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Dresdner Nachrichten : 24.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189610246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-24
- Monat1896-10
- Jahr1896
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- Dresdner Nachrichten : 24.10.1896
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Dresdner Nachrichten. Sir. r»s. Seite 4. E» Sonnabend. 24. Oktbr. t^r»s vertliche» »>» Ltichftsche«. — Morsen begebt rin treuer Diener seines Königs: der sich noch im aktiven Dienst befindende König! BrzirkSfeldwebel Demnitz vom Bezirkskvmniandv DreSden-Neustavt in voller Rüstigkeit, geachtet von seine» Vorgesetzten, geehrt und geliebt von seinen Kameraden, seinen 60. Geburtstag. Seitdem 1. Januar 1858 im Militär-Dienst, bat der brave Soldat an der BundrS- k'-ekution 1863R4 und an den Feldzügen von 1806 nnd 1870/71 ruhmvolle» Antdcil genommen iind sich, würdig seiner Thatrn im Kriege, auch in de» Jabren dcS Friedens durch unveränderlichen Dikiisteifn und gewissenhafte Psuchtersüllung ledrr Zeit hewor- gelhan. Nicht weniger alS nenn Orden schmucken reine Bnist alS Zeichen der Huld reines Königs: die silberne Medaille znm König!, sächsischen Militär St. Heinrich S Orden, das König!, preußische eiserne Krein 2 Klane, die kaiserlich österreichische silberne Dab'serkeitömedaille 1 Klasse nnd die herzoglich Sachsen Crnestinirche silberne Verdienstmedaille mit der Kriegs Dekoration. Möge dem wackeren Manne, der mit ganzer Seele iLoldat ist, noch rin langer und reich gesegneter Lebensabend beschiedeu sein! — Pvlizeibericht, 23. Oktober. In der Pirnaische» Vorstadt hat gestenr eine 2t Jalrre alle Dienstperson, iverl eS ilrr i» der gegenwärtigen Stellung nicht geiiel. sich zu bergisten gesucht. Sie erkrankte anscheinend schwer, so daß ihre Nebersübr nng in das CtadtkiankenhauS ersorderlicb erschien. - Ans einem Lattenverschlag auf den, Hofrannr des lriesigen SchlachtboicS ist in der Nacht zum 15. Oktober ein wein und grangcsleckies Kalb. gez. iiber dem Nücke» mit zwei nnd au der Schwanzwurzel mit einem etwa fingerbreiten Hanreinichnitt. gestohlen werde». ES ist aber auch nicht ausgeschlossen, das; das Kalb aus dem Luttcii- verschlag ausaebrochcn. ans dcnr Bereich drS Schlachthvfes gc- Irnieii und erst dann irgendwo ausgcsnugeu worden ist. — Am Böni-chplatze in Vorstadt Strie'eu wurde am Dienstag ein Skrasrenwärlei von eiiiein elektrisch getriebenen Straßenbahnwagen n rn g c st o s; e n. Der Man» erlitt eine Hautab'chürsnna am Kop'e sowie eine starke Oberschenkclanclschung. - Dle diesig« T > l ch l e r r n » n n a lricit am 16. ds. M. ri» Münch ner Hefe ein« Verianunlung ad. Herr Obermeister Kascheck erassnele die Sitzung in rslnweseiiben van IIS MlgUeveni. Hs ivnrden zunäclni t«'Aus aeienne. welche ivre Oie'ellenvcüsuua bestanden balle», sreigewroche» nnd r-'rebrlrna« amüenamnie». ö Mitglieder lraleii neu ein ; die Herren Dorr. bSolff. Schube«. Wenier und Teichman» ; sie wurden der Vertaiuiniuiig i-argestelll. Sodann gab der Herr Vornvende bekannt, daß bereich eine >uoße Auzadl gewerblicher Hilfsarbeiter sich um Lerleihuna van Arrer- Ikuuungsurkunden bei der Geiverbekamnier zu Dresden bewarl'en tzaben ui.d bemerkte »ach. daß diese llrlunden nur an laiche verliehen weiden, weiche das Handwerk erdnungsaeniab erlernt baden nnd mindestens io Iabre »r ein und demselben Betriebe tbätrg gewesen sind, lieber de» s>rchui des iachstschen 5»nnngsverba»dslages berichlece ebenialls Herr 6 beimecster Ka'check. nisbe'ondere über die Verbandlungeir becreßs des An- icages Mebnerl im Randlage, die Unlerslcckmig landwirlbschast icher und .1 e w e r b l i ch e r eingetragener G e n o s s e n s ch a s l e n be- nestcnd. Bekannt ist. daß die SbiatSregleruilg bereit ist. dem Mittelstände ;» der von Tr. Mednert rerge'ciiiageiien Wei'e zu helfen, ätzen» Vieler .'.nie Lille der Regierung »ach nicht in rratröche Anwendung gekommen >!. w liegt der wnmd allein nur in der so aiißerordcntlich langiam sort- cchreiteiiden Bildung von «Nnosienikbasien. Wenn auch die Bildung land- carubschasNicher Genosien'cliasie» welentirche Erfolge bat. w seble» laiche 'all gänzlich den gewerblichen t'ieiiai'eii'chaiieii, auch bier liegen die Ursachen -ehr ernrach. Tic iandwrrib'chaltlrchen Beiriebe bnl en ,-eeii mebr gleicharlige 'l'-raduktiansverbaltmsle »nd Zwecle. Dnrcb Anlaisigkeit ii'irmrdbesih- sind rdr« KredUbedürinwe nnd r'.ire .gredstlabigkest leichter zu überleben und zu ermitteln, auch sind sie seltener w-e-ch.nlsveruweu anc-ge'ehl. die das wiril> lchastliche Fundament in Frage stellen kaunen. rtzewerblill'e caeiirüenscha'len kennen diel« Eigen'cda'ien nicht I'alen. die Brc onkttansverballni'-e rbrer Muglieder lind gan, verschieden; sie sind <?>ckclia>i-'Ne«»s:eii «usaelekl. die den Ruin nach sich rieben könne», il're.itredinalngkett ist darum schwankend jund weniger kontrolirbar. Ai:ch iverdcn sich ber diesen schrverer 'p.-rsairlich ketten stirkeii, welche die cR-ckv.ue der itzeiiancinchal!, i-ach da,n nie c.- das i^ette vonchrecbl. nnen!ge!tl:ch erledigen, »'eil der Wewerbetteibende in üelein Wettkamv'e mit der werchmi-ttenlnircuc uch beiwdc: nnd dal-er kamir Beit übrig haben wird, sich um andere Sachen, als »m 'em l >c>c!m-t cu bekümmern. In der Tbearie siebt das benanentchaitsweten aul-erorbeirttich guning und verlactend aus. aber in der Braris ergeben uch io viele Schauenleite». uelche es nicht z» de», kommen tasten, zn dem es vain! we'etzgeber vorgeleben ioar. Am Sclilnst'e der Bewrechnng i-.-urde ar.i An ! trag eure Komiinsllon, bestebeno an- 'ieben-.stittgliedern, ge.rebit. ir-elcbedie ^ nölhigen Vorarbeiten zur Forderung »na Bildni'g von c-euc üensthaiien vorziiirebmen bat. — lieber den !;>. deiunben Si'chl.-rinni'ngs-berband^tag in 'Potsdam berichlere in ansinbrllcher ätzese Herr gm'in.'r. H iuen bcran- deren Punkt der Aerbandlungen bildete der neue i'-e-eheiiiivurl. beirenend sie Organisation des Handwerls. Die ä-er'ammlnng erklcine nch mit dem- -etben und mit den von der biestg 'n ie «verbeta»-.»,« ge:»a.l!le;i Abandrr ungsvoranschlagen einverstanden. ,iur 'prulung der Fahrcsrcchnung win den die Herren Lrmgwitz. N'naner und ätzolnam gew.il!i. i — Eine bedauerliche Nnsichrettung polllülirtcn in der Nachi zum Montag gegen zehn Steinarbeitcr vir dein tilastbos „zur s Kalten Ruhe" in N i ed c: i e n d e w i tz. woscli-st sic inii dem beim Gutsbesitzer Lindcmann in Zwirtschkiiii bediensleten Knech! Nngusl i» Wortwechsel gcrietben. Bin Verlaine d.iielbcn wnidc Nngnsl überrollen, zn Boden geworscn. gcdiossclt. mit ocn Fnscii gekielcn nnd mit den Fäusten bearbeitet, io das; der ganze Körrer über nnd über mit Beulen bedeckt ist. Außerdem erhielt der Bcdaiierns- naien Gesängniß verurthetlt. wovon I Monat duiw dl« Untersuch. ungSbatt oi« verbüßt ölst. — Der schon vorbestraft, Gtetnbossirer Earl August Straube au- Roßwein eignete sich am 10. Mai d. I. gelegentlich seine» Aufenthalt« in dem Quartier der Wlttwe Nussig zu Eölln eine dem Tagrarbeiter Sachse gehörige Haar, uhrkette mi Werthe von 7 Mk. an. Er will geglaubt Häven, die Kette sei Eigentbum der R-, mit welcher er intim verkehrte, »nd ans dielet» Grunde hielt er sich zur Wegnahme der Kette tigt. Der Angeklagte machte dabei die Rechnung ohne de» denn er wurde als rückfälliger Dieb zu 5 Monaten Gefängnis l! Jahren Cbrenreckitsverlllst verurthelit. — Am 1l. Juni war drr -i2iährige Handarbeiter Nossig auf mit Kiichenvstückrn beschäftigt. Er nlitereS Ende etwa 1>/e Meter vom befand sich in einer Höhe von ca. ,'> Melmi, als der in Stetzsch wolmliaste Fiihnverksbesitzer Ernst Bernhard Lruthold mit einem zivrilpäiinige» Steiiiwogrn in der Nichtling nach Dresden angr- sahren kam. Vor diesem Geschirr brsand sich ein Ochsengespann nnd in entgegengesetzter Richtung kamen zwei Düngerwagen. Wahrend das Ochsengespann hielt, fuhr Leuthold nach einem kurzen Halt weiter. obwohl Nossig von der Lester herabrief, L. möge ebcnsallS halten oder ihn, den Zeuge», erst von der Leiter hrrav» steige» lassen. L. behauptet, es sei von ihm drr Zuruf dahin ver standen Waiden, er solle nur durchfahren, es würbe schon gehen, nnd er setzte die Fahrt auch fort, nachdem der Führer des Dnnger- wagens das Verlangen L.'s, sich »och mehr nach der andere» Sltasienseile zn halten, mit dem Hinweis ans den dort befindlichen Morast abgelebtst batte. Dabei streifte das Ortscheit die Leiter und riß dieselbe nm. so daß Rostig herabslürzte und am rechten Fuße eine» Knöchelbrnch erlitt. Drr Verletzte ist heute noch zu schwereren Arbeiten unjähig und leidet auch noch a» jchinetthasten Einpsindiingen. Der Gerichtshof verurlheilte den Urheber der fahrlässigen Körperverletzung zu 1 Monat Gefängiliß. — Ter Gärtnergehilfe Earl Hermann Hürig aus Zitzschewig arbeitete mit dem Maurer Otto Freund aus einem Neubau in Eölln zusammen und cnlwendete diesem am 22. August aus der Bau bude eine Jacke, die er zn verwerlhen suchte und schließlich ans die Seite wars. well sich kein Käufer fand. H. wurde in Rücksicht aus seine Bolstrafen zu 4 Monaten Gsfüngniß verurtheilt. — Ai» 18. Juni kaufte der Bretschneider Friedrich August Gcrstenberger aus Hermsbors bei Königsteln in Hutten von der Klciderhäiidlerin > Dürrlich einen Anzug tür Mk. und log dabei der verrhel. D. ^ vor. ihr Mann lasse sagen, sie solle den Anzug aus Abzahlung geben. Getäuscht hierdurch, überließ Frau D. die Kleidungsstücke ^ dem Angeklagten gegen eine Anzahlung von Mk. und G. zahlte j dann nur noch einmal 5 Mk.. sodaß er noch 20 Ml. schuldet. Am! 1. August stahl Gerslenbercicr eine Egge im Werlhe von 5Mk., die! an der Straße zwischen Königstein und Schandau unter Steinen s verborgen war. Das Ackergerät!) wurde von dem schon bestraften! Langstnger in Wendischsähre für 50 Psg. verlaust. Der Gerichlshos schenkte dem Angeklagten Glauben, daß er sich dnich lein be trügerisches Vorgehen nur eine Kreditirung des Kaufpreises für ^, den Anzug habe erschleichen wollen und sübiste die beiden Straf- > Hinten mit 4 Monaten 2 Wochen Gesängniß. — Nach 8 22l des! Reichsslrasgeictzbnchs wird Derscnige, der eine wegen ingendlichen > Alters :e. hilflose Verion anssetzt rcsp. in hilfloser Lage vorsätzlich! verläßt, mit Gesängniß nicht unter 3 Monaten bestraft. Wird die! Handlung von leiblichen Eltern gegen ihr Kind begangen, so tritt! Gesö'ugiußslrase nicht rintcr 6 Monaten ein. Angcklagt nach vieler Richtung, hatte sich geilem die 23 Jahre alte, ans Rcicheiibach ^ i. Voigtl. gebürtige Lohgerbergehilseiisebesraii Pauline Emma! Vinkcrt geb. Weinhold vor der 4. Strafkammer zu veraiitworken. Die noch rinbeslraslc Iran ist Miitkec zweier Kinder, von denen das längere, ein Knabe, am 27. Oktober 1805 geboren wurde, abo noch nicht l Jahr alt ist. Am 7. Anglist ds. F. verließ die An-! geklagte un'olge ehelicherZeriviiisüis'edi?gemeinschallliche Wolmniig j a»' der stiaheneistraße mit dem liingstcii Kinde nnd suhl in ihre Hcimaih Oieichenvach. Am 1«!. August kehrte» Mutter und Kind^ nach Dresden zurück nnd begab sich die P. im Lause des Nach-! mittags nach dem Harpe Amnwnstraße 81. in dcs'e» Sonkelcaiil! ein veiheiralheter Bruder ihres Mannes wolmt. Dort stellte dle! v'lngcllagle ihren Kinderwageil mit dem darin befindliche» Knäbchen ! I in der .HauS'llir ein und entscrnle sich dann sofort und fuhr wieder nach Reichenhach. Das Kind blieb nicht lange in seiner hilflosen Lage und brnndet sich jetzt in Ziehe. Tic Angeklagte gab als Moliv ihrer Handlungswcin: an, sic sei in der Absicht von Reiche» baih nach Dresden gefahren, nm das Kind dem Vater miück znbcingcn. da sic die Kosten der Ernährung nicht habe bestreiten können. Erst nachträglich habe sic den Eistschlnß gefaßt, den Knaben i» der erwähnten Hausflur nnterznbringcii, davon anS- gebeiid. daß ihre Verwandten zunächsl dem Kinde Aufnahme ge- >! währen würde». Der Gerichtshof erkannte ans kostenlose Frei ! wrcchnng der Vinlcrt. weil sich diese nicht bewußt gewesen sei, ihr!j Kind in eine hilllose Lage versetzt zn haben. — A m tSgericht. TaS I ljährige Cchulmadchcr. Auguste > Lina Franz war unter die Anklage des Diebstahls einer goldenen Tamcnilhr nebst goldener Kelle gesielli. Bei der Prodiiktcu- bandlerin Hönisch aus der Friesengassc. wo das Mädchen als Aufwärlerin in leinen Mußestunden thätig war, ist die Ubr aus der Kommode abhanden gekommen. Nachdem sich der Verdacht gegen die jugendliche Angeklagte gerichtet, bestätigte diese sowohl der Eigenthümerin als auch den Polizeivrganc» gegenüber, welche die Vornntcniichilng führten, durch stereotypes „Ja" den Tiestahl. j Sie machte allerhand zeriahrenc und widciiprechenve Angaben über die Uhr. welche sich später in der Dalche des Sonntagskleides der > Produkienhändlerin Vorsand. Zunächst wollte sic die Uhr in die Elbe gcwocse», dalvc wieder in einem Cteinhaiiscii versteckt haben! nnd waS dergleichen vettvorrenc Angaben waren. Nach längerer und gewissenhafter Prüfung der Angeklagten gelangte der Gc- richtslws zu einer Freiwrechnng. da nach keiner :>ilchtnng hi» tcslgestellt weiden konnte, ob die Angeklagte, wenn sie den Dieb stahl wirklich begangen habe» sollte, die hierzu erforderliche Ein sicht ihrer strafbaren Handlungsweise auch besessen hat. Diese Annahme wurde durch den Schullehrer bestätigt, der seiner Schülerin das beste Zeugniß ciusslelllc nnd nur über die „Zee- 'alirenheil" des Ehara'lcrS derselben sein Bedenken äußerte — Ter Itzlährige Handelsschüler -Hans Georg Wilhelm Müller ent wendete am 16. Jiliii in der Merkel scheu Schaulwirthichaft der Näherin Linguer ans der Kleidertasche das Portemonnaie mit 8 Mk. Inhalt. Diesen Diebstahl muß der bisher nnbeicholtene ingendliche Angeklagte mit einer Gesängnißstrase von 5 Wochen sühnen. — Eine Dame wurde von dem vrivatisircnden Restau rateur Emil Julius Kühn beleidigt. Dieselbe stellte Straf antrag nnd wurde der Angeklagte z» 1 Woche Gesängniß verurtleilt. — Der 16,ährige. aus Lohme» gebürtige Kuvcher Friedrich Nacke stahl aus der Ladenkassc des Gastwirths kawcll in Hoslerwitz ein Zweimarkstück, für welches er ein Paar Schuhe bciohleu ließ. Feiner cntwendcle er dem dorligen Gemcindcvvrstaiid zu zwei verschiedenen Malen 150 Eiaarre». Wegen Diebstahls in 4 Fällen wurde der Angeklagte zu 1 Monat Gesängniß vernriheiit. — Ohne leglichc Beranlasinng schlug der 1866 geborene Arbeiter Franz Theodor Murlin am 2«. September den alS Gast in der Schänkwirlhlchast von Eschebach anwescnden Vcrsicherungsbcamicn ThomaS mit einem Bierglas auf den Kops., Für diese Körperverletzung erkannte der Gerichtshof lins 1 Monat! Gefängnis; - In dem Tanziaal zur „Weinttanbe" geriethen der Flcischrrgcselle Georg Alfred Bahl. Arbeiter Arüinr Richard Krctzsch- mar, Heinrich Paul Lowe und der Steinmetz Emst Aiigilst Hornaus in der Nacht vom 10. znm 20. Juli mit dem Zimnier- mann Ncuiiinnii in einen Zwist, der ans der Straße fortgesetzt mit Stöcken ^ . t wurde zu 1 Monat, die übrigen Angeklagten zn je I Monaten Gesängniß vcrurtbeilt. — Ziel-, zweck- und mittellos trieb sich die aus Riesa gcbürtiae Handarbeiterin Anna Emma Müller seit Monat Mai als Lairostreicherin in Sachsen umher. Es wurde ihr eine Owöchige Hast zudiktirt. - Wege» Diebstahls einer Sense und eines Messers verwirkte der Dienstknecht Kopka eine 4tägige Gesängnißstrase. — Der Eisriibahnarbeiter Ernst Gottlieb Kvzecka versetzte seiner Ehefrau nach vorauSaegaiigenem Wortwechsel mit einem Stock mehrere Schläge ans Kopf und Rücken. Wegen Körperverletzung verwirkte der Angeklagte 1 Woche Gesängniß Der bei der Straf- that benützte Stock wurde gerichtlich eingezogen. — Wegen Dieb stahls einer »eusilbernen Gabel aus dem Redlickhause wurde der zur Aushilfe rhätig gewesenen Arbeiterin Marie Luise Donath eine 2täglge Gesängnißstrase zudiktirt. — Mit mehreren anderen Ezcedenten schlug und zankte sich der Aieaelarbeiter Johann Ernst Gustav Kopel im Gasthofe zu Blasewttz herum. Gegen den An geklagten konnte seiner Zeit nicht verhandelt werde», da er sich seiner Festnahme durch allerlei schlaue Knisie und Schliche zu ent ziehen wußte. Gestern wurde der Angeklagte wegen Verübung roden NnsuaS. Widerstands re. gegen die OrtSpoiizel zu 10 Tagen aft »nd 3 Wochen Gesängniß verurtheilt. Zeit lang auf dem Tdatorte liegen, später vermochte er sich >edoch noch nach Hause zu schlepvsn. Im Sladtkrankenhauic in Pirna liegt der Bedauemswerthe schwerverletzt darnieder. Tie Attentäter wurden in 7 Spitzmaurern ans Seudcwitz. FuedrichSwalde und Zwrrtzschkau feslaestellt. — Leipzig, 23. Oktober. Drei vielversprechende Frücht chen. die trotz ihrer Jugend von 14 oder 15 Jahren leivcr lämmt- '.ich. Einer sogar schon wiederholt, wegen Diebstahls rückfällig sind, und hier wegen in Berlin, wohin sie von hier ans eine Geineinspritze gemacht, verübten Diebstahls festgcnommen worden. — Ein Ein- iniekherdieb wurde in einem 22jährigen Hausdiener aus Panbitzsch hier verhaftet. — Unweit der Wärterbnde beim Uebergang der Angustenstraße in L.-GohliS über die Thüringer Eisenbahn hat in der Nackt vom 21. aus den 22. Oktober ein ruchloses Individuum ;wei Stück eiseme. ca. 2 Mtr. lange Ouerrregcl, wie wlchc an dopvelten Telegraphenstangen zum Anbringen einer größeren An zahl von Jiolatvrköpsen nebeneinander benutzt werden, gner über das Einsohrtsgleis gelegt. Der Schnellzug Nr. 41 hat jedoch das Hinderniß glücklicherweise ohne Unfall passirt, indem er die O.uer- rwgel zur Seite geschleudert hat. — Ter Bahnvau W a ld h e i m - K r i e b c th a l ist soweit vor geschritten. daß die Uebergabe der Bahn noch in diesem Jahre wird erfolgen können. — Gera. 23. Oktober. Auf hiesigem preußischen Bahnhofe wurde heute Morgen kurz vor 7 Uhr ein Arbeiter der prenßiichcn Bobnverwaltung durch einen Güterzug überfahren und schwer verletzt. Teni Unglücklichen wurden beide Beine überfahren und außerdem der eine Arm beschädigt. — In Lengefeld bar sich am 20. d. M. die Ehefrau des Handelsmanns G. durch Erhängen entleibt. — Das Gesammtvcrmögen der Stadt Zwickau betrug Ende vorigen Jahres 14.736,427.7t Mk., das sind 166,372 Mk. mehr als 1801 Die Schulden der Stadt betrugen 8.862,233,75 Mk., das und 88.747 Mk. weniger als 1801. — Ein seltenes Wild wurde vor einigen Tagen bei Hcrr- Iessenreut an der sächsisch-böhmischen Grenze ftr der Nähe von Eger erlegt, nämlich ein Pelikan, der 2,40 Meter Flügelweite besaß — Revertoire des Z > t t a u e r 2 t a d t t h e a t e r s. Sonnabend : ..Maria Stuart": Sonntag : „Die kranke Zeit" : Montag ; „Tie zärtlichen äierwandten" ; Dienstag; „Lumvazi Bagab»»bm>": Mittwoch: geflossen: Donnerstag; „Cvvrienne": Freitag; „Mamsell Nitouche": Sonnabend ; ..Minna von Barnbelm" ; Sonntag ; „Hin Ztönigsidiill". Montag: „Ver lobung bei der Laterne", „Hannt weint, Hanm lacht", „Des Löwen Er wachen" : Donnerstag den S. November : „König Heinrich". -Landgericht. Am Abend des 4. September d. I. wurde die Tletrich'rche Knopffabrik in Löbicm ein Raub der Flammen, wobei ein Brandschaden von iiisgesamnst 55,000 Mk. cistsland. Tie Entstehung des Brandes ist aus eine hochgradige , „ eg« ^ wegzusangrn. die seinem Bruder gehörten. An Ort und Stelle angclangt, stieß Haake infolge der nächtlichen Finsterniß mit dem Kops an einen Balken und er brannte deshalb ein Streichhölzchen an. das er nach vorübergehender Benutzung im noch brennenden Zustande achtlos aus die Seile warf. Infolgedessen entzündeten pch die am Boden liegenden ienergesährlichen Stoffe, insbesondere öalich . . .. arotze Fahrlässigkeit seiner Handlungsweise wurde Haake zu 4 Mo 6LS T-. Hvchwe Relnhold S Johann Henliarel s T-. schert. Stallmisassistenl nelder'S S-, Cdemnt! lauen k. B. Georg Beer'S S. Mittweida, ebnitz. «verlobt: Marie Reißig, Serkowib b. Dresden m. apvrob. Apotheker Friedrich Earl Raeder. Berlin. Elia Hempel, Greiz m. Hagelasseklirranz-Jnkpektor Erich Walbaum. Berlin. Permäblt: Apotheker Johannes Richter. Rochlitz m. Johanna AlbertS. Hagen. BaccalaureuS iuris Emst Otto m. Bertha Gensch. Leipzig. Rndols Met,er m. Margarethe Wille. Leipzig. Hütteningenieur Carl Plattner nr. Gertrud Seelmann, Blausarben- werk Oberschlema. Dr. med. Enrt Bucholdt m. Johanna Malz. Wilkau. Arwed Fischer m. Snsanna Holtzmann. Papietsabrik Brohl a. Nh. ISestorben: GcrichtSassessvr Ernst Arthur Glaeser, 36 I.. Hohenkirchen bei Lilnzeiinii. Oi'echtSanwalt Dr. Theodor Eichlec'S T. Elisadeth. 4 I.. Leipzig. Wilhelmine verehel. Peritz, Lautzschen bei Riesa. Hausbesitzer Julius Hermann Muhlner. Hintennaiier bei Meißen. Nolalie Bertha verehel. Schelmert geb. Zschoche. Christiane Hnbticht Eölln. Maurer Karl Anglist Kießling. Cölln. , geh. Ecker. Wegefarth bet Freiberg. Btanka Jsidorie Witiieliniiir verehel. Böhme geb. Böhme. Großhartmannsdorf bei Freiberg. Hanne Christiane Caroline verw. Kläß geb. Frohner, 7ü I . Esuiinersdorf bei Jrankenberg. Bertha verehel. Steinbach geb. Polster, Siegmar bei Chemnitz. Barbier Albt» Schiworo, Crim mitschau. Martha Piehler, 25 I., Crimmitschau. Friederike Auguste Schuchaidt, 52 I.. Werdau. Zimmermeister Frau» Louis Pampel, 75 I.. CberSbrunn. Marie Selma verw. Haustein geh. BelterS. 48 I.. Annaberg. Lidd» Vöhmert geb. Nözel. Dolnni. Christ. Fiedler geb. Heinrich. Gersdorf bei Pirna. Maurermeister Hermann " ' Belkers. 48 I.. Annaberg. Lidd» Vöhmert geb. Nöze Shrist. Fiedler geb. Heinrich. Gersdorf bei Pirna. Ma Hermann Jndinger, 76 I., Weißenberg bet Löbau. Tie glückliche Geburt eines kräftigen Mädchens zeigen hocherfreut au ksor§ Lsr§sr uuä?ra.u. Dresden» de» 23. OktvberZüSO. j)a»«l ttinke Rlara Linke geö. Lemxe Bermühlte. Tresde» am tO. Oktober >806. Annoberg Nach langem, schwerem Leiden verschied heute irüh 3 Uhr mein innigslgeliebler Mann. Herr M HÜ M, MlzilMinlsreMilt. Kijlllizs. §'iilf'slilhkr Zollillipelrlor a. A Um stille Theilnahmc bittet seine tieslraticrude Wiftwe ÜLLL FVsbsr geb. Deutscher. vernstadt s. den A4 Okiober 18S6. § .Hierdurch die lre.uriae Nachricht, daß unsere inntgst» geliebte Gattin, Mutter, Tochler, Schwester, Schwägerin und Nichte, Frau Thekla Lina HSnichc» gcö. Zm«cl heute Vormittag V«11 Uhr saust entschlafen ist. Grostdobril?, am 22. Oktober 1806. Im Namen der trällernden Hinterlassenrn Heinrich Hänichen» Gutsbesitzer. Tic Beerdigung findet Sonntag den 25. Oktober Nachm. 4 Uhr ans dem Friedhöfe zu Leuben statt. wurde. Alle vier schlugen den Zeugen gemeinschaftlich und Fäusten. Löwe alS mindcrbetheiligter Ewcedcnt wurde Allen lieben Verwandten. Freunde» und Bekannten die traurige Nachricht, daß mein liebes Kind vom (IlrlrA LliiZtzl im Alter von l l Jahren und 23 Tagen sanft entschlafen ist. Der tieftrauernde Vater lrirtr« HlWI »M MrrlerlLjstittn. Die Beerdigung findet Montag Nachmittag 2 Uhr vom Trauerhnuse aus statt. Allen lieben Verwandten. Freunde», Hausgenossen nnd Nach barn sagen wir für die unsere dahingeschiedene, unvergeßliche Hmiiille llmliiie lliM ebenso ehrende, wie >ins tröstende Theilnahmc nnserru tt«t- Dresden, den 23. Oktober 1896. Alfred Müller und Schwester Helene Schulze. Für die zahlreichen Beweise von Theilncihm« beinsHinscheiden meiner inntgstgrUebteir Frau ?LuUnv Vsllälsr spreche ich hierdurch meinen bersNcbften Dauk onS. Der trauer«de Gatt« Lnril ryenvlev.
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