Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185907296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-07
- Tag1859-07-29
- Monat1859-07
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1859
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3152 geh. Finanzrach und Kreishaüptmann, Mitglied der vom Könige im Jahre 1813 für die Zeit seiner Abwesenheit ernannten Jmmediat- Commission). Camenz, 1858" heißt eS S. 226, in einem Briefe von Aeschwitz an den sächsischen, nachherigen österreichischen General von Langenau: „2S. März 1813. Der Oberst Prendel (damals als Militär kommandant in Dresden) zeigt sich sehr achtungSwerth und ver dient durch strenge Ordnung und durch eine allenthalben sichtbare „Ehrfurcht für den König und Liebe für das Land unsere volle „Dankbarkeit." Vor der Schlacht bei Lützen stand Obrist Prendel mit 2 Kosaken- Regimentern im MannSfeldschen Bezirke gegenüber dem Vicekönige von Italien und hatte tägliche Scharmützel mit dem Feinde. In der Schlacht bei Bautzen agirte er im Rücken des KeindeS und hob vor dem Waffenstillstände in BreSlau am 4. Juli sieben Couriere, viele Officiere und 900 Gemeine als Gefangene auf. In demselben Jahre nach abgelaufenem Waffenstillstände, 17. Aug., operirte er als Partisan bei der Armee de-Kronprinzen von Schweden. Während der Schlacht bei Großbeeren befand er sich im Rücken der feindlichen Armee bei Jüterbogk und nahm 4 Officiere und 263 Gemeine gefangen. In der Schlacht bei Dennewitz fiel er dm Franzosen mit seinem Detachement in dm Rücken, machte bei Schweidnitz 7 Officiere und 900 Gemeine zu Gefangenen, er beutete eine Kanone nebst drei Munitionskasten und zerstörte eine Menge Bagagewagm. Darnach durchschwamm er abermals mit seinen zwei Regimentern bei Aken die Elbe, warf den Feind an der Position am linken Ufer de- Flusse- und drang, im Rücken der ganzen französischen Armee, bis Leipzig vor. Vor der Schlacht dort nahm Prendel 9 Officiere und 223 Gemeine gefangen und während des Kampfe- am 16. und 18. Oktober beobachtete er die Straßen von den Festungen Torgau und Wittenberg, wobei er 7 Officiere und 800 Gemeine zu Gefangenen machte, den Trans porten Schaden zufügte und den französischen Train, der aus einer Menge Fuhren und 700 Pferden bestand, Rettung in der Festung Torgau zu suchen nöthigte. Für den entschlossenen Uebergang mit zwei Kosaken-Regimentern schwimmend über den Elbestrom be lohnte der Kronprinz von Schweden unfern Partisan mit dem nordischen Gchwertorden 2. Classe. Der Kaiser Alexander ernannte nach der Schlacht persönlich Prendel zum Commandanten von Leipzig. Als er diese Function antrat, nahm er als Gefangene unter seine Jurisdiction: 23 Generäle, 700 Officiere und 19000 Soldaten mit 51,000 Verwundeten und Kranken. BiS Ende 1814 stand er als Commandant in Leipzig ; im Mai 1815 wurde er abermals zum Commandanten in dieser Stadt ernannt; von 1816 bis 1818 war er Commandant der Militairstraße von Altenburg in Sachsen und Direktor der deutschen Lazarethe. Im Jahre 1819 kehrte er nach Rußland zum Kiewschen Dragoner-Regiment zurück; 1820 im Januar wurde er in da- Hauptquartier der 1. Armee nach Kiew berufen, woselbst er beim obercommandirenden Fürsten Sacken zu besonderen Aufträgen verblieb. Wegen der Ausführung dienstlicher Aufträge in Galizien im Jahre 1831 wurde er zum Generalmajor befördert und im Juli 1835 mit demselben Range und der vollen Pension seines Gehalte- de- Dienstes entlassen. Während seiner Anwesenheit in Leipzig erhielt Prendel den preußischen Rothen-Adlerorden, das Commandeur-Kreuz der fran zösischen Ehrenlegion für gute Behandlung der gefangenen und verwundeten Franzosen; da- sächsische Commandeurkreuz „für Civilverdienste" wegen Aufrechthaltung der Ordnung und Ruhe in Leipzig; das bayerische Commandeurkreuz pour 1« merit« wegen Sorgfalt um Verwundete und Kranke, und den Wekmarschen Falken-Orden. Aber die für ihn schmeichelhaftesten Belohnungen waren die Diplome über da- Bürgerrecht in Leipzig und Alten burg, welche ihm wegen Aufrechthaltung der Ordnung und wegen seiner Uneigennützigkeit überreicht wurden. (Schluß folgt.) Stadttheater. Eine Tragödie unseres Schiller, die „Maria Stuart", war es, welche Frau Marie Seebach-Niemann zu ihrer dritten Gastvorstellung gewählt hatte. Mir war diese Gestaltung der großen Künstlerin bereits bekannt, und dennoch wirkte sie auch diesmal wieder mit derselben hinreißenden Gewalt auf , mich, als da ich diese Maria Stuart zum ersten Male sah. Darf man irgendwo von einer Vollkommenheit des Kunstgenusses sprechen, so gewiß dieser Leistung gegenüber, bei welcher die künstlerische Reproduktion gleichen Schritt halt mit dem hohen Werthe der Dichtung, derm ideale Schönheit hier mit dem Schwünge höchster Begeisterung für den Gegenstand, mit derselben hochtragifchen Kraft wiedergegeben ward, der sie ihr Dasein verdankt. Krau Seebach- Niemann weiß in der Auffassung und AuSetnandersetzuna des Charakters ebenso denselben im Großen und Gayzen, als festab geschlossene einheitlich« imponirende Gestaltung hmzustellen, als ihr auch nicht einer der vielen einzelnen feinen Züge in demselben ent geht. Ihre Maria Stuart ist in dem ersten und dritten Act nicht die Dulderin, als welche sie oft gegeben wird, ihre Ergebung und Duldung sind nur von dem äußeren Zwange geboten, da- Herz dieser Maria Smart ist noch nicht mit ihrem Gott versöhnt, sie ist noch da- stolze leidenschaftliche Weib, da- sie in der Geschichte war. Deshalb betont die Darstellerin auch ganz besonders die Stellen, wo die der Maria Stuart angeborene Heftigkeit und Leiden schaftlichkeit vom Dichter angedeutet ist. Nur wenige Darstellerinnen der Gegenwart — selbst wenn ihnen eS gelingen sollte, den ersten Act der „Marie Stuart" in gleicher Vollkommenheit durchzuführen — dürften im Stande sein, die Rolle im dritten und fünften Act in so entsprechender Steigerung zu geben, wie Krau Seebach-Niemann. Welch hoher poe tischer Schwung, welches Entzücken kamen aber in dieser Leistung bei dem berühmten Monolog im dritten Act zur Anschauung; wie ergreifend war hier der jähe Abfall von der höchsten Freude zu dem Schreck und der Hoffnungslosigkeit, als der Maria die un erwartete Zusammenkunft mit der Elisabeth angekündigt wird; wie wußte die Darstellerin die gewaltige Selbstüberwindung, mit der sich Maria vor der Elisabeth demüthigt, zum Ausdruck zu bringen, wie erschütternd und den Zuschauer selbst im Innersten befriedigend waren in dieser Wiedergabe die hochauflodernden Aor- neSflammen nach den tödtlichen Beleidigungen der königlichen Feindin. Selbst nach diesen großartigen Momenten war in den folgenden Scenen de- dritten ActS kein Sinken zu bemerken, denn mit der ganzen erhabenen Würde der Königin und de- Weibe- stand diese Marie dem Ungestüm des Schwärmers Mortimer gegenüber. Wohlthuend und mit der vollen Macht der Poesie sich an das Gefühl wendend ist Frau Seebach-Niemann- Dar stellung de- fünften ActS. Hier endlich erscheint uns der Charakter der Maria geläutert durch ihr tragisches Schicksal, hier ist sie die verklärte Dulderin, die stark in ihrem Glauben mit Gott versöhnt von der Erde scheidet, deren Herz keine wilde Leidenschaft, keinen Haß und keine irdische Liebe mehr kennt. Nur mit höchster Be friedigung, einen großen und unverlöschbaren Eindruck mit fort nehmend konnte man diesmal da- Hau- verlassen, denn eS war eine von höchster künstlerischer Weihe verklärte, in jedem Worte erhabene Begeisterung aussprechende, in jeder Bewegung und Stellung den Adel klassischer Plastik zur Anschauung bringende Gestaltung, die man bei dieser Darstellung der Heldin de- Schil lers chen Werkes auf den Bretern sah. Ueber die Aufführung der Tragödie in der gegenwärtigen Be setzung der übrigen Rollen ist bereits ausführlich berichtet worden; eS bleibt nur zu erwähnen, daß diesmal die Rolle der Hanna Ken nedy von Frau Bach mann, und zwar sehr anerkennenSwerth, gegeben ward. F. Gleich. Die Sunzel'sche Schreib lehrmethode. Wenn ausgezeichnete Leistungen in jedem Fache öffentliche An erkennung verdienen, so können wir auch nicht umhin, den Re sultaten, welche der Universitätslehrer der Kalligraphie Hr. Bunzel auS Prag durch seinen deSfallsigen Unterricht seil kurzer Zeit in unserer Stadt erzielte, unsere Anerkennung zu zollen. Wir haben Gelegenheit gehabt zu sehen, welche außerordentliche Erfolge von diesem Meister ln der Kalligraphie bei den Schülern seine- ersten CursuS erlangt und welche fast unglaubliche Umwandlung kaum lesbarer Handschriften in schöne schwungvolle Schristz^e durch Herrn Bunzels, wie es scheint, niemals fehlschlagende Anleitung in wenigen Unterrichtsstunden hnbeigeführt wurden. DaS Unterrichtsverfahren ist auf so einfache Grundsätze basirt, daß eS undenkbar ist, eS könntm dieselben selbst bei dem talent losesten Schüler erfolglos angewendet werden. Die geradlinige, den eleganten kaufmännischen DuctuS darstellende Schrift wird unwillkürlich und wie von selbst fertig und der Schüler staunt zuletzt über da- für unmöglich Gehaltene — über die Umgestaltung seiner Krakelfüße. Selbstständigkeit wird noch dadurch erzeugt, daß Alle- Dictando-Schreiben ist und sich aus klarer Ein- und Ansicht de- Lernenden von selbst ergiebt. Die Resultate sind bei Jüngern wie bei Erwachsenen gleichmäßig hervortretrnd. ES er freuen sich aber auch mit Recht die betreffenden UnterrichtSzirkel der lebhaftesten Betheiligung. — Wir glauben daher im Interesse de- Publicum- zu handeln, wenn wir auf den ausgezeichneten Kalligraphen ganz besonder- aufmerksam machen, zumal derselbe, wie wir hören, am 3. k. M. einen neuen CycluS von IS Lehrstunden eröffnet. 0. Actien-Einzahlungs-Termin der nächsten Folgezeit. (Fortsetzung au- Seite 3109 d. Bl. auf 18Ü9.) '«ff, d. i. ^ — l 10. Aug. 18Ü9 Nachlief. 2» mit 50«ff, d. i. 10pCt., die Regenwalder Maschinen - und AckergeräthS-FabrikationS-G. zu Regenwalde betr. (Für Die, welche Einzahl. 2 mit selbigem Bettage vis daher nicht leisteten, an die Gesell- Wchßcasse in Regenwalde-I
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder