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Dresdner Nachrichten : 27.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189610270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-27
- Monat1896-10
- Jahr1896
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- Dresdner Nachrichten : 27.10.1896
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41. Jahrgang. 6u, t ttvlnkluu ,',«Ä l)rc^äm>-X.,'I'1<'«->4>«1>'. 12 II, UIOO. 81 «L>» 48^ E^uiuntto. I(<>8lorifrv:o I'ruI»o. E ü )IaI ,>r.'tmUrl, KO.O«»'-» 81. ji» l-'uneUnn m. tlopi'. I.uflcnllosriul^, ^«vultzs. 8cltlie«son «o^ittllos. I R 'VG U^AD klozekLösäezMel >» »1u8r to*ck, rriellnck Lspoisek Vklk^KLMlm'^.l,. l kideiX: kltckkleßk, <i llltllllll Kt k ß l.eupolv^ ^xeklsiol'- ß l^irtre- auä 8L«»«1«-FU»x»xlu ^ .1. H. kvmlmtz si , ^ üoNjolorLQt Svgi'iLQtlvL 1643 uuä M il!eI»R»t1»krIlL HV4n1i ^ «ppvn Msin-..'R8si'- Loklsuvk '^«t'.inervrr. 2ü Q u m mi» p.brik u»ä Xiuge e,c. ici-piMn,6, Keinksrckt iß-eupolt. vrescken-^. 'E V .I»Ii»8 8<l>ri<ili«ki ß tkm Lss IS, pLrt. a. I. N. k0leiikIit»liM-t,>MiiMi><Itz § tür Ou«, c!>-Ittr. I.iebt, d'tztroloum, liorroa. ^ nn«t vttistlinlill MH«1« I ,I«x. W'ivclill niiß 1>s» HVOL Cni»a»s' Jugenderziehung und 'Verbrecherthum. Hosiiachstchteii, Landes-Smiode, Nativnallideralcr Parteitag, Männer - Gesaiigvercin, Pestaiozzl-Stift. „Zaudersiötc", .Flick und Flock". GewcrbchauS - Eonccrt. Wr die Mimte Nevemkr ii. Jezciiikr würden Bestellungen auf die „Dresdner Nach« richten" für Dresden bei Unterzeichneter (Geschäfts' stelle zn 1 Vlark 70 Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Pvstanstalten im Deutschen Neichsgebiete zn 1 Mark ><4 Psennigeii. in Oester reich-Ungarn bei den K. K. Postäiiltern zit I Gulden Z'.f Krenzenr angenommen. Stschällslktllt drr „ürrsdnrr Dlichrichttn", -.-. RarieuSrakc 38. Erdgeschoß. tür Ilt 11 ^ I» unck '1'llsl. 8l'I»I«88-8tir»88« 23, Ii'kltt-It üem Kffttl-xl. h'tlllffß«. Tieiistag, Ä7. LMr. Zugenderziehunfl und Verbreche» thum. Tas jugendliche Sterbrccherthum bildet augenblicklich den ?lngelpunkt zahlreicher Erörterungen in der Presse, die an die Ermordung des Justizraths Lev» in Berlin ankiiüpfc». Manche dleler Besprechungen verfallen in den Fehler der unzulässigen Verallgemeinerung, zu dem eine mehr ans die ersten Gefnhls- wallungen als ans rein sachliche Ettvägungen gestützte Veirachliiiig sozialer Verhältnisse nnd Erscheinungen nur zn leicht verfuhrt. Solche schiefe Darstellungen erwecken im Anschluss an den vor liegenden Fall die Meinung, als sei zu der Zeit, da der betreffende Arlikelschrciber sich noch selbst der munteren Jugend znzcihlc» durste, Alles in schönster Ordnung unter den „Herren Jungen" gewesen, wahrend heule, wo der Verfasser wchmnthig den ent schwundenen Tagen der Kindheit nachseiiszt. Alles drunter und drüber gehe und die Verrohung nnd Verwilderung unter der Jugend einen alles Mas; überschreitenden Umfang angenommen habe, der nur als der Anfang vom Ende betrachtet werden könne. Mit solchen allgemeinen, von persönliche» .Sentiments" beein flußten Deklamationen fördert man die Sache, der man dienen will, nicht sonderlich. Schwere Unzutrüglichkeitcn in der sitilichcn Aufführung der jugendlichen Personen hat cs auch schon damals gegeben, als man noch in der sogenannten .guten alten Zeit" lebte. Während und noch der Zeit des ftOiährigcn Krieges z. B- stand es in dieser Beziehung nicht zum Besten und iver sich die Mühe nehmen wollte, zwilchen heute und damals einen Vergleich zu ziehen, würde wohl kaum einen erheblichen Unterschied heraus- finden. Das Eine aber ist allerdings richtig, daß gewisse Erschein ungen unter einem Thciic unserer heutigen Jugend die Aufwerfung der Frage nicht nur rechiscrtigen, »andern nvlhwendig machen, ob die sozialen Vorbedingungen für die Heranziehung eines moralisch gearteten Nachwuchses im Allgemeinen vorhanden und ob wir mit der gesetzlichen Behandlung der jugendlichen Personen sowohl ans gewerblichem wie aus strafrechtlichem Gebiete überall ans dem richtigen Wege sind. Ungünstig für die Entwickelung der Heranwachsenden Generation liegen die heutigen Verhältnisse insofern, als das für eine gedeih liche Jugenderziehung unumgänglichc harmonische Zusammenwirken von Schule und Haus in weiten Kreisen der industriellen Be völkerung längst nicht mehr stattsindet. Zwar hat die staatliche Gesetzgebung, In richtiger Erkenntnis; der großen Güter, die hier aus dem Spiele stehen, bereits das Ihrige gethan, nm einer zu frühen oder übermäßigen Inanspruchnahme der Arbeitskräfte von Kindern und Frauen vorzubeugen. Die wohlwollende Absicht des Gesetzgebers wird aber zu einem nicht geringen Thcile durchkreuzt durch das geringe sittliche Verständnis; der Eltern selbst. Tie sozlalrevolntionäre Verhetzung der Geister entfaltet gerade auf diesem Gebiete ihre schlimmsten und giftigsten Wirkungen. Tic krasse Mißachtung jeder feineren geistigen Empfindung, die plan mäßige Verhöhnung jeder Autorität, der grobe, nackte, nnvcrhnlltc Materialismus, die von den Erwachsenen zur Schau getragen werden, müssen mit Nothwendigkcit auch das Gemüth der Kinder verrohen und die besseren Regungen nnd Anschauungen, die ihnen in der Schule eingcimpst werden, im Keime ersticken. Was Wunder also, daß eine Jugend, die unter so bösem Beispiele daheim auswLchst, sich ungezügelt ihren schlimmen Neigungen und Begierden überläßt nnd bei herantretcnden Versuchungen keine ernsthafte sittliche Widerstandskraft zu entwickeln vermag. Dazu kommt, daß diese inngen Leute bereits sehr früh ansangcn Geld zu verdienen und daher meistens auch materiell in der Lage sind, sich Genüsse z» verschaffen, die, wie der Besuch von Kneipen und Tanzböden, aus die sittliche Ausbildung von schlimmer Wirkung sind. Kommen dann einmal Zeiten, in denen das Geld knapp wird, so reizt die durch den früheren Genuß verstärkte Begierde mit nur so größerer Heftigkeit zu dem Versuche an. sich die fehlenden Mittel ans ungesetzlichem Wege zu verschaffen. Wenn man sich vor Augen hält, daß der letzte Grund der Loslösung der hier in Frage kommenden Jugend von der häuslichen Zucht und Sitte in der sozialrevolulionären Hetzarbeit beruht, so erkennt man die volle Größe der Verantwort ung. die der Staat durch jede Lässigkeit in der unachsichtlichen Verfolgung und Unterdrückung der revolutionären Propaganda aus sich ladet. Zu einem durchgreifenden Vorgehen seitens des Staates gehört freilich als Vorbedingung, daß ihm die Gesellschaft auch die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellt, und so kommt man hier wie überall, von wo immer man bei einer Betrach tung drr sozialen Gcsahrcn ausgehen mag. stets aus den einen Punkt der gesetzlichen Soudcrbehandlung der Umsturzpartci als ans ein nicht zu umgehendes Erfordernis; der modernen Sozialpolitik zurück. Auch in der gesetzlichen Behandlung der gcsährdetcn Jugend selbst steht der heutige Staat keineswegs aus der Höhe seiner erzieherischen Ausgabe. Das gilt zunächst von der gewerblichen Gesetzgebung, die noch vielfach unter der Herrschaft des alten mancheiterlichen Jrrthmns steht, daß der Mensch gewissermaßen als sreic Persönlichkeit mit beiden Füßen ins Leben hincinspringe und das; er nach Zurücklegung einer kurz bemessenen Anzahl von Jahren sein eigner Herr sei, dem Niemand mehr etwas zu sagen h be. Eine solche Anschannngsweiic kann nur dazu diene», dem sozialdemokratischen Kampse gegen die Autorität Vorschub zn leisten. Glücklicher Wetze hat sich der überwiegende Theil der öffentlichen Meinung unler dem Drucke der trüben Erfahrungen, sic sie im Gefolge gehabt hat, von dieser verfehlten 'Auffassung srci gemachi. Tie Freunde einer vernünftigen Jugenderziehung brauchen daher heute nicht mehr zu fürchten, das; sic mit Hohn und Spott überschüttet werden, wenn sie Forderungen zur gesetz lichen Einschränkung der zügellosen VcwegungSsreiheit der arbeiten den Jugend stellen, Forderungen, die in den Verhältnissen so wohl begründet sind, daß nur ein ganz unbelehrbarer Radikalismus sic ungeprüft von der Hand weisen kann. Dahin gehört z. B- das Verlangen, daß der Lohn jugendlicher Personen der Regel »ach bis ans ein angemessenes Taschengeld an die Eltern nbznliefem ist. daß den jugendlichen Arbeitern der selbstständige Besuch von Tanzböden und Wirihschaften — die Schüler der höheren Lehr anstalten sind in dieser Beziehung doch auch nicht „freie Männer" — verboten wird. Eine wesentliche Aufgabe ist ferner die Stärk ung der Autorität der Arbeitgeber und Lehrhcrren. damit diese auch in sittlicher Hinsicht ans ihre jugendlichen Angestellten wirken und so die häusliche Zucht ersetzen oder ergänzen können. Tie Lust zu solcher Einwirkung muß aber dem Lehrhcrrn vergehen, wenn ledcs Bürschchen ihn wegen einer wohlverdienten Zurecht weisung zur gerichtlichen Berantwortung ziehen darf. Es darf allerdings auch nicht verichwiegen werden, daß manche Arbeitgeber sicb bei dem Engagement und der Beaufsichtigung ihres Personals einer geradezu strätlichen Gleichgiltigkeit und Nachlässigkeit schuldig machen. Tie strafrechtliche Behandlung der lugeudlichen Personen Hai ebenfalls gewaltige Schattenseiten, die mit zwei wesentlichen Irr- thümern des Gesetzgebers Zusammenhängen. Ter eine besteht darin, daß unser Strafgesetzbuch im Allgemeinen eine zn an-S geprägte Neigiing zeigt, strafbare Handlungen jugendlicher Personen zur gerichtlichen Ahndung zu bringen, anstatt sie in möglichst weitem Umfange der autoritativen Sühne seitens der Eltern. Erzieher oder Vorgesetzten zn überiassen, der andere darin, daß die gesetz lichen Clraftnsliinmniigeii für jugendliche Verbrecher von einer geradezu exorbitanten Milde sind. linier Strafgesetzbuch entzieht bereits wiche „Pcrwllcn". die da-S 12. LebenSiahr vollendet haben, der einfache» Züchtigung im Hanse nnd in der Schule und schleppt sie wegen jedes Quarks (Wegnahme einiger Acpfel, Abpslücken von Blume») aus die Aniiagebauk. Tort genießen die lugeudlichen Verbrecher (vom vollendeten 12. bis zum vollendeten 18. Lebens wille) ausgesuchte strafrechtliche Privilegien. Es darf nämlich ans TodeS- und ZuchthauSstrasc gegen sie überhaupt nicht, sondern nur auf Gefäugniß. Haft und eventuell auf Verweis erkannt werde». Tie Höchststrafe, die nach diesen Bestimmungen einen jugendlichen Mörder, der am Tage vor seinem 18. Geburtstiige einen Mord begangen hat, treffen kann, besteht in lüjährigem Gesängniß. Nun ist cS aber eine feststehende Thatsache, daß die Gcfängnißstrafc in ihrer heutigen humanen Durchführung ans jugendliche Verbrecher im Allgemeinen nicht abschreckend genug wirkt. Auch tritt nur zu häufig schon bei noch nicht achtzehn jährigen Verbrechern eine so furchtbare Verworfenheit zu Tage, daß cS geradezu als ein Vergehen an der Gesellschaft erscheint, wenn derartige Individuen vor dem Znchthame. in das sie un bedingt gehören, bewahrt bleiben. Zun, Mindesten müßte dem erkennenden Gericht im Etnzelsalle die Entscheidung darüber über lassen bleiben, ob der Angeschnldigte nach der milden Praxis für jugendliche Verbrecher zu behandeln oder ob ans ihn ansnahmswcisc die Anwendung der für erwachsene Personen geltenden Straf bestimmungen zulässig sei. Ganz unumgänglich nothwcndig aber erscheint in jedem Falle die Wiedereinführung der körperlichen Züchtigung für jugendliche Ver brecher. Tas ist die einzige Strafe, die mit Sicherheit ab schreckend wirkt. Sic bedeutet auch keineswegs das Wiedcr- hcrbvrholen eines Rüstzeuges mittelalterlicher Barbarei, sondern ist unter den gegebenen Verhältnissen eine direkt den» Wohlsahrts- zwcckc des Staates entsprechende und von ihm dringend gebotene Maßregel. Fernichreib- und Fernsprech-Berichte vom 26. Oktober. Berlin. Viel bemerkt wird, daß der Kaiser heute nur. wie der .Reichsanzelger" meldet, den Piäics der brandenburgischen Provinzialwnode. Geh. Rath v. Levetzow. aus Anlaß des Zu sammentritts der Svnode empfing. In früheren Jahren wurde der zum Gcfammtvorstand gehört auch Mullnnußiichc Witterung: Theils »ebüq. theils heiter. Direktor der Koionialabtheilung des Auswärtigen Amte-, ni ' . Beilegung des Charakters als wirklicher Geh. LeaationLraih. — Geueraliuaior v. Kleist. Inspekteur der ff. Pionier Jnpettion. crhietz daS Komthurtre»; l. Klasse deS sächsischen AlvrechtsocdenS, Obcrff leutnant z. T. v. Trotha, erster Juipizient und Vnrcaucbc' Nr Lbenniiilär EraminationS-Konimission, das Hssizierkrenz dcffelb ' Ordens. — Heute Vormiitcnz sinv die Bevollmächtigten dc> Landesregierungen, in deren Staaten Böcwii bestellen, im Rew> amt des Innern zu der Konsercnz zusammciigcrrcten. in der n! die AllSsl'chriingsbestimmniigcn zum Böriciigesetze bera'hen wertz soll. — Tie nach Eime gegangenen deutschen Offiziere habe» ! cm chileiiffchcn Kriegsminister ihre Kontrakte gekündigt mit dertz utz i u»g. daß eine etwaige, von der chilenischen Negierung gepla, 'Verlängerung der Kontrakte von der Erlaubnis; des deutschen tcane, für die denpchcn Lssizirre abhängig wi.— Gouverneur v. Wißmaon wird morgen vom Reichskanzler cnivfangen. wobei die Frage. > > Wißnian» nach Lstasrikn zurückkehrt. enkschiedcit weiden dürite Hinsichtlich der neuen Militärstcasprozeßorditting wird bcstäligl. das; darin die Mündlichkeit vhne Eiiiichrnntniig dnrchgcsnhrt ist mm daß auch das 'Vorverfahren zu Gunsten des Angefchuldigten »m - gestattet werden loll. hingegen wird die Oeffentlichkeit der Ve> haiidlnugen großen Beichränt nge» nnterliegen, auch die Fo'dcriiiig der Zulassung bürgerlicher Vertheidigniig ist nicht erfüllt worden ES wird vecsichert, das; im Bundesrntb ans säst allen Seiten große Neigung vorhanden sei, da? Zustandekommen des Gesetzes thniffichst zn fördern. Zu diesem Zwecke soll Bauern bereit sein, einige Opfer zn bringen. — Eine Anzahl von Rvhznckcrsabrikcn und Nasfinc.ie» haben den sämintlichen Zuckers,ihriten Deutschlands. Rohzucker- falmken, Rassinerien und MelasseeutziickernügSaiistallen, einen Plan zur Bildung e'nes Svndiknls innerhalb der deutschen Ziickerindnslrie unterbreitet. Zweck des StmdilatS ist, den Verlauf des Komum- Znckers im Inland zn besorgen, ans dem Erlös den bei- gclretcnen Rübenznckerfaörikcn '2 Mark für jeden Mcter-Eentner Zucker ihres gesetzlichen Kontingents zn bezahlen und den Rest ab züglich der Unkosten zu »errechnen mit den Komiim-Zncker er zeugenden Fabriken und Raffinerien TenijchiandS. welche dein Svndikat angchöccn. Tie Tciiksche Bank in Berlin wird für de!» Fall des Zustandekommens des SvndikntS die Dnrchsnhmng der slnanziellen Maßnahmen übernehmen. Borausjetzung für das Zustandekommen ist, das; sich mindestens iX> Prozent des gesammtcn gesetzliche» Kontingents beizutrcten verpflichten. DaS Svndikat soll am I. August 1807 zunächst für drei Jahre i» Kraft treten. — In Sachen der KonsektionSarbeilerbeweguiig sollen in nächster Woche in ganz Dentichiand große Temonslrativnsversanm'.Iimgen abgcvaiten werden. Man bezweckt, wie m dem bezüglichen Ansrnw gesagt wird, die Gesetzgebung z» veranlassen, das; die Schneiderei »nb die Konfektion unter vie Gcwerbcinspcktion gestellt werden und ein Verbot rcsp. c'nc Beschränkung der HanSnrbcit durchgefnhrt wird. Tic Arbeiter behaupten, das; die im Frühiahr inscenirtc große Lohnbewegung keinerlei greifbare Borlheilc für sic gebrach! habe. Berlin. Tie Spezialaiisstellung .Kairo" der Berliner Gcwcrbcansstellnng ist gestern geschloffen worden. Sämmtüche Eingeborene, ca. 2ll4 Personen, begaben sich heute früh in langen» Zuge nach dem Anhaltcc Bahnhof, von wo sie gegen 6 Nhr ab dampitcii. Die Reise geht über Dresden. Prag, Wien nach Trick! unter Führung des Oberinivettors Gchring. — Gestern haben »:; den Gastwirtlischaftcn zn Hannover Nachforschungen nach den» Mörder Werner statlgesiindcn. die indes; erfolglos geblieben »ein dürsten. — Tic Justizrnthin Lev» hat in Folge der Verwund!»:, welche ihr der Lehrling Große bcigebracht hatte, eine NippeineN- entzündnng beirosfen, von der sic sich indessen wieder erholt hak.- .Heute Bvrmittag hat ii» Süden Berlins eine Wittwc Llniberg sich nnd ihre drei kleinen Mädchen erhängt. Sic hinterstes; cstien Zettel an einen inngen Mann, mit dem sie ein LicbeSvcrliüitinß unterhielt, folgenden Inhalts: .Lieber Wilhelm! Ich thcile 2w mit, baß ich Dir das Leben nicht mehr schwer machen will; ich will sterben und nehme die Kinder mit. Nun kannst Tu Dir heiralhcn. wen Du willst!" — Zu der Assairc Karge wird berichtet, das: c- silh dabei nicht NM einen Bio cd handelt. Karge ist in Folge eines Herzschlages verstorben und »edensalls nachträgstch beraubt worden. — Der Anarchist Stephan Großmann ans Wien ist gestern an» dem hiesigen .Hauptpostamt in dein Augenbltck verhaftet worden, als er nach einem Brief fragte. Köln. Wie aus Düsseldorf gemeldet wird, wurden durch den Einsturz eines SlraßenkanalS mehrere Arbeiter verschüttet. München. Ans Verlangen der österreichischen Behörden verhafteten drei Münchener Kriminalbeamlc in Starnberg einen Viucnbesitzer mit seiner Tochter, die »chon längere Zeit in Star» bcrg in größtem Ansehen lebten. Der Verhaftete wird seil zwei Jahren von Oesterreich an? wegen Unterschlagung von 2'NAß Gulden als ehemaliger Vnkarestcr Vankdirellor steckbrieflich verfolgt nnd wurde hierher gebracht. Pest. Ans mehreren Orten in Ober-Ungam wird gemeldet, daß in Folge der Verhetzung der Landbevölkerung durch Agitatoren der VolkSpartci Ausschreitungen und Vergewaltigungen liberale, Wähler vorgekommen sind. Es haben auch Schlägereien slatlgc- snnden. In die gefährdeten Orte wurde Militär b'cfvrderi. Tcmesvar. In seiner gestrigen Rede theilte.Hanvcdininisker Baron Fcjervarv mit, eS sei ihm bekannt, daß es den Intentionen des Monarchen entspreche, daß an Stelle des veralteten Militär Strasaeienes ein neues, den: modernen -Zeffaeiff ci'l'vrecbende Gesammtvorstand empfangen: Hospredlger a. D. Stöcker. Berlin. Ter „Relchsonzeigcr" veröffentlicht amtlich die Ernennung des bisherigen Mitglieds der egyptischcn Schniden- kommisffo», Geh- LegcttionSrnth z. D. Freiherr v. Richthosen, zum Strafgesenes ein neues, dem modernen Zeitgeist cnt'vrechciide gesetzt werde. Redner fügte hinzu, er werde niil aller Kraft dafür einlrelen, daß die zweifellos großen Schwierigkeiten üverwilndcn wurden und daß eine betreffende Vorlage möglichst bald den gesetz gebenden Körperschaften unterbreitet werde. Paris. Der Munizipalralh wird in geheimer Beraihnng darüber beschließen, ob 2 bis ck Orden, die dcr Ezar dein Vorstand verleihen möchte, anzunchmen seien oder nicht. Die Sozialisten verlangen Ablehnung. Arco. Der frühere Ministerpräsident Eric-Pi ist zum Besuch des Generals Baraticri hier cingctrosscn. London. Nach einer Depesche ans Colombo ist der eng lische Damvser .Tais" ans der Fahrt von Mauritius nach Bomdä» ain 2t. d. M. ans der Sec »ittergegangen. 17 Eingeborene der Mannschaft und Passagiere sind ertrunken. die Uebeclebenden sind in Colombo gelandet. KonstantinopeI. Der gestern erkolgte gemeinsame Schritt der Botschafter bei der Pforte lenkte die Ansmerliamkeit der letzteren auf die Gefahr des beabsichtigten, aus Grund einer anßerordent lichen Kopfabgade zu bewerkstelligenden Wasscnanlauss. unte, Hinweis daraus, daß Vieser unnöthig erscheine, insoweit cs sich um die Tnippen handle, welche hinreichend neue Waffen iii den Dcbol besäßen, daß der Ankauf dagegen geeignet wäre, die Christen zu beunruhigen und die Mnhamedaner aufzurrizen. wenn jene
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