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Dresdner Nachrichten : 08.12.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186812085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18681208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18681208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1868
- Monat1868-12
- Tag1868-12-08
- Monat1868-12
- Jahr1868
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.12.1868
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ßog«. * ist jedoch bi« jjgtzt Sch «re« nicht zu ««Ute!« gewe« ki», d« dir Jnhastirte läuznet, da« Vmbr.chea begangen zu haben. — Dir wcgt« der bekannten Dienstmannaffaire in Un- terftchang B-findlichcn sind zur Hauptoerhandlung verwiesen Word«»; dieselbe findet am 5. Januar k. I. flott. — Dr älteste der drei BaiaNl.nktamboure einer jeden Jii^nlerie:rsimentS führt sitzt den °7itel: RegimentStamdour. — Am 4. d. Abend Hexen j .0 Uhr mrna(mn die B - wohne: d«S südlichen Abhänge« von Schnceberg crn heftige« G töie. ES war ein Eitick Garten und Weg im Trrrchwcffer om 10 bi« 15 Ellen in bedeutende Tieke hinabgesunken. Auch d.r ds>t btfind ch? Röhrenstrang der Wafferleiiung wurdi durchbrochen und die nahe Wohnenden fürchten Nachflurz. V!.isich.n sind nicht dabei verunglückt. — Eine wahrhafte Pilgerfahrt entwickelt sich jetzt nach dem Salon Victoria dem rhemaügen EircuS Renz Massen- 4 ist wälzen sich die Cara-vancn hinaus, am Portal -mpfangsn vsn d m gallonirtcn Portier. Der Sonntag Ai-cnd brachte »tue Ie-!oolstellurg emime il l'aul selbst die Dienerschaft de« r-alc.ik war mit Farben Sachsens geschmückt. Eine große M.n,>e Besucher muß e m größten Regen wierec nach Hau e gehn weil das rüsiee Local so dicht gefüllt war, baß nur mit Mühe für den E n,einen eine Bewegung möglich war. LtoS Publikum zeigte sich in verdienter Weise sehr dankbar; denn für das wenige Geld so viel geleistet zu sehen, ist wohl «rgen'l ch in Dretd-n noch nicht dagewesen Und was leisten dw Künstler Alle«? Schon der Name Tribolli, d>L tüchtigsten der Athleten, sagt de« Besucher, daß in dieser Art von Kunst eia U.^ertrefien andererseits kaum möglich ist. Der Marin spielt mit den wohlgsprüften und »ach eigener Ueberreugung vollwichtig gefundenen Centncrg reichten wie mit Federbällen und laßt sich zuletzt, die Füße in nvst Schlingen gesteckt und 'erkehil hängend, U) Eentnergewichte' cn dm Körper hängen B de t« XÄ Furore machen die Productioren auf dem per« peidtcularen Seile, dis sinen Manipulationen gluchsn, die sonst an der gewöhnlichen Stange gemacht werden Der Brennpunkt des Ganzen scheint doch wohl Frau! in Mathilde zu sein, die Franchsta, die durch ihre Erscheinung, ihre Grazie, ihren cigcntbümlichen Vortrag französischer Couplet«, begl ttet von originellen Situationen, zu stürmischem Applaus hinreißt. Der Komcker Negendank. thft'S occomvagnirt von Fräulein Köj-.ler, rhrils von der reu engagirten Fräu'ein Helene, packt das Publikum, so zu sag:n, mr» feinem zündender: Witz seiner Mimik, seinem ganzen Auftreten. Die Kapelle füllt die Zw schenpausen melodisch au- und die gute Restauration deS Herrn Adolph looa der Sängereichs; bietet eine Speisenkarte, die allseitig die größte Anerkennung findet. — Strehla a. d. E, 0. December Nachdem sich <uste n gegm Abend ein bedeutender Sturm erhoben hatte, de. sich »ehr und mehr der Nacht entgegen zum sö mlich'n Ockan steigerte, wurde ich und jedenfalls ein großer Thetl unserer Einwohner gegen 2 Uhr NachtS von heftigen Donner, schlagen, begleitet von grellen Blitzen, gsw ckt. E n schweres Gevliter (Blitz und Schlag folgten immer gleichzeitig) zog über unsere Stad», begleitet von Schloßen, einem fürchterlichen R-genguß und eben solchem Sturm. Eine volle Stunde h elt dieses Unwetter an; ein zweite« Gewitter, mehr seilwärtS vor über, ehs^d, machte v«n Schluß. Mit den abz ehenden Wettern l sie sich auch plötzlich der Sturm, der Himmel klärte sich und rn kurzer reit leuchte!« Luna mit frcundlich-m Gesicht in f ieilrhe: Stille herab, aie wc-nn nicht das Minlefte vorge- fallen wäre. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 7. D-eember. We^en Verdachts der Entwendung von Weizen vom Kammer- gut« in Großburgk wurde bet den dort beschäftigt gewesenen Dreichcrinnen Johanne Christiane verehel. Bernhard und Christiane verehel Uhlig Haussuchung vorgenommen und bei der Erperen 6 Näpfe, bei der Letzteren 4 Metzen gefunden Beide gaben zu, gelegentlich Weizen in kleinen Partien soviel sie im Schubseck und Brodkorb hätten mit sortbringrn können, enlwendct zu haben, behaupteten aber, daß sie, die Bernhard 2j Metzen und die Uhlig Metzen schon früher durch Nehrcnauflrsen angesammelt hätten. Außerdem hatte sich aber die Bernhard am 14. Mai eine« Kartoffeldiebstahl« schuldig gemacht. Demgemäß wurde die Bernhard zu 4 Wochen 3 Tagen und die Uhlig zu 18 Tagen Gesängniß verurtheilt. Beide hatten wegen unrichtiger Srraszumefiung Berufung ein gelegt. Der Staatsanwalt beantragte zwar Bestätigung de« vvrangrganaenen Erkenntnisse«, verwandte sich jedoch für eine Strafermäßigung, welche von Seilen de« Gerichts dahin aus gesprochen wurde, daß die Bernhard 2 Wcchcn 3 Tage und die Uhlig 8 Tage Gefänzniß zu verbüßen hat. — Bei Gc- l genheit de« am 2. Oktober d I in Klotzsche flaitgesundenen Schadenfeuer« hatten sich Ernst Eduard Hoimann, ein junger M nsch von noch nicht ) 8 Jahren, und Moritz Wilhelm Hau mann, beide Handarbeiter von hin. der Entwendung zweier Beile im Werth« von 14 Ngr. schuldig gemacht, waren des halb vnhaftei, überführt und Hofmann, der früher 1 Tag Gefängntß wegen Partirerei und 3 Tage Vefängniß Dieb stahl« halber erlitten hotte, zu 4 Monate« Arbeitshaus, der noch unbestraft gewesen« Haumann aber zu 4 Monaten Ge- fängniß verurtheilt worden. Haumann trat seine Strafe an, Hysmann aber legte Einspruch ein, wodurch heute seine Strafe auf 1 Monat ermäßigt und durch die Untersuchungshaft al« verbüßt betrachtet wurde. — Bei einer am 3. Februar d. I. hier in der C-.ntralhalle von dem Ulanen-Unterofficier Müller veranlaßten Streite, der sich seiner Verhaftung durch die Gensdarmen so lebhaft widersetzte, daß er durch ein« Militär- Pat'vsille abgesührt werden mußt«, hatten Friedrich August Hautwa d und Ludwig H,rmann Fleischer, beide von hier, Barlei für Müller ergriffen, sich seiner als auch ihrer Ber- h rstumz «HStlich widersctzt. um sich geschlagen, die GenSdarmen gestoßen und sollte HauSwald insbesondere einen der G nS- darme« von hint n mit einem Schlüffe! eine Wunde am Kopfe beigebrochl haben. Fleischer entschuldigte sich, so sehr betrunken genesen zu sein, daß er sich vom ganzen Verfalle nu- erinnern körne, gebunden bei der Polizei cinge- fährt norden ru sein, allein e« wurde bewiesen, daß er doch nicht so jthr letrunkcn gerssen wäre, um nicht zu wissen, wa« er ge habt. Jeder wurde zu S Wochen Gefängntß verurtheilt, HauSwald wir von der Körperverletzung de« Gendarmen frei gesprochen worden. Sie erhoben Einspruch dagegen, wurden aber heute damit abgewiesen. — Ende November vor Jahre« bekam der. nunmehr verstorbene Armenhausbewohner Friedrich August Hasche in Hilbersdorf Appetit, einmal einen Bratm zu speisen. In dieftr Absicht haschte er eins, dem dortigen Bast- wir>h Fr. Leopold Wachkmuth angchörige ihm nicht für 25 Tsir. feile Kotze, welche geiegemlrch im Arnunhause Besuche absiat ere, schluchzet« sie, zog ihr daS Fell ab und verspeistessi« in Gesellschaft eines anderen ArmenhauSb» wohner«, de» Hand arbeiters Carl Friedrich Grahl und bewog diesen, dafür da» Fell der Katze an einen Weißgerber für 3 Ngr. za verlaufe», wofür Beide der Verdauung mit Branntwein zu Hilfe kamen. Allein eben durch die« Fell wurde die Entdeckung der Sache herbeigesührt und nach beendigter Untersuchung vom Gerichts» amte Tharandt lftgen Hasche auf 1 Jahr Arb-itShauS und argen Grahi wegen Begünstigung dieses auf 15 Ngr. taxirlen Diebstahls auf eins Woche Vefängniß erkannt. Grahl legte Ermäßigung dcr Strafe halber Einspruch ein und ei wurde heute dieselbe aus 3 Tage Äesängniß festgesetzt. — Endlich ist noch zu berichten, daß heute die Hauptoerhandlung wider den de- Creditbctrugü angelia^« Grasen vu Beuget de Na- daillac aus Limoges in öffentlicher Sitzung stai,findet, o-gleich gestern früh von unbekannter Hand der Anschlagzettel vom Brrte gerissen worden war. Ta-e-seschtchtc. Berlin. Die erste Begegnung, welche der König Wil helm mit dem Ministerpräsidenten Grafen BiSmarck nach dessen Rückkehr aus Varzia hatte, war, so berichtet man der ..Sachs. Ztg.", »ine äußerst cordials. D.'r König drückw dem Minister zu verschiedenen Malen die Hand und bewillkommnete ihn in der freundschaftlichsten Weise. Auf das seiten des Monarchen an ihn gerichtet« Befragen nach den Zustande seiner Gesund heit bemerkte der Minister, d,rß er jetzt wieder völlig wohlauf sei und sich mit erneuter Kr^sr d n Staatsgeschäften unter werfen könne Eine Aeußerung, die ihre Bestätigung durch das Aussehen des Ministers erfahrt, denn soviel ich Gelegen heit hatte, dasselbe bcurtheilen zu können, glaube ich, daß c« von dem einer >ollstänbig Gesunden sich in Nich S unterschei det. Der alte strenge Zug lagert sich zwar nrch immer auf de» ministeriellen Antlitz, allein die ganze Haltung deS Mi nisterS scheint sichtlich durch den langen ländlichen Aufenthalt gekräftigt und gestärkt worden zu sein. Man glaubt keinen R-convaleitcenten, sondern einen in der Fülle der Gesundheit Strotzenden vor sich zu sehen. Wien, 4 December. Die Nachrichten au» Wieliczka lauten sehr betrübend. Der ..Presse'^ schreibt man aus Krakau übor den momentanen Stand der Dinge: Das Wasser umgeht die Mauern; sein Abfluß beträgt ungefähr 1 Kubikfuß per Stunde; indessen steigt natürlich das Wasser in dem letzten Horizonte Die Höhe desselben beträgt schcn gegen 70 Fuß (vas ist gegen 12 Klafter). Noch 7 Klafter sind auSzufüllenp geschieht die«, d. h. dringt da« Wasser von dem letzten Hori zonte in den vorletzten zurück und überfiuthet «S im Vereine mit dem aus dem Conivor strömenden Wasser den Frani- JosephS-SLacht (den Ausgangspunkt aller gegen das Element gerichteten Vorkehrungen', dann müssen wir un« mit dem Ge danken vertraut machen: die Salinen WiliczkaS, die reichsten und jedenfalls die schönsten Salzbergwerke Europas zu ver lieren. Wer dieie unterirdische, reiche Welt nur einmal ge sehen, der wird den Schmerz zu würdigen wissen, der Alle bei dem Gedanken an den Verlust ersaßt. Man will jedoch noch nicht d'e Hoffnung verlieren, daß die biezicrung alle» Mögliche aufbieien werde, um dieses Krcngut wftchkg jährlich über eine Million Csntner Salz erzeugt und einen R«ner:raz von acht Millionen repräsentirt, zu retten. Es sollen zwei berühmte französische Ingenieure berufen werden Wien, Sonntag, 6. December, Morgens Die heutige „W. Z g" veröffentlicht daS folgende kaiserliche Hrndschreiben, durch welches der Reichskanzler o. Neust in den erblichen Gra- fenstand erhoben wird: , Lieber Freiherr v Neust I Da« ver flossene Jahr erwarb Ihnen neue Ansprüche auf mein« An erkennung. Mein Vertrauen sei Ihnen eine stete Mahnung, treu und unerschrocken auözuharren in Ihrem Berufe Zum Beweise meine« besonder» Wohlwollens erhebe ich Sie in den erblichen Grafenstand mit Nachsicht der Taxen. Ofen, am b. December 1868. Franz Joseph" (Dr. I) Ptri«. Die „Gazette des Tribuneavx" meldet, daß die aul dem Kirchhofe Montmartre zu Pari« verhaftet-« Personen deshalb verhaftet worden, weil sie ungeachtet der Aufforderun gen dcr Polizei-Agenten darauf bestanden, Kränze auf Gräber ihrer politischen Gesinnungsgenossen zu legen. Reden wurden nicht gehalten. Die Gerichte haben also zu entscheiden, ob e« ein Vergehen ist, Kränz« auf Eftäber zu legen, wenn di« Po lizei die« nicht haben will. So meinen die Pariser, welch« dm 3. December so definiren: „Ungeheure Kundgebung der Etadtsergeanien auf Baudin'« Grabe, die nicht vom Volke unterdrückt wurdet Die „Jndependanee" fügt hinzu: Es ist Thatsache, daß niemals furchtbarere Vorkehrungen getroffen wurden Die Militärverwaltung hatte Maßregeln wie zu eine« Feldzuge im Innern getroffen; die Soldaten hatten auf fünf Tag« Brod gefaßt, alle Ambulanten warm «rganisirt und man hatte außer den in Pari« verfügbaren Truppen noch ein Kürassier Regiment in der Nähe der Hauptstadt kasernirt, da« von gestern Abend bi« 11 Uhr Morgen« die Pferd« am Zü gel hielt und Ordre hatte, sich noch heute auf da« erste tele graphische Zeichen in Bewegung zu setzen. Im alten Gefäng nisse von Clichy war den ganzen Tag eine Reserve von Stadl sergeanten und Truppen bereit. Die Garde von Pari« bivoua- kirte wie man sagt, in der Näh« Genug, von Seiten der Regierung war Alle« zur Wiederholung eine« Drama« ge schehen, da» blutig werden konnte doch in Folge de« Aus bleiben« der Hauptperson, die nicht in Seme treten wollt«, unlerdleidm muhte. * Zur Warnung. Gin in Gießen wohnender Her, hatte sich, durch vielversprechende Annoncen verlockt, an ein Tommlsstonkbureau in Apolda gewandt, um „auf diesem nicht «ehr ungewöhnlich«, Wege" «ine «ich« Kr«» 1» b«ko«ui« Da» Antwortschreiben de» 8ur«au« laut«1e „Gerhrteste, Herr! In meinem umsänglichkn, durch zahlreiche Verbindungen unter den höheren und höchsten Ständen vefonder« begünstigten Ge schält auf welche« ich fortwährend Hunderte von Lhalern für theuer« Nellen, Jnftrat« re verwende, nicht minder an voran« zu honorirende Geschäftsfreunde, so daß ich aber immer eine Auswahl von hübschen und vermögenden Damen (augenblicklich bi« 260,0(0 Thaler) an der Hand habe und jeden an «ich sich Wendend'« nützlich sein kann, werde ich auch Ihnen nütze«. Sie wollen mir aber noch lolg nde Fragen beantworten: 1) Ww alt sind Sie? ,e. 5) Wieoi l muß die Braut haben? Gleichzeitig mit dieser Benachrichtigung icndcn Eie mir auf jede« Tauiend Thaler Vermögen vas Eie von der Braut wünschen, einen Vorschuß von 5 Thaler», mindestens einen Vorschuß von 15 Thal«» ein, und längstens drei Wochen später beraume ich ein Rendsz-oous mit einer oder mehreren paffenden Dame» an Damen versenden ihre Photographie» nur sehr ungern, weshalb ich auch keine versende. Da« Ho norar beträgt 4 Procent, welche« nach dem Vermögen der Kraut berechnet wird und acht Tage nach der Verheirathung zahlbar ist' re Auf eine an den Gemcindevorstand in Apolda gelichtete Anträge hat derselbe erwiedcrt. daß dcr Inhaber de» beir-ffenden Bureau« al« Schwindler längst bekannt und we gen B.trüg'reien schon mehrfach bestraft worden sei. * In welch hohem Grade Oettinger« ötunileur cku» l!»tus, welcher, beiläufig erwähnt, nunmehr vollendet in den Verlag de« Buchhändlers Dcnicke in Leipzig übergegangen ist, auch in der Schulwett die w hlverdiente Anerkennung findet, beweist nach stehender Auszug aus einem Schreiben, dar derselbe vom Re«- torate der hiesigen Kreuzschule erhallen hat, also lauteud: „Die Schulbiblioihek hat in Ihren» „Voni emr >1v- Ilaio.-" einen Schatz erworben, dessen immer sich wiederholende Benutzung da« Ge fühl der Dankbarkeit bei Jeden,, der darin Rath sucht und findet, lebendig erhalten wird. Diesem Dankgefühle aber ge statte ich mir heute im Namen des Lehrer Collegiums noch be sonders den aufrichtigsten Ausdruck zu geben. Dresden, 3. De cember 18°8. F Hultsch, Direktor. — In Denicke'S Verlag erscheint jetzt auch OettingerS „Weltgeschichte in einem Dnef- couocrte." * Ein zartes Scherzwort Rossini'S aus dessen letzt« LeidenSzeit bezeichnet das innige Berhältniß, welche« zwischen ihm und s-iner Frau bestand. „Welcher Unterschied ist zwi schen Dir und einer Uhr?" fragte der kranke Meister sein« treue Pflegerin, als diese ihm gesagt hatte, welche Stunde e« sei; und als Madame Rossini die Lösung de» Räthsel« nicht fand, erklärte e« ihr Gatte selbst mit den Worten: „Die Uhr zeigt mir die Stunden an, und Du lassest sie mich vergessen!" Gewiß ein mol, auf daS jeder zärtliche Bräutigam stolz sein könnte. * Von dem Gatten der Frau Jsabella erzählt der Pariser Korrespondent de« „Franks. Journal" folgende, über das ge wöhnliche Maß fürstlicher Jugendgeschichten hinauSgehende Anek dote: Al« der König sich mit Isabellen verheirathete, borgte er von einem angesehenen Kaufmanne in Madrid 65,000 Realen zu Hechzeitszwecken. Nach einiger Zeit erlaubte sich der Gläu biger eine kleine Mahnung, da Francisco seine cingegangene« Verbindlichkeiten vergessen zu haben schien. Der König hatte indeß offenbar keine Lust, den Kaufmann in irgend ein« Weise zu befriedigen und so kam es zum Prozeß. Da« Ge richt entschied zum Nachtheil des Kaufmanns, da ein mit einen» Minderjährigen eingegangener Vertrag nicht rechtskräftig s«, und der Kläger ward nicht nur abgewiesen, sendern obendrein in die nicht unbeträchtlichen Kosten verurtheilt. Die 65,000 Realen hat er noch heute zu bekommen * Lübeck, Der Ersetz emer Riorlin wurde in den letzten Tagen für «ine hiesige Künstlerin di« Ursache eine« Selbstmords-'sachs. In vradtlheate, spielte Sonntag« an Stelle de« engagirten Fräulein Lmd ein Gast, Frau Otto- Marlincck, die Rolle der Pompadour im „Nrrciß" unter gro ßem Beiiall. Diesen Erfolg nahm sich Kraulein Lind derart zu Herzen, daß sie sich am ande,n Moigen m der Frühe di« Pulsadern auftchnitt und dann in die Wakenrtz stürzt«, doch geianz e« einigen sofort zv Hüfe Eilenden, dr« Unglücklich« noch lebend au» dem Wass-r zu ziehen und si: in dtejem Zu stande in ihre Wohnung zu bringen. * Schon sehr siel, w»nn auch leid« vergoblich, ist gegen di« gegenwärtig beliebten Moden der Damen gesprochen und geschrieben worden. Sehr treffend spricht sich Lisch« in sei nen Epigrammen von Baden Baden über die Tracht der Frauen folgendermaßen auS: „Mil dem tS-birge v»n Haar sergröftert den Kops Ke zum <ä»bie. Gleich al« hätte von hinten gcwallmc Feige des Ohres Ihr das Deckelchen vor bl« auf die Naze qestülpt, Breit und mä-misch erscheint die Schütter. eS «reiset der Gürtel, Hart an den Rippen, hoch über der Wttche hindurch, Treibet den Lerb heraus zu widerlich ichwcllender Stundung. «ber kümmerlich schmal enget di« Hüfte stch ein Buhlerisch kn« ist bald daS Gewand, baft» fegt es als Schleppe Lang nachrauschend den Koth oder den wirbelnden Stand, Schwankend trippelt der Fuß auf hohem spitzigem Absatz, Der ihn bei jeglichem Schritt mit der Verstauchung bttwoht. Daß au» Dunkel hervor gefährlicher blitze da« Auge. Färbt ihr da- ktugenlid fein mit arabischem Schwarz. Gebt und entlehnt doch auch vv» dcr indianischen tziochhaut Noch den goldenen Ring, den durch die Nase sie steckt I Äder der Wilde betrcibl'S mit ehrlicher, kindlicher Thorheit, Wenn er mit Farben und Schmuck närr.sch sich putzet den Leib, Die« hier hat rn Pnri« di« käufliche Dirne ersonnen, Und die gesittete Frau ahmt e» getreulich ihr nach!' * Eta seltsame« Inserat bringen die „Hannoversch« Blätter". Ein Tischlermeister in Melle «läßt nämlich «m jung« Männer eine öffentliche Warnung, sich mit einem nam haft gemachten jungen Mädchen in ^n Liebe«»rrhältniß »in- zulaffea, da dafftld« sein« »erlobte vcant sei. Getretstestretft. Drerdm, «n 7. Dcbbr. 188k. a-d. Bdrse rdlr.Ngr. b . Thlr.Rqr. ^ 82N, a.d. Markte Lbtt-Nc-r. d. ?blr.*?«1 Weizen (weiß) 5 Weizenlbraun) 4 10 Weizen 5 — ü 2» 20 5 ,3'k Korn 4 '« 4 2» Kor« 4 4 12'/, Gerste 2 « 5 Gerste 3 'b 4 7'/, Hafer 8 IS . S 2 Haler U KartoPetu I ÜU L 3V/. H«l 4 Ol-. I 2i v S «irob»^ eck-2 'S 'M»4 Ngr. Trbl--. — — —
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