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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187104172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-17
- Monat1871-04
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1871
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1420 werden und ist darüber zum Tode betrübt. Um ihn zu erheitern, hält ihm die Schwester die Uhr an die Ohren. Das Bild ist sickerlick der An erkennung wertst, wenn auch hinsichtlich der Zeich nung, namentlich bei dem Knaben (dessen Kopf wohl zu groß ist) manches zu wünschen übrig bleibt. Ein schönes Stücklein Erde zaubert uns der Herbsttag von Ruths vor dieAuge», welcher ein romantisch gelegenes Schloß darstetlt, und sich namentlick durck gelungene Baumgruppen aus- zeicknet. Zum Schluß weisen wir noch auf zwei Bilder hin, welche sick nicht nur durch treffliche Ausführung über das Gewöhnlicke erheben, sondern auch einen Stoff behandeln, der in mehr als einer Hinsicht Interesse finden wird. Das erste, die Beichte von Heinrich in Stuttgart führt uns eine junge dralle Dame vor, die dem geistlichen Ordensbruder beichtet und dahei sein Knie anfaßr, wahrscheinlich damit die Absolution besser ausfällt. Das zweite: Besuch in der Küche voröOrtl^b in München stellt uns einen Klosterbruder dar, welcher es auf die gebratene Ente des Küchen mädels abgesehen hat, und da er die Gabel bereits in der Hand hält, dürfte er wohl die Prüfung des Bratens bald beginnen. Beide Bilder lassen unS einen Blick in das Leben der Mönche lhun und werden vielleicht mancken Beschauer zu besonderen Gedanken veranlaßen. r. Leipzig, 16. April. Das Interesse der Deutschen in Nordamerika an den Begeben heiten in der alten Heimath scheint feit den jüngsten großen und glorreichen Ereignissen immer reger zu werden. Ein einziger Buchhändler in New- Bork, der, wie es scheint, sich hauptsächlich mit der Besorgung deutscher Zeitungsliteratur für die Vereinigten Staaten befaßt, hat gegenwärtig bei dem hiesigen Obcrpostamt auf nicht weniger als 658 verschiedene Zeitungen und Wochenblätter, die alle im deutschen Reich herausgegeben werden, abonnirt. — Die Familie L. bei Dahlen hatte einen Sohn mit im Felde, der die einzige Stütze der durch Krankheit und Siechthum hart mitgenom menen Eltern war. Kürzlich bringt man nun in daS Haus dieser armen Eltern me erschütternde Kunde, der Sohn sei in einem blutigen Treffen geblieben. Bald darauf verschwindet die Mutter spurlos und nach langem Suchen findet man die selbe in einem Teiche. Sie hatte den Kummer nicht zu ertragen vermocht und ihrem Leben selbst ein Ziel gesteckt. Inzwischen war jedoch durch officielle Verlustliste die Nachricht eingetroffen, der todtgeglaubte Sohn sei nur leicht am Fuße ver wundet. Die Mutter desselben ist also das Opfer einer falschen übereilten Nachricht. ,*s* Dresden. 15. April. DaS „Katholische I Kirckenblatt", welckes Herr Pfarrer Stolle Hier selbst herauSgiebt, bringt in seiner neuesten Nummer ein Gedicht zum 52iährigen Gevächtniß der Priesterweihe und ersten heiligen Messe deS Papstes (10. und 11. April 1871). Diese poetische HerzenS- ergießung beginnt mit den Zeilen: Ein Ultramontaner frohlock' ich zu sein, Denn diesseits der Berg' ist die Welt mir zu klein! und endigt mit folgender wahrhaft erhebenden Strophe: Nie verleugn' ich meine Fahne, Ja, ich bin Ultramonlane Mit den Worten, mit der Thal, Treu der Kirche wie dem Staat! Und aus dieser Ultratreu Sproßt die Liebe täglich neu, Alle Menschen zu begrüßen Und sie an mein Herz zu schließen. — Die „Dresd. Nachr." rnelden: Einen frechen, verbrecherischen Unfug, der hoffentlich exemplarisch bestraft werden wird, trieben am 1. Osterfeiertage und zwar jses Nachts um die 12. Stunde wieder einmal zwei Militairs (Jäger) auf der Chaussee von Dresden nach WilSdruff, und zwar in Wölfnitz. Dort war ein Vater mit seiner Tochter auf der Heimkehr begriffen, als zwei sächsische Jäger über die harmlosen Passanten Hersielen und weil sie ihre wahrscheinlich rohen Wünsche nicht befriedigt fan den, dieselben thätlich insultinen und mißhandel ten. ES gelang endlich den Jnsultirten, in den nahen Gasthof zu flüchten, wo sie sich glücklich vor ihren Verfolgern sichern konnten. Indeß Letztere zogen auch wieder einmal „blank" und stürmten als Helden in daS Haus und hieben mit ihren Waffen, die doch nur zu ehrenvollen Zwecken da sind, die Fenster und die Fensterrahmen entzwei. Die tapfern Helden sind verhaftet und sehen der gerechten Strafe entgegen. — Von den Webern in Meerane ist in einer am 12. d. M. abgehaltenen Versammlung die Initiative ergriffen worden, eine Erhöhung des Arbeitslohnes zu erstreben. Von verschievenen Rednern wurde die Einberufung der Versammlung in entsprechender Weise motivirt und besonders betont, daß die zu erzielende Aufbesserung der Lohnverhältnisse nicht auf gewaltsamem Wege her- beigcführt werden solle, vielmehr seien höfliches Entgegenkommen und friedliche Vereinbarung mit den Arbeitgebern die Mittel, welche man hierbei anwenden wolle. Einige Firmen hätten schon neuerdings eine Lohnerhöhung in ihren Geschäften eintreten lassen, und bei dem wohldenkenden Sinne der anderen Fabrikanten und Kaufleute sei nicht zu zweifeln, daß auch diese einer so gerechten For derung ihr Ohr nicht verschließen und einen ver- hältnißmkßigen Lohnzuschlag bewilligen würden. Nicht von Meerane allein solle diese Bewegung in Scene gesetzt werden, in allen Orten und Gegen den, wo die Weberei ein vorherrschender Industrie zweig sei, werde eine gleiche Maßnahme getroffen werden. Von Seiten des Vorsitzenden wurde dann ein Antrag verlesen, dahin gehend : ein aus 2l Ver trauensmännern bestehendes Comite zu wählen, welches mit den Fabrikanten und Kaufleuten von Meerane in Verhandlung zu treten habe. An der Debatte über diese Frage becheilig'e sich auch Herr Fabrikant Robert Klotz, welcher vorschlug, eine indirecte Wahl vorzunehmen und 30 Personen zu wählen, welche dann wiederum unter sich ein Eomüe wählen könnten. Zur Vereinbarung mit den Arbeit gebern seien 3 oder 4 Personen, welche ein klares Verständnißvon den einschlagenden Verhältnissen und den richtigen Takt zur Vermittelung besitzen, hin länglich genug. Die Fabrikanten — daran zweifle er nicht — würden sich gerechten Anforderungen zugänglich zeigen, zumal wenn nicht blos eme locale, sondern eine allgemeine Arbeiterbewegung, welche sich auch auf Bayern erstrecken müsse, ins Werk gesetzt werde. Der Zeitpunkt hierfür sei jetzt ein passender, weil der Consum an Webwaare letzt ziemlich lebhaft und weil der Verkäufer seine seitherige Caleulation angesickts der bevorstehenden Ostermesse am besten abänderm könne. Endlich, nach vielem Debattiren, wurde ein Comiti von 21 Mitgliedern gewählt. Dieses Comite soll be rufen sein, die Fabrikanten und Kaufleute zu einer gemeinschaftlichen Versammlung cinzuladen, um mit ihnen auf gütlichem Wege höhere Lohnsätze zu vereinbaren. In einer demnächst abzuhaltenden abermaligen Weberversammlung sollen die erzielten Resultate bekannt gegeben werden. Vor Schluß der Versammlung kam noch das Berhältniß der Webermeister zu ihren Gesellen zur Sprache, man wollte Fälle kennen gelernt haben, in welchen erstere die letzteren Ubervortheilt hätten. Es soll die Erörterung dieses Gegenstandes einer späteren Versammlung Vorbehalten bleiben, desgleichen die ebenfalls angeregte Frage: ob es nicht zweckdienlich sei, ein Gewerbegericht zur Schlichtung von Lohn streitigkeiten niederzusetzen. Victoria - Theater. Novitäten brachte das Repertoire der verftosseneu Woche nicht. Dagegen wurden mehrere beliebte Stücke mit vielem Glück wiederholt und übten eine nicht weniger bedeutende Anziehungskraft auf daS Publicum auS als neu einstudirte. Unter den nennenSwerthen Aufführungen steht diejenige von „Von Stufe zu Stufe" oben an. Wie immer, so hat auch diesmal die Kellers«» ihre Wirkung nicht verfehlt. Wir glauben kau», daß sich für Herrn Rudolphi ein Vertreter sin«,' ließe der mit dem Bummler „Habicht" eine gleiH drastiscke Wirkung zu erzielen vermöchte wie jener. Herr Fischer bemüht sich mit bestem Erfolg in I jLder LlorsteÜung für seine Couplets neue Verse zn 1 produciren, die meistens den Nagel auf den Kopf treffen und große Heiterkeit erregen. Daß die übrigen Mitglieder, durch die Bestrebungen dn vorerwähnten animirt, mit diesen in jeder Be ziehung auf gleicher Höhe zu stehen suchen, isi lobend anzuer.'ennen und hat zur Folge, daß dir Vorstellungen eine günstige Abrundung erhallen. Selbstverständlich geht Herr Negeudank mit gute« Beispiel voran und giebt uns Gelegenheit, sei» Talent als Komiker sietS in neuen Richtungen z» bewundern. — Außer dem oben angeführten Lebensbild dürfte die Posse „500000 Teufel" wohl ein gutes Zugstück für die Messe abgeben; die letzte Aufführung dieses Stückes hat ssehr gut ge fallen. Wie wir hören, sollen zur bevorstehenden Messe besondere Anstrengungen gemacht werden, dem Publicum angenehme Unterhaltung mit ge eigneter Abwechselung zu bieten, woraus schon vü Wiederenaagement der von früher vortheilhaft be kannten Tänzerinnen „Geschwister Schacht" ans Hamburg hinweist. v. verschiedenes. — Aus dem Itzgrunde wird dem „N. Anz." geschrieben: In dem an der Coburger Grenze ge legenen Jtz- und Rodachgrunde herrscht große Auf regung. Durch die Zeitungen wurde kürzlich du Nachricht gebracht, das coburger Amt Königsberg Frank ^ ° ' gegen bayerische- Gebiet a» In Folge dessen hat sich die rn Franken werde Bayern vertauscht. Meinung verbreitet, zum Opfer diese-Tauschet möchte die hiesige Gegend mit seinen durch und durch bayerisch gesinnten Bewohnern ausersrha sein. Niemand aber will coburglsch werden, All und Jung, Männer und Frauen sträuben sich dagegen. „Wir sind bayerisch und bleiben bay risch" lautet die Parole. Da man annimmt, die Rodach werde die neue Grenze bilden, so will ei» an derselben gelegener Ort dieselbe abaraben und auf der entgegengesetzten Seite um den Ort herum führen, damit er dann jenseits der Rodach liegt und bayerisch bleiben darf. Allenthalben hört ma» mit Entrüstung fragen: Können wir ohne unsere Zustimmung vertauscht werden, wie eine Heerde Schafe? Man will auch nicht glauben, daß die hiesige fruchtbare Gegend gegen eine mehr ber, Landschaft von Bayern sollte vertauscht werden wo! Beachtungswerth für die Herren Tuch-undBuckskm-Emkäuser zur bevorsirh. Leipziger Messe. Von Montag den 17. bis zum 21. April d. I., Vormittags von v Uhr an, sollen in Leipzig, Hainstrage Nr. 28, vi8 ü vl8 dem JvachiviSthal, virvL S008tüvh hllvkvllVLiävr, voNdnssr, rarster, vrimwitsvdLuvr, Vrauckvob. Look- u. UosvustoSv, welche während des Krieges versetzt und bis jetzt nicht eingelöst worden sind, öffentlich meistbietend gegen baare Zahlung versteigert werden. Für richtiges Maaß und fehlerfreie Waare wird jedem Käufer durch Rechnung Garantie geleistet. N»uin»nii, Auktionator, HatnstraHe 28. Srvrnor» - VorL. DI« W »»«I»t 1Ü» «»ülnü»« Hüter p«» ne»»üü«nt8«I»«n L,Io^«Iü»n»pL«» »net» 1V«HvK«»Ir ist vom IS. stprii ». o. Ld dis not Valtvras »mL Sv Seüllltn^v Sterling »«ü IS X ist«» V«»» «»inü»8lxt. L^p«ültlon«n: I«ü«n 8»nn»I»«nü, I«ü«a »uvettei» AlttlBvoel». »»einen. Versicherungsgesellschaft in Frankfurt a M. hart Versicherungen gegen FenerSgefahr auf die Dauer der Messen zn fest igen Prämie» durch die Haupt-Agentur -kieolatstraHe -Kr. SV, und die Special-Agenturen: W'. 8«I»»utI». M. )HZ»I»»n-D«»n«wIt». ». »ntü, Neumarkt IO. Markt 8. Rttterstrasie SO, S. 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Beginn -er Ziehung S. Classe 7S. Lotterie. Mit Loosen in s> L 51 Thlr., 1, n 251- Thlr.. 1, s 12'!, Thlr., L 61>, Thlr. empfiehlt sich Fk«»«rarr»r PeterSstraHe LS (Herrn Gotthelf Kühue'S HauS). Dienstag Anfang der Ziehung 5. Classe 79. Lotterie Lam-Looss in 1! II s, 2 und >»« Plaopreis« «mpstchlk L!»»I Ve«8vl»er, Neumarkt Nr. 7. Mit Loosen S. Classe 7». Königl. Sachs. Landes > Lotterie, deren Ziehung nächsten Dienstag den 18. April». o. beginnt» empstehlt sich v.« «I«I»«I» UniversttätsstraHe 1, II. Llvdimß 5. Vlasss 7S. L S. I-Loävs-Hottvrlo, DI«i»»t»» ü«» 18. ^»»11 Irin S. H»I ». «. Hanptgewtnne: IS0,000 Thlr., 100,000 Thlr., 80,000 Thlr., S0,000 Thlr., Lv,000 Thlr., S0,000 Thlr., 20,000 Thlr., S st 10,000 Thlr. re. rc. Loose hierzu empfiehlt die Lvtterik-Cvlltttion von 6arl 8et>roter. MvlMraße Ar. 53. ^nnonven- Leipzig, Ma, befördern Annoncen ,u den Originalpreisen ohne Spesen in alle Zeitungen der Welt. SLLsoilststii L Voßlor kxvEloi» karkt «r. 17, SpSMttONG -LmpLSKlNIILsts. Wir erlauben uns unsere Dienste im Spediiionsfach in empfehlende Erinnerung zu bringe^ sowohl für Versendungen nach der Schweiz, als auch für Warenbezüge von daher. Sn,.-ich«ha,.-. im «p-il „7^ 2», ^ ch V»ai»8po»t« X«» W*»rl8 nach Deutschland besorgt auf sickeren, Wege das Speditions-Geschäft von «Ze LÄ«r«A, 271 rn« ü« p»nl»«»»»ir I*al8«»nnist»« 21 ln I*»»l». 6ilmml-Hti uilil l.Luüi', ihrer außerordentliche» Dauerhaftigkeit wegen äußerst praktisch, empfehlen in allen Dimensionen un schönste» Dessins LI«In»I»»s«n Sk Lii»I«x, Schützensttaße Nr. 18.
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