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Dresdner Nachrichten : 20.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189610204
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-20
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.10.1896
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verm«e« u»» Giichftfcke». — Polizeidericht. 19. Oktober, letzten Donnerstag Abend ist aus der Großeichainklstraße ein Schaffner zwischm einm Pseidedabn- und Lastwagen gekommen und hat eine Unter leibsauetscdung. sowie eine Armverlrtzung erlitten. — Aus der Kreuzung der König Johann» und Mvritzstraße lies am Sonn tag Vormittag ein bocdbetagter Händler, welcher schwerhörig und aus einem Auge blind ist. irdoch von einem Sohne begleitet wurde, gegen eine vorüvrrsabrende Droschke, wurde umgrrissen und erlitt eine O. uetschuug de» Oberschenkels, sowie eine leichte Verletzung im Gesichte — Nahe den, Freiderger Platze wurde letzten Donnerstag ein 4 Jahre altes Mädchen von einem Straßenbahnwagen überfahre n. Das Kind. tvelcheS vor dem «elben noch rasch über den Fadrdnmm gelaufen und dabei z» Falle gekommen war. erlitt mehrere Verletzungen. dir redoch nicht tchwrrer Art sind — In de, Schuniannslraße ergriff am Sonnabend ein aus einer» KeUersenster herauSichauendtr Lehrling den Besen eines Straßenkehrers. welcher eben init dem Reinigen der Fußgangvabn beichästigl war Der Mann stürzte, als der Lehrling wieder los ließ, zur Erde und konnte sich nicht wieder erbeben, da er einen doppelte» Kniedruch davongetragen hatte. Er mußte in das Stadtkrankenhans getragen werden. — Zu den verschiedenen Hotels, welche in den letzten Jahren in der Nähe des neuen Persvnen-Hauptbavnhoses entstanden sind, tritt mit deni Beginn der Reisesaison 1897 ein »eurS Unter nehmen ^ das ..Hotel Monopol". Dasselbe geht durch llm- nnd An'bau der Billa Wienersiraße Nr. 9 hervor Es ist als kleinr's seines Hoiei gedacht, wie solche setzt vielsach den großen KasernenienlS vorgezogen werden. Allen Aniorderungen der Neu zeit in Bezug an» Eomsort — Ecntralheizung elektrische Beleucht ung — entsprechend, bietet es noch einen besonderen Vorzug da durch. daß durch die Hinzunahnie des prächtigen Gartens vom ehemaligen Eass Imperial sür die dortige Gegend ein Restau- rationsgarten ge'chanen wird, wie er in gleicher Weise ein zweites Mal nicht ezlslick. Sion dem Borgarten aus genießt man einen interessanten Ausblick ans die nach und von dem Prrsonen-Bahn- hos sluktiende Menschenmenge. da sich das Hotel gerade vor dem Hauptaneriteig des BahnboseS erhebt. Die Eröffnung deS neuen Unternehmens wird zum Beginn der Reisezeit Ansang Mai 1897, möglicher Weise auch schon krüher. erivlgen. — Unter den größeren Eoncertsälen. ans welche mit dem Be ginn der Winreriaison Einheimische und Fremde ihr Augenmerk richten, um an den langen Abenden Anregung und edlere Genüsse einer steigenden zur Behaglichkeit seiner Be sucher gehört, und schließt störende Elemente streng auS. Der mehr als 8M Quadratmeter fassende, im vorigen Frühjahr voll ständig nen ansgeslatietc Eoncerkianl zeichnet sich durch eine ganz vorzügliche Beniilation ans. die Eentralheizung sorgt für gleich mäßige. behagliche 'Warme, und das eigene Elektrizitätswerk schasst eine taghelle Beleuchtung. Alles, was Küche und Keller bieten, ist preiswert!! und gut. ^o ist allseitig bekannt, daß im Paiast- restanrant der beste Mokka verabreicht wird. Bis »um Schluß dieses Monats setzt sich das Programm sowohl zu dem Nachmittags gegen freien Eintritt slatlsindenden Wiener Eaw-Eonccrt. wie zu dem Abends mit r. ichhalllaen Harbtekungen ansgestatkcle» populären ,Eoncerk zmammen ans Vorträgen de« Wiener Tamm-Orchesters unter Tirckrion von Marie Pcschka. Genrngsvorkragen des vor trefflichen ichwedi'cheii Sänger Quartetts, welches die hohe Ehre , Halle, vor der gelammten König!. Familie ein Evncerk zu geben, 'und Sopian S lis der Spererkennrugerin Fit. M'alvn Nordegg. Diese innge Dame, eine lympatliische Erscheinung von >ehr deeen- tem Auftreten, verfugt über ein klangvolles, ausgiebiges und biegsames Srgan. ivelches tüchtig durchgebiidcl und kreislich ge schult ist Ihre niinpatl-ssch bcrühlende Gcsangskunst und ihre seelenvolle Aiinaistiiig. mit welcher sie durch den Zauber der Töne zu ihren .Hörern spricht, bringen ihr allabendlich stürmischen Beifall ein. — Auf dem dlesmaliaen Dresdner Meerreltig-, Zwie bel - und Ä e in » ' e m a r k t waren außer große» Mase» von Weih. Rolli und Zgel'chkraut. sowie Sellerie, Mobren und tzelersiiienwurccln nur anniUiernd !ioc> «äemner NieenellliNaus dem t88ici Martle rund 3000 t!enr- ner und aus Sein oon I'-Ov 'ogar 480» csenniers. daaeaen nicht iveniaer als imndeiieiis lOnn crenmer Zwiebeln zuin Verkam geNelil. Tre Uriawen mr dies« ungleichnlaßiaen Zusudren sind in erster Linie darin zu iuche», daß die Junen von Jura. Boblitz. Kleurbeucha. Kleeden, Knimnine. vubbenau. ,-r!wn> :c. welche regelmäßig das Haiirtkoniingenl dieser Dame m lieiern «"legen. Heuer eine nur >ebr mmelmäßise Meenettig-Ernte iu veiieichne» Hallen, wahrend d:e Zwiebel» >n den moorigen Niederungen ! an der ichwanen Ebier nm Merzdorsi tzirode». Kcauenbain. Raden, Seiferts- muht :c. gut geraiben sind. Die Jolge davon war. das; Meerreltig im tzreiie anzog und damit bald geräumt wurde, wahrend das Lertauisae'chast in Zwiebeln bei weichende» Preisen sich sehr in dce Lange zog. LngroS bezahlte man große Stangen Meerreltig mit 10—1> L>. pro Schock. »litt- lere inil 5 0 n. kleine mi: 1—3 Nt., während inl Tenril große Waare 30—35, mitlke lk—Ir» und kleine 5—10 Pig. kostete. Jur das schock Zwiebelreihen legte man 13—1«! Nt. und sur einen einzelnen Zopf im Turcki'chmtt 30 Vienniae an. Sdgenannle lo'e Zwiebeln wurden »och billiger ab richten, um an den langen vivenoe» zlinregling uns ecnere vvenuss zu rinden, erfreut sich das B a l a st re sl a u r a n l einer steigend» Beliebtheit beim besteren Publikum. Der Besitzer desselben. Her Dhamin. hält peinlich aut Alles, was zur Behaglichkeit seiner Be geben. Sehr billig sicUlen sich die Mobren, welche pro benlner zu 2—2.80 abgegeben wurden. Seltern galt 3.60—1.50 M. pro Schock und Pelersilien- wurzel 50 Pfennige pro Bündel. Dem L-achothmn des .grames ist die ! heurig« nahe Somiiierioiiterung sehr zu Gute gekommen, denn man hat j iiieiil ausfallend große .väuptchen hierher zu Markt gebracht und forderte dafür nur «ehr mäßige Prebe. Weißkraut erzielte blas 3—5.50 M.. Roth- kraul 1—6 M. und Welschkraut >—1,25 M. Pastinak war wenig angebolen. — Landgericht. Behufs Ansführnng eines rassinirken Schwindels leiwken sich am 2". August d. I. zwei alle Bekannte, die sich einige Zeit zuvor im Gesängniß kennen gelernt hatten, die .Hände. An dom gedachten Tage trat der als Dieb schon wieder hol! bestrafte 30 Jahre alte Handarbeiter Earl Hermann Schmidt- che» aus Tresden mit dem 2 Jahre süngeren Vergolder Oscar Marlin Schulze aus Hohnstein bei Schandau, einem wiederholt rückfälligen Betrüger, zusammen Tie beiden Angeklagien waren arbeiiS- und mittellos und Schulze nahm daher den Vorschlag Schmidtchen s. sich bchnss einer Schwindelei in das Quarlier des Malers Henkel aus der Ostbahnstraße zu begeben, mit Freuden an. nachdem ibm Echinidtchen rn'kgeiherlt haue, er sei bei einem Um zug Henkel's als Arbeiter betheiiigt gewesen und habe dabei Lokalkenntniise erlangt, insbesondere sich überzeugt, daß H. im Besitz werlbvoller Bilder sei. Ter Verabredung gemäß führte Schulze das Wort, als Beide gegen Abend m der Wohnung Henkel s er'chienen. woselbst der IMHrige Schlosser Hentschel in Abwesenheit H.'s den Auiwartediensl verrichtete. Dabei erfuhr der junge Mann, daß Henkel an den Vergolder Nitzsche, dem an geblichen Arbeitsherrn der Schwindler, eine Karle geschrieben habe, die sich auf das Einrahmen von zwei Bildern bezog. Schulze iügte hinzu, eines derselben stelle den „GambrinnS". das andere eine Arena dar. er bezeichnet«: aber schließlich in dem Alelier des Künstlers zwei andere Werke H.'s. darstellend einen Trompeter in der Tracht des drcißigiährigen Krieges 'Pastell im Werlhe von 200 Maisi und .Ein Nähmädchcn" OOclbild im Werlhe von MV Mark, als die zum Einrahmen bestimmten Bilder. .Hentschel ivar beschränkt genug, in die Aushändigung der Bilder zu willige», und Schulze hatte dann nichts Eiligeres zu thun. als die Benie ste leien voW ihm selbst M- »sticke nnler dem Vorgeben es handle sich um eine vorüber leien voM ihm selbst qejertigt und gehende Grwbedürstigkert. bei einem Gastwirt!' sür 12 Mark zu verpfänden. Von dem Erlös machten sich die Schwindler einen reckst vergnügten Tag. Dem ihm be kannten Balletmeisier Ierwitz log Schulze am nächsten Tage vor. er beschäftige sich letzt ielbsisländig mit Einrahmen von Bildern, und getäuscht hierdurch übergab ihni I. zwei allere Rahmen zum AuSbessern. sowie rin selbslgemalles Bild „Badende Rpinvhe" zum Entrahmen. Ter Gauner verfügte sich mit letzterem sofort zu dem Vergolder .Hofmann und stellte sich diesem als Maler mit dem Bemerken vor, er habe das zum Einrahmen bestimmte Bild für 40 Mark verkauft. Momentan sei er aber ohne Kasse nnd da er nach Pirna reisen wolle, um das Geld für ein anderes verkauftes Bild einznkassiren, sowie verschiedene Farben einzukaufen, bitte er um ein Tarlehn von 0 Mark, welches ihm H. auch gewährte. Die 5. Strafkammer unter Vorsitz des .Herrn Landgerichisrath Neidhordt erkannte gegen Schulze unter Ausschluß mildernder Umstände ans 2 Jahre 4 Monate Zuchthaus. 4M Mark Geldstrafe ev. weitere 60 Tage Zuchthaus und 3 Jahre Ebrenrechtsverlnst: Schmidtchcn wurde zu 8 Monaten Gesängniß vcrnrtheilt. — Aus Gnind von 8 180 des Reichsstrasgesetzbuchcs belegte derselbe Gerichtshof die Agentensfrau Marie Amalie Schäfer mit 2 Wochen Gefänglich. Tie Sitzung war geheim. — Der 21 Jahre alte Handarbeiter Emst Georg Tenchert arbeitete im vorigen Jahre bei den« Tachdeckermeistei Fröhlich, dessen Wobnung sich aus der Adlergasse befindet. F. lebt mit seiner Frau in Scheidung und der mit den Lokalverhälstiissen vertraute Angeklagte T- eignete sich am Morgen des 29. August dm Schlüssel zu dessen Korridorthür an, mit dem er Abends in »er 7. üLlunde öffnete. Nachdem Tenchert ein Kommodensach er brochen und 1 Mk. 12 Pfg. entwendet hatte, sprengte er dm » auf und dtnchwkblte dessen Inhalt, begnügte . mlt einem Paar in der Kauuner stehenden chon vorbestrafte Dled wurde Zu 1 Jahr 8 Mo- ^ _ und 2 Jahren EbrenrrchtSverlust verurtheilt. — Als sich die beiden Gehilfen des SchomsteinfegermeisterS Lehmann an, frühen Morgen deS 17.,April aus ihrem Quartier im Hinter gebäude Arbeit k Theodor, , ^ schrank zwei silberne Remontolrubren. die er umgehend sür k nnd 4 Mk. verpfändete. Außerdem stahl er einm Geldbelraa von 8 Mt. 5>v Pfg In Rücksicht ans seine Vorstrafen verwirkt« W. 1 Jahr Gesängniß und 2 Jahre EhrrnrechtSverliist. — Unter Ausschluß der Seffent lichtest wurde sodann gegen Christiane Clara Röder, deren Ehemann PrlvatuS Friedrich Anton Röder und dm Maler Ludwig Theodor Reiß wegen Vergehens in der Richtung von K I8V des ReichSstrasgksetzbuchS verhandelt. E» erfolgte die kosten lote Freisprechung der verehel. R-: die beidm Mitangeklagten wur den zu re 4 Tagm Gesängniß verurthellt. — Am 26. November >889 gebar die ledige Fabrikarbeiterin Emma Müller ein Kind, das auf den Namen Emma Gertrud Müller im Stande-amtS- register zu Pieschen eingetragen wurde. Der 29 Jahre alte Eigarrmarbeiter Theodor Bruno Wenger aus Neumork in Schlesien verbeiratbete sich am 19. Februar 1891 mit der Müller und erklärte gelegentlich der Eheschließung vor dem Standesamt, daß er der Vaier des erwähnten Kindes sei, woraus der betr. Ein trag in das StandeSanstSregister erfolgte. Bald nach der Ver- deiralhung trennte sich W. von seiner Frau nnd die Ehe wurde im vorigen Jahre geschieden. Inzwischen hat sich die Frau wieder verdrirathet. ES stellte sich schließlich heraus, daß tue Erklärung W.'S betreffs der Vaterschaft des erwähnten Kindes unbegründet war nnd daß Wenger. ulS Letzteres ardvren worden ist. überhaupt seine spätere Frau noch gar nicht gerannt hat. Sonach lag eine vorsätzliche Veränderung deS Personenstandes vor, die nach 8 169 deS ReichSstrasgrsetzbucheS mit bis zu 3 Jahren Gesängniß geahndet werden kann. Ter von Herrn RechtSanwalt Dr. Galle vertheidiate Angeklagte Wenger hält sich letzt tn Rizdors aus und war von sei nem persönlichen Erscheinen zu der gestrigen Verhandlung entbun den. Zu einer Verurtkeilung kam e- nicht: e» wurde vielnirhr wegen Verjährung der Strasversoigunng auf Einstellung deS Ver fahren- erkannt, wozu bemerkt sei, daß die erste richterliche Hand lung, welche bettest- der begangenen That gegen W. gerichtet war, erst am 20 Februar d. I. — einen Tag nach Ablauf der öiälirigen Veriährungsfrist — durch das AinlSgericht in Rizdorf erfolgte. -Amtsgericht. In der Bräuer'schen Gchänkwirtbschaft zu Löbtau wurde der Former Severin Richard Spengler in der Nacht vom 3. zum 4 Juli ersucht, das Lokal zu verlassen. Da er nicht ging, erfolgte seine gewaltsame Entfernung. Er kam wieder zurück, uni iein Bier auszutrinken. Nachdem er aus'S Neue hinaus gesteckt worden war, zertrümmerte er zwei Fensterscheiben der Eliigangsihüre und verursachte dadurch dem Wirth einen Schaden von ungeskhr 7 Mark. Wegen Hausfriedensbruchs und Sachveschädigun "" einer einer am v. Just abgehi Metallichläger äußerte sich der Feingoldschläger Paul Emil Zeiler, 186,' geboren in Bezug auf die nickilanwesendkn Genosse» Grum- bucki und Schulack in ehrverletzender Weise, indem sie als.Slreik- brecher" durch die Presse bekannt gegeben werden müßten. Ter Angeklagte wurde deswegen zu 2 Wochen Gesängniß vclurlheiil. — Nach vorauSargangener Meinungsverschiedenheit brachte der 6^6 oen von nngeiaiir / wcarr. Wegen Hausirieoensvrucris uno ä'cschädigunö zur Anzeige gebracht, wurde der Angeklagle zu Gefäiignikslrase von 6 Wochen verurthellt. — Gelegentlich am 6. Juli abaehaltenen öffentlichen Versammlung der vorauSargnnyener gelernte Bäcker und fetzige Zieglciärbeiter Hermann Bernhard Eanbei: am 2», August in der Zeigelei zu Nauslitz dem Zeugen Lehmann mit einem thönernen Kiuge aus den Kops mehrere er hebliche Verletzungen bei. Ter Angeklagte verwirkte eine Gesäng- nißstrase von 2 Monaten. — Wegen verübten groben Unfugs vor dem .Schiveizerhans" in der 'Nacht zum 2l. September in Ver bindung mit Widerstands gegen einen Poiizeiheamken wurde dem Maschinenschlosser Earl Guderl eine Geldstrafe von 25 Mark aus- erlcgt. — Unter einer Bank in den Zwinger-Anlagen hatte eine Frau ein Körbchen, In dem sich ein Kinberkleidchen befand, einst weilen verborgen, um es später wieder abzuholcn. Korb und Kleid wurden entwendet durch den 1851 geborenen Handarbeiter Gcorai. Ter 'Angeklagte wurde zu 1 Monat Gesängniß verurtheiit. — Zu dem Feldwebel Helbig begab sich der Dachdecker Friede. Ernst Emilius Hoffman». 1874 geboren, im vorige» Jahre und fragte, ob er die alle schöne Ziehharmonika noch hätte, welche er verkaufen wvllle. Er empfing eine beiahende Antwort und versicherte, er misse einen Herrn, welcher sie sür 35 Mark kamen wollte. Der Feldwebel händigte ihm 8as Instrument ans Treu und Glauben ein. .Hoffman» verkaufte dasselbe für 26 Mark und ließ dem Eigcnliiümer nur 1 Mark dusüc zukvmmen, während er das übrige Geld sür sich verbrauckile. Ter vorbestrafte Angeklagte wurde wegen Betrugs zu 2 Monaten Gesängniß veruriheili. — Mtt einem gerichtlichen Verweis wurde der 1882 geborene Fabrikarbeiter Bruno Jahn belegt, der am 3. September aus der VolkS- er zu Mitra : leine Perm Hugo küche. in welcher er zu Mittag speiste, 2 Bürsten stahl und hierauf dem Beamten, der seine Personalien lestslellen wollte, einen salichen Namen nannte. — Wegen Veiübung groben Unfugs in der Schankwirlhschast ans der Mockriver Höhe am 16. August ur Verbindung mit Beamienbeleidignng und Widerstands gegen den Gendarm Havermann wurde der 32jährige Schlosser Ernst Hermann Gärtner aus Zittau zu 1 Monat Gesängniß »nd 3 Tagen Hast pcrurlheiil. — In nicht ganz zurechnungssahigcm Zustande wollten der Zimmermann Earl Ernst Gansauge und Handarbeiter Gustav Carl Hahn in der Mitternachisstunde des 9. August von Blascwitz aus über die Brücke nach Loichwitz Pilger», ohne das erforderliche Brückengeld zu entricht««. Sie genetheil insoigedessen mit den Bruckcngeldeinnchiner» in Kollision. Ein Schutzmann nahm daraus Zunächst Gansauae fest. Hahn wollte seinen Freund be freien und verfiel ebenfalls der Arretur. Gansauge wurde wegen Becimlenbeicidigung, Widerstands :c. zu 1 Monat und 2 Wochen Gesäugniß. sowie l Woche Haft verurtheiit. Hahn vterwrkt eine Geldstrafe von 10 Mark und einen gerichtlichen Verweis. — Ter PcivatuS Dell Ullrich Apollinaris Lehme und dessen 2liähriger Sohn Emil Georg Oehme. Beide in Trachau wohn haft. find beichuldigt, am Abend des 23. August mit ihren Fahr rädern aus dem Fußweg der Großenhatnerslraße gefahren zu sein. Ein Schulknabe Namen- Curt Saupe. weicher vor ihnen ging, wurde von Oehme inn. ausgefvrdert, Platz zu machen. Ter Schüler gab eine unhöfliche Antwort und moanirte sich, daß die Radier aus dem Fußsteig fuhren. Oehme inn. ries »einem Vater zu. daß der Knabe sich ungebührlich benommen habe. Derselbe flüchtete in ei» Kartoffelfeld. Oehme jun. ihm nach, hielt ihn sep und verabreichte ihm gleich seinem Vaier eine Schelle aus dem ff. Ter Vaier des Vcrletzien stellte Strafantrag wegen Mißhandlung seines Sohnes. Tas Gerickst nahm mildernde Umstände an und hielt, da der kleine Z uge durch iein Verhalten erst Veranlassung zu dem Vorgang gegeben, für die Angeklagten ie eine Geldstrafe von 15 Mk. als entsprechende Sühne. — In nnglaublich roher Weise machte sich der Student der Chrmie Bruno Fritz Plvg. 1874 zu Danzig geboren, am 13. Juli des groben Unfugs und der Ruhestörung ichuldig Es ging ihm eine polizeiliche Strafe von 1 Woche zu. gegen weiche er Einspruch erhob. Dem Studiosus ist zur Last gelebt, im Verein mit anderen Kommilitonen aus der Strehtener und «schnorr-Straße übermäßig laut gelärmt, ans der Strchlener Straße in ein offenes Fenster gestiegen zu tein, sich ein weißes Betttuch umgchangen und in diesem Aufzug unter dem Fenster, begrüßt von dem Geiohle der Genossen. Platz genommen zu haben. Ferner ist P beschuldigt, das Aenbere einer Parterre wohnung ans der Schnorrstraßc t» ekelerregender Weile beschmutzt zu haben. Plog hatte inioiecn Glück mit seinem Antrag auf ge richtliche Entscheidung, als die polizeiliche Freiheitsstrafe In eine Geldstrafe von 100 Mk. umgewandelt wurde. — 'Wegen Be leidigung des Gemeindedieners Haustein in Naußlitz und des dorligen Gcmeindevorstandes verwirkte der Geschirrführer Gustav Emil Schmidt, der sich einer Fahrkontravention schuldig machte und von dem Gemeindediener deshalb zur Rede gestellt wurde, eine Woche Gefängntst — Der l870 geborene Handarbeiter Johann Aloys Caspar Scholz wurde wegen Körperverletzung zu 1 Monat Gesängniß verurtheiit. — Wegen Beleidigung des Steueraussehers Wenzel verwirkte der Kutscher Earl August Schneider,, 1860 zu Bautzen geboren, eine 2-wöchige Gefängniß- 2-wochrge . August der strafe. — In der Nncht vom 16. rum 17. August traten Maurer Otto Bruno Schulze, Fabrikarbeiter Otto Emil Schleinitz, Arbeiter Friedrich August Weidner und August Bernhard Grafe nach vollendeter Tanzmusik aus der „Prinzenböhe" in Cunnersdorf den Heimweg an. Unterwegs gerietyen sie mit einigen Arbeitern in wörtlichen und thätlichen Streit. Bei Schulze konnte das Gericht ru keiner vollen Ueverzeugung seiner Schuld gelangen und erfolgte seine Freisprechung, während di« übrigen Angeklagten zu Geldstrafen von ie 20 Mk. verurthellt wurden. Frida Knoll m. Johanne- klisabeth Unaer. Dresden ni. Assessor' Ella Frevbolh. Chemnitz Plrna. Verlobt: Frida i v. Elisabetl mann. Döhlen. .. ... Radeburg. Hedwig Prtzoldt m. Semtnaroberlehrer Bernhard Kühnel. Obermarrgrün-Plauen i. V. Lina Klose. Dresden r». Buchhändler Friedrich Pfau. Leipzig Emma Andrea-. Leipzig m. Alfred Däwerttz, Grimma. Margarethe Wenck. Leipzig m. Buch händler Otto Schambach. Weimar. Clara Ladrwig m. Chemiker Eduard Wcißberger, Chemnitz. Anna Fritz. Dre-den m. Fabrik besitzer Hermann Rüther, Annaberg. Emilie Fritsch, Wetpert ni Kfm. Eduard Srltmann. Bärensteln. Selma Katzer, Obergnrig m. Emil Jende. Bautzen. «vermählt: Carl Glau-nitzer m. Margarethe Richter. Döbeln. Alfred Rothe. Leipzig m. Clara Ritter. Hamburg. Hermann Neukamm m Martha MotheS gen. Stieger. L -Neustadt. Arthur Mucke m. Marte Wolichke. Leipzig. Carl Rüger m. Hermelindr Roßner. Leipzig. Richard Geldhahn m. Anna Wipper, Leipzig, "aul Uhlig m. Helene Sterzel, Heisnig. Richard Ulrich nn Elm ? teiger. m. Helene Krantz'S D. Gertrud. ' bier. 78 I.. Leip- Annaberg. Vestorben: RechtSanwalt Dr. Emst . , 14 I.. Leipzig. Schuhmachermeistrr Julius Gäbt! . lg. Eduard Baldaus, Wurzen. Emma Auguste Antonie verehel. ^errmann geh. Btlb. 27 I., Grimma Maurer Friedrich Ernst Nittag. 66 I.. Cölln. Friedrich Eduard Rasch. 74 I.. Lichtenberg bet Fretderg. Amalie Wilhrlmine verw. Burkhardt geh. Fischer. 64 I., Frankenbera. Realschüler Btuno Lieber-, II I.. Frankenbera. Sattlermeister Max Emil Lautenichläaer. Mtttweida. Caroline Wilhelmtne verehel Mothe- geb. Schneider, 32 I.. Zwönttz. Auauste verw. Kaufmann aeb Schuster, Franken bera. Anna Elisabeth Löser. 51 I.. Oderlichtenau. Franz Theodor Friedrich. Chemnitz. Eugenik Elisabeth verehel. Türpe rv. Füldner, Chemnitz. Bertha verw Böttcher. 57 I.. Cbemnitz. kiffe Martha Förster geb. Brunner, MI., Wilkau. Auguste verw. Schlenkrich. Stolpe». Wilhrlmine Sieber geb. Schüller, Lohmen. Agnes verehel Bade-Jnspektor Trübenbach verw. stern geb. Weber. 63 I., Zittau. Die Geburt eine- erfreut an Lvemnih. dm corgrn» zeigen hoch- 15. Oktober 1896 Lvül OöL1§eL1s.Ls1 nn- ZlM. Die Verlobung ihrer Kinder JodLllllL Ulltl Otto beehren sich anzuzeigen Ircsr liiilil»««! liie. »nd Frau Llara ged Oehlschlägel. ll». kui nd Frau und vertba geb «vil-vorf. 8 Dresden und Reichend««- i. V., im Oktober 1896. ^okLILS, HllLlgLL Otto gepr. Baumeister^ V v r I « t» t o. Die Verlobung ihrer Tochter UN« mit Herrn Kaufmann Ix»ot, »««« in Radeburg zeigen Verwandten und Bekannten nur hierdurch an 8eicretLr krsxdotb und Frau« ?onkllLst1srvgrs1ii. Die veerdigung uniere- thruren Mitglirdr-, Herr» Uujikdireklor Wlielw Kößlir findet heute Dienstag Nachm. 2 Uhr von der Halle de- Trinitatis« srirdhofeS auS statt. Vvr Vor»t»i»ü. Allen lieben Verwandten, Freunden nnd Bekannten die trau rige Nachricht, daß meine liebe, gute Frau Selnra VergfeLö gev Alä-le* sanft entschlafen ist. Der tiektrauernde Gatte RsrvLLMi Lsr§ks1ä «M Kittterlaffenen. Die Bcerdianng findet Dienstag Nachm. 4 Uhr von der Halle de- St. Pauli-griedhofS ans statt. Gestern Nacht entschlief sanft nach langer LcidenSzeit meine theure. unvergeßliche Gattin, die heißgeliebte, treusorgende Mutter und die innigstgeliebte Schwester und Schwägerin Frau Marie Körner geb Vlvtrt«!». Die- zeigt tiefgebeugt an ILürovr, Sekretär »«gleich im Namen der Hiuterblieb««. Die Beerdigung findet Donnerstag Nachm. 3 Uhr von der Parentailonshnlle des Trinitatissriedhoses aus statt. , ^ Allen lieben Freunden und Bekannten hierdurch die traurige Nachricht, daß meine liebe, herzensgute Frau kLuUllv Vvllälvr geb VIvpoU» nach 2j8hrigen> schweren Leiden gestern Morgen '/«3 Uhr sanft ver schieden ist. Der liestrauernde Gälte Lindmaustraße M. 4. Etage. Die Beerdigung findet Donnerstag Nachmittag- 4 Uhr auf b»m Tolkewitz» Friedhöfe ftot»
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