Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 22.09.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186709223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-09
- Tag1867-09-22
- Monat1867-09
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.09.1867
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
C- > — Borgten, Abend in der 11. Stunde entstand auf der lein«» Kttch-aste «in bedentmder Menschen« aflauf. Derselbe sa«b seine Beranlaffantz darin, daß einige die genannte Straße ruhig passtrende Leute in der M tle derselben von einem förm liche« Lasserkchwall übergossen wurden. Die nähere Unter- fuchung ergab, daß «S au» dem zweiten Stock eine» Harstes geschehe« und der modern« Täufer, an« Fenster gelehnt, eben t» Begriff ist, au« ganz unbekannten Gründen noch eine rre - tere Fahrt verabfolge« zu lassen, welche« Borhaben jedoch durch energische« Einschreiten der Durchnäßten unterblieb, welche ohne Verzug den Weg nach der nächsten Bezirkswache einschlugen, um Anzeige über diesen Vorfall anzubringen. — Der Schlosser geselle Fleischer aus Cunewalde, der den EchänkwirthSsohn Liebscher aus Eunewalde, als er von dem- selben beim Wilddiebstahl betroffen wurde, mit einem Terzerol in den Unterleib geschossen hat und dann flüchtig wurde, ist in Löbau verhaftet worden — — Zn den vorgestrigen NachmiitagSstunden wurden viele Bewohner des Dippodiöwalder Platzes vu) der Reitbahnsiraße dadurch in nicht geringe Besorgniß versetzt, daß einer Dame, welche in Begleitung eines Herrn von „am See" her geritten *an, das Pferd wil» wurde und in rosendnn Galopp sammt der Re t.rin durchg rrg. Trrtz der scknellsten Carri» re des scheuen Pferdes blieb die Dame doch satlet- und kugelfest und wurde dadurch, sowie durch den Umstand, daß das Thier in der Reit- bahnstraße durch einen entschlossenen Mann -rusgchrlt n wurde, Unglück verhütet. — — Die Frau des Gaflwrrlh Kaiser in Schönfeld verun glückte vorgestern dadurch, daß sie in einen im H ,use befind lichen Brunnen beim Wasserschöpsen. und zwar mrt dem Kopfe zuerst, stürzte. Obgleich alle zu Gebote stehende Mittel ange wandt wurden, gelang es doch nicht, sie in» Leben zurück zu bringen, da sich sofort ein Lungenschlag eingestellt hatte. Sie hinterläßt ihrem Manne acht Kinder, worunter noch drei un erzogen. — Ein junger Mensch hat sich durch den vorgestern Abend hier abgegangenen Zug auf der Böhmischen Bahn bei dem Bahn Häuschen Nr. 20 in der Nähe von Hepdenau durch Nie derwersen auf die Bahn überfahren lasten.. Sein Leichnam wurde vom GenchtSamt Pirna aufgehoben. Der Getödtete hatte sich vorher in der sechsten Abendstunde im WirthShause zu Heybenau arstgehallen, war etwa 20 bis 22 Jahr alt und gab sich für einen Schuhmachergesellen von Dresden aus. Er fragte die WirthSleute, ob er hier übernachten könne; al» ihm gesagt wurde, daß die« wohl geschehen könne, wenn er sich zu leginmiren vermöge, so erklärte er, er habe keine Legitimation, er brauche auch keine, da er nur zu einer Muhme nach Schan dau reise. Er ging wieder fort und trieb sich längere Zeit am Bahndamm umher, bis er zu der Thal schritt. Der Unglück liche hatce sich bei Annäherung deS Zuge» auf die Schimm gelegt und war von dem einen vom angebrachten Maschinen- Wischer so erfaßt worden, daß der Tod augenblicklich erfolgt war. Der Kopf war nicht vom Rumpfe getrennt, obgleich eine Hälfte deS Gesicht« fehlte. Die lastenden Wunden warm dem Erdboden zugewendet, während der Unterkörper an der Bahn böschung herabhing. Daß ein vorher bedachter Selbstmord vor liegt, beweist der Umstand, daß im Eismbahngrabm an einem Baume der Hut des Mannes nebst einigm anderen klemm Habseligkeiten sorgfältig hingelegt warm. An Baarschaft ent deckte man die ganz bescheidene Summe von nur 7 Pfg. — Zur heutigen Uebung der Turnerfeuerwehr versam melt sich der I. Zug s3 Uhr aus dem Altstädter- und der 2. Zug 2 Uhr auf dem Neustädtcr Turnplätze. — Zwei Strolche hatten eS vorgestern Abend darauf abgesehen, ein Kartoffelfeld hinter dem Feldschlößchm zu plün dern. Sie hatten schon einige Metzen eingesackt, und noch zwei große leere Säcke neben sich liegm, die jedenfalls auch noch gefüllt werden sollten, als sie in ihrer Arbeit gestört und auf gescheucht wurden. Der Eme von Beiden wurde festgenomnnn und auf die nächste Polizeiwache abgeführt, währmd es seinem Begleiter gelang, durch die Flucht zu entkommm. — — Wetterprophezeihung. Der Wind, welcher durch die Gestaltung der höhere« Wolkenschichten angekündigt war, trat schon in der Mitte der Woche em, ohne jedoch den Cha rakter der Acquinoctürlstürme anzunehmm. Es stehen diesel ben noch bevor und sind nun in den nächsten Tagen zu er warten. Wie bereits in der vorigen Mitteilung angedeutet worden, ist in diesem Karnvse der Luftströmungen eine Krisis deS Wetter« enthalten. Diejenigen, welche regnerische Tage hassen, habm diese Krisis nicht zu fürchten, iie Almospharerr- zusländ« sind von der Art, daß ein schöner Herbstanfang zu erwarten ist; es wird daher auch in dieser Woche, mit Aus nahme der Tag- und Nachtgleichen-Siürme, die Witte,uvg sich an genehm gestalten. Es mag dieser Andeutung noch die Bemerkung beigesügt sein, daß in Deutschland nach der Erfahrung im Allge meinen imFr ühling derNordwrst, imSommerder West uüvHerbst u. Winter drr Süvwest die vorherrschenden Winde sind. Die Lage Deutschlands zwischen dem atlantischen Ocean und dem asiatischen Festland fordert im Grunde im Sommer Westwind (von, Meer «> m eryitzlen Lande), im Winter Ostwind (vom kalten Fest!,","« zum wärmeren Meere-. D-r in den oberm Regionen d--- Armciphäre aus der heißen Zone kommende Aequa«cr'""uom kämpft aber mit seiner südwestlichen Richtung gegen diesen Ostwind. Ter Acquatorealstrom senkt sich zwar tm Herbstanfang schon an der Südgrenzc Europa» und in der selben Breite im atlantischen Ocean; aber er drängt von hur die Lnftmossen auf das Festland und verursacht zur Zeit drr Erkaltung des östlichen Festlandes in dem mehr oder weniger heftigen Kampfe gegen den Land Ostwind die Tag- und Nacht gleichenstürme. Unrow'Irinx. — Auf der Louisenstraße konnte vorgest.rn ein zweijährige i Kind sehr leicht um das Leben kommen. Dasselbe siel in ein in einem dortigen Gartengrundstück« eingegrabcnes Faß mit W sser. Glücklich rw che wurde es noch rechtzeitig, wenn auch sch n ziemlich bewußtlos, wieder herauSgczogen und in bas Leben z« ückgebracht. — — Am 18 und 10. v M wn de in der Commun Drüben mit Schwe'nsdors ein solennes Schulfest gefeiert. Nach dem von der Gemeinds hierzu ein kleiner Fond bestimmt war, sammelten die Herren Lehrer durch llpc Zö.,liege noch eine Unterstützung, wobei auch Gabe« fremder Kinderfreund« nicht aurblieben. Zur Abhaltung dieses Festes gab Herr Varvn von Burgk unentgeltlich einen ganz geeigneten Platz her, wo Bogelstangen, Kletterstangen, Earroussel«, eine Froschprelle, Zelt - rc »reichtet waren. Früh um 10 Uhr versammelten sich gegen 800 Kinder an den Schulwohnungm, geschmückt mit Kränzen, Guirlanden und Fahnen, und bildeten in Begleitung ihrer Lehrer und zweier Musikchöre einen Umzug, welcher einem Blumenmeere glich. Der Zug ging durch Deuben nach Schweins dorf, wo fast durchgängig die Häuser mit Blumen und Ehren pforten wetteiferten, von allen Bergen ertönten Frcudenschüsse, bi« man aus dem Sammelplätze angelangt war. Eltern und Kinder erfreuten sich der schönen Stunden und warm erfüllt von der größten Dankbarkeit gegen die Herren Lehrer. — Bei der sächsischen Armee sind jetzt, nach Beendigung der Herbstexercirübungen und nach stattgehabter Jnspicirung der Truppen selten preußischer Generäle, dirjenigen Mannschaften, welche eine dreijährige Dienstzeit hinter sich habm, entlasten, ii'gleichen eine Anzahl jüngerer Mannschaften auf längere oder kürzere Zeit beurlaubt worden. — In Leipzig würbe am 18. d vom Bezirksgericht der wegen Tödtung aus Unbedachtsamkett angeklagte Zimmerpolier Schladitz aus Schöncfeld, in Mangel vollständigen Beweises der Fahrlässigkeit, frcigesprochm Am 16. Februar v I. in den NachmittagSstundrn war da» zu einem, an der Ecke der Leising- und Canalstraße aufzuführmden Neubaue (der bereit« bis in'S erste Stockwerk vorgeschritten) aufgelegte Gerüst sammt den auf selbigen befindlichen 6 Arbeitern und dem gesammtm Material und Handwerkszeug zusammengestürzt und hatte, wäh rmd 5 dieser Arbeiter mit weniger bedenklichen Kontusionen davon kämm, der sechste, der Handarbeiter Schwarze, derartige Kopfverletzungen erlitten, daß am 19. desselben Monats besten Tod erfolgte. Die angestelltm Erörterungen ergaben, daß in der Construction deS Gerüste« mannichsiache Fehler vorgekom- mm seien — Oeffentliche Gerichtssitzung am 20. Septbr. Ein in Gefängnissen und im ArbettSbause alt gewordener, dm Gesetzen des Lande« sich nicht beugender Mann, steht der Wi dersetzlichkeit und de« Diebstahls angeklagt vor Gericht. Ange klagter heißt Carl Georg Wilhelm Gießner, ist 53 Jahr alt und aus Neukirch bei Nossen gebürtig. 13 Mal ist er wegen Widersetzlichkett und Eigmthumsverbrechen bestraft worden, und hat außerdem oft die Gefängnisse wegen Vagabundirm«, Völ lerei u. s. w. frequmtirt. Nach seiner in diesem Jahr erfolg ten Entlastung- aus Zwickau, war Gießner im Bezttksannen- hause zu Hilbersdorf untergcbracht worden. Dort schien eS Gießner nicht zu gefallen, er entfernte sich daher ohne Vor- wistm der Verwaltung, um wie er sagte, einmal in seine Hei- malh zu gehen. Der Gemeindevorstand zu Hilbersdorf beauf tragte den dortigen HilfSgensdarmm, auf Gießner Ächtung zu geben. Der Gensdarm Friedrich traf nun Gießner in einer Kirschhütte in Neukirch und kündigte ihn die Arretur <rn Da nun Gießner keine Anstalt zum Mttgehm machte, packte ihn der GenSdarm an, um ihn mttzunehmm, da warf sich Gießner auf dm Boden, umfaßte die Beine de« GenSdarmen, um ihn zu Boden zu ziehm, und drohte ihn zu schlagen. Nach Weg nahme des Stockes hat Gießner noch einen Ast ergriffen und ist auf den GenSdarm loSgcgangm. Nachdem auch dieser be seitigt war, hat der Angeklagte das Messer gezogen und die Drohung ausgesprochen, dm GenSdarm zu erstechen. Dieser schlug ihn nun mit dem Ladestocke auf die Hand und Gießner sttckie das Messer ein und ging mit zum Richter. Die Nacht wurde im dortigm Gaslhof geblieben, und der GenSdarm, um die Flucht seines Arrestaten zu verhindern, nahm besten Rock, Grieseln und Mütze in Verwahrung. Aber Gießner ließ sich trotzdem nicht abhalten, früh Morgens entfloh er, nahm die D.cke mit, welche ihm zum Decken gegeben war, und verlauste sie kurze Zeit nachher für 3 Ngr. Staatsanwattstellvertreter Assessor Lufft beantragt Bestrafung wegm Widersetzlichkeit und Diebstahls, welche auch mit 1 Jahr Arbeitshaus erfolgte — Um I I Uhr fand die Hauptverhandlung gegen Johann Gott lob Simon statt. Angeklagter ist 51 Jahr alt und auch mehr fach bestraft, so steht rhm auch noch die Verbüßung einer vier- monatlichen Arbettshausstrafe bevor. Simon wohnte in letzter Zeit in Karsdorf, wohin er geheirathet hatte. In der Nacht vom 3.—4. August ist dem Fleischermeister Eifer (?) in Quoh ren eine Partie Fleilchwaarm al« 21—2ö Pfund Rindfleisch, 4 Pfund Flecke und 5 Pfund gepöckeltes Schweinefleisch ge stohlen wordm. Der Dieb ist durch ein Fmster eingestiegm, durch die Hausflur in s Schlachthaus gegangen und hat dort dm Diebstahl ausgeführt. Als Entschuldigung giebt Simon an, er habe Fleisch kaufen wollen, und da Alle zu Belt ge wesen seien, habe er sich solches geholt Auch hier beantragt Herr Astestor Lusit die Bestrafung wegm ausgezeichneten Dieb stahls. Simon erhielt als Strafe 6 Monate Arbeitshaus. — Angekündlgte Gerichtsverhandlungen. Dm 24. d. M. Vormittags 9 Uhr weder Julius Horn Schulze von hier wegen Widersetzlichkett; Vorsitzender GerichtSrath Ebert. — Den 25. d. M. Vormittags 9 Uhr wider Ernestine Wähel- mine Weintauer aus Sayda wegm Diebstahls und Unterschla gung; Vorsitzender GerichtSrath Gross. — Repertoir des König!. Hoftheaters. Sonntag! Oberon. — Montag: Witzigungm. R e. — Dimstag: Der Freischütz. Max: Herr Tichatscheck. — Mittwoch: Die Nidel- ungm. - Donnerstag: Der Wasserträger. Armand: Herr Techatscheck. — Freitag: Zum Besten des UrttnstühungSsonds für die Wittwm unv Warfen der Mitglieder des königl. Hof- theaterS: Uriel Acosta. Uriel Acosta: Herr Einil Devreent. — Sonnabend: Zur Elinnerring an die erste Aufführung vir 100 Jahren: Minna von Barnhelm. — Sonntag: Der Templer und die Jüdin. Jvanhoe Herr Tichatschrck.— Montag: Flick und Flock. Frankfurt a. M, 20- September. Die Natun'orscher- vrrsommlung hat stir las Jahr 1868 Dresden zu ihrem Ver sammlungsort avreilesm unv zu Geschäftsführern die Geheimen Näthe Carus und Weinlig bestimmt (Tr. I. * Gestrandete Verguogungszügler. Der Dampfer ,,Albert Victor" hotr« kürzpch „ London 2>I0 Bcrgl ügungS- pasta-ier« <m Bord und die Fahrt bis zu der französischen Küste war eine durchaus ««genehme. Erst als da« Schiff seinen Sur« zu« Einlausen in den Hafen von Bo ulogne'änderte, fing da» Mißgeschick an. Das Boot stieß auf die Sandbank auf «ck da« Entsetzen der Vergnügung«zügler, die sich plötzlich in einer ernsten Situation und am Ranve de« Schiffbruches sah«, w«r nicht gering Endlich gelang eS lottzukommm, um nach kurzer Zeit abermals und noch fester aufzulaufen. Mit unglaublichen Anstrengungen gelang es auch diesmal, flott zu werden. In zwischen war aber so viel Zeit verloren worden, daß wegm der Ebbe keine Möglichkeit war einzulaufen, und so lag denn der „Albert Victor" in einiger Entfernung von der Küste bei sehr stürmischer Sec und wartete auf die Fluth. Hin und her rollte da« Schiff unter dm hochgehendm Wogen, die Seekrankheit tobte mit all' ihren Schrecknissen, und da man auf derartige Ereignisse nicht gefaßt gewesen, so brach zum Ueberfluß noch eine HungerSnoth an Bord au«. ES war eine schrecklich« Nacht und unbeschreiblich die Erleichterung der jusammeugerüt» teilen Passagiere, als der Morgen anbrach und mit ihm di« Fluth, die sie diesmal sicher und wohlbehalten in den Hase» und nach den heiß ersehnten Speisesälen führte. * Keine „natürliche Grenze". Zwischen Hamburg und Altona, am sogenannten „Schulterblatt", liegt ein ziemlich bedeutendes Grundstück, welche« in früheren Zetten lange Jahre hindurch unter dem Namen „der Schinkenkrug" bekannt war. Dieses Grundstück liegt derartig auf Altonaer und Hamburger Gebiet, daß die Grmze mitten hindurch führt unv zwar in einer solchen Weise, daß in einem der darauf erbauten Wohn häuser der Grenzstein auf dem Feuerheerd in der Küche eiuge- maurrt ist. Dieses Grundstück ist jetzt von dm Erben des ver storbenen Maurermeisters Jakob C Harder an Herrn Joachim Lühr für 65,0' 0 Mark Banco übergegangen, und zwar wur den bei der Umschreibung 40,500 M.-B. fttr das Areal Alto- naischer Seite und 24,500 M.-B. für das Areal auf Ham burger Gebiet gerechnet. * In der Kirche zu Podelwitz (hinter Wiederitzsch) hinter dem Altar ist ein Fell von einer Trommel oder Pauke aufge hängt, auf welchem folgend« Grabschrift zu lesm ist: „Hier liegt begraben der Ehrenwerthe und mannhafte Krieger von Lewalde, gewesener Kaptain Leittnandt »Iber eine Kompagnie Smaländischer Reutter; gebürtig in Liefland. Dm Gott eine fröhliche Aufer stehung verleihen wolle. Geschossen wordm am 7 Sept. 1631." — Ursprünglich soll die Schrift mit des Gefallenen Blute geschrieben wordm sein. Der Sage nach war er der erste Offerier, welcher in der Schlacht bei Brettmfeld, unfern der Podelwitzer Wind mühle, erschossen wurde. Die Volkssage zeigt bei Podelwitz noch den Stein, wo der damalige Pastor Ickag. Tobias Blumen- röder auf dm Knieen gelegm und gebetet habe, daß Gott dem Könige Gustav Adolph den Sieg verleihm möge. Der König habe eS gesehen und ihn ermahnt, in seinem Gebete anhaltend zu sein. Eene lange Zeit haben die Pastoren zu Podelwitz auch noch ein ansehnliches Betegeld aus Schweden bekommen. * Berlin. In der Vorstellung der „Hugenotten" am 16. September hatte Frau Blume das Unglück, beim Beginn des berühmten Duett» einen so heftigen Fall zu thun, daß sie bewußtlos von der Seme getragen werden mußte. Nach Ver lauf einer Viertelstunde hatte sie sich indessen von dem Schreck wieder erholt, und der Generalintendant Hr. v. Hülsm über brachte dem Könige, welcher sich wiederholt nach dem Befinden der Künstlerin erkundigen ließ, die Antwort: „Frau Blume wäre eine tapfere Frau und würde das Feld behaupten." Von dem üb.rsüllten Hause mit einem langanhaltmden Beifallssturm bei ihrem Miedern sch einen empfangen, führte Frau Blume so dann die anstrengende Partte der Valentine in glänzender ÄOeise zu Ende unv errang sich im Vereine mit Herrn Wachtel >wch einen viermaligen Hervorruf. * Ein vergessener Kosak. Ein Pariser Reisebrief erzählt: Spät noch erfährt man, daß auch der Kaiser von Rußland, wie es anderen gewöhnlichen Sterblichen wohl pas- sirt, auf der Reise etwas vergessen hatte, nämlich einen Kosa ken, der bei der Rückkehr des Monarchen auf der Station Creil kleben geblieben war. Der arme Kalmücke verstand kein Wort Französisch und die Franzosen der Station keine Spike Kalmückisch. Es entspann sich um seinetwillen also folgende telegraphische Correspondenz: Ereil, Nc. 1752. Kosak auf dem Bahnhose vergessen. Kein Geld. Keinen Tabak. WaS machen? — Petersburg, Nr. 2372. Kosak gegen Entschädi gung hersenden. Tabak bezahlen. — Creil, Nr. 797. Kosak abgereist mit Train 119 und Tabak — Petersburg, Nr. 3520. Kosak in gutem Zustand erhallen. Transport bezahlt. Bahnhofüchef Orden erhallen. * Ein Seiten stück zu K aloSpinthekromokrene ist der Name des Lehrers der italienischen Sprache am Stern'schen Conservatorium der Musik zu Berlin, er heißt: I)r. von Alsoscentimihalyfalva. Da kann Einem wirklich der Athem auSgehen. * Die „Vers. Z." warnt vor dem Probiren des unlängst zur plötzlichen Heilung des Keuchhustens empfohlenen Mit tels, die Kinder in die Gasanstalten zu bringen; eS habe sich herausgestellt, daß die Einathmung daselbst im Gcgentheil da« Uebel verschlimmere. «WWW IHM!,»!»» Ein von mir unverschuldeter Druckfehler hat sich i« meiner im „Dresdner Anzeiger" vom 15. September enthaltenen Annonce vorgefunden und verweise ich deshalb auf die im heutigen „Dresdner Anzeiger" enthaltene Wieder holung und Corrcc'ur deS betr. Inserats. H. Muth. . ^ Prof, des Sprach- und Handels-Collegium«. Nr. WnifenhauH^aHe Nr.»«. Sprechstunde Nachmittags von 2 bis L Uhr. Für geheime Krankheiten früh von 8 bis 9 Uhr. " « LE,: Wr geheime Mrankheitev bwe "ch täg>'ch früh uud Nachmittag zu sprechen L., ,sriH«.2rm!tajt ir»de< K. S.Lrv>.>n)z
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder