am Brandplatz mit ihren Motorspritzen tätig. Die Ursache des Brandes ist noch nicht geklärt. Leipziger Sender Dienstag, 21. Febrnar: 12.00 Uhr: Mittagsmnsik aus der Hupseld-Triphonola. 12.55 Uhr: Nauener Zeitzeichen. 13.15 Uhr: Presse- und »Börsenbericht. 15.00—15.30 Uhr: Leseproben aus den Neuerscheinungen aus dem »Büchermarkt. 16.30— 18.00 Uhr: Aus »Wiener Operetten. sVon 17.00 bis 18.00 Uhr: Uebertrayung auf den Deutschlandsender.) Milwir- kende Josefa Back-Freund. Altendors (Gesang) und das Leipziger Rundfunkorchester. Dirigent: Hilmar Weber. 18.05—18.30 Uhr: Frauensunk. Frau »Margarete Driesch: „Amerikanerinnen." 18.30— 18.55 Uhr: Deutsche »Welle. Berlin. G. van Eyseren und C. »Bk. Alfieri: Ctwnisch für Anfänger. 19.00—19.30 Uhr: Geh.-Rat »Benno v. Polenz, Dresden: „Nom sächsischen Kasper." 10.30— 20.00 Uhr: Dr. Hugo Schmidt. Hainichen: „Marionetten theater und »Puppenspieler in Sachsen und Thüringen." 20.00 Uhr: »Wettervoraussage. Schneeberichte und Zeitangabe. 20.30 Uhr: Uebertragung von oer Berliner Funkstunde: Ber liner Fastnacht. Etwa 22.00 Uhr: Pressebericht und Sportsunk. 22.30 Uhr: Tanzmusik. Uebertragung von »Berlin. Erstaufführung fand sehr beifallsfreudige Aufnahme. Gestützt auf den prachtvollen Klangzauber unsrer Kapelle, ivar Busch den beiden Werken ein impulsiver Leiter. Die Ouvertüre zu „Anacreon", die jetzt zu den Modeouvertüren zu gehören scheint, bildete den Austakt. —Ist— Albert-Theater Dresden. Dienstag, den 21. Februar, o-bends 10.30 Uhr, erstes Gastspiel des Moskauer Künstler. Theaters Habima mit Golem. Die Programmbücher ent halten einen ausführlichen erläuternden Text. Mittwoch, den A Februar, abends 10.30 Uhr am zweiten Gastspielabend „Dybuk", Donnerstag, den 23. Februar, 10 Uhr, letzter Gast- sptelabcnd „Golem". Dresdner Konservatorium. In dem 2. Orchcster-Prüfungs- konzert am Donnerstag, den 23. Februar 1028, abends ^8 Uhr, im Harinonicsaole gelangen zur Ausführung: Klavierkonzert. E-Moll. von »Mozart: Sopran-Arie aus „Titus" von Mo,zart; Klavierkonzert, C-Moll. von Beethoven: Trio für zwei Oboen und englisch Horn von »Beethoven: Gesangs-sextett aus „Zar und Zimmcrmann" von Lortzing: Romanze und Polonäse sür Violine von Wieniawski: Sopran-Lieder von Graener und Richard Strauß: Klavierkonzert, A-Dur. von Liszt. Künstlerische Leitung Professor Paul »Büttner. Eintrittskarten im Konser vatorium Landhausstraße 11. 2., und in den Zweiganstasten. Oskar-Seysfert-Museum —, Landesmuseum sür Sächsisch« Volkskunst —, Dresden-N.. Asterstroße 1 (beim Zirkus). Am Fastnachts-Dienstag, den 21. Februar, nachmittags zwischen 5 und 7 Uhr. singt »Anton Günther, Gottesgab, im Museum seine erzgedirgischcn Lieder zur Laute. Hosrat Professor Seyssert wird volkskundliche Geschichten erzähle» und dann die Führung durch das »Museum persönlich übernehmen. Eintritt für Er wachsene 25 Psg., für Kinder 10 Pfg. Die Blibnenknnstausslekknnq im Staatlichen Kunstqewerbe. museum sEliasslr. 34), die sich dauernd eines lebhaften Zu spruches erfreut, kann nur noch) bis Ende des Monats gezeigt werden. Eintritt unentgeltlich. verband Jurysreier Künstler ln Dresden. Der Rat der Stadt Dresden hat dem Verbände für seine 2. Iuryfrcie Kunst ausstellung, welch« am 10. Mär« eröffnet wird, «ine Beihilfe von 500 RM. bewillig» s Die Denkschrift über die SplMerparleien Die angckündigte Denkschrift der Reichsregierung -» Frage „Wahlrecht und Splitterparteien" ist nun mehr den Parteien zugegangcn. Das deutsche Reichsmahlrech! ist hier in Vergleich gesetzt mit dem Wahlrecht der einzelne» Länder. Es sind angegeben die für die Einreichung der örtz lichen Wahlvorschläge erforderliche Unterschnfi-iizahl, sowie di« Bestimmungen, die ans eine unterschiedliche Behandlang de» Parteien bei Einreichung der Wahlvorschläge abzielen. Schließ lich sind Angaben darüber gemacht, ob bei Einreichung der Wahlvorschläge Geldkautionen gefordert werden, ob anitliche Stimmzettel eingefährt wurden und ob und wie die Parteien zu deren Kosten herangezogen werden. Besonders interessant ist in der Denkschrift die Zusammen stellung der U n t e r s ch r i f t e n z a h l für neue »Par teien. Hier sind die Verhältnisse ganz außerordentlich ver schiede». Es sordert das Reich 500 llnierschriflen, und es fordern von den Ländern Preußen 500, Bayern 20, Sachsen 500, Württemberg 10 Unterschriften, »Laden 2 Prozent der bei der vorherigen Landiagswahl im Wahlkreis« Siiminbcrechtigten, Thüringen 2000, Hessen 7000, Hamburg 30, Mecklenburg-Schwerin 3000, Oldenburg 20, Braunschweig ItM, Anhalt 50, Bremen 25, Lippe 30, Lübeck 30, Mecklen'ourg- Strelitz, 150, Waldcck 500, Schaumburg Lippe 30. Das Aufkommen der Splitterparteien i>r »ney den bestehenden Bestimmungen am schwersten in Baden. Hier mußten nach der letzten Landtagswahl bei 65 552 Stimm berechtigten 1311 Unterschriften für einen neuen Vorschlag aus gebracht werden. Das ergibt ein Verhältnis von 2 Pro.zcnt. Wenn man die Zahl der Unterschriften mit der Durchschnitts zahl der Stimmberechtigten im Wahlbezirk in Verbindung bringt, macht es alsdann Waldeck den Splitterparteien am schwersten mit einem Prozentsatz von 1,433. Es folgen Hessen mit 0,805, Thüringen mit 0,778, Mecklenburg-Schwerin mit 0,710. Nach dem Ncichstagswahlrecht ergibt sich ein Satz von 0,044. Leichter als für die Reichstagswahlcn wird es den Splitterparteien noch gemacht in Bayern, in Wüttembera. i» Hamburg, in Oldenburg, in Anhalt und in Lübeck. Der Slrafankrag im Krantz-Prozetz Berlin, 20. Februar. (Drahtbcr.) Heute begonnen in, Krantzprozcß die PkaiidoycrS Im Verkauf« seiner Ausführungen plädiert« der 1. Staatsanwalt Stcinbeck nur auf Mittäterschaft zum Totschlag. Nachdem im Verlause des Pro zesses die Staalsann»altschaft die »Mordklage bereits lmbc sagen lassen, muffe auch die Verabredung znm Monde zumindestens bei Kkvntz in Zweifel gezogen wenden. Der Staatsanwalt beantragte dann gegen Paul Krank wegen gemeinschaftlichen Totschlages 1 Jahr Gefängnis und wegen Vergehens gegen das Wafscngesek 1 Monat Olefäiigiiis. sodaß der Strafantrag auf 1 Jahr 1 Monat Gefängnis lautet » Wir batten in den letzten Tagen die Berichterstattung über den Krantzprozcß eingestellt zum Proteste gegen die sensationelle Mache, die von einem Teil der deutschen Presse mit diesem Prozeß ge trieben worden ist. Der bisherige Verteidiger Dr. Freu hat nach heftigen Zusammenstößen mit dem Vorsitzenden die Verteidigung nicdergclegt. Nach Stellung eines Ossizialvericidigers ist der »Pro- zeß weiter geführt worden. Das Urteil ist morgen zu erwarten Die Rose, 24 Holzschnitte mit Versen von Ruth Schou- mo nn. (Preis gebunden 5 Mark.) Verlag Joses Kösei n. Fried rich »Pustet, München. — Nach ihren ersten Gcdichtbändcn haben die „Werkblätter" Ruth Schaumann als Plastikerin bekannt gemacht. In der „Rose", di« unverkennbar, wie alles, Inas von ihr siamw!, den Stempel ihres Wesens trägt, entfaltet sie die neue Kunst in 24 Blättern von einer herben Anmut. Kindliche Szenen sind cs. dem Liebliabcr ihrer Plastik wolil vertraut, aber duS Kindliche Ist liier wie dort Gleichnis sür letzte und tiefste Erkenntnisse. So sind auch die Verse, welche »»s die mit doppelten Osirben Beschenkte zu den Bildern beschert, von einer reinen Kindlichkeit und uiclaphvsisckcn Tiefe zugleich. Liedliaste Begleitung zu Bilder», brauchen sic selber die kostbare, aber schwere Last der Bilder und Gesiebte nie!,! zu tra gen, die das .Kennzeichen der Schaumannseben Lyrik sind, da wo sie auf sich selbst gestellt ist wie im „Ncbcnbag". der gleichzeitig erlchel- nenden Gedichtsammlung von innerer Größe und übergueliend^n Reichtum. Der Kunstvereln Bautzen veranstaltet z. Zt. Sondcraus- stellungen dreier Künstler: die Maler Otto Schubert. Loscl)- witz. Karl H e n t s ch e l - Großschönau und Hermann Tenber, Blasewitz, stellen ihre Werke ans. Uns interessiert vor allem das sortgeschrittcnc Schassen Teubers, mit dessen künstlerischer Art die Leser der S. V. im Dorjechr« durch eine Reihe schöner Radierungen in der illustrierten »Beilage bekann'aemacht wurden. Heute 33 Jahre alt, hat er sich sei! Kriegscnoe aus schließlich seiner Kunst gewidmet, zu der ihn sein zeichnerisches Talent schon als Seminarist am Bautzner katholischen Seminar und später in seinem Lehrerberuse hinzog. Eifriges Studium an der Akademie in Berlin, zielbewusstes Schassen in »lstaris und dann in seiner Dresdner Heimat haben ihn befähigt, Werke zu vollenden, die in ihrer schlichten, Icbenswarmen Är! ungemein sympatisch berühren. Die hiesige Ausstellung bringt eine große Reih« von Landschaften, Stilleben und Figürliches. H. Tenber zeigt Radierungen. Aguarclle und Oeloemäidc. die sich durch klare »nd feste Fassung der Form auszcichnen. Bei einer Wür digung der gezeigten Arbeiten ist cs sür den aufmerksamen Beobachter schiver, einzelne Werke heraus,zukeben: die Natür lichkeit der Wiedergabe des Geschauten ist bei jedem Bilde gleich erfreulich. Der junge Künstler verdient sür sein zielbewusstes, ersolgreiches Schassen volle Anerkennung: cs wäre wünschens wert, daß er aus »»fern Reihen auch rechte Unlerstübuna lande. W. Die Fürstenhos-Llchtspleke zeigen de» Hilm „Der «kt« F r t tz", 1. Teil: „Friede" mit Otto Gebühr bis mit Donnerstag. Der 8. Teil: „Aus-Klang" wird ab Freitag, den 24. Februar au- schließend gespielt. — Mittwoch, den 22. Februar, »achmstlaos 3 Uhr, sind«! wieder eine Märchcnvorstcllun,, statt. Zur Vor führung gelangt „Dornröschen" mit Harry Liedtke als Prinz und Käthe Dorsch als Königin. Der Eintrittspreis zu dieser Märchenvorstcllung ist sür Kinder und Jugendliche wi« immer aus 30 bezw. 50 Pfg. ermäßigt Stadttheater Bautzen. Dienstag. 21. Fcbr.: Die spanisch« Fliege (8). Mittwoch. 22. Febr.: Adieu Muni (8). Donnerstag, 23. Febr.: Zmölslansend (8s. Freitag. 24. Febr.: Einmaliges Gastspiel Dehil Arendt und Walter Kujawski: Tanz und Panio- mime <81 Sonnabend, 25. Febr.: Boccaccio l8)
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