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Dresdner Nachrichten : 15.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189610155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-15
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.10.1896
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Dresdner Nachrichten. M. ÄXV. Seite 2. «M Donnerstag. LL. Oktbr. Dieses Einkoinme» soll ».ich dem neuen <«esetz nicht nuter 259 M. reip 150 M detragrn. >c »ach'irin der Kirche»d>e»st icdcn Sonn- tun oder mir in geringerem Muke, mindestens aber einen Sonn- lag um den linderen zu leiste» ist Zur Zahlung sind die Kirchen gemeinde» verrnlichtet. und falls diese nicht dazu in der Lage sind, nuch kirchliche Stiftungen oder Kirchenärare nicht vorhanden sind, wird das Landcskonsillvrium entivrechcnde Beihilfen gewähre» llmsragen haben ergeben, das; ietzk in 07 Fallen 250 M, und darunter, davon in II Fälle» u'cht über 0X1 M. gezahlt werden Ter Oiciammtbekraa der eriorderlich rverdenden Zuschüsse berechnet sich ans über 7000 M Den Bericht erstattete Pros, Dl Rietschel Leipzig Dieicr betonte besonders, daß ie»e Lehrer den freien Eonning ganz einbüßeii In der Debatte berichtete Superiiiten denk Liechte Planen ans seiner Ephorie von Iahresbezügeii der Kirch'cbiolelner von 7,70 Mark und 8,!>0 Mark! Schulrath Michacl-Zittan envalinte Bezüge von 0 Mark nnd 10.00 M nnd lchskbeträgc von 5( M,, Alles ficr Hrgelipicl beim 2'vrmitlags. "Nachiiiittags und "NebeiincKtee-dieiisteii Schulrath Israel Zickwpau veriveiidek sich 'nr eine Feststellung des Mindestbeirages ani OOOM X'ieranf erwidelt Herr r. berkonsisiorialrath Menzel, dag man mit Rücksicht ans die uiiaiizielle» "Verhältnisse drr.<tlrchgrmeindrn nnd des KirchenregimeiitS davon habe alnehen mimen, da damit eine meiler,' Belasinng von 57MM verbunden sei "Vezirksschuiiiifpektor Oiichic, Dmvoldiswalde verwies noch ans kleinere Bezüge Mailing >'cher "Art. welche den Kirchichiillehrern neben >ener geringen Enk 'chtidignng für Orgelipiel zmließc». lind regt eine Regeinng der Kataster von Etilen deS LaiideSkviisistvriinnS an. Daraus erfolgte einstimmige Annahme des Entwurfs - Gel! .Kommerzienrath Zwecke, drnrn die "Otäume dcS VereinShauik» zur vollen Zusriedrip- heit dienen Der Vortragende zeichnete zneisl die Geschichte der Ein führung de» Koch- und HaushallungSunlerllchts In die Dresdner städtischen Volksschulen, kennzelchnete dann daö Weje» des Haus- ballungSuntenichtS. die gegen seine Einsührung in dir Volksschulen erhobenen Einwände. im VlnSlande gemachte Ersahrnngcn nnd ' ' ^—r zu. welche "Art dieser Schulen in unserer Stadt Er schilderte zunächst eine Arbeiterfrau, wie sie kam aus die n errichten ^ein solle, «in dann anszuführen. wie das hanSwirthschastliche Un vermügen und der Andrang rn den Fabriken immer mehr znnehme. Zur Abhilfe sei allgemeine Bildung, aber auch Berufs- oder Fach bildung erforderlich. Zu ie»er gehöre der Koch- nnd HauShaltungs j unterricht. Die Ernährung sei »och wichtiger als die Bekleidung. Für reue gebe der Arbeiter 00—65 Prozent, für diese nur 10—15 Prozent ans. Um die Familie rationell ;n ernähre», müsse die jvrau vor Allen, über den Mluwcrth der Nahrungsmittel vrientirt lein nnd die Geschicklichkeit besitzen, mit wenig 'Held gute, gesunde und schmackhafte Nahrung berzuitelleii. Redner verwarf den fakul tativen oder vbligatoriichen MädchenlortbildungSschulunterricht nnd rnihfahl. anstatt die Sache der Vereiiistbätigkeit zu überlassen, die Einführung des hauSwirthschastlichrii Unterrichts in die erste» Mädchenklasseii der "BrzirkSichiileii. Damit solle das Familienleben gekrästigt. das Lebensglück der arbeitenden Volk-Klassen erhöbt werde». Die Uiiterweimng im Elteriilianie genüge nicht, da nicht jede Mutter dir Kunst zu unterrichten verstehe uns viele Arbeiter frauen selbst ans Arbeit gehen müssen. G,os;er Anerkennung er freut sich iene Einrichtung in England, In London gebe es schon . . 110 Schulküchen. Fn zweiter Linie komme die Errichtung von iclhammer erstattete alsdann Bericht über den Erlas; Nr. I I. die AbeiidhauShaltnngsschillen für bereits konsirmirte Tochter ans dem Der Leiter des russischen Ministeriums des Auswärtigen. Schiichlin. ist TienStag Abend nach St. Petersburg abaereiil. DnS rnssiiche Kaiierpaar trifft morgen, den 16. d. M. Mittag nm 1 Uhr zum Besuch, der Kaiserin Friedrich auf Schloß Fried, richshof ein. Die feierliche Grundstejnlegnng für deir Bau drr russischen findet in Gegenwart des russischen Friedrich morgen Vormittags Kirche in Homburg v. d. _ «e .. KailervaareS und der Kaiserin 10 Uhr statt. die veoönlichen Zulagen dem Diensialtcr ent- i den höheren EinkommenSklassen nm 200 M. iocitere Regelung der finanziellen Lage der evan geli'ch lutherischen Oleistlichen betrestend. Darnach oll vom Fable 18!>8 an daS Mindesteinkommen von 2100 ans 2 !00 P>, erhobt und werbend nm RH. in r eonebrt iverden Geh, Kirclienratl, Dr. Pank Leipzig gab seiner oende über den Erlaß "Ausdruck nnd fall in der grobe» Zahl von eottichcn Stellen, die nur mit dem Minimaleiiitoinmcn anS- ,'lnliel sind die Ursache zu dem starken "Andrang von Bewerbern nr b,"er doiirte Stellen Gegen die Bestimmling des § 13, dos mir bedür'tigen Gemeinden Bcnbilten au-S Staatsmitteln gewährt werden wilen, wenden sich Amtsbanpkmaim v. Wirsing Z.l >oar;enberg nnd Pßirrer Böttcher Peetzicheiidorß Dr. von Wächter Nocknitz regt an. das; iämmtliche AlterSzulageir an' den Staat übernommen iverden mochten, nnd Planer Sieben daar Breilenbom schildert die nilergnicklichen Zustände welche daraus emslel'en, das; die Geistlichen ihre Alters;nlageii von ihren Gemeinden zu fordern haben. Er bezieht sich ans eine darüber bandelnde Petition der Prcdigcrkonieren; zu Minweida Besonders kere Geistliche würden iregen der "Altcrsznlageii. welche sic zu 'ordern haben, viel'ach zurnckgetetzt. Geb Kcrcheiirath Tr Pank ! .lt ^iese Mabregel für nicht anssübrbar da von den Ständen auch die Ucbernabnie der "AltciStiilageir ans den Staat zur Zeit > bgelelmt worden ici. Dr. von Wächter verthcidigte seinen Stand r nnl: nochmals nnd brachte den Antrag ein „Möge da-Z Kirchen regimem n» "Auge bcbalkcn. die "Alters;nlagcn der Geistlichen ans Arbciterstande in Betracht. besonders für solche, die tagsüber in Fabriken thälig sind. In diesen 'ollen Kochen. Waichen. Bügeln und Handarbeiten betrieben werden Diese seien ein viel dringen deres Bedürfnis; als die TageShaiiShairnngSschnleil des Gemcin- nützigen Vereins. Zur Erreichung dieser Zwecke bedürfe eS der Mitwirkung der Frauen, der Arbeitgeber, der Vereine, der Presse, drr Gemeinde. dcS Staates n»d der Küche Von Vereinen seien in nn'erer Stadt vor "Allem der Verein Fürsorge und der Gemein nützige Verein in dicier Sache iegenSreich thätig. aber auch die ebangeiischc» "Arbeitervereine miißle» dafür eintreleii. Für die Gemeliidc sei die Errichtung von HauSlfaltniigSschllleii eine "Auf gäbe der vorbengeiiden Armenpflege. für die Kirche angewandtes j praktisches Ebrislenthnm. Ter Etadtvere!» für innere Million An den Vorstand der Wiesbadener Krieaervrrelne ist die tcle- graphljche Wiltheil»ng gelangt, bau Kaiser Wilhelm den ihm nn- gebotrne» Fackrlzug avlehnei, müsse, da er wünsche, daß der private Charakter des Besuchs des KaiscrpaareS in Wiesbaden ge wahrt bleibe. Französischen Blättern zufolge habe Kaiser Wilhelm ursprüng- lich die Absicht gehabt, während bec Durchfahrt des Ezaren den Metzer Bahnhof zu beleuchten und dem Ezaren durch deutsche Truppen die Honneurs mache» zu lassen. Schließlich habe Kaiser Wilhelm diesem Plane Abstand genommen und dem Ezaren in chissrirlen Depe che. deren Ton sehr vertraulich und aber von einer nicht ... sehr v, herzlich gewesen sei, Mittheiluiig gemacht. Kaiser Wilhelm vcr , . . , ig ge, . ständigst den Ezaren. daß mit Rücksicht ans seine NebermÜdung durch die großen französische» Knndgebilngen seit der Revue von Eher bonra bis zur Revue von EhalonS er nicht de» Schlaf des Ezaren bei Neberschreitung der Grenze stören zu sollen glaube, indem er Manifestationen anorbne in einem "Augenblicke, wo der Ezar der Erholung so bedürftig sei. Etwas über 3 Wochen nur trennt uns vom Wiederbeginn der ReichStngSsitzliiigen. ader »och immer hört man nichts davon, daß der Entwarf der Militärstrasprozeßresorm an den BundeSratl, ge langt ist Wie verlantet, befindet sich der Entwurf im Stadium einer nochmalige» Umarbeitung durch den neue» Kriegsminisler v. Gohler. Ist diese vollendet, so gelangt er dann ressortmäßig wieder zunächst an das preußische StaatSministerium. sodann an die Kliegsmiiiister der anderen Bundesstaaten und erst hieraus an den BiiildeSrath. "Aber diese Frage bildet nicht allein ein bedenk liches Simiptom aiigrsichts der Versprechungen des Reichskanzlers, welche leinerzeit Anlaß waren, daß die Mehrheit dcS Reichstages für die Umwandlung der vierten Bataillone stimmte. Die »ämüch gemeldet wird, bat der StaatSlekretär des Marineamts wiederhvit mit dem Monarcheil konfcrirt, auch der Ehes des Marine-Kabinets that dies. Natürlich hatte es sich dabei nur um den Entwurf habe diewr Aiigelegciiheit stets ,eine, volle Auimrli'anckeit zu- pes »eiirii MarineelatS gehandelt. Die bezüglichen Pläne ge " langten alio a» das Kabinet. noch bevor der Reichskanzler und geivandt. Er hat auf der Ammonslcaßc eine Dienstmädchenlehr- anstalt. eine gleiche in Loschwitz nnd die Marienichuie in der Loßnitz. "Nachdem Redner mit reichem Beifall geendet, richtete Pastor Zim,»ermann noch einen "Appell an die Franenvcreine. — Im Laiidwchrdezirk TreSden Neustadt werden die dies jährigen H er b st - K o ii t r o l v e r > a »i m In » gen vom 3. dis 5. November in Tresden Ncnfladt nnd in den Erteil Picichcil, Serkowitz. sliadeberg nnd Niederponritz abgchalien. Zn dieien Kontrotveiiammliiiigeii iverden die Reservisten der Jahrgänge 1880 bis mit 1800 hcraiigezogeil. Die Einbernfniig eriolgl nicht dnich GcslelliingSbc'eh!. londern durch öociitliche "Ansiordecuiigeii. welche! köniieii abo a» der SchatzamtSfekretäc sic antgeheißen habe». "Allerdiiiäs kann nachher ohne den Reichskanzler der Etat nicht an den Bundes rath gelangen. Aber der Reichskanzler befindet sich offenbar in einer für leine Entschließungen nicht mehr ganz freien Lage, wenn sei» Untergebener für das Marincressort ihm die Entwürfe schon mit der Billigung des Monarchen versehe» vorlegt. anstatt dag der Reichskanzler selber die von ihm gebilligten Entwürfe dem Monarchen zuerst vorlegt. Man kann nicht lagen, daß die,e ingc zur Zeit, .als BiSmnrck am Ruder war", hätte» Vorkommen ...... , . ... in Dlcsden-Nensladt an den städtischen "Anichlagtaseln. in den "Ans dem sozialdemolrati,che» Parteitage in Gotha wurde am .'ii c taat zu ubcrne-men, Prandent von ^.cum führte nne Reihe! anderen E ttichaitcn deS Bezirks an geeigneten Stellen zur Ein i DienStag die Diskussion ühcr die Partciprcfsc svrtgcietzl. Zunächst ! chwerer Bedenken gegen diewn "Antrag in's Trc'ien. "Würde dieser Antrag angenommen, >o tönnteii die Gemeinden zu dem Glnnhen veitciiet werden, es 'olle ihnen etwas vorenthalten iverden. was '.hnen von "R'alnr nicht zilzninnthen sei. Es entspräche auch evan fielnchen Griind'citzeil. daß znnachst die Fni'orge den Gemeinden nherlai'cn bleibe. Gcheimrath Pro'. Tr "Wach Leipzig Äcrin von Wächter, aus Gründen der GeschäftSordnuiig seinen Antrag znrückziiziehen. weicher überdies geeignet sei. die Airche mündlich > immer mehr in Abhängigteit vom Staat zu bringen "Auch müsse ! der Gemeinde voll znm Bewnßk'eiii kommen, das; sie um ihrer h eiligsten Güter willen wohl ein Ep'cr bringen könne. Da auch Prot. Tr. Friedberg sich diesen Ausführungen anschloß. erklärte Zerr von Wächter seinen "Antrag znrückzilziehcn in der Honnnng. daß er dadurch noch besierc Früchte tragen werde. Nach einer kurzen Erörterung über die Frage, ob eine Beschlußfassung über fenci! Antrag gegen die Geschä'kSordnuiig verstieße, und dem Schlußwort deS Referenten erklärte di? Snnode cinstinimig ibre Zustimmung zu dem Entwürfe und beichloß, die Petition der Prcdigerkomeren; zu Mittwcida für erledigt zu erklären. — "Weiter sichtnahme der davon Betroffenen veröffentlicht werden. Jeder zur heilnahme an der Kolilrolvcriammlnng Berpflichtetc hat sich wegen Erl und Zeit durch die Plakate zu orientiren und sich t>ci entstehenden Zweifeln an das Ha„p,Meldeamt oder a» den be trefiendei! Gemcindcvorstaiid zu ivenden. Begründete Olcinche um hittet Befreiung von der Konlrolvcriammliing sind alsbald nach Bekaiint- machttiig derselben entweder fchrisliich beim Hauptmeldeamt oder beim betre'seiideii Bezirksseldwebel anziibriiigeii Passe der vom „Genosse»' "Welt" in Hamburg Realistik erfolgte eine "AnSeinaiidersetzniia wegen Stecher redigirte» Zeitschrist „Die "l'ciic "Abg. Frohme wendete nnd n'.einlc. in erster Reihe sei cs doch erforderlich, die Iiiarnd durch gute Schulen zu freien, edlen Menschen hcraiizublldcii. Ticie BolkSerziehniig könne aber nicht geschehe» durch die Knnstrichlniig, wie sie i» der „Neuen "Welt " z»im "Ausdruck gelange, sondern durch Ersnlluiig deS sozialdemokratische» Programms. Mit diesem nnd .»chrnngszengiilsfe „nv zur .'rontrvlp.'rsamnilnng »ntzubringeii. Tade! kam aber der "Abg. Frohme ichlechk a». ..Genojse" Schreck Verfäniiiiii!; der .clontrolversammlnug zieht "Arrcstflcafr »ach sich.; Bielefeld eillärtc, er sei der Meinung, der Parteitag fei nicht he- — Das Programm des Victoria i a l o n S hat seit ciiiigen fugt, ein Urtheil über Knio> ni>:»c>?t>-» ^rnt»»^'« A'tniiv»»»?! ,?i durch fugt. doch zu Mittwcida für erledigt zu erklären. - begründete Superintendent ".'Neper Zwickau seinen Antrag, das; das Konsistorium einen Abriß von der Geschichte der christlichen Kirche. inSbewiideie der Re'onnation nnd der evangelischen Kirche, zni ; Einführung in den oberen Klanen der "Volksschulen und nr dem Konsirmandennnterrlchtc herausgebe. Ilioere Kinder müßten durch Einsnlirung in die Geschichte der Kirche gegen die zerfetzenden Einflüsse deS Materialismus widerstandss,ihiger gemacht iverden. Bcrirksfchu'.in'pekkvr Richter erklärt, die Schule habe in dieser Beziehung rbre P'licht nicht veriänmr. Gerade der Kirchengeichichte iverde eine eingehende Behandlung zu Theil. Es fehle allerdings an einem geeigneten Abriß Eberhvsprediger !' Meier beklagt, daß selbst Gebildete, welche das Gnmnasiiii» beoM baben. zu einem großen Theile über d>e Bekelnnngsgc'chichte unseres Volkes nicht jo unterrichtet sind wie man es erwarten sollte. ES in allerdings keine leichte Ausgabe, einen knappen volksverstäiidlichen Abriß zu schreiben. iTieielbe Schwierigkeit hetonte Geh. Kirche»-. rath Dr. PankO Des Buch 'ei für alle Kreiw des Voiles genau j st' wie für die Jugend von Nöthen Das Konsistorium werde, wenn ihm die Frage zur Erwägung anheimgegchen werde, sich mit der obersten Schulbehörde m Verbindung 'etzen. "Nachdem sich noch Superintendent Sprangcr nnd ncchnlrgkh Michael stir den Antrag anSge'prochen batten, wurde er cinstinimig znm Benhlns; eU oben und die nächste Sitzung an' henke "Vormittag !0 llhr oiiberainnt. — lieber nachträgliche M a » o o ? r k r i t i k c n 'cbrcibk die „T l'.h. TgSzig."; "Wir haften kürzlich schon nufer Befremden d.oübcr aüsgciprochen. daß sich einige mittelparleiüche „größere" Z-? iiiigei: alten voran in talcloier "äöei'e die „Köln. Zkg. Vciiii verstanden haben, nachträgliche Benrtheilungen der gropen Herbst . »iigrii zu peiö'scntüchen. in denen nicht nur die Leistungen der rrnppcn. sondern auch die der beiden Haliptsührec. des Grälen "Waideriee und des Prinzen Georg von Sachsen, einer scharfen Krilst nnkerzogcn wurden. "Wir meinten, das; solche Kcititen durch ans werthlos feien, weil dec Le'er nicht wissen kann, ob und in welchem Maße der Kritiker sachverständig sei. Tie erwähnten Z'ituiittSartikel haben nun die Heer'übriing des GmEn Waldeoce nnerans anerkennend beivrochen nnd dagegen die Leistungen des af'decen Heer'ührcrs nnßerordentlich weit zncücktrcten lasten, wenn men sich nicht eines noch schärferen "Ausdruckes bedienen will. "Wie >v r erfahren haben die Veröstentlichnngen in Sachsen zunächst ungemein verstimmend gewirkt, da man annehmen zu müstcn g anbte. daß die "Verkäster der Krücken Männer seien, deren Unheil e niges Gewicht habe, oder die der Heerfüliriing irgendwie nahe stünden. "Nachdem man sich min nbeizcngt hat. saß dem Urtheilc der "Venaster kein sonderliches Gewicht bcigclegt iverden kann, da stnen icder Maßstab der Lenrtheilimg geseblt bat. „nd da Tagen wiederum eine danlenswcrthe Bereicherung erfahren daS Anstrete» der Gebrüder "Wel'vii, die sich an hängenden Seilen! j„ der prodilziren und tüchtige .Krafilciflniigen vollbringen. So benutzt j Tinge der Eine deS Mindere» "Arm als Reckstange oder hält sich mit stämmigen "Armen im Stütz, wahrend er die Last seines Genossen trägt, der an seinen: Halse hängend die schwierigste» Hebungen anSsühit. Zn der Kraft tritt aber auch die Gewandtheit nnd Eleganz der Haltung, in denen beide Männer sich gleich kommen. Tie „seichen "Wienerinnen" sind ictzl alle acht ans dem Platze und ent rollen in ihrem zweimaligen Auftreten eine ganze Reihe gefälliger Bilder, zu deren nachhaltigem Eindruck eine lebendige Eharakterisir nng in Toiiiall und Geste, eine gut ansgebildete Mimik, zierliche, abgerundete Tanzbewegungeii, ei» iriicher Geigtig. der strenge, eingehende Schulung verrgkh. nnd kicidigiiie.Kostüme zusammen- wirken. Als Mädchenregiment zeige» sich die "Wiener Kinder gls eine trotzig hcrniiSsvrdernde Triivbe. in welcher eine strenge mili tärische Zucht lebt nnd binter der ein guter E>erzicrmeister sieht; denn sie mcirschiren nnd ichwenken mich alten Regcl» militärischen Drills. Die >ehr hübich arrangicte Cchlußseene ist durch ihren seinen Humor und die Lcbendigleit des AnSdnick-s zündend; die vorgelragenen Kombosilioncn des Hcirn Oststhov Ginneke fallen angenehm und melodisch i»'s Ll;c Berechtigter "Anerlenniing c> freut sich auch die wirklich vorzügliche Trenne, weiche Mad. Ie»n» ihren Hnndei! beigcbracht hat. ^ie bat be,anders eine» kapitalen Springer darunter, der ohne direkte RmWOe eine» Sattomortale nach dem anderen schlägt. Die Reichhaltigkeit des Programms ist schon betont worden und berechtigt den zahlreichen Zuspruch, wel chen die Vorstellungen alltäglich sindcii Man stelle sich nur vor. daß nian noch eine echte Parlier Soubrette, einen vorzüglichen Damcnimitator. mnsilalische ElownS. eine» lMangShiimoristen. eine Travezkünsilerin. Rollschiihläns inser »nd ein Marionettentheater i krachten, weil in diesen seit Alle diese Spezialitäten bleiben > bildeten Erganen drei Vn ;! re Veröksentlichnngen niiSichließticb das Zeitiingsiiltercste gebend war. 'o hat sich die amcmgliche "Vcrstimmuilg in Gleich gilligkcit verwandelt. Aber man sollte solche Kritiken doch »öglichst! veriiiciden' Ganz abgesehen von allem Anderen wird dadurch der Sondersinn, den gerade iene Blätter bekämpfen möchten, wesentlich gestärkt und außerdem obne ieden Gruno das Vertrauen in die! Heeresleitung erschüttert. Tie Sache hat aber noch einen viel! ernsteren Hintergrund. Bekanntlich liat der oberste Kriegsherr, linier Kai'er. dem Prinzen Georg von Sachsen ein überaus warmes Ancrkennnngsfchreibc» gesandt, in dem er nicht nur den Truppen, j sondern der Fnbning des Prinzen vollen Beifall zollte. Durch die Kritiken wird nun der warme Tank des Kaisers gewissermaßen als eine inhaltlos? Form üblicher Höflichkeit hingeslellt. War diese ^ Kennzeichnung auch von den "Versauern nicht beabsichtigt, sa ist worden, oe doch eine imaiiSbleibliche Folge ihrer Erörterungen, vorausgesetzt, l feine ,z> daß man nicht, wie in dieiem Falle das allst» Richtige ist. die d?s -r.a AiN'ätze als unmaßgebliche Stilnvungen immaßgeblicher Zeitnngs-'' ' berichtcrstattcr betrachtet. Inwieweit der eine sichrer dem anderen überlegen war, das zu benrtheilen vermag nur Derjenige, welcher die gelammte» Hebungen, ihren Zweck, ihren Verlaus, ihre Vor bedingungen überschaut; und diese Ueberschau ist außer dem obersten Kriegsherrn und seinem Generalstahe Keinem möglich gewesen, am allerwenigsten den von ferne zuschanenden Schlachtenbummlern nnd ManSveiberichterstatter». Znm Schluß möge nicht imerwähnt bleiben, das; die besprochenen Berichte dort am peinlichsten be rührt haben sollen, wo man wahrscheinlich eine gegentheilige Wirk ung beabsichtigte. — Im Aufträge des Stadtvereins für innere Mission sprach vorgestern Abend in dem großen Saale des Hospizes vor einer zahlreichen Zuhörerschaft Herr Bürgerschuldirektor Schindler über die „hauSwirtbfchastliche "Ausbildung der Mäd chen aus den »nvemittelten Ständen". Herr Pastor Zimmer mann 'childerte nach Begrüßung drr "Anwesenden zunächst die zu I'ören und zu leben bekommt nur noch bis Ende dieies Monats da — Elcttrischr E m n i b n i i e iverden demnächst im össen! licben Verlebe erscheinen »nd zwar zunächst in den Straßen Lo» dons und Berlins. "Nach einem Berichte über Prvbefabrten mit deralcichen Motorwagen der Elektrischen EmnibiiS Kompagnie kann man in der elegantesten Eniupagc lnnm ruhiger fahren, als in dem neuen elektrischen Emnibn-S. da die Art dec Feder» ein Schütteln oder Schaukeln des "Wagens nicht znläßt und die An wendung pncnmatiichcr Radreike» alles Stoßen und "Vibriren ver hindert. Jeder "Wagen hat einen Akkilmiitatvr. der für die Rück fahrt erneuert wird, wdas; zwei dieser "Akkumulatoren dieselbe "Ar beit leisten wie zwei Psecde. In Bezug ain seine innecc "Aus stattung läßt der neue Enmibns an Bennemlichkeit und Eleganz nichts zu wüistchcn übrig. Ebemo ist hinreicheno für Raum, Beniilation nnd Beleuchtung lelelkriich' gesorgt. — Nächsten Sonntag. Montag und Tienstag findet der dies iährige Dresdner M i ch a c l is m a r k t statt. "Ans dem "Altmarkte, dem Poslplntze nnd de» Promenaden ist man wieder dabei, die „"Alte Stadt" in Form von Jahrmarktsbuden zu errichte». Lieb haber und Verehrer der jüngst zur Ruhe gegangenen „"Alten Stadt" dürften in den nächsten Tagen reichlich Gelegenheit haben, sich an n st» ! dem alten,s aber freilich wenig ichönen "Anblick wieder zu ergötzen, maß ! —Leipzig. 1-l. Etlvber. Heute Nacht hat „ch im Hof leicti dkS GrniidsiückS Reitzenhainerstrnße 07 z» L-Thonberg ein >,eitze»haiiierstrnße 07 zu L-Tlionberg 22jcihrigrr ans L Tbonbcrg gebürtiger HaiidlniigSkommiS. welcher Z>. ohne "Kolmnng gewesen, in selbstmörderischer "Absicht mit einem Revolver eine Kugel in die Stirn geschossen. Die Nach richten über leinen Zustand sind schlechte. In Reichenau baite sich das einjährige Sölinchen des Schmiedes Gast. Ed. Schmidt vor ea. 3 "Wochen mit einem Tops kochender Milch >o erheblich am ganzen Körper verbrüht, das; es letzt an den Verbrühungen gestorben ist. — Ter Direktor der Seiltänzer Gesellschaft Blondin-Gerster. welcher zur Zeit in R eichrnan bei Zittau mit seiner Truppe Vorstellungen giebt. ist am Dienstag Vormittag daselbst verhaftet weil er in niigetrnnkencm Zustande ans das Brutalste Fra» mißhandelt hatte. Tie widerliche Seene ward durch azwiichentrctcn zweier lräsiigcc Männer trotz der fürchter lichen Drohungen des Erecdciiteii beendet. Gerster wurde vor läufig in das "Arrestlokat im Spritzenhaus gebracht, brach jedoch nlsbald wieder ans und lies zu feinem Unglück den beiden Männern wieder in den Weg. die ihn vorher überwältigt hatten. Er wurde nunmehr gefesselt und nach Zittau transportirt. — In Stern Heid i. Th. starb vorgestern im Alter von 5t Jahren der durch seinen Ebristbanmschmilckvcrfandt in den letzten Jahren weithin hekannte Pfarrer Roth. TageS„tschich1k. TeutscheS Reick,. Der Kaiser empfing gchern Mittag in besonderer Audienz in Gegenwart des kürkiichen Botschafters nnd des Staatssekretärs des Aeußeren den in besonderer Mission des Sultans in Berlin cingetrosscncn General Grnmbkow Pascha, der ein Schreiben des Sultans überreichte. Der russische HaiiSministrr Woronzow-Taschkow ist voll Wies baden nach Berlin nbgrreist Urtheil üvcr Knust abziigebe». Frohme's Standpunkt iei etwas spießbürgerlich. Wenn Frohme befürchtet, durch de» .Neue» Welt" enthaltenen Roman, in dem ganz natürliche geschildert werde», könnte seine Sittlichkeit leiden, dann ralhe er ihm. in cm Kloster zu gehen. tSlürmifche Heiterkeit.! Ziemlich '.liibarmherzig wurde sodann die RedaktionSführung im „Vorwärts" einer Kritik unterzogen. Stadthagen und Antritt aus Berlin traten gegen Liebknecht alS Chesredaktetnr auf: er brauche ;n viel Beihilse in der Leitung des „Vorwärts". Stadthagen erklärt die Haltung deS „Vorwärts" in Sachen Quarck für gerecht fertigt, bedauert aber lebhaft die Erklärung der Redakteure gegen Liebknecht. Liebknecht ergreift das Wort z» einer eingehenden Veilheidigiiiigsrede. Tie "Agitation im Interesse der Partei ver hindere ihn. als Chefredakteur im gewöhnlichen Sinne thätig zu lein. "Abg. Schmitt Magdeburg richtete "Nachmittags abermals "Angris'e gegen den Chefredakteur und "Abgeordneten Liebknecht, von dem er wnn'che, das; er sich aus sein Altentheil zurückziehen solle, da er in keiner Weise seinen Platz als Chefredakteur und Abgeordneter anSsülle. Auch die "Abgeordneten Bebel und Auer tadeln die Thätigleit Liebknecht s als Chefredakteur. Der Abg Liebknecht verilicidigt sich gegen die vorgcbrachten Klagen sichtlicb bewegt iiiid erklärt, er würde gern einem "Anderen Platz machen. Er habe aber noch Niemanden gesunden, der es besser mache, als er selbst. — Die Rede machte großen Eindruck auf die "Anwesenden. Tie Aiiträjte gegen die „Nene "Welt" wurden sämmtlich zurück gezogen. Schließlich ging man zur Behandlung der Kasscnverhäll- nisse der Partei über Der Landesverband der badischen Gewerbevereinc hat die Handwerlervorlage einstimmig ahgeielmt. Ministerialrarh Braun erklärte als Vertreter der badifchcn Negierung, diese halte sich für berechtigt, die Meinung der Gewerbevereinc als gewichtig z» lie ber Aufhebung des Zunftzwanges ge- llertcl der Mitglieder wirkliche Hand- Wecker seien. Im Eentral-Vcrcin denljcher Staatsbürger lüdiichen GlaiibenS in Berlin iprach Tr. Scligman»-Hamb»rg »der die „Stellung dec dcnlfchcir Juden zni» Vateclande". "Während cö dec Väter Ideal gewesen, führte Referent ans. als treue Inden gute Deutsche zu fein, erscheine das "Verhältnis; dec Juden zum deutschen Vaterlande heute verworrener als ie. "Angesichts dec von allen Seiten heran dringende» antlsciiiitifchcir Sturmstnth glaube ein Theit der Juden sich sein "Anrecht auf das Deiitschlhum durch Ausgabe des Indcn- thnniS erkaufen zu müsse», während in einem anderen Theile. ins besondere unter der stiidirendc» Jugend, das südliche Getiihl in io mächtiger Finmmc cmvorlodcrc, das; es das deillschc Vaterlands bewllßocin zu ersticken drohe. „Je treuere Inden", »chloß der Voi- trageilde, „desto bessere Deutsche!" Rechtsanwalt Tr. Fuchs er örterte den AuSgang der lüngsten FleifchbcilidcliliigSvrozcssc. der von den Freunden der Inden mit «tiefer Betümmerntß". von deren Gegnern mit „imverhohlener Schaocnsrendc" ausgenommen wor den >ei. (Und von den Juden felbsM Tic Vorwürfe der freisinni gen »nd jüdi'chen Presse, die ans dieiem "Anlässe gegen de» Eentrowerein denischer Staatsbürger jüdischen Glaubens erhoben werde», meinte Redner, hätten keine Berechtigung. Sowohl aus juristischen, wie ans praktische» Gründen seien die Strafanzeigen des VereinsvorstaiideS gercchtsertigt. Letzterer werde sich auch durch den letzten Mißerfolg, „durch die thörichtc Begründniig des FrenpruchS", nicht von weitere» "Anzeigen abhalten lassen. (Zu stimmung.) Wer da ralhe. solch' „ungeheuerliche" Beschuldigungen, wie die der Flciichbcindeliiiig, ungeahndet in die Welt gehen;» lassen, der könne nur rin verkappter Antisemit sein. Wer sich schuldlos sichle, dürfe nicht 'chivewen. Woht sei das Denunzircn nicht schön. Allein, wer seine Ehre gegen schamlose Verleumder verthcidigr, der sei kein Denunziant. (Zustimmung.) In der Dis kussion gab Rabbiner Dr. Rosenzweig der Befürchtung Ausdruck, daß angesichts der Entscheidung preußischer Richter selbst viele Inden sich rm Stillen sagten, cs müsse doch etwas an der Be schuldigung der Fleischbcsildelimg sein. Demgegenüber erkläre er feierlichst, daß in keiner der jüdischen Schriften eine Andeutung oder ein Hinweis darauf enthalten sei. daß das für Christen be stimmte Fleisch zu besudeln gestattet oder gar geboten wäre. Tic Beschuldigmig könne nur auf den Umstand zuriickgeführt werden, daß „jüdische Schlächter bei der Vornahme der sog. Lnngenprobc in Ermangelung Innen Wassers zuweilen Speichel verwenden". Unruhe.) Wie der Fall Bonn liege, könne er nicht saget«, dock, habe dieser Fall ebenso wenig, wie der bekannte Fall deS Käse händlers Vallentin in Berlin, der den vernnreinrgten Käse doch auch Inden verkauft habe, etwas mit der jüdischen Religion zu thiin. Der Vorsitzende, Rechtsanwalt Dr. tzorwitz, bedauerte, daß die GlanbenSgenoffen sich noch immer „so viel gefallen lassen", selbst den i» bec antisemitischen Presse mit voller Namensnennung gemachten Vorwurf gemeiner Verbrechen ruhig einsteckten und trotz der Vorhaltungen des Eentralverelns zu keiner Klage, oft auch nicht einmal zu einer Berichtigung zu bewegen seien. Als ein ziger Opponent warnt« Redakteur Klausner die Versammlung „die erheblichen Kräfte des Vereins in nnnützen Prozessen zu veuetteln." Nicht dir Tendenz dieses Verfahrens, erklärte Redner, sondern die Unzulänglichkeit der aiisgewandten Mittel müsse getadelt werden.
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