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Dresdner Nachrichten : 09.07.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186707090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-07
- Tag1867-07-09
- Monat1867-07
- Jahr1867
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- Dresdner Nachrichten : 09.07.1867
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>«»»»,tlliHkl I« »ba»fr.7.S.i 7. MS. 1». 10". 1 !! — In der vorvergangenen Nacht wurde in der Richtung links von Pirna am Himmel wiederum ein ausgebreiteter Feuer schein bemerkt, der »och lange nach Mitternacht zu sehen war, doch haben wir bis gestern etwas Näheres hierüber nicht in Erfahrung bringen können. — Vorgestern früh ging ein u gesähr 10 Jahr altes Mädchen über die Augustusbrücke, einen weißen, neu aufgeputz ten Strohhut behutsam in der Hand tragend. Das arme Kind ahnete nicht, daß Vater Blasius ihr einen argen Streich spielen würde, denn der Wind entführte ihr auf einmal den Hut aus der Hand und trug ihn wirbelnd den Wellen der Elbe zu. Das weinende Kino umstanden bald theilnehmende Menschen, und ein mitleidiger Fischer rettete den Hut, auf besten Aeußeres die radicale Wüsche nicht zum vortheilhaftesten gewirkt hatte. — Ist Jessen bei Pillnitz ist in der Nacht vom Sonntag die Bäckerei abgebrannt, während der Meister abwesend war. — Wir müssen eines Umstandes erwähnen, der geniß ein trauriges Zeichen der Zeit ist. Es existiren, wie uns genau Unterrichtete bekunden, seit länger als Jahresfrist in hiesiger Stadt sogenannte Italiener, die durch öffentliche Produktionen in Wirtschaften das Publikum fortwährend durch ihre Zudring lichkeit belästigen, die zwar in Bezug auf ihr Spielhonorar sehr bescheiden und selbst mit einzelnen Pfennigen zufrieden sind, nichtsdestoweniger aber, wenn sie sich unbeobachtet wähnen, recht nobel leben und die Speisen und Weinkarten Dresdens mit allem Interests studiren. Die Hauptniederlage dieser fahrenden Künstler, die durch Athletenspiele, Harfenklänge, Affentanz re. das Töpfchen Bier der Öläste in aufdringlicher 'Weise zu würzen suchen, befindet sich in der Pillnitzer Vorstadt, deren Wirthe gern wünschen, daß es anders wäre! — Ein Euriosum. Der Wirth in Niedergrund in der Sächsischen Schweiz hielt am Sonntag Scheibenschießen und schickte deshalb vorher die Einladung in das Tctschner und Pir- naer Wochenblatt, mit der Bemerkung: Scheibenschießen ohne Gucker (Diopter:. Im Tetschn.r Blatte stand es richtig, doch im Pirnaer Anzeiger verbesserte man das Wort „Gucker" und druckte dort: Scheibenschießen ohne Zuschauer. — Gewiß höchst drollig! — Die uniformirte hiesige Scheibenschützencompagnie, welche jetzt durch die zweite Abkheilung (Freihandschützen) verstärkt ist, holte gcstern mit Musik- und Trommelklang ihre Fahne vom Rathhause zum Auszuge nach dem begonnenen Königschießen. Die Freihandschützen tragen einfache graue Joppen mit grünem Kragen, grünen Schützenhut und schwarze Beinkleider, am Hute einen Eichenzwcig. — Am vergangenen Sonnabend hielt der Turnverein zu Wilsdruff seine Fahnenweihe ab, die vom herrlichsten Wetter und allseitiger Theilnahme begünstigt war. Deputationen an derer Orte waren vielfach erschienen, ja bis aus Großenhain waren Zuzüge mit Fahnen gekommen, um das Fest zu verherr lichen. Wilsdruff selbst prangte im Festgewande. Die neue Fahne, ein Geschenk dasigcr Damen, wurde von Fräulein Leon- hardi auf dem Turnplatz dein Verein übergeben, wobei der Vor sitzende des letzteren, Herr Kaufmann Engelmann, eine vorher gehaltene Ansprache herzlich erwiederte. Das Fest nahm dann durch Schauturnen, Umzug durch die Straßm, an der Spitze grün und weiß gekleidete Jungfrauen, seinen Fortgang und schloß mit einem Bull in der Günterschen Restauration. — Ein Diebstahl wurde v.-m Freitag zum Sonnabend in dem Hause Nr. 2(1 auf der Schösserguste auSgeführt. Dort waren an der Hausthüre zwei messingne Thürgriffe angebracht, jeder fünf Pfund an Gewicht, welche mit Gewalt loögerissen wurden. Ein Gleiches geschah auf der Mcnitzstraße zu der selben Zeit. — Seit Sonnabend ist die Direktion des zweiten orange) Dienstmann-Institut käuflich in die Hände des jetzigen Vor stehers der Möbel Transporteure, Herrn Schelle und Compagnie übcrgegangen. — In dem Hause des Hotels zur „Stadt Petersburgs hinter der Frauenkirche wurde gestern Morgen ein Brand ent deckt, welcher durch Ausschütten glühender Asche veranlaßt war und die Dielen bereits bis zu dm Balkm ausgebrannt halte. Das Feuer wurde gelöscht, ohne sonst weiteren Schaden ange richtet zu habm. — Gegen Ende vorigm Jahres war von dem damaligen königlich preußischen Commando des 2. brandcnburgischen Gre- nadierregimenls Nr. 12 Prinz Carl von Preußen) wider den Schießhauspachter Müller in Ehemn tz aus Anlaß eines im „Tageblatt" erschienenen Inserats, „die Abhaltung von Tanz musik im hiesigen Schützenhause und dm Nichtzutritt preußischer Soldaten betreffend", Klage wegen Beleidigung erhoben worden. Der Prozeß ist jetzt zu Ende und Müller wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 5 Thalern, sowie zur Bezahlung der Unlersuchungskosten rechtskräftig verurtheilt worden. — Künftigen 26. Juli beginnt nach zweijähriger Unter brechung das Fest der Vogelwiese und werden dazu bereits um fassende Vorbereitungen getroffen. Auch die Logenschützmgesell- schafim anderer Orte rüsten sich schon zu ihren alljährlichen Volksfesten. — Vor wmigm Tagen erhing sich in Coswig ein Ein wohner Namens Münch in seinem eigenen Kleiderschrank. Der Mann soll durch Trunksucht zum Selbstmord geführt wordm secn; seine Leiche wurde der Leipziger Anatomie überwiesen. Tage-geschichte. Berlin. DaS norddeutsche BundeShcer zählt nach been deter Organisation in der Friedenspräsenzstärke 13,500 Officiere und 300,000 Mann incl. 33,000 Unterossiciere. Würzburg, 6. Juli. Ein unseliges Ereigniß hat sich am gestrigen Tuge in unserer Stadt zugetragm und wir säu men nicht, die aus verlässigster Quelle hierüber geschöpften Mft- t,eilungm der Oeffentlichkeit zu übergeben. Am Morgen nach dem Genüsse dos Frühstücks wurden eine Menge Personen von ähnlichen Krankheitserscheinuugen befallen, Druck und Brennen der Plagengrube, Schlingbeschwerden, Erbrechen, große die Personen, welche sogenannte HSrnle und Milchweckle von dem DomgassenbLcker Sauer gegessen halten, angegriffen wur den. Der praktische Arzt Herr or. Seißer setzte den Bezirks gerichtsarzt Herrn dir Vogt hiervon in Kenntniß, dieser ließ auf der Stelle dm Bäckerladen schließen und eS wurde die ge richtliche Untersuchung eingeleitet. Alsbald war es dem Herrn Apotheker Großmann gelungen, weißen Arsenik in den Hörnchen nachzuweism, was im chemischen Laboratorium des Herrn Hof- ralhs v. Scherer alsbald bestätigt wurde. Nun konnten Aerzte und Apotheker mit geeigneten Mitteln der Vergiftung entgegen wirken, was erfolgreich meistens durch Darreichm von Eisen oxydhydrat und gebrannter Magnesia nebst einhüllcndm Mitteln geschah. Die Polizei ließ die Kundschaft deS Bäckers, so weit man dies in Erfahrung bringm konnte, vor dem Genüsse des Gebäcks warnen, und als sich Nachmittags auch Vergistungs- zusälle nach dem Genüsse des Schwarzbrodes einstelltcn, dies durch die Schelle bekannt machen. Noch in der Nacht wurden cxpresse Boten in die umliegenden Ortschaften gesendet, um öf fentliche Warnung zu veranlassen. Die im chemischen Labora torium vorgenommene Analy-e hat bis jetzt ergeben, daß sämmt- liche Rohstoffe, Mehl aller Sorten, Butter, Milch, Salz, Was ser, Geschirre frei von Gift sind, daß aber die Hörnchen und Milchwecke größtmthcils, auch einige Mundbrode, Dickwccke, vom Schwarzbrode besonders die dreipfündigen Stollen, weißen Ar senik enthalten, der oft nur an einer Stelle sich befindet, wäh rend manche Wecke und Brode ganz frei sind. In einem Hörnchen wurde die bedeutende Quantität von >1 Gran Arsenik gefunden. Der Betrieb der Bäckerei des ehrenwertsten Bürgers Sauer ist eingestellt und wird nur unter ausreichender Garantie der Reinheft sämmtlicher Stoffe gestattet werden. Bei der ausge- breiteten Kundschaft des Bäckers zählen die Erkrankungen nach Hunderten; bis jetzt ist, obwohl bedenkliche Zufälle sich einstell ten, noch kein Todesfall eingetretm und nunmehr wohl auch nicht zu befürchten. Es ergiebt sich aus der chemischen Unter suchung die Thatsache, daß der Arsenik in Pulverform dm ver schiedenen Teigsorten, am meisten dem mürben Backwerke, ein gemengt worden sein muß. Ob hier ein unglückseliger Zufall, oder ein schändliches Verbrechen obwaltet, dies festzustelle», »nag einer energischen Durchführung gerichtlicher Untersuchung gelin gen. Ueber die Zahl der Erkrankungen werden die Erhebungen noch gepflogen Paris, 5 Juli. Dem „Etmdard" zu Folge ist die Nachricht von dem Tose deS französischen Gesandten in Mexico unbegründet; derselbe hat sich vielmehr bereits in Vera Cruz eingeschifft. Auch habm sämmtliche französische Eonsuln in Mexico ihre Functionen eingestellt; die Interessen der französi schen Unterthanen in Mexico sind der Fürsorge des Gouverne ments von Washington anvertraut Die übrigen europäischen Mächte habm gleichfalls ihre Repräsentanten von Mexico abbe- ruscn, da sie eine Regierung von Königsmördern nicht aner kennen wollen. (?. Selbst die Regierung der Vereinigten Staaten soll beschlossen haben, keinen Nepräsentanten an Ina rez zu senden. Amerika. Die „Neue freie Presse" bemerkt, daß die Hinrichtung des Kaisers von Mexico eine schon längst vor Er greifung desselben beschlossen gewesene Sache ivar. Mitte Juni sei deui Blatte aus Washington eine Analyse der Juarezstchcn Antwort auf die Vermittelung der Vereinigen Staate,» zur Erhaltung des Lebens Maximilians zugegangen, die es damals »licht zu veröffentlichen wagte. Vom Standpunkte der mexica- nischen Republikaner aus wird darin die Nothwcndigkeit eines strengen Gerichts über den Usurpator vertheidigt. In dem Auszüge heißt es unter Anderem: Juarcz sagte beiläufig, cr sei nicht (blutdürstig, und wenn es nur von ihm abhinge, er würde dem ihin ausgcdrückten Wun'che deö Washingtoner Ca- binets gern Rechnung tragen „WaS aber würde der Kaiser der Franzosen mit mir anfangm, wcnn ich an der Spitze fremd ländischer Truppen in sein Land eingefallen wäre und nach langem Kampfe einer seiner Generale mich auf französischem Gebiete zum Gefangenen gemacht hätte'? Glaubt Herr Scward, daß Marschall Bazainc, oder Miramen, Marquez, oder irgend ein anderer kaiserlicher General mein Lebe»» geschont haben würden, wem» ich ihnen in die Hände gefallen wäre?" Juarez zählte hieraus die Namen derjenigen seiner Generale und nam haften Anhänger auf, welche von den Chefs der kaiserlichen Truppen standrechtlich hingcrichtet wurden; er erinnerte daran, daß daS Land seit dem Jahre 1861, wo die fremde Invasion begann, gebrandjchatzt wurde, daß man Zwangssteuern auferlegte und Confiscationcn vornahm, und versicherte sodann, er würde sich selbst bei den Mexikanern unmöglich machen, wenn er eS versuchte, in dcn Lauf der kriegsgerichtlichen Justiz hemmend einzugrcisen. »n Schwäche, Zittern der Glieder re., welche auf eine gemeinsaine * Belletriste. Der „Mainz. Ztg." schreibt man von der Burg Klopp, 4. Juni: Bei einem Besuche der Burg Klopp in Bingen fanden wir im dortigen Fremdenbuche den Namen einer einst sehr weltlich gesinnten, jetzt sehr frommen Dame, die sich als „Belletriste" eingeschrieben hatte. Darunter standen folgende Reime: Belle warst de, triste bist de. Sichstc, w>e de bistc, Belle et triste * Obgleich Witterungsbestimmungen auch von nur einiger Zuverlässigkeit sür Deutschland und dessen Nachbarländer selbst bei dem gegen,värtigen hohen Standpunkte der Naturwissen schaften äußerst schwierig sind, so halten wir es doch um so mehr für unsere Pflicht, unsere Leser auf eine bei I. I. Weber in Leipzig erschienene, die Wftterungskunde behandelnde Schrift aufmerksam zu machen und dieselbe jedem Gebildeten, insbeson dere aber Oekonomen, Forstmännern, Gärtnern, Touristen u.A.m. angelegentlichst zu empfchlm. Wir meinen das ebenso interessant als geineinfaßlich geschriebene Vüchelchen: Das Wetterglas. Vademecum sür Witterungskunde von Or. Adolph Drechsler. ^ Mit 30 in dm Text gedruckten» Abbildungen. Leipzig 1867, , Verlagsbuchhandlung von I. I. Weber. Preis 20 Ngr. IQ ; Drechsler zählt schon längst zu den fleißigsten und unermüd , lichstcn Koryphäen der^ Naturwissenschaften, und bürgt daher Empfehlung von unserer Seite gar nicht bedarf. Es zerfällt in drei Abschnitte, von denen der erste von der Witterung im Allgemeinen, der zweite von den zur Bestimmung der WittcrungS- verändcrungen nöthigen J»st»-umenten und deren Gebrauche, der dritte Abschnitt aber von den Wetterzeichcn handelt Einer unserer Mitarbeiter hat das Büchelchen so einstudirt und sich die in demsclbei» gegebenen Grundsätze so zum Eigcnthum ge macht, daß er im Stande ist, den Verlauf der Witterung auf 4—8 Tage mit ziemlicher Sicherheit an-udeuten, wie dies dem Publikum aus den von uns allwöchentlich gegebenen Mit- theilungen genügend bekannt »st. Wir wünschen daher dieser Schrift, die von der Verlagshandlung trotz des billigen Preises auch äußerlich eine sehr geschmackvolle, dem Inhalte würdige Ausstattung erhalten, eine recht weite Verbreitung. * Militärische Unterschlagungen. Großes Aufsehen macht gegen,värtig in Wie»» ein von der Militärjustiz geführter Strasproceß, welcher die »n'S Großartige geyenden Unterschla gungen des Militärspital-Commandanten Lengsfeld und Konsorten bei Gelegenheit der vorjährigen Transporte von Verwundeten betrifft. Es ist die alte Geschichte: die massenhaften Spenden für die tapferen Krieger verschwanden spurlos ; es gab Verwun dete, welche vierzehn Tage nach der Schlacht von Custozza noch im blutigen Hemde umhergingen; die Verpflegung der armen Leute war theilwcise so schlecht, daß sie Vorübergehende um Almosen anzuiprcchen gezwungen warm; ein A»zl. der unent geltlich seine Dienste anbot, dafür aber beanspruchte, daß seine Anordnungen von der Spitalverwaltung, nainentlich, waS die Kost betrifft, respectirt würden, wurde am Nachmittag desselben Tages seiner Functionen enthoben, an welchen, er Vormfttags Remonstrationen erhob. DaS Alles haben zwar hier die Spatzen längst auf dem Dache gepfiffen, die kompetenten Behörden er fuhren aber erst in neuester Zeit, daß ärarischc Betten und Wäsche in enormen Mengen (ein hiesiges Blatt sprach neulich von einem Werthe von 80/W0 Gulden' säst in» ganzen Lande herumwandcrn und veranlaßte dann die Verhaftung der am nächsten Comproinittirten. * Ueber die Kunststücke eines Chinesen, die jetzt in» chinesi schen Theater bewundert werden, erzählt ein Pariser Korrespon dent: Dieser Chinese ist in der That ein ganz erstaunlicher Mensch; das Publikum reißt Mund und Nase auf und weiß gar nicht »nehr, was es denken soll, ob der Mensch einen Strau ßenmagen oder gar keinen Plagen hat, ob er aus Fleisch und Blut ist, »vic »vir anderen Staubgeborenen, oder ob er aus einer anderen Plaste gebildet ist. Folgendes sind die Künste, die dieser seltsame Sohn deS Himmlischen Reiches zum Besten giebt: Zunächst verschluckt er nacheinander ein halbes Dutzend rohe Eier mit ihim Schalen und giebt dieselben mit der größ ten Leichtigkeit wieder von sich; sodann verschluckt er eine Glas kugel, dreht sich eine Cigarette, raucht dieselbe und giebt dann die Glaskugel wieder von sich, ohne dabei auch nur eine Ge sichtsmuskel zu verziehen. Hierauf ergreift er eine Säbelklinge — aber eine wirkliche Säbelklinge aus gutem Stahl, etwa einen Meter lang - verschluckt diese Säbelklinge bis zur Hälfte, nimmt eine eiserne Kugel, die 30 Pfund wiegt, befestigt die Kugel vermöge einer in derselben eingebohrten Oeffnung an den Säbelgriff, so daß ihm durch den Druck dieses Gewichts der Sabel bis an den Griff in dcn Leib fährt, niinmt nun die Kugel rvieder ab, setzt ein geladenes Geivehr an ihre Stelle, chießt ab, wirst das Gewehr weg, zieht hierauf den Säbel aus einer lebendigen Scheide — d. h. also aus seinem Körper — -ecaus und grüßt das Publikum lächelnd, als ob er höchstens eine,» Kirschkern verschluckt hätte! Man kann sich denken, mit welchem S'urm dieser Künstler von der stauneirden Menge für seine außergewöhnlichen Leistungen belohnt wird * Bein» Berliner Stadtgericht schwebt gegenwärtig ein curioscr Proceß. Ein im reiferen Alter stehender Wittwer ver sicherte bei einer auswärtiger» Lebensversicherung sein Leben mit 10,000 Thalern Bald darauf findet er an einer jugendlichen Putzmacherin ein so großes Gefallen, daß cr sie nach kurzer Bekanntschaft heirathct. Leider war den beiden Liebenden ein langes Zusammenleben nicht gJtattct, denn der alte Herr, der sich bis dahin einer recht robusten Gesundheit erfreute, kränkelte bald nach der Hochzeit, und die aufopferndste Pflege seiner junge»» Gattin war nicht iin Stande, den erlöschenden Lebenssunken auf's Neue anzufachen. Nach dem Tode ihres Mannes prä- sentirt die Wfttwe die nöthigen Documente bei der Gesellschaft^ uin die Versicherungssumme zu erheben, wird aber zurückgewie- sea. „da eine Verpflichtung zur Zahlung seitens der Gesellschaft nicht vorliege, weil der Versicherte Handlungen begangen habe, w lche geeignet waren, sein Leben zu verkürzen." Die Wittwe wurde klagbar, und die beklagte Gesellschaft behauptet nun, daß, wem der bei ihr Versicherte »n seinem hohen Alter nicht ein so junges Mädchen geheirathet hätte, ihm die Erreichung deS rechnungsmäßigen Alters unzweifelhaft beschieden gewese» wäre. Dch die Wittwe den Proceß gewinnen wird, darüber kann wo,l gar keine getheilte Meinung herrschen, aber es ist doch immerhin interessant, welche Mätzchen von verschiedenen Gesell schaften zur Drückung von der ZahlungSverbindlichkeft angestellt werden. * Zum Andenken. Die Kaisenn von Oesterreich hat die Silberstoff-Nobe und den Schleier, welchen sie bei der Krö- nung getragen, dem veßprimer Bischof gegeben, damit er diese - Gegenstände in der veßprimer Domlirche zum ewigen Andenken , cu bewahre. * Wein. Die Traubenblüthe nimmt in allen Weingegen- > den Würtembergs dieses Jahr einen so überaus günstigen Ver lauf, und der Stand des Weinstockes ist ein so vortrefflicher, daß bei fernerer günstiger Witterung bis zum Herbste auf ein ( eben so reichliches als vorzügliches Erträgniß gehofft werden darf. * Transparent. Bei der Illumination in Liegnitz hatte ein dortiger Kürschnermeister die »»» einen Hermclinmantel ein gehüllte Büste Sr. Majestät deS Königs von Preußen in sein Scha fensier gestellt, unter welche» sich folgendes Transparent befand: „Einen solchen König muß mau warm halten." Ursprungsquelle hinwiefin. Die »neisten Erkrankungen sielen j schon der Name des Verfassers für die Gediegcnhcit "des ge- auf der Domgaffe vor. und cs war ausgefallen, daß meistens nannten Cchristchens, so daß eS einer Hervorhebung und IZr. ILv . Wcrisci»h>»uLstratze Nr. 5a. Sprechstunde Nachmittags von 2—3 Uhr. Für geheime Krankheiten früh von 8 bis 9 Uhr. daS E tionöv h »ndel Zeiten M dieser lichkeit ^ auSgel rücht Ansän aller S < Wallst (Q 6!seer M ( ' Thale, welche- gehörst gewün einer j den O Im b- « tch erg E zu ver Verka» K den, ni W eingefü Ci, aus Vc u»»t ne re,» F, verkauf 6 als: Z ist eine in 3 F Näh. iss welche l Entbind Wohnui Hebamn
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