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Dresdner Nachrichten : 14.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612148
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-14
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.12.1896
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>l. lv. «KV Pfa.) .Am Au» 1894 kaufte ich «tn Haus, im Oktover desselben Jahre» legte der Baumeister nachträglich eine 10v Mk. lange Wasserleitung mit Bleirolir. Dieselbe hat sich auch bewährt bis vor Ostern IM. w» ich erkrankte. Ostern ver kaufte ich mein Grundstück, und in kurzer Zeit erkrankte last die ganze Familie des neuen Besitzers. Durch chemische Untersuchung hat sich herausgestellt. das; das Wasser bleihaltig ist Wohl halte ich bei meiner Krankheit Andacht auf das Wasser (ich habe cs auch kurze Zeit nicht benutzt» aber erwiesen war nichts. Kann mich der ledige Bescher veraniwmilich machen, reih. Schadenersatz verlangen? Oder ist der Baumeister haftbar?" — Soweit Ihre Frage civilrechtlicher Natur ist. kann nur die Annahme eincs Rechtsanwalts empfohlen werden. Nach uiiseren Erfahrungen wird derselbe aber auch kaum in der Lage sein, Ihnen Garantie dafür zu geben, wie ein etwaiger Prozeß arrssällt. Vom ver- waltiingsrechtlichen Stanvpnnlte kann unmöglich die Verwendung von Bleirohren zu Trinkwasserlritungen statlhast erscheinen. Wenn darüber auch, ivaö wir nicht seststellen wollen, eine beson dere gesetzliche od« Verordnungen,iihigc Bestimmung nicht besteht, so halten wir eS doch für selbstverständlich. In Orten, wo Wasser werke hestehen, sind in der Regel noch hierunter ortSstatutartsche Verschifften getrosten. In den Blnlewitzer »Borschristen :c." z. B- heißt eS wörtlich: „Insoweit das z» brzirhendc Wasftr zum mensch lichen Genüsse dienen soll, dürfen zur Leitung nur solche Rohre verwendet werden, welche keinen schädlichen Einstich aus die Be schaffenheit des Wassers ausüben. Stellt sich heraus, daß bei den üblichen Zinnrvhren mit Bleimnntel (Mantelrohr» nicht reines, sondern mit Blei legirteS Zinn verwendet worden ist, so kann deren Aeiteiverwendnng unterlagt werden" rc. «"»Verzagte, WachwIk. <50 Psg.) »Können Sie mir nicht ein« „zuverlässige Persönlichkeit" nennen, die einer „21,i- iäiigerin im Schiislstellern" praktischen Na», erlheilt?" — Wenn Sie. geehrte Nichte, sich in Ihren schriftstellerische» Erzeugnissen auch >o nebelhaft ausdiücke». wie in Ihrer gei. Zrischrfft, dann dürsten Sie zunächst weil mehr noch eines praktischen Studiums der Logik benö.lügen, als irgend eines noch anderer etwa gemeinter Richiuna hinzteiendcii „Prakiiscken Rathes". WaS soll denn z. B. dos heißen: »praktischer Ra»? 'k Ist das ungeiähr so antzusasien lvie „reuende Allillerirkaierne", so daß das Epilbctvn „prallüch" gar nicht zum Hauptwort „Rath" gehört, wildern vielmehr zu dem Zweck, welchen der verständige Roth einer ersahrenrn Persönlich- keil Ihnen erreichen Helsen soll ? Tie Götter wissen's, aber Onkel Schnörke nicht! Haben Sie denn gar kein anderes, solideres Ar heitshappel im Stall, als den so unzuverlässige» Pegasus? »^»Nichte Lina, Glaucha n. (50 Psg.) Antwort: Wende Dich um Auskunft an die Vorsteherin der hiesigen „In dustrie- und HaiiLhaltungsIchule für Iraner, und Töchter" ,Kaiemeii- str« ße 23). Fräulein Amalie Schoel. Was Deine Handschrift an- belangt, so höre, zu welchen Gedanken sic mich gebracht: In Eigenheiten Stetigkeit, l Im Ganzen manche Nettigkeit: j Die Schnörkel, bald Vergnügt nach oben.! Bald Irüd' nach unten hin geschoben.! Bald wagerecht in sanftem Schweben: ! 's hat Viel zu denke» mir gegeben! l Vielleicht stimmt einzig dieses mir:> Poetisch bist Tu von Natur: I Tu liebst, nach Art der sli'.ii'geii Frauen. > In Dich hinein auch gern zu schonen: l Tort lacht Dir ileiS ein Friedensbild. j Die traute Welt die Dia, erfüllt. I Doch bist Tu lern's von jenen Wesen, s Zur Ueberspanntheit auserlesen. I Tu weißt sogar i» vielen Sachen s Mit dem Beistand recht viel zu machen, i Lügt Deine Schrift nicht, hast Du nie t Ein Uebermaß von Energie. > Das wird Dir hossenllich nicht schaden, > Gehl's an das Klopfen mancher Broten, j Und was noch sonst stark, stetig, still ! Von Deiner Hand aehau'n sein will. I Von Flüchtigkeit, da sind' ich nur I So ab und zu '»c kleine Spur: j Doch sei bewußt Dir: in der Küche I Kommt man mit derlei in die Brüche. I Da gilt'S das Tipsel über m t, j Sonst gehr die Sache schief, und wie! I Wer lehren will, muß selbst 'was sein. ! Sonst heimset er Respekt nicht ei». E- W.. Pieiche n (30 Psg ). „Bin ans den Namen S. getarnt, aber schon leit meiner Schulzeit bis heute stets nach dem Name» meines Pflegevaters W. genannt worden. Wen» ich nun cin Geschält ansange, cvent. einmal heirathen will, weichen Namen muß ich dann führen ?" — Sie haben unbedingt den Namen Ihres ehelichen Vaters cvent. denjenigen Ihrer außerehelichen Mutter zn rühren. Es ist nicht zulässig, ohne allerhöchste Genehmigung hier von abzuaehen, auch durchaus nicht räthlich. »tz- Nesse Z. in W. <10 P'g.). „Kann ich von irgend welchem Bahnhos von Dresden aus direkt, ohne in Priestewitz rcip. Riesa umzusteigen, nach Großenhain zu de» schneidigen 1 KönlgS-Hulacen gelangen?" — Vom Berliner Bahnhof aus könne» esie direkt nach Großenhain fahren. M. M. S-, Pirna (20 Psg.). „In welchem Blatte bezw. m weicher Zeitschrift kan» man täglich die meisten frei- werdenden bezw. anoerweit zu beietzenden Gemeindcbeanrkcnstellen ersehen?" — Blätter für die Gemcindebeaniten. Organ des Vereins sächs. Gemcindebeamten. Redaktion: Stadtschreiber Lampe. Leipzig. »"» Ab., Schandau. „Sehr gern möchte ich mich mit dem Studium der französischen Sprache und der Mathematik be lasten. Ich bin aber ans Selbstunterricht cingennrseii. Könnten Sie mir ein wirklich gutes Buch zum Selbsrnnlecricht für die beiden Fächer nennen ?" — Für Französisch: ilifterrichtsbriese von Tousiaint-Lungenscheidt, In Mathematik wird's ohne Lehrer wohl schwerlich gehen. Um ein allenfalls zum Selbstunterricht greHnekeS Buch empfehlen zu können, müßte man zum Mindesten wissen, welchen Zweig der Mathematik Eie sludrren wollen, ob Ariihmetik oder Geometrie, oder Algebra oder Trigonometrie :r. Lasten Sie sich einmal in einer Buchhandlung Baltzer's „Elemente der Mothemcuik" Vorlcgen: damit könnte Ihnen vielleicht am ehesten gedient fein. Nichte Elsa <30 Psg.) „Bin im Besitze eines Kupferstiches, darstellend „die Waffenschmiede in Tirol, im Jahre IM". Ich möchte selbiges gern für 4 Mark verkaufen. Die Amold'sche Kunsthandlung schätzte das Bild aus 8 Mark." — Der Briefkasten ist lein Verkiinfs-Anzeiger! Vorwärts marsch, unler die Inserate! Nesse Ni ch ard <50 Psg.) „Wie ist der Name des Verfassers jenes triegsgcschichllichcil Werkes von 1870/7l, ans welchem die »Dresdner Nachrichten" vor einigen Monaten in den Leitactikelspaltcn einen längeren Auszug der Auszcichmmgen des 2 Sepiemver brachte» ?" — Sic meinen: »Kriegstagebücher des Grasen Fred Franlenberg (Deutsche Verlagsanstall. Stuttgart), hcrousgegeben von Zwuir v. Polching«. Vortresstichcs Weihnachts geschenk! Im Ucbrigen lesen Sie fleißig unsere Bücherschan! «''» Frau E, Kötzschcnbrvda (l Mk.) »Gicbt es. wie mir erzählt wurde, Thermometer, nach welche» man um 12 Uhr Mittags mit Bestimmtheit die niedrigste Temverarur de, kommen de» N„ch! berechnen kann? In welchem zuverlässigen Geschäfte kann man dieselben kaufen?"--Es läßt sich tür diese» Zweck jedes hiiic Thermometer verwenden, man rechnet von der Mrttags- icmpercitiir 4 Grad ab. soweit sinkt ungefähr die Temperatnr. wenn kein WillenmgSumschlag eint,ilt während der Nacht. Thermometer für obigen Zweck fertigt Optiker C- Wiegand, Wallstraße. hier. A- K., H o s (8Mk.) „Ich wäre Ihne» lehr dankbar, wenn Sie mir ein Uitheil über die von E. Kaps gebauten kleinen sogen. Maseagni-Flügcl geben konnten, besonders, ob sic sich im Ge brauch bcwährt haben, oder ob sich durch das »eine Format vielleicht Uebclsländc Hrrau-Sgestellt haben, ob der Ton derselben schön ist und den, eines guten Pianinos überlegen »nd ob sie sich leichter spielen laste»." — Viele Hunderte von Flügeln dieses vom tz Kommcizienratl) Kaps genial tonslcnirten Modells haben sich überall bewährt. Das kleine Format der Mascagni-Fiügel ist rin Vorzug, infolgedessen man ein derartiges Instrument selbst bei beschränkten Räumlich keiten ausstellen kann. Nachtheile entspringen aus der geringen Große nicht. Daß cin guter Flügel stets einen größeren To» als rin Pioiiino Hai, wird schon durch die ltttterschwdc der Kvnstruk- iionur bedingt. Was die. Leichtigkeit der Spielart und die all gemeine Güte dieser Pianoiortc anvclangh io erfahren wir. daß in« der nächsten Zeit das 19.000. Instrument versendet wird. Ivos wohl i am beiten so, die Güte KapS'schcr Instrumente spricht. M P. !l Mk/> „Ist cs El-escheidungSgrnnd. wenn eins Ehemann eine «wehrende Gesängnißstrafe erlitten hat. und ihm bei dieser Gelegenheit die bürgerlichen Ehrenrrcchle ans die Dauer, von 3 Jahren abgciprochcn werden? Kann im vorliegenden Falle der Ehemann den Antrag auf Ehescheidung stellen?" — 'Tic! Strafe muß inindcstens 3 Jahre Gesänge iß gewesen sein, dann - kann die Ehefrau Antrag aus Scheidung stellen. E. B. l20 Psg.) ,,l) Welches ist dasMindestmaß bei der ! Kaiser!. Marine, rrsp. Torpedo-oder Mab oicndivifion? Wie isw 2) die Adresse, 3) die Anrede und 4) der Schlußsatz eines an den' deutschen Kaller gerichteten Schreibens?" — 1» i.67 Meter ! 2) Seiner Mnnstät dem. deutschen Kaiser und Könige von Preußen.) 3) AVerdurchlaiichtiyslcr Gioßmoclstiaster »Koller und König. All-m gnädigster Kaiser, König und Herr! 4s In tiesttcr Ehrfutck'l veihali: Einer Kaistr>!Mn »Kömgliche» Majestät allerimletthäillgster » O. S.. Len gen selb t. V- „Ich kann von meiner Be rechtigung »um Esnlährig.sreiwllliaen Dienst keine» Gebrauch machen, weil »»einem Vater die Mittel fehlen. Ich habe nun von verschiedenen Seiten gehört, daß junge unbemittelte Lewe auch auf Kosten des Regiments einiähria dienen können. Welche Schritte habe ich zu tbuu, um diese Vergünstigung zu erlangen. Kann ein Einjähriger dieier Art auch bei der Artillerie eintrcten?" — Die Vergünstigung ezistirt in der That, aber nur bei den Truppen zu Fuß. Eine», bei de» Truppen zu Fuß eingestellten Freiwilligen, dem die Mittel z» seinem eigenen Unterhast fehlen, darf ausnahmsweise durch das Generalkommando die Geld- und Brotverpslegung und unter besonderen Umständen auch Bekleidung. Ausrüstung und Quartier unter Anrechnung ans den Etat des TrupvciitheilS gewährt werden. Im Königreich Sachien wird die Genehmigung voni Krlegsminlsteriuni eriheilt. Sir müssen daher Ihr Gesuch an daö König!. Sächsische Ministerium des Kriegs richten, dazu ein Beglellsrhrcide» an den Bezirlsseldwebel Ihrer Korst,olstellc verfassen, i» dem Sie dielen nin Weiterbeförderung des Gesuchs an die zuständige Stelle bitten, »nd Beides dem Be- zirksseldivebel cinsenden. Die Einreichung des Gesuchs hat vor der Einstellung zu erfolgen, nach der Einstellung nur dann, wenn die das Gestich begründenden Umstände erst »ach der Einstellung elngetrete» sind. ZP Abonnentin B. W. (50 Psg ). „Ans meiner Etage wohnt eine Fra», welche sehr zänkisch und unverträglich ist, sich überhaupt mit Niemanden vertragen kann, höchstens eine ganz kurze Zeit, »nd wenn sie Alles ausgehorcht hat, nachher macht sie Jedermann schlecht. Deren Mann ist dasselbe Muster, mit allen »Hausbewohner» im Hause haben sic sich schon herumgezankt, so ist rS auch mir selbst ergangen Ich bin seelensgut, aber wer mich beleidigt, wo ich in meinem Rechte stehe, dann bin ich schlecht. Für meine Güle, was ich an den Leuten geihan habe, haben sic mich ölsenNicl) ans der Treppe eine olle Lügenlftse und cin altes Lschoni . . . geschimpft, worüber ich vier Zeugen habe, der Mann holte ans »nd wollte mich sogar schlagen. Indem er sagte: Halten Sic Ihr Maul, Sie haben gar nichts zu sagen. Kannst Tu mir dazu rast en, ans Beleidigung zn klagen? Außerdem arbeitet sie hier in Dresden iür eine .Herrschaft, da sie Schneiderin ist. Bleibt W. K., LauSkr (I Mk.). »Mein Sobn wird Im Februar 15 Jahre alt und sitzt in Obertertia eines Gymnasiums. er ist mittelmäßig begabt, aber fleißig, hat cin hübsches Zeichentaleur und spricht, neuerdings immer bestimmter, den Wunlch aus. sich den, Baufach widmen zu dürfen. Welche» Weg hat ec weiter zn nehmen?" — Sofort an ein Reachvmiiasium wenden, um fest zustcllen. ob er Nachhilfe im Französischen braucht. Englisch wird daneben sofort anzusangen sein. Mit griechischen und lateinischen Privatstunden auwören! »"-.Streithammel, (Lg er. „Ist die Garderobe der Schauspieler Eigenthiim des bctr. Theatcidirektvrs? Wie nie! Gehalt bezieht ein Schauspieler (erste Kraft» monatlich?" — La- ist ganz verschieden: lm Allgemeine» gilt die Regel: Alle inoder nen Salon-Toilette» sind Eigeuthum der Knisttier und von dlewn z» beschaffen. Historische Kostüme liefe« daS Theater. Dir gastirenden Schaiiipreigrüßeii haben meist auch diese eigen. Der Gehalt eines ersten Schanwielers an einer ersten Bühne schwant! zwischen 6000 und 20,000 Mk. pro Jahr: doch können manche Künstler mehr oder auch weniger haben. M- Sch-, E ri in m i ts ch a n. „Was soll das Plakat von der Leipziger Ausstellung bedeuten?" —Das Plakat der Industrie und GewerbeauSstellnng zeigt ii» Hintergrund einen Baum inst goldenen Früchten: vorn steht ei» Jüngling, der in der erhobenen .vand eine» Lorbeer hält. Ist das wirklich eine so unverständliche Spmbolik? Liegt eS nicht nahe, den Bamn, der goldene Früchte trägt, als die Arbeit oder den Fleiß zu deuten ? Und der 2um. ling mit dem Lorbeer: sollte es mchi der Sieger im Wettkampf sein, den die Ausstellung darstcllt? An der halben Nacktheit des Jünglings kann doch nur schlimmste Prüderie Anstoß nehmen. R- M- iüO Psg ). „Ich bin durch die Natu: leider dadurch vemachlchsigt worden, daß es mir an Gesang sehlt. um nur wenig stens einigermaßen mich im »Kreise meiner freunde mvhlzufühten. Ich bitte Tich nun, mir, wenn es Dir möglich ist, nach Kcäfun eine» Rath zu ertheileu. weicher diesem Uevel abhilft." — Viel Eidotter niit Zucker trinken und von Zeit zu Zeit einen Meh! ihr ein ,inständiges Stück Stoff übrig, macht Schmzc» oder Kragen daraus so verarbeitet sie dasselbe, und schickt es ihrer ver- beiraihclen Tochter nack auswärts. Was meinst Du dazu?" — Ich glaube. Ihr seid Euch einander werth. Tu Klatschmaul giltst vielleicht eine» Groschen und die Andere lO Psennige. Das fehlte noch daß man den Strafrichter mit Euren elenden Klatschereien belästigte. Wer von sich selber sagt, daß er leicht „schlecht" werden könne, der ist in meinen Augen ein Chamäleon und sastche Schlange. ZL Frau B> Moritzbnrg (1 Mk.). „Vor zwei Jahren habe ich mir eine» Pianinoschoner ausgeiüstelt zr:m Schutze des Pianinos beim Pedailreicn und habe daraus auch bei der Preiü- bcwerbung von einer Modezeitung einen Preis bekomme» (20Mk). Jetzt wurde mir geralhen, die Erfmdung unter Musterschutz stellen zn lassen und dann an ein Tapisserie- oder anderes Geschäft zu verkaufe». Die Ausgabe beim Patentanwalt ist aber sedensalls für mich sehr groß und eS ist doch noch ungewiß, ob die Sache rcussirt. Willst Du mir nicht mit Deinem Rache beistehen?" — Ihre Erfindung besteht wohl nur darin, daß Sic längs dem unteren Rande des Pianinos eine hcrrmterhängende Stickerei anbringen, in welcher für die beiden hcrvorslchenden Metallcheile de, Pedale ein Na»», unsgcjchiiitlcn resp. unbeslickt ist. Abgesehen davon, daß eine solche Stickerei infolge des Platzes, an dem sie anzubringcn ist. kauni zur Geltung kommen dürste, halten es Sachverständige snr anSgeichlvsse». daß sie im Sinne einer Erfindung patent!« werden könnte. Höchstens wäre aus das Muster der Arbeit der Schutz si'rr Gebrauchsmuster zu nehmen. Ob sich bei den vielen Muster», die sür Tapisseriezwecke eristiren »nd von besonders ge schulten Zeichnen, fortgesetzt hergestcllt lverden. ein Nehmer für dieses einzelne Stück finden würde, erscheint fraglich : ebenso a»ch, ob der schließlich zn erzielende Preis die Aufwendungen für den Musterschutz lohnen würde. Fenier ist noch zn erwägen, ob die Mobezciiuna, welche die Albest seinerzeit vrämiirte, sich dadurch nicht das Vervielsältigungsrccht Vorbehalten resp. erworben hat, wie dies bei derartigen Preisausschreibungen oft geschleift. Nondin. <50 Psg.) „Bin 10 Jahre, hübsch genug ge wachsen. gesund, doch leider etwas zn rund ausgefallen. Ich bitte Dich, lieber Onkel Schnörke inständigst. mir ein Mitte! anzn- geben, um der. wie ich befürchte überhand nehmende Fülle ent- aegenzustcnem." — In den letzten Nummern des Briefkastens sind wiederholt Rathscbläge gegen übermäßige Körperfülle gegeben worden. Im Allgemeinen kann man hier nicht mtt einem ein zelnen Mittelchen Etwas erreichen, sondern nur wesentlich mit einer längere Zeit fortgesetzten Aenderung der Lebensweise. Man benütze die Lebensweise, o. h. die Ernährung, welche derjenigen entgegengesetzt ist. bet der man dick wurde. Fleischesser lasten das Fleuch weg; Mehlspeiienesser lasten letzwre weg. Also keine Kar toffeln. Oder man esse eine Zeit lang nur Gemüse, pslanzlichc Kost. Las ist kostbar! Außerdem Salzbäder n. s. w. Diese Lehren möge sich auch die dicke „Nichte Trotzköpf" in Raoebeul zu Herzen nehmen. Z -, L. M > ethkc. Lauban. „An welche Fabrik wendet man sich, um Droht-Bierkvrbe zu kaufen?" — Herrn. Mielsch, Dresden, >r d. Krenzlirche 3. Oehlschlägei in Gottleuba, E. A. Drechsler in Pirna. Z-» N M.. Zeitz. <10 Psg.) „Ich bin gesonnen, nach Süd amerika, Australien oder Atnka :e. anszuwandem, Bitte mir die Adresse eines Agenten oder einer Firma (Gesellschaft), welche jungen Leuten freie Ueberlahrt gewähren oder verschaffen, mitzu- theiten." — Gicdt'S nicht! »-*4- Edelweiß. 20 Psg.) Antwort: Wenden Sie sich doch an einen Rechtsanwalt und lassen sich von diesem Auskunft ertheileu. Dergleichen unschöne Familiendifferenzen hoben kein allgemeines Interesse. , K l o t > chr os e, (3 P sg.) „Bitte um ein Rezept, einen saftigen Hasenbraten zu bereiten, aber nur zu braten! Das Fell obzuzrchen überlasse ich anderen Leuten. Es ist nicht meine Passion und erinnert zu sehr an „Katze"." — Für 5 Psennige ein Hasenbraten-Rezept, was man in jedem Kochbuche sinder? Da kannst Tu lange warle». Brarc Dir einstweilen einen Storch mir Pflaumensauce. Fr. Frank. (10 Psg.) „Wann brannten in unserem Elb slorenz das erste Mal Gasflammen?" — Am 27. April 1828 brannten zum ersten Riale 82 Gasflammen an der Katholischen Kirche und am Opernhausc am sonntäglichen Dankfcste wegen der am 23. April erfolgten Geburt Sr. Maß unseres Königs Albe«. Nichtc Anna. <20 Psg.) „Wo kann ich chemiiche Wäscherei lernen?" — Fragen Sie einmal in der Fleckenremiä-- ungSanstalt von Frau Antonie Kirche!, BiSmarckplatz Nr. 3, nach. Vielleicht ertheilt die Dame Ihnen Rath. -i/L Alt. Ab.. Gla«bitz. (20 Psg.) „Wer kvnimandirte die Artillerie-Brigade I.WI?" — Generalmajor v. Schubert. .ZP W. K CIO Psg.) und Kranke Nichte. <20 Psg.) Ant wort : Dr. Pichl und Dr. v. Beenen sind Aerzte für Magen krankheiten. Fragen Sic dort uni Nach; sonst Adreßbuch. »N» A. Zache. (20 Psg.) Niete! / - Hetnrrch. (20 Psg.) „Muß ein jiingerlMann^ der sich der Postgebilsenpcüsnng »ittcttvcrsen will, vollständig die franzö sische Sprache beherrschen können?" — Postgehilfe» müssen richtig Deutsch spreche» und schreiben, mit den gewöhnlichen Rechnungs arten vertraut sei», die Lage der wichtigsten Orte kennen und etwas Französisch verstehen. -2 « Maschkc, Steinbach. „Welche Kantion hatte cm Zahlmeister-Aspirant zu stelle», wenn er Heirat!,« ? Wie sind die Rangveihällnisse eines Zahlmeisters?" — Zablincister-Aspimnken haben abweichend von den übrigen Mannschaften de» Nachweis des Besitzes einer sicher«,, dauernden Iabresrcnle Von 750 Mari zu führen. Nebeneinnohmen aus außerdienstlicher Beichastigung kommen hierbei nicht in Mtracht. Zahlmeister stehen im Offiziers- ränge (Kab. Ordre v. 10. Febr. 1854'. E. K. und Nesse Fritz ,3o Psg.). „Ich habe seit "Anfang Juni ein«, Gerstenkorn im Auge, mid ist dasselbe bis setzt auch noch nicht weggegongen. »Könnten Sie mir vielleicht ein Mittel da gegen sagen ?" — N»r zmn Augenarzt! Die Verantwortung ist zu groß. Ich begreife überhaupt nicht, wie Sic von Leuten, wie rch, der weder Arzt und namentlich nicht Augenarzt ist. es wagen können, hier Rail, cinholrn zn wollen. Liane (50 Psg.). „Ich bin 21 Jahre alt und mochte mich gern als Handarbeitslehrerin auvbildcn lassen. Könnten Sie mir cm Lehrinstitvt oder eine Lehrerin empfehlen, welche eS mir nach bestandener Prüfung ermöglicht, 'Anstellung als Lehrerin einer Volts- oder Mädchenschule zu «basten- Ter hiesige „Frauen-! .Grtbildungsverein" hat ein Seminar ffir Ausbildung von .yand-' . rlwftslrhrerinncn. Frau Anna Lohn-Siegel, die erste Vorsitzende' des Vereins (Moltkcpiatz 5). giebt Ihnen gewiß gern „äderen! sti'nlb und freundliche Auskunft 1 wurm Wohlgeneigter Ab. „Wie kann man nur io un bewandert i» der Mntholonie sein!!! Lies 1. Mos. 29, Vers 27 bis 28 und daun thue Buße in Sack und Asche von wegen de» l-1 Jahre „warten"." — Jacob mußte aus die Naher ll Jahre warten, die Lea bekam er allerdings schon »ach 7 Jahren. »L Aeltere Dresdnerin. Antwort: Das ist nicht am Rückenmark. Ta brauchen Sie sich nicht zu ängstigen, das ist ein bischen steifer Hals, der wird wieder gut durch Abreiben mit Tuch oder durch Bürsten mit muh« Bürste und nachher Einreibca nn: Senfspiritus. Wegen des Zahns fragen Sic einen richtigen Zahnarzt. »"T O. M.. Pirna. Antwort: Jeder Militärvstichtrge. gleichviel, ob er sich im 1.. 2- oder 3. Mililärpflichnahr befindet, darf sich im MusterungStermin freiwillig zur Aushebung melden, ohne daß ihm hieraus ein besonderes Recht ans die Auswahl der Waffengattung oder des Truppen- (Marine) TheilS erwachst. TL V eilchen und Vergißmeinnicht. (50 Pf.)„ Gicbt cs ein Mittel, welches das Anlaufen der Fenster verhütet?" — Die Glasscheiben mit Glycerin dünn bestreichen. .As Nichte „Frieden" (3(1 Psg.) „Habe große Lust Schwester zu werden, bin 21 Jahre alt. ab« leider nicht io recht geiund, was ich sehr ichwer empfinde, denn dieser schöne Beruf ist ja. wie man sich selbst ausoenken kann, sehr ichwer und am opfernd, und ist größlcs Wohlbefinden und ruhiges Wesen gewiß erforderlich. ES ist aber mein einziger Wunsch, den ich noch hege, und nur in dielen, Berufe gedenke ich größte Befriedigung zu, finden. Lieber Onkel, ich hoffe erst in diesem Berufe meme voll-! ständige Gesundheit zu erlangen, denn man verkehrt doch dam,! nur mit zusriedenen, ruhigen Deelen, was doch so himmlisch schön j sein muß. Ste müssen nicht denken, daß es ein flüchtig« Gedanke! von mir ist. o nein, eS ist reiflich überlegt und ick gedenke, so! Gott mir vollständige Gesundheit schenkt, mit meinem lieben' Psa«er darüber zu sprechen, der mir sicher auch helfend zur Seite stehen würde. Ich muß Ihnen gestehen, daß ich Verkäuferin bin, und eine Verkäuferin wild doch bei so viel«, Menschen gering-j schätzig oder gar verächtlich behandelt. Das ist mich, was mich sehr !>etrübt: wie viele gute, brave Mädchen giebt es auch dieses! Standes. Mir ist mein Berns keineswegs lästig, ich bin mir cim ruhiges, ernstes Mädchen, »nd ich finde eben leine Befriedigung! in der lauten Weit, daher die große Sehnsucht nach Ruhe und! Frieden. Geben Sie niir nun, bitte, Ihren Rath, welche: Ansicht! Sie sind, ob sich eine Verkäuferin als Schwester melden konnte?" i — Tein fetziger Stand, liebe Nichte, kann niemals ein Hindemiß für Dich werden, den von Dir heißersehnken Berns auszuüben.! Die Personen, welche aus bloßem, dummem Vorurtheil eine Per-! kaufen» hvchmnthig oder gar verächtlich über die Achsel awehen,! richten sich selbst, denn sie zeigen sich nicht nur als recht schlechte! Christen, sondern auch als kritiklose Dummkövle. Bedenklich ist! der von Ihnen geschilderte Geinndheitszostond, ivaS Ihnen Ihr, Seelsorger, mit dem Sie ja Rücksprache nehmen mögen, bestätigen! Wird. Mit den schwächlichen Pflegerinnen geht's wie mit den! schwächlichen Soldaten: halten sie'S aus, dann können sic sogar! recht kräftig und gestählt für jede ans den Körper eindringenve llnvill werden: fehlt aber die genügende Widerstandskraft, dann kann die Sache auch schief gehen. Vollkommen einen ungetrüblen Frieden, liebes, braves Kind, giebt's nirgends auf dieser Erde, wv das Leben Mit seinen Wech'elsällcn noch eindringeil kann. Ivo menschltche Wünsche und Hoffnungen noch nicht ganz zue Nnhek gekommen sind. Und das ist nicht einmal in einem Kloster de: Fall: ia, gerade in solcher, scheinbar für alle Leidenschaft völlig im erreichvaren Stör:?, haben schon bitterste Seelen'rämpfe sich voll zogen. sind Herzen in Verzweiflung gebrochen, die umsonst in heiligen Mauern Frieden gesucht. Wer den Frieden nicht selbst in die Znrückgezogenheit m'.lbringt oder das mühsam errungene Gleichgewicht der Seele nur durch Verkehr mit vollkommen „zn frieden«,, ruhigen" Mitgeschöpscn sich «Hallen zu können meint, der ist nicht genug vor dem aufopferungsvollen Berus einer Kruiikenvstegcriii zu warnen. Vor Allem sind Kranke ja oft höchst nnzusriedeii und widerhaarig . . . nun und d'c Leuisszcnossiuneii ^ Ob Sie durch die Bank in diesen gerade Engel ohne Flügel « warten dürfen, ist doch mindestens sehr fraglich. »Ihr Wille ist gewiß rein und tapfer und des »Herzens Sehnsucht ist ga: oft d« rechte Wegweiser. Ab« aus mancherlei Prüfungen muffen Sie auch als Krankenpflegerin gefaßt sein. D. Sch., Kreiniy, „Im Jahre 1895 kaufte ich bei einem »Kaufmann, der mich und Andere melw mit Mustern besuchte, für >2 Mark Hosenstoff. Ich empfing die Waare mit Berechnung und Alles war richtig. Einige Monate später kam der Kaufmann wieder zu mir und ich bezahlte betr. 12 Mark, worüber ich auch Quittung «halten habe. Ende 1895 verstarb nun bete. Geschäfts mann. die Frau übernahm das Geschäft, wns sic mir mittheilte, und schrieb mir gleichzeitig, daß mein Konto noch mit 12 Mark off«, stehe. Bei meinem nächsten in dle Stadt kommen, ging icl, in daS Geschäft mit hin, fand die Frau aber nicht zn .Hanse und die anwesenden dienstbaren Geister wußten nichts von meine: Angelegenheit. Vor einigen Tagen nun erhielt ich von: Rechts anwalt durch das König!. Amtsgericht eine Klage mit gleichzeitig« Vorladung zum Termin, zugestellt. Da ich nun sehr schwer und ganz selten vo» meinem Posten fort kann, auch nur ganz aus nahmsweisc ftihrlich einige Male nach der Stadt kann, so bitte mir gefl Auskunft darüber zu geben, ob mir mein tnester Weg (2 Stunde») und meine Versäumnis! zn Häuft am TerminStage vom Königl. Amtsgericht bezahlt wird, da ich doch daS Recht in Händen habe? Ode: kann ich mich zum Termin von einem Rechtsanwalt am Platze, da ich so schwer abkömmlich zu Hause bin. vertreten lassen, dem ich die in meinen Händen befindliche Quittung zuschickeii würde? Natürlich dürste ich ab« sür diesen meinen Rechtsanwalt für Abhaltung des Termins keinerlei Kosten haben? Oder müßte ich für meinen Rechtsanwalt selbst stehen'"' — Die Kost«,, die durch Bestellung eines Rechtsanwalts entsteh«', sind vom Gegner, wenn derselbe verurcheiit wird, zu ersetzen Eigne Bersäiimnißlosten, die die Kosten der Bestellung eines Rechtsanwalts, falls derselbe angenommen worden wäre, über schreite», werben leiten ersetzt. Stammti > ch! er. Lodz. „Ein lunacr Marun wel cher vor Kurzem in Deutschland war. will uns Einen ausbind«'. Er behauptet, daß aus sämmtlichen deutschen Eisenbahnen an geschlagen steht: Das zum Fenster Hinauslehnen ist verboten.. Ich dagegen bin der Meinung, daß dieses Äerbot blos für die D-Züge mid einzelne Gedirasstrcckcn gilt. Bitte, wer bat Recht? Es gilt ein Achtel Lodz« Pilsner." — In 8 22 der Deutich«- Kisenbahnverkehch-Ordnuna heißt eS wörtlickn „Während de: »vabrt darf sich Niemand seitwärts aus dem Wagen beugen od« gegen die Thur anlehnen." Diese Bestimmung«, gelten also überall, auch wenn sie nicht in jedem Wagenadtheil angeschlagen sein sollten. Lodz« Pilsner? Der reine Madera! > Werrniann. „Eine sächsischeOuadratruthe hat nicht 15, sondern 18,1 Quadratmeter. Anfgevaßt!" — Zp Befehl! »««I sl 'llvruokK «»LkL '-»U?
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