— 23 — Darstellung gelangt, versetzt sich in Gedanken an einen beliebigen Punkt der Gegend, erinnert sich, was man von ihm aus sieht bez. nicht sieht und vergleicht auch hiermit die Karte. Sodann nimmt man den Zirkel zur Hand, greist 1 km auf dem Maßstab ab und mißt die mit dem Auge geschätzten Entfernungen nach. Kleine Abweichungen spielen hierbei keine Rolle, es kommt nur darauf an, aus dem verjüngten Geländebild die wirk lichen Entfernungen annähernd richtig beurteilen zu lernen. Je öfter solche Betrachtungen und Übungen vorgenommen werden, um so besser, um so rascher werden sie dazu führen, daß sich die Zeichnung sofort für das Auge in das umsetzt, was sie zur Darstellung bringen will: in das plastische Bild der Gegend. 8. Kartenlesen im bekannten Gelände. Die weiteren Übungen gehören ins Gelände, und zwar zunächst in bekanntes. Auf einem gute Umsicht bietenden Punkte macht man Halt und stellt die Himmels gegenden fest. Die erste Frage ist: Wo ist Norden? Mit Hilfe des Kompaß ist sie rasch gelöst, nur ist zu beachten, daß die Magnetnadel nicht den geographischen, sondern den magnetischen Nordpol anzeigt. Der erstere liegt in unseren Gegenden etwas westlich und beträgt ungefähr 12 Grad (Deklination). Auf dem Kompaß ist diese Abweichung durch Pfeilstrich angegeben. So unerläßlich es auch ist, bei allen Fußwande rungen ein solches Instrument bei sich zu führen, so wird man doch auf seine Hilfe verzichten, wenn die Sonne am Himmel sichtbar ist; ihr Stand ist ein untrüg-