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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186802154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-02
- Tag1868-02-15
- Monat1868-02
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1868
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IM rnich bindende Erklärungen abzugeben, gelangen zu lassen. Im Annahmefalle werde ich den bisherigen Administrator de- frag lichen Grundstücke-, Herrn Domcapimlar vr. Wendler, um die rur Übereignung nöthigen Schritte ersuchen, und glaube, daß der Anfang de- bevorstehenden Jahres wohl der geeignetste Zeilpunct für Ueoernahme Seiten der Stiftung, welche von da an auch die Abgaben zu tragen, nicht minder die Kosten der Zuschreibung zu übernehmen hätte, fein dürste. Hochachtungsvoll Marianne Pauline verw. Mende, aeb. Thieriot." Der Rath fährt nun weiter fort: „Dieses Grundstück ist völlig genügend uno vorzüglich geeignet für die Aufnahme de- Blinden- Asyls und der Blindenerziehungsanstalt sammt Beschäftigungs anstalt für Erwachsene; für jede- der beiden Institute würde noch ein geräumiger Garten verbleiben. Aus erzieherischen Rücksichten ist es wünschenswert^ daß das Asyl wie die Erziehungsanstalt ein besonderes Gebäude erhalte; auch ist bei Errichtung deS Asyl- da rauf Bedacht zu nehmen, daß für männliche und für weibliche Bewohner getrennte Abtheilungen geschaffen werden. Für die Er ziehungsanstalt empfiehlt sich ferner eine stille abgeschiedene Lage ; für das Asyl, insofern es zugleich Beschästigungsanstalt sein will und deshalb mit dem verkehrenden Publicum in Berührung treten muß, ist die Nähe einer nicht geräuschvollen Straße der inneren Vorstadt besonders willkommen. Demnach würde ganz entsprechend in folgender Weise über das Grundstück dispouirt werden können. In das Wohnhaus an der Salomonstraße, dessen räumliche Einteilung nicht wohl für ein Asyl sich eignet, zieht miethweise die Bienersche Erziehungsanstalt. Für deren Zwecke wird sich das selbe vorzüglich eignen; ohne wesentliche Bauveränderungen könnten bis 30 Zöglinge dort ausgenommen werden. Mit dem Wohnhaus ermiethet dre Anstalt zugleich die Hälfte des Gartens. Jetzt zahlt die Bienerstiftung jährlich 750 Thlr. Miethe an das Waisenhaus; es wird also ganz den Verhältnissen entsprechen, wenn sie künftig für Haus und Garten 1200 Thlr. Mrethe an die Mende'sche Stiftung zahlt. Auf der andern Hälfte des Grundstücks, also auf der nach der Querstraße zu gelegenen, richtet sich die Mendesche Stiftung selbst ständig ein. Sie nimmt die dort befindlichen Nebengebäude hin weg, errichtet an der Straßenfront und mit einem Flügel nach dem Garten ein Wohngebäude zur Aufnahme ihres Asyls und behält dabei ausreichenden Raum für Hof und Garten. Die Kosten des Baues und der ersten Einrichtung bestreitet sie zunächst aus ihrem Baarvermögen; was darüber hinaus erforderlich ist, entleiht sie gegen übliche Verzinsung von einer der vermögenden Schwester- stiftunaen. Ihren künftigen laufenden Aufwand deckt sie durch die 1200 Thlr. Miethe, dre ihr die Bienerstiftung zahlt. Die Becker'sche Stiftung endlich fährt fort, ihren Stiftungs zweck durch Verkeilung regelmäßiger Geldspenden an Blinde zu verfolgen; aber sie wird nun in den Stand gesetzt, diese Spen den nicht blos direct in die Hand des Blinden zu legen, sondern sie auch sehr paffend und der Absicht ihres Stifters, der ja ur sprünglich sein eignes Haus zur Aufnahme Blinder bestimmt hatte, ganz entsprechend in Form einer Pension an die Mende'sche Stif tung zu zahlen, welche dafür ihrerseits dem von der Beckerschen Stiftung Präsentirten Wohnung und Verpflegung in ihrem Asyl gewährt. Es ist ganz sachgemäß, daß diese Pension eine volle Ent schädigung für die Leistungen des Asyls in sich begreift. Auf solche Weise würde es denn durch Annahme der darge botenen Schenkung möglich, nicht allein eine neue, von Vielen längst ersehnte WohlthatigkeitSanstalt für Blinde — ein Blinden- Asyl — in's Leben zu rufen, sondern zugleich einer bereits be stehenden — der Bienerschen Erziehungs- und Beschäftigungs- anstalt — eine feste und vorzüglich geeignete Wohnstätte anzuweisen und endlich unserer dritten Blindenstiftung — der Beckerschen — die Gelegenheit zu einer den Absichten ihres Gründers vielleicht am Besten entsprechenden Verwendung ihrer Mittel zu bieten, ohne daber irgendeine der drei Stiftungen in der Selbstständigkeit ihrer Vermögensverwaltung zu beschränken. Und gerade diese An der Benutzung ihrer Schenkung ist eS, welche nach Inhalt ihre- Schreibens vom 30. p. die Frau Schenkgeberin selbst herbeigeführt zu sehen wünscht. Wir haben daher, unter dankbarster Anerkennung der edlen Gesinnungen, von denen die Frau Schenkgeberin geleitet ist, beschlossen, die von Frau verw. Mende dargebotene Schenkung für die Mende'sche Stiftung anzunehmen, und ersuchen die Herren Stadtverordneten hierdurch um Ihre Zustimmung ru diesem Beschlüsse." Der Vorsteher vr. Joseph bemerkte hierzu, daß durch den edlen Zweck, den diese Stiftung erreichen will, die Groß herzigkeit der Schenkgeberin das Collegium um so mehr zu Dank verpflichte, wie er für das Collegium aussprechen zu können glaube, als lästige Bedingungen nicht daran geknüpft wären und die Verwirklichung der von der Schenkgebenn ausgesprochenen Wünsche in- Vertrauen zu der städtischen Berwaltuug gesetzt sei. Herr Näser erkannte dankend die edle Absicht der Geschenk geberin an, hielt e- aber bei der Länge de- Areal- für wünschenS- werih, daß für die nöthiaen Zugänge zu dem Areal bei Sorge getragen würde. Er beantrage dies dem Rache zur Erwägung anheim zu geben. Als hieraus der Vorsteher bemerkte, daß es sich zuvä^ die Annahme der Schenkung handele, zog Herr Näser Antrag zurück. Herr vr. Georgi erwähnt, daß die Frage wegen legung der verschiedenen Schenkungen bereit- dem § auSschuß zur Prüfung Vorgelegen und dieser sich gesprochen habe, also ein Bedenken gegen den Rast nicht vorliege. Auf Herrn Jul. Müller's Antrag erhoben sich düs glieder des Collegiums zum Zeichen des DankeS für Geschenkgeberjn. Dieses nahm einstimmig die Schenkt, Im Uebrigen wurde das Rathsschreiben dem Stiftung-all überwiesen. Hierauf gelangte der Beschluß des RachS: eine Anzahl städtischer Wiesen zum Höchstgebote zu ve rum Vortrage. Gegen die hierüber in Umlauf gesetzte Ci, Abstimmung hatten sich Stimmen erhoben. Der Vorsteher vr. Joseph theilte hierzu mit, welche preise früher für diese Wiesen erzielt worden seien, sowie die" aus denen der zum Theil geringere Pachtzins sich erklär Er habe Erkundigung m Folge des Widerspruchs bei der Cr abstimmung darüber eingerogen und bestätigt erhalten, erlangten Höchstgebote günstige wären. Herr Wehn er führt an, daß durch die Flußreguln Wiesen eine wesentliche Culturveränderung erlitten hättet dieselben, um den früheren Ertrag zu gewinnen, viel kün Düngungsmittel erfordern würden. Deshalb, um den s die aufgewendeten Opfer für die künstliche Düngung einige zu entschädigen, sei die verlängerte Pachtzeit von 12 resp. 9 > geboten. Da indessen diese Frage zu wichtig sei,, beantrage Verweisung der Vorlage an den Oekonomie-s" Der Antrag wurde aber nicht unterstützt. Herr vr. Georgi bezeichnet sich als den, welcher ge^ Circularabstimmung protestiri habe, weil die Preisdifferenz weit auseinander gegangen seien. Hiergegen hält Herr Jul. Müller die erzielten Rest günstig. Er bitte, der Rathsvorlage zuzustimmen, umsor die Höchstgebote im Wege der Licitation erlangt wären. Herr View eg faßt die Frage von einer andern SedrI Er wünsche, daß mit dem durch die Wafferreaulirung ttoäa legten Areale ebenso verfahren würde, wie früher mit dems hannisthale, und beantrage deshalb: dem Rathe dies zur Erwägung anheimzugeben. Hierzu bemerkt der Vorsteher vr. Joseph, daß der dieses Areals vom Herrn Antragsteller jedenfalls näher werden müßte, worauf Herr View eg entgegnet, daß er das Terrain zwischen Schleußiger Wege und der Plagwitzer Straße meine. Herr Näser führt an, daß der größte Theil der ve.^ Wiesen nicht zu dem trocken gelegten Areale gehöre. Gegen Wehner müsse er anführen, daß die Wiesen durch die regulirung nicht schlechter, sondern besser geworden wären. Herr Wehner bestreitet dies gesagt zu haben, sondern daß die Wiesen eine veränderte Cultur erforderten. Die Licitation hält Herr vr. Georgi nicht für mo und wünscht Verwerfung an den Ausschuß. Nachdem der Vorsteher vr. Joseph zur Kenntniß daß der Rath für die Spatencultur Sorge zu tragen beö durch Verpachtung des Areals an daS Pestalozzistift ui Herrn Wehn ers Bemerkungen im RathSschreiben durch die> längerte Pachtzeit Rechnung getragen sei, wurde dem Rast gegen 2 Stimmen betgetreten. (Schluß folgt.) ver c «ehr ,eO etwa Z »nstü in! Anim »en we! lsatze Con Grün) aller. »weiten Gegen men lStreiö stechnis ture nu durch Leber ren Lc sMürl zum ien in sStreich Cellos -6 vorher, vor .zu nicht ad archaü w gch >»sam neuest Mzei MN durö iGewai 3m zr glichen Bed Herr und Gewandhavs - Loncert. S« „DaS künstlerische Schaffen ist der Spiegel des Charakter-!" Ein wahres Wort, welche- seine volle Anwendung auf den Orchester und Publicum Gleich hochgefeierten Componisten " Lachner findet, dessen Erscheinen an dem mit einem Lorb geschmückten Dirigentenpulte im 17. GewandhauSconcert durch dreimaligen Orchestertusch begrüßt wurde. Gewiß verdiente seltene Ehre der wackere Mann, dem Leimig bewies, wie man seine künstlerische und charaktervolle Gesinnung zu s weiß. Die Begeisterung, welche der Componist durch sein und durch seine persönlichen Dirigenteneigenschaften unter Orchestermitgliedern erweckte, trat während der Aufführung' neuen Suite Nr. 4 Ln ckur für Orchester op. 129 klar zu und legte daS sprechendste Zeugniß von dem Werthe der schöpfung ab, deren Aufnahme auch von Seiten de- Pul' als eine überaus enthusiastische zu bezeichnen ist. Jeder t Sätze fand den lebhaftesten und andauerndsten Beifall, so daß im Hinblick auf die lebenden Tonsetzer kaum einen Vergleich Au »lei der «Ml
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