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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186807055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-07
- Tag1868-07-05
- Monat1868-07
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1868
- Autor
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84vs Verloren wurde aus dem Wege von der Weinhandlung von DLHne bis zu Gteckuer ein Portemonnaie, enthaltend 10 Thaler baar und 2 EisenbahnbilleiS. Gegen gute Belohnung abzugeben auf dem Polizeigericht beim Assessor Richter. Ein goldenes Glieder-Armband ist am Donnerstage ent- weder in Böhlitz-Ehrenberg oder auf dem Wege von Lindenau nach der Stadt Frankfurter Sir., Lejsingstr., Promenade, kleine Fleischergasse, Barfußgäßchen, Markt, Gnmm. und Dresdner Str. verloren gegangen. Dem Finder desselben wird bei Abgabe bei Hrn. Alb. Anders, Grimm. Str. 6, unter Dank eine gute Bel. baar auSgez. Ein armeS Mädchen verlor Sonnabend ein Portemonnaie, ent haltend 1 Cassenbillet u. Silbergeld, gegen Belohnung abzugeben Sternwartenstraße Ile, 4 Tr. links. Stehen gelaffen wurde 3. Juli in der 5. Stunde von einem Exporteur ein Regenschirm Grimmasche Str., Markt oder Hain straße, gegen Belohnung abzug. Auerbachs Hof im Antiquargesch. Irrthümlich mitgenommen wurde den 1. Juli Abends von Insel wland in Plagwitz ein Regenschirm mit rundem durch ceffinafigureu verzierten Griff. — Um man Nicolaistraße Nr. 41, III. lm gefällige Rückgabe bittet ES wird dringend gebeten, die aufgefundene Wäsche, welche am Freitag durch den Gewitterffurm bei« Trocknen mit fortaeriffeu wurde, gegen Dank und Be lohnung bei Herrn Iäuig, Trockenplatz-Besitzer in Lehmann- Garten, znrückzubringen. In meinem Atelier find auf einige Tage ein im gothifchen Styl geschnitztes Grabkreuz, bestimmt für den Friedhof in Kassel, und zwei Löwenwappen, welche bei der Restaurirung der hiesigen Löwen apotheke mit verwendet werden, ausgestellt und lade ich zum gefälligen Besuche des stch dafür interefst- renden PublicumS hiermit höstichst ein. Lllo, Holzbildhauer, Alexanderstraste Nr. 1, Ecke der ErdmannSstraste. Wetterbeobachtung den 4. Juli 3 Uhr Nachm. Wind Nordwest schwach, Witterung angenehm und schön, vor handen einzelne Wolken (Gewitterwolken) in der 3. Schicht, Strö mung West sehr schwach, hiernach werden nur an einzelnen Stellen Gewitter entstehen, zufolge der langsamen Strömung auch lang sam sich fortbewegen, sonst bleibt das Wetter schön und warm. F. W. Stannebein. Traum eines Thiermalers. Als letzte Erwiderung auf die Schlust-Zeilen der Flugblätter vom 3. Juli. — Preis 2/z Ngr. Im Besitze bürgerlicher Ehrenrechte bin ich — Sie doch auch? — Schulden Hab ich keine — Sie doch auch? — Mein Brod erwerb' ich redlich — Sie doch auch? — Eine unbezahlte Geige streich' ich nicht — Sie doch auch? — Gebrummt habe ich noch nicht — Sie doch auch? — Mein Glas Bier bezahl' ich — Sie doch auch? — Was erhebt Sie als Mensch über mgh? BiS jetzt habe ich Sie vergeblich in meiner Sitzstunde erwartet; vermuthlich waren Sie schwer krank und sind wohl gestern zum ersten Male wieder auSgefahren? Warum aber in einer Retour kutsche? Wenn ich eS haben kann, fahre ich am liebsten mit eigenem Gespann, und heute ist dieses gerade der Fall, darum „Kutscher fahre zu!" — Bereits habe ich Ihnen dock die Mit theilung gemacht, daß ich meine unansehnliche Persönlichkeit nicht geeignet fände, um als Capitalochse in meinem angefangenen Bilde zu figuriren, wozu also daS Wiederkauen? Bin auch jetzt durch aus nicht mehr in Verlegenheit, da ich ein entsprechendes Modell bereits gefunden, und hören Sre, welch' sonderbarem Zufalle ich diese- Glück verdanke. Von Gewissensbissen über meine bisherige verfehlte Künstler laufbahn gefoltert, warf ich mich in einer der letzten herrlichen Sommernächte unruhevoll auf mein Lager, verfiel aber glück licher Weise bald in tiefen Schlaf. — Plötzlich umgaukelten meine aufgeregte Phantasie schreckliche Traumbilder, au- dunklen Nebeln stiegen alle die von mir auf den Bretern, welche die Welt be deuten, musikalisch-dramatisch gemordeten fleischlosen Knochengerippe an mich heran, vom Kaiser bis zum Bettler, vom Hofrath bi- zum Heimaun Levi, jedes einen furchtbaren Fluch auf mein Haupt schleudernd. Das war ein Geschimpfe und Gefluche durcheinander, daß man sein eigen Wort nicht hören konnte. — Vor Furcht und Schrecken bekam rck eine förmliche Gänsehaut; — da trat plötzlich der Regisseur herem und gebot mit Stentorstimme Ruhe! „Wer jetzt noch flucht, zahlt 2»/, Groschen, wer schimpft, 1 Neugroschen!" Alle- mäuschenstille — e- klingelt — Verwandlung — ah! ah! prächtige neue Schwei-erlavdschaft van LüHmeler in Kobara. Hintergrund: Gletscher mit Gefrorenem. Mittelgrund: weidende Viehheerde. Vordergrund: recht-Schreibputt nebst Haselstock, link- ich. — MorgeusonUe. Die Scene belebt sich. t Zügen und geschmeidige Kalb mit geistvollen Zügen und ge allerliebste- aßen hüpft einige Iugendkrankheiten: als zu große Schnauze, »icht gänzliche- Trockensein hinter den Ohren, etwas unreine Nase rc. «gerechnet, ein Prachtthiercheu und ein Fell! ei» Fell! Glänzend im Sonnenschein, Schmutzig-weiß wie Silberstein! — den sogenäuuten Fleaeljahre» befand; eS benahm sich anmaßend, frech, lümmelhaft, drängte sich allenthalben unberufen hervor, ging sogar in seiner Anmaßung so weit, sich über seine thierische Natur zu erheben, wollte Mensch sein, setzte sich sogar an den Schreibe pult und schrieb, „o Schrecken", Schmähartikel über anständige eute in Flugblätter. Da riß meine Geduld, ich griff nach dem hinter einen kolossalen EapitalochseN, welcher plZtzlick de« sonderbarsten Attributen geschmückt vor mir stanv. In der einen Vorderklaue hielt derselbe die Wage der Gerechtigkeit, deren eine Schale freilich sehr tief herabgesuukeu und durchlöchert war, und durch welche ich perspektivisch die ganze Vergangenheit diese- Thiere- erschauen konnte — schrecklich! — denn deutlich sah ich, auf welchen Weiden und Wiesen sich dieses Thier sein Futter zu sammengeholt hatte, um sich zu solchem Prachtexemplar heranzu- mästen. — Die andere Vorderklaue hielt eine, durch falsche-Streichen verstimmte Dorffiedel, und hinter dem Ohre steckte eine Feder in Schmuz getaucht. — So angethan erhob sich da- Ungestüm, mich zu zerstampfen; schon fühlte ich mich von seinen Klauen umfaßt, schon hörte tch sein Herz in seiner aufgeblasenen Brust an dem meinigen hämmern gleich vem Pochen in einer kleinen Schmiede; da raffte ich mich mit der letzten Kraft der Verzweiflung empor, riß mich loS — und erwachte schweißtriefend. — ES war Tag. Mein Vetter ritt den Schecken an dem Tage und — ich hatte mein Modell. Franz Becker, tragisch-komischer Thiermaler. Ein Zeugniß dankbarer Eltern! Seit 4 Monaten gebrauche ich den Timpe'schen Kraft- ;rieS*) bei meinem Kinve zum Auffüttern, wonach daS- elbe mit jedem Tage ganz herrlich gedeiht. Ich kann da- nicht unterlasse*, dem Herr« Tjmpe meinen besten mk für sein Fabrikat zu zollen und empfehle ich allen Eltern dasselbe hiermit angelegentlichst. Schöningen, de« 14. März 1868. C. Kreikeuborn. *) In ßpackete» ck L u. 8 Ngr. echt zu haben im General-Depot für das Königreich Sachsen bei UIIIoZol», PeterSsteinweg Nr. 49, sowie bei 8oi»», Markt, Bühuen- gewolbe 12 und voatav Dresdner Straße 38. Freiwillige, welche sich «n Sonnabend dm 4. Juli gestellt haben, werden für Sonntag den 5. Juli zu einer geselligen Zusammenkunft Abend- in daS SchützenhanS eingeladen. ^». ». k 8. «. v. 8. Rudolph, Rudolph, «ir graut vor Dir! WaS habe ich denn schon wieder Unrechtes begangen, von nun a« werde ich hier kein Wort mehr erwiedern. Ich werde schreiben, obgleich es schwer tft, voran zn gehe». Ihrem Gustav Schorch zu seinem heutigen Geburtstage Men Glückt ^ herzlichen Glückwunsch. M. Morgen Alle im Garten. V-o LloiauM-luAL«!»«» Herrn Ed. «eißeuhainer zu seinem heutigen Geburt-tage ounerndeS Lebehoch, daß die Gläser zittern. ein dveimcck dounerndeS Nu Spaß, ich helfe mit. Ein Nuitaner.
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