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Dresdner Nachrichten : 27.10.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189610270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-10
- Tag1896-10-27
- Monat1896-10
- Jahr1896
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- Dresdner Nachrichten : 27.10.1896
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Drer-ner Uaehrich ^e», Äi»»«. Seite iS. »M> TieuKta«. Ä7. Ottbr. hiinahilSakiien. anschloff. Im irrige Meinung. Tie Ziele, welche de sich die Haltung ans den Heutes gegenüber der großen Last, welche es de >wch inclir. S.ach diesem A»S-' in geringem Ilmfanae erreicht. 1'. Le heiiielkeiiswerth günstiger ne- die Verbindung zwischen Psarraint i» Wastenkäuse zur aUgenieinen Bewaffnung der Muhameduner t»estimmt sein sollten. Die für deute beabsichtigte Veröffentlichung der bezüglichen Kundmachung ist unterblieben. St. Lvui». Bei einem Eisendahnzusammenstoff. der sich gestern anf der St. Louis St. Franc iscv - Eisenbahn ereignete, wurden 8 Personen gelobtet und 2l verlebt. Die Tendenz der beutigen Berliner Börse war im Ganzen fest. Tie Meldunaeu von den ausländischen Pltit.cn. namentlich von London und Paris, boten zwar beute keine beson dere Anregung, doch lauteten dir Nachrichten von dort wesentlich beruhigter. Hier nahm die Erledigung der Ultimoverbindlichkeiten de» Marll in gröberem Umfange in Ansprnch und zwar stellte sich Geld zu Piolongcttionszweckc» merklich leichter als am Schluff voriger Woche. Es zeigte >irh «iroserer Tecknngsbcgehr. Ivclchem j Berwaltung sich Kauflust, uaincntlich sür SchisnahttSnkiien, anschloff. Im weiteren Bertam der Börse befestigte verösienllichten sltrichsbankausweis ivets hat sich der Status der Bank iinltet. Ter Metallvcsland hat eineStiirkuug um ','2,25Millionrn Mark erfahren, wälnend der Betrag der ttmlaniendkii'N'oten sich um l2,!4ll Millionen Mark verringert hat. Gleichzeitig weist das Wechselkvnto eine Abnahme um :<8.2st Millionen Mark, das Lom bard-Konto einen solchen von 7,<>:i Millionen Mart anf. Am Bankaktienmarkt war die Tendenz fest, aber still, besondere Kurs Veränderungen sind nicht heivorziilieben. Bon Eisenbalmwerlhcn waren heimische Bahnen kauni belmuvtet. lchweizerische Bahnen und Eanada-Paeisic dagegen cmziebend. Prince Henrihgl», nach gebend. Oeslerreichiiche Bahnen bchauvtet. Bon Montanaktien. die vielfach durchweg höher waren, ersrcnten sich namentlich Hiittenwerthe guter Beachtung. Renten bebanvtet. aber still, snrkenloole matter. Heimische Anleihen Hst. Ter Schluff der Börse war fest. Ultimogeld ra. «Proz.. Privatdiskont >b'->Proz. Am Getreide markte trat >»' mattes Amerifa und ans einiges inländöches Angebot wiederum matte Haltung ei». Tie Preiw innfften dlnfangs sür Weizen und Roggen um ca. 4 Mark wmckgehen. später trat ans Känie einer hiesigen grösseren Import al,na eine wescntlichc Erholung rin. wdaff die Breite inr Weizen , nd Roggen nur noch etwa l'ii Mail niedriger dieden. Gute v'sektivwaare deibl geinchtz Anslimdsosserken gehen für den l wsigeu Platz keine Anregung. Hafer dleibt nachgrdend. Sviritns An'arigs schwach, später aber erholt, Termine unverändert, loco ,t Pfennige niedriger. Wetter: herbstlich, sthöii, Snd-Süd- eslwind. der KilchenvorffandS- und Spnodalordnung. daff ln die Verlvalt- nng der den Geistlichen zu ihrem Unterhalte zugewiesenen Grund stücke die Kilchcngemeinde nicht eingreisen dürfe. Auch habe die Smwde nicht dle Macht, ein solches Gesetz diirchznf,ihren. und man werde nnr bewirken, baff dle Kirchenvorstände ibre Armier niederlegten. Der Kirchenvorstand würde auch nicht anders handeln können, als meistbietend verpachten, und dabei werde er» sabrii»<wgemaff viel zn wenig erzielt. Da- Odium bleibe dasjeibc. ob der Pastor klage oder der Kirchenvorstand für dm Pastor: der Kirchenvorstand aber müsse klagen, während der Geistliche das in der Hand hadr. Anf dmi Lande werde die Meinung gern gepflegt, daff die Ptarrgnter eiaenllich den Gemeinden gehören, nnd wenn seht den Kircheiivorstehern eine ganze Anzahl Psnrrguindstücke zur Brrwnltnng übergeben würben. >v verstärke das nnwillkürlich jene irrige Meinung. Tie Ziele, welche daS Gesetz verfolge, würden den Gemeinden auscrlege. nur Lehmann Zwickau führt airs, ... .. nnd Psarrlehn reiche Jahr hunderte zurück nnd sei schwer zu lö'en. Ter segensreiche Einfluß dicier Einrichtung habe darin gelegen, daff der Geistliche gute und tchlcchte Zeiten mit der Gemeinde dnrchznmachcn hatte. In der Zeit der Aufklärung feien die Geistlichen Borbilder für die Gemeinde ans landwirthlchastlichem Gebiete gewesen. Damals >ri von der Kanzel herab über Stallfütternng und Obstbau ge predigt worden. In der Jetztzeit seien die Anforderungen an das geistliche Amt erhöht und dir Bewirthschaitnng des FelvbestandeS viel schwieriger geworden, aber eine Säkularisation des Pfarrlchns könne man nicht wünschen. Die Vorlage sei ei» Nothbchclf, den man »ni der nolbleidenden Brüder willen willkommen heißen müsse I'. Arnold-Roffwein berichtete von zahlreichen Verlusten, die er nnd mehrere AmtSbrndcr bei eigener Verpachtung erlitte» haben, nnd verwandte sich snr die fakultative Fassung des Ent wurfs- Gegen die v. Schvnbcrg'jchen Einwände sprechen S»n. Kramer und l'. Großc-Kötzichenbroda. Letzterer erklärt, er möchte vom Pnchtgeschäst nicht entlastet sein »m dcS Verhältnisses zur Gemeinde, um des KirchenvorstandS nnd um der Kircbkasse willen. Seine Pachter sähen es als eine Ehre an. wen» sie ihm den Pachr bringen, nnd erschienen dabei im Sonntagsrocke. Zugleich wendet er sich gemeinsam mit I'. Tc. Ölto-Holinslädt gegen die vom Beisassuiigsansschuff neu vorgrschlagene Bestimmung des 8 7. daff die Vereiilnahninng nnd Einzichimg der Pachtzinsen, sowie deren kostenfreie Ablieferung an de» Lehnsnntznirffer durch den Kirchenvorstand zu bewirken ist. auch wenn vom Lehnsnutziiieffer LehrertollegstimS Herr ObcrmedljlnalraH Dr. StSamarotzn, ^ ^ ck der werthvolle Geschenk, indem er der Hossnun, auch in Zukunft im Sinne der beiden gearbeitet werden möge d» dem Ausbau der Hebung des Beterink rwesenS. — Im Beisein der Vertreterin Jhrrz Mas. ^rau Oberstallmeister E^cell. - - - Ausdruck gab. da» Irr »nd der Königin, der die gr«» >t» >r o. tkülich.' v»eü e.ii.rr. Tlrconto «or.so. !-a::k is;.ro. Ltaarrvabi! Lrwtartea es'„. Laura'.si.ro. Unc : aiiuait'i» —.Z :u. «s Zwr ?.'«»« kine icz k7 viaümee k!L.s>. Evan!« m'k» i- !?, Uc»too>e k-'.oo. Lnomaniiaii.Li5.ce. rZciicn rcr Ltiebcz lrniius l.: Ln. :cac. rcr Xaim ik. .Zaimar eivnl oi.ec. rti Nk».>-?rl luti.i B'ci-cn rcr ^encinb.'r - rcr 4'lar. r: >. rcr i'.'lai >20. e:. >ic ^»ücio.. -ar -remeen isc:c».- z. . - Ivl.-o. c-a-cr na»o > v. Zahn bedauert. '»a n-n cne.'M rs.n »II nri-acus ' '' ' :N>r >. riaai»rcu>n —. Louidarecn v«rie. 4rrt»Nli! «LiNnt'. .rN in.iu. ' »rol rcr LkN'Zcr l » m si > > r a « . . r . ?>a, - t-iido». 'i:.r r. r ci.c v rcr Iaanar- r-Zlvr-t n.7s. rinn.,. raac> Nlcn rcr: .-c'.iil :» rc: »ii l.i abc-. Oertlichrs nnv Snchiisches. — Nach dem Gettec-dienste eilbeilte vorgestem cer König im zlicsidenzichios: an die Andi-mzen: Landgerichtsdirektor Tr. Bsinter. Kviiinienienrath Woiss. Banrath :u,Hster. Pastor rmei. sti'nlile. Stadttätlie :c. Maiestät ^ iiachgenannten Herren jviliiizc. O versorstnieistcr Adam. Landrichter Tr. ... Westlich und 4 — Se. Maiestat der König tra, gestern Vormitlag halb I I Uhr. von Strehlen kommend, im Reiidenzschlos! ein, »ghni erst j militärische Meldnngen und sodann die Borträge der Herren !Stacitsmmister nnd Tepartementschefs der Königs. Hofstaaten entgegen. Nach Erledigung der NegiermigSge'chätte kehrte der !Monarch 'äkachniittags nach Billa Strehlen znriick. — Se. Maiestat der König zeichnete gestern in Begleitung jdes Adsntanlen, :V,ajar v. d. Bns'che-Streitborst. die 'Ansstelliiiig ,von Handzeichnnngen im Kunst-Talon Ernst Arnold. Wstsdrimei > straffe l. 1. Etg.. mit seinem Bestiche ans. — Se. Majestät der König bat dem Mitiiihgher der Fi mm !E. G-Röder in Leihzig-istendnist. Wolfs in Leipzig, den Titel und Rang als Konimenieiirath verliehen. ! — Se. König!. Hoheit Prinz IoIia n n G e o r g ward vor igestern Abend bei ieincm Eintrenen in Kiel mit den Offizieren ^des Schützen-Regiments ans dem Bahnlinie von Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Heinrich empfangen. Se. König!. Hoheit be-! stchtiat mit seiner Begleitung bis Mittwoch die Haseiihe'estig»!>gen und begiebt sich dann nach Affen — Wie das „Tr. Ionrn." meldet, sind von Sr. Ma-estät deni König in das für Entscheidung der Lippe scheu T ff r o n folge zu bildende Schiedsgericht der Präsident des Reichs gerichts Geb. Rath v. Ochl>ch!äaer. Ereesienz. die Senatspräsidenteu beim Reichsgerichte Tr. Bingner und Tr. Peteisse», sowie die. lReichsgerichtsrütlie Tr. Bo!:e. Mäkler und v. Ege hernseii worden. ! ! ^ Tas gestern ans G rei, gemeldete ce.crnchk. dan Se. Tnreb-! ! taucht Fürst Heinrich XXII. von R e n ff ä L a»> der Jagd mit Wild-" dieben zuiammengestosten >ei. bestätigt sieh nach dem „Pegt!. An;." .nicht. Dem Gerüchte sekl folgender Vorgang z» Grunde liegen: : Nachdem die Jagd zu Ende war, wollte Leibarzt Tr. Overlach in das bereitstehende Geschirr einsleigen. In diesem Anaeiibücke wnr den die Pferde scheu, Tr. Overlach stürzte vom Trittbrett und! kam so unter den Wagen. e:ng, wodurch ibm das cstmer! ein Berwattiingsantcgg nicht gestellt ist. Tiefes vhffgatorischc vion, -. Bsoincnt widenprechc deni 'nknstative» Eharalter des Entwurfs. Ritkergntshcs. v. Earlowist-Liebstadl stellt sich ans de» Standvunkr des 1'. v. Schönbcrg, daff man den Kirchenvorstand nicht zu dieser Thätigkeit zwingen könne, »ad empfiehlt, die Vorlage bei mini malen Stellen fakultativ für die Geistlichen durchzusühren. Snp. Hässelbarili-Freiverg verweist de» 4'. v. Schönberg ans die 88 22 nnd 2ri der Kirchenvvlslniids- nnd Sünodalvrdninig. wonach der Kircheiibarstaiid über die Erhaltung und pflegliche Belinstilng der geistlichen Lehne die nöthige Anssicht zu sichren hat. Präs. daff ist v. iLchönberg hier velianptet habe, man könne die Kllchenvvrstände nicht zwingen: das Klrchcnregimeilt habe vielmehr die g»Ie ^»verficht zur Einsicht nnd Opscrivilligkeit der Kirchenvorstände. Ter Smiodc stehe aber auch das Recht zu dieser Verordnung zn. denn de, weitere Ausbau der Kirchenvcr- sasinng sei Sache der Kirchengesestaebiing und nicht der Stände. Tie Verwaltung der Kicchenärare liege bereits den Kirchenvor ! ständen ob. Aiiitshauptmau» Tr. Rumpelt stell: sich cbensalls laus diesen Slandpnnkt. Schiilrath Michacl-Zittgii spricht im > ! Namen der Kirchschnllehrer seine Freude ans, daff auch die Kirch- schiillehne in die Vorlage mit cinsgcnomme» woiden seien. Nach dem noch einige Redner gesprochen, trat man in die Speziai- bcratlnuig ein. Nach cinstiinmiger Annahme der 88 4 bis ff nach der Fassung des Ausschusses entspann sich eine längere Debatte über den oben erwähnten 8 7. Präi. v. Zahn bemerkte, das Kiicheiuegiment habe sich demselben cingeschlvstkn. da gerade bei der Einziehung der Pachtgelder viele Miffstände vorgelommen seien nnd eine verschiedene Handhnbiing in benachbarten Gemein den zir Miffhelligkciten fuhren werde. Sekc. Weidaner beantragt die Einsngniig der Watte „cinf dessen Antrag" vor „durch den Kircheiipocstand zn bewirken", so das; eS also in's Belieben des Geistlichen gestellt ist. ob er den Kirchenvorstand mit Einziehung der Pachtgelder beauftrage» will oder nicht. Ter Berichterstatter bei'irttt dazu, dem Geistlichen sei dadurch, daff nirgends ein be- sliminkcs Verbot ausgesprochen sei. die Möglichkeit schon gegeben, ans die Einziehung durch den Kirchenvorstand zn verzichten. Später schlicht sich Antragsteller einer vom Geh. Rath Wach ein- gebrachlen verbesserten Faisnilg des 8 7 an. welche dahin gehl: „Ist vom Lehnsnnstiiieher cm Antrag nach Maffgabe von 8 1 E » . ^ . . . 4i. Ehrenstein fand aestem Nachmittag . ^ feierliche Einweihung de» neuerbaut« Heins der Kinderbewahr-Anstalt des Marien-B«elnS zu Löbtau statt. Die Feier begann im alten Hame des Vereins, das 18 Jahre dem humanen Zwecke gedient hatte, sich aber im Lause der Zelt als nicht mehr ausreichend erwies, mit dem gemeinsamen Gesang de» Liedes „Ulstern AuSgang segne Gott". Darauf begab sich der Zng der Festthellnehmer nach der neuen Kinderbewahr - Anstalt. Voran gingen, geleitet van zwei Schwestern lDiafoniisinnen), unter Borantritt der Feuer wehr-Kapelle (Tirektivn Riegel!, ca. 1UN Kinder, dann solate, dle Ehrengäste des Marien - Vereins. Vorstand. Auöschnff und Mitglieder desselben, der Baumeister de» Hanses. zahl, reiche Schaulustige a»S der Stadt «nd Einwohner Lobtau». A« neuen Heim angelanat, sang man gemeinsam das Lied „BIS hie. her hat unö Gott gebracht", worauf Herr Baumeister Rüdiger die Schlüssel des HanseS an den Vorstand der Anstalt. Herrn Pastor Walther, übergab. Die eigentliche Feier fand im Saale der neuen Kinberbewahr Anstatt statt: seiner Weiherede hatte der genannie Seelsorger die Worte des Psalniislen zn Grunde gelegt „Dies ist der Tag. den der Herr gemgcht hat." Vaterunser. Segen-spruch und nllgemeiner Ge ang schlossen die Feier, nachdem noch rin braistendeS Hoch ans das gelammte Könlgl. Han» iin Herzen der Fcsttheilnehmer begeisterten Wiederhol! gesunden hatte. Allgemeine ccrende erregte die Nachricht des Herr» Gem.-Borst. Weigert, das; ein Wohttbäler der Anstalt zwei Freistellen anf 5 Jahre gestiftet habe, ein Vorgehen, baS hosseatlich reiche Nachahmung finden wird. Eine Besichtigung der einfachen, aber schmncken und zweckdienlich eingerichteten Räume der Anstalt hielt die Tliellnehmer an der jesmchrn Einweihung noch geraume Zelt beisammen. — In der Stadiverordnetcn-Versammluiig zu Berlin ist ein Antrag eingebrncht worden, der vielleicht mich in Dresden am Plntze sein bürste. Derselbe lautet: „Um den Uebelständen. welche durch Benutzung der Straffen seitens der Radfahrer hervorgetrelen sind, zn begegnen, vcschlicffl die Versammlung, den Rath onszu fordern, z» bewirken: daff jeder Radfahrer eine deutlich erkennbace Nninmcr an der Vorder- »nd Rückseite dcS NadeS führt, die Abends erleuchtet seln muff, und das; snr die Geschwindigkeit des Fahrens innerhalb der Straffen eine bestimmte Gtenze fest gesetzt wird." ereiiinahmnng und Einziehung der Pacht- «>»tz lein nicht gestellt, so ist zi»wn. sowie deren kostenfreie Ablieferung an den Lehnsnntznieszcr nnr ans Antrag durch den Kirchenvorstand zn bewirken." Nach einer längeren Tebcute, die sich viel nnf juristisches Gebiet ans- dehnte. wird 8 7 in der Fassung Wach gegen ll Stimmen an genommen. Tie übrigen Beichlnzse z»m Emwnrw wurden wieder einstimmig gefast und die cingegangenen Petitionen für erledigt erklärt. Ter gelammte Geietzenlionn wurde gegen ll Stimmen giitgebeiffen nnb sarnm der Rest der Tagesordnung znrüclgestellt. Nächste Sitzung beute Vormittag 9 Ul'r. — Vorgestem fand in Töbeln im Gasthos „Goldene Sonne" die Landesveisaminlimg der n a t i o n ei l l i b c ra l en Partei Sachsens stntt. TieVerlammInng. welche ans allen Landesihciien gut besucht war. wurde vom Vvttitzenvcn Herrn HanvelSkamiiicr- ielcekär Tr. Geiiwl-Leipzig ecöf'net. woraus HerrLaiidlagSabgeoid- neter Kominerzienraih Nielhammer. als Vertreter des KrciwS ini Landtage, die E'i'chieneiwn willkonnneii hiesz. Ten Bericht über den Berliner Telegitteiitng crstatlew Herr Tr. Vogel-Tresden. In imbezil zweistündiger Rede gab der Genciiinte ein klares Bild über die gejanuntc» Verhandlungen. Ec betonte, wie das „Lcipz. Tagebl." lchrcibt, daff die narioiialliberale Partei sieh iii,!iicre>ar n: der Hanpffache vom nationalen Gedanken leiten lassen werde. Hätten die Gegner gehofft, das; der Berliner Tclegirlentag die Zcttpittcrnng der Partei bringen weide, jo habe der Verlaus gezeigt. Lnff die Einhcst der Partcianhänger eine ganz anffe,ordentlich starke wi. Jeder Theilnehmer an dcm Telcgirtentag lei mit diesem Bewusstsein nach Hanse gegangen nnd es sei zweifellos, das; gerade in dwwr .Hinsicht der Tclegirlentag vom besten Eindruck aus die gesammlen Parteifreunde n» Reiche sein werde. Tie Partei werde auch in Ziiklinst die aus dein Tewgittcntcigc vorgezelchneten Auf gaben cnnllcn. znni Heile dcS deutsche» Vaterlandes. tLebhafter Beifall.) Urber den zweiten Punkt der Tagesordnung, „Organi sation und 'Agitation", sprach Herr Geiicrahelrctär Breilhaupt- Leipzig. Redner erörterte sehr eingehend die Ziele, weiche die Partei nncnlwegt in s Auge fassen müsse. Es gelte namentlich. .... ^ir jungen Nachwuchs zn sorgen, sich in Versammlungen durch wischen dem Geistlichen nnd Genwindeniitglicdern wegen Rede ,;» lwthätigen und besonders die Prenc ansaievig der Partei Angelegenheiten vorgebengt werden. Teni Kirchen- diensthar zn iiiachcii. Alle andeien gro.wwn posttiichcn Parteien rächst hieraus eine Eliveikcrniig Zeines P'iichtcnkreiws. iogleii ans eine lnchtige ^ertretniig in c er Treue das .Hcinvlgewicht, auch d'.c Nationalliberaien dnriken hier:» nicht znttickvlciben. Die vom Redner gemachten Vorschläge wurden mir allgemeiner Zu stimmung ausgenommen. In der Tebaite wurde von verschiedenen Seiten vcwnt, daff ans die Avmssima eines knappen, aber Präzisen Programms ein Hauptgewicht bei der Agitation zu legen sein werde. Dcm Vorstand wurde anheim gegeben, hicrinr Sorge zu tragen. Mit einem dreifachen Hoch ans Kaiser Wilhelm 14. nnd König Albert schloff sodann Hcir Tr. Gensel die Versammlniifl. die von der einmüthigstcn Gesinnung aller Erschienenen Zeugnis; abgelegt hatte. Es folgte daraus ein gemeinlameö Malst, welches die Vertreter der Partei bis in die Abendstunden vereinte. Bon der LandcSverlammIung ward unter allscikiger Zustimmung die Abicndn»g eines BcgrnfznngstelegrcimmS an König 'Albert, lowie eines Glückwunschtelegramms an den Parteiveteranen Tr. e Pastorälkonjerenzen i b- Marguardicn in Erlangen, der vorgestern seinen 70. GebnrtStng tes Einkommen anS l^kging, beschlossen. — Kürzlich fand in der thicrärztlichen Hochschule ein erhebender Aktns statt, indem die von den Thicrärztcn Sachsens gestifteten, vom Bildhauer .Herrn O- Pcmzner hier modclltrten Büsten der beiden verstorbenen Professoren Geh. Medizinalräthe Tr. Hanbner nnd Tr. Leiserinn in Gegenwart deS Lehr- das: ihm ein Rad über den rechten Fnsgelenk gebrochen wurde und ranshorr mittelst Geichnrs nach Greiz erfolgen musste. — Tie evangelisch - lutherische Landes'vn ode berieih eestcm über den Entwnrs eines Kirchcngeietzcs, die V erZvalk nng von Grund si ücken geislli ch c, Lel> nc iin Falle der Verpachtung betretend. Für den Ver'assnngsanSichns: erstaitetr S»». Tr. v. Wächter Bericht und legre einen abgeänderten EiiNvurf vor. mit welchem sich bereits das Kirchenregimenr cinver' nandeii ettiärt Izat Tas Gesetz ivill den Uebelständen abhclsen, mit welchen die Verhachtnug von Pmirländercien snr den betr. Zsteistlichen verbunden ist. Tas Gesetz stellt es ganz in das Er- mei>en des Geistlichen, ob er zein Psarrlehn selbst oder durch den Kirchenvorstand verpachten lassen will. Gerade ans das Fakul tative wird der Hniivtnachdnick gelegt: das; ein Geistlicher die Landwirlhschast selbst betreibe erscheint in Anbetracht seinec Stell ung nicht thnnlich. Ter Geistliche 'oll nach dem Gesetze tünslig- l'iii auch einzelne Theiie seiner Ländereien mit Genehmigung der Kirchcninipeklion von der Verpachtung durch den Kirchenvorstand ausnehinen, auch jederzeit seinen Auftrag an den Kirchenvorstand zirrückzichen können und nur darin gebunden sein, daff unter allen Umständen die Einziehung der Pachtgelder nicht mehr ihm, son dern dem Kirchenvorstand obliegen soll. Damit soll störenden Konflikten vcliiniärer Vorstand erwächst Tarnst aber dabei nicht etwa an eine Ausdehnung der Rechls- ivhare der von ihm vertretenen ^Gemeinde oder des Kirchciilchns gedacht wird, ist die rechtliche Sonderling der geistlichen Lehne vom Vermögen der Kirche und der Kirchengeiiicindc mit Betonung ansrecht erhalten. Betreffs der 'AbZassiing der Pachtverträge er- j scheint es dem 'Ausschüsse rathsam. daff der Pächter vcunlichtet l werde, die Früchte aus dieiem Psarrgrilndstnck gegen Hagel zn ver- uchern, sowie, daff die Bcrtrngsdancr nicht zu kurz festgesetzt und der Pächter im Falle eines Amtswechsels sichergeslcllt werde, daff j der Vertrag auch darüber hinaus sortdanere. Zn diesem Gegen- j stände sind zwei Gruppen von Petitionen cingegangcn. 4'. Franz! in Blankenhain und Genossen wollen obligatorische Uebernahmc der Verpachtung durch die Kirchenvorstände bei allen Stellen von j unter 4M Mk. Einkommen, wo also nach AltcrSznlagcn in Frage kommen. Tic Muldenkbalcr und 21 andere möchten, daff dem Geistlichen ein bestimmtes , Grnnd und Boden garantirt werde. Nescicnt betont, das; gerade in der IetztzHr. wo manche landwirthschaftliche Gemeinde bedeu tende Ausfälle z» verzeichnen habe, cS als eine Härte würde empfunden werden, wenn solche Gemeinden auch noch besondere pfer bringen sollten, nm das Einkommen der Geistlichen ans einer bestimmten Höhe zu erhalten, »nd beantragt^ sämmtkiche I kvrpers, des 'Ausschusses der Studirenden und der Vertreter der Petitionen für erledigt zn erklären. In der allgemeinen Debatte " ..... sprachen sich zunächst 4'. Hanimer-Bnrnk-dorf nnd Superintendent Spranger-Borna snr das Geien ans. Jener betonte, daff vielfach schlechte Elemente darauf stick,iliren. daff der Pfarrer durch seine Stellung verbunden sei. in Geldsachen nicht zn scharf vorzngehen. Dieser empfiehlt besonders die neue Fassung von 8 7. wonach der Antrag, daff die Verwaltung dem Lehnsnutziiieffer zurückzugeben sei, »'derzeit zulässig sein soll. Dagegen wandte sich 4'. Tr. Schön- öerg-WeiStrovv gegen den gesammten Entwurf mit einer ganzen Reihe von Einwänden. Den Kirchenborständcn könne man nicht einen ganz neuen Pflichten kreis »»weisen. Neberdie« bestimme 8 I Korporationen der Hochschule übergeben wurden. Im Namen einer Deputation der jämmtlichen thierärztlichen Vereine führte Herr Bezirkslliierarzt Kvntg-Bnnbcn in einer von Herzen kommen den Ansprache ans, daff die hervorragenden Verdienste der beiden Männer »in das Veterlnärwezen Sachsens nnd um die tbierärzt- lichc Hochschule seiten» der Thierärzke des Lande» unvergessen seien und daff sie deshalb beschlossen hätten, ihrer nie erlöschenden Tankbarkeit gegen die beiden Lehrer und Forscher einen würdigen Ausdruck zn geben durch dle Stiftung ihrer Büsten sür da» Sitz ungszimmer der Hochschule. Mlt Worten der Anerkennung und deS Tankes übernahm sodann im Namen der Direktion nnv des TagkSgeichichtk. Deutsches lNcich. Tie „Köln. Ztg." meldet aus Essen, der Kaiser werde henke Ticnstcig den Krupv'schen Schieffolatz in Meppen besuchen, in der Villa „Hügel" übernachten nnd an, Mittwoch die Kliipp ichc Fabrik besichtigen. Im Ncichsaml des Innern traten gestern Vertreter der Re- , gierungei, zusammen, in deren Gebieten sich Börsen befinden. Nach der „Post" wird cS Aufgabe dieser Konferenz sein, eine 'Reihe von vrinzipiellen Fragen wegen Eiiisührung des Böklen- geietzes cinhcillich zn regen. Tahin gehören vor 'Allem die Be- Iiimmnngen über die Orgaiiiiatloi, dcö Matlerwesens. über die Pikisscststelliliig. d>e Feststellung von Standard»,pcn der Pw duktenbörle. die Bethelligniig der Landwirthichast am Börsen anslchilsse er. 'Auch über die 'Anstellung der StaatSkommissarc dürfte man eine prinzipielle Einigung erzielen, zumal da von verschiedenen kleineren Börsen der dringende Wunsch laut geworden ist. der Staatskommissar möge seine Thätigkeit lediglich aus die Mitwirkung beim Ehrengericht veschränlen. Sobald über diele Pnnlte eine prinzipielle Einigung erzielt worden ist. werden die «taalsrrgiernngcn ihrerseits in der Lage sei», die Börsenordnungen sesiznstelleii Ans dem von der Wiener „N. Fr. Pr." veröffentlichten, be- reiis erwähnten Gespräch mit eiimm dentlchen SlaaiSmanne kFürst Bismarck?! sind noch folgende Einzelheiten zu berichte»: Tcc Ezarenbrsiich in Frankreich, meinte dieser, bilde nach der Trei- bimdleike hin eine Eihvhnng der vorhandenen Friedensgarantie. Ter deutsche Vertrag mit Oesterreich batte seinen Ursprung in Verstimmungen, Empfindlichkeiten nnd Eifersüchteleien, in weiche Gvrtichakow die russnche Politik gegen Deutschland hineiiigetricben Halle: es wurden von rilstnchec Seite Ziliiiltthungcii an Deutsch land gestellt, deren Erfüll,mg unser Land in rnssilchc Abhängigkeit gebracht hätte, ohne die weitere Sicherheit gegen fernere 'Ansprüche z» gewähre»: dadurch wurde Tcmschiand zu der lange vermiedenen Oblion zwi'chen Rnfflaiid und Oesterreich, ;»m Ablchlirssc des Bttndiriffvcclrags mit letzterem Staate genvlhigt. Tieicc Bnndniff vertrag halte aber lediglich den Zweck, die Gefahr eines uissischen oder eines rlissisch-srnnzösischen Angriffskriegs anf einen der beiden Kontrahenten nbziimenden. Taff diese Gefahr von der bclheiligten Diplomatie jetzt noch als vorhanden angesehen wird, ist mir lehr unwahrscheinlich Ter Treivund ist auch schliefflich mehr geworden als eine Vcrsichernngsanstalt gegen Rnfflaiid. Ec bildet eine eminente Friedensgarantie, bedroht Niemanden und stellt kiiicn festen Faktor der cirropäncheii Rechnung dar, wenigsten? dis jetzt Nnr das Eine ist sicher, dnff kein Staat, der selbst ständige Politik treibt, eine» Vertrag halten kann, wenn dieser anfängk. ihn an der wirksamen Vertretung seiner eigenen Interessen zn hindern: dann tritt der Fall ein. den der Urheber des DlN- bnndeS mi Auge hatte, als er seinerzeit im Reichstage erklärte, keine Groffmacht könne ans die Dauer im Widerspruche mit den Interessen ihres eigenen Polles an dem Wortlaute irgend eines Vertrags kleben, sie sei schliefflicb gcnölhigt. offen zn erklären: Tie Zeilen haben sich geändert, ich kann den Vertrag nicht mehr halten und muff von demselben znrücklrcteii. Ich kann mir sehr wohl vorstellen. daff Situationen eintrcte», in denen Deutschland cs als Pflicht gegen sich selbst rmvündct, eine etwa vorhandene riissisch-iraiizösi'chr Eovpcrativn gegen England setnerscits zu untcl- stützc». Die Anfänge dazu liegen >a auch bereits vor Es sind leine deutschen Interessen zn entdecken, die unö den Zwang cmserlegte». von Nutzwild nbzusallcn und seinen Bestrebungen feindlich gegenüberzutreten. Wir haben Frankreich jahrzehntelang die Freiheit seinec Entwickelung in jeder andere» Richtung als in der Elsatz-LolbttiigenS gegönnt, ja wir haben sic wgar gefördert, z»m Bcnpicl in Tunis, in Indien, in Afrika, und wir haben doch mindestens denselben Grund, cö als wichtig sür das deutsche In teresse zu betrachten, wenn Ruffland seine Befriedigung mehr ini Osten gegen England, cstS im Westen gegen unS sticht. Ich sehe abiolnt kein deutsches Interesse, das uns nöthigte, den russischen Wünschen in 'Asien eittgcgcnzittretcn, namentlich nachdem die Bahn einmal cingeschlageii ist. Tic deutsche Politik würde un bedingt Schaden nehmen, wenn sie die Richtung, die sic zu Gunsten Rnfflands genommen hat. ohne erkennbare und zwingende Gründe wieder wcchwlt. Nachdem wir die Hand Rußlands einmal ergriffen haben, müssen wir sic auch sesthalten in Fragen, wo unicrc eigenen Interessen uns dabei nicht im Wege stehen. Wenn das Gcgcitthcll geschähe, wenn zum Beispiel wieder englische Einstiche die Oberhand in niiicrer Politik erlangten, so würde das den Er folg haben, das; wir Rnffland an einer ganz besonders empfind licheir Stelle verletzten nnd gegen uns mißtrauisch machten, was uns von der cnglilchen Seile keinerlei Nutzen cinbrächte, nnscic europäische Situation aber gegen letzt wesentlich verschlechtern würde. Tie „Voss. Ztg." sagte von dem zurücktrctrnden Direktor der Kolonialabtherlung des 'Auswärtigen Amtes. Dr. Kahser, bei de» nahen Beziehungen, in denen er zu dem Hause des ersten Reichs kanzlers gestanden hätte, habe er unter dem „neuen Kurs" bei den leitenden Personen erst allmählich manches Vornrthell zu über winden gehabt. Wir glauben, bemerken hierzu die.Hamb. Nachr ". daff er solcheVornrllieiie doch schon früher, vor der Entlassung des Fürsten BiSmarck, überwunden hat. da er durch seine Betheiltgung am Sekretariate des Staaisraths. die ans hohe Veranlassung, aber ohne Wissen nnd Mitwirkung des ihm Vorgesetzten Reichskanzlers enolatc. an den Bestrebungen bethrillat war. die schließlich mit dcm Abschiede des Fürsten Bismarck endigten. In Sachen der Strafverfolgung gegen die Jonrnalisten v. Lutzow und Leckcrt wird den« „Hamb. Eorr." geschrieben: Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß v. Lützow und Leckert im Auf träge dritter Personen handelten, wenn sie gegen den Grafen Eulrndurg schwere Beschuldigungen erhoben und den Herrn v. Marschall er logener Welse als ihren Gewährsmann bezeichneten. ES wird jedenfalls nicht leicht sein, die Hintermänner Lützow'» und Leckert s ausfindig zu machen, «nd wir glauben, daß man ihnen bisher noch nicht aus der Spur ist. DaS scharfe Vorgehen in der Angelegenheit wird verständlich, wenn man sich erinnert, daß ein taktloser Zeitungsartikel den letzten Anstoß zum sähe» Sturze de» Grafen Eavrivi gegeben hatte. In jenem Artikel war der Sieg des damaligen ReichslanzlerS über den preußischen MInsstervräsivrntcn Grafen Entenvura m der Frage der Bekämpf-
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