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Dresdner Nachrichten : 15.04.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185904155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18590415
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18590415
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1859
- Monat1859-04
- Tag1859-04-15
- Monat1859-04
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.04.1859
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zur Bewilligung. Hierauf trug Gtadtv. Rülke den Be richt über den Abbruch des alten Röhrhofgebäudes am Jüdenteiche vor. Der Stadtrath ist gewillt, dieses Ge bäude ganz zu beseitigen und für die Zwecke desselben Räume im Schulgcbäunde auf der Johannisgasse, wo früher die Communbäckerei sich befand, herzustellen. Auf Anratben der Deputation bewilligte das Collegium ein stimmig die hierfür geforderte Summe von 1773 Thlr. 13 Ngr. 9 Pf. Grit mehrern Jahren hatten die Stadt verordneten bei Prüfung der Rechnung über das Raths töchterschulgebäude Anträge wegen besserer Verwerthung durch Zinssteigerung, Einrichtung des Parterres zu andern Zwecken, Läden rc. gestellt, Da diese jedoch bis «tzt eine Berücksichtigung nicht erfahren haben, so beschloß das Col legium, den Beschwerdeweg deshalb einzuschlagen, und ge nehmigte die vom Stadtv. Gerlach bereits entworfene und vorgetragene Beschwerdescheift. Behufs der Legung stei nerner Wasserleitungsröhren auf der Ferdinand- und Chri stianstraße bewilligte das Collegium die Summe von ca. 900 Thlr. unter der Bedingung, daß die Kosten durch den Wasserpachtzins gedeckt würden. Das Collegium ging hierauf zu einer geheimen Sitzung und zu einer Sitzung des angesessenen Theiles des Collegiums über. — Der im zweiten Theater mit großem Erfolge gastircnde Wiener Komiker Hr. Knaack wurde vor einigen Tagen auch zu einer Soiree des K. K. Oesterreich. Ge sandten Fürsten Richard Metternich geladen, wo er die höchste Gesellschaft der Stadt durch sein köstliches Talent auf das Angenehmste überraschte. — Der schon früher in unserem Blatte erwähnte Hr. Prof. Bunzft, bekannt durch die Virtuosität und Ge diegenheit der nur allein ihm eigcnthümlichen Schreib- kunst, eröffnet in diesen Tagen seinen zweiten Lehrcursus. Es ist uns inzwischen bekannt worden, welche eminenten Resultate von vielem Meister in der Kalligraphie bei /den Schülern seines ersten Cursus erzielt und welche fast un glaubliche Umwandlung kaum lesbarer Handschriften in schöne, schwungvolle Schriftzüge durch Hrn. Bunzels nie mals fehlschlagende Anleitung in wenigen Unterrichtsstun den hcrbeigesührr wurden. Das Unterrichtsverfahren ist auf so einfache Grundsätze basirt, daß es undenkbar ist, es könnten dieselben auch bei dem talentlosesten Schüler erfolstos ang-cwendet werden; die geradlinige, den elegan testen kaufmännischen Ductus darstellende Schrift wird unwillkürlich und wie von selbst fertig und der Schüler staunt zuletzt über das unmöglich Geglaubte — über die Metamorphosirung seiner Krakelfüße. Wem daher daran liegt, in wenig Stunden und für immerhin wenig Hono rar ein tüchtiger Kalligraph zu werden, der benutze den nächsten Dienstag beginnenden zweiten Cursus des Hrn. Prof. Bunzel. — Die König'sche Schulanstalt hat, dem löblichen Gebrauche nachkommend, bei Gelegenheit der Schulprü- fung eine kleine Ausstellung der Schüler-Arbeiten zu ver anstalten, auch in diesem Jahre recht anerkennenswerthe Beweise der Leistungsfähigkeit ihrer Zöglinge gegeben; vor züglich zeugen die weiblichen Arbeiten von verständiger Anleitung und Geschmack. Der Ruf der Anstalt hat sich durch tüchtige Leitung des Directors und durch die Lei stungen der daselbst angestellten Lehrer immer in gutem Klange erhalten, wie denn auch die Catechesen der letzte ren Zeugnis; gaben von einem guten und geweckten Geiste fast sämmtlicher Schüler. — In vorvergangener Nacht gegen 1 Uhr kam auf hiesiger Schloßstraße in dem Hause Nr. 22 durch eine schadhaft gewordene Esse im Bodenraum Feuer aus. Zum großen Glück wurde das Feuer von der in der unterhalb gelegenen Wohnung befindlichen Familie M. noch zu rech ter Zeit bemerkt und durch Hilferuf die Rathsfeuerwache, mehrere Schornsteinfeger und andere Mannschaften herbei geholt, so daß durch deren Lhätigkeit die große Gefahr, welche dem dichtbewohnten und nicht sehr feuerfesten Hause drohte, glücklich beseitigt wurde. —vir— Je launenhafter, veränderlicher und ungewisser diesmal der April sein Regiment übt, um so gewisser ist es für alle Freunde des lieblichen Getränkes, so man Maitrank heißt, bekanntlich das holde Kind von Prinz Waldmeister und Prinzessin Rebenblüthe, daß Ferdinand Gerlachs Wein handlung mit diesen hochverehrten Herrschaften einen un veränderlichen treuen Bund geschlossen und somit ihr Kind in bester Qualität uns vorsetzt. Unter den Verehrern des selben heißt es unisono: „Gerlach hat doch den besten Maitrank!" — Am 12. d. M. Nachmittags brachte sich die Wittwe E. in Chemnitz, eine ganz allein stehende, kränk liche Frau in den 50er Jahren, eine tiefe Schnittwunde in den Hals bei, um, jedenfalls aus Lebensüberdruß wegen ihrer Kränklichkeit, sich das Leben zu nehmen. Sie wurde jedoch noch am Leben getroffen und ins Stadtkrankenhaus gebracht. Die Aerzte glauben nicht, daß sie an dieser Verletzung sterben wird. Bemerkenswerth ist, daß ihr Mann seiner Zeit sich ebenfalls durch einen Schnitt in den Hals zu tödten versucht hatte, nach mehrwöchentlicher Cur jedoch wieder hcrgcstellt wurde, alsdann aber sich erhängte. — Vorgestern Nachmittag ist — wie die „C Ztg." bestimmt zu verbürgen im Stande ist — e>n bedeutender österreichischer Pulvertransport hier durch nach Rastatt ge gangen. — In der vorgestern abgehaltcnen Stadtverordneten sitzung hat das Collegium auf Antrag des Stadtraths für das dem Tondichter C. M. v. Weber allhier zu errich tende Denkmal die Summe von 1000 Thlrn. aus com- munlichen Mitteln bewilligt. — Am 14. d. fiel während der Arbeit der Gürtler geselle K in Leipzig plötzlich um und war todt. Nach näherer Untersuchung fand man, daß er ein volles Glas Wasser, worin das bei den Arbeiten der Gürtlec verwen det werdende Cyanogen (starke Blausäure) aufgelöst war, ausgetrunken und m Folge dessen seinen plötzlichen Tod herbeigesührt hatte. Aus einem Vorgefundenen Nachlaß- schrciben ersah man, daß K absichtlich und mit Vorbe dacht den Selbstmord vollführt hatte. — Hunderte von Menschen füllten den 30. März und 1. April über den Sitzungssaal des k. Bezirksgerichts zu Kamen; während einer Hauptvcrhandlung wider die Hebamme Marie verehrt. Witschaß in Milstrich wegen Brandstiftung und Brandstiftungsversuch. Nachdem durch die am 29. September, 14. October und 1- Deccmber v. I. im Dorfe Milstrich bei Kamenz stattgefundcnen Brände jedes Mal Gebäude cingeäschert worden waren, ohne daß man über die Entstehung zu bestimm«» Vcr- muthungen zu gelangen vermochte, gab ein bereits am 14. Deccmber v. I. aufs Neue ausbrechender Brand, welcher jedoch durch die Entschlossenheit eines Knaben zei tig genug gelöscht wurde und bei welchem der Vorgefun dene, größtentheils schon verkohlte Brandstoff die Ent stehungsursache außer Zweifel setzte, Grund genug, auch in Betreff der vorhergegangenen Brände auf Brandstif tung zu schließen, und mit welcher konsequenten Bosheit ! die ruchlose Hand des LhäterS wirkte, davon gaben die Museum, «enmidegaleme lm Zwinger, «Lvnn. u. Fetrrrags -taturhtstorische- Museum im Zwinger, Montag, Mittwoch (von IS—» U.), Dienstag, Donnerstag u. Freitag (von 10—4 U.) Donnerst, u. Sonnabend n. Unmeld. S Pers. 1 Thlr., Pers. - Ngr freier Etntr., Mont. u. Mittw. (v. 1»—« N-) gcg. Karten ü b Ngr., Dir.: Prof. Reichenbach. Sonnabends (v. 10—l u.) gegen Führung (6 Pers S Thlr.) y Mineralogische» Musen« im Zwinger, Dienst, u. Freit, steter Historische- Museum im Zwinger, «egen starten L 2 Thlr. Eintritt v. 10—12 Uhr. Mont., Mittw. u. Donnerst, v. »—12U. für S Personen gültig. Direktor: Kraukling, Sophirnstr. e. gegen - Rgr. Eintrittsgeld. Direktor- Professor Geiuitz.
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