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Dresdner Nachrichten : 18.08.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186308183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630818
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-08
- Tag1863-08-18
- Monat1863-08
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.08.1863
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^ Die allgemeine Theilnahme, welche der Unglücksfall de» Herrn Bahnhofs-Jnspeetor Heise erregte, dürfte ein« Mit theilung über dessen Zustand rechtfertigen. Nach bisher über pandenen großen Schmerzen war die vorvergangene Nacht etwa» ruhiger und wurde der Leidende durch ein paar Stunden lange entbehrten Schlafes erquickt. Der den Kranken behandelnde Herr Brigadestabsarzt Lenk soll nunmehr begründete Hoffnung gegeben haben, daß das rechte Bein erhalten bleibe, da da- Wundfieber nur in ganz geringem Grade und ungefährlich vor übergegangen ist — Die gewitterreiche Luft schickte gestern auch zwei For tuna-Blitze der K. Landes-Lotterie nach Dresden. Der eine fuhr in die noch junge Collecte des Herrn N. Seithel fun. in der Badergaffe mit dem Hauptgewinn von 15,000 Thlrn. auf No. 34970; der zweite entlud sich in der Flanellbude des Hrn. Collecteur Böhme auf dem Altmarkt in Gestalt eines Gewinnes von 4000 Thlrn. auf No. 17684 Mehrere unbemittelte länd liche Marktweiber sollen dabei betheiligt sein, denen dies beim nächsten Markttage viel Spatz machen wird. — Eine am Fuße verfaulte Pappel stürzte vorgestern Nachmittag in unmittelbarer Nähe der Lindig'schen Restauration am Eingänge des Großen Gartens vom Gewittersturm gebro chen in das Glasfenster der dortigen Marquise, zertrümmerte erstereS gänzlich und beschädigte mehrere Gäste leicht im Ge sicht. Die Anwesenden waren durch den Krach sehr erschreckt und glaubten, der Blitz habe eingeschlagen. — Die bisherige große Plauenschegasse ist mittelst neuer Firma in .Große Plauen'sche Straße" umgewandelt worden. Die kleine Plauenschegasse ist wegen ihrer schmalen Fayon „Gasse" geblieben. — -f Am 15. d. M. verunglückte der 20 Jahr alte Stein metzlehrling Wolf von hier. Es wurden steinerne Thürgewände abgeladen. Einer dieser Stcinkolosse fiel ihm auf's rechte Bein, und zwar so, daß unterhalb der Kniescheibe ein Bruch erfolgte. Die Knochensplitter ragten durch das Fleisch heraus. Der Siech korb brachte den Verunglückten nach dem allgemeinen Kranken hause. Wolf war beim Stemmctzmeister Hübner in Beschäftigung — Auf der Mathildenstraße ereignete sich am Sonnabend abermals ein Unglück. Bei einem Neubau war ein Handarbeiter beschäftigt. Gerade als ein sogenannter Haspelkasten, der dazu bestimmt war, Steine nach der Höhe des Baues zu schaffen, leer Herabgelaffen wurde, und zwar mit rapider Schnelligkeit, fuhr der Handarbeiter mit seinem Schiebebock darunter hinweg, Unglücklicherweise aber traf ihn der Kasten am Hinterkopf, so daß ein Schädelbruch die Folge war. Er wurde in's allgemeine Krankenhaus geschafft. Der Verunglückte ist erst 19 Jahr alt. — Einen ziemlichen Menschenzusammenlauf veranlaßte gestern früh länger als eine Stunde eine schöne schwarz und weiß gefleckte Katze, welche ihr Leben auf dem Neustädter Markte im Rinnstein an der Häuserreihe dem „goldenen Reiter" gegen über unter gräßlichen Zuckungen aushauchte. Dem Anschein nach war sie vergiftet. — Seit man der Stolpener Schloßruine (die früher gänz lich verwildert ihrem gänzlichen Zerfall unaufhaltsam entgegen zu eilen schien) wieder Pflege und Aufmerksamkeit zugewendet hat und seit die allerhöchsten Herrschaften selbst diese ehrwür dige Basaltburg bestiegen haben, seitdem kommen auch viele Fremde hierher und laben sich an der wunderschönen Aussicht, so man hier hat. Der Herr Gerichtsamtmann läßt Jedermann gern eintreten und hat das Verdienst diese treffliche Ruine ih rem Zerfall und Untergange enthoben zu haben. Könnten nur auch die annoch vermauerten, gutgewölbten Räume neben dem Marstalle, welche jedenfalls die Folterkammer bildeten, wieder erschlossen werden! Der Fremde kann nach schöner Umschau und Besichtigung der einzig in Deutschland so majestätischen Basalt-Säulenbildung sich in Beyers oder Forkers Restaura tion, auf dem RathskHler oder in den beiden Gasthöfen gar weidlich erquicken und zur Rückreise oder zur weitern Tour nach Hohnstein, auf den Valtenberg, die schöne Höhe, Bastei re stär ken und tüchtigen. Dresdner fahren mit dem ersten Zuge der schlesischen Bahn bis Fischbach, was hin und zurück 12 Ngr kostet und können dann mit Post für ö Ngr. vollends bi- in di» Basaltstadt gelangen! Da» »Baiersche" findet man hier,Z wenn nicht besser, doch eben so gut wie in der Residenz Mer. Man komme und koste beim Restaurateur Beyer oder auf de»G Rathskeller. Aber man beeile sich ; denn die schönen Tage von Aranguez eilen ihrem Ende zu und später pfeift der Wind hier oben gar bissig! — — Gestern Morgen in der achten Stunde sprengten zwei Reiter von der Schäferstraße nach dem Ostravorweik zu, als ihnen auf dem Marktplatz ein Wagen entgegen kam. Das eine Reitpferd wurde scheu und rannte schließlich, trotz aller Mühe des Reiters, mit dem Leibe an die Wagendeichsel, daß das Blut stromweise herausquoll. Es lief unter immerwährendem Blutvergießen noch einige hundert Schritte, bis es zusammen stürzte, und nach einer halben Stunde verendete. Die Pferde gehörten dem Amtsinspecwr auf dem Ostravorwerk und sind für einen hohen Preis angekauft worden. — Am Sonntag fand in Wilsdruff eine Zusammen kunft der Sänger des Meißener Kreises statt, welche durch Ge sang und fröhliches Beisammensein abgchalten wurde. — Auf dem Friedrichstädter Marktplatz ist ein Haus- wirth, w.lcher die Miethe seiner Hausbewohner, die von sei nem Vorgänger erheblich gesteigert worden war, bei der Be sitznahme auf die frühere Höhe beschränkte. Eine Erscheinung, die erwähnt zu werden verdient. U— Am 11. d. M. Mittags entstand an dem nach Wen- dischblaslitz zuführenden Fußwege in der Nähe der Poskewitz- schen Windmühle, wahrscheinlich durch einen dahingeworfenen Cigarrenstummel, oder Zündschwamm ein Waldbrand, in Folge dessen gegen 50 ^Ruthen 20jähriger Kieferbestand sammt der Streu vernichtet wurde. — In Laubach ist am 12. d. Mts. Nachmittags die nach dem bekannten Brande vom 25. April d. I. wieder neuaufgebaute Scheune des Gutsbesitzer Dürchen sammt vollständig eingebrachter Erndte abermals, und höchst wahrscheinlich in Folge Brandstiftung, ein Raub der Flammen geworden. — Am 13. d. M. brvrnte vcrmuthlich in Folge von Brandstiftung das Wohngebäude des Maurer und Holzdrechsler Kaden zu Neuhausen bis auf das Mauerwerk nieder — An demselben Tagö stürzte der 75jährige Gutsauszügler Weber aus Großsermuth, in Poppitz bei seinem Sohne, von der Empor scheune und starb Tags darauf an den sich hierbei zugezogenen Verletzungen. — Beim Strumpfwirkermeister Teichmann in Wittgensdorf brach am 14. d. M. Nachmittags ebenfalls Feuer aus, welches das Dach und Sparrenwerk verzehrte; durch schnelle Hilfe gelang es jedoch, das übrige Haus zu retten. — Während eines vorgestern Nachmittag 5 Uhr vorüber gehenden Gewitters schlug der Blitz in die Scheune des Guts besitzers Weinrich zu Gomsen und zündete, wodurch nicht allein dessen sämmtliche Wirthschafts- und Wohngebäude, sondern auch die der Begüterten Steinchen, Pahlitzsch und Pietzsch mit sämmt- lichen Erntevorräthen bis auf die Umfassungsmauern in Asche gelegt wurden. — Während des Turnfestes in Leipzig wandelten Arm m Arm mit seelenvergnügter Physiognomie zwei Berliner die Ritterflraße hinab. Ihrem Gange nach mußten sie sehr gut gefrühstückt haben. In solcher Stimmung mußte natürlich ein Witz losgelaffen werden. Es wurde daher angehalten, feste Stellung genommen und die bisherige Stille also unterbrochen: „Höre Du, nich wahr, Du heeßt Willelm?" — „Na, versteht sich, heeße ich Willelm!" — „Ich will Dich emal was sa gen, Du hast eegentlich lange genug Willelm geheeßen, mich wäre es lieber, Du hießest Johann." — „Ja Du, mich oochl'k —1- Wie wir hören, ist der frühere Billeteur Hanisch, der vor drei Tagen zu Blasewitz auf dem Dampfschiffsbauplatze beim Ausgraben eines etwa 50 Eentner schweren Steines ver unglückte, am Sonntag Abend in seiner Hermath Loschwitz ver storben. Er war ein braver Mann, fleißiger Arbeiter und rechtlicher Familienvater. — Ein trauriger Fall ereignete sich am Sonntag Nach mittag in der Nähe von Mockritz Der bedeutende Gewitter regen führte einer dortigen Schleuß« das Wasser in großer Masse zu. Eine Anzahl Kinder schaute dem Strömm und Kräu seln der Wellen zu, als plötzlich das Sjährige Töchterchen de» " -'s-
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