Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 26.02.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186802269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680226
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-02
- Tag1868-02-26
- Monat1868-02
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.02.1868
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Folg« «grmgener Si«lad»«g sang Fräulein Ra- p»lie Htnisch vom hiesigen Hosfheater im viitea Lhonne- N«M-«n«rt d^S Lo»c«t»«tinO zu Z'tta«. Lin Skfnat in de» Ztttamr Nachrichten sogt darüder: Fräulin Hinisch «rang Nch mit der Garten Arie au« „Figaro« Hochzeit", mit der Scene «nd Arie: „Wie nahte mir der Schlummer" au« dem Freischütz, und Liedern von Mendelssohn und Abt durch die vorzüglich schöne Art ihre» Vorträge«, durch die künstlerisch« FrriheUund Feinheit ihrer Interpretation und große Echör h it ihrer ««Nigerphänomenal großen,al« wohlihuend ausgiebigen, gesunden und frischen Stimme einen so allgemeinen, begeisternden und nach haltigen Srso'g wie wir ihn seit Jahren bei reraitigen Ge legenheiten erlebt zu haben uns nicht erinnern können. — Auf der Hohenstriße haben unbekannte Diebe in der vorvergangenen Nacht ein Souterrainstnst« auSgehobrn und nachdem sie dann eingestiegen, aus einer großen Waschwanne, die in dem betreffenden Locale gestanden, die darin befindliche Wäsche gestohlen. Die Zahl der geflohl mn Wäschstucke soll bedeutend s.in. — Ein höchst leichtsinniger Gebrauch, welcher noch auS Zeiten stammt, in denen das Industrie Nitterthum nicht so ver breitet al» jetzt war, ist der, die Schlüssel zu den Wohnungen unter Strohdcckel :c. zu verbergen; schon Mancher hat durch derartige Aufbewahrung den Verlust seines EigenthumS zu be klagen gehabt. So ist auch vor einigen Tagen im sogen, eng lischen Viertel dadurch ein nicht unbedeutender Dnbstahl auS- geführt worden, daß eine Wohnung von Dieben mittelst d»m unter einem Strohdcckel verborgen gewesenen Schlüssel geöffnet worden ist. — Wie das „Dr. Journ." hört, wird Herr Emil De- vrient Donnerstag den 27. d. mit der Rolle des Rechtster in „Die Waise aus Lowcod" den d.esmaligen, überhaupt vor letzten NoLencyk!uS an hiesiger königl. Bühne beschließen. Ende März wird der Künstler h.er zurück erwartet um während des Monats April seinen letz en CnkluS am königl. Hofiheater und am I Mai seine Künstlerlaufbahn überh.upt z» beschließen. — In d,r Nacht vcm 22. zum 23. v. MtS. ist auf einem hiesigen Gottesacker d»r Blcchkaflen rrelchee zur Auf nahme milder Gaben bestimmt und an einem steinernen Pfei ler befestigt ist, gewaltsam erbrechen und seines Inhalts be raubt worden. — Am vergangenen Sonntag Nachmittags wollte in dem Gaflhcfe „Kammerdieners" auf der Königtbrückerstraße eine Frau einen Ochsen aus einem Stalle führen, das Thier wurde jedech wild, erfaßte die Frau mit den Hörnern und schleu derte sie zu Boden. Ler.er soll die arme Frau nicht unerheb lich am Unterleibe verletzt sein. — — Gestern Nachmittag verunglückten im Steinbruche neben der CommiSmühls im Piamnichen Grunde die beiden Steinbrech», Michael und Staike aus Niederpesterw tz durch «ine sich selbst entzündende Sprengpatrone. Michael, Vater von 5 Ämtern, wurde gräßlich verstümmelt, indem ihm beide 'Hände fast buchstäblich weggeiiffen wurden, sowie die Beine und der übrige Körper so verletzt, daß sein Lebe« höchst ge fährdet ist. Starke wurde betäubt und am Kopfe verwundet vom Platze getragen. Die nöthige Hilfe wurde von den Be wohnern der Commismühle sofcrt geleistet; später erfolgte der Trankport nach dem Stadtkrankenhaus.; — Dahlen. Am Morgen de» 23. Febr. wurde der 29 Jahre alte Handarbeiter und Armenhausbewohner Uhl - «ann von hier in einer Zelle des NathSgefängniffek, wohin er am Abend vo her von einem Polizeidiener wegen Trunken heit und Exceffe» untergebrecht worden war erhängt aufgefun- den. Derselbe war rin herunter g> kommen« übel beleumund » ter Mensch. — Am 14. d. M. stand der Windmühleniesttz« Theuermeister zu Holzhäuser, sorglos unter dn Winde, mit welcher eben schwere Getreide'äcke auf den Mühlbodeu hnauf gezogen wurden, als plötzlich in bedeutender Höhe ein Sack sich vom Seile löste urd auf den Urtenstrhenden herakfiei. Am nächsten Morgen war der Unglückliche eine Leiche. — Em Dienstmädchen in Lüptitz bei Wurzen, welche» heim! ch geboren und ihr Kind getödtet hatte, sprang, um sich der Verhaftung D« entziehen, in ein mehrere Ellen tiefes Jauchenloch, wurde jÄcch noch rechtzeitig herauSgeholt, in die nöthige Pflege ge nommen und sieht run ihrer Bestrafung entgegen. — Löbau, 20. Fekr. In der sogenannten „neuen Sorge" hinter den Scheunen wurde der Tagearbeiter Adolph Stephan vo-r hier diesen Morgen erhängt aufgefunden. — TagS vorher war die Fra« des KohlenfuhrmavnS Lndner nermuthlich in einem Krmvpfanfall in ter Nähe der Neun ühle bei Z ttau ins Was ser gefallen und «trunken. — Pegau. Am 9. Jan. d. I. wurde in Zauschwitzer Flur der Leichnam eines reugebornen KindeS weiblchen Geschlechts cutgefunden. Die dermalen in Möschwitz dienen« Magd Amalie Munkelt au» Costewitz wurde von der GtnSdarmene neuerdings verdächtigt, das fragliche Kind heimlich geboren und ausgesetzt zu haben. Sie hat ihre Schuld bereits zugeflanden und befindet sich keim königl. Be zirksgericht Borna in Untersuchungshaft. — Priestewitz, 22. Febr. Heute Abend 8 Uhr, al» der Berliner Güterzug vor dem hiesigen Bahnhofe anhielt, ist der Brems« August Wer ner avü Dresden vom Wagen heruntergefiürzt und hat sich dadurch bedeutende Verletzungen am Kopfe zugezogen. Er »st sofort von einem aus Großenhain riquüirten Arzt in Behand lung genommen worden. — Zwickau, 21. Febr. D« Berg- zlmmerling Ketzscher aus Plan tz, 35 Jahre alt, Vater von zwei Krndrrn, ist am 18. d. M beim LoSreißen der Zimme» rmrg in den Schacht gestürzt und an den erhaltenen Verle« tzungen verstorben. — Der bei dem hiesigen k. Bezirksgerichte wegen mehrfach« Eir.bruchSdiebstähle inhaftirte Web »gesell« Ernst LouiS Woppler au» Oberpützengrün ist in der Nacht vom 22. zum 23. Febr. au» dem GnichlSgesängniß auSgc- Krochen und entsprungen. — In Pausa hat sich der 57 Jahre alte Flepch» Lock« am 16. d. M. aus Schweemuth «hängt; er hinierläßt zwei Kinder. (S. Dfz) ^ Tagesordnung für die 68. öffentliche Sitzung der Ersten Kamm«, Mittwoch, den 26. Februar 1868, Mittags 13 Uhr. 1) Bericht der dritten Deputation über die Petition deS Herrn Alg. Red l, Beschränkung der Jnhibirung des Lohnes der Arbeit« und Dienstboten betr. 2) Mündl'cher Bericht de» ersten Deputation üb« da« Resultat de« vereint» gtmgSverfahren« bezüglich de« vesetzentMaf«, Abänderungen der Armenordaung betr. - Tagesordnung der 109. öffentlichen Sitzung d« Zweiten Kamm«, Mittwoch, 28. Februar 1868, Bormtttag« 10 Uhr. 1) Bericht d« zweiten Deputation über da« kvnigl. D> «et, die F xation d»r Amt» stöhne und Lmt»boten betr. 2) Bericht der dritten Deputation üb« die Beschwerde d« ArserikwerkSbesitzer Leonhard» und Genossen, den Verkauf von Arsen kalien betr. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Mittwoch, 26. Febr., Nachmittag» 5 Uhr. Tagesordnung. .4. Vortrag der Registrandeir-Eingänge. 11. Antrag de« Stadt» verordneten Adoccat Lehmann wegen Wiedereinführung der frühem Geschäftszeit bei dm Königl. Untergerichten. 0. Vor träge der Verfassungs-Deputation üb«: 1) die Wigard'schen Anträge zur V.gräbniß- und Kirchhofs-Ordnung; 2) di« Ab schreibung de» vom ehemaligen Marstall'chreiber Rentzsch ver hangenen Nest-DeficitS; 3) den Wegfall des zeith« von den Schutzverwandten erhobenen EmzugSgclde». 0. Vorträge der Finanz.Deputation üb«: 1) ein Postulat von 1200 Thlr. Berechnungkgelv behufs E'Werbung der Grüfte de» alten An nen Kirchhofs zu Straßrnzwlckerr; 2) die Rechnung de« Ma» terni-Hospitals aufs Iah» 1863; 3) das PensionSgesuch des Oberst ank«nwärter Grahl; 4 vre Erbauung eines Dovpel- Schulhause» auf dem Ehrlich'schen Gestift in der Wilsdruffer- Vorstadt; 5) D» putationS Antrag, beim Strdtrathe die diesseits beantragte Gratifieirung der Krankenwärter in Anregung zu bungen. Zum Schluß: Geheime Sitzung. äkagesseschtchte. München, 2t. Februar. Einem auS Nizza heute Abend hier eingegangeuen Telegramm zu Folge hat sich der Zustand deS König« Ludwig I. von Bayern seit gestern sehr verschlim mert, indem eine Steigerung der Entzündung und Fieber mit Delirium eingetreten ist. Der Zustanv des Königs giebt zu ernst:rr Bffürchtungm Veranlassung. — Der Minister de» Innern, Frühere v Pechmann, ist h.ute Nachmittag gegen 2 Uhr seiner Krankheit erlegen. ;Dr. I) Wien, 20. Februar. Die „Bohemia' schreibt: Mit dem Trinkspruche, den König Georg von Hannover bei dem vor gestrigen Feste im Cursalon ausbrachts, har derselbe unzwei deutig den Boden verlassen, auf welchem seine Existenz hier möglich war. Dem edlen Fürsten, dem tapferen Bundesge nossen durfte, mußte Oesterreich eine zweite Heimath gewähren; so sehr ist dir Kaiserstaat nicht der Laune Bismarck's unter worfen, daß er, blo» weil er dem norddeutschen Bundeskanzler mißliebig ist, der Pflicht der Gastfreundschaft vergessen sollte Dem pclitischen Frondeur jstdoch, der RestaurationSpslitik treibt, darf sich in Wien kein Heerd zur Agitation bieten. Der bs- dauernSwerthe König scheint von seiner Umgebung auf die traurigste Weise myst fickt zu werden. Noch vorgestern früh gelangte in die Hände de» Grafen Platen eine Note de» Ba ron Beust, worin der Reichskanzler in eindringlichster Weise vor jeder politischen Demonstration anläßlich de» eben statt findenden Familienfestes warnt und hinzufügt, «S sei der aus drückliche Wunsch und Wille de» Kaiser», daß diese Note dem König Georg vollinhaltlich mitgetheilt werde. Hat Graf Platen diesen Wunsch, de» für ihn Befehl sein sollte, berücksichtigt? Hat er diese ernste Vorstellung dem König vorgetragen? Kaum glaublich, denn König Georg ist eine zu ritterliche Natur, als daß er sonst sich nicht die Resignation auferlegt hätte, den Wunsch des Kaisers zu achten und die geflügelten Worte, die « gestern üb« die Wiederherstellung des WelfenreichS sprach, zurück zu dämmen. Damit hat er selbst das Zeichen gegeben, daß auch auf österreichischer Seite zarte Rücksichten außer Acht gelassen werden müssen, wo eS sich um essentielle Interessen handelt. — Der König von Hannover hat die sämmtlichen, auS Anlaß des Festes der silbene.-r H:chzeit im Cursalon auf seine Kosten heigestellten Adaptirung«: und Decorationen mit Inbegriff de« Stoffe, welche zusammen einen W-rth von 5000 Gulden repräsentiren, der Commun Wien als Eigen« thum üb« lassen. Paris, 21. Februar. Der Kaiser hat ganz auf eigene Hand, selbst ohne einmal den Marineminist« zu fragen, ein neues amerikanisch«» Schiff für zwei Millionen gekauft. — Von Perstgny erzählt man sich folgende Anekdote: Als ihn beim letzten Hofballe die Kaiserin fragte: „Nun, lieb« Herzog, denken Sie wirklich daran, wieder thätigen Antheil am politi schen Leben zu nehmen?" entgegnete «: „Noch n'cht, Madame, ab« ich werde eines Tages Ihr eigen« Minist« sein, wenn das Kaiserreich zu seiner Rettung eine» großen Schrittes nach vorwärts, oder eines großen Schritte» nach rückwärts bedacfl ' Der Verein zur Fürsorge für au» Straf- Anstalren Entlassene. Jemthr wahre Humanität und Sinn für Wohlthätigkeit sich in jetziger Zeit aukbreitcn und auch in unserer Vaterstadt ihren Sitz aulg. schlagen haben, desto häufiger entstehen auch vn hiesigem Orte Vereine, welche zum Zw.cke haben, denNoch« ledsnben aller Art zu helfen und so viel als möglich Erleich- drang vcn ihren Drangsalen zu verschaffen. Da gebt e« einen Vcrein zu Rath und That, einen Frauenvereu«, eine Marienstiftung, Anstalt für Arbeit- und Lrbeiter-Nachweisungen, einen VincentiuSverein, AlexiuSverein, AntoniuSverein, einen Aug«kranken-Heil-Verein, einen Verein zur Fürsorge für aus Straf- und Besserung!-A-stalten Entlassene, sowie eine große Anzahl von Wohlthäiigkeitt-Stiftungen aller Art. Die Zwecke de» größten TheilS lies« Vereine werdrn auch dadurch wesent lich unterstützt, daß viele wohlhabende un» reiche Leute in ihrem letzten Willen dieselben sehr häufig mit mehr oder min- der ansehnlichen Legaten brde ken, wie die oft verkommenden Dsnlsagrngen in hiesigin Blättern Nachweisen. Nur einen dieser Vereine findet man nie als Danksagenden, die« ist der eben zul tzt genannte Verein zur Fürsorge für d'e enlstfsenrn Slräsliage, welker stets leer auszu^ehen scheint, und loch würde durch derartige Zuwendungen auch an diesen Verein urendlich viel Gutes gestiftet, unendl'che Roth gemildert und vielen neuen Verbrechen vorgebcugt werden können. Freilich darf «an sich nichts «undan, daß «an sich für Verbrecher nicht interesfirt. daß «an seinen vebnfluß lieber den m>ds» schölten«, Rothleidenden »uwendet, al« denen,'die die Vesstze übertreten, die dem Strafrichter in Folge großer öder keeiner Verbrechen anheim gefallen find. Faßt man «ch« dt« Sache genauer in« Auge, so wird man bald »u der Ucberzeugung gelangen, daß die Noth dieser gefallenen Mitmenschen gnv.ß einen eben so grcßen Anspruch auf die Rücksicht und Mildthätiglrit ihrer Mtbrüder hat, wie die aller anderen Rothleidenden. Denn man bedenk« nur, wie viele lediglich au« Noth und Sorge für die Ihrigen und nicht au» bösem Herzen zum ver brechen getrieben werden, daß viele gebessert und mit den besten Vorsätzen au» der Strafanstalt zu den Ihrigen, welche unter» deß ohneVersorger im Elend geschmachtet haben, zurückkehren, nun ad«, meistentheils wenn sie Arbeit suchen, au« allercing« nicht un» begründ»tem Mißtrauen zurückgewiesen, «st recht in Noth ge- rathen und in der Verzweiflung natürlich wieder dazu ge trieben werden, sich, wenn sie e» nicht auf redliche Weise kön nen, auf unredliche Weise die nothdürftigsten Mittel zum Leben zu verschaffen. Diesem Elend möglichst vorzubeugen und ab zuhelfen, hat sich nun vor ungefähr 30 Jahren de» «wähnte Verein, an dessen Spitze sich eine große Anzahl hochgestellter und hochgebildeter Männer stellte, gebildet und e» sich haupt sächlich zur Ausgabe gemacht, den Entlassenen weniger Geld, als vielmehr die nbthlgstrn Kleidungtstücke und Handwerk», zeug zu gewähren, namentlich ad« ihnen Arbeit zu versch ffen, sowie namentlich die Jüngeren, bei denen noch die meiste Auk» sicht vorhanden, sie wieder auf den rechten Weg zu bringen und zu erhalten, — zu überwachen und wenn nölhig durch Rath und That zu unterstützen. Die Mittel hierzu werden durch Beikäge einzelner christlich gesinnter h efiger Einwohner, sowie von 80 bis 90 Landgemeinden, welche in den hiesigen Bezirk gehören, meistens Groschenwelse eurgesammelt, reichen aber b-l der grcßen Zahl der diese Hilfe Beanspruchenden bei Weitem nicht hin. Dies wird man begreifen, wenn man be- renkt, daß jährlich in den hiesigen Bezirk wenigsten« 100Ent, lassene zurückkehrcn, denen bei einer Einnahme von nur einigen Hundert Thalern, wozu noch die Zinsen von einem kleinen Kapitale kommen, welches von den der Gründung des Verein» s-hr leichlich geflossenen Spcnden ungesammelt worden, selb't- verständlich nur sehr dürftige uno oft völlig unzureichende Hil;e ^ewatzkt werden kann. Ww oft würde die Ex stenz einer Kamitle uno dw Aussicht auf dauernden Verdienst mit einer Summe von 20 «der 30 Thalern gegründet werben lönnen allein man muß unter den oben erwähnten Umständen hier-» von leider gänzlich absehm. Dies würde allerdings nicht so sem, wenn viele Wohlhabende und Reiche theilS freigebiger für die Zwecke dieses Vereins wärm, theilS ihre Kaffe mqr für die Schützlinge desselben gänzlich verschlössen. Wie oft »st nicht der Sammelbote von Neichen mit der Aeußerung: „Ach, werve ich waS für di»seK...e geben!' zurückgewiesen worden. Aber, muß man fragen, sind derartige Gesinnungen nicht nur nicht sehr unchristlich, sondern auch unüberlegt und unklug? Man bedenke nur, daß, wenn jährlich circa 100 meisten» m dem Alter von 20 bi» 36 Jahren stehende entlassene Sträf ling« hierher zurückkehren, dre» in zehn Jahren d:e Summe von 1000 ausmacht und daß e» jedenfalls nicht ohne Gefahr für die allgemeine Sicherheit und va» Gut der Wohlhabenden und Neichen geschehen kann, wenn man eine solche Piaffe sehn süchtig nach fremde». Gute blickender, oft sehr that kräftiger. Leute unbeachtet sich unr ihr^m Elende überlasten wollte. Man muß wohl bedenken, daß die Obrigkeit die Verbrechen nicht verhindern, sondern den Verbrecher nur ermitteln und mit v« gesetzlichen Strafe hermsuchen kann. Alle, welche die Vor sehung mit Gütern dieser Welt auSgrstattet hat, mögen nee. wohl becenken. Und daß das Grwicht all« vtes« Thatsachci uno Gründe auch höchsten Orts vollständig erkannt worden, möchte sich schon daraus zur Genüge ergeben, daß unser weiser uno menschenfreundlich« König vom Entstehen LeS Verein« an dr» zu sein« Thronbesteigung an Vesten Spitze als Vorstan besten Centralausschuste» gestanden unv seit;em der Kronp:>ru seine Stelle eingenommen hat. * Die europäischen Staatsschulden sind fast unaussprech lich und belaufen sich auf 66,OI3,lll,000 FrcS. England steht mit 18,665,270,000 Frcs obenan; dann folgen Franl- reich mit !2j, Oesterreich mit 7, Rußland mit 6z, Italien mit 5j Mllltarden. Preußen schuldet 1.626,624,000 K>cs., Deutschland 1,069,852,<X0 FrcS. * Die tiefe sittliche Entrüstung einer Hebamme, deren Berufstüchtigkeit «ne andere Hebamme wahrscheinlich angezwu- felt, macht sich in einem famosen Inserat der Sächsischen „Proo.-Ztg." Lust, da» mit den Worten schließt: „Der Berw als Hebamme ist gewiß ein edlerer, als durch Klatscherei den Brodneid laut werden zu lasten, um vielleicht dadurch eine Geburt mehr zu bekomme»'. Frau Rogge', Hebamme." * Der Regisseur unser» Hostheaters, Herr v. Strantz, Hst einen kurzen Urlaub zu einem Gastspiel in Königsberg benutzt. Die Berichte der Königtberger und Ostpreußischen Zeitung lau ten darüber: „Herr v. Strantz gehörte einst zu den erklärten Lieblingen unseres TheateiS; heute, nach langen Jahren, gaflirt er bei unS, und das Publikum, hoch «freut über sein Eesche»- nen, noch erfüllt von der Erinnerung an so manche vortreffliche Leistung, trägt ihm den vollen, hingebenden Beifall entgegen, weiß kaum, wie eS seinen alten Liebling auSzeichnen soll. DaS ist ein erfreuliches Zeichen, um so erfreulich«, als Herr v. Strantz diese überlauten Beifallsbezeugungen im vollsten Maße verdienr. Die Zeit, die er von unü entfernt, ist wahrlich nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Haben wir schon früher reichltch Ge legenheit gehabt, oft über seine Gestaltungskraft un» zu freuen, so ist jetzt noch künstlerische Ruhe und jenes wohlthuende Maß über seine Leistungen gekommen, das sich freilich in dieser Fülle nur in dem ruhigen Verhältnisse jener wenigen glücklichen Kunst institute entwickeln kann, zu welchem das Dresdner Hoftheater gehört." Watfenhau-str. kb». ß/s, Illvu, «VVIIVi , Sprichst.Nachm v.2bi»3Uhij. Für geheime Krankheiten früh von 8 -i» » Uhr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder