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Dresdner Nachrichten : 10.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189610101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-10
- Monat1896-10
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- Dresdner Nachrichten : 10.10.1896
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.AM vi-ssäen. 41. Jahrgang. §lllm8 Vvullvr, üre^eii. HVallstr. IS, em>äic>I>It in zrrönstor -limn-alil: I2I«krnv Ot»I«>tt Ull i II«->«>«, Ilttu»«-, Kiitl»«;,,. unä I^»»«I- ,, Il lI»>,l IlI,tl-,-<li»'I I>II>«-. 4 ^^^S«r«rr«r»r^?r»rÄ?E«rrrrrM«rrL«i^«L»t«trr'trs»t««r?t?L^ <Hli8tav Üitr8clwl<1, A88v l^. ß ^ Vr»i»StE;»i. !: 6ss1os1'isoli-u.k>. IsisekukiUs^slfÄkik, «rvrobt kvl U»xev- i». 8I»»eokt»t»rrk. -— 1« Oi»»«kiüdI-puok»1»in d. »IW »SMll LUwrrkt.8bvstrs«ol. > ^ ^iväer Lin I,Ls?6i' ^ k 81» ! !»«;!« »I»»l« 8 k 8nrvm eelltLeinviirrvr ». ß' Vamelistrümplv/.n >n 7o. k 8" 1'»^.. l.25. 1.7'. »>> > !' llsrrvn-llocilvu o. 17 I I.. Lmüsr-LIrüwplb v. :io I'l. u». A LU« Vllterrviie«. »k L^ulx- ui, I - i! .1.!». K«I «IlilK M li ^»„lillkl 6j: R HoNiolsnant: Vo^iünctot 1843 ^»li uli- im I I ilFliii11r»I»i ilc H Iiil'tvt ntc-icr Nur tlu-i Xviiviil«; UI»! II»8i>> /.u I-iIljp8t«-n I'r''>8vn. R Treödeik. sLmmtlioker Mevkeiton lür ^ L TLR,LLVU»»L VLL. «vrd8t Uüä ^Mtv? 221^611 AH 4^ <»i-^,.1^1/ ^i-. i». ,»„!. m», I. Iß,-.-.'. M» 4»Iti^t1-s' Konpertirung der Konsuls. HosiicicMhtc'ii. Stadlverordiietensitziing. Sachsi Hiifare», (tzerichiS- ! Muchinußliche Wltlerung: l LnillliHtl««!»»! ^ r»t». c*OL. NVirgN. vcrhandllingen. „Lili Tiec". „Moriliici". > Beständig. warm. ^ Lvllttllvcmi, 1^llvL . Politisch--. lieber den nm NKittwock) in Hubertnsstock abgehaltencn Krön- ralb wird von offizieller Seile Stillschweigen beobachte,. fodas; es l unnütz wäre, sich in Muthmaßungen über die dort gepflogenen Bechandlnngen zn ergehen. Nur die eine erfreuliche Thatsache ist offiziös mit aller Brslimmlheii seslgestellt worden, das; eine Negier- ungskrisis. wie sie durch den Krouraih vom Januar 1890 und den ,e»>aen vom Mürz iE. dort mit Bezug ans de» Alireichskauzler. hier für die Perlon deS Grafen Eaprivi in seiner Eigentchast als Vreichischer ?Ri»Isterpsäsident und den Grafen Zediitz-Trntzschler herbciaeführl wurde, für dieses Mal nicht z» beioraen ist. Außer- dcm ist ossiziöserseits noch über den weiteren Punkt Klarlicii gc- schassen worden, das; der Krouraih die Konverliruiig der äprozr»- tigen Anleilien des Reiches »nd von Preußen endgiltig beichloisen bat- Damit ist insbesondere Preußen vor eine schwerwieaende finanzielle Maßregel gestellt. die trotz oller bereits frülier ausgiebig anneslellten Erörterungeii noch einmal unmittelbar vor Tbores- schlus; eine Windiauna erfordert. Die Konvertirnna selbst konnte auch für Preußen »nd da? Reich nicht mel;r zweifelhaft sein, nachdem Bauern mit der Operation voranaeiznnaen mar und der Minus der kür de» Widerspruch aeqeu die Konvertirnna dort gesetz ten ssrist tl6. Sel'tember) ein vollauf besriediaendes Ergebnu; ge- zeitiat batte. Aranlich war hiernach für die Konvertirnna der -tpro- zenlkaen Anleinen des Reiches und Prcichens nur noch der Zeit punkt des Beainns der Zinsherabseknng »nd hierüber ist nunmehr der entscheidende Beschlich in dem Sinne der sofortigen Boruahme der Konvertiruna ergangen. Die Maßregel Hot eine wirthschaftlich-finanzielle und eine so ziale Seite. In sozialer Beziehung sind die zahlreichen kleinen Rentner und Pensionüre, Bezieher von Stistungsgeldcrn. 1/egats- zinsen und sonstigen Benefizien, die eine» -Iprozentigen Zinsgenus; gewtihren. zu berücksichtigen, für die ein höherer Zinssich geradezu als eine Existenzbedingung erscheint. In diesem Zniammenhange kommen auch vornehmlich weite Kreise der Beamtenlchast in Be tracht. deren Kautionen in 4prozentigen Papieren angelegt sind und die sonst anS kleinen Kapitalien bisher einen -lprozentigen Zins- genuß bezogen. Ferner spielt hier die Lage der Wittwen und Waisen der Beamten und Miiitürversonen eine hcrvorrngcnde Rolle. Man darf sich nicht der Einsicht verschließen, das; für alle diele Kategorien kleiner kapitalistischer Nutznießer der Berlust auch nur eines halben Prozents schon eine schwere Erschütterung ihrer sozialen Lage bedeuten würde. Es ist daher dankbar anznerkennen, das. der Kaiser bei der Durchführung der Konvertirnng die größte Müde »nd Schonung gegenüber den in Rede stehenden Interessen anbesohlen hat. Zu rem Zwecke soll ein Dbeil der durch die Kon- vertirimg flüssig gemachten Mittel zu einer entiprcchenden Aus besserung der Beamtengehäller verwendet werde». Außerdem macht die „Nat-Lib. Korr." den beachtenswerthen und ganz im Sinne der kaiserlichen Anregung geh rliku n Bo schlag. an? den Eripar- nii'en der Konvertirnng Deckung für die Einbnge zn gewühren. die durch die Herabsetzung des Zinsfnsns die Wittwen- und Waise», Versorgung, die Stiftungen aller Art. die Einnahmen aus Kautionen ». s. w. erleiden. Es muß anf jeden Fall Bonorgc ge lrossen werden, daß die berechtigten Interessen, die hier in Frage konnncii. genügenden Schutz finden. Dazu ist der Staat ans so zialen Gründen unbedingt verpflichtet und cs ist erfreulich für alle Betlieiligten. zu vernehmen, das; Kaiser Wilhelm selbst für die Er füllung dieses noblls officium des Staates seine kaiserliche Autori tät in die Waagschale der Entscheidung geworfen hat. Aus der anderen Seite ist es ganz zweifellos, daß die Kon- vertirnng aus zwingenden wirtyschaftl'ch-sinanziellen Gründen nicht länger zu umgehen ist. Es handelt sich um etwa R 7 Milliarden sprozentiaer vreußsicher Koniols und um 450 Millionen 4prozentiger Reichsanlelhe. deren Zinsvermindernna eine Ersparniß von etwa 18 Millionen für Prennen und 2 Millionen für das Reich ergiebt. Da die Zinsen für die Staatsschulden von der Gefammtyeit der Steuerzahler aufgebracht werden müssen, so kann der Staat bel andauenid flüssigem Geldstandc sich der Noth- wendigkett einer Reduktion des Zinsfußes nicht entziehen Ein weiterer wirthschaftlicher Gesichtspunkt, der zu Gunsten der Kon- vertirung spricht, ist auch die Rücksicht auf die Landwirthschaft. zu deren Nachkhesl der Staat nicht die Rente des mobilen Kapitals künstlich Hochhalten darf, während die Grundrente stetig sinkt. Auch vom Standpunkt einer rationellen Finanzwirtbschast mit Rücksicht auf die schwierige Frage der Schuldentilgung ist die Konvertirnng von hoher Bedeutung, weil sie eine Art der Tilgung darstcllt. Dies ist selbst dann der Fall, wenn die durch eine Konvertirnng erzielten Ersparnisse nicht direkt zur Amortisation der Staatsschuld verwendet werden, weil der Ucberschuß dann doch jedenfalls zur Deckung von Ausgaben benutzt wird, die sonst eine weitere Steiger »ng der Anleiheschuld nöthig gemacht hätten. In Preußen hat die Konvertirnng überdies einen beachtens- wcrtben Zusammenhang mit der Eisenbahnfinanzpolitik, der für das acjammtr deutsche Verkehrswesen von Bedeutung ist. Die „Post" behandelt diese Seite der Kouvertirnng in folgenden Aus lassungen: .Der Entschluß z» kvnvcrtiren beweist, das; in Preußen der Mehrbedarf für Beamtenbelvldungen in Höhe von etwa 21 Millionen Mark nicht, wie 18!>0, durch die steigenden Eilen- bahnüberschüsse realisirt. sondern in der Hauptsache durch Zins- crsparnissc gedeckt werde» soll, während zugleich auch im Reiche rin erheblicher Theil des Mehrbedarfs in Zinsersparnisien seine Deckung findet. Müßten die Eiscnbahnüberichüsse aber den ganzen Mehrbedarf an dauernden neuen Ausgaben, welcher mit den Beamtenbesoldnngrn nicht abgeschlossen ist. liefern, so wäre jede Möglichkeit ausgeschlossen, zu dem Grundgedanken der Verstaatlichung zurückznkehrcn, nach welchem der Eilenbahnbesitz nicht in erster Linie eine Finauzancllc sein, sondern voll in den Dienst des heimischen Erwerbslebens gestellt werden sollte. Auch in dieser Hinsicht ist daher der in der KonvcrsionSirage gefaßte Ent schluß von euischeldcnder Bedeutung: wir sind damit sowohl be treffs der Finanz- als der Eiienbahnpolitik in die richtigen Bahnen ringelenkt, und dürfen mit einer planmäßigen »nd kräftigen Ver folgung derselben rechnen." Wenn freilich das erwähnte Blatt uneingeschränkt von den nunmehr „richtigen Bahnen" der preußischen Finanzpolitik spricht, io darf man das doch nur init einem Körnchen Salz verstehen. Als dnrchaus richtig und vollkommen gesund kann uistere ganze moderne Finanzpolitik solange nicht bezeichnet werden, als sie mekr oder weniger willenlos dem verhängnißvollen Zuge der Zeit folgt, der aus alle» Staatsschulden unkündbare, ewige Renten machen möchte. Die nnnuSakietzte Häufung der Staatsschulden ist ein Moment iu unserer modernen Entwickelung, das man mit Recht als beängstigend bezeichne« darf. Es werden dadurch Gefahren hervorgeruien, deren Abwehr planmäßige Rückzahlungen erfordert. Tie preußische Finanzpoliiik sicht zwar eine geringe regelmäßige Tilgung vor und auch im Reiche ist neuerdings wenigstens ein bescheidener Anfang in dicier Richtung gemacht worden Auch die ictzige Konveriirung bildet einen weiteren Schritt zur Verminder ung der Anleiheschuld. Derartigen freiwilligen Maßnahmen des Staates steht aber das E»iiem der amortüablen Renten gegenüber, bei denen eine Tilgungs Pflicht des Schuldners vorhanden ist. Die gute finanzpolitische Wirkung vieles Silsteins ist nicht zu ver kennen und cs ist daher auch durchaus beachtlich, wenn jüngst bei einer Erörterung über die Konvertirnng von maßgeblicher stelle der Vorschlag gemacht wurde, die kowolidirte ld h. nicht tilgungs- pslichtige) Schuld von Reich »nd Staat in eine zeitlich begrenze Rentenichnld zu verwandeln, durch die den Besitzern eine gewiise längere Zeit hindurch ei» höherer Zinsbezug gesichert, gleichzeitig aber durch die höheren Zinsen die Schuld allmählich amoctisirt werden würde. Ta aber fiskalische und bvrsenmäßige Bedenlen eine solche grundlegende Umgestaltung unserer Finanzpolitik zur Zeit kaum gestalten würden, io bleibt mindestens zu wünschen, das; die zu gewärtigendc Konertirungsvorlage eine nicht zn kurz be messene Frist sestirtzen möge, innerhalb deren die von der Zins- erniedrignng betroffenen Staatsglänbiger vor einer weiteren Schmälerung ihres Zinsbezugcs gesichert sind. Ae» «schreib- n:iv Aernfprech-Berichte vom 9. Oktober. Berlin. Der Kaiser wird voraussichtlich bis gegen Ende nächster Woche in HnbcrtuSstock verweilen. Den Feierlichkeiten an der Porta Wcstphaliea am 18. ds. M. werden beide Maiestäten beiwohnen und von dort gemeinsam die Reise nach Wiesbaden antretcu. wo ihre Ankunit am Abend des 18. Oktober erfolgt. — Ter Oberpräsident der Provinz Schleswig-Holstein, v. Stcinmann, hat nach ltliähriger Dienstzeit sein Entlasiungsgeinch eingercicht. — Tie rnssi'chen Grcnzzollbehörden erhielten, wie nuS Breslau gemeldet wird, gleich nach den Breslauer Kaisertngcu die An weiinng. den deutschen Grenzbewohnern mit Zuvorkommenheit im Verkehr zu begegnen. — AnS Sansibar wird über den Aufstand der Wahchc berichtet, daß der stellvertretende Kommandeur. Oberst leutnant v. Trotha, auf seinem Marsche vom Seen-Gebiete zur Küste abgeschwcnkt sei und den Wahche i» einem größeren Ge- iechtc zwischen Süd-Uicke und Kissalo eine schwere Niederlage bei- gcbracht und sic aus Ugogo znrückgeworsen habe Oberstleutnant v. Trotha sei durch von der Küste kommende Karawanen, die von den Wahehe in Ugogo geplündert wurden, von dem Einiall dieses Stammes unterrichtet worden und habe sich darauf in Eil märschen in das gefährdete Gebiet begeben, klm in Zukunft den Wahehe die Lust au Empörungen zn beschneiden, will Oberst leutnant v. Trotha die Angesehensten der gefangenen Wahehe als Geißeln nach Dar es-Sa!aain führen, außerdem soll der kriegerische Stamm zur Auslieferung des größten Fheiles der in seinem Besitz sich befindlichen zahlreichen Hinterlader gezwungen werden. Sollte dieie Bedingung nicht erfüllt werden, so lebe man sich zum Ver nichtungskamps gcnvthigt. Bei den bisherigen Kämpfen der Wahehe ist keiner der theilnehinende» denkichen Offiziere und Unierossiziere nennenswerth verletzt worden. Beili n. Nach einer Meldung der „Köln. Ztg." aus Peters burg beißt cs dort, daß das deutsche Katierpaar dem Ezarcnoaac etwa im Mai nächsten Jahres in der russncheu Hauptstadt einen Gegenbesuch abstatken werde. Etwa zn derselbe» Zeir werde Kaiser Franz Joses nach Petersburg kommen. Dem Gegenbesuch des Präsident Fanrc werde nicht entgeaengeiehen. — Ter ReichS- tvmmlssar für die Weltausstellung in Paris 1!V0. Geb. Rath Dr. Richter, hat an die bcweiligten Krcne ein Eirknlar veriandt. in dcni es u. 21. heißt ^ Ausweislich der stanzösischeii Handclsstatistik für das Jahr 18!M nimmt unter den an der Einfuhr nach Frank reich bctheiligtcn Ländern Lcutichland mit einem Einsuhrwerlhc von 310 Millionen Francs, d. i. 8.3 Prozent der Gesammt- Einfuhr. die zweite Stelle ein. Ist cs schon an sich von hoher Bedeutung, diesen lebhaften Handelsverkehr zu festigen und weiter auszubauen, fo muß andererseits auch in Betracht gezogen werden, daß in der bevorstehenden Pariser Ausstellung, wie schon jetzt fcststeht, alle größeren Industriestaaten der Welt theilnehmen werden. Die Art des Auftretens der deutschen Industrie in Paris wird daher nicht ohne Einfluß aus die günstige Gestaltung des ge summten deutschen Ausfuhrhandels bleiben können. Aus dem Eirknlar geht ferner hervor, daß nur solche Erzeugnisse zur Aus stellung zngelassen weiden sollen, welche durch eigens zu diesem Zweck gebildete Kommissionen geprüft und als attsiicllnngswerlh befunden werden. Es haben sich bereits zahlreiche 'Autoritäten aus künstlerischen und gewerblichen Gebieten aus eigenem 'Antriebe zur Mitwirkung bei den Arveiten zur Organisation der deutschen Abtheilung bereit erklärt. Da die Pläne für das 'Arrangement der deutschen 'Abtheilung spätestens zum 15. Februar 1809 der frnnzösiichen AnSstellungsleitung einznsenden sind, so werden die 'Anmeldungen im Wesentlichen vor Beginn des Jahres 1898 zu erfolgen haben, damit für allgemeine Anordnungen, die Platz- vcrtheüung :e. genügende Zeit verbleibt. Berlin. Zur einheitlichen Regelung der Kommunal-Brau- und Biersteucr. sowie zur Aichungsirage der Bierfässer tritt morgen hier unter Vorsitz des Präsidenten des Deimchcn Brancr- bnndes eine Kommission von Interessenten zusammen. Es wird besonders betont, daß in den verschiedensten Kommunen die An- wendungsformeu bezüglich der Brau- und Bicrsteiier in ver schiedener Weise gcbandhabt werden und daß dieMißständc immer mehr zunähmen, trotzdem ein einheitliches Musterstatut hierüber existire. Achnlich verhalte es sich mit der Aichungsscage der Bier fässer. Nm den verschiedenen Verwirrrnngen endlich ein Ende zu machen, werde die Kommission Schritie und Wege berathe» und dann die gemachten Vorschläge veröffentlichen. — Der hiesige Magistrat hat alle Anträge aus die Erhaltung von Gebäuden der Berliner Gewerbcansstellung abgelchnt. Kiel. Der englische Frachldampser „Glendeam", 1100 Register tonnen groß, rannte im Kaiser Wilhelm-Kanal 2 Kilometer westlich von Holtenau, einen mit Schienen beladenen großen Prahm an. welcher sank. Die Passage ist vorläufig nicht gehindert. Posen. Unter dem Verdachte, den HilsStörlter Sommerfeld in Wouzom erschossen zu haben, ist der Lehrer Titz in Wonzow. der im Rufe stellt, Wilddiebereien zu verüben, verhaltet und in oas Gc- lichtsaesangniß zn Könitz einaclictert worden. Wien. Der Immunitäts-Ausschuß verhandelte über den Dringlichkeits-Antrag des Abg. Pacak, betreffend die Zengniß- pslicht der Abgeordnete». Nachdem sich die Mehrzahl der 'Redner für den Grundsatz ausgesprochen hatte, daß die Zeiignißpslichk eines Abgeordneten nur mit der Zustimmung des Hauses zulässig sei. wurde ein Unterausschuß aus drei Mialicdern gewählt, um dem Ausschuß PräciS abgesaßte 'Anträge vorznlegen. - Bei dem gestrigen Eisenbahn Znsainmenslvß in Auer (Tirol) wurden l Per Ionen, darunter 3 Soldaten verletzt. Wien. Ter „Polit. Korrelp" wird aus Konstantinopel gc meldet, maßgebende Militärbehörden seien mit der Ausarbeitung einer Instruktion für den Belagerungszustand beschäftigt, den inan bei einem AuSbruch neuer Unruhen zu verhängen beabsichtige Ehalons. Die Eiscnbahnzüge treffen am der Station Monrmelvnge überfüllt ein. Die ganze Nacht ist Regen gefallen. Heute Vormittag hörte der Regen ans. der Himmel blieb aber be deckt. In langen dichten Zügen treuen die Memchenmassen ans dem Paradcseld ein Schon nm 10 Uhr waren über läo.OOO Menichen auf dem Felde versammelt Ehalons. Bei der heutigen Truppenschau standen in Parade 30!in Offiziere. 06.7.','> Mann. 18,079 Werde. 1009 Geschütze und Fahrzeuge. Um halb 12 Uhr ritt General Sauisier das Terrai.t ab. nm zn untersuchen, ob alle vorgeschriebenen Anordnungen durchgesührt waren. Von allen Seiten marichirten Truppen aus, um die zum Teiiliren befohlene 'Ausstellung zu nehmen. Der 'Anblick war prächtig, alle Truppen wurden bewundert, aber die meiste Aufmerksamkeit erregten die Alpcnkruppcn, Znaven und Jäger. Der Zug des Präsidenten traf kurze Zeit vor dem kaiser lichen Zuge ein. Präsident Fauce. umgeben von Loubet, Brisson ^ und den Ministern, empfing das Kaiserpaar bei dem Verlassen des Zuges. Der Kaiser hatte die rothe Uniform eines Kosaken- g zi oberst mit der Feldmütze angelegt und trug das Großkreu; der ^ Ehrenlegion. Das Kaiserpaar und der Präsident fuhren in einem eiz S sechsspännigen, von 'Artillerie geführten Wagen nach dem Parade- H cr seid unter den brausenden Beifallsrufen der Menge. Die Musik- Z Z korps spielten zuerst die ruisischc Hymne, dann die Marseillaise, ? ? L' während der Kaiser, weicher zu Pferde gestiegen war, und die 1 Kaiserin und Präsident Faure im Wagen, von einer glänzenden Ll;,«»» Suite stanzösischer und rnsiiichcr Offiziere gefolgt, die Front allere IS» Regimenter unter enthusiastischem Beifall der Menge passirten. Hieraus begaben sich die Herrichaslen aus ihre Tribüne, um den Z » Vorbeimarsch der Truppen, der um 1 Uhr begann, abzunehmcn. * ChalonS. 'Am Ende des zu Ehren des Kaiicrpaares ge- Z § M) gcbencn Frühstücks brachte der Präsident Fanrc folgenden Trink- -- °i « Ipruch ans: „Ew. Majestät verlassen uns letzt nach einem Aufcnt- halt, welcher in den 'Annalen unserer beiden Länder eine unaus-KM^ löschlichc Erinnerung hinterlassen wird. Wie das Lächeln einer glücklichen Vorbedeutung, wird der Zauber der Anwesenheit Ihrer Majestät der Kaiierin in holder Weihe diesem Besuch verbunden ^ bleiben. In Paris wurden Ew. Majestäten von der ganzen Nation begrüßt, in Eherbonrg »nd ChalonS wurden Ew. Maicstälcn ^ empfangen von Dem. was dem Herzen Frankreichs am lhcucrstcn H L ist. seinem Heere und feiner Marine Tie französische Armee bc-x. ? ^ grüßte hier Ew. Maiestät. Au jedem der häufigen Gedenktage ^ K.« ihrer riibmreichcn Vergangenheit tamchcn die sranzösiichen Sec-2. leiste und Soldaten mit ihren Brüdern in Rußland die Bezeugung des herzlichen Verhältnisses und ihre Wünsche für einander anS. S- T Heute bitte ich Ew. Majestät im Namen der sranzösischen 'Armee und ' Marine, süc Ihre Waffen zu Wasser und zu Lande die feierliche L ^ Z Bekräftigung unwandelbarer Freundschaft zu empfangen. Ich ' * trinke ans das russische Heer und die Marine und erhebe das G!as zu Ehren Ihrer 'Majestäten des Kaisers und der Kaiserin!" Hierauf erhöh der Kaiser das Glas, stieß mit dem Präsidenten an und erwicderie: „Bei Unserer 'Ankunft im Hajen von Eherbonrg halte Ich Gelegenheit, ein Geschwader der sranzösischen Kriegs flotte zn bewundern, heule, im Begriffe. Ihr schönes Land zu ver lassen, hatte Ich den Genutz des imposantesten militärischen Schau spieles, indem Ich der Truppenschau auf dem gewohnten Ucbungs gcländc beiwohnte. Frankreich kann stolz ans seine Armee iein. und Sic haben Recht, zu sagen, Herr Präsident, daß die beiden Länder durch unwandelbare Freundschaft verbunden sind. Ebcnio besteht zwilchen unseren beiden Heeren ein tiefes Geiühi der Waffenbrüderschaft. Ich erbebe das Glas zu Ehren ihrer Wehr macht zu Wasser und zu Lande und trinke auf das Wohl des Präsidenten der französischen Republik!" Die aiiwesenden russischen Offiziere riefen während des Kaiserioastcs zweimal Hnrrah! R 0 m. Kardinal de Nuggicro ist henke früh gestorben. C h ri skia n ia. Die Verlagsbuchhandlung ,z. A. Blockhaus in Leipzig hat mit Nansen cincii Kontrakt abgeschlossen, betreffend die Herausgabe des Werkes über seine Polarrciic und zwar sür Dculichland. Böhme» und Ungarn. Petersburg. Infolge des gestrigen heftigen Sturmes ist die Newa stark gestiegen. Die niedriger gelegenen Thcilc der Stadt sind überschwemmt. Ein ernster Unglückssall ist bisher nicht gemeldet. K 0 usta 11 tiu 0 pc l. Ein Iradö des Sultans verfügt, daß zwei Torpedoboote im Bosporus stalionircn sollen Belgrad. Die Neüc des Königs'Alexander nach Eeliuie ist aus nächstes Jahr perichoben worden. Tiefes Jahr wicd der König mir Bukarest. Wien und Rom besuchen Tie Königin- Mutier Natalie reist nächste Woche nach Frankreich. Tie bentige Berliner Börse verkehrte in ansgelprochc'n matter Haltung. Tie Kurie ginge» fast ans der ganzen Linie zurück. Der Hanvtanstoß zn dieser matten Haltung geht nach wie vor von der ungünstigen Lage des Geldmarkles ans. In London dauern die Vcrsäuse der Goldminenwerlhpapicre an. Ileder die Silnalion in Newyork sind die 'Ansichten ungünstig Des Weiteren waren allerhand uukvnlrolirbar. politi'che Gerüchte in Umlauf über neue Schwierigkeiten iu Ottafrikn. Die Umsätze be wegtcn sich in engen Grenzen. Ten dringlichen Reaiisirnngcn und Meimingsverlänsen stand mir geringe 'Aninahmeinsi gegenüber. Im melieren Verlaine schwächte sieb die Haltung noch mehr ob und zwar ans die Mitlhcilung, daß einige hiesige große Banke» ein bedeutendes Pariser Banlhans erelniirlen. In der That wurde in verschiedenen Weichen großer Verkauf dringlich durch geführt. Von Banken waren Kreditakiicn anf Wiener Inicrvcnlion 'Anfangs ziemlich behauptet, st'ätcr aber ebenfalls wesentlich nied riger. Heimische Banken durchweg sehr mall. Von Eiienbahueu waren deuliche gut behauptet und wenig verändert, fremde dagegen angcbote» und niedriger. Bergwerke letzten niedriger ein und gaden später noch mehr nach. Fremde Renten still und schwäche,, heimifchc 3-prozeulige Wecthe behauptet. Privaldirkont ER Pro zcnt. — Am G e t r c i d cm a r k t c war die Tendenz heute wieder recht fest. 'Auf Knappheit an Waaren, sowie Plc!Sfordcr»»ncn sin inländisches wie ausländisches Getreide, ferner auf rege Nachfrage seitens des Konsums gingen die Getreidcpreise a»> der gainen Linie in die Höhe. Weizen »nd Roggen im Preise ca. 1' - Ml besser. Hafer weiter steigend. Spirilüs knapp, angcboken und matt, loco wie Termine etwa 5 Pfg. billiger. — Weiter: Schön. Südwestwind.
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