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Sächsische Volkszeitung : 09.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192806099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1928
- Monat1928-06
- Tag1928-06-09
- Monat1928-06
- Jahr1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 09.06.1928
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den minderbemittelten und erholungsbedürftigen Kindern durch Anmeldung die Wohltat dieser Heidesahrten vermitteln oder sonst deren Durchführung der Vereinsleitung durch freiwillige Spenden erleichtern. . : Die Einwohnerzahl Dresdens mit Albertstadt betrug am 1. Mai d. I, nach dem Fortschreibungsergebnis 629 600. : Der Tod in den Bergen. Am Mittwochnachmittag zwi schen 5 und 6 Uhr nachmittags hat sich im Tavetsch-Tal ein Unglück ereignet, dem ein junger Dresdner und zwar der 22säh- rige WKfgang Lommatzsch zum Opfer gefallen ist. Der Ver unglückte war ein Morgen mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder vom Hotel Oöer-Alp-See ausgebrochen, um nach der sogen, Ca-dlimhiitte zu gelangen. Wegen der großen Schnee- massen brachen sie ihren Ausflug jedoch ab und wollten ins Taveiscktol -»rückkehren. Unglücklicherweise wählten sie dabei den Weg durchs Corneratal. das in seinem Ausgang sehr tief e-noeschi'itten und unpassierbar ist, so daß die beiden Berg steiger einen steilen Abhang erklimmen muhten. Einige Meter innerhalb der Höhe stürzte nun der ältere der beiden Brüder ab. Er Kürzte etwa 600 Meler und blieb mit einem Schädel- brnch tot liegen Ter jüngere Bruder wurde von zwei Ein- he-mischcn, di- den Unfall von weitem beobachtet hatten, ins Tal geführt. Tie Leiche des Verunglückten wurde Donnerstag vormitta.i von einer Reltunaskoloiine geborgen und nach Sedrun g-drach : Tödlich überfahren. Gestern Donnerstagabend wurde in der KönlgSbrllcker Strafe der 18 Jahre alte Bäckergehilfc Steinbach aus H »erswerda, der während eines plötzlich bereinbreckenden Platz- rcwnS vnt tief ins Gesicht gezogener Mükc einen Lastkraftwagen,zug überholte von diesem angekabrcn und zum Stürze» gebracht. Die Ncdcc gingen dem Unglücklichen über Kopf und Brust hinweg, so das; der Tod einirat. Lad Lchandau. Aus dem hiesigen Grundstück der Marien- kapellc ve-sauk Montag früh plötzlich die Organistin, Fräulein G RichKr ein. Stück im Erdboden, konnte sich aber noch heraus- hclsen, ohne Schade» zu nehmen und kam mit dem Schrecken davon — Ein anwesender Maurer stieh die »m die Einbruch stelle liegenden Erbmassen ein und entdeckte einen etiva 6 Meter Uesen, im unteren Teile ausgemauerten Brunnen mit Wasser. Offenbar ist das gemauerte Stück mit Holz abgedeckt und Erde darüber geschaukelt worden-, im Verlauf von Jahrzehnten ist das Hotz verfault, so dah die Erde nachsank. Welches Unglück hatte da entstehen können! — Die hiesige „Sachs. Elbzeitung" bemerkte in der Dienstag-Nummer: „Wie wir erfahren, ist in den Akte» der Stadt von dem Brunnen keine Aufzeichnung vor handen. Es mus-, sich daher um eine frühere Wasserstelle handeln, -die wahrscheinlich von den Steinbrechern des einstmals do-.ll bcfinrlichen, jetzt aber schon viele Jahre stillgclegten Stein bruches geschaffen wurde und dann, da sie bereits sehr lange Z.--K --nbe-iutzt lag, im Verlauf eines gröberen Zeitraumes nach und nach völlig verdeckt wurde." — Damit ist die furchtbare Aug'warn heit weder geklärt noch beendet: das Bauamt, von dem das Pfarramt hört, daß es diese Erklärung nicht ver- anl<ß-e. Kot oie Unfnllstclle sichern lassen und wird in einer Sitz, ,g Weiteres beschließen. Dresdner LicdNpie^e In den führenden Dresdner Lichtspielhäusern laufen fol gende Filme: Lapitol: „Der Geliebte seiner Frau". — Prinzeß-Theater: Eheskandal im Hanse Fromont jun. und Ristcr sen." — Ufa-Palast: „Die Geliebte Sr. Hoheit". — U. - T. - L i ch t s p i e l e : „Mann gegen Mann". — Zen trum-Lichtspiele: „Bett und Sosa". — Kammer- L ichtspiele: '„1000 : 1 Harold Layd" und „Buster Keaton der Matrose". — M. - 2. - L i ch l s p i e l e : Freibeuter der Prärie". — F ü r st e n h o s - L i ch t i v i e I e : „Tie Mühle von Sans souci": von> 12. bis 11. Juni „Im Luxuszug". Tie 7/iirstenhos-Lichtspkcle setzen auf vielseitigen Wunsch ihrer Besucher ab Freitag, den 8, Juni den Film: Die Mühle van Sanssouci ein. Die Hauptrolle hat in diesem Film bekanntlich Ollo Gebühr, auch in den übrigen hervortretenden Nolle» sind nur erste Künstler wie Anita Toris, Hanni Weiße, Liga Tschechow«, Jakob Tiebtke, Eduard von Winterstein und Wilhelm Dielerle vertreten. Der Film, der auch für Jugendliche erla- d, ist, kann nur ivenige Tage aus dem Spielplan bleiben s.g!l>rir> uncl Umgebung Der Tnbak ans der Wander-Ausstellung Ein eigenartiges, interessantes Bild bietet die Ausstellung deul'chcr Nohiabake in der Erzeugnishalle, Ausgestellt sind rd. -150 Proben fermentierte Nohtabake aus fast allen deutschen Aiibau- gebielcn. Die batzcrische Pfalz stellt den Löwenanteil der Proben mit sehr vielen goldgelben, seindnftenden Schneidetabaken und eben so scheuem braunen Zigarrcngnt. Ihr folgen Baden, Württemberg, die Uckermark n. a. mit gleichfalls recht guten Proben. Interessante statistibhe Tabellen über Tabakbau und Tabakverbranch führt die badück-e LandwirlschaflSkammer vor. Die durch ihre Arbeiten auf dem Gebiete des Tabakbaus bestens bekannte landwirlschastkiche Versuchsstation Limburgerbof in der Pfalz gibt ebenso wie das Tabakforschungsinstitut in Forch- beim (Baden) in einer besonderen Abteilung einen kleine» schmucken Ausschnitt ihrer Bcrsuchstätigkeit. In -den: bayrischen Stande fin den wir außerdem noch das Modell einer Röhrcnlrocknungsankagc mit überraschend guten Ergebnissen einschlägiger Versuche. Eine badiscke und eine bayrische Kosthalle bieten den Besuchern Erzeug nisse ans heimischen Tabaken, rein und in Mischung mit Auslands- gewüchicn, zu erstaunlich billigen Preisen zur Probe an. Eine jugendliche Diebesbande Grimma, 8. Juni. Der Kriminalpolizei gelang die Aufdeckung einer, aus zwölf Schuljungen bestehenden Diebes- und Einbrecher bande. der bisher nicht weniger als 40 Diebstähle nach gewiesen werden Konnten, Die Bande betrieb schon seit Jahren planmäßig und raffiniert den Ladendiebstahl. Es ist aits diesem Grunde anzunchmen, daß das Schuldkonto der Bande noch weit größer ist, denn die bisher eingcstandenen Diebstähle rühren nur aus der letzten Zeit her. ) Sondcrzttgc zur Wanderausstellung der D. L. G, in Leipzig. Am Son »tag, den 10 Juni, verkehren anläßlich der Wander ausstellung in Leipzig bei 33HL Prozent Fahrpreisermäßigung Ver- waltiingssoiizcrzügc 4, Klasse, und zwar ab 6 Uhr Aue (Erzgebirge), ob 4.12 Mir Görlitz, ab 3.43 Zittau, ab 6.35 Uhr Plauen (Vogil.) Ob Bahnhof und ab 4 47 Uhr Buchholz. Außerdem werden zu mehreren fahrplanmäßigen Zügen Vor- und gegebenenfalls Nach- züg« gefahren werden. Eine Neisevcrbilligiing kann weiterhin da durch ermöglicht werden, daß sich mindestens 20 Personen zu einer GesellschastSsahrt zusammenschlicßcii, wobei für jede Wagenklasse eine Ermäßigung des Fahrpreises um 25 Prozent eintrilt. Die Gc- sellichastssahrt ist spätestens zwei Tage vor Antritt der Reise bei der Abgangsstation schriftlich aiizuniclden. ) Schwerer Autounsall. Donnerstagnachmitiag gegen ^2 Uhr ereignete sich in der Lößniger Straße, zwischen Hardenberg- uno Sleinstraße, ei» schweres Unglück. Ein nach oer Steinstraßc fahren- Die katholischen Iahreslagung in Breslau Hochbedeuffa-me Fragen, tie-fe Gedanken voll ernstem Ver antwortungsbewusstsein sichen leitend über -der großen Jah restagung des Verbandes katholischer Be amtenvereine Deutschlands, die in diesen Tagen in Breslau abgchalten wird. Eines der vornehmsten Ziele dieser Jahrestag»»« ist eine besondere Kundgebung zur Pflege des Deutschtums im Osten, Die starke Teilnahme der katholischen Becrmtenvereinsvortreter aus dem Westen, aus deren Anregung die schlesische katholische Veamten- bewegung seit dem Breslauer Katholikentag in das Leben ge rufen wurde, ist die besondere Gewähr für eine eindrucksvolle Grenznotkundgtimna dieser Breslauer Jahrestagung, die ein Markstein in der Entwicklung und Föroemng des Zusammen- sastusses auch der schlesischen katholischen Beamtenschaft werden möge. Im St. Viiizenzhause begann am Sonnabend vormittag die Zahrest-igung der religiös-kulturellen Standcsorgantsation der .acholischen deutschen Beamten. Nach dem vorbereitenden Gottes enste in der San-dkirche konnte Eeneralpräses Gehlen die - .sie Vertrelcrversammlung eröffnen, zu der über 170 Delegierte schienen waren. Er überbrachte die herzlichsten Grüße des -erbaiild-sprotr-ktors, des Kardinals S ch u l t e - Köln, Es folgte sodann die Wahl des Präsidiums und des Bureaus. Zum ersten Präsiden wurde Oberpostmeister Pannenbecker- -duisbuvg-Ruhrort, zum 2, Präsiden Reichsvahnsekretär Ro er bu rg-Aachen, zum 3. Präsiden Studienrat Dr. Wolf- Breslau ernannt. Zu Schriftführern der Tagung wurden Steuerinspektor L o ch »i a n n - Breslau und Postmeister Bu se n - Nechliiighaulsen ernannt. Die Grüße der katholischen Be amten Breslaus und des deutschen Ostens entboi der Vorsitzende des gastgc-beiiden Vereins, Studienrat Dr. Wolf, Für die ge samten schlesischen und besonders oberschlesischen Vereine sprach Regierungsdirektor Dr Weigel-Oppeln. Unter dem Vorsitz des 1. Präsidenten, Pannenbecker, tagte darauf die Delegierten Versammlung, die zunächst den G eschä ftsbericht des Gencralsekrriärs Dr, Wißl> orn. sowie den Kassenbericht des Vcrbandskassenfiihrcrs Britz entgegennahm. Aus dem Jahresbericht ergibt sich, daß der Ver band trotz der Krise »zeit auch im vergangenen Jahre wesent liche Fortschritte zu verzeichnen hat. Im Verlauf des Jahres wurde eine Wochenzeitung gegründet, die in den Monaten des heftigsten Kampfes im Geiste sozialer Versöhnung an der Behandlung der brennenden -sozialen Probleme arbeitete. — Ferner wurde eine VerbandsstevbsLasse eingerichtet, die sich auf einem Kollektiv-Verträge mit der „Üeo"-Volksversicheru»gs- rank ausbaut, .. Nach gemeinsamer Mittagstafel eröffucte der 2. Präsident Noderburg die erste große Mitgliederversamm lung. Besonders begrüßt wurden Relchstagsal-geordneter Dr. Brüning, das Mitglied des Neichsrats Dr. Hamacher- Köln und Landtagsabgeordneter Kreker-Gleirvitz. Auf der Lauesordnung standen zwei große Referate mit anschließender Aussprache. Stud.-Rat Dr. Wolfs hielt zunächst ein Referat über das Thema „Der katholische Beamte im deutschen Grenzland". , Alsdann hielt Reichsbahn-Oberinspektor Th. Klein- Münster sein ausgezeichnetes Referat über das Thema: „Der katholische Beamte und die gegenwärtige Wirtschaftsordnung" In der Aussprache über bas zweite Referat nahm zunächst > -7 lassabaeordneter Dr. Brünina das Wort. Die Frage des Konsumauto überfuhr eine ihm entgegenkommende Frau. Diese erlitt so schwere Verletzungen, das; sie kurze Zeit darnach verstarb. Die Schuldsrage bedarf noch der Aufklärung, ) Dr. Kirchner zum Reichsanwalt ernannt. Der Neichsrat erklärte sich in seiner Vollsitzung am Mittwoch mit den Vorschlä gen des Neichsiustizministeriums einverstanden, die freigeivor- scne R e i ch sa n wal t s st e l l e mit dem bisherigen Oberstaats anwalt bei der Neichsanwaltschaft, Dr. Kirchner, und die ehensalls freigemordene Reichsgerichtsralstelle mir dem Ministe rialrat im badischen Justizministerium Dr. Otto Weißer, Karlsruhe, zu besetzen. ^Kemniir. ?!3vrn Ausklang der Volkshochschullagung Frankenberg, 8, Juni, Im Anschluß an die Dresdner Tagung des Reichsverban des Deutscher Volkshochschulen besuchten die Teilnehmer das Bolkshochschulhcim in Schloß Sochseuburg und nahmen eine Besichtigung unter Führung des Direktors Dr, Anrermann vor. der einem einführenden Vortrag über di.e Organisation des Heims hielt. Prof. Bocdius vom schwedische» Volkshochschul- lehrervcrband sprach den Tank der Besucher aus. tz. Nm das Zwickaucr Orchester. Das Städtische Orchester hat au de» Rat und die Stadtverordneten eine Eingabe gerichtet, in der um Rückgängigmachung der Kündigungen und Ausrechterhaltung des Städtischen Orchesters ersucht wird. Es wird darauf hinge- wiesen, daß die im Zwickaucr Kuiistkeben entstehende Lücke nur durch die Wiedererrichtung eines neuen Orchesters ausgcfüllt werden könne, was weitaus schwieriger und kostspieliger sein würde als die Er haltung und- der Ausbau eines bereits bestellenden Kunstkörpers, Die Eingabe wird die städtischen Körperschaften noch lebhaft be schäftigen. tz. Amtseinweisung. Sladtbanrat Eugen Warner in Plauen ist am Dienstag von Oberbürgermeister Lehmann in feierlicher Weise in sein Amt eingewiesen und verpflichte! worden. tz Brand einer Turnhalle. In der Nacht zum Mittwoch ist die dem Turnverein in Schreicrsgrün gehörende, im Jahre 1924 erbaute Turnhalle niedergc'oraiint. Sämtliche Turngeräte wurden cip Raub der Flammen, ebenso die Vorräte und Ein- ricktnngSncgciistäiidc der cingebaiitcn Schaiikwirtschastsräiimc. Es wird Brandstiftung vermutet. Auftteiluug der Osscgger Stiftsgiiter. Nach den letzten statistischen Nachrichten des tschechoslowakischen Staatlichen Bodcnamtes ist nun mehr auch die Aufteilung der Rcstgüicr erfolgt, die aus dem vom Bodenamt beschlagnahmte,, Besitz des bekannten Zisterzienser- stiftc 8 Osscgg b. Dux gebildet worden waren. Alle sechs Güter von zusammen 339 Hektar sind in tschechische Hände gekommen, trotz ten, die Güter in überwiegend deutschem Gebiet liegen, WsttLkberichl der Dresdner Wetterwarte Witterungsaussichten. Meist schwache Winde vorzugsweise aus Süd bis West, veränderlich bewölkt, Gewilter-Neigung, sonst nur vorübergehend geringe Niederschläge. Mäfsige Wärme, Beamlerwereine des Berufs beamtentu ms sei vom Standpunkt des g«. samten Volkes als eine der entscheidendsten Fragen der Gegen- rvart und der nächsten Zukunft zu bezeichnen. Redner erklärt« mit besonderer Betonung, dah für ihn und seine politischen Freunde der Staat ohne ein gesichertes Be rn fsbeamtentu in undenkbar sei. Wie wolle man vom katholischen Standpunkt an Wirtschaft und Staat mit For derungen herantreten und ihre Verwirklichung erreichen: wenn man nicht als Glied des Staates die Macht habe, das Beam tentum in seinem Benifsgsdanken und seiner Sicherheit so fest u verankern, daß es mit letztem Idealismus und letzter Opfer- reudigkeit an die EifordenMe eines vollkommenen Staates Herangehen könne. Das Berufsbeamtentum müsse wie alle ande ren Standesorganisationen seine Interessen wahrnehmvn und sic auch nach außen hin kundiun. Neben dem entschlossenen Kämpfen um eine starke Organisation müsse es aber erfüllt sein von einem starken Verantivortlichkeitsgesühl in der Volksgemeinschaft für das große Ganze. Hierin gerade wäre eine ganz groß« und weittragende Mission des katholi schen Dernfsbeamtentums zu erblicken, das mit den Standcs- organisattonen der Arbeitnehmerschaft über die materiellen Interessen weit hinaus eine starke Gemeinschaft zu bil den hätte. Gerade die katholischen Beamten hätten noch mehr als die Arbeiter und kaufmännischen Angestellten rn ihrer gro ßen Organisation die viel stärkere Aufgabe, dort die Forde rungen des Christentums in dem großen Programm der Beam te n b e rufsorgaiiisation im Sinne der ideellen Forderungen und Pflichten vom Standpunkt des katholischen Beamten zur Gel tung zu bringen. Man könne davon überzeugt sein, daß bei solcher Auffassung der Mission des katholischem Derufsbeamten- tums auch die letzte Kritik ans Arbeitnehmerkreiisen schwinden würde und sich über unangenehme und schmerzliche Vorgänge der Vergangenheit der Schleier des Vergessens breiten ließe. Aus der so mit frischem Glauben und Eifer erfüllten Mitarbeit des katholischen Berufsbeamtentums für seine Weltanschuung in sei nen! Berufskreis dürfe -man die feste Erwartung und Hoffnung schöpfen, daß dem deutschen Berufsbeamtentum die ihm gebüh rende Gerechtigkeit widerfahre und daß von dieser Breslauer Tagung der katholischen Beamtenschaft Deutschlands als Mark stein der Entwicklung auf dein Wege des vollkommen«» Staates, sozialen Ausgleichs und sozialer Gerechtigkeit der große Ge danke der deutschen Volksgemeinschaft ideal gefördert werde. Landtagsabgeordneter K r e k e r - Gleirvitz sprach dann noch besonders von den hohen kulturellen Ausgaben des katholischen Beamtentums. Oberbaukommissar Manderscheid- Breslau zeichnete im eindringlicher Art die tiefe soziale Not im Osten, besonders das Wohnungselend in Breslau, Waldenburg und Neurode, und wies auf die große Wichtigkeit der vermittelnden Fürsorge des Beamten hin. Der erste Präsident der Vevbands- taguvg Pannenbccker danke in seinen Ansführungen zu nächst Dr, B r ii n i » g für seine bedeutungsvollen Worte, die ihm die Grundlage dafür seien, auf neuem Grunde einen neuen Frieden zu schließen. Unter wiederholtem stürmischen Beifall der ganzen Versammlung bot der Präsident Dr, Brüning die Hand mit einem Markig zum Ausdruck gebrachten Glückauf zu dieser Friedensarbeit zwischen der christlich organisierten Ar beitnehmerschaft und dem christlich organisierten deutschen Bc- rnssbeamtentum. Mit diesem Höhepunkte hatten die gestrige» Hauptberatungen der Jahrestagung ihren eindrucksvollsten Ab schluß erreicht. Am Abend fand- im Terrassenrestaurant der Jcrhchundert- halle eine Veranstaltung der Tagungsteilnehmer mit Familien- angchöriiMn statt, wobei nach einem hochiitteressantcn Licht- bi-ldervortrag von Negicrungsdirektor Dr. Weigel-Oppeln über „Obersthlcsische Grenzlandnot" ein volkstümliches Konzert mit Chorgesang und Vorträgen in schlesischer Mundart noch Stunden gemütlicher Geselligkeit brachte. Kur rlri- l.suritr Fron'eichnam in Schirgiswalde lz. Schirgiswalde, den 8, Juni. Als einen ganz besonders hohen Feiertag begeht Schirgiswalde seit jeher de» Fronleichnamstag. So war es auch Heuer wieder. Be reits um 5 Uhr verkündeten Böllerschüsse dem noch ruhenden Städi- che» den Anbruch des Festtages. Fünfmal — 6, 7, 1^9, X-lO »ud nachm. 3 Uhr — war die aufs prächtigste geschmückte, große kath. Pfarrkirche bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach dem feierlichen Levitenamt fand die feierliche Fronleichnamsprozession statt. In gewaltige», Zuge bewegten sich 3—4000 andächtige Beier die Kirchenstiisen hinab nach dem Marktplatz. Ein wahrer Birken wald schien von de» benachbarten Bcrgabhängcn in die Slrasten uiid an die Häuser herabgcsticgcii zu sein. Mehrere Hunderte weiß gekleidete Mädchen streuten Blumen vor dem Nllerhciligste». Unter de» vielen Fahnen erweckten die bckaniiien fünf alten JnniingS- fahnen besonderes Interesse, jede von ihnen muß von drei Jnnungs- mitolicdcrn getragen werde»; sie bestehen aus blauem und rotem Tuch und sind beiderseitig mit Heiligenbildern geschmückt. Auf dem Markt waren vier Altäre errichtet. Die vier Familien: Buchbinderei Hanschmidt, Kaufmann Richard Tammcr, Hotelbesitzer Häckcl und Wcistwarciigcschäst Löbmann üben seit unbe-kannien Zeilen die schöne Sitte, zum Fronleichnamslage au ihren Häusern die Altäre auf- znbaiien und zu schmückcn. Lateinische Gesänge des Kirchcnchore? wechselten ab mit dein deutschen Liede „O Engel Gottes eilt her nieder", das vom gcsaniten Volke niilcr Musikbegleitung gesuii-en wurde. Für äußere — mustergültige — Ordnung sorgle die städ tische Feuerwehr. Nach der Nachmittagsaiidacht marschierle die Jugend hinaus nach Petcrsbach, um sich aus Milducrs Wesen einige Atunden zu belustige». Dort fand sich auck fast die ganze Bewohner-, schaff von Schirgiswalde ein. Bei cinbrechender Dunkelheit ging es dann im gemeinsamen Zuge hcimwärls. l.Stillcgung einer Papierfabrik? Die Firma Gebrüder Weigang, Bunt- und Luxiispopier,Fabrik und Lithogra phische Kunstanstalt in Bautzen. Hai beim Wirlschaftsministe- rium den Antrag aus Stillegung aes Betriebes eingereicht. Er wird begründet mit der zunchmendcii Uureiitabiliiüt des Be triebes. der durch Steuern und Löhne überlastet sei. Falls der Antrag genehmigt wird, werden rund 550 Arbeiter und Ange stellte beschäftigungslos 6rmeln6r- unÄ VerrinZbErn Dresden. Hcrz-Iesu-Fest (15. Juni) Kapelle d.-r Grauen Schwestern, Käusferstr. 2. Aussetzung des Allerheiligste» von 7 Uhr morgens (7 Uhr HI. Messe) bis 7 Uhr abends. 8 Dresden. Dienstag. 12. Juni, nachmit^is 8 Uhr, Pfarrerkonserenz im Pfarrhaus« Dresden-E Kta. Gott« fried-Keller-Straße 50. 8 Benno-Verein Dresden Cotta. Sonntag, den 10 Juni, im Weinbauer, Hebbclstraßc (Obstweinichänke) Banner sc st Halle, stelle der Straßenbahnlinie 20 (Raibaiis Eolta). Gäste willkommen. 8 Der Katholische Gesellenverein Dreyen-Neustadt halt am Sonntag, Len 9. September seine Fahnenweihe ab. Die katholischen Vereine werden gebeten, diesen Tag mögi-chst nicht mit anderen Veranstaltungen zu besetzen.
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