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Dresdner Nachrichten : 29.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186710297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18671029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18671029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-29
- Monat1867-10
- Jahr1867
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- Dresdner Nachrichten : 29.10.1867
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— Vorgestern Übend gegen 9 vhr und gestern ftüh gegen 1 Uhr wurde bei Leipzig in Connewitz«, resp. Probst-- -aid« Flur bedeutender Feuerschein bemerk. Dem Vernehmen «ach soll an beiden Orten je eine Strohfeime niedergebrannt tzein. — — Mittweida. In der 7. Abendstunde de» 27. Oct brach in den bereits zum vierten Male mit Feuer Heimgesuch ten Scheunen vor dem Nochlitzer Thore hierselbst wiederum Feuer aus und legte in kurzer Zeck vier Scheunen mit den darin befindlichen reichen Vorräthen in Asche. Entstehungs Ursachen sind nicht bekannt, doch vermuthet man böswillig' Brandstiftung. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 28. Octbr. Der Fleischermeister Carl Traugott Goldschmidt hatte Privat klage wegen Berlaumdung erhoben gegen Carl August Hof mann, den Besitzer eines Hauses in der Louisei'straße hier, in dessen Parterrelocal Goloschmidt wohnt. Der Beklagte hatte gegen mehrere Personen geäußert, Goldschmidt habe Gar ben von Getreidefeldern gestohlen und mittelst seines Fleischer wagens in die Sradt gebracht. Da Hosmann jene Aeußerun- gen zugab, auch keine weitern Beweise für die Wahrheit seines Vorgehens anzusührcn vermochte, als daß er gesehen habe, wie Golbschmidt solche Garben mrt seinem Fuhrwerk heimgebracht und er selbst die Körner in den Garben gefühlt hätte, auch sich schon früher Bestrafungen mit Gefängniß wegen Holzdieb stahls zugezogen hatte, so wurde er zu 10 Thlr. Strafe ver- urtheilt, insbesondere da Goldschmidt nachgcwiesen harte, die Garben rechtlicherweise von einem Gutsbesitzer rn Lausa erwor ben zu habe». Hofmann erhob Einspruch und führte an, ein gewisser Beschormr habe den Garbendiebstahl gesehen. Das Gericht konnte diesen Beschorner aber nicht vernehmen, da er nicht aufzusinden war, und da Hosmann auch scnst r ichts We sentliches einzuwenden vermochte, so wurde heute das frühere Erkenntniß bestätigt. — Der Kramer und Uhrmacher August Friedrich Richter in Deuben war von seinem früheren Dienst mädchen Amalie Friederike Schmidt, ebenfalls von Deuben, angeklagt worden, sie bei einem zwischen ihnen erhobenen Streite, wo sie behauptet hatte, krank gewesen zu sein, er da gegen aber annahm, sie habe sich blos krank gestellt, in dessen Folge sie in die Worte ausbrach: „er wolle sie nur zu Tode ärgern wie er seine Frau zu Tode geärgert Härte" am Halse angefaßt und so sehr gewürgt, daß cS rhr nur mit der größ ten Anstrengung möglich gewesen sei, um Hülfe zu rufen, auch habe Richter sie darauf zur Thüre hinausg. steckt. Bei diesem Vorgänge selbst waren keine Zeugen anwesend gewesen, wohl aber hatten mehre Personen ihren Hülferuf gehö.t, auch gese hen wie sie, zur Thüre herausgekommen eine mit Blut unter laufene Beule am Halse gthabt hatte. Richter wurde zu I Thlr. Strafe verurtheilt, wogegen er Einspruch erhob, weil das MädchtN ihn thätlich angegriffen, im Gesichte gekratzt und er so im Stande der NRhwehr sie blos zur Thüre hinaus- gesteckt habe; die blrüunttrlaufeoe Stelle am Halse könne sie sich selbst beigebracht haben. Die Klägerin wurde hierauf heute beschieden, die Wahrheit ihrer Anklage eidlich zu bestär ken. — Der Grundstücksbesitz»r Friedrich Wilhelm Eisold in Serkowitz hat gegen einen dortigen Auszügler, Carl Christoph Herzschuh Klage wegen Beleidigung erhoben, demgemäß der Beklagte zu 5 Thlr. Strafe verurtheilt wurde. Dagegen pingekommen, hatte eine vorgenommene Cor.frontati'on erge ben, daß auch gegnerischerseitü Beleidigungen ausgesprochen worden waren und wurde er nun straffrei erklärt, doch zu Er stattung der Kosten verurtheilt und auf neuerdings erhobenen Einspruch dieses Erkenntniß heute bestätigt. — Gegen einen vom Schneidermeister Carl Ludwig O. Pochwitz in Radeburg in Nr. 38 des in Radeberg erscheinenden Amtsblattes „Echo" von diesem Jahre veranlagten Aussatze über zu leichtes Brod- gewicht hatte in Nr. 40 der erwähnten Zeitschrift der dasige Bäckermeister F. Niendorf eine Gegenannonce einrücken lasten, in welcher er sich unter anderen auch der Worte bediente, „darüber könne ein Schneider nicht urtheilen, dazu habe er den Verstand nicht", und weiter: „ein Bäcker könne seine Waare nicht wie der Schneider mit der Elle aus- rmsten und auSzirkeln, damit etwas für ihn abfalle." Diese Worte faßte Pechwitz als Beleidigung auf und verklagte des halb Nierdorf berm Gerichtsamte Radeburg, welches später auch dem Bäcker Nierdorf 6 Thlr. Strafe und Kosten zuerkannte. Niendorf hatte dagegen Einspruch erhoben; allein ungeachtet besten Sachwalter nachzuweiscn versuchte, daß in diesen Worten keine persönliche Beleidigung Pochwitz's enthalten sei, vielmehr nur von Schneidern überhaupt gesprochen worden, Pochrvrtz auch nicht nachgewiescn habe, im Aufträge aller Schneider die Klage erhoben zu haben rc., so wurde doch heute das frühere Erkenntniß bestätigt. — Auguste Wilhelmine Engelmann aus Strehla hatte als Dienstmädchen hier sich der Unterschlagung schuldig gemacht, indem sie zwei Mal das ihr von ihrer Herr schaft zum Brodeinkaus gegebene Geld unterschlage und den Bäcker veranlaßt hatte, das Brod auf Rechnung ihrer Herr schaft zu schreiben. Außerdem war sie auch geständig, ihrer Herrschaft sowie zwei anderen Dienstmädchen verschiedene Wäsch- und Kleidungsstücke im Geiammtbctrage von 5 Thlr. 25 Ngr. 5 Pf. entwendet, bei ihren Eltern verborgen, später theilweii'e auch getragen zu haben. In Berücksichtigung, daß sie schon früher dreimalige Gesängnihstrafe wegen Diebstahls «litten, waren ihr 4 Monate Arbeitshaus zucrkannt worden, und fand auch heute der erhobene Einspruch keine Berücksich tigung, da sie nichts Erheblicheres, als Thränrn, dagegen ein- wendrte. — Auch bei der letzten Verhandlung, in welcher Jo hann Traugott Gebauer gegen das Erkenntniß des Amtes Radeburg, welches ihn zu l Jahre Arbeitshaus und Kosten vcrurtheüt hatte, Einspruch erhob, fand dieses Erkenntniß seine Bestätigung. Im Sommer d. I. hatte der dortige Schasmeister Berger Abends bei der Rückkehr der Heerde ein Schaf, zu 3 Thalern tarirt, vermißt. Gebauer will es nun in einem Wassergraben auf Rittergutsboden verendet gesunden, mit nach Hause genommen, geschlachtet und das Fleisch wcggeworsen haben, weil es gestunken. Geständig war er, das Fell desselben für 17 Ngr. verkauft zu haben. Durch diesen Verlars entdeckt wurde Gebauer wegen widerrechtlicher Aneignung fremden Eigcn- thums zu obiger Strafe verurtheilt, hauptsächlich, weil er schon früher wegen Eigenthumövergehen mehrfache Strafen erlitten hatte. «a-es-eschtchte. Berlin. In d« letzten SonnabendSfitzung de« Reichs tag» lag die Berathung üb« den Vertrag zwischen dem nord deutschen Bunde, Bayern, Württemberg, Baden und Hessen, betreffend die Fortdauer des Zoll- und Handels-Vereins, vor. Abg. Braun beantragt, den Zollverein mit den einzelnen süd deutschen Staaten nur dann zu erneuern, wenn von jedem dieser Staaten das mit dem norddeutschen Bunde abgeschloffene Schutz- und Trutzbündniß nicht in Frage gestellt werde. In Bezug auf Bayern äußerte bei dieser Gelegenheit der Bundes kanzler Graf v. Bismarck: Ich bin nur mit wenigen Worten, wegen eines augenblicklichen Uebelseins, im Stande, meine An sicht zur Sache zu erklären. Die verbündeten Negierungen haben gehofft und hoffen noch, daß der Fall, welchen das von den ^Herren Braun und Genoffen gestellte Amendement im Auge hat, nicht eintreten werde. Die Hoffnungen sind in dessen durch Nachrichten, die mir heute früh zugegangen sind, aus ein sehr geringes Maß reducirt. (Hört, hört!) Es ist im höchsten Grade wahrscheinlich, daß der bayerische Neichsrath die Zollverträge verwerfen wird. Für diesen Fall stehe ich nicht an, zu erklären, daß das Amendement der Herren Braun und Genossen die Anschauungsweise der verbündeten Negierungen auedrückt. (Bravo und Bewegung.) Daß mit dem Bekenntniß zu diesem Grundsätze eine Drängung gegen unsere süddeutschen Brüver verdünnen wäre, kann ich nicht zugeben. Es ist die Wahrung derselben Freiheit für unsere winhichaftlichen Ange legenheiten, welche wir unseren süddeutschen Brüdern niemals verkümmern, und der Fürst von Hohenlohe hat dies are>kannt, rmnn er in der bayerischen Kammer cer Abgeordee en, die sich mit der großen Majoiität von 100 gegen 17 Stimmen zu d»m Principe der Verträge bekannt hat, welche der Neichsrath ver werfen will, erklärt hat. Ich habe gesagt, wenn sie im Stande wären, einen süddeutschen Zollverein zu schließen, so würden wir sie nicht daran hindern, sondern die Hand dabei bieten, daß dieser süddeutsche Zollverein keinen befreundeteren Nachbar hätte, als den norddeutschen. Die süddeutschen Staaten sind dazu nicht im Stande gewesen; ob sie cs sein werden, muß die Zukunst lehren. Daraus aber habe ich nie ein Hehl gemacht, daß die wirthschaftliche Gemeinschaft mit der Wehrgeiminschaft unserer Arffasiung nach Hand in Hand gehen. ?Bravo.) Wir haben die Zollverträge, nüe sie hier zur Genehmigung vorlie gen, abgeschlossen in der Voraussetzung, daß die Bünvnißoer träge ehlich gehalten weiden. Wir hätten sie nicht abgeschlossen, wenn uns daran Zweifel aufgekemmen wären. Ich kann die sem Zweifel jetzt noch nicht Raum geb»n, denn die Ratifica tionen der süddeutschen Fürsten sind uneingeichränkt und üino elau5uln und ich glaube, daß diese Fürsten sich zu jeder Zert zu ihren Worten bekennen werden. Man geht häufig von dem Gedanken aus, daß diese Verträge für den Süden eine Last, eine Pflicht zur Hecrcssolgc und nur für den Norden von Nutzen seien. Diese Pflicht zur Hecresfolge liegt aber auch dem Norden dem Süden gegenüber ob, und der Schwächere kann leichter in schwere Händel verwickelt werden, als der Starke, und er erhält alsdann bessere Unterstützung, als der Süden uns darzubringcn im Stande ist. Es ist keine Kleinig keit, in Zeitläuften, wie sie jetzt in Europa sind, wo das Schwert unter Umständen hart in die Waage fallen kann, wenn da ein kleiner, an sich europäisch nicht wehrfähiger Staat sich auf — ich will die Äffer nicht nennen — auf eine fast unbegrenzte Ziffer von Bayonnctcn berufen kann, die der nord deutsche Bund ihm zur Seite stellen kann. Der Abg. Löwe hat angedeutet, wir thäten mit diesen Bündnissen den süddeut schen Negierungen nur geringen Gefallen, wenn wir sie auf recht erhielten. Ich kann das nicht glauben. Ich habe von den Regierungen noch keine Neue wahrnehmen können über die Entschließungen, womit sie uns ihrerseits den Antrag zu diesen Bündnissen entgegen brachten. Ich erinnere mich sehr genau, daß rin Mann von deutscher Gesinnung und lange Zeit ein Gegner Preußens, Freiherr v. d. Pfordt«, im Augenblicke, als wir erklärten, daß wir auf die beabsichtigte Erwerbung des rechtsmainischen Grbütes verzichteten unter der Bedingung, daß das ihm im Prmc p bekannte Bündniß von Bayern angenom men werde, daß er unter der lebhaftesten Betätigung seiner inneren Bewegung bezeugte und mir erklärte: Hieran sehe er, wie sehr meine deutsche Gesinnung verleumdet werde, und wie in meinem Brffen ein deutsches Herz schlage, wie in dem sei nen. Ich glaube, meine Herren, diese Meinung hat sich be währt. (Bravo.) Was über den restlichen Zusammenhang beider Arten von Verträgen sich lagen läßt, so habe ich theils selbst es schon angedeutet, theils hat es der Herr Vorredner erschöpft; ich kann nur den Entschluß der verbündeten Negie rungen bekunden, der aus dem Votum des Reichstags nicht einen Zwang, wohl aber eine wesentliche Kräftigung und Be stätigung ertne'mm wird; daß wir entschlossen sind, die wirth schastliche Gemeinschaft nur mit Denen sortzusetzen, die es frei willig thun, und nur mit Denen, die auch die Gemeinschaft der Wehrkraft auf nationaler Basis ebenso fortzusetzen ent schlossen sind, und daß wir, wenn die neuen Zollverträge, wie sie in den Verträgen, ich glaube vom 8. Juli, vor Ihnen lie gen, nicht die Annahme finden, wenn die Vündnißverträge ver morsen werden, was ich bis jetzt im Vertrauen auf den Werth eines deutschen Königswortes vollständig in Abrede stelle — daß wir dann die alten Zollvereinsverträge an dem festgesetzten Termin kündigen. (Anhaltender Beifall.) Berlin, Montag, 28. October, Nachmittags. Der am Sonntag Mittag hier eingctroffene bayerische Ministerpräsident Fürst v. Hohenlohe und der bayerische Neichsrath Freiherr v. Thüngen wurden gestern Abend vom Ministerpräsidenten Gr-.f v. Bismarck empfangen und zum Diner geladen. Heute er- theilte der König dem Fürsten v. Hohenlohe und dem Frer- herrn v. Thüngen eine Audienz im Beisein des Grasen v. Bismarck, welcher vorher Vortrag bei Sr. Majestät gehalten hatte. Der Fürst v. Hohenlohe und der Freiherr v. Thüngen kehren heute Abend nach München zurück. (Dr. I.) Paris, 27. October. Der heutige „Moniteur" schr-eibt: Ter Abgang der Flotte urd der Truppen nach Civitavccchia war auf den Wunsch des Königs Victor Emanuel bis zum gestrigen Abend aufgeschoben worden; da jedoch noch im» er kein neues Ministerium in Florenz gebildet ist urd die revo lutionären Schaaren fortfahren, in die päpstlichen Staaten einzudringen, und Gefahr« für Rom selbst befürchten lass«, so hat die französische Regierung die beschlossene Occupatio» nicht länger vertagen dürfen, und ließ d« Kats« von seinem Beschlüsse in Florenz Mittheilung machen. — Der Staatsmi nister Nouher hat bei Gelegenheit oeS Abschiedsdin«, welche« die fremd« AuSstellungScommiffare d« kaiserlichen AuSstellungS- Commission gegeben haben, eine längere Rede gehalten. Staats minister Nsuher sprach von den schnellen Fortschritten der In dustrie und Kunst und bemerkte, daß deren Entwickelung stet« durch die Anarchie deS Krieges aufgehalten werde. Trotzdem wäre eS eine Illusion, wenn man glaube, die Menschheit von den Nebeln des Krieges ganz befreien zu können. Man müsse sich darauf beschränken, die Nebel deS Krieges zu vermindern. Die Aufgabe der Negierenden sei die Erhaltung deS Friedens unter den Nationen. Die Tagesereignisse schienen diesen Wor ten ein Dementi zu ertheilen. Fürchte man doch sogar, daß eine benachbarte Nation die schwere Veranlwortlichkeit eines Krieges mit Frankreich auf sich nehmen könnte. „Diese Be- sorgniß ist, wie ich glaube," fügte Nouher hinzu, „unbegrün det. Der einzige Zweck der von dem Kaiser gefaßten Ent schließungen ist, dem ordnungswidrigen Vorgehen von revolu tionären Persönlichkeiten Einhalt zu thun, die ohne jedes Mandat sind und es »vagen, daS von der gesetzmäßigen Macht deS Landes beschorene Wort zu verletzen. Die italienische Nation und ihr Souverän wissen, daß die verblendeten Anar chesten eben so wohl Florenz, als Nom und die Existenz des monarchischen Italiens nicht weniger wie die der päpstlichen Staaten bedrohen. Was mich bctnfft, so habe ich Vertrauen in die Besonnenheit dieses Volkes, dem wir so zahlreiche Be weise unserer Sympathie gegeben haben. Es wird sich gewiß nicht durch die bösen Leidenschaften ins Schlepptau nehmen lassen. Die Feuerprobe, welche wie jetzt durchmachen, wird nur zur Befestigung des F.iedrns beitragen, indem gleichzeitig die ungeregelten und ruhestörcrrden Leidenschaften, denen man nicht ohne Schande und große Gefahr die Interessen Europa» und der Civilisation überlasten könnte, zurückgedämmt wer den." Dr. I.) Italien. Die italienischen Angelegenheiten nehmen fort gesetzt die größte Aufmerksamkeit in Anspruch. Daß vorläufig Garibaldi Herr in Italien ist, mögen folgende Thatsachcn zei gen : Gar:baldr's Zug von Caprera, seine Landung in Livorno, sein Auftreten in Florenz, der Erlaß seiner Proclamation vom 21., seine Abfahrt nach Nom: das gleicht Alles der Rückkehr Napolcon's von Ella ger sehr, und cs beweist, daß die Re gierung nichts vermag, jetzt w» nigstens nichts, gegen den Ruf: „Italien befreien oder sterb n!" Am 22. October, 2 Uhr Nachmittags, fuhr der alte Licrator mit einem Extrazuge, be gleitet von zwei oder drei Personen, von Florenz nach Foligpo, wo er bekanntlich aufgefordert wurde, umzukehren, den Mahn ruf aber bitter lachend zu den Acten legte. Am Abend de« 22. October brachte Garibalku's Organ, die „Nisorma", fol gende Proclamat on: „Italiener! In Nom errichten unsere Brüder Barricaden, und seit gestern Abend schlagen sie sich mft den Bütteln der päpstlichen Tyrannei. Italien erwartet, daß J»der seine Schuldigkeit thue. 22. October 1867. G. Gari baldi." Es war an dem Tage, wo Nattazzi in Cialdini'L Hände das Staatsruder übergeben hatte. Äm Morgen des 22. hatte um 1 l Uhr in Folge von Maucranschlägen in Flo renz auf dein Platze der Sigvoria trotz starken Regens unter großer Vetheiligung eine Volksversammlung stattgefunden. Die Tricolore bildete den Mittelpunkt der Scene. Dann erdröhnte der Nus: , Nom hoch! Tod dun fremden Einstuffe! Gari baldi auf dem Capitols hoch!" Dann zog man zum Palaste Nicciardi. An der Cavour-Straße wurde dieses großen Man-^ ncs gedacht. Eine Deputation ging zu Nattazzi hinein, um ihm eine Adresse, worin Nom als Hauptstadt verlangt wurde, zu überreichen. Nattazzi bewegte sich in allgemeinen Redens arten, und die Deputation drehte ihm kalt den Rücken zuz doch zog man ohne Drohungen ab, um Garibaldi zu be grüßen, der auf dem Platze Santa Maria Novella Rr. 21 seine Wohnung genommen hatte. Alsbald erschien auch der alte Dictator auf dem Balcone; Alles hatte das Haupt ent- blöst. Garibaldi sorserte, wie gewöhnlich, auf, daS Volk möge sich bedecken. „General, bedecken Sie sich!" Das that er, und nun richtete er an die Versammlung unter stürmischen Zu rufen folgende Ansprache: „Italiener! Da bin ich wieder unter Euch. Ich will mit Euch daran gehen, endlich den Bau der Erlösung unseres Vaterlandes zu krönen und der Welt zu be weisen, daß wir durchaus keine fremden Vormünder nöthig haben. Alsbald w rd unter der brüderlichen Mitwirkung der Armee das Volk sich in Besitz jener römischen Erde setzen, die nur zu lange von den ausländischen Villeggiataren besudelt ward. Ich für meine Person bin Euch Bürge, daß ich meine Pflicht thue bis in den Tod. Tapferes Volk, Glück auf!" Als der Ge neral gesprochen, erdröhnte die Stadt von Beifallsrufen, dann ging Alles friedlich auseinander. Das Militär stand Gewehr im Arm, doch rS rührte sich nicht. Die Proclamation Gari- baldi's, die dann erschien, führt den Wahlspruch des DictatorS: ,Italien frei oder der Tod!" Der Alte sprach vom „Haupte", ohne das Italien nicht leben könne, eiferte weidlich gegen jenes Häuflein Kriecher, die Recht und Würde in die Schanze schlügen, ,um den Launen eines v.rächtlichcn Tyrannen zu sröhnen'. Florenz, 25. October. Garibaldi besetzte mit den Ban den Menottr's Paffo Correse und Montc-Maggiore. Die vor derste Jnsurgentencolonne steht bei Monte-Rotondo. Die In surgenten eroberten Bagnorea wieder. In Nom ist der Be lagerungszustand erklärt. (Wenn sich diese letzte Notiz bestätigt, so ständen die Garibaldianer bereits nahezu vor den Thoren der ewigen Stadt, denn Monte Notondo liegt nur einige Meilen von Rom, mit dem es durch eine Eisenbahn verbunden ist.) — 26. October, Nachts. Cialvini gab seine Demission; die Be rufung Nattazzi's wird stark besprochen. Garibaldi erfocht bei Monte Rotondo neue Siege und steht bei Toretta dicht unt« den Mauern Noms. Nach dem Journale „Diritts" wird die französische Flotte morgen in Civitavccchia ausgeschifft. einer der 2 mag. neben! Urthei Jeder Geißst Lebens nete ir naturh und 1; Antoin rösische, ihre tr, Noyalij 0 »ris ckem ciniselik dilli^tr; ltörperli tacken Wi von uns stell«, r Ankauf > Ma i»v bei Hebe Alb große Vr E in frequer Garrj »n trieb« iv oder ohne nvmmen , Näheret Garn-Gesö ist eine V paffend) z 1868 zu l Näheres be'm Besitz E'" gan verdcc gesucht gro Ordnung ^ Kind stadt, Un e in der Wö W'Lr van, 2 Fa: gehalten, i
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