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Dresdner Nachrichten : 18.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189610184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-18
- Monat1896-10
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.10.1896
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Dresdner Nachrichten. LXi». Seite Ä. mm Sonntag, 18t Qktb». — Ihr« König!. Soheitm »er Herzog und dir Henoain Von vraganza sind hler eliigetrvffen und haben mit Gefolge im Hotel.Albertshof" Wohnung genommen. — Se. ideellen, der Herr Staat-» und Jinanzmtnister von Watzdorf ist vom Urlaub zurückgekrhrt nnd hat die Geschätte wieder übernonimm. Der Zuaang zur Privatwohnung Sr. Excellmz inr neuen Jinanznitnisterium befindet sich KönigSufer.. Thor -4. — Ihre Kaiser!, und König!. Hoheit Frau Prinzessin Friedrich August besuchte gestern in Begleitung Ihrer Er rellenz Frau Oberhosmelsterin Freifrau v. Reipenstein die Kunst handlung von Emil Richter, Pragerstraßr. Auch Ihre Durchlaucht Prinzessin Feodora von Schleswig Holstein zeichnete die Emil Richterliche Kunsthandlung mit ihrem Besuche aus, um daselbst Einkäufe zu bewirken. — Der Fürst von Reuh ältere Linie hat dem Schriftsteller Tr. Karl Siegen in Leipzig .wegen seiner groben Verdienste um die Lirteiaturaeschlchte- den Titel.Professor- verliehen. — Sr. Maieslät der Könia bat den nachgenannte» Beamten bei ihrem Ucbertritte irr den Ruhestand folgende Auszeichnungen verliehen: den LandaerichtSsekrrtären Friedrich Reinhvld Schenk in Freiberg und Karl August Ficker in Chemnitz daS Verdienst- kreuz, dem LandgerichtSsekcetär Johann Karl Goltsried Schwarze in Lripzig das A brechtSkrenz und dem LandaerichtSdiener Karl Ehristlan Zicharschnch in Bautzen daS Allgemeine Ehrenzeichen. — Dem Formklmeisicr Adolf Weg er, er in Leivzig-Lindenau ist sür die von ibm unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Mitarbeiters vom Tode deS Erstickens die silberne Lebens- rcktnngsmcdaiUe nebst der Besngniß zum Tragen derselben am weihen Bande verliehen worden. — Dem Bahnwärter bei der SkationSeiienbahnverwaltung Freund in Oersdorf bei PnlSnitz ward das Allgemeine Ehren zeichen verlieben. — Di: Grdächtnißfeier an den 7-50. Gedenktag deS Sechs- flädte Bundes hat. wie bereits kurz gemeldet, unter überaus zahlreicher Bethciligung der Mitglieder am 14. Oktober in Görlitz im Geiell'cknstsbause der Sberlanützer Gesellschaft der Wissen 'chatten siailgesnndcn. Es find bekanntlich in diesem Jahre 550 Jahre her, das; die Oberlausitzischen Sechsstädle Bautzen, Görlitz. Bittau. Lauda». Lübau und Kamenz z» eineni Bündnis; znsammen- kraten. das bis zum Jahre 1815, also länger als alle iLlädlebünd- iiisse in Lenl'chlaiid. dauerte. Zu dem Feste waren als Gäste Perlrcter der sechsstädle eingeladen. Bon Bautzen waren er- 'chienen Herr Bürgermeister Käubler, von Görlitz Herr Sberbürger- meisler Buchtemann, von Zittau. Lanban, Lobau und Kamen; die Herren Bürgermeister Derlei. Laschte. Mücklich. Tr. Feige. Nach dem der Präsident der Gesellschaft. Herr Dberpräfidenl a. D. Wirk!. Gebeimrcttli Tr. v Seydewitz, die Herren Perlreter der Städte begrüßt batte, wurden zunächst geschäftliche Fragen erledigt, gros ein G Beamten wurden wiedcrgewäbit. Als Elireiimikglied ward wegen leiner Perdienste nm die Geiellichasr Se. Ezcellenz v. Lendewitz. Minister deS KultnS und des öffentliche» Unterrichts, vroklainict. zu wiillichen Mitgliedern wurden folgende Herren gewählt: Tie Oberlehrer Di. Bernich. Fenstei. Schä'er aus Görlitz. Tr. Baum- gärte! ans Bautzen. Pastor Döhler in Lenbcr bei Dstritz, Pastor Dr. rlieot Ininiiitti in GiZNn N als 'grüßt hakte, wurden zunächst geschäftliche Fragen erledigt. Mit :oßer Ge>iiln:l>»»ng nabni die Bersanlnilnng davon Kenntniß, das; n Wohlthater. der seinen Namen verschwiegen wissen will, zu '.intten der Gesellschaft IM' Mark geschenkt habe. Tie früheren tlieol Imniiich in Goda. Bürgermeister La'cbke in Lanban. Aus'chnfmiilglieder die Herren LandgerichtSrctth a. T. Tannei!. Konigl. Laiidrnth und Kainmerherr v Witzlcvcn. Geheimer j'chices; Herr Regieruugsrtth Bürgermeister a. D. Hadcrkorn in Zittau, Tr. v. TN'tti.t er in Bautzen. Sodann wurde der anwesende Altmeister j der Sberlauiitz.ischen Geü'hichtsiorschling. Herr Professor Tr Knothe aus Dresden, von dem Sekretär Herrn Tr. Jecht zu seinem >»»'- weigert. sich wiederum a»r,»raen zu tafle«. DaA kknstkae Stadt» verordiieten-Kollegtum wirb also aus diese bewährte Ardettskrast verzichten müsse». — Zum dritten Male seit seiner Gründung hatte am letzten Freitag der D e u t s ch n a tt on a l e Handlungsgehilfen» verband eine öffentliche Versammlung für Handlungsgehilfen einberusen. Rach einem auSgelegtr-n Flugblatt zählt dieser Ver band. welcher im Herbst 1803 gegründet worden ist. gegenwärtig 2—3t»» Mitglieder in mehr alS AX> deutschen Städten, wöbe allerdings «ul die einzelne Stadt durchschnittlich nur 10—15 Mit glieder kämen. Sowohl der .Perein für HandlungSrommiS von 18.58- in Hamburg, alS der.Verband Tculscher HandlunaSgrhilfen" in Lewzig zählen jeder mehr al« 50.000 Mitglieder. Jener neue Poiband nimmt irden Handlungsgebilfen und jeden Lehrling ein halbes Jahr vor Beendigung seiner Lehrzeit als ordentliches Mit glied aus und rühmt sich, die erste und einzigste kauimänniiche Bereinigung Deutschlands zu sei», in der nur Handlungsgehilfen Stimmrecht besitzen. Er trägt einen antisemitischen Charakter und schließt Juden von der Mitgliedschaft auS. Tie genannten großen Bereinigungen erstreben im Gegensatz zu dieser gegen die Ebels ans Opposition angewiesenen Organisation die Erreichung ihrer Ziele durch gütliches Einvernehmen mit den Peiiuipalm, welche n großer Zahl auch das Mitgliedsrecht besitzen. Der Beginn brr elnberusmen Berlammlung wurde bis 9 Uhr hlnausgezögert, da der große Saal der Eentralhalle nur langsam von reichlich 200 Personen besetzt würbe. Der PertraucnSlnann Herr Marenhvltz eröffnet? die Persammlung mit einem Hoch aut Kaijer und König, nachdem er die Erschienenen herzlich willkommen geheißen und ihnen erklärt hatte, ihr lebhaftes Erscheinen beweise dem Verbände, daß seine Bewegung eine berechtigte »ei. Dann erlheilte er Herrn W. Schack aus Haniburg. einem noch jungen Manne, das Wort zu einem Vorkrage .über den Tcullchnalionalrn Handlungsgehilfen verband und die neuesten Kampfmittel seiner Gegner-. Redner, welcher bereits am Dienstag in Leipzig ausgetreten war und eine lebhafte Niederlage erlitten hatte, hatte hier weniger Opposition zu fürchten, da die hiesigen Bezirksvertreter der großen Verbände ihr Erscheinen nicht sür nöthig befunden halten, und benutzte das Thema zu lebhaften Ausfällen gegen jene Verbände. Er erzählte, daß er mit einer Anzahl Gesinnungsgenossen aus dem 1858er Verein ausgeschlossen worden sei, ohne sich über diesen Vorgang ausführlicher zu verbreiten, und stellte die Behauptung auf, jene beiden Verbände hätten der neuen Bewegung beispringen müssen, das wäre standesgemäß und kollegial gewesen. Daraus entwickelte er ein Programm, welches gar manche verlockende Punkte enthält, wie die Einführung einer ununterbrochenen Sonntagsruhe von 36 Stunden, die Errichtung kanimänni'cher Schiedsgerichte, das Verbot der Kviiknirenzklnnscln. die Regelung des LchrlingswcseiiS und der Frauenarbeit, ohne jedoch auszusühren. wie bas Alles erreicht werden könnte. Zur Regelung der Fraucnsrage nahm Sprecher den längst unhaltbar geworvrncn Slandpnlikt ein, daß die Frau in s Haus gehöre. In der dem Bortrag folgenden Debatte bekam man nur zwei Redner, einen Sozialdemokraten von der Freien Bereinigung der HandliliigSgehilsen und einen Bertreker der Schack scheu Richtung, dafür aber Jeden zweimal z» hören. Mährens nach ihnen immer wieder Herr Schack das Wort ergriff. Ten iozinldemokraliichen Redner widerlegte er zum Tbcil in ironischer Weise, zum Theil gar nicht, da er behauptete, Fremd wörter nickt z» verstehen, und warf ihm ini Nebligen vor, er bade ihn in einem vom „HandelSangeslclllen" abgedruckten Bericht einen „iozialpolittichen Svrech-Etown- genannt. Die Debatte mit einem Mahnruf znm ;:.ttähr:gen Iiivilänn: als Magazin beglnckwumcht. Mttcnvciler am Nene» Lansipüchen Darauf erfolgte der Festvortrag von Herrn Sr. Jecht überden Bund der SechS'lädte. In ausführlicher längerer Rede wurde das Entstehen, die Blüthe und der Nieder gang der iechSstävtiichen Bereinigung besprochen: hierbei konnten die vier nn Göclitzer Archiv erhaltenen Original-BuiiSeSurliinden vom Jahre 1316 mit ihren gut erhaltenen anhängende» Siegeln vorgelegt werden. Bei dem folgenden Festmahle wurde der Toast an» Sie beiden Landesherren der Lpeclausitz und derienigc ans die Lberlansitzpche Gciell'cbast aus dem allen Sechsstädie- konvenrsbecher, den der Herr Bürgermeitter ans Löban inttgevrach t hatte, ausgebracht. Biel zu der iestlichen Stimnuliig bei dem durch Liichcedeii gewürzten Maüle trugen eine in prächttgcr Zeich nung von dein Herrn Hoilictecanten Starke in Görlitz hcrgcttellte Tischkarte, welche die Svenen in altdeutscher Sprache c»i»ührie, i wwie ein Schreiben der „in aeäibus .«snto l'.stn" versammelten Bürgermeister und Rathmannen der Sechs'taste bei, in dem die ! Abgeschiedenen ihre volle Zufriedenheit mit dem jetzigen Zustande der Sechsstädle ausdrückten. I — Der Verein zur Begründung von B o I k S h e i l st ä t k e n für Lungenkranke im Königreich Sach'cn hat am 13. d. M. ^die Feier des Richttestes der ersten von ibm erbauten Heilanstalt in Linerbach gefeiert. Der Ban des Sanatoriums, nach icinem chohen Protektor, dem König AlbertSvcrg genannt, ist >o weit vor 'geschritten das; die Hauvtgebaude am genannten Tage gerichtet weiden konnten Mittags 12 Ilbr hatten sich an der Baustätte ! Vertreter des Beceins-Porstandes. Architekt und Bangewerksmeisier mit 'hien Arbeitern und eine größere Anzahl Kurgäste der nahe- gelegenen Heilanstalt Neiboldsgrnn veciaminelk. Aivprachen des Zimmerpoliers. des Archneklen und eines Mitgliedes deS Vor standes bildeten die Feier, die mit einem Choral emgeleiret und beendet wurde. Herrliches Wetter, die überaus schone Umgebung der Heilstätte, die gerade von dem erhöhten Standpunkt des Dach- gerü'ies im Hauptgebäude beionderS günstig z» übersehen war. 'owie die Bedeutung des erbauten Gebäudes verliehen der Richt- 'eier einen bcwiidcrS seierlichrn und erhebenden Charakter, und allerwit? wurde der Wnn'ck laut, das; der Wohllhängkeitssinn von Sach'ens Bevölkerung sich durch viele Svenden sür den Volks Heilstätten Verein immer mehr bekhäligcn möge und die noch erhallen Montag 'einenden, nicht geringen Geldstimmen zusammen kämen, durchs,, sst'„vach--' welche Albertsberg im Lauie des Jahres 1897 vollendet und sei- ^ neu humanen Zwecken übergeben werden könnte. — Der am 15. Oktober Abends halb 9 Uhr im Saale von Hammer s Hotel (Striesen) avgchallene Familicnabeird der O st- grnpxc des Evangelischen Arbeitervereins, bei welchem die Bekanntgabe der Nummern der erfolgten Gaben- verlooiung slattsand, war außerordentlich zahlreich besucht, so daß die bedeutenden Räume sich last als unzureichend erwiese». Außer namhattrn Geldbeträgen waren gegen 750 Gegenstände eiugegan- gen. die zur Berloosung kamen und ans deren Erlös im kommen den Jahre abermals erholun^bedürskige Frauen von Mitgliedern der Gruppe eine Sommersriiche gewährt werden soll. Eröffnet winde der Abend mit einer begrüßenden, im patriotischen Sinne gehaltenen Aniprechc des Gruppenvorsitzenden Herrn ArchidiakoniiS Reichel, welche in einem dreimaligen Hoch aus Ihre Maie'läten den Kai'er und den König ansklang. Tie später folgenden An- wrachen waren im Sinne des edlen Zweckes gehalten und führte Herr Diakonns Meißner-Gruna u. A. aus. daß das Streben vieler Mciiichen darauf hinausginge. das Glück zu eriagen: daß aber nur der wabrhast glücklich sei, der zufrieden wäre, und daß nur der glücklich bleibe, der sich bestrebe, Andere glücklich zu macken. Herr Archiviakonns Reichel gedachte m der zweiten An'prachc der mühe vollen Arbeit, welche der Verloosungs-Kommission oblag, die eine große Liebe und Treue zum Verein bekunde: leben und handeln nach den Grundsätzen des Evangelischen Arbeitervereins, der Ovstrwilligkeit die Treue zu bewahren und dem Vereine zu dienen ui immer größerer Treue — waren die Schlußworte seiner Rede. Während dann von Seiten zweier Vereinsmitglieder des uneigen nützigen WirkenS der Vertrauensmänner, sowie des unermüdlichen Wirkens des Gruppenvorsitzenden in ehrender Weise gedacht wor den war. bildeten die übrigen Programm-Nummern eine reiche Ab wechselung. Lieder sür Sovran. trefflich vorgclragen von der Evittcrttängerin Frl. Bartsch-Striesen iBegleitung: Herr Organist Lc-skcrl c Quartetts, gesungen von Sckiaum's Dresdner Männer- Ouarwkt Begleitung: Herr Dirigent Schaum), von denen nament lich ein Lied von Krause: „Tchwarz-weiß-roth- besonders aus gezeichnet winde; Flötcnsoli des Herrn Wcible und Zithervorträge der Herren Haclmann und Petzoldt waren vrotzrammaemäß zwischen den Ansprachen eingcfiochten und war auch dieses Mal wieder das von der Firma El- Müller iHolbeinstcaße, geliehene Piano unent geltlich zur Verfügung gestellt worden. In einem Schlnßvortrag gedachte der Gnippenvorsitzende nochmals in dankender Werse aller Vortragenden, ganz besonders aber der Gabenspendcr und Förde rer dieies edlen Zweckes, welcher der Unterstütznngskas'e crbrrmalS einen Ertrag von gegen 701 Mk. zugefübrt habe. — Tic Stadtverordnete »Wahlen werden auch dieses Jalzr am letzten Freitag des November vorgenvmmen werden, also am 27- 'November Mit Bedauern hört man, daß der Vorstand des TinainausscburscL Herr Präsident Kun» sich entschieden . „ ttcback gegen Mitternacht Beitritt in den Verband. — Ten eifrigen Bemühungen der Kriminal Abtheilung ist es bcrcits gelungen, den Einen der beiden Räuber, welche in der Nacht ziiin 15. d. M. an der Ecke der Lindenall- und Winckelmann straße den Bnreau-A'si'tentcn Unger überfielen und beraubten, zu erinitleln und ieslzunebmen. Bald dürfte auch der andere Komplize liinker Schloß und Riegel sitzen. Ter Verhaftete, ein stellenlo'cr Jlei'cher, der erst 'eit Kurzem in Trcsden aufhältlich ist, hat ein umfassende s Geständnis; abgelegt. Ter andere Uebelthciler ist gleich nach der That gestoben, doch ist man auch ihm ans der Lpur. Es, ist dies der 23 Jahre alle Fleischer Otto Bruno Rcinhold Scbesslcr aus BreSlan. Tie Thäter haben es ans die Beiaubung irgend eines ihnen geeignet rrichc»ienden Menschen ab gestRen gehabt. Ter Zniall hat gewolli, daß der ruhig 'eines Weges gehende Bahna'st'lent Unger da-s Spier gewesen ist: sie Hab.» ihn nüperieheiis überfallen: der Eine hat ihm die Gurgel .ngedcüctt, der Lindere ihn zu Falle gebracht und am ihm gekniet: dann hat der Erste dem bereits Bewußtlosen Ubr und Baarjcha't genommen, und Beide sind entflohen. Tcni Verletzten gehl es nach wie vor den Uinskänden enlipreckcnd gut. Tie Bewohner drs Stadttheils. wo sich der Ranvan'all ereignete, athmcn wie von einem Alp befreit am. — Von dem morgen, Montag, bevorstehenden Elite- concert im großen Saale deS V er e i n S h a u s es ans der Z i n z endorsstr a ß e erwartet man eine reckt günstige Anregung des Musiklebens Tcesdens. Eine Reihe erster hiesiger Künstler wird :» Verbindung mit trefflichen knnstleri'chen Kräften von Berlin dielen Saal eineni seiner Zwecke. Pslcgestätte edler Musik zu ici», übergeben. Was bisher an Musik rn die'em Saale ge leistet wurde, hatte mehr den Charakter einer Probe in Betreff seiner Akustik. Morgen aber wird sich das ans bewährten Fach- tennenr zuiamniemctzende Auditorium überzeugen, daß der neue Saal allen Ansprüchen an die menschliche Sttimne, das gc'prochene wie das gesungene Wort, sowie an das Musikinstrument gerecht wild. Ter nahezu 1500 bcgneme Sitzplätze bietende Saalda» gewährt aber auch in seinen edlen Grvßcnverhal'.iiissen, leiner Ramn- einiheilung und Ausstattung geradezu eine Augenweide. Wohl erinnert er etwas an den berühmten Saal im neuen Gewandhaus zu Leipzig: bleibt er aber in der prirnkliasten Ausstattung etwas hinter diesem zurück, io wirkt er durch 'eure Gcdiegenheit und An- nuich umso behaglicher. Bon Besuchern der Gehettislnirg, die ihre Vorlräge in dein Saale des Bereinsliames ans der Zinzendorsslraße abhält, hörten wir all'eitig AnSdtticke höchster Berriedigung über an prächtigen Vvrtragssälen. den Dresden dadurch die erste Mlisikanffuhriing in großem Stile, die am daiclbst vor sich gehe» soll wird dieses Unheil vollauf Regiment «» die ^ sowie mit etwa 400 Mann kür da- IM. Infanterie . Döbeln adgelassen. Desgleichen wurden vom Schlestlchen Bahn bose au- mittelst Sanderzuge- circa <00 Rekruten sür da» 1K2 und 108. Insanterte»Reglment nach Bautzen vezw. weiter nach Zittau befördert. .. . — Während die Berliner JndustrIe»Au-stelluna mit eine» Fehlbetrag von 7- bis 800,000 Mk. abschließt. darf dle AuS- stelluna de- iLchfischen Handwerks und Kunstgewerbe- aus einen Ueverichuß rechnen, der jetzt auf 70- bl- 80,000 Mk. veranschlagt wird. Möglicher Weise beträgt er noch mehr; leden- sallS überschreitet er die 50.000 Mk. erheblich. — Der bisherige Kommandeur de-3. Feld-Artillerle-Regimenls Nr. 32, Herr Oberst Schmidt, bat, nachdem er auS GelundheitS- rücksichlen nm seine Entlassung eingekommen ist, Riesa verlassen und hier Wohnung genommen. — Vorgestern Mtttaa pasfirte der Premierleutnant von BagenSki vom Köniai. Prruß. KöntaS-Grenadierregtment aus einem Dauerritt Lripzig. Der Reiter brauchte von Biebrich Rh. bis Leipzig 110 Stunden und gedenkt in drei Tagen in Liegnitz einzutrcssen. — Vorgestern ist in Leivzia das historische Museum der Völkerschlacht und der Zelt Napoleon - 1. tn dem e-henS dazu erbauten Hause neben dem Gasthvf »Zum Napoleonstem" unter- grbracht worden. Damit ist das Museum in ein neues Stadium der Entwickelung gekommen: denn nunmehr sind die zahlreichen Schätze, die es in sich birgt, übersichtlich geordnet und ausgestellt worden. Im ersten Stock haben vorwiegend die Gewehre. Gcicdosse. Bilder, Büsten. Dokumente. Briese re. Ausstellung ge sunden. die sich ans die Verbündeten bezi.hen, im zweiten Stock 'nid in der Hauptiachc die Religuien jener große» Zeit unlec- gebracht, die aus die Franzosen Bezug habe». — Leipzig. 17. Oktober. Heute Morgen ist der seit dem 11. Oktober vermißte Pserdebahnkutscher Johann Gutzmann im Elster-Saale-Kanal lobt ansgesnnvcn worden. Es wird ein Unfall vermulhet. — Gestern Nachmittag ist in der Bahrlschenstraße der OOiähiige, ans Eutritzsch gebürtige Markthelser Perl dadurch ver unglückt. daß er mit dem von ihm gezogenen, mit zwei vollen, zuiammen 1 Eentnrr schweren Fässern beladenen Handwagen an ein Postgeschirr angefahren und dabei zu Falle gekommen ist. DaS eine herabrollende Faß hat ihn dermaßen aus oen Kopf und die Brust getroffen, daß er einen Schädelbrnch und innere Verletz ungen erlitten hat. Heule früh ist er im Krankenbause verstorben. — Gestern Vormittag wurde beim Deöinfiziren einer Düngergrube im Grundstück Moltkeitraße Nr. 18 der Leichnam eines neugeborenen Kindes weiblichen Geschlecht- ausgesunden. — Am gestrigen Abend entstand in der Kvchstraße Großsener. Tie Feuerwehr hat nach ' «slündiger Thätigkeil den Brand gelöscht. — Am 3. Oktober hatten die männlichen und weiblichen Arbeiter der Mechanischen Schuhfabrik von E. W. Hehl in Groitzsch nach vorausyegcingcner. am 19. September a»s- gesproch-ner Kündigung die Arbeit niedergelegt. da über die von den Arbeitern beanspruchten höheren Löhne und allgemeine» Forderungen eine Einigung mit der Firma nicht zu erzielen ge wesen war. Tie Besitzer weiterer 4 cLchuhsabrikcn halten nun mehr. da sie aus den laut gewordenen Gerüchten entnahmen, daß nach Beendigung deS Heyl'ichen Ansstandes in ihren Betrieben ebenfalls echohte Lohnforderungen gestellt werden, an die Arbeiter ' ' ' Ber- be'lätigen. Das Concert, das zum Besten des PensivnSsondS der „Tresdner Presse' veranstaltet wird, leitet die Reibe v:r Musik- inF' ührungen. die dort im Winter bevorstehcn, in vielversprechender Weise ein. Ten Billctverkauf hat die r;irma F. Ries, KaushauS, übernommen. — Das Kriegsministerinm bringt zur allgemeinen Kenntniß, daß den Unteroffizieren nnd Mannichaslen dienstlich verboten ist : 1. jede Beiheiligung an Vereinigungen, Versamm lungen. Festlichkeiten. Geldsammlungen, zu der nicht vorher bcion- dere dienstliche Erlnubniß enheilt ist: 2. jede Drillen erkennbar gemachte Bethätigung revolutionärer oder sozialdemokratischer Ge sinnung, inSbeimckere durch entsprechende Aneruse, Gesänge oder ähnliche Kundgebungen: 3. das Hatten und die Verbreitung revolutionärer oder sozialdemokratischer Schriften, sowie jede Ein- 'lchrnng soickec Schriften in Kasernen und sonstige Tienstlokale. Ferner ist «ämnitlichcn Angehörigen des aktiven Heeres dienstlich besohlen, von jedem zu ihrer Kenntniß gelangenden Vorhandensein revolutionärer oder 'ozialdemokrawcher Schriften in Kasernen oder anderen Tienstlvkalen sofort dienstliche Anzeige ;n erstatten. Diese Verbote und Befehle gelte» auch für die zu Hebungen eingczogenen nnd für die zu Kontrolvcttgmmlungen cinbernsenen Personen des Benrlaubten'tandeS. welche gemäß 8 6 des Militär-Strafgesetz buches und 8 38 U l des Rcichs-Militärgesctzes bis zum Ablauf des Tages der Wlederentla'siing bezw. der Koittrolversammlmig den Vorschriften drs Militär-Strafgesetzbuches unterstehen. — Ter SchisfsahrtSvcrkehr ans Böhmen nach Tentichland ist jetzt still geworden. Tie Arbeitseinstellungen in den Braunkohlendistrikten Nordböhmcns haben auf den Kohlen- vcnandt zu Schiss einen ungünstigen Einfluß ausgeübt. Es sind vom >. bis 10. ds. MtS. 119.318 Toppelcentner Braunkohlen weniger verschifft worden, als in der gleichen Zeit des Voriahres. — Tie heutige Rnmmrr ds. Bl. enthält eine Sonderbei lage sür Dresden nnd Umgebung bctr. Prospekt in Damen- kostümen re. von Heim. M ühlbcrg. Hoflieferant hier, sowie eine dergleichen für Dresden-Altstadt beir. .'Nützliche Bücher- von Ernst Engelmann ' s Nachs., Buchhandlung hier. — Auch in diesem Jahre gedenkl das hiesige P esta 1 ozzi - st ist, welches am 31. Oktober sein Mähnges Bestehen als Waiienanstalt feiert, eine Verkaufsausstellung zu veranstalten. Bei Unterhaltung seiner Zöglinge ist das Stift weientlick aus den Ertrag einer solchen Veranstaltung mir angewiesen. (Stehe heutige Bekanntmachung.) — Gestern gelangten die für die Infanterie-Regimenter, Jäger-Bataillone. Pionier-Bataillone nnd Feld-Artillerie-Regl» mrnter bestimmten Rekruten zur Einstellung. Vom Leipziger Bahnhöfe aus wurden gestern Mittag 2 Sonderzüge wit zusammen etwa SOOMnnn nach Riesa »nd Leipzig für das 82. Feld Artillerie» die Forderung gerichtet, sich schriftlich zu verpflichten, bei . meiduiig einer Geldstrafe von 30 Mk. für irden Einzelnen, bis auf Weiteres in eine Lohnbewegung nicht einzntceteii. Da diese Er klärung in keiner der in Frage kommenoen Fabriken von der Mehrheit der Arbeiter nnterschriehen worben ist, also die von den Geichästen geforderten Garantien verweigert und die Fabrikbetricve von den Fabrikbesitzern als gefährdet angesehen worden sind, so ist acn sümmtlichcn Arbeitern gekündigt worden. Die Einstellung der Betriebe erfolgt am 21. Oktober, wenn bis dahin eine Einigung nicht erfolgt sein sollte. I» letzterem Falle würden über 400 Arbeiter beiderlei Geschlechts arbeitslos werden. — Landgericht. Lim 9. Juli dS. I. während der Heu ernte wurde aus der Zaschcndorfer Straße in Cölln ein vierjähriger Knabe Namens Alfred Klackcow überfahren. Tos Kind erlitt neben üchüislingcn am rechten Fuße und Quetschungen am Unterleib einen Bruch des reckten Oberschenkels. Als Urheber des Unfalls war gestern der T'enstlnccht Gustav Adolph Protze aus Gröber» wegen sabrlüisiger Körperverletzung, verübt in AllSführuna seiner Brulispslicht als Kuttcher, unter Anklage gestellt. P. beförderte an dem gedachten Tage zwei lang aneinander gekoppelte und hoch mit Heu beladene Leiterwagen nnd soll dabei so schnell gefahren lein, daß der Hintere Wagen hsn und her geschleudert wurde. In folgedessen sollte die Achse eines Rades den an einein Baum stehenden Knaben erfaßt, zu Boden gerissen und das Hintere Rad den Kleinen überfahren haben. Die Beweisaufnahme fiel zu Gunsten des Angeklagten ans, da von einem der Zeugen beobachtet worden ist, daß der verunglückte Knabe selbst iniofern die Schuld an dem beklagensiverihcn Vorgänge trägt, als er sich aus eigenem Antriebe dem Hinteren Wagen genähert hat. um nach dem Heu »i greisen, und dabei zu Boden gerissen worden ist. Der Gerichts Hof erkannte hiernach auf kostenlose Freisprechung Prvtze'S. — In geheimer Sitzung wurde sodann gegen den zuletzt in Gera wohn haften Klempner Otto Wilhelm Hellmuth Opell wegen des in ä 18» gedachten Pergebens verhandelt und erfolgte die Ver- urllieilung O.'s z» I Monat Gefängniß. welcher durch die Unter inchiingshast inr verbüßt gilt. — Am 28. Juli ds. I. betheiligte sich der in Meißen wohnhaste Handarbeiter Ernst Otto Randig an einer mittelst Droschke unternommenen Ausfahrt, bei welcher der Fleischergeselle Schubert die gesammten Kosten bestritt und dafür sorgte, daß er einen starken Rausch bekam. Den Zustand ckubcrt's benutzte R., sich dessen Portcmonaie mit wenigstens 36 Mk. Inhalt »„bemerkt anzueignen. AlS am nächsten Morgen über den Verbleib des Geldes recyerchirt wurde, gab Randig auch die Wegnahme des Portemonnaies zu. behauptete aber, es sei dies nur ans Vorsorge geschehen, um das Verlieren des Geldes zu per hindern. Schubert erhielt 12 Mk zurück, den Fehlbetrag will der Angeklagte zur Zahlung von Zeche, sowie zu einer Entschädigung an den Knticher sür Verunreinigung der Droschke verwendet haben, und nur betreffs etneS Betrages von 6 Mk., den er zum Änkau» von Kleidungsstücken benutzte, gab er eine rechtswidrige Ver wendung des Geldes zu. DaS Gericht faßte die Handlungsweise des schon mehrfach wegen Eigentbumsvergehens bestraften An geschuldigten als Unterschlagung auf nnd erkannte hiemach aus 4 Monate 1 Woche Gefängniß. — Ende November 1895 theilte der damals als Provisionöreiiender thütige Schreiber Feliz Georg Leopold Lindner dem Inhaber einer Cigarettensabrik mit, er habe von dem Restaurateur Kladdy den Auftrag erhalle». lOOO Stück Cigaretten im Werthe von 20 Mk. gegen sofortige Baar- zahlung zu liefern. Behufs Erledigung deS Auftrags fand sich der Marktyelter Alicke bei K. ein und erfuhr hier, dag die Bestellung finglrt sei. worcnls er die Cigarretten auftragsgemäß zur weiteren Verfügung des Chefs in einem hiesigen Geschäft nieder!egte. Ge trieben von der Noch, erschien Lindner bald voraus an Ort und Stelle und schwindelte dem Verkäufer mit Erfolg vor, er habe von dem Fabrikhcrrn den Auftrag erhalten, die Cigaretten ab- znholen. Kladdy entnahm aus wiederholtes Zureden L-'s hierauf nur eine Probe von den Cigaretten: dm grvtzten Thell derselben verkaufte der Angeklagte unter dem Herstellungspreis anderwärts und den Erlös verbrauchte er sür sich. In Rücksicht aus das strafbefleckte Vorleben Lindner'S. eines wiederholt rückfälligen, auch wegen Diebstahls, Unterschlagung und SittllchkeitSverbrcchen bestraften Betrügers, erkannte die 4. Strafkammer aus 8 Monate 2 Wochen Äesängniß und 4 Jahre Ehrmrechtöverlust. — Am 29. August Abends in der II. Stunde stieg der Kutscher Gustav Adolf Anders ans Oberrennersdorf über dm Garlenzaun in ein Grundstück an der Sängerstraße und langte sich aus einem osfenstehendcn Fenster resp. ans der Wohnung des Geh. Justtz- ralhs Geisel ein Fußbett und eine Schlasdecke heraus. Der Dieb warf die Beute über den Zaun auf die Straße, folgte auf dem selben Wege und lief nun einem Nachtwächter tn dir Hände, dem er aus die Frage über den Erwerb der Sachen eine ebcnio nichlS- würdige, als beleidigende Antwort gab. Aus der nächsten Polizei wache setzte Anders den ihm vernehmenden Gendarmen gegenüber seine Rohheit und Gemeinheit als Beleidiger fort und vor Gericht beliebte er, sich möglichst in Schweigen zu hüllen, sodaß seine Ver nehmung wesmttich erschwert wurde. Die L Strafkammer belegte den schon vorbestraften Angeklagten mit 10 Monaten Gefängniß. rageSgeschtchte. Deutsches Reich. A» dem zu Ehren deS russischen Kotter» paareS bei der Kaiserin Friedrich auf schloß Frtevrlchsbos ver anstalteten Lunch nahmen 18 Personen Thell. Kaiser Nikolaus war tn Civilklridern erschienen. Die Kaiserin Friedrich gab ihren Gäste» da» Gelebt znm Bahnhöfe. Kaiser Nikolaus pflanzte znm Andenken an seinen ersten Besuch im Parke von Friedrichshof eine Niesen-Wellingtonse. die Kaiserin Alexandra eine Cedrr.
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