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Dresdner Nachrichten : 14.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-14
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.12.1896
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— In Langenchursdorf «trank am Sonnabend ein llährrg« Knabe im Dorfdach. — Am Freitag Morgen wurde in einem Grundstück der Quer- ttraße in Eutritz > ch rin Sergeant des 134- Jnsonterie-Regi- menkS todb auf der Treppe liegend aufgesunden. Ein Schlag- nnsall kattö seinen, Leben ein Ende gemacht. — An, Sonnabend, tun nach Beginn der Arbeit, verunglückte Ndtlich an seiner Arbettsstelle in dem St innsal« einer Vigogne- vinnerei der 58 Jahre alte Spinner Ferdinand Seifert in Errm- ,niticha u. Denelbc war beschäsiiat. die Mascdine etwas zu bien der zu stellen, und dabei hat demselben eine Schraube die linke Ichläse eingedrückt, wodurch der Tod sofort eingelreten ist. S. utterkäßt Frau und 16 Kind«. die jedoch nimnitlich erwachsen sind- — Am Freitag Abend turz nach 8 Uhr brach in sinnige 'kein in der im Bielatbal am Eingang zur Stad! gelegenen Pnitttttabrik des Herrn Grobe ^euer ans. Dasselbe war in einer nz kürzlich erbaule» und au daS Fabrikgebäude anstoßenden sog. ärockenkammer entstanden und beschräiitte sich auch ans dielen Raum. — In derielben Nacht kurz nach >8 Uhr ertönten Feuer- , > zuate in S rl, a n d a u Aut bis ,etzt noch unamgekläUe Weist! von Eesaln eine stkäirbnbande und zersprengten dieselbe, brannte ein zur Sendig'schen phllankropie ln dm Schatten: fie gründete eine Bllndmschule und eine Armmapotheke. Keren Bau wenigstens eine Million JranrS kostete, während die Unterhaltungskosten sich ans 100.000 Frcv. jährlich beliefen. Kinder wurden dort über Tags unentgeltlich verpflegt. Aus ihrem zwischen Versailles und Marly gelegenen Schlosse Rogunicourt übte sie eine fürstliche Gastfreundschaft aus. Hügen wir noch hinzu, daß sie gleich ihrer berühmten Glaubens- genoss,» mit dem gleichfalls deutsche» Namen. Sarab Bernhardt eine sranzösoche Patriotin chauvinistischer Färbung war. Nach 1870 lieh sie ihren Palast ;n Hamburg nicderrerßen und setzte nie wieder ihren Fuß ans deutsche Erde. Nevckgens war sie selbst portugiesitch« Abstamnmng. eine Tochter des Eltaö Furtadv. Bet ihrer auf Rogiiencourt gefeierten Hochzeit spielte kein Genug«« alSAkeyn- beer den Trauzeugen. lKöl». Ztg.s Italien. Die ..Italic" stellt noch einmal ganz entschieden daS Vorhandensein eines italienisch-russischen Vertrags in Abrede. Das Blatt fügt hinzu, weder Rudini noch irgend ein anderer ita lienisch« Minist« habe einen solchen Verrraa unterzeichnet. Polizei- und Milikär-Abtheilung«, umzingelten i» der Nähe _ ... . . ... , Eesaln eine str'äubnbande und zerwrenglen dieselbe. Der n Pillentolonie gehöriges W-inbichaskS- ckkäubec Evllotri lvnrde getödtet. dessen Bruder und der Brigant landig unvewobnr ist und in dessen Ewero. aus deren Kopse Preise gesetzt waren, wurden sestgenvmmen. e Möbel und Betten ansbewahrt wur- Spanien. Antonio Macev'S Tod im Gerecht bei Pnnta de Braba darf jetzt als sich« gelten. Die allmählich rinlangende» genaueren Berichte über dieses für die Sbanier so glückliche Ge schehnis; lassen erkennen, daß eS dem kühnen Aiisslandssührer bereits geglückt war. die Trocha Arten,i>a in der Gegend von Gnancijah ;n überschreiten und ein Drittel des WegcS von da nach Havana ziirückzulegen. als er von den ihn versolgendrn Spaniern cingeholt. zu», Kampfe gestellt und getödtet wurde. Ein Drahibericht des Generals Ahnmada. deS Ilntergoiiperneurs von Kuba, an den spani'chcn Kriegsminister, der am 8. Dezember in Madrid ein- lanaie. giebt folgendes Bild der jüngsten Ereignisse: Am 4 De- .. ..... wmoer machte Mareo, bei dem sich Francisco Gomez, d« Sohn abc! die blutdeileckre Kleidung des Mörders wahrgcnömmeu. AuA d S die AusslandSschaarcn im östlichen Kuba befehligenden Maximo ' Gomez, befand, einen verzweifelte» Versuch, sich der immer engeren Umklammerung durch die spanischen Heersäulen zn entziehe», indem er mit einer kleinen Schaar die Trocha überschiitt. Kann,, daß er den Boden der Provinz Havana betreten harte, sammelte sich und >» Pedro ebände das zur Bett vollstandi bNtii Räumen eine Meiige den. bis aus die Grundmauer» nieder. Der am Donnerstag Verbaltere Manier Beuihnrd Krusche ist :ulii doch noch üb er'ährt luordcn. die Mordthat a» der Eniest.ine Einser in MarkerSvars b Reichenau verübt zu iiabe, Die am Soniiavend erfolgte Verbastimg seines BrnderS l'.igusi Knoche in (strottan bat diesen vewogen. ,»it einem »m- - oenden Geständnis! hcn'vrznrreicn und 'einen Bruder Bernhard als den Mörder zu bewichncn. "Angirll K. machte dann Angaben. -,-ouach der Mörder Bernhard K. nach vollbracht« That nach Aeuhabendors zu icinem Bruder Ioiepl, geflüchtet ist und dort o-' S Fenster gekiop't bat. Denen Frau hat ihm geöffnet »nd l e Frage, was denn eigentlich norge'allen sei. nabe der Mörder n großer An'regniig erwiedert; „Ich^bin unglücklich — ich habe eychostci,!" Hieran' theilte er den Sachverhalt init und entledigte ' -.h der blutigen Kleider, woraus er nach Hauie gegangen o'l. .-?>eph Kiio'che in Neubabcndors leugnet zwar noch jede Mit n ''en'chai.' an dem Morde, doch bat denen Fra» ein umfassendes " o'ländüis! abgelegt und auch den blutbefleckten llcder.zieher sowie d e ^üiche deS Mörders den Behörden ausgeliesert. Es sind setz! olle drei Brüder Krusche verhastet. A intSgericht. Ans der Nosmarinsiraße stieß der ' ! .onergeielle Mar Paul Edelmann. 187-'» geboren, am Resor- lionsieste gegen die Schuciderschenan Böhme derart an, das; dünclbc poi:i Trottoir stürzte. Ter Gendarm, welcher ihn wegen wo e, groben Handlnnnsweöe zur Rede stellte und festnahm, stieß i.s encrgi'chen Widerstand Edelmann stieß ihn vor die Brust i nd oer'nchte sich !oS.meisten. Ter Llngeklagte, ivelcoer in'olge n ner damaligen Tlluntenheit von dein iraglicheii Vorgang nichts inet . willen'wollte, wurde ;u ein« Hall von Ick l Wecken Gefängnis; venirrheilk. — Der Fleischer INr klagt gegen leinen Bruder, den Bo:cnsuhrmann li >-:de au» .Weiß« Hirsch" de;. Loschwitz wohnhaft, i ltidigung. Der Botenruhrmann i,i beschuldigt, seinen Bruder mit m ge-iemendei! Neden-oarten önentlich belegt ;n haben, welche aui "--r Stelle von L«n Fteiicker erwidert tourden. Die Zeugen Wanten Nicht'- von den Beleidigungen konslaliren. mithin winde " n Beklagte mr llrainei erklärt. Dies hat zur Folge, dah .Klager ännntiiche Köllen und Auslagen tragen muh. — In der Fabrik .'holographischer Aroarate von Hüttig un.d Sohn war der 1877 zu Berlin geborene Mechaniker Georg Adolph Wob längere Zeit thäkig. VÜHrend die'er Tbätigkeil eignete er sich ein D vwkriv von , Ml. widerrechtlich au. Tiewn Eiugrisi in fremdes Eigenthum > muß der Angeklagte mit einer lükägizen Gesä,igmßs!ra>e sühnen. I - BSegen Vergehens gegen sz 187 des Straigesetzbuchs. abgev'äo.- j dc:c Gegenstände der ..Verstrickung" entzogen zu haben, waren Zimmerpolier Vogel, die Zimmerleure Morgenstern und Dietzc. dre Blaurer Prag und Tom. lowie d« Tachdeckenneister Tcumer de- 'chuldigt. Tie Genainitcn waren angeklagt. abgevmndcte Ziegel. Balken. Breuer. Schieler :c. von dem Holzplatz des F-ranke'iche» Neubaus sich kür rückständige Akkordlöhne angeeianet zu haben. ES war nicht mit Bestimmiheit zu erbringen, daß die Angeklagten Keuntniß von der Piänduug belaßen. ES er'olgte tosienloie Frci- vrechung. — Schließlich wurde die Privalklagc der Musikiusttrw menten-Geichästsinhaberin Anna verw. Burlmauu gegen den Markthelker Earl Dsward Starke wegen wörtliche! und rhätlicher er auch schon einige dort liansende Ansstandsbanden um si« stand bald au der Spitze von 2000 Mann. Zwischen San und Purrtn de Brava. südwestlich von Havana, gecieth er mir einer MO Mann starken spanische» Abtheirung unter dem Major Eirrucda iu'S Gefecht, das beiderseits mit unerhörter Erbitterung geführt wurde und mit der Flucht der Ausständischcn endete Als die Spanier das Kampi-Feto. aus dem die Besiegten 46 Leiche» rnrückgelassen hatten, allluchte», stießen sie aus zwei, die durch ihre glanzenden Uniiormen aussielen: cS waren Maeeo u»d Francisco Gomez. Diestr hatte, als ec Macco getödtet und, selbst verwundet, leinen Weg zur Rettung mehr >ah, sich selbst getodter. wie ein bei ilim Vorgefundener mit Bleistift beschriebener Zettel bestätigt. Maceo'S Uniform und Unterkleider, die .V. si. geruärtt tag nach Havana gebracht worden. Kunsl unv LSisseuschast. Mt - Kö!! igl. Hofoper. Zuin ersten Male: ..Odh' se n s H ciinkeh r", Musik-Tragödie in einem Vorspiel und drei Akten, Dichtung 'ind Musik von Ä n gust B n n g cr t Wer Homer prophezeit hätte, daß seine Ilias und Ldvssce einige Jahrtausende später nach allen Regeln und Geietzen „vertont", das; die Helden und Heldinnen der Griechcnwelt zu Sperntenören und Bässen, zu , Prima-und Sekunda-Donnen gemacht werden würden, daß die ! Dlvmpiec zu Maschtnengöttern herabgesetzt, die trrsianüchen Kämpfe. Irrfahrten und übermenschlichen Abenteuer des Ldhsseus eins! " theatralischen Schaustellungen würden dienen müssen, wer ihm das vomusgesagt, der hätte dem Alten gewiß ei» ungläubiges, mit leidiges Lächeln obgelockt und seine emstcn Bedenken hervorgeruse». Auch wir Modernen werden einige Bedenken nicht obwehren können inr Hinblick auf die antike Größe des Stoffes, der ln seiner Form und in seinem Inhalte nicht aiizutasten ist. ohne daß unter einen, solchen Wagnis; nicht auch das größte der dichterischen Gebilde in leincin unencichten. herrlichsten Reize, in der Bedeutung über- , Haupt, gänzlich zerstört wirb. Dieses Wagniß hat Bungert dennoch tt-mstirinso uiuthig unternomnien. und was ec vorgeskm, der Ocffeittlichkeit - ' "w!.-'Vun ersten Male vorgeführt, ist vielleicht nicht ganz ohne Protest hnvlim , tunziinchmev. unter allen Umständen aber fordert er damit die . ^ ^ Ge.d'ttNke von -w Mk. g<g!,'. den Be-jH^^ung einer Arbeit ab. die In jedem Falle als ein be- ^agrrir au. . d e u t e » d e s K n n st werk zn betrachten ist. Noch mehl gewinnt diew Arbeit an Bedeutung, wenn man bedenkt, daß die gewaltige Partitur von.SdpisenS' Heimkehr" nur der Bruchtheil eines ragkSgcichichlk. Deutsches stieick. Die Insliziwvelle im Reichstage gilt olS .'.eicheitert. Eine Verständigung darüber zwischen Bnndesrath und! '--'ichstagsmrhrhelk. ein sogenanntes Kompromiß, erwies sich mich einen, Sviidlriiiigsversttthe als abiolill aussichtslos. die Ilias .. . . .... >,..»s dazu theatralisch hehandeln und in Form einer sechs- ^. ie Ferien des Reichstags svllcn ain ß.onn«Stag beginnen; theitigen Musik-Tragödie vorinhr«! Das Gcsammtwerk soll bereits nd LiS z»m 8. Januar danem. ! fertig und vollständig abgeschlossen sein. Richard Wagner „de- Frhr. v. Manch,rll ist erkrankt und soll bett-! schrankre" sich fiir 'eine Nibelungen ans vier Abende — Bungert i braucht für seine .Howcri'chc Welt" deren sechs. Die Ilias nm- 'taats'elretär .Agcrtg 'ein. .'lach der Mittheilung eines rheinischen ultramantanm Blattes i saßt, laut Angabe des Eomvonisten. zwei Abende: ..Achilleus' N. enie Ministerkrisis bevorstehen. da angcsichiS deS Lcckert-! ^Klmemnestra": die Odm'iee aber vier Abende: .Kirle". Pro;e"rs ein krtti'cher Moment eingetreten ,wi. ES wird noch ! „dKansikaa". ..Ddbncns' Heimkehr" und ..Odysseus' Tod". Cs bu-ntgesugt. dai; ttotz deS moraluchev. llieges de-S Herrn würde zn wen führen, hier näher ans das Ungeheuerliche des Mattchall d,e ganze Lage^ eine verzwettelte geworden sei ec. ' Zrostes einzugehcn. denn vorläufig handelt es sich »ich! darum. wie Banger!, mit dem Ganzen sich absindet. wildern zunächst um den Inhal! der vorgestern gehörten Musikkragödie: „Owillens' Heimkehr". Das Textbuch nimmt sich, mit Veränderung und Ver legung einzelner Vorgänge die Schicksale des Odysseus nach seiner Rückkehr ans Ithahr zum Vorwutt DaS Vorspiel behandelt eine Ver'chwöruag der Freier gegen Telemachos, der sich zu-. Sec rüstet, den verloren gegebenen Vater zu 'licben. Im erste» Alt ist Odysseus am Ich,i!'a bereits gelandet, in der Nähe der Hütte des "»gen wird OdysseuS der Sec mit den bleibt, in Bettlcr- ^ . kracht. Allen aber ünberannt Ter zwcirc Ali sptelt in der Nähe Sochien-j imd im Innern von Odysseus' Palast. Wir begegnen hier ollen bekannten Vorgängen: Penelope am Webstiltil, den stürmischen eenen der trunkenen Freier und Mägde, dem Tode Hyperion'S. Rückkehr des Odysseus, des Telemachos »nd Enmäos. und „iiierer Kemttniß der Dinge, bcmerlr die ..Magdeb. Ftg". 'w t nicht eine MinisterkrisiS bevor, sondern sie ist bereite wieder n '"vim.dcn. Das Wort deS Herrn v. M-n>ch„ll. daß er sich zum .. , ne gesien die Verleumdungen in die Oeneunichken habe ' ..wte» müllen. hat angeblich an einer Stelle >el>r unlievjam be- ' brt : es ivll sogar zur Einreichung eines Entlasinngsgesuchs ae- teu-nm 'ein. Jedenfalls sind Kiew Schwierigkeiten aber »hon '. n-h« behoben khemaMche und mottvtsche Nrdeit stk kunstvoll, bl» »ur Vollend, »»g nacharbildrt. Elnn jeden der bedeutsamer bervortretrndei, Figuren ist ein charaktcrlsirendeS Motiv beigegeben, oft deren mch- rere, mittelst welcher dir Personen oder d-r Zweck ihre- Ain- tretenS gekennzeichnet werde». Sv hat Od""'u-in lein« Eigen schaft olS Ringend« «nd Kämpfend« ein ..»eanipfmotiv". das sich Wäter. in v«ändrrtcr Frvi». als ..Bcttlermotlv" hören läßt: snnn ist ihm ein ..Mißtrnuensmvtiv' und ein „Heiinnthmoiiv" dei- aegkben. rin .Bogenmotiv" und rin „HochzeiiSmotlv". Aehinich sind Penelope. Telemachos. Hm erion und die Freier gezeichnet, stilisirt »nd In, Charakter scstgestellt. Dem Orchester ist, ähntich wie bei Wagner und wie. vor diciem. bei Gluck, übertragen, sür die agirenden P«svne». für die Charaktere und seeniichen Stimm ungen zn sprechen, die Situationen vorzubereiten und zu steigern. ES isl hier, wir bei Wagner, allerdings „ich! nur mit rin« Kunst der reine» Musik gerechnet, sonder» mit allen Künsten, soweit sie auf der Bühne z» vereinigen sind. In dieser Gesamnitwlrlnng liegt denn auch öfter der Höhepunkt der Buiigert'schen Kunst. WaS Bungert aber anszeichiict vor vielen Anderen, was ihn de» beutend »nd hervorragend macht, ist >eine Selbstständigkeit. Ec baut wohl aus den Prinzipien eines Größeren aus und aus. aber er ist kein Epigone gewöhnlich« Arl, kein bloßer Imitator, son dern ei» selbstschastendn Kimst!« von starker Persönlichkeit Er verricht die Formen, um sie schöpferisch zu füllen, die Prinzipien, um selbstständig zu schassen. Selbstständig erscheint er vor Allem im breiten, vollen Strome einer oft berückend schönen und edlen Melodik, in dem vollen Anstöneii deS E mvfindeiis. Die Monologe Odpsseus'. das Gebet Telemachos' und seiner Gefährten: »Heilige Meerslittb. reinige mich", die Scencn der Penelope, oer Tod Hyperion'S. die schönen und groß gesteigerten Aktschlüsse sind voll- gesättigt von melodischen, Wohllaut. Nicht wenige» Meister ist Bungert in den Nntlirschildeningcn, im Zeichnen von Sturm und Wetter, wie im letzten Akte oder wie beim Morgengrauen i.Kliiigeiibe Strahlen, das Dunkel jcheuchend"). Das. was er uns hier hören läßt, ist wahr, echt und «greifend und sowohl gesanglich wie instrumental ziun vollkommenen Ausdruck gebracht. Be! allen diesen Vorzügen läßt sich allerdings nicht verkennen, daß Manches blutleer geblieben und in abspanneiide Längen gezogen ist. In solchen, nicht seltenen Momenten sragt Bnngett. dem Beispiele der modernen Komponisten folgend, nicht znnächst das Herz, sondern de» Ver stand. Ob diese Musik die Bedürfnisse des OvreS und des Ge- müthS befriedigt, kommt hier dann weniger in Betracht als das Ziel, durch erschütternde Schall »lallen mw Nerve»reiz,»igcii aus das Denkvermögen zu wirken. In dem eine» wie in dem anderen Falle läßt aber Bungert sich lediglich von der Hoheit und Rein heit einer echt künstlerilchen Gesinnung leiten, selbst auf die Ge fahr hin. nicht allgemein anznspreche». Alles in Allem aber ist unS vorgestern mit.Odysseus' Heimkehr" ein Kunstwerk vorgesührt worden, das die allgemeine Achtung und Würdigung im vollsten Maße verdient und dazu eine Heimstätte in allen Kunstinstituten, deren Aufgabe und Pflicht ist. dem wahren Talente die Gasse zu öffne». — Diesi'S Verdien'! hat sich die König! Gcneraldiieuioil in daiikensweclhcstrc Weite nicht »ur mit Annahme des Werks er worben, sondern vor Allein auch mit der Aisipannung aller Kräfte, diese Aussührnnn zu einem Vorbilde sür andere Bühnen z» ge stalten. Die Vorstellung war. verschwindende Kleinigkeiten ab gerechnet. »insterbatt und über alles Lob erbaben. Das überaus schwere Werk nächst den „Meistersingern" und „Tristan" vielleicht das schwerste, das die König!. Hosooer ausaesührt, war in seinen heiklen instrumentalen und chocnchen Tbeilen. in den anspruchs volle» Solopartien und vor Allem auch in den unglaublich schweren ieenhchcii Ansprüchen mit einer Hingebung und Ausovscrung siudirt, für die der Komponist nicht genug danken kann. In dieser Hinsicht wird Bungert in erster Linie mit Herrn Generalniiisik- direltor Schuch sich absinden wüste,i als den mürinw roctar der Vorstellung Nächst der König!. Kapelle hat die vollste Anerkennung auch der Singechor zu heansvrncheu snr das Menschenmögliche, was in der Bewälrignng der kolossal schwierigen Ehoracsänge ge leistet worden ist. Die domiiiiieirdc Partie des Odysseus ist für Heim Scheidcmantel wie gcichasten. Cr bringt die man»igsaliigm scenilchen Stimmungen, die Hoheit und Kraft des Uebermeisichen. die Empfindungen des leidenden und duldenden Helden und Vaters zuni klassisch-ichönen Ansdruck. Man kann hier nur bewundern, nicht kritisiren. Auch Fra» Wittich als Penelope darf man dasselbe uneingeschränkte Lob aussprechen. In vereinzelten Momenten liegt ihr die Partie ;war etwas zn tief, iodaß sie sich stimmlich nicht immer voll entfalten kann, aber in der Hauptsache bleibt sie die Penelope des Homer, das dem OvysseuL gefühls- verwandte große und edle Weib. Frl. v. Chavannc ist dazu gesanglich und darstellerisch ein Telemachos, um den andere Bühnen das T resdner Hostheat« beneiden mögen. Auch hier ist die Vollendung der Empfindungen und Stimmungen bis in das Feinste abgetönt. Als bedeutungsvolle Aufgabe ist serner der Eumäos zn bezeichnen, der i» Herrn Wächter einen gleich trefflichen Sänger wie verständmßvollen Darsteller, ein n ganzen Künstler findet. Sämmtliche übugcn Partien sind mehr oder weniger cpiw- disch. verlange,', aber nach nach ersten Darstellern. Einen solchen stellte Herr Anlhes als Hypenon, ganz hervorragend in der Bc gcgnung mit Penelove »nd in der Skerhcsecnc. Mit voller Hin gebniig stieben nach möglichster Vollkommenheit der gestellten Aufgaben Frl Fröhlich -Alhene), die Herren Bruns iAntiiwoS), Greder (EurymnchoSs, Nebv.nbka tLaerteS). Dcearli lTheoklynwnos). die Damen Edel und Wuschke als DeSvoina und Mclaniho ». i. w. Jeder thnt feine »olle Schuldigkeit bis znm lleherspannen der Kraitc. Dem Werke war schon nach dein ersten Alte der Erfolg gesichelt. Die Aufnahme steigerte sich von da ab bis zn stür mischen Kundgebungen. Der Komponist wurde mit den Hanpt- nnd schien von seinen Gctühlcn s. er Iber;' von zufolge ist die Erbplinzessiii -Gingen, die Schwester Kaiser Wilhelm'S. in Paris cingetrv'sen. I bekannt Dis EamuikunKeii für das Treitschke-Tenkinal ui Berlin nehmen ! Scener w!wn ersteulichen Verlaus, io daß etwa die Haltte der Kosten sür das I der Rü Valstellern nach allen Aktschlüssen oft gerufen dreien Ovationen derartig überwältigt, daß er ankes Ausdruck gab. Auch Herr Schuch der Vorstellung lebhaft verlangt und wieder- M> nncr dies'etts und »eiverts des Oecans haben beigesteuecl ^srhr namhafte Beiträge sind vom Gwßbcrzeg von Baven, vvn ' nipp. Hirzel, Adols Menzel. Gehermrath Dehrcnpfennig. Fürst denlvhe-Oehringen unv Anderen eingegangeii. Einhundertachr englische Dockarbetter sind anr Sonnabend in sawburg angekommcn. — In 87 Stauereiberricben arbeiteten am viettag 2M Arbeiter, während unter gewöhnliche!! Vcihältnisscn -ine "Anzahl von 8807 Leuten erforderlich gewesen wäre. L ic Belästigungen der Arbeiter in Hamburg durch die An-S- " ndigen nehmen einen ernsteren Charakter an. "Abends über- - !cn am Berliner Bahnhof die Ausständigen 80 aus Magdeburg > ngetommene Arbeiter, als Letztere nach dem Halen gebracht iver- z'.rm Gatten wählt, der mir dem Bogen die zwölf Beile durch- 'chießt. Nach vergebltchen Versuchen der Freier nimmt Odysseus die heilige Wage, durchschießt die Beile, giebt sich zu erkennen, z erschlägt mit Hilfe seiner Geirruen dir Freier und Emvöror und' veretnigt sich, unter dem Schuhe dcrAlhcne. wieder mitPenelopeI Jubelndes Volt, glänzendes Schlußbild. Diese hier nur in den s Hanprzügcn Ikizzirte Handlung ist, mit zahlreichen Nebenvorgängen i ausgcslaltct. in geschickte Tietivn und ivtrkiame Bülwcnfonn ge bracht, allerdings ohne alle und icdc Rücksicht ans schwierige, oft unerfüllbare scenstche Einrichtungen. Alles, was die Thcatcr- niaschinen, was Bühnentechnik und dekorative Kunst zu leisten im . ... Stande sind, wird voll und darüber hinaus beansprucht. Ab« e„ "lltcn. und rissen sic vom Wogen. Schutzleute zogen blank alle diese Ailsordenrnaen und andere Seltsamkeiten, die mit der .' nd Nudelten den Platz. Mehrere Personell wurden verwundet! Knust der reinen Musik nicht in vollen Einklang zu bringe,! sind. md dw Mvelssührer verhastet. lDicderhvll.) "e La. Moskowo, der Herzog von Elchingen und der Prinz von können dos aus dem Textbuch sprechende hvchpoclische Talent eines berufenen, für das wahre Schöne empfänglichen Künstlers, i mit einigen Werten wurde an, Schliche hott vor die Rampe rilitt. Mil ihm cricisienen der" verdienstvolle Regisseur der "Vorstellung. Herr Mödling«, und der Ehordirigcnt. Herr Musikdirektor v Schrein« H e rrmann Star« r - Im König!. Hosvpcrnhauie gelangen hentcMozarts „Ent führung ans dem Serail" und das Ballet „Sonne und Erde" zur Ausführung. Im König!. Schousplcihaiise- gehen die Paul Hcyie ' ich«, Einakter: „Der Stcgreistuiick". „Schwester Lotte . „Aul den Dächern" zum ersten Mole in Scene. Der Dichter wird der Ausführung beiwohnen. s perrte sind« der erste K a mmerm u!ikab cnd Vvn Frau Ster». Herren Petri und v. Litten, wn im Mufcnhaüsc statt. Ern littcrarischcs Sclbstbekenntniß vvn höchstem Interesse wird in der allernächsten Zeit in der bekannten illnstrirten Zcit- ichrift „Vom Fels zn», Meer" iLtuttgart. Union. Dentt'chc Ver- lagsyeselltchasl) zur Verösicnlüchuiig gelangen. ES handelt sich um den l i tt cra ri i ch e n Nachlaß Amon Rubinstcrn ' S. den der Verlag der Zeilschrist zum Abdruck «worben hat. Mit bekanntem Jreimnih hat i» ihm Rubnistein seine von den land- lau,igen Ideen ost weit abwenbenve» Anschauungen über Kunst und Leben i» cvigram»,»lisch« Schäric niedergciegt. Tie ictzige Publikation der Au'zcichnungeii ersvlgt nach dem letzten Willen Rubinstein's. welcher die Lcrwerthnng der Arbeit zu Gunsten seiner Enkelkinder anordnete. ".'Illen Verehrern des Dalniigeaange- ncn wird diese Publikation, die das Charakterbild Rubinstein'ö uni viele neue und intime Züge bereichert, willkommen sein. ö In E r i, sr Arnc> ld ' s K nnstjalon Wilsdnisscrsirasie 1. i, sind neu auigestcUt worvcn n>, Geunitacn: ..Villa Lerbelom" und „'Lald schlncht" von Horst Hacker in München, „Keichsvvslhos in Mrnbcrg" von V. Vnientiiii in Lettin. »Ätzend,onnc". „Das stille Thal." „Im Franken lande". „Am Seeuser" »nd „Vor der Stadtmauer" von August W. Mmcr in Bayreuth, „Hundcsamilie" von sierehmann in Haag. „Feuerliiirn". „«iillleben", „vandichail". ..Aiuierlandichast", „Schnitter", „Schafe" imo „Pilügende stütze" von i-Ind. Berger in Dresden, Voriraii des Schriftstellers Bode, „Wlldbcrg" von EI. Schilling in Dresden. Zwei Gobelinstickereicn von Re,wich j„n. in Dresden, serner sind noch Gemälde von Ed. Schleich. A. Lirr, G. Nasnmben, E. Grühncr. R!. Gaitzcr. F. A. Kaulbach, Aoua- rellc von Pros. Edgar Meyer :c. zn erhabnen. vrteskasten. ' ivoli : fünf Enkelinne», ein Neste, der Prinz della Rocca und j Das. was er uns ab« in seinem «Odysseus" bietet, ist so eine Nichte, dle —'— ' —' " ' '— ' — Herzogin von Ri und Ghre hätte s er Ehrenlegion, das außer ihr nur der Malerin Rösa "Bonheur! einzelnen Besronvthttle <n Fluß gebracht, unk so, nach dem Vor der berühmten bilde Rich. Waaner's, die Möglichkeit einer innigeren Einheit lange hat ein Unteroffizier, rlin bemcht. zu dienen, bl« zu Theil ward. Bcdenkl man. daß augenblicklich , , Tragödin Sarah Bernhardt das Ritterkreuz abgeschlagen wird, so AU «ding? letzte sie durch ihren Mohlthätigkeitssinn alle Grld- . von Poesie und Musik gegeben — ec hat. um im Wagncrton zu sprechen, die Poesie von den egoistischen Ansprüchen der Musik be freit. Er ist Wagnerianer durch und durch geworden, Musik- dranien'Kvmvonist mit Leib und Seele. Seine Kunst geht voll ständig in oen Prinzipien des Bayreuth« Meisters orif. Die Streitkopf. Wie welcher die Ob«ieu«wrrkerschule in Bert . er Obers uerwerkcr ist. oder muß derselbe eine Prüfung bestehen k — (Selbstredend muß « erst die Prüfung bestehen.) 2> Wie hoch brläutt sich der Gehalt eines verheirathelen Oberseuerwerkers k" — 6l Mark 50 Psa.. gleichviel ob verheirnthet oder nicht. Tevlitz - Schö „ a u, L eibgrenadter Cz. <50 Psg) „Da ich nächste Woche nach Dresden komme, möchte ich gern wissen, ob der Militär-VereinSkalender bereits erschienen ist— Der Kalender ist «schienen »nd kann von >edn Bnchhandlnng be zogen werden. -A. Nesse Heinrich. Großenhain. (80 Psg.) „Was hat ein Obcr-Tclearavhlst In Dresden für Iahresgehalt' geheimniß, was einem Fremden nichts angeht. Dienst-
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