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Dresdner Nachrichten : 20.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189610204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-20
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.10.1896
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41. Jahrgang. k»n»«pr Lostsnfr«»« prob«. koatsnsrvl^ ,, ^ «< 5k»I pritwurt, M.OVü 8t. ta punottov m. 6opp- ^uttsvUevraox, x«v»lt8. Kokliv»»«» sck«6Irr.i. Dresden. I8S6. VueI»H^««rS>». I>o Lllozr»»»« IVelldslt«» w «Isntsedsn rma cksn dosten korbst imck «nslisrkon d'sbrillstsll für äon tvintor rsixon orxsbonst an pv^soksl L 8vknviäv»-, 8vkv1fv>8ll'. !9. —Aiistvrsonäunxon ti-nnvo. s---— I^LUpott kxekizioi'- Wsin öien Lvklsuvk V^ettiner»tr. «b Qummi- "r.i-pkon,»? keinksrctt au» destem Qummi, dlettrei n. 8üuren wi6er«,reken6, »-»deil, »»>> Xi»«" >-'c Qeupolt, Or-escken-^. k08tV ru nnä so 501^ I Mmdki^ Orsackv» § K L 8ekLäIieIl Sos IS, p»rt. a. I. Lt. keleoelitiiiiM- für 0»«, ols-lctr. Ticdt, kstrolomn, dorren. V»i8vali»ii88li'»88v 34. --- I>. HU «rI«llK. V»i8vnli»u88tr»88e 34. srw88p8 I-sxor VON ^svuIlvItEN vlvfissnt Karulrtsr Onmvnlliitv. — lioTslmiikjsixs por^önliodk ^inkriuko un6 Lloe!o8tuäitzn in Ijorliu, 4'rirtff, ^ion ä? ^ s<1ß Dentschenhetze in England. Hosnachrichten, LandeS-Synodc. Aerztliche Bezirksvereine. Ausstellun gs-l Mutdmcrßllche Witterung: ir»T. 6» vH.» Lotterie, Kunstgenosscntchasi. Dlchterabend, Gerichtsverhandlunge». ! Neigung zu Niederschlägen. Dienstag. 20. Oktbr. Ar die Mimke A-vemlicr n. Dezmlier werden Bestellungen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts stelle zu 1 Mark 70 Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiete zu 1 Mark 84 Pfennigen, in Oester- rcich-Üngarn bei den K. K. Postämtern zu 1 Gulden 6s» Kreuzern angenommen. HtschäflsSkllt -er „vresdner Nachrichten", AlarienÜraße 38, Erdgeschoß. Politisches. Die deutsche Presse hat gewiß ebenso wenig wie die deutsche Politik Neigung, sich ohne besondere Veranlassung mit England zu beschäftigen. Man weiß bei uns sowohl an den leitenden Stellen der Regierung wie in den führenden Bevolkerungskreisen, auch ohne daß man es ausspricht, ganz genau, was Deutschland von den Engländer» zu erwarten hat. und wir täuschen »ns keinen Äugenblick über die Gesinnungen, deren wir uns von unseren .lieben Betlern" jenseits des Kanals versehen dürfen. Bei alledem liegt aber ein provokatorischer Zug dem deutschen Nntionalcharak- ier fern und so würde es uns durchaus erwünscht sein, wenn Publikum, Presse und Regierung in England uns so wenig wie möglich Stoff zur Erörterung böten und damit zugleich die Aus sicht erweckten, daß in absehbarer Zeit das jetzige unleidliche Ver- hältniß zwischen den beiden Nationen auf den Status normaler Beziehungen zuruckgesührt werden könnte. Es scheint jedoch, als ob dieienigen Faktoren, die in England die öffentliche Meinung ausmachen, nach wie vor alles daran setzen wollten, um jede Ge legenheit zu den gehässigsten Angriffen gegen Deutschland vom Zaune zu brechen und fortgesetzt Oel in's Feuer zu gießen, statt ihrerseits zur Beruhigung der Gemüthcr beizntragcn. So wissen die neueste» Posten aus London wieder einmal von einer förm lichen Dcimchenhetze zu berichten, die in der britischen Rcichs- bauptstadt ausgebrochen ist. Bon vielen Beweisen dieser Art sei nur der eine angeführt, daß die Ernennung eines Deutschen zum Kapellmeister der britischen Grenadiergarde rückgängig gemacht werden mußte, weil die Ankündigung der Thatsnche einen tobenden Entrüstungssturm in der gelammten Presse entfesselte. Damit aber nicht genug, haben sich auch die leitenden englischen Blätter in den letzten Tagen wieder einmal Anzapfungen gegen die deutsche Politik eitaubr, die nicht unerwidert bleiben dürfen, damit bei den Engländern sich nicht die Meinung sestsetzen kann, als hätten die englischen Versuche. Deutschland und mit ihm den Dreibund durch Drohungen oder Schmeicheleien für die britischen Interessen zu rngagiren, irgendwelche Aussicht aus Erfolg. ES ist eine ganz eigenartige Erscheinung, daß die Engländer sich durchaus nicht an den Gedanken gewöhnen können, ihre eige neu Interessen auch ans eigener Kraft vertheidigen zu müssen. Mit unerschütterlicher Zähigkeit halten sie an der Auffassung fest, daß die englische Politik suchen müsse, die kontinentalen Mächte in gegenseitige .Händel zu verstricken und daß dann Deutschland ver pflichtet sei. die englischen Kastanien ans dem Feuer zu holen. Die „Morning Post", dos gelegentliche Sprachrohr Lord Salisbury's. hat dieser Anschauung lüngsi wieder Ausdruck verliehen, indem sie meinte, cs sei für England das Beste, ein Abkommen mit Deutsch land und Oesterreich zu treffen, nm dadurch Rußland und Frank reich zu überzeugen, daß durch ihre „Vertheidigung des Sultans" das rniopäische Gleichgewicht sich gegen sie wenden würde. Das heißt mit anderen Worten, England will auch fernerhin nicht das Eonrert der Mächte in der orientalischen Frage verstärken, sondern es strebt innerhalb der jetzt einigen Mächte eine gegensätzliche Gruppenbildung an zu dem Zwecke, um bei einer Verfeindung der b'utinrntalen Staaten unter einander selbst im Trüben fischen zu können. Deutscherseits merkt man bei diesem eigenthümlichen Frenndschastsanerbieten nur zu deutlich die Absicht und es ist daher kein Wunder, daß man sich verstimmt zeigt. Vor allen Dingen müssen wir die anmaßliche Art znrückweisen. in dtr es den eng- l scheu Staatsmännern beliebt, über zu schließende „Bündnisse" ganz nach ihren jeweiligen Launen zu bestimmen, alS ob John Bull in der Lage wäre, sich mit einem einzigen Handgriffe die ganze DreibundSdiplomatic an die Rockschöße z» hängen. Das ist ein so faustdicker Irrthum, daß man unwillkürlich des io auch der englischen Zunge geläufigen Sprichworts eingedenk wird: „Wen Gott verderben will, den verblendet er vorher." Bon derselben verblendeten Kurzsichtigkeit zeugen auch die gleichzeitig ergangenen Auslassungen der „Times", in denen Deutschland mit der Ent fremdung. ja mit der „erklärten Abneigung" Englands gedroht wird, für den Fall, daß wir unsere „Politik der Erbitterung" dem Inselreich gegenüber fortsetzen sollten. Bon irgendwelcher „Er bitterung" Ist ans dent'cher Seite gar keine Rede. Wir lassen uns in unserem Verhallen gegen England vielmehr lediglich von ganz lasten, nüchternen Erwägungen einer klugen Realpolitik leiten, ganz ohne Zorn und Leidenschaft. Gereizt ist ansichließlich die englische Stimm«» selbst, die sich nicht mit der Thatlache ab- finden will. d„ß Deutschland zielbewusst seine eigenen Interessen vertritt und es ein für alle Mal rundweg ablehnt, sich zu Hand langerdiensten für fremde Begehrlichkeit hcrzugebrn. Wir werden auch die angedrohte „erklärte Abneigung" Englands mit demselben Gleichmuth zu ertragen wissen, mit dem wir das bisherige Londoner Uebelwollen gegen uns ausgenommen haben. Gleichmuth ist aber nicht dasselbe wie Gleichgiltigkeit. Die Engländer werden daher gut thun. sich bei Zeiten daraus einzurich- tcn, daß wir nach wie vor mit der größten Wachsamkeit und Energie unsere Interessen überall wahrnchmen und vertreten wer den. wo der englische Einstuß sie zu untergrabe» bemüht ist, sei es nun in Südafrika, in Sansibar, oder wo sonst immer. Ganz be sonders dürfte unsere Regierung in der nächsten Zeit Ursache haben, der englischen Diplomatie in Rom auf die Finger zu passen. Seil dem südafrikanischen Zwischenfalle hat sich nämlich die eng lische Politik alle erdenkbare Müde gegeben, auf Italien im briti schen Sinne etnzuwirken, Bemühungen, die sich neuerdings so augenfällig gcofsenbart haben, daß die „Hamb. Nachr." sich ver anlaßt sahen, eine scharfe Warnung ergehen zu lassen, indem sie die Engländer direkt bezichtigten, sie suchten Italien vom Dreibunde loszulösen, um dadurch den Beitritt Englands Deutschland-Oester reich um so werthvoller zu machen. Auch der „Köln. B.-Ztg." geht von so zuverlässiger Seite, daß das Blakt ausdrücklich sie vertreten zu können erklärt, die Nachricht zu. daß England im Quirinal eifrig gegen Deutschland wirke. Ans englische Treibereien ist auch zweifellos die mit leicht erkennbarer Tendenz in römischen Blättern verbreitete Behauptung zilrückzuführen, daß Kaiser Wilhelm sich abfällig über die Haltung Italiens gegenüber den Pariser Kaiser- sestlichkeiten ausgesprochen habe. Inwieweit die Engländer Chancen hätten, ohne eine nachdrückliche deuischc Gegenwirkung ihr Ziel in Rom zu erreichen, soll hier unerörtcrt bleiben. Gesetzt aber selbst den Fall. England gelänge seine Absicht. Italien vom Dreibünde zu entfernen, glauben denn die englischen Staatsmänner, Deutsch land und Oesterreich ließen sich wirklich aus diesem Umwege die englische Danacrsreundschaft ciuszwingcn? Sie mögen eS sich ge sagt sein lasse», daß nie und nimmer und unter keinen Umstanden auch nur ein Trapsen deutschen Blutes für englische Interessen ge opfert werden wird. Lord Salisbury scheint auch selbst nicht unbedingt an den Erfolg seines italienischen Feldzugsplanes zu glauben. Deshalb sucht er sich gleichzeitig einen Ausweg nach der russisch-französischen Seile hin offen zu halte». Insofern schlägt er durch seine diplo matischen Manöver in Rom zwei Fliegen mit einer Klappe, da er die dort betriebene Hetze gegen Deutschland ebenso wohl benutzen kann, um sich Deutschland im Lichte der Unentbehrlichkeit zu zeigen, als auch, um sich in Paris und Petersburg als Gegner des Dreibundes angenehm zu machen. Auch sonst hat es Lord Salis bury an Versuchen, sich mit dem Zweibund aus guten Fuß zu stellen, nicht fehlen lassen Das nachdrücklichste Erperiment dieser Art scheint während der Anwesenheit Kaiser Nikolaus' II. in Balmoral gemacht worden zu sein. Lord Salisbury soll dort dem Ezaren Io ziemlich die ganze Türkei einschließlich Konstantinopel und Cypecn aus dem Präsentirtellec überreicht haben, der Czar aber habe dazu weder Ja noch Nein gesagt, sondern sich die Er wägung der englischen Vorschläge für später Vorbehalten. Indes ist bei der Stimmung, die in Rußland gegen England herrscht, kaum anzunehmcn, daß die englische „Schenkung" — Oesterreich hätte dabei doch wohl auch ein Wörtchen mitzusprechcn — accep- tict werden wird. So mag Lord Salisbury sich drehen und wenden, wie er will, er begegnet überall der gleichen kühlen Ab lehnung. und dos wird nicht eher anders werden, als bis einmal ein englischer Premierminister sich findet, der gewillt ist, ehrlich niit den übrigen Mächten tm Interesse der Erhaltung des europäischen Friedens zusammenzuwirken. Wenn der gegenwärtige Leiter der englischen Politik zu einem solchen „ürir plny" gegenüber Europa keine Neigung hat. so wird er die Folgen davon tragen müssen Vom deutschen Standpunkte möchten wir den Engländern ins besondere Eines zu bedenken geben: In Frankreich verfolgt man mit hoffnungsvollem Behagen die fortgesetzten englischen Heraus sorderungen Deutschlands, weil man sich als deren nächste politische Folge verspricht, daß Deutschland im Falle der Ansrollung der egyptischen Frage durch Rußland und Frankreich seine bisherige Neutralität in der Angelegenheit oufgeben und die russisch-franzö sische Forderung der Räumung Egyptens aktiv unterstützen werde. Wenn die englische Politik in der bisherigen Weise fortsährt, den besonderen deutschen und den allgemeinen Jriedensintcressen ent- gegenzuwirken. so könnte jene Hoffnung der erklärten Gegner Eng lands sehr bald feste Gestalt gewinnen. -ernickiretb- und Kernsprech-Berichte vom 19. Oktober. Berlin Der Kvlonialmth ist heute durch seinen Vorsitzen den. den Wirst. Geh. Legationsrath Dr. Kayscr, mit einer längeren Rede eröffnet worden, in deren Verlaufe er auch die Fälle Peters und der Gebrüder Schröder des Näheren darlegte. Es sei in jeder Hinsicht ein Jrrthnm, daß er den gegen ihn erhobenen Angriffen weiche. Hinsichtlich seiner Gegner bemerkte er u. A.: Die Achtung vor dieser hohen Versammlung hält mich davon zurück, einzelne die'er Menschen bis in ihr innerstes Mark mit Röntgenstrahlen zu durchleuchten. Ein großes Material steht mir zu Vielem Zwecke zur Verfügung Ich darf es vorliegendensolls unffo eher unter lassen, da das Gottesgericht bereits über Einige »nt« ihnen hercingrbrochen ist und das Wort, daß jede Schuld schon aus Erden sich rächt, an ihnen Allen zur Wahrheit werben wirb. In kürzest« Zeit wird die Lust gereinigt sein- Dieses Ergebnis! abzu warten. würde, so iehr auch die Vorkommnisse z» bedauern sind für mich eine persönliche Genngthnima sein: ich lehne sie ab« ab. da ich ihrer nicht bedarf. Staatssekretär a. D- Herzog richtete eine warmempstlndene Ansprache an den Vorsitzenden, i» welcher er betonte, daß alle kolonialvolitischen Kreise den Direktor Dr Kays« mit lebhaftem Bedauern aus seinem Amte scheiden sehe» und ihm unentwegtes Vertrauen entgegenbrtngen. Das Mitglied v. d. Heydt schloß sich von dieser VertrauenSerkläruna aus Hiera»' wurde in die Berathung des Etats sür Den sich-Ostasrika eingetreten und hauptsächlich die Frage der Zonenverwaltung und Flußlänfe behandelt. Aus den Bemerkungen Dr. Kayser's wird geschlossen daß die gegen Dr. Peters schwebende Untersuchung einen im günstigen Ansgang für denselben nehmen werde. — Die Höhe des Desizils, mit dem die Berliner Ausstellung abschlicßt, beträgt nahezu l.lliO.MO M- — Der zur Gesandtschait in Dresden kommandirte Major Gras Friedrich von Hohenau erhielt den Rothen Adlerorde». Berlin. Der Kaiser und die Kaiserin treffen am Donners tag. dem Geburtstag der Kaiserin, wieder im Neuen Palais ein. An demselben Tage treffen der Kronprinz und Prinz Eitel Fried rich. soivie Prinz Heinrich in Potsdam ein. — Die Großherzogin Anastasia von Mecklenburg-Schwerin, die gestern Abend aus Dresden hier eintras. ist heute Nachmittag nach Schwerin nirück- gekehrt. — Der Berliner Anwaltverein, dessen Vorsitzender der er mordete Justizrath Lev» war. hat aus die Ergreifung der Mörder eine Belohnung von 5000 M. onsgesetzt. Tie Kriminalpolizei hat etwa 20 Verhaftungen vorgenommen. Wiesbaden. Der Kaiser und die Kaiserin statteten Vor mittags der Großfürstin Konstantin einen Besuch ab, wonach sich die Kaiserin zum Schloß zurückbegab, während der Kaiser um halb l Uhr die Reise nach Darmstadk antiat. von wo seine Rückkehr um 5 Uhr Nachmittags in Aussicht steht. Morgen Mittag findet nach dem Eintcefsen des Kaisers und der Kaiserin von Rußland sowie des GcoßherzogS und der Großherzogin von Hessen bei dem deuffchen Kaiserpaor im Schloß ein Frühstück zu 12 Gedecken für den eagcrcn Kreis der Fürstlichkeiten »nd außerdem eine Maffchalls- tafel mit 20 Gedecken statt. Wiesbaden. An dem Souper, das heute Abend nach der Vorstellung bei dem Intendanten v. Hülsen stattsand, nahmen außer dem Kaiser nur die Herren des Gefolges und der frühere Generalintendant Frhr. v. Persall aus München Theil. Darmstadt. Kaiser Wilhelm ist 1 Uhr 55 Min zum Besuch des Kaisers Nikolaus hier eingetrvffen und am Bahnhose vom Großherzog empfangen worden. Nach überaus herzlicher Begrüß ung sichren der Kaiser und der Großherzog in geschloffenem Wagen »ach dem Nene» Palais, wo »m 2 Uhr Familientafel stattfand. Eine zahlreiche 'Menschenmenge begrüßte den Kaiser am Bahnhose und aus der Fahrt und brachte ihm begeisterte Ovationen dar. Die Rückreise «folgte um I Uhr. Köln. Der „Köln. Ztg " wird ans Berlin aus zuverlässige» Quelle gemeldet, daß der Kaiser sich die Entscheidung üb« die Porta Paphin im Kleinen bis nach gelegentlicher Besichtigung derselben vocbehaltcn habe. Crvnbcrg Der Großherzog von Sachsen-Weimar ist Nach mittags zum Besuch der Kaiserin Friedrich ans Wiesbaden hier eingetroffen. Pole». In der Opalenitzalrawall-Asfairr ist Anklage er hoben und der Termin vor deni Schwurgericht in Meseritz aus den 28. und 20. Oktober angesetzt worden. Angcktagt sind 0 Per sonen. Der Hauptangeklagte. der Arbeiter Wawar. war bald nach dem Voriall verhaftet worden. die übrigen -« wurden vorgestern in Hast genommen. Die Anklage lautet ans Landsriedcnsbruch. Kassel. Tie im Juli aus dem Münchener Kongreß zur öffentlichen Erörterung gestellte Frage wegen »n sünffährig« regelmäßiger Wiederkehr abzuhaltender und an ständiger Festslättc einzurichtender deutscher Nationalsestc wurde gestern und heute von den Delegirtcn des Eentralausschusses für Volksspiele hier einer eingehenden Berathung unterzogen. Man ver ständ'gte sich aus der Grundlage, daß solche Nationalfeste aus de, deutschen Eigenart hervorgehen müssen, daß im Mittelpunkt der selbe» die Stärkung des deutschen Nationalgesnhls zu stehen habe und daß sie zugleich das geeignete Mittel für eine nachdrücklichc Förderung der Leibesübungen in Deutschland, sowie sür eine durchgreifende Reform der heute vielsach entarteten deutschen Volksteste bilden müßten, einmüthig dahin, diesen Plan weiter zu fördern, seine Anssnhruna aber einem aus ollen belhciligtcn Kieisen zusammengesetzten selbstständigen Ausschüsse zu übertragen Düsseldorf. Der Prozeß wegen Beleidigung des Ehren raths des Offizierkorps des hiesigen Landwehrbezirks gegen de» früheren Rittmeister Frhr. v. Ehrhardt und Genosse» hat heute Vormittag unter großem Andrnnge des Publikums begonnen. Die Angeklagten erklärten sich sämmtlich für nichtsctmldig. Geestemünde DcrFischdampser „Grclhe" rettete 5 Mann Besatzung des holländischen Scyooners „Jda Bovina". DoS be schädigte Schiff wurde 110 Seemeilen nördlich von Helgoland hilflos treibend nusgefunden und hier cingeschleppt. M alinhcim. Der frühere Oberbürgermeister nnd ehemalige Reichstagsabgrordncte Moll ist gestorben. Wien. Das Abgeordnetenhaus nahm einstimmig die kaff« liehe Berorbnilng betreffend die NothstandSnklion. sowie mit 1<x Stimmen die Resolution Dyl an. in der die Regierung ons- gcsoidert wird, binnen Monatsfrist die nothwendigcn Kredite zu einer allenfalls noch nökhig erscheinenden weil««! Nokhstands aktion in Anspruch zn nehmen. Wien. Der Ernennung Schischkin's zum russischen Minister des Auswärtige» stellen sich, wie die „Nene Fe. Presse" wissen will, Schwierigkeiten entgegen, die nach Schischkin's Anwesenheit in Berlin von Parts nus erhoben worden sei» solle». Pest. Finanzminister Lnkaes hielt gestern als Kandidat sür das Abgeordnetenhaus in Erlau eine Prograinmrcdc. in welcher er nachwies, wie die liberale Partei seil ihrem Bestehen den curv Päckchen Frieden dazu benützt habe Ungarn innerlich zn befestigen. Der Minis!« erklärte, es sei sin Ungarn schädlich, an dem Aus gleich vom Jahic 180? z„ rütteln. eine Trennung des gemein samen Zollgebiets würde beiden Tbecken im höchsten Maße schaden. Madrid. Eine amtliche Depesche ans Manila meldet. General Jaramillo habe sich Nasugdu s bemächtigt. Die Aufstän dischen seien unter Zurücklassung von l!4 Todten geflohen, wäl» rend die spanischen Truppen 2 Todke und 20 Verwundete hatten KonstantinoPel Fünf Armenier, welche bei den Un ruhe» Bomben geworten hatten, sind znm Tode verurtheikt wor den. — T« russische Botschafter bei der Pforte wurde heute vom Sultan empfange». Die Botschaft« werden bei ihrer morgenden Zusammenkunft üb« die Entsendung von drei Militär-Attach«» rnr Reorganisation de» Gendarmerie ans Kreta beschließen kZ- 42
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