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Dresdner Nachrichten : 24.09.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185909241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18590924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18590924
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1859
- Monat1859-09
- Tag1859-09-24
- Monat1859-09
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.09.1859
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zeit nämlich, in welcher vor einigen Jahren im botanischen Tarten di« lättae» geministor« und die kourorvM tu berös» geblüht haben, wird in diesem Jahre bei dem um di« Gärtnerei Dresdens so verdienstvollen Herrn Hofgärt ner Lerscheck, dem Sachsen die Einführung so vieler schö ner Gewächse und so manche der uns erfreuenden land schaftlich-dekorativen Schöpfungen verdankt, im Garten am japanischen Palais die kourero^» gigrrntea blühen, da ihr Blüthenschaft bi- heute die Höhe von 12 Fuß erreicht und alle seine Rispenäste und Knospen zu entwickeln be gonnen hat. Die Blüthen erreichen später die Größe und fast di« Gestaltderen der so beliebten Tuberose». Sobald die schön« Pflanze aufblühen wird, gedenken wir mit den Lesern dieses Blatte- uns weiter über sie zu besprechen. — Man erinnert sich vielleicht der lebhaften An griffe, welche vor mehreren Jahren das auf Vorschlag und unter Leitung des Commissionörath Blochmann sen. vom Stadtrath auögesührte steinerne Röhrenlager zu er leiden hatte. Wir kennen di« Sache zu wenig, um über etwa dabei vorgekommene Fehler ein Urtheil zu haben, da- aber müssen wir unbedenklich aussprechen, daß Das, was wir gestern von der Wirkung dieser Schöpfung sa hen, dem Schöpfer selbst zu hoher Genugthuung und Ehre gereicht Aus einem bei der Lüttichaustraße geöff neten Schrote strömte nämlich in Folge des bloßen Druk- k«S ein einzölliger Strahl hervor, der eine zwei Stock hohe Fontaine bildete, und an Pracht noch gewann, als -te einzöllige Oeffnung durch eine l^sizöllige ersetzt wurde. Roch folgenreicher aber war, daß das Wasser in einem aufgeschraubten Schlauche bis über die (dort sehr hohe) dritte Etage stieg, und damit den Beweis lieferte, daß durch den bloßen Druck der Röhrrnleitung ohne alle «eitere Vorrichtung Röhrwaffrr bis in die dritten Etagen hinauf geliefert werden kann; indem die Wirkung, welch« hier sich zeigte, selbstverständlich überall dieselbe ist. Nicht minder wichtig war eine darauf am Ende der Carola straße veranstaltete Probe mit Feuerlöschgeräthen. DaS Oeffnen eine- Schrotes reichte dort hin, um, vermöge der neuerdings angebrachten Vorrichtung, gleichzeitig 4 Spri tzen und zwar so mächtig zu füllen, daß die Spntzenleute nicht so viel verspritzen konnten, als ihnen an dem von selbst tinströmtnden Wasser zufloß. Ja der Fall und der Druck de- Wassers zeigte sich sogar so groß, daß rin Feuer in der dritten Etage, ohne daß rö eines Weiteren als der einfachen Anschraubung eines Schlauchs direct an den Schrot bedarf, und mithin ohne ;ede weitere Ver mittelung einer Spritze, gelöscht werden konnte. (C.Z.) — Für die hilfsbedürftigen Abgebrannten in OelSnitz fließen dem .Dr. Journ.' fortwährend reiche Gaben der Liebe zu, so daß die Expedition bereits 2000 Thlr. baar und 65 große Colli mit Effecten an den dortigen Hilfö- eomitee absenden konnte. Die edlen Geber dürfen sich der gewissenhaftesten Vertheilung unter die Nothlridenden ver sichert halten. — G. zu Putlitz, der bekannte Dichter des „Testa ment de- großen Kurfürsten-, ist im Srrbade zu Helgo land in Folge eines Gehirnschlags verstorben. Desglei- chen ist in Basel der Veteran der österreichischen Journa listik, der Redakteur der .Wiener Lheaterzeitung', Adolph Bäuerle, in der Nacht vom 19. auf den 20. d. M. nach dreiwöchentlicher Krankheit einem Typhus erlegen. — Wegen Räumung de- Mühlgrabens und Vor nahme von Baulichkeiten an demselben soll das hoch- plauensche Wasser vom S. Octbr. d. I. früh an auf drei Lage abgeschlagen werden. — Am 15. d. M. in den NachmittagSstundeo ist *er Lohnweber Gustav Adolf Wünsche au- Obrrcunners- > rf in der Ruppersdorf«» herrschaftlichen Waldung von m Jägrrlehrling R. aus Löbau, der ihn bei Entwen- ung einer Kiefer betroffen, im Entfliehen nirdergeschofsen und durch die völl«, in naher Distanz tlefeingrbrun gen« Schrotladung auf der ganzen Kehrseite de- Körper- der maßen verletzt worden, daß er gegenwärtig schwer darnie- derliegt. R. befindet sich beim königl. Bezirksgericht in Löbau in Untersuchungshaft. Laaesgeschtchte. Frankfurt, Freitag, 2S. Sept. (Tel. Nachr. des .Dr. I.") DaS hiesig« Polizeiamt hat den Statuten der .nationalen Vereins' die Genehmigung versagt. Der Ver ein recurrirte an den Senat. E»ne dem,Dr. I.- auö anderer Quelle zugegangene Mittheilung lautet: Der Se nat hat in seiner vorgestrigen Sitzung die Polizeibehörde dahin zu instruiren beschlossen, daß der .nationale Verein' in Frankfurt nicht zu dulden sei. München, 18. Sept. Zur Erinnerungsfeier an di« BefreiungSschlacht von Leipzig besteht in Bayern rin« Stiftung König Ludwig-, eine Armenspeisung, welche nach der Bestimmung des greisen Fürsten für dieses Jahr am 18. Oktober in Aschaffenburg vorgenommen werden soll. Wird man in Süddeutschland sonst keine Gedenkfeier für den großen Lag veranstalten, wo Preußen und Oesterrei cher im Wetteifer der Tapferkeit vereinigt der» Bedrücker des gemeinsamen Vaterlandes darniedrrwarfen? Wird man nicht für einen Lag wenigsten- in der Erinnerung an eine größere und erfreulichere Zeit den unerquicklichen Hader der Gegenwart vergessen wollen? Wahrhaftig, wir haben es mehr als je in Deutschland nöthig, uns an unsere Eh, rrntage zu erinnern, unS an vergangenen Tagen für dir Zukunft zu stärken, und aufzurichten in den wenig tröstli chen Aussichten der Gegenwart! — Daö wichtigste La- geöereigniß für München ist jedenfalls die Ankunft der Minister des Auswärtigen aus den befreundeten Nachbar staaten Sachsen und Württemberg, welche in.Familien angelegenheiten" hier zusammentreffen. Frhr. v Hügel ist gleich dem Frhrn. v. Beust im bayerischen Hof abgrstie- gen, wo auch die Fürstin v. Liechtenstein, welche bei ihrem Schwager, dem österreichischen Gesandten Fürsten v. Schön burg, zu Starnberg die Sommerfrische genommen, «ingr- troffen ist. Gestern fand zwischen den beiden genannten Ministern Sachsens und Württembergs und dem Minister des Aeußern von Bayern nebst dem Bundestagsgesandten, Frhrn. v. d. Psordtrn, eine längere Berathung statt, wrß- wegen Frhr. v. d. Pfordten seine Abreise auf heute ver schob. Petersburg, 14. Sept. »Schamyl wird als Ge fangener hierher gebracht!' daS ist die große Neuigkeit, welche seit gestern die ganze Bevölkerung der Hauplfladt bewegt. Wie wenig auch sonst im Allgemeinen die Nach richten vom Kaukasus im Volke Interesse erregten, jetzt, da der kühnste Gegner Rußlands unschädlich geworden, spielt der Kaukasus die erste Rolle in allen Kreisen der Bevölkerung. Man drängt sich nach Karten vom Kau kasus, bei welcher Gelegenheit man sieht, wie lückenhaft dieselben noch sind; man fragt, wann wird Schamyl hier sein, wo wird man ihn sehen können? u. s. w. Di« Be gierde des Publikums, Schamyl zu sehen, ist wohl erklär lich; wenn man aber etwa auf einen festlichen Triumph zug rechnet, bei welchem der große Gefangene «ingeführt würde, so täuscht man sich; vielmehr scheint «S gewiß, daß Schamyl mit aller der Achtung und Rücksicht behan delt werden wird, die seine Tapferkeit und sein Muth verdienen. - London, 20. Sept. Der Wahrspruch der Lodten- schau-Geschwornen über den Unfall auf dem .Great Tastern' lautet: »Tod durch Zufall', mit dem Zusatz, daß der Zu fall oder Unfall durch das Schließen eine- Hahneö ver ursacht ward; daß sich nicht herauSstelle, wer ihn geschlo ssen; daß nach der Ansicht der Geschworenen besagte Hähne, so angebracht, höchst gefährlich sind, und daß die Maschi nisten nicht genügende Vorsicht beobachtet haben.
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