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Dresdner Nachrichten : 08.01.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186701085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-01
- Tag1867-01-08
- Monat1867-01
- Jahr1867
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- Dresdner Nachrichten : 08.01.1867
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Sllverkrhr b, der dmchdrvche—n Chaussee, der Havpt- und Handeltstreß« für Sachsen, vermittelt wird. Bon der Hem- «unz im Güterverkehr wird jeder überzeugt sein, der die Wa genburg an den beiden Ufern gesehen hat, und wie die Perso nen über da» Wasser gebracht werden, wissen Diejenigen am besten, die hineingefallen sind, oder solchen Unfall mit erlebt haben. Erst heute Morgen wieder fiel eine Dame lediglich in Folge der Finsterniß in die kalte Elbe. Bei diesen Hauptfeh. lern: Unpünktlichkeit und schlechte Beleuchtung liegt es aber nicht an dem guten Willen der Fährleute, ebensowenig am Ma- ' iNialz sondem an der mangelhaften Aufsicht und Anordnung. Der Zweck Me» Artikels ist es jedoch eigentlich nur, darauf hinzuweisen, daß sich schon Unfälle (glücklicherweise leidlich ab- gelaufen, genug summirt haben, so daß man nicht erst auf ein Unglück, auf die Opferung von einem oder mehreren Menschen l ben zu warten braucht, welche allerdings bei dergleichen Ent schließnngen gewöhnlich erst den Ausschlag geben. — Oeffentlich, GerichtSsltzung am 7. Januar. Ein verbrannter Kuchen ist das Streitobject der ersten heutigen Einspruchsverhandlung. Die Kaufmannsfrau Emilie Koch ließ sich beim Bäcker Michael, neben welchem sie wohnt, einen Kuchen backen, der, als er fertig war, an der Rinde nur etwa» an gebrannt gewesen sein soll. So wollte ihn aber die Koch nicht nehmen und es wurde ihr Ersatz geboten. Sie ließ sich jedoch nicht besänftigen, sondern fing an, die Bäckerin zu schimpfen: „Dummes Mensch, dumme einfältige Liese!" An mehreren Ta- gen hintereinander kam die Koch vor das Fenster, selbst mit ihrem Mann und ließ auch ihre Kinder vor das Ladenfenster Michaels treten und mit den Händen gestikulirm. Auch gegen den Bäckermeister Michael zog die Koch los. So sagte sie unter Anderem: „Heute haben Sie Haidemehl gekauft, da werden Sie wohl Brod davon backen?" Ferner: „Der Kerl da drinnen, der muß aufs Dorf naus, da kann er die Gänse hüten und hinter den Ochsen hergehen! Sie wollen einen Mister spielen? Da müssen Sie erst richtig backen lernen!" — Die Koch trieb das so arg, daß sogar einmal Straßenauflauf wurde. Mehrere Zeugen wurden in der Sache vernommen, unter Anderen eine gewisse Clara Besser und zwei Gendarmen. Die Koch leugnete Alles ab und behauptete, die Aussage der Frau Michael sei vollständig unwahr. Jndeß der Richter erster Instanz ver« urthtilte die verehelichte Koch wegen Beleidigung zu 8 Thaler Geldbuße. Dagegen erhob sie Einspruch, der aber heute nichts half — es blieb beim Alten. — Ter Handarbeiter Friedrich Gott helf Schmidt von hier ist eimS Diebstahls beschuldigt und zu einem Jahre Arb.itshauS verurtheilt. Schmidt ist 49 Jahre alt, zu Rudeburg geboren und bereits viermal mit Arbeitshaus, theils wegen Diebstahls, theils wegen Betrugs bestraft. Am 24. October v. I. wurd.n zwei Handarbeiter, Namens Domlich und Meier bestohlen, und zwar eniwendete der Dieb dem Erst ren einen Rock im Werl he von 4 2 Haler n, dem Letzteren ein Paar Hosen, 6 Thaler ziemlich werth. Dieser Dieb soll nun Schmidt gewesen sein, weil er sich oort eingefunden, um dort ein Mit tagsschläfchen zu halten und Kaffee zu trinken, was er aber in Abrede stellt. Er sagt: „Dort verkehren Viele, die schon im Arbei!shau,e gesessen, z. B, ein gewisser Opitz u. s. w. Auch Mädchen kommen hin, die können die Sachen auch ge stohlen haben. Wer aber der Dieb ist, das weiß ich nicht! ' Es wurden Zeugen vernommen und vereidet, d.nnoch beantragt Herr Staate ar.walt Held die Bestätigung des ersten Bescheid» aus vorigen Gründen. Auch hier wurde von Seiten des Gerichtshofes nichts geändert. — Zuletzt handelt es sich UM^e, Ep/LMt>.',n§, die der ehemalige Markthelfer Freund an einem Stück Pelz verübt haben soll, was er nicht zugiebt, indem er seine volle Unschuld behauptet. Das oorpus ckolicli ist auf 15 Ngr. taxirt. Es sind in der Sache mehrere Zeugen vernommen worden, sie scheinen aber, namentlich der eine, in ihren Aussagen später mildere Ansichten gefunden zu haben, wie die Verteidigung hervor hebt. Der Angeschuldigte war mit einem Jahre Arbeitshaus bedacht und dagegen cinsprüchig ge worden. ES wurde heute nichts an der Sache geändert. — In Bezug auf die in der Sonntagsnummer verzffchnete Ein- spruchiverhandlung, den klagfrei gesprochenen Schneidermeister Hermann Hugo Rupprecht jun. betreffend, ist noch zu erwäh nen, daß die Auffassung, derselbe habe überhaupt Kleiderstoffe versetzt, eine irrige gewesen, daß die Anfertigung der Kleidungs stücke schon im März stattgesunden, und daß es im Texte nicht h:ißen soll: „Der Geselle Finster war nicht zufrieden", son dern: „Der Geselle Finster war nicht zu finden". Uage-geschicht». Oesterreich. Aus Brünn berichtet man der „Presse": I» den militärischen Kreisen erregt ein allgemein verbreitetes Geiüch: eine gedrückte Stimmung, obschon der Schritt, den man von der Negierung erwartet, für die Betroffenen nicht von so weitgreiftnder Wirkung sein dürfte, als man zu fürchten scheint. Man spricht nämlich mit vieler Bestimmtheit davon, es werden olle jene Osficiere der hannöoerschen, hessischen und nassauischen Armee, welchen die Bedingungen zum Eintritt in den preußi schen Dienst nicht annehmbar erscheinen, ohne Weiteres in die österreichische Armee oufgenormen werden. Auch aus der säch sischen Armee soll eine größere Anzahl von Lfficieren in unser Heer auf diese Weise einzutreten gesonnen sein. Da dieser Einschub das Avancement merklich beunträchtigt, so erklärt sich die Verstimmung in unseren Officierkreisen. Preußen. Ter König erklärte einer Deputation des patriotischen Vereins, r eiche ihm zu dem 60jährigen Jubiläum sein:s D ensteintrittö in die Armee gratulirte. unter Anderem: Das Gefühl des Rückblicks ist um so wohlthuender, wenn man ein reines Gewissen hat. Ich habe den im vergangenen Jahre auSgebrochenen Krieg nicht hervorgerusen, weil ich ihn für un natürlich hielt. — Die Bevollmächtigten der Mitglieder des norddeutschen Bunde» befinden sich, wie die „B. B -Ztg." er fährt, nicht in der rosigsten Stimmung. Sie haben dem Grafen Bismarck vorgerechnet, daß das Militärbudget in der beabsich tigten Gestalt die gesammten Einnahmen der kleinen Staaten verschlingen würde, und sie deuten an, daß Preußen die Für sten zur Abdankung zu drängen gewillt erscheine. Was speciell die sächsischen Fürsten der ernestmischen Linie angcht, so wer- vrn unttr omieivm vtAyimvumAm MN ppsu* gm. Sie find zu einer «btreiunß chrer Lände, an Prmßr» zur Zeit wmi- geneiat, dagegen wird lebhaft da» Projekt er örtert. di, thüringisch« Herzoathümer uater de« Sroßhrrzog von Weimar zu vereinig«, und steht damit auch die Zusam menkunft der Fürst« in Meiningen in Verbindung. — Wicht- scheinlich in Erwartung der baldig« Beseitigung der Bedenk« hat die preußische Regierung ihren norddeutsch« Verbündeten nunmehr die Mitteilung gemacht, daß sie entschlossen sei, da« Parlament zum 1V. Februar einzuberufen, und e» sind darauf bereits von verschiedenen Regierungen zustimmende Antwort schreib« eingetroffen. — Berlin, 5. Januar. Tine conseroa- live Wahlversammlung, welche der patriotische Verein auf gestern Abend ausgeschrieben hatte, pellte als ParlamentScandidaten für Berlin den Graf« v. Bismarck, die Herr« v. Roon und v. Moltke auf. — Berlin, Montag, 7. Januar, Nachmittags halb 3 Uhr. (Dr. I) Durch eine Bekanntmachung des Mini ster» des Innern wird die Auslegung rer Wahllisten zum nord deutsch« Parlament auf den 15. d. M., die Wahlen selbst auf den 12. Februar für den ganzen Umfang der preußischen Mo narchie festgesetzt. Frankreich. Die HeereSrrform und ihr Schicksal beschäf tigt den Kaiser fast stündlich. Bei der Neujahrscour, während welcher der Kaiser nicht wie gewöhnlich allein und gefolgt von der Kaiserin, die er diesmal am Arme führte, die Reih« der Gratulanten durchschritt, verfehlte er keine Gelegmheit, von seinem Entwürfe zu sprechen. — Die Stimmung gegen Kaiser Moximilian ist so gereizt als möglich; Bozaine und Castelnau führ« beide Klage über ihn: er stehe auf dem Punkte sagen sie, die zwischen Frankreich und den Vereinigt« Staaten ver einbarte Combination zu Schanden zu machen. Aber auch der Kaiser Maximilian hat an Napoleon eia« Brief geschrieben, um sich bei ihm über das Bettag« seiner Generäle zu be schwer« : diele Leute hätten ihm falsch berichtet über die Lage, und „da« Werk, best« Gelingen ihn« Beidm zum Ruhme gereicht hätte, wuthwillig gefährdet". Die Berichte aus Mexico melden von zahlreich« Mordthat«, die geg« Franzosen verübt wurden. — Nach einem Telegramm aus Algier ist Algerien am Freitag früh 3 Uhr von einem Erdbeb« heimgesucht war- den. Die Stadt Blidah hat sehr gelitten. In Mouzaiaoill« zählte man 37 Todte und 100 Verwundete. In der Stadt Algier wurden die Erdstöße verspürt. In den Provinzen Oran und Constantine wurde das Erdbeben nicht bemerkt. Der Hervorruf „bei offe, er Scene" rst in Mannheim auf Anregung des Her« vr. Koffka amtlich verbot« word«. Or Koffka knüpft daran eine geistvolle AuS- ührung, der wir Folgendes entnehmen: In d»r Bezeichnung „Hervorruf bei ofsiner Scene" liegt )ie Constatirung der Gewaltthrt gegen die Würde und das Wesen der Schauspielkunst. „Bei offener Scene", das heißt also während die Handlung vor sich geht, wird sie durch Her« einbrirgung eines gänzl ch« fremden Moments unterbrochen, zum Stillstand gezwungen und damit der Faden, wie ihn der Dichter gesponnen, wie ihn die Darstellung zur Veranschruunz übernomm«, gewaltsam zerrissen. Die dramatische Kunst steht auf ihrer Höhe, wenn sie es vermag, uns so zu täuschen, daß wir nicht mehr die Kunst, sondern das Leben vor uns zu ha ben glauben. Nun kommt Euch so ein Hervorruf „bei cfsiner Scene" und tappt mit plumpen Holzschuhen, wie Zettel und eine Genossen, in das phantastische E-fenreich, in die Täuschung -mein, überg^eßt unsere warm gewo dene Empfindung mitkal» em Wasser, damit wir doch um Gottes Will« nicht vergessen, daß wir im Tbeater sitzen, daß wir nur Bretter und gemalte Leinwand, Schminke und Flittergold, und vor allen Ding« nur Mensch« vor uns Hab«, die von demselben Fleisch und Blut sind, wie Andere auch, und sich im Schweiße ihres An gesichts ihr Brot verdienen. Der Mißbrauch artet oft bis zum Geschmacksvandalismus, iis zum Unsinn aus. Nehmen wir nur folgenden Fall an: Es ist der fünfte Act der „Afrikanerin"; der Vorhang geht auf, dis Scene stellt die durch dm Gifrhauch de« ManzanillobaumeS verpcstete Oertlichkeit dar; wer sich dort einsindet, wird ein K nd des Todes, je glühender die farbenprächtigen Blüthm des Baumes, je reizender für das Auge, um so gefährlicher, um so sicherer die verderbliche Wirkung. Und was geschieht? Es wird o lange gerufen, bis der, beiläufig bemerkt, ganz vortreffliche Maler dcS Baume?, zwar nicht im Costüm des Nelusco, son dern im einfachen schwarz« Frack heroortritt und durch sein Kommen und Geh« uns anzeigt, daß wir nicht da sind, wo der Pfeffer wächst, sondern einfach an den Ufern der Darm rc.. wir also versichert sein dürfen, daß auch Selica — „als sie kam zu sterben" — nach dem Fall« des Vorhangs ganz wohl behalten wieder in die Garderobe und von da nach Hause zu rückkehren wird. Ist ein solcher Hervorruf bei offener Scene nicht ganz der Travestie im Sommernachtstraum gleich, wo Schnock der Schreiner und Flaut der Bälgeflicker und alle die ehrenfesten Gesellen dcS Handwerks das verehrliche Publikum zuvor davon in Kenntniß setz«, daß die Sache durchaus nicht o ernst gemeint sei, als sie schein« dürfte? Mag aber selbst in der Oper es noch hingehm, — wie widersinnig wird der Hervorruf , bei offener Scene" im Schau spiel und gar in der Tragödie! Was haben wir da nicht Alles schon erleb« müssen! Siegfried in den Nibelung«, von dem grimmen Hagen mit dem Speer zu Tode getroffen, Mercutio, von Thbalt erstochen, Ophelia im Wahnsinn davongehmd, — alle gleich auf „offener Scene" gerufen, herauskommend und ihre Verbeugung machend, der erschlagene Siegfried, der gesund und munter, zum Eompliment genöthigt, wie Little Wheale bei Renz, — und das soll dann eine Würdigung dramatischer Kunst sein! — Co weit llr. Koffka. Mit dem Hervorrufe bei rffener Scene wäre allerdings ein die Kunst entwürdigendes Unwesen abgeschafft, aber — das Applaudiren und Verneigen) in offe ner Scene ist ebenfalls ein solches Unwesen, „ein Sch'ag auf das Tamtam, das in die künstlerische Harmonie hineinfährt," denn die Siegkriede, die Mercutio's, die Lphelia'S werden auch nicht applaudnt und verneigen sich auch nicht, sondern die Schauspieler. Und die Schauspieler? Ohne Applaus wäre i ihn« ihre Km>st Mart«; »hm Apple»»» Hütte» fl« kein«» Athem. (M. Z.) * Vorige Woche landete i« Hafen von London spät in der Nacht da» Schiff Seraph, von Australien kommend; zwei Passagiere ließen sich an da» Land rüde« und kehrt« in der „rothen Kappe", einer Mattosenkneipe am Strande, ein. Sie waren Schott«, hatten in Australien viel Gold gesund« und gedacht«, mit dem erst« Morgmzuge in ihre Heimath zu eil«. Sie aß«, trank« und schwatzten mit dem Wirthe, Tom Halley, und legt« sich auf's Ohr. Plötzlich jschreckte Saunder«, der Eine, aus dem Schlafe und sah, wie der Wirth mit einer Axt an de« Bette seines Kamerad« stand; mit einem Sprunge stand er auf den Füßen und hatte dm Wirth an der Kehle gepackt. Der aber war stärker und warf ihn zum Fenster hinaus in die Themse, wo er von dm Wellen weggespült und endlich von einer Brigg ausgenommen und in Limewouth an'» Land gesetzt wurde. Ein paar Stunden nachher nahm er ein Eisenbahnbillet, um nach London zurückzufahren und den Mörder anzuzeigen. So eben fuhr der Londoner Zug in den Bahnhof, als er mit dem Rufe: „Halle y, Halley!" auf einen Wagen stürzte und den Mörder, der in einen groben Mantel gehüllt und ein« breitrandig« Hut tief in'» Gesicht gedrückt drin saß, herauszog. Der Raubmörder hatte sich mit dem Golde au«,, dem Staube machen wollen und war seinem Verfolger in diö Hände gelauf«. Er wird nächsten« baumeln. * Special-Zustände in Rußland. Eine deutsch/-, russische Zeitung berichtet aus Kiew: „Am Morgen de« 5. De», cember war« viele Person« Zeugen folgender Scene. Gin . Bauer, der wahrscheinlich irgmd etwas aus der Nachbarschaft zu Markte gebracht hatte, wie dies aus seinem leeren Fuhrwerk? ' zu schließen war, ging in der großen Wassilkowskajapraße nebenB seinem Fuhrwerke einher, sein dunkelbraune« Pferdchen und — seine Frau, die neben dem Pferde an die Deichsel gebunden war, antreibend. Beide Gatten sind noch jung und ziemlich hübsch. Der Mann war nach Art der Landbewohner, die Frau mehr städtisch, in einem kurzen Ueberzieher, ein Hemd mit Bändchen, nur etwas entblößt gekleidet und in bloßen Haar«, was eine starke Verletzung der ländlichen Gewohnheit verhei» raiheter Frau« in sich schließt. Auf dem Markte hinter der Troizki-Kirche angelangt, erklärte er dm ihn neugierig Um» ringend«, daß seine Frau ihm fortgelauf« sei und er sie in der Stadt gefangen habe; er führe sie nun. um ihr eine Lehr» zu geben, neben dem Pferde gebundm, nach Hause zurück^! Alan hörte wohl Ausrufe der Verwunderung, besonder« von Seiten der weiblich« Zuhörerschaft, aber Niemand dachte daran, den Mann in seiner ehelich« Justiz zu stör«. Der Bauer setzte sein« Weg und seine erbauliche Anpeitschung, die ab wechselnd bald dem Pferde, bald der Gattin zu Therl wurde, ruhig fort." Frau Lucca und die Berliner. Die Berliner Blätter enthalten Folgmdes: „Vor längerer Zeit wurde di» königl. Kammersängerin Frau Lucca bei ihrem Auftreten in der Oper „Die Hochzeit des Figaro" durch Pfeifen insultirt, erhielt jedoch durch das entrüstete Publikum die glänzendste Genug» thuung. Bei der letzt« Vorstellung der Oper „Die Hugenot ten" wiederholt« sich ähnliche Vorgänge, indem man die ge nannte Künstlerin beim Auftreten ohne jede Veranlassung und noch ehe sie einen Ton gesungm, mit Zischen empfing und in- rem während der ganzen Vorstellung Versuche, sie zu insultirm,. ich bcmerklich macht«. Es konnte eine Veranstaltung dazu wahrgenomm« werden, da die Betreffenden, im ganzen Hause vertheilt, ihre Anleitung von drei im link« P nquet beisammen itzenden Herren zu erhalt« schien«. Wmn es der Verwaltung nun auch nicht im Entferntest« einfällt, dem Publikum sein Recht zum unbedingten Urtheil über die Leistungen der Künstler in der Scene zu bestreiten, so glaubt sie doch in der Annahme nicht auf Widerspruch zu stoßen, daß eben nur diese Leistung« rem Urtheile des Publikums unterliegen, nicht aber persönliche Antipathie, Theater- und Stadtklatsch Anlaß zu Mißbilligungen geben dürfen, welche selbst in Rohheit «euSarten. Dadurch muß icm Künstler ncthwendiger Weise die hiesige Kunststätte ver- cidet werden (vielleicht ist bei dem genannten Vorfall dieser Zweck vorwaltmd-; es muß ihm die Lust in Ausübung seiner Pflicht und Kunst benommen und das unparteiische Publikum in seinen erwartet« Genüssen beeinträchtigt werden. Die Ge neral-Jntmdantur glaubt dahee zu der Bitte an da» gebildete Publikum berechtigt zu sein, dcn bisher in den königlich« Theatern herrschend« gut« Ton nicht trüben zu lassen und die Künstler gegen Insult« und Rohheiten in Schutz zu neh men. Berlin, 29. December 1866. General-Jntendanrur der önigl. Schausp ele." * Ein ergreifendes Bild. Die „P-g. Ztg." erzählt: Einem Bauer im Dorfe Mladiowitz (Domäne Stekna) starb« vor einigen Tagen sein Eheweib und zwei Töchter. Wie ge bräuchlich auf dem Lande, ließ er die Tobten am erst« Tage, ia sie Nachmittags verschied«, im Bette bcisamm« liege«. Abends, als ihn große Bangigkeit und Wehmuth erfaßte, wollte er die Nacht bei seinem Bruder zubringen und verließ das Haus. Als er den andern Tag früh Morgens zurückkehrte und >ie verschlossene Stube öffnete, saß das todt geglaubte jüngere Mädchen wieder ausrecht im Bette und streichelte die Wangen ihrer torten Mutter und Schwester. Getreidepreise. Dresden, am 7. Januar 18b7. a.d, Börse Thlr.Ngr.b. Thlr.Ngr. Weizen (weiß) 0 Weizcn(braun) 6 Korn 4 17'j, 12'/» 20 10 22P erste 3 22', 4 Hafer 1 270, 2 Kartoffeln 1 20 21 Butter a Kanne 15 bis 18 Ngr. a. d. Markte Ttilr.Ngr. b^rtlr.Ngr. Weizen 0 15 7 5 Korn 4 20 5 — Gerste 3 22 4 2 Hafer 1 28 2 15 Hcu s Ctr. - 28 14 Stroh »Schockt) — 7 — crrbsen — — — — IG^«>rv-i11St*<K«eI»er Vvreln. Morgen, Mittwoch, Mitgliederversammlung in Mietsch'» Hl tel, ZahnSgafse 1. sowie Cotillon Dekorationen fertiget und empfiehlt l-ueüvlzx Neurgasse
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