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Dresdner Nachrichten : 17.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-17
- Monat1896-12
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.12.1896
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Ler Fall TaulL-Lützow soll im vreußlichen Abgeordnetenhanle »m Sprache gebracht werden. und zwar beim Kapitel Pvltzei- verwaliung im Erat veS Minlstrriums des Innern. In der Zündwaarenfabrik von Ludwig Kramer kn Nsckmffen- bura da« Abends ü Ubr unter fürchterlicher Detonation eine Ex- vlosion srattgesnnden. Nach einer Meldung der .Alchaffenhuraer ^kitung^ ikt die Explosion in dem Hanplraum der Fabrik, die vollständig zerstört wurde, ersolat Äon den dort befindlichen 15 Arbeiterinnen wurden 8 geiödtet. die übrigen lieben starben bald nach dem Transport In das KrankrnliauS. Von den 7 lm Rebenraum befindlichen Arbeiterinnen erlitt eine tödtliche Ver letzungen, die übrigen sind melir oder minder schwer verwundet. Aon drei zur Zeit in der Fabrik befindlichen Arbeitern wurde einer aetödtet. zwei schwer verwundet. Die Ursache der Explosion Ist bisher noch nicht sestgrstellk. da alle im Hauplraui» benndltch ge wesenen Personen getödtet sind. O> sterreirl». Im Wiener Gemrindrrath haben schon wieder böse Spekiakelscencn slatigcsiinden. die durch den Gebrauch des Äorles .jiideiilidcral" von Seiten eines antiliberalen Mitglieds vrriirlacht wurden. Schimpfwörter sloaeri hinüber und herüber, und zwei liberale Genieinderathr wurden disziplinarisch von de» Sitzungen ausgeschlossen. Der Lärm dauerte fall eineSrunde an. Kronprinze'slii'Wiitwe Erzherzogin Stefanie hat am letzte» Sonntag in der Laxenburg« Kirche öffentlich gelungen. Sie wurde dabei von ihrer Ge'angSlchrerin ans der Orgel begleitet. Höchst unliebsames Aus'ehen erregt in Essegg die kürzlich zu, Nachtzeit mit behördlicher Bewilligung er'olgle Exkumftuiig der Weiche deö Abts MuiprrS und deien Unterbringung in einer Armen-Grai-stelle, weil anö dem Nachlaß der Betrag für die Ärabstelle (3>>z> fl.) nicht gedeckt werden konnie! Ungarn. Das nengewahlie AbgeordnetenhanS ist gleich mit einer innigen Skandalscene eingeweihk worden, die erkennen lügt, was Oesterreich von Un, arn in der Ansatz irtiSirage zu erwarten bat. Als der Abg. Abraum für eine Erhöhung der tiiignrilchen Quote eintrat, entstand ein höllenmäßiger Evektakel. Ungefähr tz> Minuten ichrie die äußerste Linke, einzelne Mitglieder schlugen ans die Bänke, man stammte mit den Flitze», und eS Minden die Worte laut: „Vaterlandsvenäther!" »Ec sälicht die Geschichte, er spiicht gegen Ungarn!" Lueger wild ihm giainlircn!" Die Glocke des Präsidenten verhallte wirkungslos lm Lärm. Endlich konnte der Präsident skr einig'' Momente Nnhe schassen, woraus Abianni seine Rede sortsetztr. In W>rn, sagle er. wi,d man sich über diese Scenen sehr sieuen. — Madarasz: Hinaus »ilt >hm - Jiiliils Iuslh: Gehen Sie in den ölterrcichijchcii ReichSralh. wenn Sie w sprechen wolle»! — Abrnirhi: Ich habe lper das Recht dazu! — MadaraSz: Das ist aber Laiidcsverrath! — Adruuyi wollte sodann über Korruption sprechen, doch wurde er durch etncii womöglich noch gröberen Lärm daran gehindert. Er konnte seine Rede nur mit einigen kurze» Lätzen schlichen, in wel chen er sich für den Adretz-Entwurl der liberalen Partei anSiprach. Aul Anordnung der LinaiSanwaltschnit in Pest crlolgte eine Housunterluchung in der Induktion des „Magtzarvrrza ", nm das Manuskript der jungst verössentlichten diplomatischen Schtifiiliickc über die deutsch-russischen Verhandlungen z» ermitteln. Die Hausuntersuchimq erfolgte mit dem Aufgebot einer großen Polizei- machk. Die Redaktion lieferte die Kopie der Schriftstücke aus und erhörte, daß sie die Originale vernichtet habe. Als Dieb ist ei» Konzipist in der Minilterialkunziei ermittelt worden. Frankreich. Faure's Gcgenbeluch am Ezarenhvse In Peters burg findet laut »Magd. Zig." bereits im Januar stakt. Fanre steigt lm Winlerpalais ab. In der DeptUirtenkammrr brachte Lockroy einen Antrag ein aus Bewilligung von SO Mill. Frcs. zur Erneuerung des Flotten Materials und zu Neubauten, als erste Rrne eines Kredits, welcher i» drei onfkinondersolgenden Budgetiahien 3tO Millionen erreichen loll. Redner sühn a»S, der Antiag wolle die Marine in den Stand setzen, im Falle eines Kriegs mit Boriheil ;» kämpfen. Er d« die Lage kenne, wolle nicht, dag gegen ihn Vorwürfe, wie gegen die Männer von 1670, erhob.n weiden konnten Minister Präsident Mölme thclit mit. datz die Einbringung einer Vorlage seitens der Regierung am Anfang des nächsten Jahres erfolgen werde. Pelina» fragt an. welchen Gebrauch die Regierung von den zu bewilligenden Geldern zu mache» gedenke, worauf Möline erklärt, es werde die Makerialerneuerung nach Matzgabe des Be- dülsnisses durchgelührt weiden. Die Kammer wisse, datz hinter dem Antrag Lockrotz sich eine politische Frngc verberge. Sodann tadelt Redner den von vornherein geiatzren Enlschlritz. an der Marine ungünstige Kritik zu üben. (Verfall.) Ter Anima Lockroh wurde schließlich mit W gegen 7tz Stimmen nbgelehut. Berichterstatter Kcriögu hält die Ausstellungen Pelleinn'S tnr ichr übertrieben. Er erkennt an. dutz. wenn plötzlich Verwickelungen entstände», die Sttcltkiäite Frankreichs im westlichen Mstteliirecr der Flotte des Dreibunds nicht gewachsen wären. TaS Nord Ost-Geschwader sei zu schwach; inbcssen werde die Kammer alle nochivenoigen Kredite bewillige». (Beifall.) (Thei'.weije wiederholt.) Nach einer Meldung a»S Alberne» tsl der französische Dampfer »Marie Fanny", aus der Fahrt von Vauonne nach Ronen mit ge mocht« Ladung. Montag such an der BuchvS-Juiel gescheitert und gänzlich verloren gegangen. Der Kapitän wurde gerettet : 14 Per sonen sind ertrunken. Tie Blauer nennen ols mnthmntzlichen Nachfolger dcS franzö sischen Botzchafters in London. Baron de Eoureei, den lrairzösi- 'cken Bnlichustec ln Madrid. Marquis de Rercrveux. ferner den Gouverneur von Algier, Eumbon, sowie den Botschafter in St- Petersburg. Graten Monkebello: Letzterer würde alsdann durch den General Boisvesfte ersetzt werden Infolge des Gerüchts über die VesceiungSversuche des früheren Kapitäns Drctzftis ordnete die Regierung an, Satz die Wächter des deportirten Offiziers alle sechs Monate gewechselt weiden. In NeiiiÜ» wurde die angebliche cschliststcllerin Gräfin Rossie wegen Mitschuld an einem Diebstahl verhaftet. Spanien. Allmählich werden über den Tod Maceo's Nach richten verbreitet, die das Ereignis; in einem lehr duftem Lichte darstelteu. Diese Nachrichten stammen allerdings ans amerikani sche, Quelle, aber sie finden ihre Unlerstützling in den mancherlei Widersprüchen und Lucken, die >» der Darftellrrna der Ereignisse durch die Spanier vvrhanden sind. Da die Umstände des Todes Maceo's bestimmt zu sein ichernen, »och eine größere Rolle zu sptelcir, so verlohnt es sich, aus die verschiedenen Erzählungen etwas naher einziigehen. Tie Hauptrolle spielt dabei der Arzt Maceo's, ein gewisser Dr. Zertucha. Er stndiric in Havana »ad war später Arzt in Melena del Sur. wo voriges Jahr Marev ihn Nachts wegen einer Wunde aus,richte. Z rkucha hellte die Wunde und als Maceo fragte, wie er ihm darrten solle, erwiderte Zertucha, er solle ihn mit sich nehmen. Maceo war darüber umso mehr erfreut, als er keinen Arzt in seinem Hauptaaartier halte, und von nun a» hatte er den Dr Zertucha stets bei sich. Der Arzt gehörte früher der Partei der Rcsvrmlsten an: er war allv eigentlich ke n Anhänger der Aasständljchrn. Er wurde von den Spaniern tosort sieiaclaffe» und ist im Begriffe, nach Spanien zu übersieocln. Dieser Tr. Zertucha ist nun von den Amerrlanern vetchirlsigt worden, daß er Maceo nnv den lrurgen Gomez ncrgiftct habe. Das Gilt «er in Nem-Bork gekauft und von dort nach Kuba geschickt worden. Man habe den Plan entdeckt, aber es sei zu spät gewesen, Maceo zu warne». Die Lpanier hätten guten Grund gehabt, die Lerchen sofort zu begraben und ein ableftendcs Märchen zu ersinnen, da eine gerichtliche Sektion der Leichen die Thatsache der Vergift ung ergeben hafte. Es tci auch nichr denkbar, datz 2ft<> Auftlän- diichc nicht die 450 Spanier hätten überwältigen sollen. Auch wild daraus hlngewieie», daß die Spunier einen Preis von üo.G») Dollars iLür.OOo Fr) aus den Kopf Maceo's gesetzt hatten, ein Preis, der wohl eine» Verräthrr habe locken Irinnen. In vollem Gegensatz zu dieser Versio» steht eine andere, die neuerdings arrsgelaucht ist. Nach dieier ist Gomez geradezu von den Spaiftem ermordet worden. Wie nämlich Nerv-Boiler Blättern aus Iackion- ville gemeldet wird, ist dem dortigen kubanischen Komitee die Nachricht zugrkonimen, Maceo sei in eine Falle gelockt und in grausamer Wetze gewütet worden. Der MargurS Ahumada. General Wetzler s Stellvertreter, habe nämlich n„ Maceo einen Brief geschrieben, in dem er ihn zu ctner wichtigen Konferenz ent lud. Macev nahm die Einladung an und fand sich an dcrbezeich- neten Stelle an der Trocha ein, vlos von irinein Stabe begleitet. Er traf aber dort nichr den MrirauiS Ahumada. sondern eine starke Abiheilung spnntzchrr Trnvvcn unter dem Major Eirmeva. Die Spanier umzingelte» sofort die kleine Gruppe Maceo und forderten sie auf. sich bedingungslos zu erg den. Kaum halte Maeev ein energisches »Nein" gerufen, da «öffneten die Spanier ein mörderi sches Feuer aui die Gruppe. Maceo und seine Leute schossen zwar jetzt ebenfalls, aber sie erlagen der ilcbermarht : ihre Leiber waren bis zur Unkenntlichlcit zerschossen. Der Einzige, der sich retten könnte, war Dr. Zertucha. WaS gegen diele Turstellung spricht. Ist zunächst der Umstand, datz Macev änderst vorsichtig war und nicht leicht in eine Falle sich locken ließ Die amerikanischen Plätter berichten aber, er set von vertchledenen Selten wiederholt vor Dr »zertucha gewarnt worden, ikdoch vergeben-, und so sei eS wohl möglich daß er sich von seinem Arzte zu dem verhän miß- bolle» Stelldichein habe verleiten lassen. Dazu kommen Wider spruche Dr. Zertucha'S. Diele Nachrichten haben In Amerika eine grvtze Aufregung hrrvorgeruse«. die sich bald auch össenllich Luit machen dürste. Möglich alio. daß das dicke Ende für die Spanier, die augenblicklich in rosigster Laune sind, noch nachkommt. Schweiz. Der Sländrrath genehmigte ohne weitere Be sprechung den Vertrag mit Italien über den Simplon-Durchstich. Der Ausschuß zur Bcralbung des Vertrags hatte betont, baß die Lasten der Schweiz im Bergleich zu den Leistungen Italiens un- verhältnis-.mätzig große seien: dusirr dürfe aber das kleine Land stolz aus das große Werk sein, das es fast allein aus eigenen Kräften v Übung?. Belgien. Der von Antwerpen anSgegangcne und als verloren gemeldete Dampfer »Eduard Bohlen" ist am >4. Dezember wohl behalten in LaS Palmas eingelrvssen. England Eine Londoner Versammlung, in der die Lon doner Abthciluiigcn der Vereinigung der Dock- und Seel.-ute vertreten waren, beschloß, allen Dockleuten und Wasserarbeitern des HalcnS von London z» empfehlen, eine Lohnerhöhung von M Schilling sür die Woche zu verlangen und. w n» ihnen dicS nicht bewilligt werde, den allgemeinen Ausstand zu erklären. rltustlinid Wie aus PeterSvurg grmeldcl wird ist dort der Synagoge» - Verwaltung im Aufträge dcS Ezaren miigerheitt worden. datz demnächst die Zulassung der Juden des russischen Reicks zur.Huldigung erfolge» werde. Wie die »St. P 'kersbugrer Ztg." meldet, gelangte die Frage ob die Geschworenengerichte „bzurch-sien seien, in der hierfür ein- geietzten Kommission zur Verhau!liing. Tie Kommission sprach sich mit großer Minorität für die Bcrvchallnng der Geschworenen gerichte aus. Persien. Der persische Konsul in Odessa bestätigt ans Gnmd von Verichicn ans Teheran, daß der Schah im nächsten Jahre über St. Petersburg und Teutschlund »ach Frankreich reisen werde. Skmcrika. Wie den .Times" ans Newyork armeldrt wird, hat sich doft eine Liga zur Förderung der Sache EnbaS gebildet. An der Bewegung betheiftgen sich u. A. der ft »Here Gouverneur Fstowec. der frühere Mayor Goecoy und der Polizeipräsident Rooftvelt. Im Senat befürwortete Morg an den jüngsten B'ichftißarstrag. nach dem die Vorlage des Briefwechsels gewünscht wird, der sich ans Euba und aus das Verfahren bezieht, das auf Euba gegen die Mannschaft des Dampfers Eompriioor" eingeleitet worden ist. Morgan drang in leinen Ausführungen ans eine losor'igc Intervention der Vereinigten Staaten an; Cuba, um der grau samen. kaltblütigen Nicb«m,tzcl»ng der Einwohner ein Ende zu bereite». Die Vereinigten Staaten sollten nicht zögen» Spanien wenn nölhlg. den Krieg zu erklären. Tie Zeit lei nahe, wo Amerika in der in der Botschaft Elrvelnnd's angedeuteten ent schiedenen Weile Vorgehen müsse. Das Hans nahm den Bcfthluß- anrraa an. Das Repräsentantenhaus verwies den Bcschlußantrag Wood- man. nach welchem der Piäsidenk zur Intervention aus Euba und zur Anerkennung der Unabhängigkeit Eubas anfgeloidert weiden toll, und in dem die Art der spanischen Kriegführung aus bas Strengste verurtheilt wird, an den Ausschuß für auswärtige An gelegenheiten. Kunst «uv Wissenschaft. -s- Im König!. Hofopernhause hat vorgestern eine celebre Cantamee. Frl. Franceschina Prevosti, die kurze Reihe Ihrer GaMpiele in der Rolle der Rosine im „Barbier von Sevilla" begonnen. Von ihrem Auftreten in vergangener Suitvn ist Frl. Prcvosti den Dresdnern als eine der bedeutendste» und interessantesten Vertreterinnen der italienischen Getnilgskuiist hinlänglich besannt geworden, svdaß man z» der vorgestrigen Vor stellung eigentlich nur den früheren Ecsolg von Neuem z» ton- ftaliren hätte. Dennoch drängt es. oncy iür diesmal einige Worte der erneuten Anerkennung auszusprechen. Würde man Frl. Prcvosti lediglich nach de» Vorzügen der stimmlichen Begabung hin be- iluhcüen, io wurde man 'Irr eine hervorragende Bedeulnng laum «»räumen können. Wohl spricht die Stimme in allen Reginern tadellos an, die Höhe bleibt klar und klangschön auch in den schw engsten Tongebung n, aber außergewöhnlich ist hier weder das Eine noch das Andere. WaS ihr oder eine ftnrke AusnaliniS- stellung vor vielen Anderen verleiht, ist nicht nur die bewundecns- wenhe Dncchgciuigniig der Gesamimansgabc, sondern auch die Dnrchgcistignng icdcs einzelnen To»S, mag sic drcrcn nun in der Cairlilene oder im Parlando niiichlagen. DaS bekannte Work : Das Talent bildet »ach. das Genie erfindet". läßt sich auch hier anweitdcn. Alles, w cs wir hören, ist ans Eigenem heranS- getchasseii. persönlich gebildet und in hoher künstlerischer Vollend ung w temoemmentvoll oorgctragen, datz sich die Darbietung im Einzelnen und im Ganzen wedec »actzbiiden. noch annähernd topften läßt Alles Das ist Frl. Prcvosti's Ergeiich»»,. die ftarke Individualität, die sie hoch über die Sängerinnen gewöhnlichen Schlags stellt. Daneben gab Frl. Picvvsti in der Arie der Rosine und den Einlagen : „Du ?er!c> au U,c«iI" (F-ellcien David), Walzer von Venzano riud einer Zugabe i» den Künsten einer meiftcchnst beherrschten Ornamennk. in der vollendeten Behandtung drs Reci- lalivs und des Parlando, im rhythmisch und formal gleich schön gegliederten Vorträge biert« voller Geiangsstelleii, so ansgezclkvncte Beweise der höheren, von Fleig und Sorgfalt getragenen Studien, dag man ans die weiteren Lnrbictungcn. zunächst auf die Durch- sühfting ihrer Lucia, gespannt sein darf. Die symväftsilche Künst lerin, der cs in Rollen u Irr Rosine auch an pikanten Trvllerren und reizvollen eigenartigen humorvollen Einiällen nicht fehlt, wurde mit allen Etircn einer antzergewöhnlicken Erscheinung aus gezeichnet. Ter Gast wurde von alle» Mtrivirkendcii vortheiihast unterstützt, ivdatz die von Herrn .HoskaveUmcisler Hagen irciflich geleitete Bocstrllung auch in allem lievrrgen voll befriedigte.^ -s Frl. Franc eschi na Prevosti tritt heilte im Königl. Ho!oper»harrie in der Titelrolle von Donrzetti's „Lucia von L a m m e r in o v r" aus. Die Vorftcllung begini» halb 8 Uhr. Das Königl. Hosschanspiel giebk „Schneewiltche u". Änfang 7 Uhr. f Mittheilnng ans dem Bureau des Königl. Hoslheakers. Auch zu denr dritten Sinsonie-Coneert der Serie U, in dem Herr Eugöne Maye als Solist auslritt, wird eine öffent liche Generalprobe avgehallen werden und zwar am Frei tag, den 18. Dezember Vormittags l i Uhr. Der Einlaß zu der Generalprobe erfolgt erst um IO'k> Uhr. Billets z» der öftentlichen Gencinlprobe u.'1 und i Mark sind Donnerstag den l7. Dezember zu den üvlrcdcn Kasscnstnnden und Freitag den 18. Dezbr. vdrr 1 ' Uhr ab bis zum Ve.fti,» der Generalpcobe an der Kasse des AltftSdter HoslhealerL zu haben. — Tic Abonnenten des Ncuflädier HvsthcaterS werden daran erinnert, daß die B'lleks für das Abonnement bis Sonntag den 2 '. Tervr. zu erneuern sind Die Kusse ist von VorirrittaaS lO bis Mittags 2 Uhr cSonntagS von halb kl bis 2 Uhr! geöffnet. f Im Rcsidenzlheater findet heute das erste Gastspiel des Wiener Fliegenden BalietS und die erste Aufführung der GeianaSpvsse „Der Schnüssler" statt. 1' Im heutigen Novttäten-Concert im Ge >verbebauS gelangen zmil crsien Male zur Auffülmurg : „Aus RcideS-enugeln". Walzer von Sadalbil: „Mebeögesiändnib". Liev ohne Wor e itn Tromba-Solo, von Schreck: Weihnachlslrauiii, sür Orchester von Scheibe; Mazurla oxeoioriguo von Lmcke. -s- In der resormirten Kirche findet nächsten Sonnlag > Mittags 12 Uhr »nrec Mitwirkung von Frl. Mama Freitag nno ^ Herrn Adoit ElSmann eine W c i ä n a ch ks a n l f ü I> ru n g stakt. Znm Vortrag gelange» Wcrhnachtsgesänge von Peter Corne.iilS. E- Aug Fischer, Uio Srrsert und E. Lcöfzler. Violmivli vor, Hans Litt und Philipp Ritter, sowie Orgelkvmpvsuioiien von I. S. Bach lFngc über de» Evoral »Vom Himmel hoch, da komm' ich her"!, Friedrich Lux iPaftoral-Fanrasie in drei Sätzen) und Eösar Frank lPaftoralc). Der Eintritt ist frei gegen Einnahme eines Programms mit Text. ff Die beglückende Stimmung, die die „fröhliche, selige, gnadenbringende Weihnachtszeit" auch in unserem ma erialrstifch ' durchsetzten Zeitalter in allen nicht gänzlich erkalteten Herzen weckt, fand vorgestern Abend einen Wiederholt edelster Art mit einer! in Summa wvhllvbtich verlaufenen Ausführung von Bach'«! „ W e i b n a ch tS o r a t o r i u m" durch den Bachvcrcin unter! Herrn W. v. Banßnern im großen GewerbehanSiaale. DaS >m! Jahre I7I4 enktlandene Werk ist kein eigentliches Oratorium,! sondern ein EykluS von sechs einzelnen, nur lose verbundenen! Kcinlaten. die der große Leipziger Thomaskantor zunächst für den eigenen kirchlichen Gebrauch an den drei WeihnachkSfciertagen am NenjahrSlaac. am Sonntag »ach Neujahr und am Evipbaniasseste schrieb. Dieser Grundbestimmuno des Werks, an sechs verschiedenen > Festtagen aukgeMr» zu werden, entfpreckend, tst auch auf einet' eigentlichen dranraitz'chcn Liau. aus die Darstellung einer in sich geickstossenen Hairdlrirrg mil einheitlicher Steigecnirg bis zu einem abschließenden Ziel- und Höhepunkte 'Verzicht geleistet. Das ftir c Oratorium charakteristische Austreten selbstständig agirender und redender Personen ist uni dir persönliche Einführung der Evan gellsten sLakas und Matthäus! und der WeihuachlSengel beichcänk! alle anderen Gesänge sind lyitzcher oder reitck irende, Ac>. ll'ti, der fünfte Tbcil tEciiheinerr der Weiien anS denr '.>Norgeirla»dc nimmt einmal vorübergehend einen Anlauj cn wicksich oratc"sicher AuSgestaltnna: da aber Bach auch hier die R den der Weisen (nach alter Tradition sind deren nur d re i erlchrenen) dem ge laminiert Chore in de» Mund legt, io ze gt er damrl auch siftr. daß cs ihm um dramatirch-oratonsche Tuichrührung ecnstli b nick zu thu» war. A» ieineu'.vcauirm.iiialicyöpluiigeri einer ftc'atthäa- und IpbanneSpaision geuressen. iriti aus solche,r G rradeu da WerbnacktSocatviinm i» seine, G scinrnrstreit ein gut Theil zürnst lm Einzelnen aber enilrali es der glanz- und wirstungsvollei Nummer» von echt Bach icher Faltur io viele, datz eine '.'ln' fühlting desselben wohl der Muhe lohnt Prag Buch auch in neu »reiste» Chören und Arie» seiner großen Paisionen gewaltige. und erschütternder zu uns sprechen, mag er imS dc'rt irr »msi höherem S>»ne olS der Titan umer den Masilmciilern aller Zerren erschcriicn — lieblicher und ftircher. cingängstcker und „iimutbigei hat er sich kaum andcrswp offenbart, MS rvie ui den herzgewumei! den Ebören, in dcr rührenden Hirtenmnsif, in der rnnndersairien Schlrimmerarie l„S blase, mein L>-l'ster"! und vielen andere,, unvcrgl ichlicyeii Episoden ieincS WeiiniachisocatoiianiS — Die Anssührnng der >v allst ich „ich! leichken Atligabc, die sichserVich verein diesmal seinem Namen mit völlraec Kon'eanenz getreu bleibend, gestellt hatte, war zumal in de» mit pcialr yrter Sorgsal! cingeübren Chören, eine geradezu musterhafte. Wenn der gegen 2 «t> Stimmen answeisendc Bachverciiischor allezeit rnit solst ec Hingebuiig. mit ivlch' tadelloiec Tonicrrrheit, wich' rhych».sicher Sickerheil und solch' intelligenter Schnftirnng singt wie oocgest'ci' >o ist seine Daseinsberechtigung aus'S Glänzendste bewiesen, dann mncht er seinem stolzen Nnurcn Ehre! Auer arieh die nuderen Faktoren der Arissührnng füllten Ihren Posten mit Einsetzung er gänzen Kraft au?. Von den Solisten bot den iirrgeftüBsinw Genuß der stimmlich und mrisilaltirh sich als vorzüglicher Bast, langer dnkumentirende Tenorist. Herr Eoncert- und Opernicinzec Georg Ritter: als vollendete Meisterin der Vourrgs'an'' errvies sich von Neuem Frau'Amalie Joachim, der nur > e: Eingeweihte annicrlie. mit welchem Aurwund von stannerrsrverst er Fecügleil die Krinstteri» gewisse Klippen der aiiwnrchsvollen ,'i! Partie umschiffte: Fruit v. G r » in b k ow'S Leistung <Sopran parlier war zwar nicht in allen Tlrerftn gleichweuhig. ftcltuinü aller vvn emzückeirdem Wvhltarrk begleitet und von inniger Ver tieiung in den seelischen Gehall dcr Ausgabe getragen. N st ausreichend dagegen war die Batzvarlie bcietzt nril Herrn Eomcrst länger Ernst Hu »gar (Leipzig), dessen wenig geichnierdigeS. nr-c in der mittleren Lage wohlklingendes Organ oft vergeblich ge en die Anforderungen, die Vnch hier an die ineiiickstche Stimme ! stellt, ankämpste. Die begleitende Gewerbehanskapc-Üe ivirv .civir ! mil derartigen, aus eine einzige Probe nngcivreienen Angenblick: ^ aritführnngcn nie beionders hervorragende Tnnmhlic einlicinrre» können, doch tlrat dieseibc ihre volle Lchnldigierl. Ihr vas gezeichneter Eoncectmeifter. Herr Schmidt, fand bei den beiden Arienbegleitungcii ftir Sologeige erneute Gelegenheit, sich ,sts gewandter und feinsühligcr Violinist zu bekhatigen. Das den Orgelpnrt iliir schwach maikircnde Harmoniunispiel ward von Herrn Musikdir. Brandt-EnSpari kirnstbcslrfsen a»sg,fuhrt. AiS nin sichtiger, eneraitcher »nd seinsiniriger Leiter des Ganzen, der auch, zwei kleine Arrsgleisririgen des Orchesters und der Solisten ohne neniieiiSwerthe Llöriiiigcii sofor t wieder zu beheben wußte, erntete Herr > v Bautzirern mit Recht ehrenvollsten Vcisall. dcr übrigens auch allen anderen Miiwrrkeirden — leider oft dre Stimmung zerreißend — nicht vvrenthnite» wardc. Ihre König!. Hoheire» P-rnz Georg' und Prinzeisiit Malhride beehrten die Ausführung mit ihrem! Besuche. —ckt. j ff Der Tragöde Alexander Salvlni. Sohn des be rühmten SchauftsiclerS Tömmaio Salvini, ist in Rom gestorben ! ff Wien ist wieder ruhig! Frau Odillv» hat sich mil dem I Troß ihrer Verehrer vom häusliche» Herde zurückgezogen, und Herr! Girardi erklärt, er sei nicht krank, sondern nur gekränkt: der! Sanitätswagen, dcr ihn vor einigen Tagen in's Irrenhaus hätte vnng n tollen, sei zu spät bestellt gewesen, er hätte vor reiner Ver , herrathuirg ansahrcrr müssen. So haben die Wiener wieder ein ff mal eine gelinde Emotion »nd die Gftaroi'schen Eaclerue ihre! irniaiionell wirkende Reklame gehabt. Beide Parteien, die Wiener und die Giracdl's. sind voll befriedigt. ff Tns groß angelegte und bis heute noch nicht nbertiosicnc! Werk des beuihmien LstjernrhislvrikerS Heinri ch B n! th n n v k „Die Drcrmntnrgie des Schauspiels" cischernt soeben im Verlage der Schulze fchcn 5dosbnchhairdiriirg rA Swaitzt in Oldenburg in sechster öncchgcsehenec nao criveikeitcr Auslage. Eines ähnlichen Erfolgs darr sich lein anderes ästhetisches Hilisbrrch rühmen. »NB kein anderes Hut ihn auch jo verdient, wie das von Bnsthairp!.! Ter erste Band hat bereits die Presse in der neuen Ausgabe verlassen: er umfaßt die Bühncnwerte von Lessrng, Goethe.! Schiller und Kleist. , ffArlhur S ch o p en h a n e r' s sämnstlrche Wer^e in zwölf Bänden sind nun — mit Einleitungen von Dr. R'udvls j Steiner versehen — auch im Verlag der I. G. Eottn'schen Buch- - Handlung errchiencn und zwar als fthätzen'werlhe Bereicherung dcr sogenannten Eotia'sche» „Bibliothek der Weltlsttclalnr". Aus vielfache Ar fragen sei bemerkt, daß von dem rm Voriahre unseren Leiern angeboteneri noch eine kleine 'Anzahl abgegeben werden lan». Dasselbe ist rvie früher znm Prelle von 3 !N„>-le bei nirterzeichneter Gcrchasisstelle erhältlich. 'Ailsivartrge Berl ll.w erlralte» das Lexrkoir nach vor heriger Einsendung von st Mark 60 Psa. franko zirgeieirdei. (Oesckiäftsstckle der ^Dresdner 'Iinck,richten". An unsere Leser! Mir sind i» der Lage, unsere» Lesern wieder Gelegenheit zu einein herrlichen Gescherrkbnch für Weihnachten ZN geben. Durch ein Abkommen mit dcr vcrlagshandlrina sind wir in ^tand gesetzt, ei,re Wie ill'Mnte Vralfsl-AtlSlfiiHe von . Scbillev's Wevkesrj (Inhalt: Gedickte. Dramen. Nacklasz nnd arisgewählte prosaische ^chriftenä in zwei starken arotz Mktav-Vandcn r»7c> weiten. i,r boetfelegantern, sünssarvigern Griginat-Sinllgnd, mit tNrigincil-Ieick'niin.zeri deutscher Annitler zu liefern. Das !t)crk wird zu dein zstrcis von 4 Mark an die rteser unsere-, Blattes in unserer läanpt-Geschäfts stellc c7bge»reben. Nacks ausroarts erfolgt die Versendung aegen vorherige «Liniendnng von r strart c.c» Hs. für ein Merk und » Mark >,ii zdf. sür zwei Merke. Deutliche Angabe der Adresse ist dringend erbeten. Mir heben ansdrücklick hervor, daß diese sdracktausgabe nicht mit jene» Arisaaberr zu verweckseln ist. deren wohl feiler Preis ans Kosten der Güte des Papiers erzielt wird. Es gereicht „ns zn großer Geirrlgtbimrig. daß es inöglcck geworden ist, Schiller, urrseren volistkurnlichsten Klassiker, in einer so reichen »nd vornehmen iUrislrirte» "tnsgabc zu einem so ungewöhnlich billigeir Preise zu brinaeri. yierdurck ist arrck der wenig Bemittelte in 5>and aeieizt. sick diescrr unnergänglichen Hans-'bah zu erwerben oder der Jugend zu lveihnachten zu schenken, für 'die es kerne größeres nach haltigere Freude geben kann. HM,WlIcL'e dtl Ll-Mller NililjrliAen" Oresden-Altstadt, Alaricnstrastc 58. u - -DLprLpn ^
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