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Dresdner Nachrichten : 28.07.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185907285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18590728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18590728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1859
- Monat1859-07
- Tag1859-07-28
- Monat1859-07
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.07.1859
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und mit der Stunde der Entlassung hört der Anspruch auf Lohn auf. 6) Daö Meistergeld hat der Arbeiter von feinem Lohne zu zahlen und nicht der Bauherr extra au- seiner Tasche. Die Maurer, denen diese Engagementöbe- dingungen vorgelegt wurden, gingen auf dieselben rin und ve dienten wöchentlich bei 75 Arbeitsstunden ü IV» Ngr.: 3 Thlr. 22^ Ngr., davon ab 9 Ngr. Meistergeld, verblie ben 3 Tblr. 13z Ngr., womit sie ganz zufrieden sind, und da sie gut und fleißig arbeiten, so ist auch der Bau herr zufrieden mit diesen Arbeitern. Auch mit den Zim merleuten wurde gleicher Engagementsvertrag abgeschlos sen, nachdem dieselben aber einige Zeit unter diesen Con- ditionen gearbeitet hatten, gesellten sich zu denselben noch einige unter gleichen Bedingungen angenommene Zimmer- leute, wovon zwei als Aufwiegler auftraten und auf ihre Eollegen dahin einwirkten, gemeinschaftlich dem Bauherrn zu erklären, für diesen Lohn und unter diesen Bedingun gen nicht arbeiten zu wollen, dabei Androhungen gegen die Gutgesinnten ausstoßend, nach welchen Prügel zu be fürchten seien, wenn man mit ihnen nicht in ein Horn bliese. Hierauf entließ der Bauherr und der mir anwe sende Zimmermeister sämmtliche Zimmerleute, wobei die Aufwiegler sich dahin ausließen, daß sie den Bauherrn durch die Polizei schon zu zwingen wissen würden, den Arbeitern denjenigen Lohn auszuzahlen und auf diejenigen Bedingungen rinzugehen, welche von Seiten der Polizei vorgeschrieben wären. Nach erfolgter Entlassung kehrten von den Gutgesinnten Einige, die daö Gerechte und Ver nünftige der Engagementsbedingungen einsahen und sich vor den angedrohten Prügeln der Aufwiegler nicht fürch teten, zum Bauherrn zurück, baten ihn um Entschuldig ung, daß sie sich den Aufwieglern hätten anschließen müs sen und erklärten sich gern bereit, für den gesagten Lohn U td unter den festgestellten Bedingungen zu arbeiten, da sie sich bei 15 Pf. Lohn pro Stunde wohlcr befanden, als bei 13 und 14Pf. Lohn, der jetzt andern Orts bezahlt wird. Diese Vernünftigen fanden williges Ohr und Genehmigung ih res Wunsches; die übrigen der Entlassenen dagegen suchen an derwärts Arbeit gegen die polizeilich festgestellten Lohnbe dingungen. Vorstehende Thatsache giebt einen Beweis, wie selbst in bedrängter Zeit unter gewissen Arbeitern noch ein Geist herrscht, womit sie sich selbst und den gut ge sinnten Mitarbeitern nur schaden aber keineswegs nützen. — Am vergangenen Sonntag vor acht Lagen befand sich unter den Gästen der Restauration zu Zschertnitz ein dem äußeren Anschein nach gebildeter junger'Mann, wel cher zur Gesellschaft zwei Unteroffiziere traf, und, um sich als nobler Mann zu zeigen, 2 Flaschen Wein befahl. Nach einiger Zeit forderte er das eine der Schenkmädchen auf, diejenige, welche ihn vorher bedient hatte, und zwar mit den Worten: „Holen Sie einmal das Rindvieh her", her beizurufen. Darüber ergrimmt, wurde ihm erwidert: „Hö ren Sie, Sie sind doch zu gemein", doch wurden von Seite dieses Schcnkmädchens getreu die Befehle des jun gen Ritters an die betreffenden Stelle gebracht. In ha stiger Eile kam das vermeintliche „Rindvieh" in grimmiger Wuth auf den Genannten gestürzt und bediente ihn mit folgendem Compliment: „Wenn ich ein Rindvieh bin, so sind Sie ein Esel!" Pfui, schämen Sie sich ic." Die übrigen anwesenden Gäste waren natürlich durch diese Scene sehr erbaut, und einer der Anwesenden konnte sich mcht entbrechen, zur Charakteristik gebildet sein wollender Personen, dies galante Zwiegespräch, zu veröffentlichen. — In den ersten Tagen des Monats August vori gen Jahres hatte die Hochfluth der Weißeritz unterhalb der Löbtauer Brücke bei dem Fall von dem dasigen Wehre nicht nur daö User an beiden Seiten zerrissen und das unweit davon auf dem linken Ufer gelegene Weigel'sche Etablissement bedeutend beschädigt, sondern auch dem Wehre selbst nicht unerhebliche Defekte verursacht. Seit dem Ein tritt der trockenen Witterung und der infolge dieser ein getretenen, für derartige Bauten höchst günstigen Wasser- armuth der Weißeritz wird nun das dortige Wihr ganz neu, massiv und bassinartig wlederheraestellt, sowohl in sei ner Längensront, als auch in seiner Fallhöhe nicht Lerad- oder schräglinig, sondern oval und beziehentlich geschweift erbaut und sodann das Wasser in ein erweitertes Bassin geleitet. Somit dürfte für künftige Hochfluthen die Ge fahr des Einwaschens in das Ufer wenigstens bedeutend vermindert werden, indem die Fluth, von beiden Seiten nach der Mitte geführt und durch die geschweifte Fällung auf fest gekitteten und ccmentirten Grund ihrer Gewalt gewissermaßen beraubt, aus dem Bassin einen gezügeltern Forllauf in dem Flußbelte gewinnen kann. (Dr. I.) — Bei der jetzigen großen Hitze hat sich der palen- tirte Weber'sche Eisschrank als vorzüglich bewährt gezeigt und kann man nicht genug auf diesen neu construirten Schrank aufmerksam machen. Die Erhaltung der Spei sen bei einem sehr geringen Elsverbrauch, der wenige Raum, den dieser Schrank bedarf, und die Placirung des selben an einem jeden beliebigen Orte (selbst in der Küche) sind Eigenschaften, die den Nutzen und die Annehmlichkeit dieses Schrankes bedeutend erhöhen. — Dem „Chemn. Tagebl." wird von Penig berich tet. daß am 22. d. daselbst das Schützenfest begann und dabei eine Scheibe benutzt wurde, die vor allen früheren eine besondere Merkwürdigkeit erlangt.' Die Wasserfluth (31. Juli, 1. und 2. August 1858) zerstörte nämlich das gerade für diese Lage angesetzte Schützenfest total. Die Scheibe konnte nicht geschossen werden und trägt darum zum Gedächtnis, für die Nachkommen die (Überschrift: „Die Wassersnoth — so groß und schwer — kam just zum Schützenfeste her. Drei Tage war voll Angst die Stadt; die Scheibe hier geruhet hat ein ganzes Jahr. — Wir danken heut für Rettung und sind hoch erfreut." — Am 23. Juli Abends in der elften Stunde hat sich der 10 Jahre alte Knabe Thomas, Pflegesohn des Mühlenbesitzers Rämisch, in der Mittelndorser Mühle bei Schandau durch eigene Unvorsichtigkeit mittelst eines mit Schrot geladenen Pistols erschossen. '— Ein Handwerker, der so sehr in Bedrängniß war, daß er selbst 2 Thlr. nicht ohne Zinsen mehr auftreiben konnte, wendete sich an einen Menschen, von dem er ge hört hatte, das er Geld verleihe, fand diesen auch nach mehrfachen vergeblichen Versuchen zur Hergabc des Dar lehens bereit und erhielt von ihm auf 6 Wochen das Geld gegen Ausstellung eines Schuldscheins von 3 Thlrn. Wenige Tage nach Abmachung dieses Geschäfts kam der Darleiher in die Wohnung des Handwerkers, ließ sich mit ihm in ein gleichgiltiges Gespräch ein und äußerte dabei das Verlangen nach einem kleinen Frühstück. Der Hand werker holte einige Gläser Branntwein herbei, damit war der Gast aber nicht zufrieden, sondern verlangte auch et was zu essen, und erhielt darauf auch dieses Verlangen erfüllt. Seitdem erschien der Darleiher wöchentlich we nigstens dreimal bei seinem Schuldner, und ging jedesmal nicht fort, bevor ihm nicht ein Frühstück vorgesrtzt worden war. So erschien er denn auch am Verfalltage der Schuld, frühstückte erst und legte dann den Schuldschein zur Zahlung vor; zu seinem größten Aerger holte aber der Museum, Kgl. «emäldrgalerte t» Zwinger, «onn- u. Feiertag« ikkaturhistortsche» Museum tm Zwinger, freier Eintritt Dieustav (von ir—r U.), Dienstag, Donnerstag u. Freitag (von 16—4 U.) Freitag v. 8—1V U., Montag, Mittwoch, Donnerst, u. Sonnabend freier Eintr., Mont. u. Mittw. (v. 10—4 u.) geg. Karten L L Ngr., n. Anmeld. 6 Perl. 1 Lhlr., Pers. b Ngr. Dir. r Prof. Reichenbach. Sonnabends (v. 10—1 u.) gegen Führung (K Pers - Lhlr.) 2 MtueralogtscheS Museum im Swinge», Dienst. «. Freit, steter Historische- Museum i» Zwinger, «egen «arten L r Lhlr« Eintritt v. 10-1- Uhr. Mont., Mittw. u. Donnerst, v. 9—ir u. für s Personen gültig. Direktor: Kränkung, «ophlenstr. S. gegen » Ngr. Eintrittsgeld. Dsteetorr Professor »eiuitz.
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