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Dresdner Nachrichten : 04.02.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186802046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-02
- Tag1868-02-04
- Monat1868-02
- Jahr1868
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- Dresdner Nachrichten : 04.02.1868
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«bch't !» -- I» Bettr»dorf kannten an einem der vrrgenuaen Morgen Me bettengebäud« und di« Scheune de» Gutsbesitzer« L^vmatzsch weg. Die Ursache de« Feuer» ist noch nicht er» — In Meißen hat eine seit wenig Wochen erst verhei- rächet« Nrbeiterssrau während de» Lachen» eine im Munde Erhalte« Nähnadel verschluckt. Nach ärztlichem Nut spruch »soll sich zwar die Hoffnung auf Rettung der hart darn edrrl egen den Unglücklichen steigern, ad« dieselbe erleiset bei der gering sten Bewepung die heftigsten Schmerzen und kann fast gar nicht» genießen. Es ist die» leider ein Fall, der allen Flauen und Mädchen zur Warnung dienen mag, welche die allher- k-mmliche Gewohnheit haben, die Näh- und Stecknadeln in de« Rund zu nehmen. — Auf dem Bischofsweg kam es vorgchern Abend zwi schen mehreien Leuten, die sich beim Begegnen anrar.nlen, zu einem Exceffe, der bald in der Weise «uSarlete, daß ein Mann da» M.ffer zog und damit seinen Gegner in den Kopf stich. Die Wunde die Letzterer davon getragen, soll glücklicher Weise nicht gefährlich sein. — — Die Frau Gemahlin de» kais. sranz. Gesandten am k. sächsischen Hofe, Frau Baronin von Forlh-Rourn ist, wie wir vernehmen, Hinselbst nicht unerheblich erkrankt. Die schweren Leiden der allgemein beliebten Dame erhöhen die Theilnahme ihre» zahlreichen Bekanntenkreises. — — Ma» bübische Hände nicht Alle» angreifen müssen, beweist ein Vorfall am Meißner Elbu^er. In einer der vrr- gangrnen Nächte wurde einem fremden FuhrwerkSbesitzcr von de« Lagerplatze an der Elbe sein großer Lastwagen in den angeschwollenen Strom gefahren, so daß derselbe fortzeschwom- men P und wahrscheinlich ganz verloren gehen wird. — Ei»«, der nie „quer" geschrieben, der auch nur we nig Wrchselfälle erlebt, aber dabei stet» ein Hundeleben ge, führt, war neulich dennoch in der Lage, als Wechselanestat in akkr Form Rechten» abgeführt worden. Er knurrte nicht, er murrte nicht; denn sein Pelz deckte ein wechselsreie», unschul dige» Herz — und die» war in aller Wahrheit und Klarheit ein — Pudel. Heimathsangehörig in einem Städtchen ver südöstlichen Lberlaufitz stand er eben o ben seinem Herrn, in dessen Behausung eine gerichtliche Auspfändung in Folge nicht eingelöster Wechselverbindlichkeit vollzogen wurde. Zwar hatte der Besitzer Alle! sein« Ehefrau vor Eintritt seiner Zahlungs unfähigkeit zugeschriebrn, aber da« Qurrschreiben hat j, doch nebenbei immer noch den Spaziergang nach „oben" im Ge folge und der Pudel mußte als lebendiges Psandobject den Gang nach dem Acrestlocal trotz ernsten Widerstände» antreten. — Beim Hinblick auf die jetzige Carnrvalsznt geben wir einige Notizen, wie derselbe im Jahre 1728 in Dresden ge friert wurde. Es fiel in diese Zeit der Besuch de» König» Friedrich Wilhelm I. und seine» Sohne», de» Kronprinzen Friedrich, de» spätem Friedrich der Gioße. Der praWebende Friedrich August hatte Veranstaltung getroffen, seinem Gaste den Aufe.thalt so angenehm ol» möglich zu mach n und des halb di« mrsch ed nslen Festlichkeiten angeortn.t. So war am 17. Januar e n große» Damen-Rmgrennen auf Schlitten. Der Altmarkt war hierzu besonder» decerirt und da kurz zu vor Thmweiter eingetreten war, hatte der König durch 309 Wagen timge Tausend Fuder Schnee auf den Platz schaffen lassen. Die prachtvollen Schlütm, der kostbare Pserdeschmack und die Pracht de» ganzen Rennen» fanden die vielseitigste Bewunderung. Am 3. Februar fand in der Slellbahn em großes Fuchtprellen statt, wobei 300 Füchse. Io wilse Schwein«, 6 wilce Katz-n. 3 Dachse uns 3 Biber ihren Tod fanden — Gin» der Hauptfeste aber war die am 9. Februar im Riesen saal« abgehaltene Bauernhochzeit oder Wirtschaft. Heber dem grünen Thore und auf der großen Schloßneppe hingen Wnths- hauSschilser, auf denen da» Schloß al» Gasthau» zum weißen Adler von allerhand lustigen Emblemen, Harlekin» und Mu- sikgeräthen rc. umgeben dargestellt war. Darüber la» man die Le.se: Zum weißen Adler heißt die Schänke, Ibr Gäste stellt Euch zeitlich ein! Es kann kein bcsj'rer Gastwirth sein Er öffnet Keller, Kstch' und Schränke Und giebt um onst Kost und Getränke. Singt, tanzt, spic-it, cßt. schenkt ein, trinkt aus, Nur lastet den Verdruß zu Haus! T» konnte auch keinen bessern Wirth geben, als den zum wei ßen Adler, venn dies« war Friedrich August selbst, dem al» Mithin die Fürstin von Irschen zur Seite stand, umgeben von den Li schönsten Personen de» Dresdner Hofe», welch« Hausknechte und Mägse darstelllen. Vier Banven Lauem, jede zu 12 Paaren, waren die Gäste. Di« französischen führte ver polnische Krön- unv sächsische Kurprinz; die zweite Bande, italienische Vantalon». führte der Herzog Adolf von Sachsen- Weißenfelü nebst der Gräfin Orseli ka; dre brüte Bande waren Berghäuer und Klöppelmädchen, - führt vom Grafen Nutowsky und der G-äfin von Manteuffel, uns die vielte Bande stellte norwegische Bauern dar unter dem Grasen Flemming nebst Gemahlin, wobei der preußische Kronprinz al» erster Bau« auftrat. E» wechselten heitere Tänze, Schmausereien und Wihspiele. Schließlich kam der Hospoet in blauem und rothem Tastet als Hausknecht gekiekt und ging sämmtliche Anwesen dm, von Frrecrich August bi» zum letzten norwegischen Bau« durch, indem er in launigen Versen derer Eigenschaften be sang. — E» dürfte bei unseren fleischarmen oder vielmehr fleischtheuerrn Zeiten nicht ganz uninteressant sein, zu e.fahren, was bei solchen derartigen Festlichkeiten ge kraucht wurde. Bei erwähnt« Baurrr.w rthschaft gingen laut handschriftlicher Nachricht auf: 3 Stück Wild, 15 Rehe, 3 wild« Schweine, 12 Frischlinge, 300 Fasanen, 400 Re» hühner, 300 Krammetsvögel, 2 Ochsen, 50 Rrndszungen, 30 Schöps«, 40 Kälber, 8 Lämmer, 1 zahme« Schwein, 300 Kälbermttche, 400 SchövSfüße und Zungen, 18 Schinken, 30 Setten .« äuchnter Speck, 24 Seiten frischer Speck, 300 Ko- oaunen, ILO junge Hühner, 100 Tauben, 50 zahme Esten, LI alte Hühner, 30 Gänse, 300 Kannen frisch« Butt«, 20 so Hv« Zuck«, 1000 frische Mkschel», gaoü Stück ftisch« Lastern, allerhand Gewürtz« unk italienisch, Wraren, 1» Schock Krebse, 8 Stück Karpfen, S Nala, 2366 Flaschen Toka»«, 400 Flaschen Oedenbn»»«, 600 Flaschen Burgund«, 250 Flaschen Champagner, 4000 und etliche Maß Rheinwein, „der Land- wein und vier ist unzählig" und 14156 Stück Wachslicht«. — Bautzen, 1. Februar. Heute Mütaz 1 Uhr rückt, unsere neue Garnison, bestehend au» dem Stabe d« zweite» Infanterie-Brigade, sowie dem Stabe und dem 1. und 3. Ba taillon de» 4. Jnfanterie-Regiment» 103 in unsere Städten. Es hatte sich schon am frühen Morgen ein sehr zah'reiche» Publikum au» Rah und Fern eingesunven, um dem Einzug« der langersehnten vaterländischen Trupp n b-izuwohnen, welch« dm-, auch von Einheimischen und Fremden mit einem wahre« Enthusiasmus empfangen wurden, al» sie mit klinMvem Spiel in unsere Stadt einrückten. Am äußeren Lauenthore war von dem Raihe der Stadt ei-re imposante Ehrenpforte, reich b.flazgt, errichtet und an dem Portal ein den Ankom mensen schon von Weitem sichtbare» , Willkommen" angebracht worden. Die Häuser der Straßen, eurch welche dteTrupp:« ihren Marsch nahmen, waren reich mit Flaggen und Recht- geschmückt un» au» vielen Fenstern regnete eS Blumcnbouquet» au» den Händen der Domen. Von den Dekorationen sind besonder» die d« H uptwache, welche Herr Kaufmann Pahn zu übernehmen die Güte hatte, sowie de» Geschästklocal» der Firma Au ustHGrützner zu «wähnen. Die Inhaber der ge nannten Firma hatten ihr Schaufenster in ein« der Feer de» Tage» wahrhaft entsprechenden Weise decorirt, weshalb veun auch vor demselben, sowie vor der Hauptunche ein rege» Leben zu bemerken war. Bei der Kaserne angekommen, wur den die Trupp.« durch eine Deputation de» Stadtrath«, so wie mehre,ec Mitglieder hiesiger k. Behörden empfangen und e» lichtete Herr Stavtrath Heß er rm Namen dreser Depu tation an den Höchstcommrndirense« uiserer Truppen, Herrn Generalmajor Nehrhoff von Holderberg folgende Ansprache: .Hochgeehrtester Herr General! Schon vom Portal, welches zu Ehren veS heutigen Tages unsere Siadl ausgcnchtel hat. leuchtete Ivnen, Ihirm geehrten Osfiziercorps und Ihren braven Truppen ein ,Wlüko ninen' freundlich entgegen. Diesem, wenn auch stummen, doch beredten Gruße haben wir, die Abgeordneten der städtischen Behörden, lauten und freudigen Ausdruck zu geben. Unsere Zreude, Ihnen, meine Herren, ein herzliches Willkommen der Stadt und Gemeinde zurusen zu können, ist eine gerechtfertigte. Es g-lk ja Männern unse res engeren Baleilandes, eS gilt Männern, die zum Theü schon jruhcr von uns gekannt waren unö die wir b:S zum heutigen Tage hoch ge hakt n haben. Vor Allem gilt aber unser freudiges Willkommen Männern, die in treuer Psüchlersüllung gegen König und Vaterland manches Opfer freudig gebracht und Gefahren un» Anstrengungen mulhig bestanden und ertragen haben. Möge Ihnen, Herr General, Ihrem geehrten OsfiziercorpS und Ihren braven Truppen vergönnt >ei». nach einer durchlebten schweren Zeit Ruhe und Erholung inner- hüd der Mauern unterer Stadt zu finden. Mit diestin ausrichtigen Wunsche begrüßen un» ehren wir Sie durch den dreifachen, aus dcr Tiefe des Herzens strömenden Zuruf: Hoch! Se. Majestät König von Sachsen unser allverchrler Markgras und Herr! Hoch! der Höchst- commandirende unserer vaterländ>>chen Armee, Se- K. Hoheit Kron prinz Aibert! Hoch! die treue und tapfere kSmgl. sächsische Armee! Nachdem da» letzte dies« bei den zahlreich Versammelten leb» Hastesten und fr udizsten Wiederhall findend»« Hoch» ve.k.ungen, «wiede te Herr Generalmajor Nehrhoff von Holoerbrrg dre eben vernommene Ansprache in angemessen« Weise. Derselbe dankt« für den den Truopen von Seiten der Stadt bereiteten, so überaus festlichen Empfang, bcm rkte, welche Freude e» ihnen sei, nach der verlebten unruhigen Zet nunmehr als feste Garnison in die alte Metropole dieser Piovinz einziehen zu können und sprach endlich die feste Ueberzeugunz aus, daß zwilchen dem Militär und d n Bewohnern der Stadt ein fried liches und heczl ch s E-nv rnehmen oowalten werde. Schließ lich begaben sich die Mannschaften theil» in die Kaseine, 'heil» tn ihre bei den Bürgern hergcrichleten Quartiere, um rach dem anstrengenden Marsche der ihnen zu gönnenden Ruhe zu pflegen. Dem Vernehmen nach wird den Mannschaften aus Veranstaltung einiger Bürger demnächst noch eine besondere Festlichke.t bereitet werden. — Der SubscriptionSball in den Räumen der Gesell schaft .Harmonie', welcher den 6. Februar stattfindet, scheint sich einer großen Theilnahme zu erfreuen und vorzüglich sind e« hier verweilende Fremde, die sich nach Blllets orangen. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 3. Februars Zwischen Frau Moria Magdalsnen Nuck, der Ehefrau de» Häusler» Johann Georg Nuck un» Johanne Eleonore Mch- bach in Cotta war Unemigkert eingetreten, und in Folge da von versuchte am Abend de» 28. Oct. v. I. Nuck gewaltsam in die Wohnung der Mißbach unter Laimen, Toben und be leidigenden Reden einzusringen. Ein der Mißbach und derm Tochtrr zu Hülfe gekommener Mann, der den Nuck beäastig>n wollte, wurde von »hm mü den Worten: „Rotzjunge, du hast m r nicht» zu befehlen", die Treppe hinuntergeworfen und mißhandelt, so baß der junge Mann blutete. Von dem Letz teren wegen Körperoerletzurg und von der M ßbach der Schimpf, reden halber verklagt, wurde durch Zeugen die Thatsache und d.r Gebrauch d« Worte: „H . . ., Kinonmörderin, du gehörst in» Zuchthau: I" bestätigt und ihm deswegen 5 Thlr. Geld strafe zuerkannt. Auf heute erhobenen Einspruch würbe di se Strafe auf 3 Thlr. unter der Bedingung ermäßigt, daß die Frau den Reinigung»«!» schirölt, außerdem e» beim vorigen Bescheide verbleibt. Frau Nuck war überdies wegen Be schimpfung und Verleumdung der Mißbach zu 4 Thlr. Strafe verurtheilt worden, hatte Ein p uch erhoben, woll-e die Zeu- gm verwerfen u. s w.; allein da» frühere Erkmntniß wurde heute bestätigt. — Am 28. Mai v. I. war d« Orkoncm Joh. Gottfried Grumbach au» Söbrigen auf ein Dawpsschff der sächsischen Elb-Dompfschifffahrt»-G*sellsch,ft al» Passagier ausgenommen worden. Er war sehr betrunken, halte darum, wenige Minuten noch seiner Aufnahme mit andern Passagieren Strett angefangen, vom Schtffspersonal zur Rohe verwiesen, sich auch gegen diese durch Beleidigungen vergangen und war nicht zur Ruhe zu bringen. Au« diesem Grunde wurde seine Aussetzung an« User beim Wrldschlößchen befohlen, von G um bach ad« dagegen so viel Widerstand geleistet, daß es nur der gesammten Kraft von vier rüstigen Seeleuten gela'gh L ML. s oudern' so g« nÄs' s«M» «wFtz«tz und «chtz» M sei»« Körper entblößt, ihnen »inen Theil desselben, d» brr Aupimd zu nennen verbietet; -«zeigt, b«t dergleichen Gelegen» heilen übliche Einladungen und ehrvertrtzeade LuSdrücke hiu» zng> fügt >nd war deshalb zu eine» Monat Grfüagniß vrr- urthetlt wvrden. Damit unzufrieden hatte auch er Einspruch dagegen erhoben. Obgleich von seine« Sachwalter, Adoocat Schanz, heute alle in der Sach« möglichen Entschuldigung»« gründe für seinen Clienten ausgestellt wurden, blieb sei« Ein spruch doch erfolglos. — Der kurz vorher vom ArSeitShause hier wird« an-elangte, 26 Jahre alt« Robert Arthur Herr- mrna von hier kam am Abende de« 4. Decemb« v. I. in die Adlersche Bierstube in der großen Ktrchgaffe, in der mrh« rere Gäste beim Spiele beschäftigt warm, setzte sich einsam a« einen Lisch, ließ sich Bi« geben und bezahlt« e» auch. Kurz« Zeit darauf kam noch eine andere Person, Namen» Mark«, an seinen Tisch und zwischen Bciden entspann sich eine Unter haltung. in welch« Herrmani. dem Mark« mitlheilte, daß er sich in Noch befände, keine Arbeit und kein Geld habe, unb in der That bemerkte Märker, al»H irrmann s-ii Portemonnaie zog. um wieder Bier zu bezahlen, varin nur wenig« Groschen, eine Bemerkung, welche schm vorher die Kellnerin gemacht hatte. Unter diesen Umständen drang He rmann in Märker, ihn mit nach Haute zu nehmen und in seinem Bett mit schlafen zu laffcn, da er kein Geld habe, um bei der Winterkälte in einem Gaflhau'e zu übernachten. Ohne eS zuzusagen, ging Märker, jedoch mit dem Versprechen, bald wieder zu kommen, fort, ohne zurückzukehren. Herrmann ließ sich wieder Bi« geben und blieb sitzen bi» um 12 Uhr, nachdem alle Gäste bi» auf einen, Namm» Prath«, fort waren. Pracher hatte noch etwa» mit dem Gastwirth zu besprechen und ging deshalb mit Letzterem in ei» Nebenzimmer, und die Kellnerin brachte nun die Stühle mied« m Ordnung. Bei dieser Gelegenheit mußte sie den UeberzieherPrath«», der ihr im Wege war, ein wenig auf die Erste rücken, dann ging sie für eine kurze Zeit ins BüffT. Während sie dort war, sagte Herrmann gute Nacht und ging fort. Gleich dar auf kam Pracher und wollte sich seine« Ueberzichns bedienen, um fortzugehen; allein der lleberzieh«, acht Thaler taxirt, war verschwunden. Da sonst Niemand weiter ins Zemmer ge kommen war, so siel natürlich der Verdacht auf Herrmann. Wiewohl es nun der Polizei gelang, des Herrmann am fol genden Morgen habhaft zu werden und in Herrmanns Porte monnaie 3 Thlr. 29 Ngr. zu finden, so läugnete er doch be- hanlich, den Ueberzieher gestohlen zu habm, und war eS auch nicht möglich denselben hcrbeizuschaff n. Ueber den Besitz de» bei chm Vorgefundenen Gelbe» befragt, gab er vor, e» theil» als UnterstützungSg'ld, theils durch Verkauf von Kleidungs stücken «Hallen zu haben, allein sein Vorgeben erwies sich al« unwahr und er wurde trotz seine» L.-ugnenS zu einem Jahr Arbeitshaus verurtheilt Dagegen hatte er Einspruch erhoben und die Abhörung eines Defensionalz-ugen verlangt. Allein dies« erklärte, Heermann gar nicht zu kennen, und wurde des halb gegen ihn die Bestätigung des ersten Bescheid» ausge sprochen. — Der heute zuletzt verhandelte, eben so erfolglose Einspruch war von der v.rchclichten Marie Kirschan in Dip poldiswalde eingelegt worden, welche die Amalie Caroline ver ehelichte Schüttig in Hänichen wörtlich beleidigt hatte und dar um zu 2 Thlr. Strafe v rurtheilt worden war. - Tagesordnung der 94. öffentlichen Sitzung d« Zwesten Kamm«, Dienitig, 4. Februar 1868, Vormittag» 10 Uhr. Fortgeietzte Berarhang de» Bericht» der Zrischa»- deputa»ion über den Entwurf eines allgemeinen Berggesetze». * Von Wölfen verfolgt. Zwei österreichische Offi ziere, «zählt rir „Correspondenz Gsll", hatten Anfang» diese» Monat» von Schlesien aus eme Reise in dis Karpathen zu machen. Beide versahen sich mit Revolvern, bestiege« einen Schlitten, und da» Gespann jagte mit Windeseile dem Ge- bwge zu. Ein Wal» wurde glücklich passirt, und der Abend nah e heran. Plötzlich wurden die Pferde unruhig und sucht« auSzureißen. Der Kutscher sowohl als die beiden Offizier« hatten vollauf zu ihun, um dze Pferde zu hatten. Ein Ge heul, das von rückwärts ertönte, ließ kciaen Zweifel wehr übrig, daß die Reisenden von Wölfen verfolgt wurden. Die Bestien kamen bereits so nahe an den Schlitten heran, daß dt^Offizicrr vrer derselben unterscheiden konnten. Voran sprengte ein rtefiq ger Wolf. Di« Revolver wurden hervorgehatt, unv nach meh reren Schüssen stürzte der grsße Wolf getroffen zu Boden, di« anderen drei sprangen dem Sch itten nach. Der von ein« To:eSangst geplagte Kutscher hieb auf die Pferde los. Plötz lich aber stolperte der Stzlitten über einen Baumstrunk und die Reisenden lagen im Schnee. Aber auch die Wölfe hiel ten in der Verfolgung ein! Im nächsten Augenblick stand da» Gespann w eder aufrecht und der Galopp und die Verfolgung gingen von Neuem lo». Der eine von den Ofsizi-ren feuerte/ ver andere lud die Revolver. End ich brach die Nacht herein, d S Gespann langt: an einem Halteplatze an, wo die Offizier« uie Nacht über verweilten. Die Wölfe waren zurückgeblieben ndd jede Spur von ihnen verloren. * Taschendiebe auf einem königlichen Ballel In England hab:n dre Taschendiebe oder „PickpocketS" nicht einmal Refpect vor der königlichen Würde. Auf dem große» Balle, der kürzlich zu Ehren de» Prinzen und der Prinzessin Chiillian, de» Prinzen Arthur und viel« anderer Mitglre:« des kö niglichen Hause» auf Veranlassung der Stadtbehorde» in Liverpool stattfand, hatten sich, kotz der Aufmerksamkeit der Wachen und Thürhüter, Taschendiebe in eleganter Ball toilette eingeschlichen, in der Hoffnung, eine reichliche und kost bare Ernte zu halten. Sie waren eben im Begriff, die L«q scheu einer hochstehenden, bekannten Pcrsönlichkeit zu leeren/ al» ein Geheimpolizist, der dem Balle im feinsten Salonkoftü« beiwohnte, sie beim Kragen ergriff und sie au» dem glänzend erleuchteien Ballsaale in die dunkle und ungemüihliche Polt- ze.stelle beförderte. «nririn« a«f ante» Pfemtz. WURZLN» is. ILI gr. Schietzgaffe Lü. LIL.
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