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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186012111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18601211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18601211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-11
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.12.1860
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Anzeiger. Amtsblatt des Köuigl. Bezirksgerichts and des Raths der Stadt Leipzig. -L-- «Z 34«. Dienstag den 11. December. Verhandlungen der Stadtverordneten am 5. December 1860. (Auf Grund deS Protokolls bearbeitet und veröffentlicht.) (Schluß.) Herr St.-V. Häckel erinnerte nach Eröffnung der Debatte daran, daß diese Angelegenheit heute zum fünften Male vorlüge: Viermal schon habe sich das Collegium nach langen Debatten in seiner Mehrheit gegen den Vorschlag des Raths entschieden aus gesprochen; es scheine ihm unangemessen, eine nochmalige Erklä rung zu provociren und er bedaure, daß die Majorität de- Aus schußes sich den Rücksichten auf die Beschlüsse der Versammlung nicht untergeordnet habe und er beantrage: über die ganze Angelegenheit zur Tagesordnung überzugehen, mithin — wie der Vorsteher mit Zustimmung de- Herrn Antrag stellers den Aqtrgg erläuterte — eine Verhandlung und Abstim mung über dieselbe nicht weiter vorzunehmen. Der Antrag Herrn Häckels wurde unterstützt. Herr Prof. Bursian erklärte sich gegen denselben. Er be merke, daß jetzt offenbar neue Motive vorlägen, was auch der Ausschuß in seiner Mehrheit dadurch anerkannt habe, daß er auf die Vorlage eingegangen sei. Früher habe mau die Nochwendig keil her vom Rache beschlossenen Maßregel bezweifeln könne», dü set jetzt nach de» Erklärungen der Meßbude»-Deputation nicht mehr möglich. Das Interesse der Sache selbst fordere es, die Berachung nicht von der Hand zu weisen. Gleicher Ansicht waren die Herren vr. Heine und Leppoc. Namentlich fand Erster» die Consequenz, welche Häckel empfahl, verderblich; denn nach ihr würde man z. B. nie zur Einheit Deutschland gelangen können, wenn man nicht immer und immer wieder auf sie zielende Anträge, nachdem sie verworfen, non Neuem stellen könne; Letzterer fand iu den von Herrn Häckel hervorgehobenen Motiven gerade Grund, sich für die Berathung auszusprecheu; Herr Fecht wie- auf die von der Majorität de- Ausschusses hervoraehobenen Bemerkungen hin, welche auf die ne« vorliegenden Momente fußen. Der Häckelsche Antrag ward darauf mit 32 gegen 18 Stimmen abgelehnt. Herr Adv. Klein gedachte sodann der früheren, auf Entfer nung der Meßbuden au- dm Straßen wiederholt an dm Rath gerichteten Anträge, deren .Nothwendigkeit sich von selbst ergebe und die man jetzt, wo der Rath ihnen entsprechen wolle, nicht unbeachtet lassen könne. Herr vr. Reclam dagegen fand sich dadurch schmerzlich be rührt, daß der Rath den Anträgen und Wünschen des Collegiums, so oft sie an ihn gelangten, fast nie entspreche. So sei es auch hier. Wenn es sich um Durchführung von Projekten zu Garten- anlagm handele, stelle man Seiten de- Rath- da- Budenwesm einmal als ungefährdet, da- andere Mal als gefährdet dar. Die Verhandlungen über die nmen Parkanlagen bewiesen dies zur Ge nüge. Jetzt wolle man hier den abgeworfenen Lenne'schen Plan, da es im Ganzen nicht gehe, Stück für Stück und Seite nach Seite einzeln inS Werk setzen. Das Collegium möge sich aber nicht noch einmal auf solche Weise gewinnen lasse». Da- votti Rathsgättuer abgegebene Gutachten stelle dm Grund satz an die Spitze, haß hü Landschaftsgärtnerei an städtischen Plätzen gerade Linien verlange. Nach seiner, de- Sprecher- An sicht sei aber so Etwa- überhaupt keine Landschaftsgärtnerei. Au der einheitlichen Idee einer Parkanlage gehöre auch ihre Uuchaf- suWg; diele dürfe also nicht geradlinig se»n bei einer in geschwun genen Limen gezogenen Anlage. . Er «innere wiederholt an dü Vortheile, die die Gesundheit der BerßMrung aus der Erhaltung der Parkanlagen ziehe, und hleibe «Her och seinem früheren Anträge stehen, indem er von »läge, dü Spitze der hereinragenden Parkanlage, entsprechend der sch! Spitze an der Poststraße, in geschwungener Linie abzurunden und nur auf ungefähr 40 Ellen zuzuschüttrn. Der Antrag fand ausreichende Unterstützung. Herr vr Heine konnte seine Ansicht, daß da- Rathsproject anzunehmen sei, durch die Bemerkungen de- Herr» Vr. Reclam und da- von ihm ausgestellte Sündenregister nicht widerlegt finden. Die Sache liege in Wahrheit doch so, daß de, Rath die Noth- wendiqkeit weiteren Raumes für Bvdenaufstellungen erkannt habe. In Betracht dieser Nothwendigkeit müsse man ihm beistimmen. Nach und nach müßten die Buden aus der Stadt; es gelte vor Allem, den Verkehr-verhältnissen Rechnung zu tragen, andere Fragen seien bei einer auf den Verkehr angewüftne» Stadt Nebensachen. Wenn er früher sich gegen derartige Pläne de- RathS ausgesprochen, so sei es nur geschehen, weil er die gewählte Zeit nicht für die passende gehalten. Herr Fecht bezeichnet- die gegenwärtige Sachlage al- eine wesentlich andere als die frühere. Nachdem an der Museums« feite der Augustusplatz eine feste Gestaltung gewonnen und man die Ueberreugung erlangt habe, daß auf dieser Seite dem Meß verkehr nicht- entzogen werde, müsse auch die andere Seite dem entsprechend abgeändert werden. Dies könne nur in der vom athe beabsichtigten Weise geschehen. Nicht Befütt-tuua vor rsführang etwaiger Ltmre'fcher Pläne, sondern dü Rücksicht" auf die erwiesenen Bedürfnisse de- Meßverkehr- hätten die MajorttLt des Ausschusses geleitet. Bor solchen Rücksichten müßten , über in einer Stadt wie Leipzig andere Annehmlichkeiten zmÜckttM». Erst die Werkstätte, dann die Putzstube! Er befürchte nicht, daß durch den Wegfall einiger Büsche und Bäume die Gesundheit uNstver Bevölkerung leiden werde. Frühere Anträge der Stadtverordneten auf Beseitigung der Buden aus der Grlmma'schen Straße lägen vor. Jetzt, wo der Rath sie ausführen wolle und bestimmte Zu sage gegeben, sei es Pflicht, ihn darin zu unterstützen. Herr Häckel entsann sich solcher Anträge nicht. Er gchubte die Entfernung der Buden aus der Grlmma'schen Straße würde nicht- als ein Act der Gewalt sein; einen solchen zu vollziehen, seien jetzt die Zeiten nicht dazu angerhan. Für die 18 Budm in der Grlmma'schen Straße sei auch schon jetzt auf dem Augustus- platze noch Raum genug, ja selbst noch für Buden au< der Reichsstraße. Er empfehle die Annahme deS Reclam'fchen An trages. Herr Adv. Klein eutgegnete, daß Anträge wie die bemerkten früher und zwar von Herrn vr. Hepner in der That gestellt wor den. Sage Herr Häckel: es geht, daß noch mehr Buden auf dem AugustuS platze in dessen jetzigem Umfange aufgestellt werde», der Rath aber dagegen: e- geht nicht, so hätten für ihn die erste- rm Behauptungen keine Beweiskraft; er glaube dem Rache, da dieser officiellen Nachweis gewähre. Herr vr. Reclam entgegnete, er sei gern dafür, daß Raum zur nöchiaen Budenaufstellung, nicht aber, daß Luxusraum gewährt werde. Er wiederhole aber, daß geschwungene Abgrenzungen der Parkanlagen, aber keine geradlinigen Einfassungen amulegen seien. )aß leerer Raum auf dem Platze zu Budenaufstellungen noch vorhanden, sei mehrfach anerkannt worden; es könyten sonach auch noch Buden aufgestellt werden, wobei man allerdings nicht den Plan der vom Rach befolgten Aufstellung der Buden als unab änderlich anzufehen habe. Herr vr. Heine widersprach dieftn Bemerkungen und fügte hinzu, daß, wolle man den Reckamffchen Antrag annehmrn uülh nur ein Stückchen des nach dem Plane des Raths zuzufkilenden Areals ausfülün, man über kurz oder lang von Neuem mit wei« terem Ausfällen beginnen müsse; dies fei das Allergefährkichste und erhöh« dü Kosten. Dü Nothwendigkeit zur Gewähmüg Mi« teren Budrnraumes lüge vor, und diese führ« dahin, daß, wenn man die Vorlage auch heute wieder abühne, man sie t« »ächsten Jahr« doch annehmen werde. Denn «ich« Bedürfnisse äußerten sich stet- durchdringend.
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