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Dresdner Nachrichten : 25.10.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186810251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18681025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18681025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-10
- Tag1868-10-25
- Monat1868-10
- Jahr1868
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- Dresdner Nachrichten : 25.10.1868
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zu Kötzschenbroda gemacht. Da« unbekcmrrtr, im Lokal befind ltche Thier, durch ein Geräusch plötzlich in Angst versetzt, »ahm, »hie dag Jemand dazwischen treten konnte, einen mächtigen Anlauf-, sauste wre ein Pfeil durch die große Scheine von starkem Doppelglas in der zrigcmachten Ladenthür und setzte draußen die rapide Flucht unbeschädigt mit gleicher Eile fort. — Am lbi. Oclodir ist m Welschhule das Wvhnge daude nebst angebaurein Schum» » des Haut besitze, s Ludwig, und am lO. Octvber sind in Medingen zwei zur dortigen Actrenbierdrauerei gehörige Pich und bez. Gesäßichuppen, sowie in Lberiaubenherm bei Ncusalra ein Hausgrundstuck »ieder- gebrannl. Fn allen drei Fallen u.,rd Brandstiftung vermachet. Vorgestern Abend bemerkte man in d,r Richtung nach Lvschwitz zu Feuerschein. Zn Folge besten eilte auch von hier «uS eine Spritze der be,eichneren Gegend ;u Dieselbe kehrte indeß bald zurück, und hören wir, daß der Feuerschein von dein Zaune eines bei Wach.vitz liegenden Weinbergs hergerührt haben soll, welchen man, um seine Beseitigung auk die leichteste Weise zu erzielen, einfach angebraunl Halle. — Aus Anlaß der umfänglichen Untersuchung, die m Folge der Ereignisse der vorvergangenen Weche bei der königl. Staatsanwaltschaft anhängig ist, soll wie uns mitgetheilt wird, ein bisher rn der l. Staatranwaltschast in Zwickau angcstellrer Astestor der hiesigen k. Staatsanwaltschaft zur Unterstützung beigeordnel worden sein — Großes Auftehen erregte vorgestern in der Palmstraße nn dortiger Hausbesitzer und Kaönkant dcdurch, daß er einen Lackirer, von welchem er in seinen Rechten gekränkt zu sei« glaubte, in vollster Wulh und unter freigebigster Spendung von zweifelhaften Ehrentiteln eine Strecke die Straße entlang »erfolgte. — Wie man Hort, sollen üch von Tag zu Tag mehr PeiIonen finden, die von dem in Hamburg aufgegriffenen Ag nten Welff von hier durch Begebung und t»n Empfang ge'-il>chker Wechsel um namhafte Geldsummen betrogen worden find. — — Wettcrprovhezeihung. Die ganz ungewöhn lichen alwoSphäri'chur Zustände, welche in diesem Jahre auf der Er."e im Allgemeinen bemerkbar waren, dürfen wohl mit den Ausströmungen aus dem Innern der Erde, mit den vor gekommenen Eruptionen im Zusammenhänge stehen. Möglich ist e§ auch daß von derartigen Ausströmungen ei" Thcil gar nicht zu vrEerer Kenntniß gelangt ist, indem dieselben in Ge genden de« Festlandes oiur an Stellen des Meeres statthaben konnten, welche »on Menschen noch gar nicht besucht wurden Wenn nun schon durch größere FeuerSbrünste, in Folge der aufsteigenden erwärmten Luft, ein heftiger Wind vcrurkacht werden kann, so ist dies bei Ausbrüchen aus dem heißen Erd- Innern in noch höherem Grade möglich Diese localen Vor kommnisse erstrecken sich aber rn ihren Folgen sehr weit und es sind dies zufällige Fattoren bei den Wettergestaltungen, welche mindesten« n odificirend den Witterung« Verlaus be stimmen. Die allgemeinen, auf physikalischen Gesetzen fußen den WitterungSregcln sind aber dadurch nicht aufgehoben, sondern nach wie vor giltig. — In dieser Woche wird in den ersten Tagen bei vorherrschend westlichem Winde veränder liche Witterung statthaben. Et» kalter Nordwind wird in den mittleren Tagen der Woche die Wolkeneerdichtung verstärken und mehr Regen verursachen. In den letzten Tagen wird, ohne größere Temperatur-Erhöhung, der Himmel wieder klarer weiden liawmvlriui — Repertoir des Königl. Hoftheaterü. Sonntag: EoriolanuS. N. e. — Montag: Orpheus und Eurydike. Dre Roi« vom Kaukasus. — Dienstag: Magnetische Kuren. N. e. — Mittwoch: Der Haideschacht. — Donnerstag: Robert und Bertram. Bertram: Herr Mcx Schulz, vom Wallner-Theater ja Berlin, als Gast. — Freitag: Die Rose vom Kaukasus De Leiden junger Frauen. Einer muß heirathen. — Sonn abend: Fra Diavolo. N. e. -- Oeffentliche Gerichtssitzung am 24 Oktober. Dem Handarbeiter Johann August Schaue aus Lippilsch bei Königswarthe gebürtig, 23 Jahre alt, wird die Verübung zweier Diebstähle zur Last gelegt. Angeklagter ist den Polizei organen schon hinlänglich lekannt, ko daß der recherchirende GenSdarm bei dem emen Diebstahl sofort aus die Dermuthung kam. daß es Schaue gewesen sein müsse. Schaue ist bereit- 5 Mal wegen Diebstahls bestraft worden, und ist wegen ver büßter ArbeitShauSstrafe auch als unwürdig zum Eintritt in dos Militär angesehen worden Am l2. August d. I. wur den aus dem Rittergut Nickern aus der Mägdekammer zwei Gebett Betten geSchlen. Die Art und Weise der Ausführung ließen auf einen Thäter schließen, welcher mit den Lokalitäten ganz besonders bekannt war. Aus Schaue richtete sich der Verdacht, da er früher cul dem Ritterguts gedient hatte, und zu Ergnthumr verbrechen geneigt war. Obgleich derselbe an fangs die Verübung des Diebstahls leugnete, Io ließ er sich doch enllich herbei, den Diebstahl einzugestehen. Dieses Ge- ständnlß wiederholte Angeklagter auch beute. Er sei frühmor gens nach 4 Uhr durch das offene Hofthor in das Gehöfte gelangt, und habe sich in die Befind estube begeben, um nach Arbeit zu fragen. Dort sei Niemand gewesen, von da sei er in die Mägdekammer gegangen, habe dort 2 Gebett Betten zusammengepackt, in einen Epankorb gelegt, welchen er auS einer Futterkammer genommen und von einem Stalle auS in den Garten geworfen, dann habe er sich an der Mauer her- untergelassen. die Sachen mitgenommen und in Dresden für < Thlr. verkauft. Verletzter würvert dm ihm beigefügten Verlust auf 26 Thlr. 5 Ngr. Einen zweiten Diebstahl be- g ng Schaue am 27. August?in Kötzschenbroda. Beim Besuch des Verkaufsladens des Herrn Schließer nahm er heimlich, als der Verkäufer den Rück.» wendete, um die von Schaue ge wünschten Sauergurken zn holen, 50 Stück Cigarrcn. Der Besitzer des Ladens rmrlts cs aber, und Schaue gab sofort 25 Stück heraus, mft den irrigen iuch'e er das Weite; ein- geholt, mußte er auch dic'e hcrauSgcben Dem Anträge des Herrn Staatsanwalt Reiche- n-cnstuck gnnäß erfolgte die Be strafung l^chau'S mit l. Jahr 2 Monate l Tag Zuchthaus. — Grgen Mari, Auguste Treumner fand um .11 Uhr wegen Widersetzlichkeit gegen östentllche Autorität und Beleidigung du Haup'vcrhandlung statt. Du Angeklagte 33 Jahre alt, al« Nähterin bei der Polizei angemrldei, ist eine unverbesser liche Person. 66 Mal ist sie theil« criminell, theil« polizeilich bestraft worden und namenUich hat sie schon 11 Strafen wr gen Widersetzlichkeit gegen die Polizeiorgane verbüßt, ist auch deswegen schon einmal im Arbeitshaus« gewesen. Am 24. Septbr. gegen 6 Uhr fand ein Menschenauflauf an der Her- zogingaiten statt, ungefähr 70 Personen umstanden ein Frauen zimmer welche« mit einem Mann in Streit gerathen war ES lim ein GenSdcrm hinzu uns suchte die Rahe herzustellen, namenilich d e Treumner zu veranlassen, nach Hause zu gehen. Davon war aber nicht die Rede, die Treumner stieß Schimpf» worte, die sich zur WÜbergabe nicht eignen, aus, packte dm G.'nSd.irmen an oer Brust und am Arme, als dieser sie sort- sührcn wollte, warf sich zu Loren und schlug um sich Cioil- personcn unterstütztm nun den Gensdarmen, ats dieser die Treumner nach dem Polizeigebäude führen ließ Auf dem ganzen Wege schimpfte die Arretirle. Die Angeklagte will heute von Nichts wissen, sie Hab« Nichts gethan. betrunken sei sie nicht gewesen, denn sonst hätte sie Scandal gemacht, lächer lich sei e» so etwas von ihr zu glauben. Staatsanwalt Rvß- teu'cher beantragt aus Grund der Zeugenaussage die Bestra fung und bittet bei Abmessung der Strafe auf die wiederholte Rückfälligkeit Bezug zu nehmen und die Angellagte mit der höchsten für das Vergehen der Widersetzlichkeil vorgejchriebenen Strafe zu belegen. Urtel morgen Sörttgliche» Hoftheuter. b 6. Daß unsere deutschen Dichter nicht durch ein allzu- weite« Entgegenkommen der Theat rintendanzen gefördert wer den, dafür dielet die Ge chichte d>S bei,rischen Justizbeamun Schauffert ein recht lehrreiches Beispiel. Sein neuest S Lust spiel „Schach dem König" erhielt bei der Wüner Concurrenz d.n ersten Preis und als man nach der Vorgeschichte des bis her vollständig unbekannten Dichters sorichle, ersuhi man, daß eine große Anzahl seiner Lust und Schauspiele von namenr lich süddeutschen Theatern seil Jahren als undramatisch, un darstellbar rc. zurückgewiesen worden waren. Wie viele gleich strebende Dichter werden auf dies« Weise eatmurhigt! Auch der jegt in Leiozig wohnende Hosralh Rudolf Gotlschall kenn sich einer Förderung seiner dramaiftcyen Bestrebungen Leuen« oer Theater nicht ruhten; nur in neuester Zeit scheint sich eine Wendung zum Bcss.ren für ihn zu icigen, und namenilich ist eS unser Hofthoater welches vor einigen Jahren seine Katha rina Howaro aufsührte, jetzt den Pitt und Fox wieder ver sucht und in der „Rose vom Kaukasus" eine bereits vor i-0 Jahren entstandene, j-tzt aber ivejenlltch umgearoeitcte Dichtung GottschallS am Freilag vor führte. Die zweiacugo Tragödie versetzt uns in die Zeit der Kampfe zwischen Russin und Tscherkessen; wir suchen die Auls Schamy.S aus, sehen hoch gebildete, friedliche Voiksstämme durch die unersättliche Ann.xionsgier dss weißen Zaaren selbst von den Glet-chern des Kaukasus vertrieben oder ihre Heimath oertheidigend, ein russisches Fort überfallen. Diese kriegerische Scenerie gruppirt sich um die Llibe einer gefangenen Tscherkessenjürstin Sarema zu dem Führer der Rüsten, dem Fürsten Dicherikoff. Die einfache, kaum 24 Stunden Zeitraum umschließende Handlung ist spannend und psychologisch fein durchgesührt, wiewohl die Liebe und namenilich die Großmuth Sarema'S gegen den k 1- tenbelastcten Dscherikoff den Glauben deS Zuschauers an so ideale Empfindungen bei einem Naturkinde wie Sarema et was auf die Probe stellt. Die Sprache dor V-rse, in denen die Dichtung geschrieben ist, glänzt in bezaubernder Schönheit; die überwuchernden Bilder anderer Goltschallschen Dichtungen haben einem künstlerischen Maßhaltcn Platz gemacht, welches das Feuer einzelner Schönheiten rn harmonisch geordnete Brennpunkte sammelt. Der Eintruck tns Gru>--n ,st ein höchst besriesigender und man kann die „Raft mm K.ulasuü' wohl als die bisher beste Babe oer Intendantur in oe.n laufenden Winterhalbjahre bezeichnen. Wäre dem Publikum bekannt ge wesen, daß der Dichter von Leipzig herübergekommen war, io würoe ihm der Hervorruf eben so wenig gisehlt haben, als den Hauptdarstellern seines Drama'S. Fraulein Ulrich sp.elie die Larena. Wir müssen bekennen, daß daS Talent der § l. Ulrich in neuerer Zeit nicht so gleichmäßig vorivärtS schreitet, als ihr feuersprüh-nder Geist und ihre reichen Anlagen er warten lasten. Statt ihre Gestalten einheitlich zu concipinn, wirst sie sich jetzt mehr auf ca« Blilliren in Einzelheiten Mid so wunderbar ergreifenv einzelne Mome-.te waren, so trat der einheirliche Gesicht«punkt doch etwas hinter die Ausarbeitung glänzender Details, die Architektur hinter die rirnamcnuk zu rück. Von mächtiger Wirkung war die Scene, wo sie um das Lebcn ihreS SlammeSgenosten Äßlan bat. Herr Deitmer zeich nete den Fürsten Dschenkvff in wirksamster Werse als den geistig überlegenen, mit Maß in den Lrdcnschasten schweigen de.-. Heeresführer. Trefflich stand ihm die aristokratische Hal tung. Eine köstliche Figur war der Hauptmann Goounoff, Herr Kramer, c,n lebendige« Exemplar des MoSkowilerthumS, dessen Streben nur auf die Befriedigung roher Leidenschaften gerichtet ist. Herrn Koberstein war der T'cherkessenhäuptling Aßtan zugefallen. Statt einen edlen Patrioten mit einer starken Ader inuhamedanischcr Verzückung zu geb », lärmte er mit überangestrengter Stimme und in heftigen Gesten auf der Bühne herum. DaS Stück, an dem sich noch »n kleineren Rollen die Herren Porth und Walther beteiligten, war von der Regie des Herrn Gerstorfer glänzsno ausgestottet, die Schlachtftene namenUich war wirksam dmchgeführt. Für Wie derholungen machen wir daraus aufmerksam, daß die Horn signale der Tscherkessen etwas zu sehr nach dem modernen Exerzierplatz klangen und daß die Fahnen der G birzSvölker sicy schwerlich in ihren Kämpfen mit den Russen so glänzend neu erhalten haben werden. Sie können Kugelspuren und Puloerdampf zeigen. — Neu cinstudirt gab man noch an dem selben Abend: „Einer muß heirathln!" W-r möchtcn hier vor Allem an den Verfasser, Herrn Hosschcw-pieler Wilheimi. die Frage richten: wie er, ein so liebenswürdig tactoollcr Mann, dazu gekommen ist, in den beiden Prozessoren Jacob und Wil helm Zorn aus die beide» ehr-oüroigcn Sterne deuUcher Wissen schaft: Jacob und Wilhelm Grimm eins unverkennbare An spielung zu mcchen. die so wenig berechtigt ist ? DaS sonst so danlbqre Lustspiel gab namentlich in Folge d es beccnten Spielt, tet Herrn Deitmer dem Publikum rinen solchen V««d von guter Laune und fröhlicher Stimmung, daß e« geduldig dag Ballet Diavolma übe« sich ergehen ließ Briefkasten. — Aries von P sa n d I o i h, r L. hier sola, »den Jnhallce: .Vor ungosähr 15, Monaten wurd- eine hiesig,'Frau vei einem Bclteri» d edstahl b.-lrvlieii, wo sich nach crsolatcr «irelur in deren Vchausurg »i.hr.re Psandich me über versepte Wwchstäcke voisanden. Lamm:- liche Psäiwer wurden »om Genchl soiorl bei mir abgcholt und ich Halle — »ach sünsviertcl Fahren — die Sache säst veraessen, als mir gestern sänimtllche Psänder vom Geiichl wieder ausgehändigi wuidcn. Unler allen diesen Sachen befand sich blos Ein gclilchlencs Sias, wozu sich der Gaciubame, ge„ic!d,l halte. Emz ine Glücke aber, die ich emrnng, Hallen die Mause m der GenchivlMMlicr ganz jcbn»r b-schädi.g, wie ich denn auä, unlängst ein Stück zurück erhielt das von Motten zerwühlt war. .Neuule man vortomm »de« Halles solcl e Sachen, nachdem sie vom Gericht beiten Theilen vvrgelegt und taxut worden, nicht baldigst wieder ausdändigen? Was meint dicRcdaelwn, kann si: nicht dageg n wehren?' — Wir stimmen sür baldige W i e d e r a u S l i c j c r u n g, das ist Alles, was wir thun tonne,-, denn den Maulen und Motten in der Genchtskammer da- Knabbern ,u verwehren, gehl nicht, das wäre cin Gngnss in ihre nalurgcmußen :l!echle. Jeder nährl stch, wie er kann — S l a d I v o st b r i e s mit sorgender Ansragc: ,6inen gcckcn- holte» allzu ehr aus ein geschniegellcS Aeußerc haltenden Menschen hört man oll .Tchnipel" lSchnibe», ma»ckmal auch.Schnibong' oder . Gchnidoh" nennen illle Drei icheincn Eine Abitummung zu haben, und sollten sie nichl uus ein verstümmelte« „kvino bel^', „pvniv du» -. „Lkniv boau- zurückzühreu — Scheint uns etwas wen her geholt, zumal der Frunzoje, wie sich rluwenden labt, da« Ggenschaslse wort oll mal vor da« Hauplwor! jetzt- Uns scheint der Ausdruck in der Siudentenwelt enlitanden zu sein, wie auch ein llcincS „buri'chi- kosi« Wörterbuch' nuchwcist, und stammt offenbar von Schniegeln Wutzen, knapp anziehen) oder von Schnicgel, Schniel, gleichbedenlerd mrl Gimpel. P. und L. Anjrage au« Ire > berg : wann wohl endlich Shakespeares .Loriolanu»' aus der hiesigen Holbühnc zu erwarten je,, dann den Tag der Ausi'ühiung vorher >ni Blatte anzu geben. — Wir gestehen selbst, daß Loriolan beninst vor Eorioli niclt >o lange gelegen, als dreimal vor der Scene. — Ur Wohlsein oder Weiterlauiien am Thealeihimmel, wisien'S nicht! In der reichhaltigen Bühnen Meteorologie giebt es keinen Baromclrius. — S - a d t v o stb r i e s. V e r i l a «. .Einige zur Wahljähg « keitspruiuvg nach b gilommcne Schulamtreandidalcn, welch-- zr- sällig-r Wege »i einer Aestauralion wo Seimnarlehrer verkehren, zu Atttlage in unständiger Werse gesve ft hatten und von den, Seminar- Oberlehrer dasi-lbst gesehen worden wrncn, wurden von demselr-en m gestrenger Weise darüber zur Rede geletzt, mit den Worten: .An oisentlrchen Orten, wo zurveil.n Seininarlchrcr verkehren, dürfen ge meiene Zöglinge von deniclben sich nicht aujhaltcn.' - Nach der An sicht dieies Mannes hat also das Sennnaigejetz Geltung über da« Geuunar hinaus und bereit« als Lehrer angcstcllt, mub inan sich de», selbe» unterverien und durs zrch auch als Lehrer nichl srci bewegen. Was sagen Sie m dcm arroganlcn Srbahrcn de« Seminar > Ober- leprers?' — Wir schweige» und — Schwelgen ist auch eine Antwort. - Mchrsache Bliese von hier, Anfragen in Belress der Unruhen und T umulte in letzter Woche. Gesuche uin Aue» lunslseriheilang: ob dos Bcrsuhren eine« höhercn OifizierS gerechl- lcrligl s.i, der Abends un: 7 Uhr ruit mehreren Mannichaslen in die M.drngcr Bierhalle eingeireten und daselbst Angesicht« ruhiger Burger und Stammgäste habe das Kommando zum Laden der Gewehre zu- geben, wa« auch zum Schrecken der Anwesenden erfolgt sei Befehl zur iosorngen Räumung des Locales; Hinaurstürzen über .Hals und Kops ic. — Es ließe sich hierüber Manche« sagen, nur sei erwogen: daß solche Bestimmungen nichl erst in jenen Tagen entstanden, sondern vom W Mar 16kl l. In den Gesetzen wider Tumult und Ausruhr heißt es daselbst: H 4. Alle Diejenigen, deren dienstsicher Berus e« nicht ist, zur Wiederherstellung der Ruhe milzuwickeu, haben sich unausgcsorder! uus die erste Kenntiuß von dem Tumulte und blS zu dessen Be endigung womöglich in ihre Wohnungen zurückzuziehen. Diejenigen, w-lchc während de- Tumulte« in seiner Nähe aus Straßen und öiienllichcn Platzen verw.ile», hoben kcin Recht zuftveichwerden und Klagen, wenn sie von den zu Uuitidrückuiig des Tumulte« ergriffe nen Maßregeln mit bcirossrn werden. tz 5. Gleichzeitig sind sowohl die Sssenllichen Gusthojc und Schünksiälten, als hie Privalhäuscr. Läden und Gewölbe zu schlie ben und jede« Zamilienhaupt bat seine Angehörigen und Trcnsilcnte, !'d,r siabrikanl, Kausmann, Meister ode-- anderer Arbe:lgcbcr sein. Diener, Gesellen, Lehrlinge und Arberttr bei eigener Bcranlrvorl- Irchteil zu Hause zu halten rc. :c. Lus zwei anderweitige Briese, worin uns mit Hängen am Laternen- pjahl g.droht wlrd, wenn wir nicht die Polizei beim Wickel nehmen und in den .großen Bölkersrühling' einftimmen wollte», enthalten wir uns jeder Beantwortung Idt« * Acht Kinvertrever von Wtlhetm Westmeyer Dresden bcr L. Hoffarth, Preis 25 Ngr. Der rühmlichst br- kmnte Componist der Oper: „Wald bei Heunannstadt" der „Vision Napoleons ' u. s. w. bietet hier der Kinderwelt acht Lieder mit Beglciiung des Pianotortc. Es bilden solche dir erst« Serie aus dem EncluS: „Das Leben im Liede' und tra gen säarmtlich das Element deS Lieblrchen und Harmonischen in sich. Wenn wie schon die Pythagoräer fanden, dre Musik des Menschen Herz zu edlen Handlungen reize, es zur Tugend führ« und Harmonie der Musik dre Harmonie in dcL Men schen Her, begründe, so dürften diese Lieder ganz besonders der Jugend empfohlen werden Wir ncnnen hier z. B.: „Glückwunsch, — Zum Gebunsrag, — DeS Knaben Stolz, — Der kleine Fifsifau, — Das Schlummerlied" und „Da« Alter soll man ehren'. Aber auch den Componistrn ehre man, der so einfach uns dennoch so li blich sür die Kmderwelt Passendes in Tönm zu gestalten weiß. * DaS Hundebelt cn. In seinem Werk „Naturtöne" sagt Gardiner, daß die Hunde in wildem Zustande nie bellen, wie dics bei den australischen Hunden der Fall ist, sondern nur heulen, knurren und wmseln, nur die zahmen Hund« hätten das eigentliche Gebell. Ebenso berichtet Sonini, daß die Hunde in Aegypten nicht bellen, während diejenigen, welche Eolumbuö mir nach Amerka genommen, daselbst alle Neigung zum Bellen verloren Ben net memt, daS Bellen der Hunde sei etwas Erlerntes, ein Versuch, zu sprechen, der aus dem Umgang mit dein Menschen hcrrühre. Ein fran zösischer Eomponist warf den Hund seiner Frau zum Fenster hinaus, weil er unausstehlich falsch gebellt * Nichtige Ansichten vom Duell. Ein Nordameri kaner wurde aus Pistolen gefordert; er stellte sich aber nicht, und antwortete schriftlich: „Ich komme aus zwei Gründen nicht Ich könnte Sie, oder Sie könnten mich erschießen. Beide Fälle sind Mord! — Gehen Sie naher in verr Wald, suchen Sie sich einer Baum von meiner Starte aus, schießen Sie in Schuß- ire'te aut denselben, und wenn Sic ihn treffen, so habe ich Unrecht und will die zweckmäßige Abbitte leisten. Im Gegen- fallc leisten Sie solche.
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