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Dresdner Nachrichten : 20.04.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-04-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187204201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18720420
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18720420
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1872
- Monat1872-04
- Tag1872-04-20
- Monat1872-04
- Jahr1872
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- Dresdner Nachrichten : 20.04.1872
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i; Hz» «KnftottzNchm Straf« und wurde yiedker »u k Monat Ge- fäng^ß verurtheilt. — Den Schluß der heutigen Sitzung bildete di« Verhandlung über den Einspruch, ivelch-n Herr Adv. Ferdi nand Gerlach gegen ein ihn wegen Beleidigung de-) Kaufmanns Herrn Otto Serbe zu -0 Thlr. Strafe verurtbeilenbes Erkennt niß eingelegt hatte. Adv. Gerlach Hattein einer Generalversamm lung der süchs. Hiipothekenversicherungsgesell'chast als2e'otar fnn- girt und war bei dieser Gelegenheit auch mir dein als Activnair anwesenden Herrn Seebe in Berührung gekommen. Ein paar Tag« darauf kommtHen'Adv.Gerlach ivegen einer dieGesellschaft betretenden Angelegenheit ins Leebe'sche Eomptoir, trifft aber den Geschiistsinhaber nicht an. ES wird nach Herrn Seebe ge schilt; dieser läßt zuriicksagen. er habe keine Zeit, sendet aber :u gleich eine schriftlicheErtlarung mit. welche genauen Bezug hatte aus die Angelegenheit, inwelcher Ädv. Gerlach ihn sprechen wollte. Der Rechtsanwalt, welcher einen seiner Eollegen, den Herrn Adv Schubart zur Begleitung lmtte. ging nun gebautenschwer aus der Leipziger Straße hiu uud her. was machen ? Gehst du zum Adv. Hippe, dem Generalberollmachngten Seebe's, ober nicht? Nah rend diese« MeditircnS kommt Herr Serbe um die Ecke der The >B»ch« stn Werlch« Die Behörden, die für Lmoy «in Leihhau» gepkündortz «nd w, von etwa 50,000 Gulden forlgrschleM. die Sichercheit der Stadt verantivdrtlich fmd, fiirchteten natürlich eine strenge Bestrafung für den Fall, daß sie nicht im Stande sein sollten die Ränder zu entdecken, und um eine vorzeitige An zeige von Seiten der Beraubten zu verhindern, versprachen sie in dem genannten Falle den Schaden von sich ans zu ersetzen. Unterdessen fegten sie aber ihre Nachforschungen eifrig fort, und erwischten auch richtig zwei der Ilebelthäler, denen sic u. a. den Namen eine« gewissen Hung, als eines ihrer Mitschuldigen, ab- preßlen. Nun liegt einige Meilen von Anwy entfernt ein Dorf, passen Bewohner sämmllieh einer Familie angehören; sie heißen alle Hung nnb sind SlammcSgenossen des von den Gefangenen angezeiglen Hung. Zufälligerweise war damals gerade ein chine sischer Admiral, der zugleich eine Abtheilung Landtnlppen rinter sich hat, in Amon anwesend, und da an eine gutwillige Aus lieferung des Schuldigen von Seiten seiner Slammesgenosscn nicku zu beulen war, schickte der Admiral 500 Soldaten ab um dieselbe zu erzwingen. Die Soldaten fingen damit an, daß sie das Dorf anzündeten, dann sielen sie über die entsetzten Bewohner resienstraße gebogen. Ha, da sinb wir ja gleich an« der Berlegen-! der. schlugen todl. >vaS ihnen im Wege war, plünderten die Hau hZc, sagt sich der Advocat: und mir größtmöglich,'ter Höflichkeit, ser. nochzüchtigten die Weiber und trieben den heilosesten Unfug, nähert sich der Advocat dem Kaufherrn. Dieser erwidert der sich denken läßt. Natürlich wird die Sache jetzt, nachdem sie den Gruß gar nicht, macht eine verächtliche Bewegung mit den Schultern und sagt mit einem Tone („mit einem Tone" oh konnte iß chn vor Gericht stellen! erläuterte Herr Ado. Gerlach heute), welcher den Anrevendni höchlichst beleidigte: „Ich habe keine ZeiN. Gerlach ließ sich dadurch nicht vbschrecken, sondern eilte Seebe nach, sprach ihn noch zweimal an, aber mit ebensowenig ! einmal so weit gediehen ist, von der Negierung untersucht werden, und der Admiral dürfte der Absetzung, als Strafe für die Zügel losigkeit seiner Soldaten, kaum entgehen. Es scheint bereits fest gestellt zu sein, daß die Plünderung des Leihhauses von See- ra'tdern ausgesührt wurde, die in Booten hierher kamen, landeten uud daun mir dem Raube davon fuhren. Bei dieser Gelegenheit Erfolg wie das erstemal. Da ris: ihm die Gebuld, er warf ihm > sei erwälmt, dast die chinesische Küste von Seeräubern wimmelt, dal Schriftstück nach: „Da yabcn Cie Ihren Wisch", uud be Unter solchen Umständen ist die Entfernung der „Hertha", des diente sich dann weiter der geflügelten Worte: „Herr Seebe, Sie, einzigen deutschen Kriegsschiffes, dem in den letzten acht Atonalen sind ein Flegel". Zn b-w heutigen Sitzung suchte Herr Adv., der Schutz der Deutschen und ihrer Interessen in Ehina anver Gerlach nack,znwelscn, daß die von ihm gebrauchten Worte nur j traut gewo'en war. und die Unberechenbarkeit eines Ersatzes für eine straffreie Erwiderung des höchst beleidigenden Benelpmens, dieselbe, nicht gerade sehr tröstlich für die deutschen SchiffSeigen de« Herrn Seebe gewesen sei: er bat um Freisprechung. Herr Zimmer. Es sähe überhaupt schlimm auS um den Schutz der Adv.Hippe, welcher fürHrn. Seele erichienen war, beantragte Be Deutschen in Ehina, wenn die Englandcr.nicht wären, die immer stätigung des ersten Bescheids 20 ThalerW Der Gerichtshof war! gern bereit sind, einem Schiff Hilfe zu leisten, auch wenn cd nicht weder der Meinung des Einen noch des Andern; er erklärte Ger -! unter englischer Flagge segelt. lach der Beleidigung für schuldig, setzte aber die Strafe auf 0 Thaler herab. — Glbllölie, den 19. April Mitt.näö: 1' 5" unter Null. Leipzig. 14. April. Heute fand in der hiesigen Syru.goge der zweite israelitische Gemeinoelag statt. Es maien 40 Israeli tische Geme.nden aus allen Landern des deutschen Reiches ver treten. Der Vorsitz wurde Kaufmann Morch Kohuer von hier und Advocat Lehmann aus Dresden übertragen. Nach der Be rathlrng und Genehmigung des Organisarions Statuts wurde der deutsch israelitische Gemeindebund für cowtituick erklärt. Es sind ihm bis jetzt l13 Gemeinden beigetreteu. Der Gemeinde- bund beschloß, eine Dank-Adresse an den Reichskanzler Fürst BiSmarck zu erlassen. Königliches Hosthkatcr, Donnerstag, am 1K. April. Lu eia von Lommermoor, Oper in drei Akten, von Donizelli. — Lueia. Fräulein Aglaja Orgcni, als Gast. Jeder Referent würde es unbedingt für eine angenehme Pflicht halten, wenn er nur über solche Kunstgenüsse berichten konnte, wie sie uns vorgestern Abend abermals durch Fräulein Lrgeni geboten wurden. Zum dritten Mal eröffnet die Sängerin ! ihr Gastspiel, und der ungemeine Andrang von Seiten des Pub i likums, das, bis in alle Raume gefüllte Haus, gaben den Beweis, ? oaß eine anerkannte Kraft abermals Treffliches bieten und der . Versammlung einen Genuß bereiten werde. > In Zeiten, wo Verflachung und Scheinwerth oftmals die Urständ in der Kunst gewinnen, woZeitungsreclame dcnKünst ; ler augenscheinlich fertig machen muß, wo Privatverhällnissc, Anekdoten, hohe Protection und dergleichen Dinge mit an den um mit Dampf in die Unsterb- Berlin, 16. April. Vom Fürsten Bismarck erzählt die „Magdeb. Zlg." eine neue Anccdote, die freilich für Lolche wenig Neues bringt, welche berufsmäßig den geflügelten Worten des. Siegeswagen gespannt werden, Reichssteuermannö zu lauschen haben. Ein „Vertreter alter An-i lichkeit einznfahren, da könnte man dieses Walten und Trachten schauungen" in der Provinz Sachsen soll dem Fürsten gegenüber fast eine'Erbkrankheit nennen. Eine solche ist cs aber nicht; die Meinung geäußert haben, die VersaffungSzustände in Deutsch- > es ist mehr eilt moralischer Wasserkopf, und Wehe denn, wo er land würden wohl kaum mehr fünfzig Jab' e halten. Das lies; l zwischen den Schultern sitzt. Der Sieg, der wahrhaft errungene, der Reichskanüer wie billig dahingestellt. Wenn er aber soll er l ist eine theuereWaare, und einen solchen hat sich dieGastin aber . -sich weiter geäußert haben) über (Konstitutionen seine Meinung I mals in der von Donizetti reich bedachten Parthie der Lueia cr- -äußern solle, so müsse er sagen, dieselben seien in der heutigen j worben. Diese reine Intonation, Virtuosität, Sicherheit und Zeit nicht mehr ,u entbehren. Tie Volksvertretung und die > Festigkeit im Poetament und Eoloratur, Alles spricht für die Presse müßten der Regierung durchaus zur Seile stehen, denn ! brilllrnte Schule. Wie geschmackvoll ihre Triller und Passagen, uauch der größte absolute Monarch könne hellte nicht mehr die j Fioriturcn und sonstigen für den Eoloraturgesang erforderlichen verwickelten Verhältnisse des Sraatswcsens beherrschen. Die > Elemente. In jeder Scene, welche die Parthie bietet, zeigt Fräu- --Volksvertretuim und die Presse bätten vor Allem die Pflicht, diG lein Orgerü die schönen Dualitäten ihrer Naturgaben und ihrer Schäden der Verwaltung aufzudeckcn. Mit der hohen Politik! Bildung. Ueberall derselbe Helle, seelisch durclch anchte T tim men - sollten sie sich weniger beschäftigen, denn in dieser seien die lei- j klang, dieselbe sichere, reine Intonation, die Modiilationsfähig- tonden Fädm meist so verborgen, daß der Uneingeweihte kein gc pteit und vor allen Dingen die dramatische Gestaltungskraft. nügendes Urtheil gewinnen könne. So ungefähr hat sich der Reichskanzler seiner Zeit auch im Reichstag und neuesten Herrenhause ausgesprochen. Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frank reich, welche schon in den letzten Tagen im „Daily Telegraph" mit ganz ungewöhnlichem Nachdrucke erörtert worden, werden abermals von demselben Malte in den Vordergrund gebracht. „Wir erfahren mit Bedauern heißt cS an hervorragender Stelle, daß die Beziehungen zwischen beiden Lmrdcrn bei Denen, welche dieselben am besten zu beurtheilen vermögen, mit äußerster Be- sorgniß betrachtet werden. Man glaubt, das; nur durch An- mmndung großer Sorgfalt in Paris wie in Mrlin ernste Ver Wickelungen vermieden werden können. Man merkt die Absicht Hier könnte sie als Muster für manche Schauspielerin gelten und uw die große Wahnsinnsscene dürfte zu dem Bedeutungsvollsten ge ' hören, was bisher eine Sängerin gegeben. Schon im Akt vor her, wo sie sich des Brautkranzes entledigt, entwickelt sie, wie eine magnetisch Hellsehcnde, die ersten Schauer des Wahnsinns. Aber selbst in dem unheimlichen Gefühl geistiger Vernichtung rwch die .Herrschaft des Schönen und Aesthetischen, daß man sich, wie einmal Goethe sagte: „auS dem Irren wie erquickt wieder zum Wahren hinwendet." j Schon in der Scene von rauschendem Beifall ausgezeichnet, wurde Fränl. Orgoni nach dem Fallen der Gardine durch drei maligen Hervorruf geehrt. Ein solch' allgemeines Urtheil wird nicht in die lauten Ovationen aber Eckert tru^ neben feinem Doppekstutzen euch noch einen sechs» läufigen Revolver in der Tasche, und im Vertrauen auf diese sein« Waffen glaubte er die Bestien ganz gut in der Wolfsschlucht em pfangen zu können. Die Alten mochten weit von ihrer Höhl« gejagt haben, erst um 11 Uhr Nachts verkündet der kurze, gleich mäßige Trab dem beherzten Jäger ihr Hcrannahen. Zu wieder holten Malen feuerte Eckert seinen Revolver gegen dieselben ab, ohne jedoch einen der beiden erwachsenen Wölfe treffen zu kön nen. Nun hielt er eS an der Zeit, an den Heimweg zu denken. DaS Forsthaus war anderthalb Stunden entfernt, der Weg da hin führte an Abgründen vorbei, durch tiefe Schluchten. Jetzt aber wechselten die Wölfe die Rolle. Aus den Angegriffenen waren Angreifer geworden, welche den Nimm über Stock und Stein verfolgten. Dennoch ließ Eckert seine Beute nicht fahren. Zwei Schüsse hatte er noch, aber der Sack mit den jungen Wöl fen, welchen er auf den Rücken trug, sowie die Dunkelheit mach ten ein sicheres Zielen unmöglich. Der Mann kämpfte jetzt im eigcntlichenSinnc um sein Leben ; die Munition war verschossen, und doch waren ihm die Wölfe stets aus der Ferse. Ein Päckchen Streichhölzchen besaß er noch, und diese sollten seine Rettung wer den ; er zündete von Zeit zu Zeit ein Reisigbündel cm, und mit dem Feuer hielt er die Bestien in Respcet. Mit Mühe und Noch erreichte er endlich nach Mittemacht da« Forstgebäude. De« wackeren Förster wurde vom Staate die Prämie von «Ost. ö. W. ausgezablt. Eckert aber schwört, daß er nicht um Tausend Gulden eine zweite Nacht in der Wolfsschlncht zubringcn möchte. * Aus Köln, 4. d., wird geschrieben: Einen außerordent lichen Erfolg chirurgischer Hcilknnst hatten wir gestern Gelegen heit zu constatiren. Einer jener Braven vom ostpreuß. Füsilier- Regiment Nr. 33 war in der Schlacht von St. Quentin schwer verwunde! worden. Bis zur Unkenntlichkeit entstellt, hatte man ihn gänzlich entkleidet auf dem Schlachtfelde gefunden und so bald als lhnnlich mit einem TransporteSchwcrverwundeter nach Köln gebracht und beul hiesigen Hospital überwiesen. Ein Gra natsplitter hatte dem Manne, von dicht unterhalb dem linken Auge au, das Gesicht, Backeuknochcn, Nase und Oberkiefer zur Hälfte hinweggerissen, so daß man durch dic Oeffming bis in den Schlund hinabschen konnte. Nunmehr, nach einem Jahre der Behandlung, ist öS der Geschicklichkeit unseres Hospital Oberarzte«, SaniMsralhes IG. Fischer, gelungen, die GesicktShcilfte wieder so zusammenznheilen, daß der Verwundete dieser Tage als gehellt in seirre Hcimnth cntlasien werden kann. DaS lin^e Auge ist wunderbarerweisc erhalten, die linke Wange, wenn auch einge fallen, mit einer Haut überzogen, deren Nähte sich durcbsmk- rechte und wagrechtc Furchen kenntlich machen; Nase und Mund sind ebenfalls wieder zusammengcnäht und geheilt, und anstatt der verlorenen Kiefcrthcile und Zähne sind künstliche eingesetzt, so daß der so geschickt und glücklich Hergcstcllte wieder essen und sprechen kann. * Aus Prag wird dem „Tagblatt" über eine interessante Seme berichtet, die sich im Empfangszimmer des Statthalter« von Koller abgespielt haben soll und die, wenn wahr erzählt, den ltz'hen Grad von Verbitterung kennzeichnen würde, der jetzt in Böhmen herrscht. Eine tschechische Deputation nahm Audienz bei FML. von Koller, um einen Widerruf gewisser, von der Statthaltern angeordneter Zwangsmaßregeln zu erwirken. Herr von Koller verweigerte mit höflicher Besttmmtheit, die ven der Deputation geforderte Zusage zu machen; die Maßregeln, ütz»r die sie sich beschwerten, seien übrigens nicht bestimmt, die Waht- srciheit derPetenten zu beschränken, sondern die der Verfassungs treuen zu wahren, weiter könne er nichts sagen. Damit war aber die Deputation nicht zufrieden, sie verlangte von Herrn »on Koller eine bestimmte Antwort, ein entschiedene« „Ja" oder „Nein". Das verweigerte nun der Statthalter; er könne nicht« weiter sagen, als daß er die Wahlfreiheit allseitig schützen «erd«. Die Deputation wurde immer ungeberdiger, und zuletzt riß dem Statthalter die Geduld, und er zog seine Uhr heraus mit den Worten: „Meine .Herren, Sie wollen mich au« meiner Ruh« bringen und mich veranlassen, Ihnen eine unhöfliche Antwort M geben. Das wird Ihnen nicht gelingen. Ich bin aber stark be schäftigt, ich gebe Ihnen daher, nachdem ich nichts mehr zu sage« habe, fünf Minuten Zeit, um das Zimmer zu verlassen." Große Bewegung in der Deputation; man schreit, man gefticutirt--- aber Herr von Koller bleibt unbeweglich „Die fünf Minute« sind verflossen, meine Herren;" der Statthalter spricht'«, er kkin- gelt, eine Seitenthür öffnet sich und man fielst im nächsten Zim mer ein Detachement von acht Infanteristen in voller Rüstung mit arisgepstanztem Bajonnet. Jetzt gingen di, Herren. * Die Tribüne erzählt: Die Gattin eine« unserer modernen Berliner Patrizier führte neulich eine befreundete Familie durch ihren eben vollendeten Palast. Als man in die Küche kam, be merkte ein Mitglied der letzteren, dies sei ein Lokal, in welche« man bequem die größte Gesellschaft geben könnte. Die Dame de« Hcmses faßte dies schnell auf und erklärte, sie werde den Bersnch machen. Wenige Tage darauf erhielten sämmtlich« zahlreich« Freunde des Hanse« eine Einladung zu einem Kaffeeklatsch in zum Dank für die Gabe. Wer und man wird verstimmt. Der Armcerefcrmplan des Herrn > einstimmte, that dies unbedingt in seinen; Innern für eine Künst- Thier« soll hintertrieben werden, und in der That meldet dasselbe lerin, die uns durch ihre Leistung den ganzen Luccaschwindel ver- Matt aus Paris, der Artikel habe aus die Nationalversammlung ^ gessen ließ. Stellt man strenge Vergleiche an, so überbietet in -der Küche mit der Bitte, im passenden Charaktrrcostum zu ev- grvßen Eindruck gemacht und sie werde vielleccht den Plan bei. der Feinheit des Gesanges die Lrgeni mehrfach noch die Seite legen. Art'st. Sie bleibt wohlthuend vom ersten bis zum letzten Ton Rom, 13. April. Gestern fand im Datican eine lebhafte und läßt den Hörer erkennen, daß die wahre Schönheit der Kunst Beglückwünschung statt. Es war der Jahrestag des päpstlichen ^ und Wirkung derselben in der Mäßigung der angemendeten Aus- Durchfalls m ver Sanl Agnese-Kirche ver der Pona Pia. Pius drucksmittel besteht, selbst noch in den Passagen, welche andere die Messe lesend, stürzte damals mit sammt dem Altar aus dem ^ Sängerinnen oft als Beiwerk zum Glanz der Virtuosität be- zwsiten Stock ins Erdgeschoß, ohne sich zu beschädigen, einWun- trachten. Möge dies doch gefälligst Herr Degcle beobachten. Sein Ueberbietcn der Stimme an jenem Abend dürfte durchaus nicht Gratulanten. Der Petersplatz war von vielen hundert mehr ^ geeignet sein, den Ausdruck der bewegenden Gefühle und Leiden oder minder eleganten Equipagen oceupirt. Tie verschiedenen schäften in das wahre Licht zu setzen ; ein Fehler, in welchem auch Parochien hatten nach bekannter Melodie ihre Deputationen ge- einige Rial Herr v. Witt ^Sir Edgars verfiel, obgleich derselbe sandt. Auch die „Fromme Genossenschaft I°cr Tienstmägde" ^ oft die Ehren des Abends thciltc. Th. Drobisch. «ar aus alter Anhänglichkeit an der Kirche vertreten. — Als der, das die Gläubigen der directen Intervention der h. Jung frau zuschreiben. Gestern wimmelte der vancanische Palast von gestern di« Bevölkerung vom Nennen in Roma Vecchia heim kehrte, erschollen plötzlich die Rufe: „Nieder mit dein Ministerium! Nieder mit der Consorteria! Nieder mit dem Sindaco!" New-Aork, 17. April. Der am 3. April c. von Ham burg abgegangene Dampfer Westohalia, ist heute wohlbehalten hier angekommcn. (Bericht von Adolph Hessel in Dresden) China. Einem Schreiben der ausgsb A.Z. aus Amoy, 36. Frdr. entnehmen wir: Vor Kurzem haben wir hier ein rmenlhümucheü Beispiel chinesischer Gerechtigkeitspflego erlebt. In einer Nacht in, Tecembcr v. I. ward uff Ken in der Stadt * Ein Jagd-Abenteuer. AuS Epcries wird de* „N. Fr. Pr." unterm 0. d. folgende Geschichte mitgethcilt: Hie* inacht ein kühnes Wagestück, welche« ein Förster ausgeführt, vic^ von sich reden. Karl Eckert, Förster auf dem Johanniter-Gute Kurima, hatte am 31. März auf einem Pürschgange durch sein ausgedehntes Waldrevier zufällig einen Wolfsbau entdeckt, in welchem sich vier Junge befanden, welche erst die Größe von klei nen Hunden erreicht hatten. Rasch entschlossen, packte der Jäger die vier Jungen in seinen Jägdsack und wartete dann eine ge raume Zeit auf das Eintreffen der beiden Alten. Es war Nacht, scheinen. Diese Einladung fand allgemeinen Beifall und «mtz» genau in der erwünschten Weise befolgt. Demgemäß mrscnnmelW sich eine große Anzahl von Herren und Damen der aristokr«ti» schen und finanziellen Kreise in der gedachten Küche; dir Damm als Köchinnen, Stubenmädchen, Kammern fen, Milchfrauen und Gemüsevcrkäuferinnen verschiedener Nationalitäten, die Herren als Kutscher, Bediente, Portiers, Köche, Kellner«, eostumirt. Der Ehef einer machtvollen Staatsbehörde war al« Sandfuhr mann, seine Gattin als elsäffer Bäuerin erschienen. An Hoiz- tischcn und auf Holzstühlm sitzend erlabte man sich an Kaffee, während in einer ausgestellten Bude für die Herren Weißbier und Bayrisch Bier verabreicht wurde. Da» Menu de« Abend« brachte Kartoffelklöße mit Speck und Kalbsbraten. Während de» überaus fröhlichen Beisammenseins erschien ein Postbote mit einem Karren, welcher gänzlich mit Packeten, an jeden einzeln«« Anwesenden adressirt, beladen war. Jede« Packet enthielt ein Geschenk mit spaßhafter Beziehung auf den Empfänger. Di» Nichtcostumirtcn waren genöthigt, auf einer besonderen Bank „für die Honorationen" Platz zu nehmen. Der Zufall wollte e», daß ein naher Verwandter der Frau dc« Hauser während de« Festes rintraf, der zu Anfang, wie leicht erklärlich, mein Narren- hau« gekommen zu sein wähnte, später aber die heiteren Eindrücke thciltr, wekche das seltsame Fest bei allen Anwesenden hervor- gerufen hatte.
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