Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 08.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-08
- Monat1884-10
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.10.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Uittvoetz ck«» 8« Ootoder 1SS4 ^»»» — In seiner letzten Plenarsitzung bat sich der Etadtrath be züglich der Meinuiigsvisferenzen schlüssig gemacht, die zwischen den Stadtverordneten und ihm noch immer über den Voranschlag für denstüdttschenHaushalt«plan auf dieses Iadr besteh«,. Die Stadtzzerordneten liaben bekanntlich in diesem Fahre wieder ganz bedeutend an den Postulat«» des Rache« gestrichen und «S mutzte mitunter Wunder nehme», wenn besttglich Irgend einer -lut- gabcpost vom jenseitigen Kollegium aus Grund der speziellen B« rcchnungen und Gutachten der onaesteiiten städtischen Techniker die und dir Summe gesordert und dann in« diesseitigen Kollegium behauptet wurde, es sei mit der Hälfte auch auszukomincn, oder Das oder Jenes sei überkaupt gar nicht »Stiiia u. s. w. — Vr«»8a«» Seit« » - mg Ml oroen ici. morn sie r.pierwiii>gieii oerLanligemeinven Hilfe des Ministeriums wesentlich beigctragen staben -, verdienen stervorgestosten zu iverdcn: bessere Einrichtung er und Leiirzinnner, genügende Beschattung von Lestr- Eo schroff sich in verschiedenen Punkten »te Memunaen gegenüber standen, stat setzt der Stadtratst doch eine An zahl veriniitelndcr Beschlüsse gefaßt und kommt de» Wün schen der Stadtverordneten bezüglich der Reparaturkosten für städtische Kommungrundstücke, der Pos. für Gartenanlagen, der Er höhung der Pos. für vermischte und außerordentliche Einnastme», der Verzinsung der WafferwerkS-Kapitalien. der Herabsetzung der Pos. für Tranoirregriliningrn, der AsohaltinmgSsrage in der Sec- siraße und mehrerer großer PslasterungSposlcn u. i. w. entgegen, will auch den zun, Haushalt zu nehmenden Beitrag au« dem städtischen Reierveionbs von 3M.0M M. auf 400.000 N(. und den aus den Ueberschüsscn der Gaöfastriken von 400,000 aus 500.000 M. erhöhen. Dagegen bleibt der Rath bezüglich verschiedener Post- tionen und Untervositionen, u. A. wegen der für das Stadtkrankcn- stans, für die geschlossene Aeantenvilege. für die Waisenkinder- Koionie», für Straßennnlerkaiiung (hierbei auch die Poflulate für lliirvflailerung der großen Mcißncrstraße. der Ramveichcnstraße, Waisenhaus-, großen Plauenschenslraße u. s. w, bezüglich deren die Stadtverordneten Material- und sonstige Einschränkungen wünschte») u. s. w. stehen. leimt auch wiederholt die diesseits ge- ivümchte Einstellung von 120,(XX) Mk. ans den Uesterschüssen der Sparkasse als Einnahmen für den städtischen Haushalt ab. Nach alle Dem ist der Rath zu dem Resultat gekommen, daß sich die Erhebung des zweiten diesjährigen Termines der Gemeinde- anlagen in der von den Stadtverordneten empsohlenen Ver minderung, nämlick mit nur 3 Ps. von 100 Mark Grundwert!» »nd l Pf. von einer Mark Mielbzins nickt tbun läßt und die Ausschreibung nach Höbe von 9 Ps. von lOO Mark Gnnidwcrth und 3 Ps. von einer Mark Mictbzins nötlüg wird. — Ter dringlich nölhia werdende c »dl ick kcsinitivc Abschluß des diesjährigen Haushaltplanes erfordert schleunigste Verständigung zwischen den beiden Kollegien und in der morgenden Sladtvcrordnctcnsttzung liegt das bezügliche Ralbsloniinniiikat zur Beschlußfassung vor-, sollten die stadträthiichen Vorschläge die Zustimmung nicht finden, so ivird g maß NI der revid. St.-Ordg. cino gemeinsame Be- ratlinng beider Kollegien einberuse». — Tie offiziellen I a h re S ko n f e re»z c n in den 27 Be- zirksschulinsvcklioncn des Landes haben begonnen und sind sämmt« lich in der Lage, einen erfreulichen Rückblick ans das erste Jahr zehnt des neuen Schulgesetzes zu »vcrsen. In Dippoldiswalde z. B. waren auch eiue große Anzahl Lchrcrsrauen zur Iul'elkonferenz er schienen und nach ernster Feier begab sich der ganze CötuS per Er.tra;ug nach der Rabenauer Mühle, ivo mit Sang und Klang und (zur Eine der Fcstgeiiossinnen) mit cincin Tänzchen der Festtag beschlossen wurde. — In Annaberg wurde die BezirkSkoniercn^ »nit dem Ambrosianüche» Lobgesange cröfinet. Schnlrath vr. Svieß (früher Diakonus in Pirna) >^h in seiner Festrede ein klares Bild von der Entwickelung des Lächs. Volksichutwesens in den ersten 10 Jahren seines Bestehens. Der wesentliche Fortschritt im letzten Dezennium bestehe darin, daß das bereits im Schulgesetz von 1835 als gut Anerkanntes, nun energischer in Angriff genommen und eingerichtet ivorden sei. wozu die Opterwilligleit der Schulgemeinden und die Ausbiss insbesondere vero der Schulbau Mitteln, Verminderung der Zahl dreillaisigcr Schulen bei nur einer Lehrkraft, Verminderung der ungerechtfertigten Schnlversüumnisse, Verweisung unreifer Kruder von der Schulentlassung, vermehrte Einführung Lcs Zeichnens, Turnens und der weiblichen Hand arbeiten auch in der einfachen VoIks-(Tors-)Scd»le. Und endlich die Fortbildungsschule. Ter Neubau von 15 und der Umbau von 17 SchttUiäuicrn erforderte im Annabergcr Bezirke einen Kosten aufwand von 782,000 Mark' — Der Bezirk Dresden-Land hält seine Konferenz am Festtage selbst (am 15. Octobcr) in der Turn halle zu Blaseivih. Wohl in keinem Bezirke Sachsens sind so viel Schulbauten vorgckommen, vom schlichten Schulhause an (>.. B. in B'asewitz. S'ricse», Pieschen, Plauen, Strehlen :c.). Freilich waren auch die meisten Schulgemeinden des Dresdner Bezirks finan ziell so silnirt, daß sie ohne Beihilfe aus Minisleriassonds bauen konnten. — Ein für sämlntlicke Soldaten der deutschen Armee interessanter Vorgang wiro aus Danzrg gemeldet: eine eigenthümliche N n»s o r m i ru ng der Infanterie-Truppen. Der blouscnartige Nock, welchen im Juli zuerst die Landwehr probirte und den jetzt auch Mannschaften der Linien-Insantcrie tragen, wird bei der ganzen Armee u»c> zwar bei allen Waffengattungen eingesilbrt werden. Durch die Farben der Achselklappen aus der Blouse werden dieselben »ich von einander unlcrichcidcn. So ist die hellblaue Farbe derselben durchweg für Ne ganze Infanterie eingeiührt. Der bisherige Waffen rock wirs jedoch nickt verworfen, sondern verbleibt alsSonntagsrock und für Paravezwecke. Die Mannschaften tragen das neue Uniform- stück sehr gern, da dasselbe eine viel freiere Bewegung gestattet und cbenio wann wie der Wasscnrock ist. Daß die Blouie besonders tlcidjaui ist, lo.nn man allerdings nickt behaupten, das Auge des strammen vrcußucken Soldaten rann sich nur schwer daran ge wöhnen. Das ganze 128. Regiment ist bereits »nit dem neuen Kleidungsstück versehen. — Was der tschechische Uebermuth gegenüber dem Teutschthum wagt, das ist wahrlick, stark. In Prag wurde ein neues Hotel, das ..Grand-Hotel", jüngst eröffnet. Auf welche Art Gäste der Wirtb desselben reslektirt, »st aus folgender Annonce, die derselbe in dem tschechischen Blatte „Narodm» listn" veröffentlicht, zu er sehen: „Wie sämmtlicke Anzeigen und Ausschristen sind auch die Speisekarten im Graus-Hotel tschechisch und außerdem auch deutsch. Bei deir umsassenocn Vorarheilc» Lcs ersten Straußoonccrtes geschah e^ indessen, Laß durch Unvorsichtigkeit eines KcllnerS aus vier Tischen i:» Wintergarten lediglick» deutsche Speisekarten lagen. Es versteht sich, daß der betreffende Kellner einen gehörigen Verweis erhielt. In Folge dreier größeren Vorbereitungen und des nngc- wöl-nlicheu Beincks wurde die Ausnahme von Aushilfskellnern nothwendig. Diese Kellner sind bis ans einen sännntlich der tschechischen Svrack-e mächtig. Nichtsdestoweniger reden nicht nur diele, sondern leider auch meine übrigen Kellner, mclcbc größtenthcils Tschechen sind, einem eingewurzelten Uning folgend» trotz aller meiner Belelste nur alssickäufig einen Gast Lenisch an, bevor sic noch die lieberzenguug erlangt haben, daß dreier ein Teuticlier sei. Ich werde mich nach Krallen bemühen, dreien Unfug abzuschaffen." Ein liebenswürdiger Hotelier ! Jedenfalls werden doch Deutsche, die Vorstehendes kennen lernen, de» Biedermann nickst mit ihrer ver- sehmtcn Gegenwart in Verlegenheit sehen und seine Herren Kellner etwa gar zu dem ..Unfug" verleite», deutsch antmorten zu müssen. Dre Annonce an »ich wäre ja oder ist vielmehr herzlich lächerlich, wenn sie nicht zugleich ein trauriges Zengniß sogenannter „nationaler" Verirrung ergäbe. — Unsere Aboiiiienten ln der Stadt erhallen mit der heutigen Nnmmer den Fahrplan der Kgl. Sachs. Staatsdahnen, der voin 15. d. M. an in Kraft tritt. De» auswärtige» Abonnenten wird derselbe mit der Sonnabend-Nummer zügeln». — Im hiesigen Verein für volksverständlicbe G einndhcits - pflege :e. therlte Herr Baumeister Hartmann mit, daß dcr Verein an alle ausgestellten Kandidaten Sachsen» Briese gesendet, in welchen dieselben gebclen werden, sich darüber z-.r äußern, ob sie läuin» brachte ronÄe Marken auszuaeben. welche zum TÄ« Kaffee, h Pf. Wr rin, Taff, warm« schlöffe», für die Wntermon, Ereile von 3 Bk. M» et«« X. »u habm st«d. — Der weitere Verlaus des anläßlich seines 50jährigen 3ubi- i» mir Montag von» Ve»verbevercin veranstalteten Festmahles . )te noch eine lang« Reih» von Toasten. Geraden «in orato- risches Meisterwerk war der des Herr» Dr. Rudolph airS Ehemnitz zu nennen: gleichfalls stürmischen Beifall fand der Trinkspruch des Herrn Geh Hvsiatt» De. Geinitz aus deu Vorstand Bailrath Prof. Weißl»ach. und die Begrüßungsrede des Vertreters des Aussig« Gc- werhevcreinS, Kogler. Namens des Dresdner Handwerkervereins beglückwünschte der Vorstand Westlich den jubilirenoen Verein. Von den übrigen Toasten seien noch erwähnt der des Vertreters deS Weißenberger Gewerbevereins, Iaurich, deS Fabrikanten Göst. der im Anstrage der Leipziger Handels- und Gewerbckammer einige mit Jubel begrüßte Worte »prach ruid dcr deu Frauen gewidincte Trink spruch des durch seine Fabrikation von Erbswurst und anderer billi gen VolkSnahrungsinittel bekannten Fabrikanten Schörckc-Gvrlitz. Bo» nah und fern waren eine Menge Telegramuie und Glückivunsch- avressen eingklausen. die während der Tafel theilweise^rir Verlesung kamen. Ein Tasellied und die Orchestervorträge deS Schubert'schen Piannier Niusikchors. sowie die Schmackhaftigkeit der Speisen und Stimmung der Festaäste ""'infolge gegen das Imrffrwangsgeseh sich verwenden wollen. Hieraus hielt Herr!>r. niest. Bcrlhelen auS Loschwih eine Vorleinng über McSmer, oen Begründer des LehensmagnetiSmus. Dieselbe enthielt viclc noch wenig bekannte Einzelheiten über Leben und Treiben MeSmer's, über seine magnetische Kraft und die dadurch bewirkten vielen Heilungen. In der daraus folgende» Debatte wurde hervorgehoben, das das Gebiet des Lcbensmagnetisnuis oder Mesmerismus noch sehr viel Widersprüche enthüll und daß die Theorie desselben noch einer wissenschaftlichen Begründung aus Grund des heutigen Siandcs der Natur,viffcnschaftcn bedarf. Der Vortragende ver- »vrach in einem wettere» Vorträge die Theorie dev Magnetismus z» beleuchten. — Mit den» Herannabcn des Winters verdienen die Anregungen des „Dresdner Bezirksvereins gegen den Mißbrauch geistiger Ge tränke" zur Errichtung von V o l ks k a s sc e h ä u s e rn besondere Beachtung und Unterstützung Mit Anfang d. M. ist in Chemnitz eine Kaffceftube nach Dresdner Muster ins Leben gerufen worden, auch hat in Zwickau die dortige „Herberge zur He,mach" sich ent- Weine irrigen das Ihre zur Hebung der bei, die es durchaus nicht übel aufnabiiien. daß sich die der zahlreichen Toaste bedeutend in die Länge zog. — Ertrazüge nach Dresden. Am nächsten Sonntag den 12. Oktober läßt die Generaldirektion der Staatsdahnen zur Erleichterung des Besuche« der handwerksicchnlschcn Ausstellung Extrarüge von Leipzig über Riesa und von Grimma über Döbeln nach DreSden-Nerist. verkehren «nd zwar mit ganz wesentlich er mäßigten Fahrpreise». Ter Extrazna von Leivzig geht um 4 U. 35 M. früh von dort, um 5 U. 20 M. von Wurzen, 5 U. 45 M. von Dadlen »nd 0 Uhr von Oschatz ab und trifft um 7 U. 38 M. in Dresden - Neustadt ein. Der Preis der Billctü ist dcr gleiche, wie bei den Sonimer-VergnügungSzügen, mit verschiedener Giltig keit dcr Billett. Abends 10 U. 15 M. geht ein Extrazug von Dresden-Neustadt nach Leipzig zurück für Diejenige», welche am Sonntag bereits wieder heimkelircn wollen. Der Extrazug von Grimma gebt von dort um 5 U. 35 M. srüb, von Leisnig 6 U. 12 M-, von Döbeln 6 U. 40 M., von Rokwein 6 U. 59 Nc., von Nofscn 7 U. 17 M. ab und trifft in Dresden-Neustadt 8 U. 32 M. früh ein. AbenvS verkehrt auch liier für Diejenigen, welche Sonntags wieder zurückkehrcn wolle», ein Extrazug 9 U. 40 NI. von Dresden-Neustadt ab. dcr in Nossen gegen 11 Uhr. in Roß- wcin N U. 0 M., in Döbeln tl U. 20 M-, inLciSnig ll U.47M. und in Grimma um 12 U. 19 M. Nachts eintrifft. Die Billets, welche zur Rückfahrt mit dem Extrazug, sowie am Montag mit allen salirvlamnäßigen Pcrsonenzügcn gelten, kosten von Grimma nach Dresden und zurück 4 M. 50 in 2., 3 Nt. in 3. Klaffe, von Leisnig 4 M. »nd bez. 2 M. 50 Ps., von Döbeln und Roßwcin .3 M. und bc>. 2 Nt. und von Noflcn 2 Nt. 50 Pf. und bez. IM. 50Ps. — Ans dein Bahnhöfe in Halle wurde» in der Nacht zum Sonnabend seitens des Polizeikvmmissars Große verschiedene S o - z i a l d cin o k ra t e n. nnter -luderen die Tuchler Brvdc und Schmidt von Leipzig, inbaftirt. Tikielben, von Meyeburg kommend, be- absichtigten die centnerweise mitgebiachten Flugschriften anireizcn- den Inhalts, ähnlich der vor Kurzem in Leipzig heichlagnahniken, in Halle cmziischnniggeln und zn verbreiten. — Um P o std > c b st ä h lc zu verhindcm, allerdings nicht Post- diebstähle üherhanpl, sondern nur eine gewisse Art derselbe», wurde in Paris i» den letzten Tagen eine postalische Neuerung in Frank reich getroffen, welche sicherlich auch anderwärts angesichts mancher »»angenehmer Erfahrungen, die man kürzlich daselbst zu machen hatte, dem Interesse der Fachkreise und des Publikums begegnen wird. Eine jüngst erlassene Verordnung der sraiizösischen Postbelivrde »erbietet nämlich, aus rekommandirten oder beschwerten Brieten die Poffniarken knapp neben einander auszukleben. Es ist vielmehr zwischcn den einzelnen Marken in Zukuntt ein freier Raum zu lassen und sind die Beamten aller Postbureaus angewiesen, künftig jeden rclommandirlcntzodcr beschwerten Bricsßzurückzuwciscn, aus welchem der Absender die Marken dicht neben einander angebracht hat. Der Grund der neuen Maßnahme ist folgender: Mehrere o l>» e einen freien Zwischenraum ausgesiebte Marken nehmen ans dem Konvert hinlänglich genug Plast ei», um. wenn man vorher die Marke sachte entfernt hat, an dcr betreffenden Stelle des KonoertS einen Ein schnitt machen und ein im Briefe etwa enthaltenes Bankbillet herauS- praktizireli, sodann durch daS Wiederaiissieben der Marke» an der selbe» Stelle den Eiuschnitt inaskiren und de» Untcrschlcif uinnersiich machen zu können. Dir Adressat aber, dcr des Diebstahls somit ! nur nach den» Eröffnen des Briefes gewahr werden könnte, würde, ! sobald er ciiimal das Schreiben empfangen und den Empfang be stätigt hat, »eine Beiiochthciligung zu jpät kvnstatirt Häven, um noch mit Erfolg resiamircn zu können. — Ter neue Dresdner T h i e r s cl> u HP c re > n hielt am Montag seine Monatsversammlung ab. Aus Antrag des Herrn Baumeister Hartman» trat der Verein einstimmig einer Interpellation des zu wühlenden NeichStaaSabgeordnctcu bezüglich dessen Stellung nahme für oder gegen deir ftaatlichen Impfzwang bei. Im Anschluß hieran zeigte ein Redner den engen Zusammenhang zwischen dcr Impssrage und der Vivii'cktioiiSsrage eine lange Reihe statistischer Details und suchte dabei einerseits die Unwirksamkeit deS JmpseirSialS Schutzmittel gegen die Blattern, andererseits dessen Gefährlichkeit und häufige sehr üble Folgen ffirdie Impflinge nachzuwciscn. Zum Schluß macht Herr v. Weber erfreuliche Mittheilungen über das stetige Wachsthum dcS intemarionalen BrudcrvereinS, in den sich infolge der in 315,500 Exemplare» stattgehabtc» Massenperbreittmg seines letzten lllnstrirtcn Flugblattes bis heute 353 neue Mitglieder haben aufnchmcn lasse», darunter eine Anzahl von Thienreunden auS^dcm scmen Britisch-Sstindicn. Australien »nd Neu Seeland, auch russische und amerikanische Offiziere. — Aus Karlsbad meldet man die Verlobung eines Irl. Margarethe RoscnthaI mit dem k. k. Feldinarschall-Lieutc- nant und Armeekorps-Konnnandantcn in Temesvar, Grafen Degen- feld-Schön bürg. — Lie R ck o rin b u rs ch e nsch a f te n haben bekanntlich Ende dieses Monats eine groß« allgemeine Studentenvcrsammlung aus die Wartburg einberusrn. Die ausgestellten, für das Studentcn- thum wichtigen Principien sind die folgenden: Pflege des natio nalen Sinnes ohne Parteivolitik, dcr Wissenschaftlichkeit (reger Eollegienbesuck, wsticnschastlicher Abend, Bibiiothek), dcS sittlichen Lebenswandels: Princip, nickt über die Verhältnisse hinaus zu leben oder Schulden gegen Verpfändung des Ehrenwortes zu machen principiclle Verwerfung des ZmcilampfcS und Streben, denselben allmülig zu bannen, körperliche Ausbildung (Fechten, Turnen). Gleichberechtigung sämintlicker Studenten. Gleichberechtigung sämmi- lichcr Mitglieder, also Aushebung jedes Fuchscomments. — Als erstes Ergebnis; der von der Buchhandlung von Alex. Köhler, Dresden. Weijzegasse 6. in nncigennüstiger Weise zu Gunsten dcr Abgebrannten in Uttewalde hcranSgegebenen Keinen Bro- j chürc über das Brandnnalück (Preis 1" Pf.) ist Herr Köhler bereits i heute in dcr Lage, uns 25 Mark für die Kalamitoicn zu übermitteln. — In einem Hanw der Noscnstraße entstand am 0. d. M.. ! -lbcnds ' -8 Uhr in der 2. Etage ein Gardincnbr a » d durch i eine zn dicht an das Fenster geletzte Petroleumlampe. — Ans die neulich seitens der Stadtverordneten abgelelintc Gewähkung von Diätcil an die Beisitzer des Gewcrbeschieds» gerichts läßt der Stadtratb die Sache gleichfalls fallen und be« ! icheidct die Antragsteller einfach im obigen Sinne. — Das Trcbscner Schloß, „ovst den Vorwerken Rothers- dorf und Neuweißcnborn ist aus dem Besitze des Herrn Baumann l in den des Herrn Karl Lehmann in Leipzig (des Besitzers des Gc- > bäuderomvIexeS im chenialiaen Lchmann'schen Garten) zum Kanf- ! preise von annähernd IW Millionen Mark übergegangcn. — In den nichts weniger als schmeichelhaften Verdacht, ein K lc e b l a t t v o n R ä r> b cr n > la Scliindcrhanns — Nicol List — Livs Tullian zu sein, kamen vorige Woche allen Ernstcö drei Dresdner Turnlehrer in Bcrbcrsdocs bei Hainichen. Tie Sache war folgende. Die drei batten anläßlich ihrer Hcrhslsericn ! nach Tinnerart eine anstrengendere Fußpartic ins mittlere Erz- ! gebirgc niigetrcten und waren am rrsten Rciieabend im Gasthosc ^ des genannten Ortes eingetrofsen, um hier die Nachtruhe zu ge nießen. Letztere aber sollte in unliebsamster Wette unterbrochen werden. Nicht lange nach Mitternacht nämlick, alsdic Wirthslente, das Gesinde »nd die aus der Residenz zugewanderten Graujacken ! im tiefsten Schlafe lagen, erschienen im Parterre des Gasthauses j Einbrecher, zündeten Licht an »nd trugen zunächst Alles, was ste des Mitnehmcns für ivertb erachteten, aus einen Haufen zusam men. Alle vorhandencn Schnäpse wurden in eine großbauchige Flasche zusainmcngcgoffen, sodann ein mit Würsten. Schinken u. a. Eßmaarcn gefüllter Sckrank entleert, Cigarren herzu geschleppt re. Mittlerweile war der im Nebenhausc wohnende frühere Besitzer des astvofe« erwacht und batte den Lichtschein im Parterre bemerkt, osort Einbrecher venuuthend. weckte der Mann seine erwachsene achter und brgiebt stch, von dem Mädchen begleitet, hinab in den of, um den im ersten Stock schlafenden Wirk, zu wecken. Da . Itrzt ein Kerl auf de» Mann lo« «nd feuert rasch hintereinander zwei Scküffr auf denselben ab. DaS etwas zurückstellende Mädchen, welches den unverletzt gebliebenen Pater tödtltch getroffenglaubt, sängt laut an zu schrrlen und nunmehr steht bei den von, Schlaf aufgeweckten Wirthsleuten und deren Dienstleuten fest, daß die drei «mguartir- tcn Fremden Räuber sind» die möglicherweise ein ganzes Heer von Banditen in das Gehöft eingelaffru haben. Ilnterdeß sind jedoch auch die so übel verdächtigten Turner ausgewacht und rufen zum Fenster hinaus, was denn eigentlich loS sei? Jetzt erst wurde den Bewohnern des Gasthofs klar, daß ibr Verdacht ein ungerecht fertigter gewesen und daß man »ttt Hilfe der Fremden die Strolche festsaliren könnte. Die Hoffnung vcrivirklichle sich allerdings nickt, denn die Räuber waren unterdeß unter Mitnahme etlicher Pictualien entwischt. Selbstverständlich bat der Wirtb seinen Dresdner Gästen den auf ste geworfenen Verdacht nd. und »ach einem gemeinschast« iichen Frühstück schied man voller Freundlckast. — Dem seit 40 Jahren in ein »nd demselben Werke in Zwickau beschäftigten Bergzimmerling Fried. Hartmann Wurde die große sil berne Medaille für Treue in der Arbeit verliehe». — Ei» ans dem Magdeburger Bahnhöfe in Leipzig beim Wagenrücken beschäftigter Dienslinccht hatte am 6. d. M. Bon», einen Wagen nach der Drehscheibe geführt, dabei aber zu scharf an- aezvgen, so daß der Wagen aus dem Gleis gesprungen Ivar. Bei dem Versuche, ibu unter Anwendung der Winde wieder in's Gleis zu heben, entglitt nun plötzlich der Drehling seinen Händen und schlug ihm mit voller Gewalt an beide Arme. Er ivnrde dadurch schwer verletzt und mußte »ach dem Krankenhalise gebracht werden. — Am Montag fand in M eerane nnter Theilnahme der städtische» »nd geistlichen Behörde» der Stadt die feierliche Ein Weihung der 2. Turnhalle statt. Bisher hatte Meerane nur eine solche im Besäe — Mittels gewaltsamen Einbruchs ist daselbst dem Inhaber der 5. VerkausSstelle dcSKonsnin-VcrciiiS „Haushalt". Herrn Eanis, in der Nacht zum Montag anS einem peffchlossrnen Schranke die Summe von I lOO Mk. entwendet ivorden. — Gestern Mittag siel ein Schaffner dcS um 12 Uhr 5 Min. von Bodmbach abgeaangenen PersoiieiniigeS zwischen Schandau und Königstei» vom Zuge herab und erlitt dabei einige Verletzungen, die jedoch zum Glück nicht von Bedeutung erschienen. — Jii G r i in in a will die Stadtverwaltung die Nahnhofs- ftraße dadurch verschönern, daß die dort slehendc» alten Scheune» angekauft, abgerissen und deren Grund und Boden als Bauplätze verkauft werden sollen. — Landgericht. Strafkammer II. Gott behüte die .Herr schaften vor Kutschern von dcr Sorte des wegen Diebstahls im wiederholten Rücksalle angeklagten Hermann Otto Franz Briefen gen. Ebcrt. Am 9. September früh beförderte dieser Patron seinen Ehcs, den Patentosen - Fabrikbesitzer Garne in Klcinluga. „ach dem Bahnhose in Mügeln und sodann suchte er, aiislalt Abends den Herrn wieder abzuholc», mit dem Geschirr im Wcrthe von über 1000 Mark das Weite. Seine Bemühungen, den Wagen mit den in Silber cingcschintcn Rothschimmeln ehebaldigst z» veräußern, blieben erfolglos, und als Ebert von seiner bis nach Bischofswerda ausgedehnten Durchbrennertour zurnckgekehrt war, stellte er sich in Dresden mit Sack und Pack einem Gendarmen zur Verfügung. Die Miffethat wurde unter Ausschluß niildcrndcr Umstände mit l Jahr 6 Monaten Zuchthaus. 5 Jahren Ebrenlechtsnerliist und Stellung unter Polizelaittsicht gesühnt. — Dieselbe Strafe verwirke ein Gesinnungsgenosse E's, dcr Handarbeiter Heinrich Ludwig Boldt, dcr kurz nach seiner Entlassung ans dem Zuchthause — am 9. »nd 10. Scpt. — 2 Kopfkissen und I Handtuch stahl. — AIS dcr iwcb nicht 17 Jahre alte und bei der Glttsbesitzerswiltwe Vogel in Serkowib vedicnstetc Knecht Oswald Heinrich Biela sein Nachtlager in einer Bodenkammer aussnchte, vergaß er das von ihm an cincin. schief nach dem Bette gerichteten Balkcnauvläuser gestellte Stück chen Talglickt auszulöichen und von dcr Müdigkeit übermannt, wachte er schon wenige Minuten später wieder aus, „weil eS ihn, sehr warm wurde". Das herabgcfallenc Lickt halte inzwischen das Bett entzündet und cs brannte sodann daS ganze Wohngebäude mit eingebautem Stall nieder, wodurch dcr vcrw. V- allein an Mobiliar und Vorräthen ei» Schaden von OM M- entstand. Die Schlafmütze muh dcn folgenschweren Ausgang mit 3 Mo naten Gefänginß sühnen. — Ein routinirter Küiiimelhlättchcn- spieler, v»Ix» „Schlepper", mußte in dein schon mehrfach wegen gewerbsmäßigen Glücksspieles bestraften Gärtner Karl Bruno Gläser aus Ebrrsdorf bei Ehenrnitz dein Gerichtshof, unter Vorsitz des Herrn LandgcrichtSdircktor v. Mangoldt. seine Aufwartung machen Der erst 22 Jahre alte Bursche fand sich am 25- August in eincr Herberge zu Meißen mit mehreren Gewerbsgehttscii zusammen, nnter denen sich auch dcr Gärtner Lätzsch aus Wurzen befand, und ans dem Wege nach Oschatz schlug er, unterstützt von einem leider noch nicht ermittelten und anscheinend ganz zufällig dazu kommenden Menschen r or, ein Spielchen ans dcr Wiese zu entriren. Letzterer inszcnirtc hieraus das bekannte Kinmnclblättchcn-Spiel. und anfäng lich erricthcn die uneingeweihten Mitspieler auch ganz richtig die betreffende Karte resp. gewannen ihre kleinen Einsätze und hierdurch, nach Art dcr Gauner dieser Spezies dnpirt, riskirten sowohl Lätzsch als dessen Kollege ihre gcsammtc Baarschast rc., wodurch crstercr in zwei Spielen 17 M., letzterer 13 M. rind seine Uhr verspielte. In Lorenzkirchcn wurde Gläser verhaftet und nunmehr in Rücksicht auf " Vo ' ' ' seine Vorstrafen zu 10 Monaten Gefängniß vcrnrthcilt. Fortsetzung de« lokalen Tvelle« Seite ». TaffkSgcschtchte. Deutsche« Reich. Demnächst ivird die Märinevcrwaltnng mit der Forderung einer Summe zum Ankauf und Ausrüstung eines T r an Sp o r td a m P s erS behusS Ablösung der Besatzung der ans überseeische Stationen entsandten Schiffe vortrete». Bei dem für die Marine geltenden NekrutinnigSwstcm können die auf überseeische Stationen entsandten Schiffe immer nur zwei Jahre ans den Sta- tionenlbelassen werden, weil die Besatzung dann behufs Entlassung nach derHeimath znrnckgcschafit werden muß. -lach dcn gemachten Erfahrungen würden die Schiffe aber mit Rücksicht auf ihren van Iichen Zustand bei der Aussendnng — UnglückSsälle abgerechnet — statt zwei, mindestens vier Jahre aus der auswärtigen Station bleiben können, che sie größerer Reparaturen wegen in sie Heimath nach der M einen Arbeits kräften der Wersten für Reparaturen. Die Marineverwaltung er achtet es deshalb schon seit Jahren für vortheilhafter, die Schiffe io lange wie möglich aus den überseeischen Stationen zum Schutze der deutschen Interessen zn belassen. Um dies zn ermöglichen, muß ein Wechsel dcr Schiffsbesatzung aus dcn auswärtigen Stationen selbst vorgeiiommen iverdcn können, wozu sic eines TranSportdampfers bedürfe, welcher die Ablösung der Mannschaft vermittelt. Dcr Gesetzentwurf. betreffend die Einführung von Post!« Sparkassen iin deutschen Reich, ist fertig gestellt und liegt gegenwärtig dem preußischen Stnattmmifterium zur Berathuna vor. Ehe der Gesetzentwurf, welcher stch übrigens die möglichste Scho nung des Bestandes der Gemeinde- und KreiS-Sparkaffen angelegen sein läßt, an den BundeSrath gelangt, wird er noch dem preußischen Staatsratb unterbreitet werden. Ter Weltpostverein vollendet am 9. d. sein zehntes Lebensjahr. Am Anregung der Schweiz und aus Deutschlands Ein ladung Kat ani 15. September 1874 hier der erste internationale Postkviigrcß zusammen, und bereits am S. Oktober Unterzeichneten die Vertreter der Poswcrwaltungen Euwpa's. der Vereinigten Staaten Nvrdanierika's und Egyptens den Vertrag, dem die meisten Kulturstaaten der Erde jetzt beigetreten sind. Der Verdacht sozialdemokratischen Imports lenkt sich nun auch ans England. So wurde der englische Dampfer „Chan- tielecr", dessen Ankunft sich infolge des starken Nebels »m mehrere Stunden verspätete, gleich nach seinem Eintreffen in Stettin einer Dnichsnchmig »ach sozialdemokratischen Schriften unterworfen. Auch diesmal fand inan jedoch nichts dergleichen vor. lieber dcn gegenwärtigen Stand der Berussgenosscn- scha sten machte ans dem Delegirtentag des EcntralverbandeS deutscher Industrieller in Frankfurt a. M. der Präsident des Reichs versichennigs-Amtes Bödikcr einige Mittheilungen. Es sind bishcr beiin ReichSversicherungsaint folgende Anträge ans Bildung voll BerMsgeiiossenschafteil cingeaaiigcn. Für eine Neichsgeiwssenschast plaidiren der Iliiningsverband der Schornsteinfeger, die Bnchdruckc- reien, Papierfabriken Spiritusstärke, chemische Jndnnne, yi . . ^ , . . vcrcha, Chokolade und keramische Industrie. Ferner wünscht Elsa! Lothringen eine Textilgenosscnjchast für Reichslande. Süddeutsch-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder