154 Die unterzeichnete Deputation wird den Beitritt zu diesem Beschlusse weiter unten beantragen und hat, fortfahrend in der Relation über die Verhandlungen des letzten Landtages, nur noch hervorznhebeu, daß das Project Radeberg-Pulsnitz- Kamenz-Spremberg, wie schon oben erwähnt, unter den aufgetauchten 29 neuen Projecten mit aufgezählt war. Dasselbe gehörte zwar uicht zu deujenigeu, welche von der hohen StaatS- regierung als besonders dringlich und demnach noch im Laufe der eben beendeten Finanzperiode auszuführen bezeichnet wurden, hatte sich aber dennoch in beiden Kammern warmer Befürwortung zu erfreuen. Ja, es kann nicht geleugnet werden, daß keines der „in zweiter Linie stehenden Projecte" so dringlich empfohlen wurde, als dieses. Beide Deputationen hatten vorgeschlagen, die auf dieses Project bezüglichen Petitionen der Staatsregierung zur Kenntnißnahme zu empfehlen. Im Verlaufe der Debatten nahm aber die zweite Kammer folgenden vom Herrn Abgeordneten Beeg gestellten Antrag: „die Kammer erkennt die Wichtigkeit dieser Bahn an und wolle im Ver eine mit der hohen ersten Kammer die Staatsregierung ersuchen, daß dieselbe die Erbauung der Radeberg-Kamenzer Eisenbahn aus Staats mitteln in Erwägung ziehe und der nächsten Ständeversammlung Mit- theilung hierüber mache," mit 6 0 gegen 1 6 Stimmen an. Die Deputation der ersten Kammer vermochte nichts weiter, als ein bloseS Abgeben „an die Staatsregierung znr Kenntnißnahme" vorzuschlagen und Widerrieth die Annahme des von der zweiten Kammer adoptirten Beeg'schen An trages, theils weil er die Erbauung „aus Staatsmitteln" enthielt, theils aber aus dem allgemeinen Principe, daß es nicht gerathen sei, aus der großen Masse der eingegangenen Petitionen einzelne hervorzuheben und wärmer zu empfehlen, als die übrigen. Es wurde aber im Laufe der Verhandlungen von dem Referenten Namens der Deputation ausdrücklich erklärt: „wenn die Deputation sich hätte herbeilassen können, irgend einen Tract mehr zu befürworten, als die anderen, so würde es gerade der Radeberg-Kamenzer gewesen sein." (Bergt. Landtagsmittheilungen, S. 1689.) Bei der Verhandlung in der ersten Kammer brachte der Herr Landesbestallte Hempel den Beeg'schen Antrag wieder auf die Bahu. Derselbe wurde aber mit der — allerdings schwachen Majorität von 5 Stimmen (I 9 gegen 1 4) abgelehnt.