Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186706127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-06
- Tag1867-06-12
- Monat1867-06
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1867
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
O» gestiegen. Wir haben schon in unseren früheren Wochenberichten darauf aufmerksam gemacht, daß die Verhältnisse günstig liegen, indem vom Mai an die Einnahmen starke Mehreinnahmen gegen voriges Jahr aufweisen werden, wo der Krieg die Tätigkeit der Bahn lahmgelegt hatte. Dagegen hat bei der Berlin-Anhalter Bahn im Mai die Mindereinnahme im Personenverkehr (da im vorigen Jahre große Truppentransport« stattgefunden hatten) die Mehreiunahme im Güterverkehr (21000 Thlr.) aufgezehrt. Das Steigen der Berlin-Pot-dam-Magdeburger Eisenbahvactien wurde in Verbindung gebracht mit einem Plane der Verwaltung der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn, wonach Letztere die Pots damer Bahn in der Art kaufen wollte, daß für jede Potsdamer Actie 250 Thlr. 5o/o Magdeburg.Halberstädter Prioritäten gegeben werden sollten. Indeß ist dieses Project des bekannten Sprculan- ten Augustin, Vorstandes der Halberstädter Bah», von der Pots damer Verwaltung abgelehnt worden. — Die Halberstädter Gesell schaft baut bekanntlich die Berlin-Lehrte-Bahn, und emittirt zu ihrem bisherigen Stammcapital von 3400000 Thlr. Actien ün Betrage von 6800000 Thlr. al pari für die alten Actionaire. Außer diesen 10200000 Thlr. I^it. ^ sollen noch 14600000 Thlr. Zi/z O/o Priorität--Stammactien H L ausgegeben werden. Von 71 an würde dann die Vertheilung deS Reingewinnes so erfolgen, daß I.Ü. 8 zuerst 3^/,o/o, dann 81t. ^ 8^ o/g bekämen, und der Rest zwischen beiden getheilt würde. DaS Zurückbleiben im Course der Lombarden gegen die Fran zosen trotz der höheren Rente der Ersteren erklärt sich aus den Mindereinnahmen, welche in diesem Jahre wegen der fehlenden Truppentransporte unausbleiblich sind. BiS 20. Mai betrugen dieselben 207,000 Fl. Allerdings hat die Verwaltung deswegen von dem Reinerträge deS vorigen JahreS eine bedeutende Summe auf daS laufende übertragen. Doch bedürfen die italienischen Linien deö Unternehmens noch der Garantiezuschüsse der Regierung, welche sich pro 66 auf circa 2 Millionen Gulden beliefen. Auch bei den Franzosen kämpfen die Mehreinnahmen der nördlichen Linien mit den Mindereinnahmen der südöstlichen Linie, und kom men deswegen nicht mehr recht vorwärts. — Die fortdauernde Schwäche der österreichischen Fonds erklärt sich genügend aus der Veröffentlichung der Einnahmen deS Kaiserstaats im ersten Viertel jahr, welche trotz des geringen Voranschlags dennoch «inen bedeu tenden Ausfall ergeben. Dagegen übersteigt die gefammte Staats schuld bereits drei Milliarden, von denen die schwebende Schuld Ende Mai 362 Millionen Gulden beträgt. Laut Finanzgesetz vom 22. August 1866 soll nun daS Maximum der StaatSpapier- zeichen nicht 400 Millionen Gulden überschreiten; eö bleibt also der Regierung kein großer Spielraum mehr übrig. Der Geldstand in seiner abnormen Abundanz besteht fort. Der Ausweis der englischen Bank vom 28. Mai zeigt ein« Zu nahme deS MetallvorraihS um 753,000 F in einer einzigen Woche. Der Ausweis vom 9. Juni weist nach einen Notenumlauf von 23,178,000 ^ gegen einen Baarvorrath von 20,954,000 Gewiß ungewöhnlich. Kein Wunder wenn daS Steigen der sonst so stabilen ConsolS solche Dimensionen annahm. Der Wochen- auSweiS der französischen Bank vom 6. Juni zeigt eine Vermeh rung deS Baarschatzes um 28*/, Million Francs und eine Ver minderung der umlaufenden Noten um 28, der Wechsel um 56 Millionen Franc-. Bei der preußischen Bank betrug laut Status vom 31. Mai der Wechselvorrath blos noch 60,763.000 Thlr. (Abnahme in einer Woche um 1,564,000 Thlr), während der Metallschatz nebst Papiergeld auf 88,563,000 Thlr. gestiegen war. Die umlaufen den Noten beliefen sich auf 127,800.000 Thlr. Bei der öster reichischen Nationalbank war laut Ausweis vom 1. Juni daS Exportgeschäft seit Anfang dieses JahreS von 38 auf 29 Millionen und daS Lombardgeschäft von 30 auf 25 Millionen gesunken. DaS bei keinem anderen Bankinstitute vorkommende abnorme Ver- bältniß der beiden Geschäftszweige zu einander giebt zu denken. Der Ausweis vom 5 Juni zeigt wiederum eine Abnahme deS WechselportefeuilleS um 405,000 Fl. und deS Lombards um 36,000 fl Dieser für die zu erhoffende Dividende üble Geschäfts stand könnte der Verwaltung der Bank wohl Veranlassung geben, von der vorbrhaltenen Verzinsung deS genannten Darlehen- an die Regierung im Betrage von 80 Millionen Gulden Gebrauch machen zu müssen, um die verbürgten 7 Procent Zinsen zu er langen. Außerdem verlangt die Bank Entschädigung wegen deS verletzten NotenprivilegiumS. Von dem veröffentlichten StatuS der kleinen Banken sticht sehr ab die der Dessauer Bank (Baar- und Papiergeld 263,000 Thlr., 985,000 Thlr. Noten, 825,000 Thlr. Wechsel) gegen den der Geraer Bank (Baarvorrath 1,149,000 Thlr., Noten 1,684,000 Thlr.). Die sächsische Bank hatte bei einem eingezahlten Capital von bloS 2 Millionen Thlr. am 31. Mai in Baar- und Papiergeld 604,800 Thlr. und einen Notenumlauf von 9,529,000 Thlr. Die Wechsel betrugen 3,687.000 Thlr., die Vorschüsse auf Lombard 1,862,000 Thlr. Also verhält nismäßig viel Lebhaftigkeit. Ser 1 ch 1 über die Wirksamkeit der städtischen Anstalt für Arbeitsnachweis»«- im verflossenen Monat Mai. UniversttätSstraste 9cr. S (Gewandhaus L Treppe). Tägliche Expeditionsstunden vom 1. April bis 30. September 1867 Vormittags von 7 bis 12*/, und Nachmittags von 2 bis 7 Uhr. 1867. Neuangemel- dete Arbeiter Gesammt- summe von Nachfragen nach Arbeit Gesuche nach Arbeitern Au-geführt« »rbeit-- bestellungen Vom 1. Jan. mäuul. wetbl. mäunl. wetbl. mäuul. wetbl. mäunl. wetbl. bis 30. April Vom 1. bi- 16 52 980 1987 104 1342 I 100 1298 31. Mai 5 18 365 638 52 305 ! 51 301 21^ 70 1345 2625 156 1647 ! 151 I 1599 91 3970 1803 1750 Die im Monat Mai verschaffte Arbeit erhielten folgende Personen: Männliche Personen: 2 Erdarbeiter, 1 FäfferauSspüler, 2 Flaschenspüler, 1 Flickschneider, 4 Gartenarbeiter, 1 Grubenräumer, 9 Handarbeiter, 1 Holzträger, 2 Messerputzer. 2 Oelfarbenstreicher, 1 Ofenkehrer, 20 Raddreher, 1 Träger. 4 Wasserträger. L. Weibliche Personen: 2 Aufwartefrauen, 17 Aufwarte mädchen, 5 Auswaschfrauen, 5 AuSbeflerinnen, 2 Fabrikmädchen, 1 Fensterputzerin, 3 Fensterwäscherinnen, 1 Flaschenspülerin, 2 Gartrnarbeiterinnen, 1 Kehrfrau, 1 Krankenwärterin, 1 LogiS- räumerin, 2 Rächerinnen, 3 Plätterinnen, 1 Roßhaarzupferin, 148 Scheuerfrauen, 1 Staffirerin, 1 Trägerin, 104 Waschfrauen. Resultat der Dienstboten - Nachweisung. 1867. Bestellungen auf Dienstboten Zum Dienst angemeldet Erhaltene Dienste mäunl. wetbl. mäuul. wetbl. mäuul. wetbl. Vom I.Jan. bis 30. April 10 85 17 255 9 57 Vom t. bis 31. Mai t 15 2 55 1 12 11 100 19 310 10 69 111 329 79*) *) Dienstboten, welche bei ihrem Umzuge au- einem Dienst ln den andern ihre Effecten tragen lassen wollen, haben dafür nur 5 Ngr. zu zahlen Ätadttheater. DaS Pfingstfest pflegte sonst immer die allerungünstigste Zeit für den Theaterbesuch zu sein; vor unserer glücklichen Directum scheint auch diese alte Thatsache nicht mehr Stand halten zu sollen: daS Haus war im gegenwärtigen Jahre an beiden Abenden, und besonders am zweiten Feiertag, sehr ansehnlich gefüllt. Zu seinem brüten hiesigen Auftreten (am 9 Juni) hatte Herr Nachbaur den Georg Brown in der „weißen Dame" ge wählt, also eine Partie, die so recht eigentlich in das von ihm mü ebensoviel natürlichem Talent als künstlerischer Bildung vertretene Fach deS Tenor- der sogenannten Spieloper gehört. Hier blühen jedenfalls unseres Gaste- reichste Lorbeer« und er darf sich rühmen, unter den jetzt lebenden berühmtesten und befähigtsten Repräsen tanten jene- so ausgesprochen von allgemeiner Gunst getragenen Genre'- unbedingt mit obenan zu stehen. Herr NachbaurS Georg Brown war ein so liebenswürdiger, lebenslustiger, heiterer und muthiger „Officier der Königin" als irgend Einer; Gesang wie Spiel, Beide- hinterließ den angenehmsten Eindruck. Unterstützt wurde er in sehr lobenSwerther Weise von Frau Dumont und Herrn Rebling (dem Pächterpaar), von Fräulein Blaczek (Anna), Herrn Hertzsch (Gaveston) und Frau Günther- Bachmann (Margarethe), auf deren Vortrag de- SpinnliedeS wir un- stets besonders freuen. Der zweüe Feiertag brachte unS Fräul. Hedwig Raabe'S „bezähmte Widerspenstige" und der endlich gewagte kühne Schritt von den VÜ8 mioorum gentium zu den Clasfikern, speciell zu der Größe Shakespeare'- gelang vollkommen. War noch nicht Alles gleichmäßig auSgearbeitet und harmonisch abgerundet, so steht daS für künftige Male gewiß auch in Aussicht, lieber die Haupt sache braucht kein Zweifel zu walten: Fräulein Raabe besitzt da- „Zeug" für die Rolle, Temperament und Rare. Gleich die Er- Lindruck deS Widerwärtigen. Wir fußen hier auf dem Goethe- schen: „Eine- schickt sich nicht für Alle!" Und dann deS Gaste- Auffassung und Spiel! DaS war ganz „die wilde Hummel", von der der feinfühligste Erklärer deS Dichters spricht, kurz augekus ' rasch und zufahrend, aber voll guten Kerne-. Fräul. Raabe i. mit genialem Jnstinct vcn dem allein richtigen Grundsatz au--» nahm die Rolle naiv. Katharina muß so und «jcht ander- ge-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder