450 vtv. «I«!- LZ. 8Lrr?tt»s««;ie. H L8. und Bantzen-Königswartha bis jetzt gewonnenen Erfahrungen dahin zu gehen schienen, daß, sei es früher, sei es später, das alte Projekt einer Verbindung zwischen der Kamenzer Gegend und Bantzen wieder zur Geltung gelangen werde, da kaum auf andere Weise den Bedürfnissen der sogenannten Klostergegend entsprochen werden könne." Dieser Petition schließt sich im Hauptpetitum Michael Schuster in Kuckau nebst 502 in der Klostergegend lebenden Genossen an, indem er bei der Ständeversammlnng ein Gesuch einreichte: „Hochdicselbe wolle das seit laugen Jahren äußerst fühlbar gewordene Be dürfnis; nach einer, die Klostergegend durchschneidenden Eisenbahn, welche am zweckmäßigsten von einem geeigneten Punkte der Bautzen - Königswarthaer Linie nach Kamen; führen möchte, anerkennen und die ganz gehorsamste Bitte der Unterzeichneten der Hohen Königlichen Staatsregiernng zur baldigen Berück sichtigung empfehlen." Die Motivirnng dieser Bitte erfolgt in gleicher Weise, wie seitens der ersten Petenten. Die Finanzdeputation, welche genau noch wie vorigen Landtag der Meinung ist, daß die beiden Stichbahnen nicht die Wirkung gehabt haben, den Verkehrsbedarf der sogenannten Klostergegend zu decken, erachtet das Projekt für eines von denen, deren Ausführung in absehbarer Zeit näher getreten werden muß, sie glaubt aber, daß im Hinblick auf alle die noch in nächster Zeit zu erledigenden drängenderen Aufgaben die Petenten sehr wohl sich noch einige Zeit gedulden können, ohne daß, es liegt dies in dem rein landwirthschastlichen Charakter der Gegend, obwohl auch in jener Pflege die Landwirthschaft der Unterstützung bedarf, schwere wirthschaftliche Schäden zu Tage treten können; da nun überdem ein Weiter bau von Elstra nach der schlesischen Linie von der Deputation warm empfohlen wird, so konnte dieselbe nicht weiter gehen, als beschließen, der Kammer zu empfehlen: sie wolle die Petitionen, welche sich auf Erbauung einer Eisenbahn von Bautzen nach Kamen; erstrecken, der Königlichen Staatsregiernng zur Kenntnißnahmc übergeben. 8. Bernstadt-Reichenau. Pfarrer Gutsche in Türchan und zahlreiche Genossen aus Hirschfelde, Schlegel, Burkersdorf, Dittersbach, Kiesdorf, CnnnerSdorf, Bernstadt, Ober-Rennersdorf, Berthels- dorf, Herrnhut und Reichenau ersuchen die Ständcvcrsammlnng: „Hochdicselbe wolle sich der Realisirnng des Bahnprojektes Bernstadt-Reichenau geneigt erweisen und dasselbe der Hohen Staatsregiernng zur Erwägung geben." Sie motiviren dies, wie folgt: Im Jahre 1891 seien von einer großen Anzahl Bewohnern der zwischen Bernstadt und Reichenau gelegenen ländlichen Bezirke Petitionen unterbreitet für den Bau von Eisenbahnen von Bernstadt nach Hirschfelde einerseits und von Hirschfelde nach Reichenau andererseits, unter Darlegung all' der Umstände, welche beider Routen hohe Wichtigkeit für benannte Kreise erläuterten. Während der seitdem verflossenen zwei Jahre habe sich der Wunsch und das Bedürfniß nach dieser Schienenverbindung von Bcrnstadt, Endpunkt der Schmalspurbahn Hcrruhut - Bernstadt, und Reichenau, Endpunkt der Schmalspurbahn Zittan-Reichenau, immer lebhafter und dringender gestaltet, sowie die Ucberzeugung immer mehr Platz ge griffen, daß für die tangirtcn, in landwirthschaftlichcr, wie kommerziell-industrieller Be ziehung nicht unbedeutenden Ortschaften zwischen Bernstadt und Reichenau eine Bahn-