Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 22.11.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189311228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18931122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18931122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1893
- Monat1893-11
- Tag1893-11-22
- Monat1893-11
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.11.1893
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
St«L»1»oL« » ?eter«1i'. 17. , Valasutzurwutru« Sr », y» e«^I»»e I»lml»« ^lartzt Sr. ! >. verttiche» >»» Sächsische«. — Die vorgestern Abend tu de» »Drei Raben" «byehaltrne Versammlung de« k,use,v»««ye» Berrtn« wak sehe zahlreich deluckt. Der Redner de« Abends. Frbr. v. Schar- lemer-Alfi. führte nach einige» einleitenden Worte» de« Vor sitzenden. Herrn Hoiratb Dr. Mehnrrt. etwa Folgendes au»: Der kciiservotive Gedanke ist so alt wie die Staaten selber. denn die Grundiätzr der Vcrednrna der Götter und der Achtung vor den Grieben, welche da« Wesen de« konservativen Prinzip» bilden, sind von Anfang an in jedem EiaatSwelen vorhanden gewesen. Der KonirrvatiSrnu« unterliegt besonder« in der Gegenwart zahlreichen Anseindungen. Ader wenn man uns den Vorwurf de« Marasmus macht, dann wollen wir konservative» Männer uns erinnern, dah das Sprichwort sagt: .Im alten Wein liegt Tugend". Aon 'kii^iio sein beißt erhalten, aber nicht beim Alten sieben dlei den. E» kommt daraus an. diese gute und richtige Anschauung« weile in der Gegenwart überall wieder zur Gelluna zu dringen, wo sie durch Umtriebe und Mißgriffe aller Art beseitigt wor-en ist. In wichen» Sinne nennen nur uns konleivaiiv und wir wollen eö bleiben, so lange sich uns die Möglichkeit bietet, gegen die schmutzig gelben Finthen einer Alles nivellirenden Zeit an,ukänrpsr». Schon dir alte römische Geschichte dielet in dem Vorgang der bei den Grach« da« Beispeil einer ähnlichen konservativen Reaktion gegen dir Zersetzung der Gesellschaft, wie sie in de, Gegenwart zu Tage tri't. Das römische Reich war gewissermaßen da« Vorbild de« heutigen Manci'eslerthum«. I« drni Augenblilke, wo »S a» der Zers,tzuna des Mitlrl'tande« zu Grunde gehen drohte, erhob sich aus der Mitte des Adel» das grachlscbe Vrüderpoar und suchte den gesunkenen Mittelstand wieder zu beleben, wie dir Geich cd>e lehrt, ohne Erfolg. Das Römrrrrich zerfiel, um einer neuen Welt- ordnung Platz zu machen, die von dem rnrldrn Lichte des Eliristcn- tdum« erleuchtet war Seitdem ist die AusrkchlhaltilNg christlicher Lebeiisonschauung in Volk und Staat einer der obersten Grundsätze des konservativenProaramms geworden und geblieben. Ero al» dtcAltäre verachtet wurden, stürzten auch dir Throne und erzitterte die Aeicllichasi in ihre» Gruudveslen. Tie Erniedrigung der Kirche ist alle Mal nur das Vcripiel zur Beseitigung der Monarchie. Eine weitere wich tige Sülle im konservativen Programm nimmt der bessernde Aus bau der wirtbsck astlick e» Verdälinisse rin. und deren Veriall sich gerade unter der Herrschaft des römischen Ladifundien- »ndKavira- linciiu'chlS voUzourn h I. Redner warf sodann einen kurzen Blick aus dir Schäden der Gewrrbelrriheil in Verbindung mit der übri gen mauchrsirilichen Gcsetzgrvung und zeigte, daß durch die dazu kommrnde Maßregel der Emanzipation de» Judenthums der wirth- schaitliche Zersetzung prozeh ein ganz besonders schnelle- Tempo augenoiiiincn ha.c, da die Kräfte welche am Marke beS Volkes saugen, im Iuvenlhum jedenfalls ihre ausgesprochensten Vertreter siiidcn. Wenn man u»§, !o fuhr der Redner sork, von gcaneriichei Seile hö «sich zürnst: .Wo waren damals die Konservativenso ist daraus zu erwidern. dah sie immer am Platze waren. Beweis dafür ist n A. dir Erklärung des Präsidenten der ersten sächsiichen Kammer, Frhr v- Frieie», im J.rvre!8ll. in welcher er unter energi scher Betviiong. dah die Ausübung der staatlichen Pflichten auf christlitlrr Grund agc beruhen müste, davor warnte, den Bclcnncrn de? mosaiichrn Giaubeis die polnischen Rechte zu gewähren. Im I'.einigen beweist gerade esti Buck aus die mueste Wirlhschalls ruschichle. wir iebr die Koniervalive» allezeit die Interesse» d s Milkilstandes vertreten baden. Tie 1876 gegründrte Verrmigung der Steuer- und Wirtbschaiterrsoliner ist aus konservativer Mitte Iicivoigegangcu. Tie Herren v. Fliesen. v. Frege. v. Zchmen. Strubel und Erdmannsdcnff gehörten ihr an. Die Gründung die- i>r Vereinigung vollz.g sich gerade in der Zeit, als der St.rn des Mancheslcrih.>ms am hellsten erstrahlte. Insbesondere die säch sische» Konsirvativkn sind es grweien, drc sich zuerst :» nachdrück lichster W.iie des »oihleid nden Handwerks angenommen haben unter der Führung des Hoiratb Ackermann. Im Jahre 1873 wurde zum ersten Male nn Reichstoge'die Errichtung der Gewerdekamiiier» virlangt. Der LlberallSmus ging aber über die brlr. Pefttion eln- sach zur Tageso.diiung über. 2m Jahre 1876 hatten die Kon servativen die Besprechung der Handwcrkerfrage wiederum durch- grsetzt. aber mit dem gleichen Eftclg. Bei der erneuerten Bcralv- ung im Jahre l88l wurden weulastens die anderen Partei en ge- nötdigt, >h,en Standpunkt in der Frage klipp und klar daizulegeu. Endlich 1887 kam die Novelle zur Gewerbeordnung über das Jnnuugswesen zu Stande und im Jahre 188U/00 ging der Antrag auf Eiiiluhruna des § esäbiaungsnachweises im Reichstag durch. Es ist oliv wesentlich als ein Versinst der konlrrvattoen Partei ouzuiebt», wen» die Bvrurthcile gegen die Wirderbclcr uug des Handwerk» geschwunden sind. Auch gegen gewisse Auswüchse des gewerr ltchen Lebens, als da sind: Wanberlager. Schleuderbazarr, Hausirwkien. Firmenwechsel u. s. w. hat die konservative Partei von jeder energisch Front gemacht. Redner erinnerte bei dieser Gelegenheit au die Rede des Herrn Tr. Mehnrrt im Reichstage zur Börskiisteuer. Tie Stellung der konservative» Panel zur Judenftogr wurde dahin präcisirt, dah die Konservativen zwar die Verlud,rng ober nicht die einzelnen Juden bekämpften. In der Bewahrung Her christlichen Grundlage, wie sie der Hofprediger Stöcker anstrevt, liege auch in der Juvcnirage dle Grenze, an der es hcihen müsse: .Bis hierher und nicht weiter!" Ter reine Anti- iemItwmuS aber holte diese Grenze nicht time und die Ereignisse gäben dem Grusen Mirbach Recht mit seiner Befürchtung, dah sich ichlieklich eine Abart der Sozialdemokratie aus dem reinen Anti semitismus entwickeln werde. Der beue Beweis dafür sei. dah sogar ein Mann wie Stöcker mit dem rkclha'testen Schmutz habe beworfen werden können. Tie konservative Partei habe sich desbalo mit R>cht vor allen Dingen von Ahlwardt losgesagt. Wenn Der selbe in A.nswalde-Frrebebera mit Hilfe konservativer Stimmen Lrick ' wesend«» Konservativen dir impo i»nte v Hoch aus Idre Hieraus fand einem brausenden und den König wäre» u. A. anweiend: die v. Leonhardi, General Ged Rath Sawmerhrrr vakive» einstimmig angenommen .rlammluag ihre» Adichlutz mit r , Majestäten den deutschen Kaiser von Sachse». In der Versammlung w Generalleutnants v. Riesrwand und v. Schulz. Geh. Rath v. Cborventier. ^— . V. Welkenbach, Relchstog-adaeoidnrler d. Leip.igrr. der Präsident der 2 Kammer Ackermann, die LandlagSi bgeordneten v. Trebra und Schubert. Kammerderr v. Blumenthal. Oberst v. d. Decken und Ged. Roth Dr Wäntig. — Für da« Vitzthum sch e Gymnasium findet sich im neuen Staatshaushalte eine Beihilfe von VOM) Mk. eingestellt, um di» Schließung der auch össrnilichen Zwecken dienenden An stalt zu vermeiden, die sich sonst bet der Uuzulanalichkeil der zur Bestreitung der Bedürfnisse des Ghmnasiums vorhandenen Stisl- ungSaiitirl nöthlg n»>chrn würde. Darüber, welche Maßnahmen zu rrgrersen lern möchten, um den Fortbestand des Gymnasiums dauernd zu sichern, schweben zur Zeit noch Erwägungen und Ver handlungen mit der stistunasvrnvaltnna. — Im Verein Gewervtresbender Dresdens dielt am Montag Abend vor sehr zahlreich besuchter Versammlung Herr Stadtverordneter Bäckermeister Mrrtia einen Vortrag über scrne Reise nach Chicago, welche derselbe diesen Sommer zum Besuche der dornigen Auo»elluna unternommen hat e. Der Herr Redner schilderte die Eindrücke, die er aus der Hin« wir au> der Rückreise enipsangen hotte, besonder« da« Eigenartige und Nngrwobnte einer Seereise beroorhcbend. sodann die amerikanischen Städte New- ?)vrk, Ehicago u. s. w. um schließlich dir Weltausstellung selbst eingehend zu bebondrln. Da der Herr Vortragende unter der Führung seine» Sohnes, welcher sich mehrere Jahre in Amerika auigedaitcn hat. reiste, boten dle Schilderungen viel des Neuen und Belehrenden. Eine große Zahl von Avuildi,n >en, Karlen und Plänen trugen auhrrdem wesentlich zum Versländnih des Gehörten bei. Durch lrbhasten Beifall wurde der Herr Redner ' ' interessanten und untrlhallendrn Bo.trag ausgezercvent — Der am vergangenen Sonntag tn Mcindolbs Sälen abge- haltcne Familicnadrnd des Königl Säst«. Miliiarvereins .Artillerie. Pioniere und Train" erstellte sich eines sehr zahlreichen Besuches und Lerli-s i» jrd.r Beziehung auf das Angenehnrslc. Grohen Beifall ernteten badet die Mitglieder des hiesigen dramatischen Vereins .Eintracht", welche die beiden Theaterstücke .Tie Heimkehr des Kric»ers", Drama in einem Akt von H.niwald und .Lei» einziges Gedicht". Originallusispiel in 4 Akten von R. Knkiirl. vorzüglich zur Ausführung bruchten. Nach dem l. Theil wurde von dem Vorsteher des Vereins ein dreifache» Hoch aus Se. Maiestät den König Albert ausa, bracht, welches die Anwesenden begeistert einstlmmten. Ein Ball de- ynvllmLitz G LSlsr. — Poliietb « richt. 21 November In de, Person eines 2V Jahre alten, hier wohnhaften Sckilossergrhilfen wurde heute küb aus der Pillnltzerstratze oerseu gr Mensch enniu-lt und sestgenom- men, welcher zu wiederholte» Maten >un reu Mädchen gegenüdci sich unzüchtiger Handlunaen schuldig gemacht hak — Au> dem Eentrulauteid.hnhoke unterhalb der Nossener Brücke ist gestern Abend ' «7 llhr ein 20 Jahre alter Wagenrücker infolge eigene, Unvorsichligkeit auf den Gleisen überfohrrn und sofort getödtrt worden — Gesunden wurde am 18. d. M. von Frl. Frlba Henkschel aus der Glacisstlutze eine silberne Tamenremontoiruhi mit kette und Quaste, am lk. d. M. von einem Privat»« aus dem Aldertplutzr eine goldene Domeiireinontoirudr mit Kette und Kugeln, am lL d. M vom Zinrmermann Julius Stenzel auf der König Johaunstrahe eine silberne Dam uremontoiruhr mit Kette und zwei Anhängseln, an demselben Tage vom Ltubenmadch«» Martha W'lllomm aus der Pragrrstrake ein Geldtäschchen mit über 36 Mk . von einem Kontroieur aus der Hauptstraße eine goldene Brille, am 18 d. M von dem Hausmädchen Anna Glästl in einen, Hauie aus der Echefielsliotze Mk rn verichiedeurn r«e!dslucken, an demselben Tage vom Ha.iSrnodchen Selura Grrelc auf de, Waisenhausstratze ein Geldtäschchen mil etwa It Mk tammk Anhang und am 19. d. M vor» Schlosirrgeiellen Hermann Claus aus der Kreuzstrahe eine Brirttalchr mit 100 Mk. <n Bank noten und verschiedenen Briefschaften. — Dte bewädne Finna von Franz Henne. Amalienstrahe. feierte am Sonntag den 35. Jahrestag ihre? Bestehens. Mit b- scheidenen Mitteln hat Herr Henne icinerwit sein Trogriigcichä't gegründet und es verstände», dasselbe dur>v unermüdlichen Flein und strenge Reellitäl bi« zu der heuiigen Bedeutung zu erbebe». Daneben war Herr vennc langjibrig als Lehrer der Drogisten- schule erfolgreich tliäiig, und mancher gewandte Drogist verdaust ihm seine Ausbildung und Earriore. Nicht zuletzl werden ihm auch die Käufer seine; beruhmien Bog.ls'ulkers die verdiente Anerkenn- für seinen s nng .ollen, ist es idm doch cur wirtliches Studium gewesen, iur die in Zimmern gehegten Waldvogel Las richtige Fr,tlcr zusammcn- zusteüen. — Boraestern Abend kur; nach halb 1b Uhr wurde der Feuoi- wehr das Ausgehen eines gröberen Brandes in Seidnitz acmel- det. worauf sofort die Landspnvr dahin auSrücktc. Beim Näher- kommen an den Ort Gruna stellte cs sich heran?, dah drc Brand- uelle aus der Flur Altgruna sich befand und eine grobe Scheune, welche dem Gut-besitzer Palitzich gehörte, das Brandvbsekl - ilaeie. Tie städtische Feuerwehr trat aiS zweite am Brandorte in Tbätig- keil und hals mit einer Schlauchleitung das weithin sichtbare Feucr loschen. Eine Anzahl Lrndieiie,wehren waren zum Theil aus ziemlicher Entfernung zur Hilfeleistung herbetgekommen. - Der 18 Jadre alte HandlungskommiS W. aus Berlin, der Sohn eines verstorbenen höheren Beumlen. ein trotz seiner Ingens schon wiederholt kriminell bestrafter Mensch, tauchlc vorgestern Al'krid hier aus der Anneiiilrahc aus und versuchte als wge» Ebilser Schwindeleien ;u verüben. Er ging in verschiedene Gescharte, liest ein lb-Markstück wechseln und trat dann, nawdeai er das zurückerhaltrnc Geld in die Hand genommen und damit manivulirt Halle, mit der Behauptung aufs er habe 1 Mk. oder m ichlotz die Feier — TaS grohe und vorzüglich renommirie Manufaktur- »nd wiederholt kriminell bestrafter Mensch, tauckrtc Modewaarenlinus von Rodert Bernhardt, Frrivcrgerplatz, giebl. wie alliahriich um dirie Zeit, soeben seinen grossen Winter- »nd W r I h » a ch t s ka t a t o g aus, der mit seine» Hunderte» »on Abbildungen und in einer ge'chmackvollcn Disposition eine klare Ucverircht über das riesige Waarentager gewahrt und von .. .... , - L -llen Jnicresienicii als prakttichrsN-chichlagebiich geschätzt werdenMk Z" wenig bekommen Tr.-tz teures ent'chle'cnenBenelumnö ^ In verdienen de- tstuate e» icdoch nicht, d'.e belrestcnbcn Verkauierinnen zu wird. Unter den nach Ta„ie.>den zahlenden Artikeln sonders die Adtheilung der KluLernoise für Ball-, GtseUschaflS-, Bianl- und P-omenaoen-Tvilellen, sowie die Abtheilungen der. Möbclstofse, Gardinen r>nd Teppiche hervor,iclwben zu werden.! ükweien Ferner stt der Firma gröhtc Lcittungsfahigkelt ln seifiger Wasche ^ swcr zu alftr Art, Kiudrrkleibcrii, Haus- und Morgcnklcidcrn, Blonien. Schürzen re. uiibkdmgi zuzuerkennen. Tie Bedienung ist bekannt, lich eure der zuvvrkonimenoiien und vortrrsflichstrn, der Ausentvalt in de» grohen und schonen Hellen Räumen z» jkder Tages- und Abendzeit angenehm. Ler aus kausmüninsche Eoutanz. Solidität »nd Gediegenheit gegründete R»s der Firma bedarf einer beson deren Empsihlung nicht me»r. Vertrauensvoll darf auch der mit den Verhältnissen unbekannte Käufer hier seinen Bedarf decken mrt der Ueberieuaung, dag er vorzüglich bedient werden nurd. Dte sümmilichen Abtheilungen des WaarenlagerS sind wieder mit allen nur denkbaren Nenhcilen des In- und Auslandes reich ousgestatkel und durch direkten Be,ng die Preise so billig als irgend möglich gestellt. Ter Katalog, der ganz besonders unsere Frauen und Töchter tnicrcssircn wird und sich vorficsslich zur Orientirung für Winter und Wechnachlseinkäuse eignet, wird auf Verlangen kostenfrei zugesendct. dler, vera ^ gewählt sei, so sei das. da er m der Liichwahl einem Freisinnigen gegknüberstnnd, lediglich nach der Theorie deö kleineren Uebels geichchcn. Fort mit dem Atheismus in jeder Gestalt, möge er von unten oder von oben kommen: das werde allezeit die Parole der konservativen Partei sein und bleiben. .(Rrietiw vivit. tbiisfils vincit, Lbriutus rexnat!" — Der Eindruck des mit einem langanhaltendrm Beifallssturm aufgenommcnen Vortrages war ein so nachhaltiger, das; sich zur sachlichen Erwirdrruiig Nl-inand mel- dcte. Es kam aber noch zu einer persönlichen Auseinandersetzung zwischen HerrnBöheim und der Nesormpartci. Herr Böueim griff aus die seinerzeit eingehend von uns geschilderten Vorgänge in der ion'rrvalivrn Versammlung in .HoUacks Restaurant am 3. No- vciuber zurück und konstatirte, dah Herr Müller sich weder bei >h,u eingesunde» habe, noch in der diesmaligen Vertammlung erschienen sei, um sein Unrecht wieder gut zu mache». Herr Bohcim über reichte zuleich dem Vorsitzenden die vlarramilichen Registcraus- züge. welche Nachweisen, dah tn seiner Familie auch nicht ein Tropfen ludischen BlulrS flieht. Herr Schulz von der Reform- pariei bestritt nnler lcbhasien Entrustungskriudgebrrngen an« der Mille der Versammlung, dah Herr Müller seinerzeit zugesagt habe, die nächste konservanoe Versammlung zu besuchen. Das provoka- tollsche,Austrcten eines weiterem resormerischcn rficdnerS vcranlahte Herrn Tr. Lstcvnert zu der F.stileUung, datz bei fernerer Wieber- holung dkiarttger tum»ltuar>scher Scenen die Konservativen ge- n0kh!gt sein würden, dir Resormer von dem Besuche ihrer Ver sammlungen au ziischlwhrn. Ein Herr Sichert. Resermer, sprach in grntlcmaniiker Weise sein Bedauern über da« Verfahre» des Herrn Müller aus und cmtete dafür lebhafte Anerkennung von Seiten der Kanservatwen. Kammciberr v. Blumenthal ncllte noch einmal die Vor„ä»ge bet der Wahl in Frirdebrrg-ÄrnSwalde ins rechte Licht. Sodann wurde über folgende von Herr» Böheim eingemachte Resolution abgenimmt: .Ter Reichslogsabgeordnrle Oswald Zimmermann bat unter Bezugnahme aus die Ber- samnilung des konservativen Vereins in Hollacks Restaurant am Freitag, den 3. November, im Eingänge seines Bortrage« im .Tivoli" am 4. November die Arutzerung gethan: .lieber solche politische HanSwursliaden gehe man einfach lächelnd zur Tages ordnung über." In Erwägung, daß eS ta» verfassungsmäßige Recht srdrs Deutschen ist. üvrr polnische Tagrsnogen und das Verhältmß der Parteien untereinander seine Meinung zu äußern, und daß eS irr Sonderheit Pflicht iedcS ReichStagSadgeordneten ist. dieses Recht und dte politische Ileb-rzeuguna Andersdenkender zu rrspcktire». da rin NeichstagSabgeoidnrter nicht eine Pa,lei, sondern die Gesammlheil zu vertreten hat: in fernerer Erwägung, baß der Rrichstagsabaeocdnclr für Dresdcn-Altstudt, Herr Oswald Ziimuermann, mit Htlie der konservativen Stimmen gewählt wor ben Ist, also schon annandshalder von einer Beschimpfung dieser Partei resp. ihrer Mitglieder Abstand nehmen mühte, weist die l cutige Versammlung konservativer Wähler diese öffentliche und mit Absicht vorgedrachtr Beschimpfung mit Entrüstung zurück »nd spricht Herrn Zimmern«»»«, namentlich auch mit Rücksicht ans seine frühere Stellung zum Iudrnthnm, ihre Mthbrlllgung über sein öffentliches Auftreten aus.' Die Resolution wurde von den an- — Einem jener gemeingefährlichen Kuutionsschwin die Handlungsvcsiistcne uns Arbeiter um ihre Ersparnisse betrügen wurde vorgestern von der biesme» Kriminalpolizei das.Handwerk gelegt. In, Frühjahr d. I. .etabltrte" sich hier brr ehemalige Dekorationsmaler O- aus Rabenau, ein bestrafter Mensch, indem er ein Handelsgrichaft » it pakentirten Artikeln begründete. Bald daraus engaafttc er einen Lwuhmachergesellen, der einiges Geld hatte, als .Lagerist", uub einen andere», gleichfalls nicht ganz un bemittelten Schuhmacher als Markihelfer. Beide sollte» je lOOOM. Kautlon stellen, da sie oft grohc.e Geldbeträge in die Hanne be kommen wurden, und thaten dies auch, um sich die guten Stellen nicht entgehen zu lassen. Sie batten icdoch nn Gr'chaft gar nichts zu thuii, sondern mutzte» lcviglich Kille» zusauuneniiageln. Als sie kürzlich ihre Stelle» verliehen und sie Kauiron zurucknerlangten, war dieselbe, die angeblich in einem Bankgeschäft beponirl worben war, nicht mehr vorhanden. O- hatte das Gela inzwi'chei, verthun. Weiter brschwuidellc der Letztere noch einen Handlungsgehilfen, indem er ihn als Buchhalter annahm und sich gleichfalls eine Kaution und zwar in Hötzr von 2000 M. stellen lieh. Auch von diesem Gelbe ist nichts mehr vorhanden. O- Halle zul.tzt bas .Geschästs"-Lok> l ausgcgeben, dagegen datte er zwar^och eine große Wohnung sture, dieselbe war ober ohne alle Model — Am Bnhtog Abends 8 Uhr findet im Kindergarten der S t a d t v c re l» s für innere Million lLangebrücker Straße 3a) eine Besprechung mit den Gltern der verpflegten Kinder statt. Herr «emtiiar-Obertldrer Grülll.v wird die Besprechung, die von der Pflege des Ehrgefühls handeln wird, einleuen. Zutritt hat Jedermann. — Au» der Blumrnstraße stieß gestern Nachmittag in der 4. Stunde der elektriichc Straßenbahnwagen Nr. 98 mit einer Droschke zusammen. Die Dame, die in der Droschke sah, kam mit dem bloßen Schrecken davon. Der Kutscher erlitt jedoch mehrfache Quetschungen und fand im Carviahauic Aufnahme. Als der Neu- stadter Rvtzschlächier erschien, war das Pferd der Droschke bereits verendet. Wie u„s von zuständiger seile mitgelheill wird, trifft . den Führer de? elektrischen Wagens keine schuld, da der Droschken- ^ cn-vach a kutscher nicht Obacht aus das Pferd gehabt bat u»d trotz Alarm signals. statt geradeaus zu fahre», direkt in den elektrischen Wagen gesteuert ist. — Nachdem nunmehr daS stützende Gerüst bei dem Altstädte» Landbogen der neuen vierten Eibbrücke gelallen ist. kann der Ver kehr aus der Straßenbahn-Linie Schiohplatz-Blascwitz wiederum direkt, also otzne das leidige Umsteigcn. bewirkt iverden. — Unbändig benahm sich vorgenern Nachmittag auf der großen Brüdergaste ein angerauschtrr Mensch tn jüngerem Alter, der. erbost darüber, daß er seines störenden Betragens wegen ans einer Schankwrrlhschast gebracht und nickt wieder bineingelassen worden war. mit geballter Faust eine grohe Fensterscheibe einschlug. Er hatte noch mehr Unheil angerichtet, denn gerade wollte er gegen ein noch größeres Schaufenster lvsgeben. als man ihm in die Arme fiel und ihn unschädlich m rchle. Unter großem Zuläufe von Menschen ward er dann nach der Schioßttraße zu transpoctftt. wo ihn rln dazu gekommener Polizeibeamter in Empfang nahm. — Ter Barmherzigkeilsverrin .Bettelstudenten" bringt nächsten Sonntag nn großen Saale des Grwerdebauies das Brnediricke Schauspiel: »Mathilde' zur Aufführung. — Von morgen ab ist im Schaufenster der Wohlrabschen Knnstdandluna am Nltmarkt die Ehrengabe' musikalischen Kapelle für Herrn Concrrtmcifl Börse» Volk«- au» Haaöivirths-«ft. Technische». apelle für Herrn Concerrmcifier und Kammervirtuos r. welche dieselbe anläslich seines k-Ojahrigen Künsb gefeierten Kollegen gewidmet^bat. au»Kesiellt. i . > aewtvmrt hat. ausgesü zt wurde daS Geichenk vom H, sjuwelirr RoeSner. Schlot; erLortu lrrjubilaumS Anaeferttgt . . . , . st iahe. Die kostbare und kunstvolle Gabe ist ein goldener Loroeer- kranz auf blauem Kissen. — Am 28. d. M. hält der Allgemeine Turnverein im großen Saale des Gewerbrbause« einen Familienabend ob. Die vollständige GrwerbrhauSkoprlle unter Leitung deS Herrn Musikvlrektors Trenller wird conrertiren. Dem Eoncrrt solat ein Ball. — Freitag den 1. Dezember feiert der Königs. Sachs. Milstärverein ^Saxonia I" sein 25jährige« Stiftung«?«» in den Sälen des Tivoli mit Eonccrt von der Trrnklerschen Kapelle und Vorträge» de« Gesangvereins »Dresdner Liederbaln". Am Schluffe - . . ... M, - - - veranlworlUL: A. S«m>»r. »«»»««. Dresdner VSrte dem 2l. November. Der ttemvt zroitSen Wien mrv verttn vertckdrtt lich immer mebr uns medr. Da« tn Berti» ein «rotze« Boisie- s->,cinent veftert. wir« von keiner Sette medr m Sra,e »etieM. „nr mir» »och deslkMen. d-tz »« «er Wtenee Svekulolron mS,Itch tet» wir«, ven Berliner Pion z» averrrnne». Berit» meiden deute »urchwegs te»e Lenbenc na? weientUch »idere Conrte. «red» nottrte« 201.1«-2ot.4<>. Diskont l7N.70- l7t.la-l< l. StontSdidn 123.10—l2S.üa. Uomdordcn 11.00. Dortmunder 1!>.e>(»-11>.7.',. Boch'imer Itü '-a. Uaurodült« roo.ao. «uMtcheNoten 211.2». Dresdner Ipenk 132.60. Denftche Bin! llv.SV. Itnitener 80.6». «u dte,i»er vörte rniwirktlir sich indetz kein aeschäst von Bedeutung, von Invnslrtevdvrerr» i>n,en uv, edemntger Povter (unv.I. Ddode >4- I.üv). Dresdner vau,etelli<datt ,4- 0.5c>,. . - , , , ünuchdommer (87.LV «ttfttell «chdorSiich 87r Znrddi <!„>».>. chnrlvnmu r»«d->. der^Königl. Sächi. »ambrlnul (4- o.Sv). Lderlnntitzer Zute <4- I.sv) UN» rcvvtch^»«,« <4- a.vo. imchdördNckde», u. ».). Zn tnitnditchea tzonddwenden t-ntrn in den ver- kedr 3-vroz. Netck««nletd» ,n 8L.30. 1-ve», Neichdmrteid« «» 106^0. itcht. Mente 86,lä> ü'.^droz. Itcht. »ntetde ,a «Y.60 »nd 1-»r»t- UmdmiNdtchntrllchr Ptond- und Seevit»riete z» 102.10. «ttm,» re,er «ia, e« tn »»»lludttchru Ren ten t». »»» denen »rrerr. «tiverren», ,» »t.S0. »»,-». »«Ivreme za »1 mr» t-vr,,. «umtnter »» 80,so »«Sonden wurde», von vnnte» ertirlke» Dresdner LredUdntldl« l.I« t4- 1). Oetlerr. Noten 182. des ConcrrtS wird eine Huldigung Sr. Maiestät des Königs durch die Saxonia (lebendes Bild) auSgrsührt. Ten Schluß der Festes bildet ein Bau. d.2, Nop. <». ,Ltaqt»varne». >. t>« Rente»-.« i v. 1<»L s°/. »2.»; v«,«ch»,r- «,»c i M.mchl.U. -. dau-ZiU brrntuivr. «.«> '. Sk.ioi f.'Lt. UV 2>L.«!i «. m. . s«.50 DreSdn-Bank »zz.oot rrv.oo Dresd.Bankv. roe.vo! iW.ro Werm Bank l dl.iv Fwntruier —, >7»üo Eir^ i-Lvard. Nd.00^ , «.« Ort, Brumm». l,l.« »mß >°nd«m.SNer-. «r,°r,.L.en. "" immennann « 2 -Dr >oi.sv > ;.>rq»t.^.»l0l.dd Wl« . roi.»o ^. . UV.7V >.r»r.iot.W L.- wechtrk. US.7» »ch, »ro «.rn IN.«!, 7 k ! :z verhaftete. W. ltt vor 4 bis 5 Wochen schon einmal in Dresden und hat damals ebens rlls derartige Betrügereien verübt verüben versucht. Er ist schlank, anständig gekleidet und hat schwarze Haare, schwarze Auacn und biasses Gesicht. In .Berlin scheint er ebenfalls als Chilier bekannt zu lein: cr hat im vrr langenrn Sommer dort wegen dergleichen Betrügereien 14 Tage Gesängniß verbüßt. — Der bekannte sozialdemokratische Agitator Adolf Steller in Löbtau, welcher diesen Sommer vom hlesigen Landgerichte wiederum wegen groben llnsugs und Widerstandes gegen die Staatsgewalt, sowie wegen Beamtenbeleidigung zu 5 Monaten Geiängniß vrrurlhcilt wurde, Hai sich dieser Strafe durch die Flucht entzogen. Noch vor kurzer Zeit wurde er von seinen Genossen venwtzen, weil er sich bei der Neformpartei als Mitglied arrgemelbet harte. — Ter Spieler und Zuhälter Oswald Max Zahn, welcher dringend verdächtig erscheint, den Gutsbesitzer Lev mann aus Flötzdrrg in der Nacht zum 11. ds. M. in Ältenburg erstochen zu baden, wurde in Weimar verhaftet. Wegen Verdacht- der Be» kheiligung wurde auch der Handelsmann Kubale sestgenoinrnen. Dagegen ist die Prostitiiirte Schmidt ged. Fischer noch nicht er langt. Ferner ist in dieser Angelegenheit noch Haftbefehl erlassen worden gegen de» der Theiluahme am Morse driuaend ver dächtigen Glücksbudcnbesitzer und Galanteriewaarenhändler Albert Dvnner aus Halle a. S. Terselve ist 36 Iah e alt, klein und untersetzt, hat schwarzes Haar, schwarzes Schnurrbärtchen und trägt lanae Stieseln und dunklen Anzug. — Ein in Glashütte bis vor Kurzem in Stellung gewesenes dlldhüblchcs Mädchen verletzte sich ganz unbedeutend mit einer Gabel am Arme. Dieler sing aber bald darauf an zu schwellen und hat Ihr vor einigen Tagen im hiesigen Stadtkrankrnbause, wohin man daS bedaucruSwerlhe Mädchen gebracht, omputirt Iverden müssen. — Am 19. ds. M. wurde dem in der Wirkwaarenfabrik der Firma Theodor Hosmann in Tbu m seit über 30 Jahren be schäftigten Spinner Ehr Müller dir silberne Medaille für Treue in der Arbeit unter feierlicher Ansprache überreicht. — Das Befinden der am Wast'erwerksbau in Wurzen am Donnerstag verunglückten 7 Arbeiter ist ein gute?: die c-leichi- verl-tzten sind wiederhergestellt und auch die 2 schwerverletzten Ar beiter werde» kerne bleibenden Folgen davontragcri, sondern in vielleicht 14 Togen aus der ärztlichen Behandlung entlassen werdrn können. — Ebersboch. Vorbehaltlich der Genehmigung seitens der Königs Amtsha»vtm>inrNchaft soll mit Ncrr'ahr rin neues Steuerrcgulativ zur Einführung gelangen, durch welches namentlich der ärmeren Einwohnerschaft eine ganz wesentliche Erleichterung in Bezug aus die Steuerlasten geschahen wird. Die Ei..konimc.i bis zu 3M Mark bleiben fürderhin gariclich steuerfrei, die höheren Einkommen werden progre'siv mil 'ft» bis 5 Proz. belastet. — In letzter SchulvorstandSkitzung winde be'chlosseii. von Neujahr ab ein Schulgeld für die Fortbildungsschule nicht mehr zu erheben. — Durch de» zukünftigen Wegsall der bisherigen Ueberweisungca aus den Grnndfleuer - Ertragen au die Schulgemeinden. erleidet . , B. eine Einvuhe von ungefähr 1500 Mark. In Fuqau zog man am Sanntaa die Leiche eines beim Flei'chermeister Weber in Stellung gewesenen Fleischergesellen aus der Spree. — Aus noch unbekannten Gründen hat gestern Vormittag in seiner in Reudnitz grlegcnen Wohnung der 23 Jahre alle Buchbindergehilfe D. aus EiSIebcn durch eine Kugel seinem Lebe» ein Ziel gesetzt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder