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Dresdner Nachrichten : 04.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189610040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961004
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961004
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-04
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.10.1896
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Morgen betritt Kaiser Nikolaus N. das französische Gestade und „Marianne", wie der Volkswitz die Republik nennt, harrt seiner wie rin ltebetrunkeneS Weib, um sich voll bräutlichen Ver langens in die Armee des kaiserlichen Gastes zu werfen. Schon Wochen vorher hat Frankreich in Erwartung der jetzt beginnenden Tage voll rauschenden FeslgrprängeS und himmelhoher Begeisterung das Unterste zu oberst gekehrt, das republikanische StaatSideal zum alten Eisen geworfen und auS der monarchischen Rumpelkammer Verstaubte Fetzen ehemaligen königlichen Glanze- hervorgeholt, um sich. behängt mit dem Flitter verflossener Zeiten, den kritischen Augen deS Ezaren und seiner Umgebung eindrucksvoller als es der bürgerliche Frack, die nivellirende Errungenschaft der Sans» culottenperiode vermag, zu präsentiren. Ueber dir kleinlichsten und peinlichsten Fragen der höfischen Etiguette haben diese eigenartigen Republikaner, die sonst bei jeder Gelegenheit mit ihrer „leiden schaftlichen Liebe zu den Prinzipien der. großen Revolution" zu paradiren pflegen, langathmige Erörterungen in der Presse sowohl wie bei den offiziellen Zusammenkünften der leitenden Staats männer gepflogen, die zum Zwecke der Vorbereitung des Czaren- beinchs abgehalten wurden. Tabei ist eine so hochgradige Ent äußerung von irdem, auch dem bescheidensten republikanischen Selbstgefühl hervorgetreten. daß selbst eingefleischte „Hoffchranzen" und „Bnzantiner in monarchischen Staaten mit einem Gefühl des Neides aus solche unerreichbare Leistungen blicken dürften. Am stärksten haben die französischen Republikaner gegen ihr eigenes Fleisch gewüihet. indem sie eine Diskussion der Frage zuließen, ob die Gemahlin des Präsidenten einer Kaiserin „ebenbürtig" sei Von der Beantwortung dieser Vorfrage hing nämlich die Ent scheidung darüber ab. in welcher Weise das Oberhaupt der Republi sich bei dem öffentlichen Auftreten in Gesellschaft des CzarenpaarS zu verhalten hätte. Wäre die Gemahlin des Präsidenten „eben bärtig", so würden beispielsweise bei einer Ausfahrt der Präsident und der Kaiser den ersten, die Präsidentin und die Kaiserin den zweiten Wagen einnrhmen. Tie republikanischen Staat-gelehrten sind aber der Ansicht, daß die Verfassung eine Gemahlin des Staatsoberhauptes als solche überhaupt nicht kenne. Daraus folgert man. daß die Präsidentin sich an der Seite der Czarin nicht öffentlich zeigen dürfe, und um aus den Schwierigkeiten der so geschaffenen Situation einen Ausweg zu finden, hat man alles Elnstes den Vorschlag gemacht, der Czar mit seiner Gemahlin solle in dem ersten Wagen die Rücksitze einnehmen, während der Präs, dent der Republik sich piguesolo nnd demüthtg-beschciden dem Kafferpaarc gegenüber zu placiren Hütte! Es verlautet noch nichts Bestimmtes, in welcher Richtung die Entscveidung in dieser An gelegenheit gefallen ist. ans deren praktische Lösung man wirklich gespannt sein darf. Inzwischen ist mit Bezug auf die Rolle der Präsidentin bei den sonstigen offiziellen Gelegenheiten der Pariser Kaiseriage das Gerücht verbreitet wordm. der Ezar werde die Gnade haben, den Wunsch zu äußein, daß die Präsidentin doch auch einmal ans ihrer verfassungsmäßigen veilchenhaften Ver borgenheit heraustrelen möchte. Ein solches Uebermaß von Huld muß natürlich selbst die abgehärtetsten Republikaner bis zu Thränen rühren. Ten Gvifel der Popularität aber läßt man den Czarcn erklimmen durch die weitere Meldung, daß er. der autokratische Herr deS Hnndertwillionenreiches. die zuerst von den Franzosen selbst nicht in Aussicht genommene Belheiligung der beiden Kammerpräsidenten an dem Ernpfange in Cherbourg aus eigenem Antriebe gefordert Hobe, „uni nicht die Souveränetät deS franzö sischen Volkes durch Mißachtung eines Theiles seiner verfassungs mäßigen Vertreter zu verletzen". Auch dieser blühende Unsinn wird in der Oeffentlichkeit gläubig hingenommen und erregt unbeschreibliches Entzücken. In Wirklichkeit verhält sich die Sache so, daß die Kammern über ihre anfängliche Vernachlässigung in dein offiziellen Festprogramm in.republikanffchen Zorn" gerathen regenten Philipp von Orleans dermaßen vn «msills, als ob dieser ein Kammerlakai des czarischen Hofes und nicht der stellvertretende Inhaber der französischen Königsgewalt gewesen wäre. Trotzdem soll Peter der Große damals, wenn auch vergeblich, versucht haben. Frankreich für ein Bündniß gegen England zu gewinnen. Der zweite beveutsame Besuch war derjenige, den 1782 der damalige Groß fürst spätere Kaiser Paul l. dem König Ludwig XVI. in Paris ab stattete. Paul I. trug sich bereits mit ausgeprägten Allianz gedanken. wie aus den Worten hervorgeht, die er in Versailles an der Wiege des Dauphins an die Erzieherin richtete: „Erinnern Sie den Dauphin oft an den Besuch, den er heule empfangen hat. Erinnern Sir ihn an die Liebe, die ich Ihm in seiner Wiege zeigte und die eine Bürgschaft ist für die Allianz und die ewige Einigkeit zwischen unseren Staaten." Diese Aeußerung Pauls I. steigt jetzt plötzlich in Frankreich an die Oberfläche deS geschicht lichen Bewußtsein- empor und nährt Hoffnungen, die sturmes schwül und verderbendrohend in die politische AtmospWre deS neuen Jahrhunderts htnüberwitlem. Eine richtige Würdigung der geschichtlichen Ereignisse sollte aber auf französffcher Seite gerade solche ausschweisende Illusionen zerstören und die Nation zur Ruhe und Mäßigung mahnen. Nach Paul I. kam Alexander I. nach Paris, aber als siegreicher Feind des zum Friedensstörer der Welt gewordenen Frankreich, Seitdem verlautete lange nichts wieder von einer ruisiich-französischen Freundschaft, auch nicht gelegentlich des Beluchs Alexanders II. in Paris im Jahre 1867. der nur ein ganz formeller Akt der Etiqurtie war. Selbst Alexander UI, der den französisch-russischen Verbrüderungsaktionen freien Lauf ließ, brachte es doch nicht über sich, seiner Abneigung gegen den in Frankreich herrschenden Geist so weit Herr zu werden, um jemals die Gastfreundschaft der Republik in Anspruch zu nehmen. Wenn sich jetzt Nikolaus II. von der Abneigung seines Vaters emanzipirt und nach Paris kommt, so mag das immerhin von den republi kanischen Machthabern als ein Erfolg ihrer Politik in allen Ton arten gepriesen werden. In Deutschland wird man nichts dagegen einzuwenden haben, daß die Franzosen sich russischer als die Russen selbst geberden, so lange nur die damit verbundenen offenen oder versteckten Ausfälle gegen Deiilschland nicht dasjenige Maß über schreiten. dessen Jnnehaltung von der Fortdauer normaler Be ziehungen zwischen den beiden Staaten unbedingt geboten wird. Im Ucbrigen kommt für das deutsche Unheil über die politische Tragweite des russischen KaiserbeiuchS in Frankreich in Betracht, daß ihm die Besuche in Wien und Breslau vorhergrgongen sind, daß die dort erzielten politischen Resultate zweifellos feststehen und daß der Czar. aller von französischer Seite gemachten An strengungen ungeachtet, nicht hat bewogen werden können, in einem republikanischen Staatsgebäude zu wohnen, sondem daß er in der russischen Botschaft in Paris absteigen wird. Außerdem ist es eine feststehende Thatsache. daß von Petersburg aus bereits vor Wochen, als die chauvinistische sranzösffche Presse anfing, gegen Deutschland ungezogen zu werden, lehr energisch und mit Erfolg abgewtnkt worden ist. Auch hat der Czar sich während seines Aufenthalts in Frankreich jegliche Art von chauvinistischen Kund gebungen rundweg verbeten. Nichts deutet also daraus hin. daß die bevorstehenden Oklobertage in Frankreich eine Wendung in der internationalen Politik Rußlands herbeisöhren würden, die an Stelle der realen Interessen die Wandelbarkeit leicht entflammter, aber auch ebenso leicht verrauchter Gefühle zu setzen geneigt sein könnte. Fürs? Bismaick hat noch in diesen Tagen der russischen Politik in den „Hamb. Nachr." das Kopliment gemacht, daß sie die augenblicklich „bestinstradirtr" auf dem ganzen Kontinent sei. Daß eine solche Politik Frankreich nicht vor den Kops stoßen, daß w das ihr freigebig ausgedrängte französische Entgegenkommen sich dankend gefallen lassen wird, ist selbstverständlich. Daß sie aber auch ihre ganzen sorgfältig vorbereiteten Zukunitspläne, bei denen >ie natürliche Entwickelung der Tinge eine leitende Voraussetzung lildet, nicht um französischer Revancheiollheiten willen mit einem Schlage auf das Spiel setzen wird, ist nicht minder einleuchtend Mutdmußliche Witterung: Niederschläge in Aussicht. entaegenwirken. 8. die Einsuhr edler Hausthier-Rassen land nach Afrika und Ausfuhr geeigneter Thierarten i . ausDeuttch- >ch Afrika und Ausfuhr geeigneter Thierarten nach Europa zu betreiben und 4. den Betrieb der Landwirthschnst z» heben und die deutsch-afrikanischen Kolonien den weiteren bäuerlichen Kreisen zu ertchließen. Um diese Pläne zur Ausführung zu bringen, wird die „Deutsch-Afrikanische Landwirthschaslsgesellschast" in Sjidwest- Airita und Ost-Asrika Farmen anlegen, damit die Kolonien ihren Bedarf an Schlacht- und Zugvieh von diesen beziehen können. Gleichzeitig wird die Gesellschaft ihr Augenmerk auf alle irgrnd- wie verwendbaren Thiere richten, dre im Bereich der Kolonien Vor kommen. Aus ihren Farmen wird sie durch landwirtbschaftlichc Versuche feststellen, ob ein Thetl der deutschen Auswanderer nach unseren Kolonien abgeleitet werden kann. Sie beabsichtigt schließ lich einen regelmäßigen Verkehr der Ochsenwagen von der End station der Usambara-Eisenbahn nach dem Kilimandscharo. Berlin. Französische Blätter lassen sich aus Berlin melden, daß ein großer allgemeiner Ausstand der deutschen Wollindustrle- arveiter unmittelbar uevorstehe. Diese Nachricht ist erfunden. Es liegt weder eine Veranlassung zu einem solchen Ausstande vor. noch aber besteht unter den Textilarbeitern irgendwelche Absicht, in einen allgemeinen Ausstand einzutreten. — Der Reichskanzler zu Hohenlohe kehrt morgen hierher zurück. — Tie .Norod. Allg Zta ständigkei Sollte i» .. , liche Kompetenz sestgehalten werden, so würde eine Reform nach einer anderen Richtung zweckmäßiger sein. Jede Klage sollte zu nächst nur vor den Einzelrichter gelangen, ganz glelchgiltio, ob dies ein Amtsrichter oder ein Landrichter ist. Der Einzelnchter müßte befugt sein. Vergleiche zu schließen, Nersäumnißurtheile oder Urcheile auf Grund eines Anerkenntnisses oder Verzichtes zu er lassen Wenn sich dagegen herausstellt, duß eine kontradiktorische Verhandlung nothwendia ist, dann verweist der Einzelrichter bei einem Objekt über 300 Mk. das Verfahren vor das Kollegium. Das Verfahren vor dem Einzelrichter dürste dem Anwaltszwang? nicht unterliegen, jede Klage aijn ohne Zuhilfenahme des Anwaltes eingeleitet werden können. Berlin. Tie ..Post" schreibt: Aus allerlei Anzeichen ist zu schließen, daß die Befürchtung, man werde auf konservativer Seite den Antrag Könitz in kommendem Winter mit dem gleichen Naö druck behandeln, wie es namentlich im vergangenen geschehen ist. grundlos ist. Berlin. Der nationailiberale Deiegirtentag nahm nach 7stü»diger Debatte die Resolution über die allgemeine Stellung der Partei im ersten Tbeilc einstimmig an, der zweite Theil fand mit großer Mehrheit Annahme, also unter Verwertung des mit- getheilten Antrages Bueck und Genossen. Berlin. Die Anträge des Centralvorstands für den national-, liberalen Telegirtentag werden veröffentlicht. Es heißt darin u. A.! in Bezug auf die w'rihschastliche Politik: Die nationailiberale - Partei bewahrt auf wirthschastlichem Gebiete ihren Charakter als All! ! Zty." befürwortet die Erweiterung der amtsgerichtlichen Zii- gkeit im Civilprozesie bis zu einem Objekt von 500 Mk. — s? 3 e indessen an der Grenze von 300 Mk. für die amtsgencht-L A " I.'! L. I:: sind, und daß der Präsident aus Angst vor der nach der Abrciie > Warten wir also ruhig ab, was die nächsten Tage bringen werden. des Kaisers zu gewänigenden Abrechnung wegen dieses Punktes nachträglich das Versäumte gut gemacht hak. Trotzdem thalcn die Herren Loubet (Senolsptäsident) und Brisson (Kammerpräsident) im Anfänge noch so. als ob sie schmollen und einen Beweis edlen republikanischen MännerstolzeL geben wollten, indem sie sich weigerten, dem Ezaren bis Cherbourg mit cntgegenzufahren, und ihn erst bei der Ankunft in Paris begrüßten wollten. Diese An wandlung von Steilheit des Rückgrats wählte aber nur einen kurzen jchönen Augenblick. Im nächsten Moment schon gab eS einen Krach und die republikanischen Wirbelsäulen der beiden Herren knickten elendiglich zusammen. Was die unter solchen Vorzeichen begonnenen Czarcntage in ihrem Verlaufe selbst bringen werden, kann man sich im Voraus ungefähr ausmalen. Nur muß man immer gewärtig bleiben, daß selbst die kühnste Phantasie von der Wirklichkeit der Bauchrutscherci noch übertroffen werden dürfte. Für uns kommt bei alledem lediglich die eine Frage in Be* trocht. welche Folgen das augenblickliche forcirte Liebeswerben der Franzosen um die Gunst Kaiser Nikolaus II. mit Bezug auf ge* wisse unausgesprochene französische Wünsche haben könnte. In dieser Hinsicht ist es lehrreich, einen geschichtlichen Rückblick auf die bisherigen Beziehungen zwi'chrn Frankreich und Rußland zu werfen, soweit sie In den Besuchen russischer Czaren in Paris znm Ausdruck kommen. Der erste Czar. der seinen Fuß auf Pariser Boden setzte, war Peter der Große. Er kam im Jahre 1717 in die französische Hauptstadt nnd behandelte den damaligen Prinz- Wenn nicht alle Anzeichen trügen, dürsten Dieicnigen Recht be halten. die der Meinung sind, daß der Sturm sich, ohne Schaden anzurichten. austoben und auch den von den Franzosen so heiß- ersehnlcn schriftlichen Allianzvertrag nicht auf den republikanischen Miillsterlisch wehen werde. Fernschreib- und Fernwrech-Berichte vom 3. Oktober. trigen Mittagstafel bei dem Kaiser in «Präsident Graf Wilhelm Bismarck be- Cngländer und der Kongo Berlin. Zur Romintril war auch ... fohlen. — Um den Bestrebungen der i regierung. den Handel Centralafrikas aus seinen altgewohnten Bahnen durch Deuffch-Ostafrika abzulcnken. die bereits nicht ohne Erfolg geblieben sind, energisch enlgegenzutreten. bildet sich augen blicklich unter dem Protektorat des Herzogs Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwer n. dem Protektor der Deutschen Kolonial« aescllichaft. ein Kom tee auS allen Ständen unserer besten Gesell schaft zu dem Zwecke, eine Tanganvika-Cn'kdition in die Wege zu leiten. Die (Zntt ative hierzu ist aus den Gouverneur v. Wiß- mann zurückzuführen, welcher auch dem Komitee angehören wirb. Wtßmann bezeichnet einen Dampfer aus dem Tanganyika als das dringendste augenblickliche Bedürfniß für unsere Kolonien. Der Dampfer „Hedwig v. Wißmann* soll in erster Linie dazu berufen die wtrthschaftlichc Erschließung weiterer fruchtbarer Gebiete handelspolitischen sein, fördern. chei Deutschlands zu veredeln und zu vermehren. 2. alle Maßrea fördern, welche der Entstehung und Erweiterung von Viehs, ^ ,eln zu Viehseuchen schädigen oder die Grundlage unserer VolkSwirthjchast umzustoßen geeignet sind. Derartigen Bestrebungen entgegenzntrrteu erachtet die nationalliberale Partei für ihre Pflicht, aber ebenso iür die Pflicht jeder das Staatswohl allein zur Norm nehmenden Regier ung. Die Delegirten Bueck und Crasemann und Genossen bean tragen die Ausnahme folgenden Satzes: „Die nationalliberale Pariei verwirff den Antrag Kanitz und jeden anderen Versuch, die Versorgung der Bevölkerung mit nothwendigen Lebensmitteln monopolistisch zu gestalten: sie weist das Bestreben zurück, an die Stelle der Handels- veriragspolitik ein Svstem des Zollkriegs zu setzen: sie verlangt die Ausrechierhaltung der gesetzlich bestehenden deutschen WährungS- ordnung; sic erklärt sich gegen iede Gesetzgebung, welche bestehende Formen jeglichen Geschäftsverkehrs zerstört oder Verwaltungs behörden die Vollmacht zu derartigen Eingriffen criheill: sie fordert die Ablehnung des prelißische» Antrags aus Handwerksorganisalion und jedes anderen ans Wiederherstellung des Jmpszwangs gerich teten Vorschlags. Frankfurt a. M. Ter „Jrkf. Zig." wird aus Konstanti nopel gemeldet: Stambnl war gestern Nacht der Schauplatz blutiger Scene». Die Sostas der Stambnler Ledrrsgc verab redeten, in der Nacht behufs Demonstrationen in den Mdiz-Kiosk zir ziehen Sic wurden von Truppen umzingelt, die eine große Menge Sostas tödtekcn, die übrigen aber zur Rückkehr zwangen. An den Haiiptmoscheen wurden, wo das Volk die Waschungen vornimrnt, scstgenaaelie Schashäute gesunden, aus denen mit rothcr Tinte aufreizende Proklamationen gegen die Christen und euro päischen Souveräne geschrieben standen. K sc I. Prinz Heinrich hat heute das Kommando der 2. Division auf dem Panzer „König lassen. rreivondent der „Köln. Zig." er fährt gleichfalls, daß das Czarenpaar aus der Rückreise von Paris Darmstadt und Potsdam besuchen und dort drei Tage znm Be suche der deutschen Majestäten verweilen werde. Derselbe Korre spondent versichert, daß die Verlobung des Großfürsten Serge, Michailowtiich mit der Prinzessin Marie von Griechenland aus- gelöst worden sei. Gießen. DaS Schwurgericht vernrthcilte den ehemaligen Rechner der Stadt Vilbel. Rausch, wegen Unterschlagung von 17,000 Mk. zn 4'^ Jahern Zuchthaus und !) Jahren Ehrverlust. Flensburg. In der heutigen Verhandlung über den Ein sturz einer Anlegebrücke bei der Germania-Werst in Kiel an, 18. August 1805. wobei 13 Personen das Leben einbüßlcn, gab das Sceamt den Spruch ob. das; der Unfall dem zn hastigen VordtSngen der Arbeiter auf die Brücke znzuschreiben sei. Die Brücke habenden Anforderungen genügt. Memel. Heute, als an dem Tage, an welchem vor 80 Jahren der damalige Prinz Wilhelm in Memel znm ersten Male in die Front der Armee cintrat. fand in Gegenwart des Grafen Lehn dorfs als Vertreter deS Kaisers, des Loerpräsidenten Grafen Bis marck und anderer hoher Gäste die feierliche Enthüllung des Koffer Wilhelm-Denkmal- statt. Das Denkmal ist der Stadt von dem Kommcrzienrath Pietsch zum Geschenk gemacht worden. Tilsit. In dem Prozeß Wilsche! bekundeten heute die ärzt lichen Sachverständigen, daß der Angeklagte verhandinngssäliig und im Stande sei, seine Vertbeidtguna selbst zu führe». Der Staatsanwalt beantraate. die Schuldsraae im vollen Umfange der Anklage »u bejahen. Die Veriheidiger beantragten Freisprechung. Die Geschworenen vrrncinlen beide Schuldfragen, worauf der An geklagte freigesvrochm und sogleich in Freiheit gesetzt wurde. i-
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