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Dresdner Nachrichten : 28.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186807286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18680728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18680728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-07
- Tag1868-07-28
- Monat1868-07
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- Dresdner Nachrichten : 28.07.1868
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iri Pulsnitz. auch arrße-hald der Grenzen Sachsens sehr und "ihniichst bekannt, feierte am 2b. Juli das Fest des lOvjitzr. Bestehens, wozu sämmtliche Arbeiter dieser Fabrik versammelt urd dis spät Ab.ndS fröhlich vereint warm. D-n Arbeitern wurde bei dieser Gclegenheit ein Grundkapital von 1s00 Thlr. zur Gründung einer Krankenkasse unter sich ülnrwieleir und lieferte dieses Fest einen schönen Beweis von treuem Zusam menhalten des Fabii'herrn »nit den Arbeiter». Tage-geschtchte. Oesterreich. Das „Tageblatt aus Mahren" berichtet oo.i folgender Ccandülsc.rrc, die anläßlich einer Schulvisitation t« I sirzaby, Tischnorvitzer' Bezirk, am ! ff. Juli d. I sich cnt- spinn. Bei der Tafel cnistand ein Streit über die Trennung d e Schule von der Kirche. Während der Pfarrer auö Swa- to.liu behauptete, daß die Schullehn-r sich gerne wieder in den Sch'ß der Kirche, resp. ver Pfarre flüchten werden, vertheidigt« sieh der Lehrer Joseph Kapp aus Dedlin und sprach die An- si hc aus, daß cö ren Lehrern nie schlechter gehen dürste, als cj ihre» ohnehin gegangen sei. Diese Erwiderung brachte den H rm Pfarrer io in Harnilch, daß er den L.hrer mit den ge n,ernsten Schimpfwörtern, als: Saulump. Schireinkcrl, L . . .- d >oe :e b ehrte, ihm einen Stoß gäo daß er vor« ver Tafel fmnmr d m Sessel in einen Winkel auf den Boden fiel, sich d „ linken Arm "erl'chte, und Kepp zur besseren Bekräftigung seiner Ausdrücke noch überdies, mit drei gehörigen OhrfliM teaetirtr. Ganz natürlich ließ sich Lehrer Kopp in keine Rau- seiet ein, sondern erstattete in Folge dessen die strasgerichtUch« dt »zeige bei dem Bezirkt genchle irr Tsi'chnowip. (Wir bebau en» der quäkerhasren Langmuth deö Lehrnu unsere vollste Bewund n ng nicht versagen zu können; das »iüo--oi-möm« wree hier aber ganz am Plage gewesen, und sei allen Lehrern e -.pfohlen, die vem ehrwiirdigen Herrn gegeirüder in ähnliche Lage kemmeir sollten.) — Wien, 2> Juli. Im Laufe d-ö heutiger» Tageö stad über üM Schützen au» der Schweiz, 600 aus Württemberg, etwa csiX) auö Badcre, LffO aus Känrthe«, 2ffO aus Schtefirn, ZOO ar:ü Sachsen hier angelangt. Es tra si-i serner 200 Schützen aus Bremen niit der Brmdesfahne des Cmtral Comics ein. Alle wurden von dem zahlreich vev- stur«mite» Publikum in herzlichster Weise begrüßt. Die säch- si chm Schützen rvählten den Neichskmizlcr Freiherr« von Brust zu ihrem Vorstände. Es trafen fortwährend Schützen und Fest- gaste aus allen Gegenden Deutschlands und Oesterreichs ein. Wien, 26 Juli. Bei dem heutigen ersten Cchützmseft- öanket begrüßte die Gäste der Präsident des Lmtralcomisis, Oe. Kopp. v> . Kopp betonte die Zusammengehörigkeit Oester reichs rmd Deutschlantü und brachte ein Hoch dem deutschen Streben nach Freiheit und Recht. Wallau (Mainz) bracht« ein Hoch aus auf den Kaiser, und sodann der Minister deS I »er», Or. Gitkra, ein solches auf das deutsche Volk in al len seinen Stämmen. Bürgermeister Di. Zelinka begrüßte die Schützen im Namen der Bürger Wiens, vr. Mittcrmaier (Heidelberg) brachte ein Hoch aus auf die konstitutionelle öfter- reichsche Regierung. Minister GiSkra dankte dafür und sagte: Dtls Ministerium übernahm die Regierung in der Ueberzeu- gung, Oesterreich werde ein Riese werden, wenn die F-sselv gelöst würden, welche ihm unglückselige Vertrage und Unver stand auferlegt hätten. Oesterreich werde im Fortschritt er starken. Bürgermeister Zelinka trank mit dem Minister auf daS intelligente Bürgerthum. Fabricius .Frankfurt) brachte ein Hoch dem österreichischen Abgeordnetenhaus^ Mach einem Telegramm der „Boh." dankte Giskra a!v gewesener Bürger meister und nunmehriger Bürgerminister mit den Worim: „Ja, der Bürgcrstand ist die Stätte der Intelligenz und des Fortschrittes; der Kaiser hat dies erkannt und will, daß er ge deihe." (Endloser JubrlO — DaS ganze Banket war ein« Heckdigung des Kaisers, der Verfassung und des Ministeriums) — Während des Bankets trafen Glückivunschtelegramme ein vorn R-.ichskanzler Frhrn. r Beust, vom Herzog von Koburg und von vielen Andern. Dr. I.) Wau-ermtg durch die Snitstansstkllvlisi aus der vrühl'schtu Tenaffe. lV. Küthe sagt einmal in seinm Schrisicn „Man sollte alle Tag« wenigst, nL ein keines Lied höre», ein gutes Gedicht lesin, ein treffliches d:mälde sehen, um nicht Sinn und Gest gegen ti« Eindrücke deö Schönen abzustumpfen. Sie wirken auf Sinn und Gefühl, erregen Eindrücke und Ahnung." — In diesem Sinn sei Allen, denen daran liegt, ein gutes Ge mälde zu sehen, Nr. 177 empfshlm. Venus und Amor, vvn H. Hofmann Es hat dies Bild ein vollkommenes An recht auf die Hochachtung, welch« der anderen trefflichen Schöpf- ung deö Künstlers: „Die Ehebrecherin" durchgängig gezollt wird. In aller Fülle prangt hier der Schönheitssinn des Malerö, der cs verstanden, in allen Fleischtönen das frisch« pvlsirende Lelm zur Geltung zu bringen und eine Wärme emzuhauchen, die dem Bilde «ine so schöne und wohlihucnd« Arische verleiht. Dem Stoffe nach sind viele Darstellungen, die uns von Malern geboten rverden, elastisch, in der Aus führung aber immer das Gcgcnlheil davon. Herr Hof man« macht «brr hirr eine rühmliche Ausnahme. Nicht seltrn werden Künstler, die ein Bild ihrer Hand zum zweiten Mal der Anschauung Preis gcbcn, mit Vorwurf belastet. Da heißt rs achselzuckend: „Schon dagervesen!^ man munkelt wchl gar vcn Eitelkeit, Selbstsucht, Verliebrflin in die eigene Sache, ohne zu erwägen, daß der Genius sich nicht ge bieten und conrmandiren läßt, zu jeder Ausstellung etwas Reue« und Bedeutendes zu schaffen. Zweitens erweitert sich der Kreis der Beschauenden und Hunderte von neu Hinzuge- komnenen werten eines Genusses theilhastig, den Andere nrcht nur in sich aufnahmen, sondern abermals mit durchempfinden, zumal bei einem Werke von Bedeckung, nicht Kleinigkeiten, die natürlich ausgeschloffen bleiben sollten. Zn diesem Bereich der Wiederkehr finden wir das Genre bild „Brennende Erinnerungen" von Prvfeffor Gönne, das der Künßler in neuerer Zeit nochmals überarbeitet hat. In gewijfln Kreisen hat das Bild eine Art Sensation erregt und erlebte Vervielfältigungen, wovon eine Radi, ung kündtt, di« der Kupferstecher L Friedrich ebenfalls mit ausgestellt hat. Wnm bisher in Dresden «in Professor und vielleicht nebenbei «n reicher, einflußreicher Mann «ine Kunstschvpfunz von sich der O sfentlichkeit übergab, so ging die Kritik immer mit einer h ik gm Scheu um solche herum, ,sagte nicht, dm kleinsten Tadel laut werd.n zu lasten. Was jedoch da« gedruckte Wort nicht erfüllte, vollbrachte die freie Rede. Hier gab ev Enthusiasten und Widersacher, und das ist stets ein autcS Zeichen, denn ohne positiven Gehalt kann man in dieser Well w.der günstig« nach feindliche Passionen erwecken. Betracht.t nwn das Gonne'sche Bild näher, so fragt man sich: w.r u> d was ist der Mann, der hier gleich einem Grbild der Faustsage sich i, Erinnerungen an seine Liede oder viel mehr an seine ehemaligen Geliebt.« vertieft? ES erwr^t daS Mitleid, man wähnt einen Mann zu sehen, der ln di-r Lude arge Täuschungen erfahr.« hat und nun dis sichtbaren Zeichen der Erinnerung an di« Treulosen d.n Flmnnen im Karnin opfert. Dreier Gedan'e aber findet sofort Uink.hr, wenn man ter weibl ch.nr Schattenbilder in dm duftigen Wolken d.S Neuheit Ul.fickrig wird. Vier Gestalten, prciSgege'en der B.r iw.ifllung, weil der einstige G.l ebte sie oe laste,!. Tine davon i t gar z..r KmeeSmörderin geworden, indem sie dem Neuge b> reuen eine Nadel irr's Herz gestochen. Ist der in düsters Gedanken Veitiesle so eine Art Den Juan, dann vndkut er rricht unsere The ünahrne'. Wo ist also Licht und Ausllrrrmg in diesem Meer bei! Zweifels zu finden? V elleicht ln dem Kopie! der , Gtraßensängcrin von London", wo dies ganze Sujet vorhanden? Dort dctäult Koblcndrmst und leibt zu Visionen, wo die Gestalten sich in Nebrldrldenr hnb llraag ». Hat der Künstler hierauf gefußt ? — G!e cholel das Bild hat Schönheiten in Zeichnung und Farbe, aber es lieb zu gr «sinnen wird ihm rvcnigcr geling!» Als di« schönste Landschttft aus der Lnsflr'Lur.g ist rm streitig das Brlv Rr 188: „Partie an der Elbe bei Pillnitz" o n Ado s Lier zu bezeichnen. Ruhig, in beschrlecnen Farbea- tcnen, liegt gleichmm ein Stück Na nr vor uns. Einfach, ruit unlergeo. d iele» Farben, ist es ebe» ein Ganz-lh umö in fei - nm persp.ctioischeu Wirkungen an oie schönste» Bäder esireS Eaualetro erinnert. Nicht minder zeichnet sich Nr. l17 and: „Die A.aisen und die glückliche Familie" von Carl Wagner in Dresden. Frisch und frei in Eomposirion, Farbe und Zeich nung ist hier innig und wahr ein Stück Farnilieul-ben in sei ner ganzen Bedeutung ersaßt und wiedergcgeLe:!. ,Lazarus und der reiche Mann" von Schönhcrr. Et» wackercS, in allen seinen Gruppen gut durchg»führteS Bild, das in seinen, Werthe noch m.hr gewinnen würde, a-enn sich die Uebergänge der Figuren zu dem duftigen Hintergrund die sem leichter an chlöss.n. — Die Vielseitigkeit einer grnialm Künstlernatur zeigt sich in Siegwald Dahl's Winter stück: ^Schlittenfahrt über einen norwegischen Fjord". Wmn bei Anschauung dieses BildeS die Aufmerksamkeit nicht allzulang ges.fielt wird, so dürfte der Grund irr de», Frenrd- artigm deö Ganzen liegm, worin sich wenig Handlung offen bart. Die Stimmung des Ganzer» ist schön und b.sonderS vortrefflich die Pferde. Nur scheint der zu r-.-anae, roihe Ton am Horizont nicht ganz zu der herrschenden Kälte zu passen. Es könnte zu derselben Luft eine Sommerlandschaft gemalt sein, sie würde jedenfalls in Einklang zu dcrstlben stehen. — Nr. 256: „Der LiebcSantrag" von F. L Zimrnermann in München läßt kalt, trotz subt.ler Ausführung und spricht nicht genug für dm Gegenstand des sonst scmbn ducchgesühr- tm vldrs. — „Die Geschwister (Nr. LO) von Pläschke in Düsseldorf. Nicht lebendig genug in der Auffassung; zu steif und modcllartig; besonders das sitzende Mädchen. Sonst hübsch gcm lt und rnod.llirt, ruhig in der Stimmung. — Rr. 173: „Nach der Wäsche" von Heubnrr in Weimar. Trotz seiner mtlm Autsüh ung zu wenig in1?r,fie»r im Sujet. — Als ein schönes plasti'ches Bild, das den Gegenstand zu veiler Wirkung bringt, dürste Nr. 22-1 zu bezeichnen sein, wel che« die UeborschN't trägt: „Sollst Du beißen?" Vortrefflich« Malerei, besonders der Hund, und dies Alles von weiblicher Hrad. Frau Henriette Ronner in Brüssel. Von einem großen und beachtungsroerther-: (Lümt dürfte das Büd von R. Brandner Zcugniß geben: „Zwingli nimmt den kranken Ulrich von Hutten in seinem Hause auf". Der Künstler, ein Schüler des Herrn Prof. Br. Hübner, kündct seine Kraft in Farbe und Stimmung und dürste rin Vorwurf laut werden, so ginge er dahin: daß die Figunn für das Sujet sich etwas sprechender gestalten könnten. So könnte namentlich der Blick des Zwingli «ehr auf Halten ge» richtet sein Alle Nebendinge, z. V die Lokalität selbst, K»S Bett, der Parkettboden, bekunden große Studir». Die Fär bung d«S Ganzen ist bescheiden und die Stiumrung klar und durchsichtig bis in die größten Tie'en. — Unter welch mißli chen Verhältnissen oft ein Maler seine Werke anzuferligen hat, ehe sie der Oeffentlichkeil übergeben werden, dieß zeigt dir Dar stellung: „Der Portraitmaler in Nöthen" von Ferdi nand Meyer. Ein witzigcS, hübsch componkies Kmrebild. Wir empfinden mit dem Maler die ganze Seelrnpein, dir sich seiner bei dem ungezogenen Jungen bemächtigt, dessen Züge er der Leinwand anvertraucn soll. Nirgends geht wohl sie Kunst mehr nach Brode als in der Portraitmalerel und AU.r ein Bild malen unter Umständen, wie sie hier sichtbar fürs; da» gehört zu den kleinem Leiden in KünsU-rS Crdenwallen. Schade, daß der Arm eine etwa» steife Nicht«, g hat, mit dem sich der Maler auf dem Bilde verzweiflungSvolt in die Haar« fährt, was auch von dem Unterschenkel des linken Beines gel ten dürste. Sodann dürfte eS auch wohl nicht richtig sein, daß der Maler dar Portrait gleich im schönste» Goldrahsnen zu malen beginnt. Was die Blumenmalerei anbelangr, so ist arch dieß mal die Ausstellung nicht leer ausgegangrn Die Vlum^ma lerei kann aus einem doppelter: GJichtspunkte betrachtet wer de». Entweder malt man Blumen um ihrer selbst -Men, vereinzelt oder für sogenannte Blumenstücke, «tL Hanptmrrk. Wenn daS nicht der Fall ist und sie ein anderes Süjet der Mallrei verzieren unddemselben mehr Effect gcben scllm, dann sind Pr blotBriwerk In diesem lr tzter rn Jo lle kann die ,v ängstlich genaue, fl-ißig« und glänzende Ausführung eben '» se'r Fehler n erd«»^ rri« die zn vage, unbest!a.mte Nachahrnung dcs NaturbildLs: d-un jene tzteht die Aufmerksamkeit vom Hauptgegrnst rnde ah und hat gewissermaßen den U b.lstand de» zu sorgfältig Gepatzten am Unrechten Orte. D cS erregt Mißstimmung, wie alle« Ver fehlte oder sorglos Ang deutete Allein ganz anders gestaltet sich die Sache, wenn dir Blumen Hauptsache sind, rvenn sie an und für sich abgebildct werden. Dann rrfordern sie den pünktlichsten Fleiß, das tiefste Studium, einen sehr richtigen Blick für die Töne der Farben und bei der Composirim von Blumenstücken das feinste Gefühl. Bel dieser Art von Blu menmalerei find ungefähre Umrisse und ungefähre Farben gebung nicht genug — Die« als vorläufige Bemerkung ütrr Blumenmalerei; etlicher Bilder in diesem Fach s-ll soäter ge dacht werden Theodor Drobisch. * Der Brand deö Theaters Alberto Nota in Turin. Der „Pcrseoerai'za" wird vom 13. Juli Folgendes geschrieben: „Gestern Abend zerstörte in kurz.r Zeit ein heftiger Brand d.rS Theater Alberto Nota, welches an d-r Allee Umberto liegt. Es wurden die Oper „E.ispirro e la Eoniare" und ein Ballet „Favillu" (der Feuersunke!- gegeben. Gegen Milte des zweiten Actes der Oper, es konnte >o gegen l<l Uhr Abends sein, ertönte hinter der Seene er-r H lscgcschrci. Dasselbe rührte von einer Tänzerin her, die, im Begriffe, ihren Anzug zu Ende zu führen, sich eine n ri.hte zu sehr genähert hatte, wobei ihre leichten Kleider Feuer singen. Aus dem Ankleidezimmer, wo sie vom F.rrer ergriffen worden, war sie brenmnd aus die Bühne zugestürzt. Wenn cs auch dem hinter der Scene an- w senden Theaterpersonal« gelang, die Flamm.» ihrer Kleider zu ersticke» und sie zu rette», jo wurde sie doch die Ursache eines bedeutenden Unglückes Sie hatte niimtich, ohne es in ihrer Angst zu m<uke,r, als sie aus der Krimner nach der Bühne stürzte, das F.uer einigen Dccornüoni stücken mitguheilt. die, von Papier, bald in vollsten Flammen stunden. Alle An strengungen vc> mochten daö verschlingende Element nicht zu be zwingen, und immer mehr nahm daS Feuer zu J»r Parterre und de:r ganz gesüllren Logen begann schon aus den Nus: „V'ö >1 lüvco, u.-ieila!" tEs brennt! hinaus!) eine Verwirrung Platz zu greifen, welche die traurigsten Folge.» hatte haben könne». Doch erschollen glücklicher Weise von verschiedenen Seiten Rufe, »ran möge sich doch nicht rühren und sich noch ruhig verhalte«; so wurde denn, obgleich die Aengsllicheren sich nach dem AuSgange drängten, eine Menge Neugieriger und Bcfonncnere für einige Ztit zurückgchalten und so die Masse der plötzlich Fliehenden bedeutend vermindert und sonst unver weibliches Unheil verhütet. DaS Feuer griff indessen rasch um sich, und die Flamme nahm schon, vom Gase, daS aus den von der Hitze ge-chmolzcnen Röhren strömte, genährt, auf der Bühne eine schrcck iche Ausdchnurg an, als, man weiß nicht, auf wessen Rath, der Vorhang, den die Flammen noch nicht ergriffen hatten, hcrabgelafse» wurde. Das Hinaurstürzen nahm fortwährend größere Dimensionen an, doch immer war d.n Besonnenen und Muthigen noch Ausdauer möglich, und so ge langten Alle, wenn auch viele Toiletten und Anzüge stark mit genommen wurden, unversehrt hinaus, ohne daß cin grvßwcS Unheil zu beklagen gewesen. In kurzer Zeit war das ganze Theater ein Feuerrneer. Die herbeige.ilte Feuerwehr vermochte eben nur die Flammen von einem nahe gelegenen Hslzmagazin abzuhalten. — Gegen halb 12 Uhr standen vom Theater nur noch die kahlcn, nackten Mauern und galten den Umriß des niedergebrannten HunseS an. Daö Feuer hatte schon, wcrrn auch hsir und da bis gegen Mitternacht noch ausslackeurd, Alles verzehrt. Der Untcrnchm.r und daö Personal verlorcn ihre sämm.lichen Garderoben und Arrtstattrmgen. Man hofft auf die hilfreiche Hand der Einwohncr'chaft." * Die Kaiserstadt an der Donau. Wiener Photo graphien. 297 S. Zürich und Stuttgart. Lev Worte Verlag Um den Charakter' einer Stadt kennen zu lernen, hat man rn ncrurer Zeit von dem alten Styl gewöhnlicher Reisehandbücher lobenswert!) abgesehen, und so auch sind diese Schilderungen der Kaiserstadt versaßt, wodurch der Fremde gar bald cin an-- schaul-.ches Bild bekommt. Mit wenig Blätieur begnügt sich die Physiognomie der Wiener Stadt; man lernt sodann Straßen» siguren kenncn, so wie die Politiker auö Passion. Die schöne Wienerin, der Lebemann, ein „kleiner Beamter", so wie de Wiener Theatcr folgen hinterher. Man gewinnt Blicke in dak tanzende und musikalische Wien, in die öffentlichen Gärten und Kaffeehäuser; cö wird uns eine Revue vorgeführt, der Dom, die Universität und zuletzt auch die „Herren von der Fcder".' Nur hätte der Verfasser die Po emik aus dem Spiele lassen sollen, die hier und da sichtbar, wie z. B. über Ur. Laube rn d etliche weibliche Mitglieder des HosburgiheaterS. Im Uebrigcn ist daü Buch höchst nobel auSgestattet. * (Seltene Todesursache.) Auö Eppingen im Ba dischen schreibt die „Heidclbcrger Z-iturrg" vom 13. d. M 7 „Gestern wurde h^er eine alte Frau beerdigt, deren Too,s Ursache in unserer Zeit wohl zu dm seltensten gehört Am Freitag ging dieselbe in dm Wald, um dürre« Holz zu sam meln. Da fand sie eine Pflanze mit schworen Beeren, wovon sie einige Zweiglrin abrup te. Einem Knaben. der ihr b geg- nete, bot sie auch davon an: dieser aber bemerk!« ihr, daß die'e Frucht giftig sei. Dim ungeachtet verzehrte sie einige B-»r>,; mit den Worten, daß si« recht süß seien und ihr nicht» schaden würden. Als sie Aber-dS nach Hause kam, klagte sie über heftig« Leibschmerzen! ihre Tochter reichte ihr auf Verlangen etwas Branntwein und später Caffe«, dm sie noch trank. Aber bald wurden die Schmcrzrn größer; auf furchtbare Konvulsionen folgte Bewußtlosigkeit und schlirßlich der Tod. Bei d. e am folgenden Morgen vorgenommcnen Scction fand nran >ei ihr noch zwei ganze Becken, sowie mehrere Sanun der Lolil.rsche s^trop» Bol lack,rnna), deren Genuß die arm» K-rau mit vem Leben hatte bezahlen müssen." Getreidepretse. D-esdm, am 27. Juli 1868. a.d. Börse Thlr.Ngr. b.Lhlr.Ngr. Weizen (weiß) 7 Weizcisib.au») 6 Korn 1 Gerste s ^aser L artoff'ckr» 8 88'/, 8^'> !bt> H 1» Butts» S Isimm 81 bis LS NA' 8/» S5 L'Zr k Ss, a.d.Markt- T! Weizen Koru Gerste Hasi-r H>» ä tzn. GtrohSSchock vrbsen ^lr.Ngr. b. Ls Id V < ü 1 Kt lr.Tlgir. 12 Id lb
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