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Dresdner Nachrichten : 18.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189311181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18931118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18931118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-18
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.11.1893
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38. Jahrflang. «ufl. 56.U0» Stück. Uufftvllialttol wlt Ullü «ku« LmItBr: - b«»»I»on», ««R»t«r l-vlcämwlieh, vvhh>etlm« ßsoci, ruverll-.'-ia p> : 20. 25. 40 II Mb' Kckml-Hlwltln, kugeln ans 1lul/<>rtra1ci-8«:h»»iu, ru> ßarkrei: unter >Vüm»e. «toker vneraix-1, Kcblaiml^. vo«.:jo l'k. tl'atr-otul. ru 1'/, I. 4l 2.5«> i. >1 X,>ali. — 3. ?aui l.'abc-.Ilrc-ä-» Dretden. 1803. OozekLöräesMel >«»«<! fttkllnck Kspplsek ^U> EM k«bbch>,LlM WkiiLtkk^iiIleiteii ja !«!»«» empbeblt io grSastor lßrtLnaltl »»«UxSr. 3, itooLcddt ck-w ^Uwarllt. SlLSVLLrvll '! «öÜnsU unil uopAfLlllg ckurc-U I krie«ä8o l.üvk«s.^7ci«7-suirkLu m 8ÜNUII.I jecler ^rt IIU8 ckeu hväsuteniotc-n <il.l.->h>U1au «ie- In- uu-1 D LuLhuräos, emptedieu io rsiebtraltixer Au-»a1rl ktkl «tk 8ttlm, L?I. 6 flitzsoroov», ^ !V«»»»«nl8t II. K evmupvvvIr-t^U«- IIIV. ?Ll-fÜIl!8 von llLvIikitltiftvw, lieb lichem Akadlxr-rucU, in zrr6d>«1vr ^u§»M rm«i itllon l'rei^Ia^eo. kriiiklitzi'- LI»»«;«»« II I4«v»^Iieu »»mptvp L»»I» /.um Iteillizzcu uuck Uailüiuirenä'l I.ust in VVolm-, kruuiceo- /iiumcru etc. 8Udtzl8 in terndts», uaturxet reuen lllumvuzsc-rücheu.rum lüu- leMU IN Hüachc. llllN'I- ^ Hube» l'aschentüciier. V. Lolli» vlltllwLllll, -i«I»1i»»»->»tv«»»>.i; 18. »1. UwiilLabp»!«. II. «r. zss. tpiczcl:°« LLlLLSL!^ -"Eff Sonnabend. 18. Rovbr. »«Milcht. Tie Frage einer Aendcnmg des sächsi'chen Einkommenstcuct- Gesetze- in der Richtung einer Erleichterung der mittleren Ein kommen und der gänzliche» Freilassung der untersten Struerstuien dürfte in der gegenwärtigen Landtagssession trotz des Mangels eine» Hinweises in der Thronrede aus die Stellung der Regierung zu dem Projekt in Fluß gebracht werden. Tie letzten Zweifel in dieser Beziehung verscheucht der Umstand, daß .Da- Vaterland" sich veranlagt sieht, in längeren Au-führungen den konservativen Standpunkt gegenüber der in Aussicht genommenen Reform, die in weiten Kreisen als unabweisbares Brbürfniß empfunden wird. I darzulegen. Mit Rücksicht auf die ausschlaggebende Position, weiche diekonservativ« Partei mit ihren 44 Stimmen im Landtage einnlmmt. verdienen die Auslassungen de- genannten BlatteS hervorragende ! Beachtung. Die unmitt elbare Veranlassung zur Erörterung des i Gegenstandes von Seiten de- konservativen Organs ist merk- Iwürdigeiwei'e in einem Anstoß von außen her zu suchen. Der I Artikel knüpft nämlich an eine Meldung eine- Münchener Blattes la». welche besagt, daß Regierung und Landtag in Sachsen gegen Iden Ausfall der iüns untersten Steuerstusen (Einkommen bis zu IstOO M s keinen Widerspruch erheben würden und daß ein in lon- liervativen Abgeordnetenkreiscn geplanter Antrag aus Herab- Iminderuiig des Steuersatzes für die mittleren Stuien auf »inen IBetrag. der etwa einen Ausfall von einer Million Mark ergeben Iwürde, ebenfalls Aussicht auf Annahme habe. »TaS Vaterland" erklärt allerdings den angeblichen konservativen Antrag sür ein Lnslgebilde und legt den Mittheilniigen der Münchener Quelle I überhaupt nur den Werth eines Stimmungsbericht» bei. Jndcß siebt das Blatt sich doch genöthigt. gleichzeitig die Aufnahme der I«krage durch den zur Zeit tagenden Landtag >o ziemlich als tait Iseeouipli auzuerkcnnrn und anS diesem Grunde die für die Haltung H kon'ervativcn Fraktion entscheidenden Gesichtspunkte zu Dieselben gipfeln in der Forderung einer Entlastung fder mittleren Klassen, soweit eine solche irgend möglich erscheint, in Verbindung mit einer Erhöhung der Progression in den höheren 15 Klassen, die mindestens die in Preußen angeführte Minimalgrenze des Prozentsatzes erreicht. Die gänzliche Befreiung der niedrigsten Einkommensteuer Klassen halt .Das Vaterland" jedoch sür bedenk lich Ta» Blatt erinnert daran, daß mit dieser Maßregel, wenn sie sich nicht ans die alleruntersien Stufen beichränkte, sondern sich etwa bis zn einem Einkommensatz von (»XI Mk. erstreckte, sür viele Staatsbürger der Verlust de» Landtagewahlrechts verbunden »ein würde. Diese von den Sozialdemokraten gefürchtete Folge könnte nur durch eine Aenderung der Verfassung wett gemacht werden. Aber sür eine Verfassungsänderung in diesem Sinne würde weder die Negierung, noch die konservative Fraktion zn haben sein. Ueber die Steigerung der Progression in den höheren Klassen scheint aut allen Seiten Einverstöndniß zu herrschen, soweit da» Prinzip in Frage kommt Der Prozentsatz wird so zn bemessen sein, daß der Ausfall, welcher infolge der Erleichterung der mittleren und der eventuellen Befreiung der untersten Einkommen z» ge wärtigen ist. ausgiebige Deckung erfährt. ES ist kam» anzunehineu. Laß wegen diese- Punkte- die Meinungen ernstlich auseinander platzen werden, umsoweniger, als bereit- im verflossenen Landtag in der 1!. öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer Herr Vice» Präsident Georgs eine sehr entgegenkommende Erklärung abgegeben bat. in der e- u. A. heißt: .Die Frage einer Wetterführung der Progression ist seit einer langen Reihe von Jahren bei unS er wogen worden und wir haben nie die Gründe verkannt, die wohl > dafür sprechen können. Auch ist von einer Reih« von Rednern, l speziell auch au- der konservativen Partei, die Bereitwilligkeit zu ! einer Revision de- Einkommensteuergesetze» in diesem Sinne auS- I gesprochen worden. Ich glaube also, meine Herren, daß wir dir ^Gewißheit haben, daß in der Jinanzdeputation im Sinne der Inregungen, die hier gegeben sind, diese Fragen erneut zur Er örterung komm«, werden " Ebenso glatt dürste die Frage der steuerlichen Entlastung des Mittelstand«- erledigt werden. Da di« mittleren Klassen meist den gc- Isammten EinkommenSbetrag zum Lebensunterhalt bronchen und ihnen Idahcr dic Entrichtung de-jetzigen verhältnißmäßig zn hohen Steuer satzes besonder» schwer fällt, so ist dir Forderung gerecht fertigt, auf ^ diesem Gebiet bi« zur äußersten Grenze der Möglichkeit ln der Erleich- l terung z» gehen. Die besondere Nothlage de- Mittelstand,» läßt sich zahlenmüßig Nachweisen. Tie Ergebnisse der Einschätzungs-Statistik im Königreich Sachsen haben in der 12,ädrigen Periode von 1879 dis 1890 den Beweis eine» stetigen Rückgänge- des prozentualen Antbeil» de» Mittelstandes am Geiammteinkommen geliefert. To» Berhältniß de- Einkommens der einzelnen Steuerklassen zu dem Gesawmtrinkommen innerhalb de» genannten Zeiträume- stellt sich folgendermaßen dar: 1. Der Antbeil der Klassen von 0 dis 600 Mk. Jahreseinkommen am Gesammtrinkommen ist gefallen. 2. Der Antheil der Klassen von VX) bis 1400 Mk. ist stetig ge stiegen. 3. Der Antheil der Klassen übn 6300 Mk. ist ebenfalls stetig gestiegen, und zwar desto stärker, je höher die Klasse (in den höchsten Klassen in 12 Jahren um da» Neunfache). 4. Nur der Antheil der Klaffe von 1400- 8300 Mk . also gerade der Mittel klasse. ist stetig gesunken. ES sind also die niedrigste und die Mittelklasse in dem verhäliniß ihre» Klasseneinkommens zum Ve» sannnteinkonnnen zurückgegangcn. Dies« äußerlich gleichen Er scheinungen sind aber ans verschiedene wirthschaftliche Ursachen znrückzusühren. In der untersten Klasse hat nämlich «in fort- «setzte» Ausrücker, der Eingeichätztrn in höhere Klassen statt- -tstrndrn. Daraus folgt, daß die materielle Loge diew« 2 heil- her Steuerzahler sich fortdauernd gebrssect hat. Ander» liegt die Sache bet der Mittelklasse. Hier hat kein Ausrücken slattgesuaden. sondem der prozentuale Antheil der Zahl der Eingeichätztcn dieser Klasse zu der GrsammlzM der Eingcschätzten lst sich durchschnittlich gleich geblieben, während trotzdem der Antheil dieser Klasse am Geiammteinkommen sich stetig vermindert Hot. Es erscheint daher als da- Gebot einer beiligen sozialpolitischen Pflicht, dem Mittel stand. der mühsam zwischen der Zwickmühle der Plulokratie und de- Proletariats um seine Lebenshaltung ringt, von Staals- wegen durch entsprechende Herabmindernng seine» Beitrag» zu den öffentlichen Lasten unter die Arme zu greifen und zwar mindesten» derart, daß der Steuersatz erst von 10,000 Mk. an aus 3 Prozent nvrmirt wird, unbeschadet der bei weiterem Ansrücken vorznnehmen- den Progression. Auch die Jndividnalisirung der Steuer, d. h. die gesetzliche Berücksichtigung individueller Momente, die eine subjrk- live Erleichterung des StenerbctrageS vom Standpunkt der Billig keit aus wünschcnSwerth erscheinen lassen, muß im Interesse de» Mittelstandes angestrebt werden. Wenn es möglich wäre, meint das Eingangs genannte konservative Blatt zutreffend, mit der Ent lastung drS Mittelstandes zugleich eine Jndividnalisirung der Steuer zu verbinden oder vielleicht diese Entlastung von vorn herein individuell zu gestalte», d. h. den Familienvätern zukommen zu lassen »nd nicht den Junggesellen, den Kinderreiche» und nicht den Kinderlosen, so wäre damit ein Alt ausglcichender Gerechtig keit vollzogen. Das; unsere Regierung auch in dieicm Punkte das Beste will, hat sie «st neuerdings wieder bewiese». Man sollte ab« diese Jndividnalisirung möglichst nicht als Ausnahme be handeln und der Entscheidung der Beamten überlassen, sondern als Regel durchführen und gesetzlich iestlegen. Vereinzelte tech nische Schwierigkeiten werde die Durchführung dieses Grundsatzes vielleicht verursachen, aber unmöglich ist sie nicht, wie das Beispiel der preußischen Gesetzgebung beweist. Die dritte Forderung der gänzlichen Freilassung der unlersten Sinsen wird dagegen voraussichtlich lebhafte Erörterungen Hervor rufen. An sich freilich glelst sich die Aushebung der »niersten Stener- siusen schon aus Erwägungen rein praktischer Natur an die Hand. Die Statistik über die Ergebnisse der Eiukommeiistener-Eimchätzung von 1890 thrill die Grsamiuthcit aller Steuerpflichtigen drs Königreichs Sachsen (zusammen 1.104.009) in 4 Klassen: die l. Klasse enhält dir Einkommen bis zu 800 Ml. Höhe und umfaßt nicht weniger als 67' - Prozent aller eine Einkommensteuer ent richtenden Pcuouen. Tie,e 67' - Prozent aber bezahlen nicht mehr als 1'Mill. Mk aic Stenern. Ter Griammtertrag der Ein kommensteuer beläuft sich ani 20' - Mill Mk. Wählend aiio 22' e Prozent aller Slenrrzakler Ist Millionen anibringen. tragen 67' .' Prozent nur I'Mill Ml. zu der Gesammtiumme bei. Tie Kosten der Arbeit aber, weiche den Behörden durch die Ver anlagung und Erhebuirg dieser I'- Millionen vernriarht werden, beziffern sich aus eine summe, die den Betrag der cinziihcbenden Sleuergiiole nahezu erreicht, sodaß die Aufhebung der Besteuerung der untersten Klassen tliaOachlich dem Fortfall einer ebenso lästigen wie unnützen Schererei lür die Staatsverwaltung gleich kommen würde. Hierzu kommt, das; dir in Preußen erfolgte Befreiung der Etinommen unter 9>» Mt einen gewissen moralucyen Druck auch nur die sächsischen Steuer Verhältnisse auSübt. ein Truck, dem allzu sinnen Widerstand zu leisten aus wohlverltandener Rücksicht aus die Unschädlichmachung sozialrevolutionärer AqitationSbebri vielleicht nicht ralbiam sein würde. Ueberdies liegt eine Maß nahme der voraedachtrn Art im Interesse der Btlli'gkdil. weil gerade die untersten Volksklassen ol» Hauptkonsumenten der Masien- verbrauchSartlkrl sehr wesentlich durch die indirekten Steuern belastet werden. Ans der anderen Seite läßt sich freilich nickt verkennen, daß die politische Seite der Frage Anlaß zu ge wissen Bedenklrchkrilen bietet. Die Einbuße drS LandtagSwahl- rechts. weiche nach den einschlägigen VenassungSbestlmmunarn mit dem Verlust der Qualität als Steuerzahler verbunden ist. bringt die Gefahr mit sich daß die von ihr Betroffenen sich als Staatsbürger -weiter Klasse süblen und daher eine besonders leichte Brüte für die sozialdemokratischen Agitatoren werden. Aus diese Weise käme man an» der wiilhschastlich-revolutionäirn Sculla In die politisch-revolutionäre Ebaryddis. Es bliebe dann also nur das Mittel einer Verlass,ings-Slcnderung übrig. Daß die Ordnungs- Parteien bet der Eigenart der in Betracht kommenden Verhältnisse sich nur mit schwerem Herzen werden entschließen können, gerade diesen Weg zu betreten, kann nicht Wunder nehmen. Trotzdem wäre es voreilig, daran zweifeln zu wollen, daß es der vereinten Weisheit der Regierung und der Landdote» gelinge» werde, mich diele heikle Frage aus dem goldenen Mittrlpiade. der allezeit am nächsten zum Ziele liegt, rinn befriedigenden Lösung entgegen Muhren. — Präsident v. Levcnow schlägt vor. dir nächste Sitzung am Montag zu halten mit der Tagesordnung: Schleunige Anträge a»> Einstellung ichwebender Strafverfahren und erste ev zweiteBerathnug der Handelsverträge mit Serbien. Rumänien und Svanirn — Abg. Di. Bachem Eenlr.) wünscht, daß die Bnathuna d« Haudrl; venrage erst an, Donnerstag stattfindr, da eS dis Montag nicht möglich sei. da» Material ausreichend zu studiren. um bestimmte Stellung ein,»nehmen. — Adg. Rickert (freisff ist Freund der Ver träge. wünscht ab« Alles vermieden zu sehen, ivas den Eindruck der Ueberhastung machen könnte und stimmt deshalb fürTonnris- taa. Nachdem sich noch die Abgg. Dr Hammachcr (nat.-lib und Richter (stell. Volksp) für Donnerstag erklärt haben und Fihr. v. Manteuffel (kons.) mitgrtheilt hat. daß seine Freunde Urbrr- weisung der Verträge an eine Kommission beantragen wrrdc». wird die nächste Sitzung aus Donnerstag 1 Uhr mit der oben erwähnten Tagesordnung angesetzt. * Berlin. Bor dem Landgericht wurde heute üb« die An klage gegen den Abgeordneten Dr. Förster und den Redakteur Mull« der „StaatSbürger-Zeitung" wegen Beleidigung der Ge lichtsbehörden beim Unten er Prozeß verhandelt Müller wurre 'reigeiprochen Tr. Förster hat sein Ausbleiben mit nothwenLiger Anwesenheit im Reichstage entschuldigt, wo gleichzeitig über ocn Antrag aus Einstellung dieses Strafverfahrens derhandell wurde. Der Gerichtshof lehnte die Entschuldigung ab und beschloß dir zwanasweije Vorführung Dr Förster'«. Berlin. An den gegcnwärlig in Setzlingen slattsindenden Hosjagden nimmt Prinz Ludwig von Bayern als Gast des Kaiiers tuest. — Bei der gestrigen Rekruten-Vereidigung soll der Kaiser sein« Ansprache noch hinzugcsügt haben: Ich brauche christliche Soldaten, die ihr Bnterumer beten. Der Soldat soll nicht ieine» Willrn baden, sondern Ihr habt Alle einen Villen und das in mein Wille; e- giebt nur ein Gesetz und das ist mein Grietz Dir Angabe dieser Acußeruiig bedarf der Bestätigung. T R.) - " ^ ^ Fürst Bismarck schreibt einer Anzahl weslpreußischer na. T Henen. sie ihn welche Aerittchrtjb- und Kermprkch-Verichte vom l«. November. Berlin. Reichstag. Eingegangcn: Berordnung bctr. den Zollznichlag gegen Rußland. Nu, der Tagesordnung steht zunächst Wahl der Präsidenten und «Lchristsühnr. — Adg. Graf Hompesch (Eenlr.) beantragt Wiederwahl des Präsidenten v Levetzow und der Vicepräsidenten Fihr. v Buol-Bcrenberg und Tr. Bürcklin durch Zuruf. Die Genannten werden rinslimima rrnrderarwädtt. — Präsident v. Levetzow nimmt die Wahl mit Dank mr da» ihm schon so oft rntgearngcbrachlc Vertrauen an. Es werde sei« unausaeietzkk« ehrliches Bestreben lein, die Geschäfte de» Reichstage- grwssseiihast zu fördern und er werde sich darin durch Nicht» beirren lassen. An dieser Stelle werde er nicht« An dere- vor Augen hoben alt das Wohl de- Vatrrlande» und sie Würde der Volksvertretung (Beifalls. — Abga. v Buoi-Lcrenberg und Dr. Bürcklin nehmen glelchsallt die auf sie gesallcnen Wah len mit Dank o» Aus Antrag de- Abc» Graf v. Hompesch wer den sodann auch dir Lchrislsübrer der vorigen Session wiedecgewählt. Da- Hau» ehrt sodann a»i Aufforderung de- Präsidenten das Andenken des verstorbenen Abg. Frhrrr. v. Hornstein durch Erheben von den Plätzen Die schleunigen Anträge der Al'gg Frhr v. Manteuffel. Lotze und Dr. Fönt« aus Einstellung der gegen die Abga Frhr. v. Hammers««». Dr Förster und Ahlwardt schwr borden Strass«'ahrrn werden drhallelos angenommen Jnrwffchen sind weitere schleunige Anträge aus Einstellung der gegen dir Abgg. Herbert und Bued "hwedcnden Strafverfahren ««gegangen ihm telearaphisch eine Adreffe zugesandt haben, da sie ihn wegen 'einer Erkrankung nicht besuchen konnten, ans FriedrichSruh wört lich : »Meine Genesung geht langiam, aber doch io strtia vorwärts, daß ich mit Gottes Hitse hoffen dar», im Laufe des Winters die mihere Griuntheit wieder z» erlangen und w«?e ich mich dann stets freuen, meine politischen und vmönlichen Freunde, welche mich mit ihren, Brsuchr beehren wollen, hi« zu begrüßen." — Die zuständigen Ausichusse de-BundeSraihrs bcuetben heute über die Wrinfteuer. — Die deutsche überseeische Auswanderung betrug im Oktober 5750 Köpfe gegen 32U im Oktober vor. Jahres. — Zu der 1896er Berliner Geiverbrausstelluiig ist das Programm aus gestellt. Darnach ist die Ausstellung nicht aus in Berlin hergc- tiellte Gegenstände beschränkt, cs sind aber Hondelswaaren, soweit sie nicht eigenes Fabrikat der Aussteller sind, ausgeschlossen Kollektivausstellungen von Vereinigungen, auch wenn sie außer halb Berlin- molmeod-. Gewerbtreibeirde »mianen. werden möglichst gefördert D« Reichskanzler und der Ministerpräsident haben der Anrstellung 'orderndes Wohlwollen zrrgesagt. — Die korffervariven Abgg Frhr. v Hämmerst«». Frhr. v. (Nanteufsel und v Polenz haben beim Reichstag den Antrag eingebrachk. die verbündeten Negierungen zu «'»chen. dem Reichstag einen Geietzeniwurs vor- ziilege», nach welchem den Israeliten, die nicht Relchsaiigehötige sind, die Einwanderung über die Grenze» dcS Reichs unterlagt Ist. Aiißndem liegt von konservativer Seite ein Antrag au, Revision »es Alters- nnd Jnvalidenvnsicherimas-Gcletzrs vor. der dabin hinauslänft. die bei demMarkenstistrm heroorgctretcnen Mißstände zu beieitigen — Die elsaß-lothringischen Abgeordneten haben sogen« ,, Antrag cingklnacht: 8 2 de- Gesetzes »om l. Juli 1881 über die Verfassung und Verwaltung der Reicbslande wird in folgender Weiie abaeäiid«!: Ans den Statthalter der Reichslande geben die durch Gesetze nnd Verordnungen dem Reichskanzler nbcrwie'enrn Befugnisse über. Außerdem beantragen dieselben Abgeordnew» die Einführung des Rrichs-Prrßg«ctzes von 1874. Das Ccntrum hat seinen Antrag ans Aushebung de« Jes»iteug«rtzeS io rechtzeitig eingebracht. daß er die Priorität vor den anderen Initiativanträge» bat. Ferner beantragt da? Erntrum. die NcichOrearerang um Ani- liänrng darüber zu «suchen, wie die elsstündige Arbeitszeit bei den Frauen gewirkt habe. Au- der Antwort der Reich-rrgiernng roll der Schluß gezogen werden aus die Wirkung der elsstürrdigcn Arbeitszeit bei den Männer». Außerdem ist die Resolution vom Centrum gestellt worden, daß der Relch-kanzler sich entichließ«, möge, im Sinne der allerhöchsten Kundgebung über die Sozial politik zur Errichtung von Arbriterkammerii zn schreiten. — Folgende sächsische Offiziere crbicltrn preußische Orden: Den Rothen Adlnorden 4. Klasse Major Reiche-Eiienstuck. Hanpimann Müller und Oberstabsarzt 1. Klasse und Regiments«»;! Tr mc- Ev«t. iämmtirch vom sächsischen Infanterieregiment Rr. 1"5 .König Wilhelm II von Württemberg", den Kronenordcn 2. Klasse Oberst v Schmal». Kommandeur desselben Regiment-: den Kronenorden 3. Klasse Oberstleutnant Basse, rlalsmäkig« Stabs- 0'nzicr bei demselben Regiment. — Der preußische Kriegs»»»''«« erlaßt folgende Bekanntmachung: Durch eine Anzahl Zeitung«, gehen üb« die Ausgabe ne»« Gewehre ..88- an einzelne In- santcrie Tliivveiitheile Nachrichten, wetzbe geeignet sind, r» der Oefsenttichkeit durchaus irrige Vorstellungen zu erwecke». E» wird geschrieben: Die ..neuen Gewebre" hätten einen anderen Verschluß, anderes Kaliber und andere Läufe Tie anderen .alten Gewehre, an denen iehr viele Reparaturen vorgelommen seien, sollten in die ArtillcricdcpvtS zurückgezogen und zur Ausrüstung der Re'err'c- und Landwehrrrgimenter vcrwendct werden. Hierbei wird der Vcr< mutdung Spielraum gelassen, als wären in der Militärverwaltung sür diric Formationen mlndenvnthige Gcwrbrc gut genug Zur Berichtigung des .Borivästs" ist z» bemerken, daß eine Reu anserttgung von Gewehren in den Geivthriabriken dauernd stan- sindet. da die durch regelmäßigen Gebrauch der Abnutzung unter liegenden Grwrdre in regelmäßigem Umtriebe ersetzt wevecn müssen In letzterer Zeit ist nun an den Brr'chlüssen eine Einrichtung neu getroffen worden, welche nach den stattgebabten Ver'uchen mi: Sicherheit verbind«!, daß. fall» einmal die Metallbiil'e in der Patrone beim Abscbießen des Gewebt- platzen lallte, die zurück- prellcnde Pulvermasie da- Auge des Schützen verletzt. Di«e Ein richtung ist mi« Leichtigkeit an den Verschlüssen an,»bringen und ändert an denselben nichts. Gewehre, welche di«e Vorrichtung bereits baden, sind dezw werden letzt an die Truppe» »„.'gegeben Die bisher in den Händen derselben befindlich gewesene» gehen in die TevotS. um dort ebenfalls damit versehen zu werden Ma die Läuse angelst, io sind an den 1899 au-gegehenrn Läusen de» Gcw.-Hres ..88" nach statistischen Erhebung«' nicht mehr, sondern wenig« Reparalurrn vorgekommen als bei früheren Modellen »«mittelbar nach deren Neurm'ührnng Die vo'gekommenen Fälle von Ausbauchungen »nd geplatzten Läust« sind meist daraus zu,ück» Zufuhren, daß beim Schl-xei, tnshk'ondrrr mit Platzpatronen, fremde Körper (Land. Wnchpolstrr rc > sich in den Lausen de- I oriüeazLrszpirwiz^, :nezgog Hk oiarnsasinipz «llk ««luiusSirrmr : »or >8«» ,» an» ».>:: >„o<>,z»„n WWÄLSL «WH0KW » K»^p»Ucki
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